Notker Wolf als Abtprimas wiedergewählt
21. September 2012 — Heute wählten 235 Äbte des Benediktinerordens in Rom Notker Wolf für weitere vier Jahre zum Abtprimas der Benediktiner. Dass ein 72jähriger noch einmal ein solches Amt übertragen bekommt, ist nicht selbstverständlich. Es verrät die Wertschätzung, die er sich in den vergangenen 12 Jahren im Orden erworben hat, durch seinen herzlichen und unkomplizierten Umgang, und durch die Beherztheit und den großen persönlichen Einsatz, mit dem er schwierige Situationen in den vergangenen Jahren mutig angegangen ist. Dazu gehört die innere und äußere Sanierung des zentralen Benediktinerkollegs Sant’Anselmo auf dem römischen Aventin und die Neupositionierung der Hochschule am gleichen Ort.
Traditionell leitet der Erzabt von Montecassino diese Wahl, aus „Ehrfurcht vor dem heiligen Benedikt“, wie es in der Wahlordnung heißt. Da er erkrankt ist, vertrat ihn der Abt von Subiaco, Mauro Meacci. In einer kurzen Wahlansprache nannte er einige Voraussetzungen für dieses Amt: Es muß jemand sein, den eine solide Spiritualität und Beachtung der Ordensregel auszeichnen. Es muß jemand sein, der in unmittelbaren Kontakt treten kann mit vielen verschiedenen Ansprechpartnern: den römischen Dikasterien, der Kommunität von Sant’Anselmo, und natürlich den Klöstern, die seine Besuche erwarten. Deswegen werden von ihm auch Sprachkenntnisse und die Bereitschaft zu Reisen erwartet. Schließlich muß es jemand sein, der fähig ist, komplizierte Gebilde wie Sant’Anselmo und die benediktinische Konföderation zu leiten.
Erzabt Jeremias von St. Ottilien war unter den ersten Äbten, die dem wiedergewählten Abtprimas gratulierten. Er wurde 2000 zum Nachfolger von Abtprimas Notker Wolf in der Leitung der Erzabtei St. Ottilien und der weltweiten Kongregation der Missionsbenediktiner gewählt.