DE927265C

DE927265C - Mehrzweckvorrichtung fuer Dreh- und Bandfilter

Info

Publication number: DE927265C
Application number: DEL12908A
Authority: DE
Inventors: Viktor Lamla
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1952-07-20
Filing date: 1952-07-20
Publication date: 1955-05-02

Description

Mehrzweckvorrichtung für Dreh- und Bandfilter Durch eine Mehrzweckeinrichtung soll erreicht werden daß bestehende Arbeitsvorgänge an einem Filter einmal unterstützt und neue möglich gemacht werden. Sie soll vielseitig verwendet werden können.
Dem Erfindungsgegenstand ist die Erkenntnis vorangestellt, daß durch zusätzliche, von der Filter trommel unabhängige Zellen, welche möglichst klein sind, einzelne Arbeitsstufen unterstützt oder selbst unabhängig durchgeführt werden können. Sie können aber auch im Zusammenwirken mit der Trommel arbeiten, um die Leistung von entsprechenden Vorgängen zu steigern. Um dies zu erreichen, sieht die Erfindung einen Träger vor, dessen Zellen sich den gegebenen Umständen leicht anpassen können.
Es ist bekannt, daß durch verschiedenartige Einrichtungen an Filtern Vorgänge erzielt werden, die dahin gehen, den anfiltrierten Kuchen zu verbessern. Solche Vorrichtungen sind z. B. Waschvorrichtungen, Abpreßvorrichtungen, Vorrichtungen zur Kühlung bzw. Erwärmung des Kuchens. Weitere Einrichtungen, wie Waschwasserauffangrinnen, Vorrichtungen zur Unterstützung der Kuchenabnahme oder solche, die der Filtertuchbehandlung dienen, wie Reinigung, Anwärmung u. a. m., dienen alle dem einen Zweck, die Leistung zu steigern.
All diese Vorrichtungen sollen erfindungsgemäß durch eine ersetzt werden, die nicht nur imstande ist, all den Erfordernissen gerecht zu werden, sondern sie soll darüber hinaus neue Arbeitsmöglichkeiten bieten. Um dies zu erreichen, wird ein Träger in Vorschlag gebracht, der Erhöhungen und Vertiefungen aufweist, welche aus einer als Mitte anzusehenden Ebene hervor- und hinabreichen, also wellblechähnlich sein können, oder nur hinab- oder nur hervorreichen, also zahnstangenähnlich ausge,-führt werden können, jedoch so, daß dieser Träger seitlich begrenzt werden kann. Der Träger, vorzugsweise aus Wellblech, kann aber auch aus Wellprofilen napfähnlich hergestellt sein, wobei dieser sich restlos oder nur an verschiedenen Punkten, Linien oder Flächen durch sein Eigengewicht bzw. durch zusätzlichen Anpreßdruck an ein umlaufendes Band drückt.
Die Zellenbildung entsteht durch Unebenheiten eines zur Kammerbildung geeigneten Trägers im Zusammenwirken mit den an und für sich bekannten umlaufenden Waschbändern, Preßbändern oder besonders geeigneten Filtertüchern oder sonstigen porösen Materialien. Besonders geeignete Träger können auf der Berührungsfläche mit der dem Gewebeband gegenüberliegenden Seite Rinnen bilden, die gleichfalls einem Arbeitszweck zugedacht sein können. Die z. B. bei Wellblech gebildeten Kammern oder Rinnen werden seitlich durch Aufgummierung oder durch anderweitige geeignete Mittel begrenzt. Der Träger kann aber auch seitlich offen sein, und seine Begrenzung kann durch die Trommel erfolgen. In besonderen Fällen kann auf eine seitliche Begrenzung ganz verzichtet werden, wodurch die Kammerbildung jedoch verlorengeht. Der Träger kann in einem solchen Fall nur der Abdeckung dienen Er kann seinem Verwendungszweck entsprechend biegsam oder starr ausgebildet oder teilweise oder ganz gelocht sein. Der Träger kann weitere Einrichtungen aufweisen, durch welche ein indirekter Austausch von Wärme zu- oder abführenden Mitteln erfolgen kann, z. B.
Kammern, Rohre oder ähnliche dem Zweck entsprechende Einrichtungen. Es können auch Heizkörper elektrischer Art eingebaut sein. Ein oder mehrere Träger können direkt oder unter Zwischenschaltung von Walzen in gelenkiger Verbindung stehen, gleich einem gelenkigen Band. Diese Glieder können einzeln oder gemeinsam be- oder entlastet werden, was durch geeignete Mittel erfolgen kann, z. B. Federn, Gewichte oder Hebelbelastungen. Ein Träger aus einem solchen biegsamen, anpassungsfähigen Zellenband ist in der Lage, in Verbindung mit dem Gewebeband als selbständiges Element unabhängig von der Trommel Funktionen zu übernehmen. Er kann also mit einem umlaufenden Band von der Trommel weggeführt werden. Das Gewebeband kann auf oder unter dem Träger geführt werden.
Dieser Träger als Mehrzweckeinrichtung kann über die'Zellen Flüssigkeiten oder Gase zur Behandling des Filterkuchens und der Filterbespannung oder bei der Kuchenabnahme zubringen oder abführen. Die Zellen können unter Vakuum bzw. unter Druck gesetzt werden, oder es kann über sie ein Austausch Wärme zu- oder- abführender Mittel erfolgen. Den Zellen können einzeln oder gruppenweise verschiedene Aufgaben zugedacht sein.
Entsprechend der Verwendung eines solchen Trägers sind an einzelnen oder allen Zellen Zu-bzw. Ablaufstutzen vorgesehen, die wiederum einzeln oder in Gruppen an eine Leitung gelegt werden können.
Um einen größeren Verschleiß des umlaufenden Bandes zu vermeiden, kann ein Schonband mit umlaufen, welches zum Durchtritt von Flüssigkeit entsprechende Offnungen besitzen muß. Es wird vorzugsweise aus festen Materialien hergestellt, wobei Metall, Kunststoff oder Textilbänder verwendet werden können.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Fig. I zeigt eine Ansicht eines Filters mit aufgelegter Mehrzweckeinrichtung; Fig. 2, 3, 4 und 6 zeigen Schnitte von auf Filtern liegenden Mehrzweckeinrichtungen an Außentrommeln; Fig. 5 zeigt ein Teilstück einer Mehrzweckeinrichtung geteilt, um die Rohre sichtbar zu machen; Fig. 7 zeigt einen Schnitt durch eine Außen- und Innenfiltertrommel mit an der Innenseite aufgelegter Mehrzweckeinrichtung; Fig. 8 zeigt ein Teilstück einer Außen- und Innenfiltertrommel im Schnitt mit auf beiden Seiten aufgelegten Mehrzweckeinrichtungen.
Fig. I zeigt eine Anordnung einer Mehrzweckvorrichtung an einem Außenfilter. Sie besteht im wesentlichen aus der Mehrzweckeinrichtung 4, dem endlosen, an sich bekannten Band 3, den Umlenkwalzen 5 und einer oder mehreren Spannwalzen 6.
Eine Mehrzweckeinrichtung funktioniert derart, daß der auf der Filtertrommel 1 anfiltrierte Kuchen 2 infolge der Drehung der Trommel unter die Mehrzweckeinrichtung 4 gelangt. Das zellenbildende umlaufende Band 3, welches um die Walzen 5 und 6 geführt wird, liegt auf dem Filterkuchen 2. An jedem Punkt der Trommel kann eine solche Vorrichtung angebracht und ihrem Verwendungszweck zugeführt werden.
Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt einer gelochten Mehrzweckeinrichtung 4. Durch eine Zuleitung wird Waschflüssigkeit durch Hahn 15 aufgegeben.
Das Wellental II füllt sich mit Waschflüssigkeit, bis es über den tieferen Wellenberg in das nächste Wellental fließt. Dieser Vorgang wiederholt sich so lange, bis das Wasser durch die Offnungen in die Kammern 12 fließt und aufgebraucht ist. Durch Drosselung der Wasseraufgabe über Hahn 15 kann eine Waschbreitenregulierung erfolgen. Uber das Band 3 wird die Flüssigkeit durch den Kuchen 2 durch die darunterliegenden Zellen 17 (Fig. 3) abgesaugt.
Fig. 3 zeigt, wie Flüssigkeiten, ohne mit der Außenatmosphäre in Verbindung zu kommen, an den Kuchen herangebracht werden können. Weiter ist ersichtlich, wie über Stutzen g zugeführtes überschüssiges Wasser, das in den Kuchen zurückzufließen droht, durch den Stutzen Io der Mehrzweckvorrichtung abgesaugt werden kann.
Die Waschwasseraufgabe kann unter Druck erfolgen.
Fig. 4 und 5 zeigen eine Mehrzweckeinrichtung, eingerichtet für indirekte Kühlung bzw. Beheizung.
In dem Träger sind Rohre 14 eingebaut, welche untereinander durch Verbindungsschläuche I3 verbunden sein können. 11 und 12 zeigen die aufgummierten Streifen, die der Rinnen- bzw. Kammerbildung dienen.
Fig. 6 zeigt einen Träger, bei welchem über die Kammern 12 Gase bzw. Dämpfe zu- oder abgeführt werden können. I6 zeigt ein Schonband, welches auf dem Waschband liegt und zu dessen Schonung dienen soll.
Fig. 7 zeigt eine Mehrzweckeinrichtung im Innenfilter. Die Filtertrommel I8 besitzt außen sowie innen eine Kuchenbildungszone. Durch die Spannschlösser 19 wird der Träger bogenartig gespannt. Uber diesen und über die Walzen 5 und 22 läuft das Waschband. Durch die Streben 20 wird der Träger angepreßt. 21 ist eine Abstützung, die an der Trog- bzw. an der Trommelwand erfolgt.
23 ist ein Gelenkstück, 34 ein Schneidedraht, um eventuelle Kuchenreste abzustreifen. 36 zeigt eine Austragschnecke.
Fig. 8 zeigt einen Ausschnitt der Filtertrommel I8, jedoch mit auf beiden Seiten aufgelegten Trägern.
Durch die Verwendung derartiger Träger ist es erstmalig möglich, bei Außen- und Innenfiltern Gegenslt,romwaschungen von Kuchen und Filtertuch durchzuführen, die derart erfolgen können daß die über die Trommel auTgegebene Flüssigkeit durch die Träger abgesaugt werden kann.
Zusammengefaßt ergeben sich gegenüber dem Bekannten folgende wesentliche Vorteile: Vereinigung mehrerer Arbeitsvorgänge in einer Vorrichtung, regelbareBewässerungszonenbreite durch einfache Drosselung der Flüssigkeitszufuhr, Waschmöglichkeit unter Verhinderung von Luftzutritt, Zufuhr von Gasen und Dämpfen ohne Abdeckhaube, direkte und indirekte Beheizung bzw. Kühlung, Verringerung von Wärmeverlusten bei beheizten Filtertrommeln, zusätzliche Vergrößerung der Arbeitsbereiche, Möglichkeit der Behandlung des Kuchens an der Innenseite bei Außen- und Innenfiltern, Verminderung des Feuchtigkeitsgehaltes im Kuchen, Verbesserung der Abnahmemöglichkeit des Kuchens.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Mehrzweckvorrichtung für Dreh- und Bandfilter, insbesondere für Filter der Innen-und Außenfiltration zur Behandlung des Filter kuchens und der Filterbespannung und zur Abnahme des Kuchens, dadurch gekennzeichnet, daß ein unebene Flächen aufweisender Träger, welcher biegsam oder starr ausgebildet ist, mit seinen Erhebungen bzw. Vertiefungen an ein an sich bekanntes, den Kuchen abdeckendes umlaufendes Band herangebracht ist, so daß der allseitig begrenzte Träger auf einer Seite Zellen und auf der der Berührungsfläche gegenüberliegenden Seite Rinnen bildet, über welche eine oder mehrere Behandlungen gleichzeitig durch flüssige oder gasförmige sowie Wärme zu- oder abführende Mittel möglich sind.
2. Mehrzweckvorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß in den Trägern Heizkörper, Kammern, Rohre od. dgl. vorgesehen sind, über welche ein indirekter Wärmeaustausch durch Wärme zu- oder abführende Mittel erfolgt.
3. Mehrzweckvorrichtung nach den Ansprüchen I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger mit dem ober- bzw. unterhalb desselben geführten umlaufenden Band von der Filtereinrichtung wegführbar ist, um als selbständiges Element zu arbeiten.
4. Mehrzweckvorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß unter bzw. auf dem Träger ein Schonband zum Schutz des darunter- bzw. darüberliegenden Waschbandes verwendet wird.
5. Mehrzweckvorrichtung nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere Träger direkt oder unter Zwischenschaltung von Walzen in gelenkiger Verbindung stehen, so daß diese Glieder einzeln oder gemeinsam be- oder entlastet werden können.

Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 7I6 o4g.