Die Bilanz

Man kann Migration managen – wenn man will

Ist Migration ein Wachstumstreiber oder eine Wohlstandsbremse? Kommt darauf an, wie man damit umgeht.

Migrantenboot auf dem Weg nach Europa: Wie steuert man Zuwanderung, so dass sie im Arbeitsmarkt landet statt im Sozialsystem?
Migrantenboot auf dem Weg nach Europa: Wie steuert man Zuwanderung, so dass sie im Arbeitsmarkt landet statt im Sozialsystem?Reuters/Yannis Behrakis

Spanien muss wählen, ob es ein offenes und wohlhabendes Land sein will oder ein geschlossenes und armes“, sagte Ministerpräsident Pedro Sánchez vorige Woche im Parlament in Madrid. Da ist was dran, auch wenn die Stimmung in Europa (in geringerem Ausmaß auch in Spanien selbst) gerade massiv ins Gegenteil kippt: Im Land mit dem dritthöchsten Wirtschaftswachstum der EU, aber einer der niedrigsten Geburtenraten ist der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften (trotz immer noch relativ hoher Arbeitslosenrate) ein immer größeres Problem.

Eines, das zunehmend mit Migranten gefüllt wird. Auch mit solchen, die irregulär ins Land kommen. Allerdings tun sich die Spanier da leichter als andere europäische Länder. Erstens ist die Immigration bei ihnen anders zusammengesetzt. Der überwiegende Teil der irregulären Einwanderer kommt dort aus Südamerika. Die reisen per Flugzeug visumfrei in die EU ein, um dann auf dem Madrider Flughafen um Asyl anzusuchen, und gehören eher gebildeteren und gut ausgebildeten Bevölkerungsschichten an. Die südamerikanische Armutsmigration geht überwiegend nicht nach Europa, sondern per Pedes an die US-Grenze. Die so Zugezogenen integrieren sich in der Regel schnell in den Arbeitsmarkt, haben keinerlei Sprachproblem, sind, wenn man das so sagen darf, kulturell kompatibel und ein nicht unwesentlicher Faktor des aktuellen spanischen Wirtschaftswunders.

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