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Türen und Fensterscheiben der Sami-Moschee zertrümmert

Stöcken Türen und Fensterscheiben der Sami-Moschee zertrümmert

Einbrecher haben in der Silvesternacht die Gebetsräume der Sami-Moschee auf der Schwarzen Heide in Stöcken verwüstet. Sie demolierten die Eingangstüren des Gebäudes am Alten Damm, zerschlugen 16 Fensterscheiben und nahmen drei Fernseher mit.

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Die Sami-Moschee in Stöcken

Quelle: Uwe Dillenberg

Mitglieder der Ahmadiyya-Gemeinde bemerkten am Neujahrstag kurz vor Beginn des Morgengebets um sechs Uhr den Einbruch und informierten die Polizei. Es ist nicht auszuschließen, dass die Tat einen fremdenfeindlichen Hintergrund hat. „Wir ermitteln in alle Richtungen“, sagte eine Polizeisprecherin. Die Mitglieder der islamischen Gemeinde sind schockiert. „Die Täter sind mit ihren Schuhen über die Gebetsteppiche gelaufen. Man konnte deutlich die Abdrücke sehen“, sagte Atta-ul-Mujeeb Abdul, der in der Moschee für Jugendfragen zuständig ist. Einige fühlten sich sogar an den Anschlag auf eine Moschee der Ahmadiyya-Gemeinde im hessischen Usingen an den Weihnachtstagen des Jahres 2004 erinnert. Damals waren Täter in das Gebäude eingedrungen und hatten Feuer gelegt. Dabei war ein Schaden von 50 000 Euro entstanden.

Bislang gibt es keine Zeugen für die Tat in Hannover. „Der Imam, der direkt neben dem Gebäude wohnt, war nicht da, weil er auch für andere Moscheen in der Gegend zuständig ist“, sagte Abdul. Nachdem die Kriminalpolizei die Spuren gesichert hatte, säuberten die Gemeindemitglieder die Gebetsräume von den Scherben und nagelten die zerstörten Türen und Fenster provisorisch mit Brettern zu. Aus diesem Grund konnten sie sich nicht wie sonst üblich am Neujahrsputz in der Innenstadt beteiligen. „Wir haben außerdem beschlossen, dass wir ab sofort selber dafür sorgen, dass so etwas nicht wieder passiert“, sagte ein Sprecher der Muslime.

Im Sommer 2005 legte die Gemeinde den Grundstein für die Sami-Moschee. Seit August 2008 stehen die Räume den rund 300 Mitgliedern der Ahmadiyya-Gemeinde offen. Der Bau des Gebetshauses mit seinem 16 Meter hohen Minarett hatte massiven Protest bei den Anwohnern hervorgerufen. Die Gemeinde musste sich in einem jahrelangen Rechtsstreit gegen eine Bürgerinitiative in der Schwarzen Heide durchsetzen, die vergeblich gegen den Bau der Moschee klagte. „Bisher ist nichts vorgefallen. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass hier so etwas passieren könnte“, sagte Atta-ul-Mujeeb Abdul.

von Tobias Morchner

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