Jede Wette, dass der Film einschlägt: 11 Fakten zum Wett-Thriller „Spielmacher“
Jede Wette: Dieses Erstlingswerk ist schon ein Volltreffer.
Im Kino läuft aktuell der knallharte Milieu-Streifen „Spielmacher“. Es geht um Wettmanipulationen im Fußballgeschäft. Die Strippenzieher, Spielmacher und Mitläufer dieser Szene. Gewinnen, verlieren, verzweifeln.
Frederick Lau (28) rutscht als Ex-Knacki Ivo in eine gefährliche Welt von schnellem Geld, Druck und Gewalt. Der Film ist die erste große eigene Kinoproduktion von Regisseur Timon Modersohn (39), und sie setzt gleich Maßstäbe.
BILD erklärt anhand von elf Fakten, warum Sie „Spielmacher“ sehen sollten. Fußballregeln müssen Sie dafür nicht kennen.
► Inhalt: Nach seinem Knast-Aufenthalt entdeckt Ivo (Frederick Lau) das Junioren-Talent Lukas (Mateo Wansing Lorrio, 20), als er bei seinem Ex-Klub vorbeischaut. Ivo hatte selbst eine große Karriere vor sich, geriet dann aber in die Fänge der Wett-Mafia. In Lukas sieht er Potenzial, will ihm helfen. Doch das alte Zockerleben holt ihn ein.
► Laufzeit: knapp 95 Minuten – genauso lange wie ein normales Fußballspiel mit Nachspielzeit.
► Stars: Neben Lau spielt Oliver Masucci (49) den harten Boss der Wett-Mafia Dejan. Aber auch die Nebenrollen sind stärker besetzt als eine Ersatzbank im Stadion. Mit Antje Traue (37, als Mutter von Lukas), Ludwig Trepte (29), Paul Faßnacht (69) oder Kida Ramadan (41) gibt’s in allen Szenen Stars.
► Der Hintergrund: Regisseur Modersohn kam die Idee, einen Film über die Wettmafia zu drehen, schon 2005. Eine der Hauptpersonen des Betrugs damals war Schiedsrichter Robert Hoyzer (38). Die Wett-Mafia hatte aus Berlin Spiele und Wetten in Deutschland und Europa manipulieren lassen.
Modersohn: „Ich saß selber in Berlin in einem Café und bekam den Wirbel um das Thema mit. Dann begann ich zu recherchieren und stieß auf die spannenden Hintergründe.“
► Das Geld: Der Film hatte ein geschätztes Budget von rund drei Millionen Euro. Ein Mini-Betrag im Vergleich zu Geldern, die mit Wetten umgesetzt werden.
Modersohn: „Über 4500 private Wettanbieter gibt es in Deutschland momentan. 2017 wurden knapp acht Milliarden Euro umgesetzt. Weltweit sind es rund 500 Milliarden. In unserem Film geht es um die Globalisierung des Wettbetrugs.“ Vom Hinterzimmer in der Kneipe bis nach Asien, wo knapp 70 Prozent der Wettsummen umgesetzt werden.
► Das Geister-Spiel: In einer Szene, die ein durch einen Schiedsrichter manipuliertes Spiel zeigt, treffen Preußen Münster und der MSV Duisburg aufeinander.
Modersohn: „Das haben wir bewusst so gewählt, weil wir eine Paarung finden wollten, die es praktisch aktuell nicht geben kann und lange nicht gab.“ Münster spielt in der dritten, Duisburg in der zweiten Liga.
► Zeit-Treffer: Am Wochenende vor dem Kinostart traf HSV-Spieler Aaron Hunt (31) zum spektakulären 3:2 gegen Schalke. Im Kino trifft er in einem (nicht manipulierten) Spiel ebenfalls. Modersohn: „Das passte perfekt.“
► Die Kick-Künste: In einer Szene sollen Frederick Lau und Ludwig Trepte einen Fußball so oft wie möglich hochhalten. Hand aufs Herz: Wer ist der bessere Kicker?
Der Regisseur: „Wenn man beide fragen würde, würde Freddy wahrscheinlich gleich sagen: ICH! Das würde ich jetzt mal nicht so stehen lassen.“ Lau wollte übrigens vor der Schauspielerei mal Eishockey-Profi werden.
► Fußball-Hintergrund: Timon Modersohn war selbst ein ganz guter Spieler, spielte in der Nähe seiner Heimatstadt bei Bremen als Junior in mehreren Auswahlteams: „Bis dann mit 16 ganz viele Sachen ein bisschen spannender wurden als jedes Wochenende ein Spieltag. Da hatten meine Eltern eh schon die Nase voll davon, mich immer zum Spiel zu fahren und die Trikots der Mannschaft zu waschen.“
► Verletzungspech: Der Dreh des Films hing eine Zeit am seidenen Faden, weil sich Jung-Star Mateo beim Fußballspielen verletzt hat. Modersohn: „Da haben wir ganz schön gezittert. Denn er ist ein guter Spieler, und wir wollten im Film die Szenen auch mit ihm drehen statt mit einem Double. Wenn man genau hinguckt, sieht man in einer Szene auch, dass er mit Bandage kickt.“
► Mysteriöse Wunde: Als Ivo (Frederick Lau) am Anfang des Films aus dem Knast kommt, hat er eine genähte Platzwunde an der Stirn. Warum? Das wird im Film nie aufgelöst.
Der Regisseur: „Es gab ursprünglich noch eine Vorgeschichte, wo Ivo im Gefängnis in kleinere Probleme geraten ist und man auch schon sehr viel zur Geschichte und seinem Hintergrund erfahren konnte. Wir haben uns dann dagegen entschieden. Aber die frische Narbe blieb drin.“
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