Friedrich
- Lebensdaten
- 1458 – 1517 oder 1516
- Sterbeort
- Lier (Brabant)
- Beruf/Funktion
- Bischof von Utrecht ; Markgraf von Baden ; Bischof
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 137085168 | OGND | VIAF: 81324647
- Namensvarianten
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- Friedrich von Utrecht
- Friedrich von Baden
- Friedrich
- Friedrich von Utrecht
- Friedrich von Baden
- Fredericus, Baden, Marchio
- Frederik IIII., Utrecht, bisschop
- Frederik IV., Utrecht, bisschop
- Friedrich IIII., Utrecht, Bischof
- Friedrich IV., Baden, Markgraf
- Friedrich, von Baden
- Friedrich, von Utrecht
- Friedrich IIII., Utrecht, Bischoph
- Friedrich IV., Baden, Markgraph
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Friedrich, Markgraf von Baden
Bischof von Utrecht (seit 1496), * 1458, † 24.11.1517 Lier (Brabant).
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Genealogie
V Mgf. Karl I. v. B. († 1475, s. ADB XV);
M Katharina († 1493), T d. Hzg. Ernst I. d. Eisernen v. Österreich († 1424, s. NDB IV);
Om Kaiser Friedrich III. († 1493, s. NDB V);
B Mgf. Christoph I. v. B. († 1527, s. NDB III). -
Biographie
F. wurde als 3. Sohn für den geistlichen Stand bestimmt. Er erhielt Kanonikate in den Domkapiteln in Utrecht und Köln – in Köln erlangte er das Amt des Thesaurars. Auf Grund eines 1490 von Innocenz VIII. erteilten Privilegs präsentierte König Maximilian, Landvogt in den Niederlanden, 1493 den mit den Habsburgern verwandten F. als Koadjutor von Utrecht, dessen Kapitel ihn nach dem Tode des Bischofs David von Burgund (1496) am 13.5.1496 auf Empfehlung Maximilians zum Bischof wählte. Einzug in Utrecht am 17.9.1496, wiederholt nach der päpstlichen Ernennung am 26.11.1496. F. vertrat die habsburgische Politik, bis er 1514 mit Hilfe des französischen Königs versuchte, das Bistum Utrecht mit dem Bistum Metz zu vertauschen, wobei ein Sohn des Herzogs von Lothringen auf den Bischofsstuhl in Utrecht gelangen sollte. Damit verlor er das Vertrauen der Habsburger. Karl V. veranlaßte ihn zur Aufgabe des Bistums Utrecht, auf das er auf Grund eines Übereinkommens zugunsten von Philipp von Burgund (Bastard|des Herzogs Philipp des Guten) verzichten sollte. Am 18.3.1516 übertrug der Papst das Bistum auf diesen.
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Literatur
ADB VII;
W. Heda, Historia episcoporum Ultraiectensium, Utrecht 1642, S. 315 ff.;
E. v. Chrismar, Geneal. d. Gesammthauses Baden v. 16. Jh. bis heute, 1892, S. 71 u. 74;
R. R. Post, Geschiedenis der Utrechtsche Bisschopsverkiezingen tot 1535, 1933, S. 175-88;
ders., Kerkgeschiedenis van Nederland in de Middeleeuwen II, Utrecht u. Antwerpen 1957, S. 33-49;
J. F. A. N. Weijling, Bijdrage tot de geschiedenis von de wijbisschoppen van Utrecht tot 1580, Diss. Nymwegen 1951, S. 319. -
Porträts
Grabmal (Baden-Baden, Stiftskirche), vgl. E. W. Moes, Iconographia batava I, Amsterdam 1897, Nr. 292, S. 39.
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Autor/in
Heinrich Neu -
Zitierweise
Neu, Heinrich, "Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 592-593 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137085168.html#ndbcontent
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Friedrich von Baden
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Biographie
Friedrich von Baden war der letzte Bischof von Utrecht (1496—1516), welcher dem Mittelalter angehörte; sein Nachfolger Philipp von Burgund war schon ein Mann der neueren Zeit. Nach dem Tode Davids von Burgund, 1496, wählte das Capitel einstimmig ihn, einen Sohn des Markgrafen Karl von Baden, der damals Domherr zu Utrecht und Schatzmeister des Kölnischen Cathedral-Collegiums war. Von König Maximilian und dessen Sohne Philipp, denen er nahe verwandt war, wie auch von Herzog Karl von Geldern ward er warm empfohlen, und als er am 17. September 1496 seinen feierlichen Einzug in Utrecht hielt, hoffte man in seiner hohen Geburt und Verwandtschaft, wie in seinen eigenen löblichen Eigenschaften für die Kirche von Utrecht das Unterpfand der ihr nöthigen Ruhe und höherer Blüthe zu besitzen. Leider war dies eine Täuschung. Sogleich in den Strom der Politik hineingerissen, war seine ganze Regierung vielmehr eine Zeit unaufhörlicher Kriege, mit den Herrn v. Wisch, dem Herzoge von Cleve und Karl von Geldern, eine Periode finanzieller Noth und außerordentlicher Steuern. Markgraf F. kam daher bald um die Liebe sowol seiner Unterthanen, wie der Geistlichen und Klöster, welche er im Widerspruch mit ihren Privilegien zu beschützen trachtete. Von Maximilian zwar in seinen Kriegen stets unterstützt, hatte er doch das Glück nur selten mit sich. Daneben bekümmerte er sich wenig um kirchliche Interessen und je gleichgültiger ihm die Seelsorge war, desto mehr liebte er den fürstlichen Hofstaat. Die fortdauernden Schwierigkeiten, welche er zu bekämpfen hatte, machten ihm bei seiner im Ganzen der Ruhe geneigten Persönlichkeit seine Stellung zuwider. Er suchte daher in heimlichen Unterhandlungen mit dem König von Frankreich durch diesen das Bisthum Metz zu erlangen. Kaiser Maximilian und sein Enkel Karl wußten den Plan jedoch zu vereiteln und bewogen ihn, auf seinen Bischofssitz zu verzichten, worauf er im folgenden Jahre, 1517, zu Lier in Brabant, wohin er sich zurückgezogen hatte, starb.
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Literatur
Vgl. Arend, Alg. Gesch. d. Vaderl., II., 3. st. bl. 312—331. — Moll, Kerkgesch. v. Nederl., II., 1. st. bl. 231. — Van der Aa, Biogr. Woordenb.
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Autor/in
van Slee. -
Zitierweise
Slee, Jacob Cornelis van, "Friedrich" in: Allgemeine Deutsche Biographie 8 (1878), S. 45 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137085168.html#adbcontent