DE9211710U1

DE9211710U1 - Schuh mit einem Zentralverschluß

Info

Publication number: DE9211710U1
Application number: DE9211710U
Authority: DE
Original assignee: Puma AG Rudolf Dassler Sport
Current assignee: Puma SE
Priority date: 1992-08-31
Filing date: 1992-08-31
Publication date: 1994-01-05
Anticipated expiration: 2002-09-01
Also published as: US5737854A

Description

PUMA Aktiengesellschaft
Rudolf Dassler Sport
8522 Herzogenaurach

Schuh mit einem Zentralverschluß

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Schuh mit einem Zentralverschluß gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Ein derartiger Schuh ist aus dem DE-GM 90 16 325 bekannt. Bei diesem Schuh sind die als Einzelelement ausgebildeten Spannleisten jeweils am Seitenteil des Schuhobermaterials befestigt. Die Spannbänder besitzen an ihren oberen Enden Rastelemente, die beim Einschieben der Enden in eine schlitzartige Öffnung der Spannleisten mit Gegenrastelementen verrasten. Diese Anordnung und Ausgestaltung der Spannleisten und Spannbänder hat sich bei Schuhen mit im Ristbreich angebrachten Zentralverschluß gut bewährt.

Mit der vorliegenden Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, einen Schuh der genannten Art rationeller und daher preisgünstiger herstellen zu können.

Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Kennzeichen des Anspruches 1 angegebenen Merkmale.

Gemäß der vorliegenden Erfindung können die Spannleisten mit den Spannbändern in einem einzigen Prozeß hergestellt werden. Außerdem braucht bei der Komplettierung des Schuhes nur je ein einziges, integriertes Teil aus Spannleiste und Spannband bzw. Spannbändern je Schuhseite in eine

beispielsweise die Sohle anformende Maschine oder in ein entsprechendes Formteil eingelegt zu werden. Die Spannleisten brauchen also nicht mehr mit am Schuhobermaterial befestigt zu werden.

Weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung sind in den ünteransprüchen angegeben und werden nachfolgend anhand der in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispiele näher beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 die Ansicht der Außenseite einer Einheit aus Spannleiste und Spannbändern,

Fig. 2 die Ansicht der Innenseite der Einheit gemäß Fig. 1 und zwar in seitenverkehrter Darstellung,

Fig. 3 die Außenansicht je eines Teils der in und 4 den Fig. 1 und 2 dargestellten Einheit und

Fig. 5 einen perspektivisch von der Seite dargestellten Schuh mit einer Einheit gemäß den Fig. 1 und 2.

In Fig. list eine mit 1 bezeichnete bauliche Einheit aus einer Spannleiste 2 und einem vorderen Spannband 3 sowie einem hinteren Spannband 4 in der Außenansicht und in Fig. in der Innenansicht dargestellt. Diese Einheit 1 ist aus zwei Teilen 5 und 6 zusammengesetzt, die in den Fig. 3 und in der Außenansicht dargestellt sind.

Die Anordnung der Einheit 1 an der Schuhaußenseite ist aus Fig. 5 ersichtlich. Das vordere Spannband 3 erstreckt sich bis in den Bereich oder hinter den Bereich 7 der Zehengrundgelenke und das hintere Spannband 4 erstreckt sich

in Richtung zur Ferse 8 und umgreift diese an der Seite bis nach hinten, wo es zur Sohle 9 hin abfällt.

Die Spannleiste 2 ist über ein Spannelement 10 mit einem im Bereich 11 des Ristes 12 auf einer Ristabdeckung 13 vorgesehenen Zentralverschluß 14 gekuppelt. Der Zentralverschluß 14 ist vorzugsweise als Zentraldrehverschluß ausgebildet und er kann mit einer Schnellentrasteinrichtung versehen sein. Das Spannelement verläuft vom Zentralverschluß 14 aus zu Umlenkelementen 15 und 16 (Fig. 2) der Spannleisten 2 und jeweils wieder zurück zur Ristabdeckung 13,

Die Spannleiste 2 besitzt auf der Außenseite einen erhabenen Bereich 17 (Fig. 1 und 3) und auf der Innenseite Ausnehmungen 18 bzw. 19, in der jeweils ein Umlenkelement bzw. 16 in Form von halbkreisförmigen Führungselementen für das Spannelement 10 angebracht sind, wie in Fig. 2 gestrichelt angedeutet ist. Die Umlenkelemente 15, 16 sind jeweils von einem Lappen 20 bzw. 21 überdeckt. Die Lappen 20, 21 erstrecken sich mindestens über den Randbereich des Umfangs der Umlenkelemente 15, 16 und sind seitlich und unten freigeschnitten, so daß sie weggeklappt werden können und das Spannelement 10 dort leicht eingesetzt werden kann. Sie bedingen eine lichte Weite zwischen dem Boden der Ausnehmungen 18, 19 und ihrer Innenfläche, die mindestens der Dicke des Spannelementes 10 entspricht. Dadurch wird das Spannelement 10 in seiner Lage gehalten und eine gute Führung desselben gewährleistet.

An der oberen Leistenkante 22 sind dort, wo die Führungsflächen der Umlenkelemente 15, 16 enden, Durchbrechungen 23 zum Einführen des Spannelementes 10 vorgesehen.

In geringem Abstand 24 von der Unterkante der Ausnehmung 18 bzw. 19 oder der Unterkante 25 der Spannleiste 2 ist wenigstens ein beispielsweise zungenförmiger Anschlag 26 vorgesehen. Der Abstand 24 entspricht mindestens der Dicke des Spannelements 10. Der Anschlag 26 ist entweder am Boden der Ausnehmung 18 bzw. 19 oder an der Innenseite der Lappen 20, 21 vorgesehen. Die Anschläge 26 dienen dazu, daß ein eingesetztes Spannelement 10 auch im entspannten Zustand gut geführt und fixiert ist.

Die Ausnehmungen 18, 19, die Umlenkelemente 15, 16 und die Durchbrechungen 23 sowie die Lappen 20, 21 sind derart angeordnet, daß die Herstellung der Spannleiste 2, beim Ausführungsbeispiel zusammen mit dem hinteren Spannband 4, in einem einzigen, zweiteiligen Formwerkzeug erfolgen kann. Insbesondere kann die Form einen von unten, beispielsweise von der Unterkante 25 aus einschiebbaren und nach unten ausziehbaren Schieber aufweisen.

Die Außenfläche der Lappen 20, 21 verläuft bevorzugt mit der Innenseite der Spannleiste 2 in einer Ebene, um Druckstellen auf den Rist des Trägers des Schuhes zu vermeiden.

Die Einheit 1 kann aus einem einzigen Formteil oder aus zwei Teilen, beispielsweise aus den dargestellten Teilen 5 und 6 gemäß Fig. 3 bestehen. Die Spannleiste 2 besitzt eine größere Steifigkeit als die Spannbänder 3, 4. Hierzu kann die Dicke der Spannleiste 2 und/oder können die Materialeigenschaften der verwendeten Materialien derart gewählt werden, daß diese größere Steifigkeit eintritt. Außerdem ist das Material der Spannleiste 2 zumindest im Bereich der Umlenkelemente 15, 16 hoch abriebfest und es besitzt gute Gleiteigenschaften für das Spannband 10. Vorzugsweise ist die Spannleiste 2 etwa 1,5 bis 3 mal so dick, wie die Dicke der Spannbänder 3, 4. Die Härte der

Spannleisten 2 beträgt etwa 60 bis 70 Shore D. Die Härte der Spannbänder 3, 4 kann etwa 45 bis 55 Shore D betragen. Die Härte der Umlenkelemente 15, 16 beträgt bevorzugt mehr als 70 Shore D. Das hintere Spannband 4 kann auch aus härterem, beispielsweise aus dem gleichen Material bestehen, wie die Spannleiste 2. Vorteilhaft besitzt das Material des vorderen Spannbandes 3, gegebenenfalls auch das des hinteren Spannbandes 4, gummielastische Eigenschaften. Die Spannleisten 2, die Spannbänder 3, 4 und die Umlenkelemente 15, 16 bestehen bevorzugt aus kompakten Kunststoffmaterialien, wie Polyamid, Polyimid, Polyäthylen, Polyurethan oder dgl..

Das Schuhoberteil 27 kann in üblicher Textil- und/oder Ledertechnik oder als sogenannter sockenartiger Innenschuh oder Zungen- und Seitenschaft aus volumenkompressiblem Material, insbesondere aus geschlossenporigem Kunststoff, wie Chlorkautschuk oder dgl. bestehen, der wenigstens auf der Außenseite, bevorzugt auch auf der Innenseite, eine Textilbeschichtung aufweist. Insbesondere bei Anwendung eines derartigen Schuhoberteils 27 ist es zweckmäßig, von dem einem hinteren Spannband 4 zum anderen auf der gegenüberliegenden Schaftseite ein elastisch dehnbares, insbesondere gummielastisches Fersenspannband 28 vorzusehen, das wie Fig. 5 zeigt, oberhalb des Fersenbeins 29 verläuft. Hierdurch ist auch bei Schuhoberteilen, die keine steife Fersenkappe besitzen, ein fester Sitz des Fußes im Schuh zu erreichen. Um auch bei geschlossenporigem Material eine gute Wärmeabgabe vom Fuß nach außen zu erreichen, ist das Schuhoberteil zumindest in diesem Bereich mit feinen Bohrungen, insbesondere mit von einer zur anderen Seite durchgehenden Mikroporen, versehen. Diese sind beispielsweise durch einen Laserstrahl-Prozeß eingebracht. Die Mikroporendichte beträgt beispielsweise etwa 50 bis 200 Mikroporen ^

Auch wenn in den Zeichnungen auf jeder Seite des Schuhes jeweils nur zwei Spannbänder 3, 4 dargestellt sind, schließt die vorliegende Erfindung die Verwendung von mehr als zwei Spannbändern je Schaftseite nicht aus.

Das oder die Umlenkelemente im Ristschild 13 sind in bekannter Weise so angeordnet, daß die Führung des Seiles kreuzungsfrei oder höchstens mit einer Kreuzung erfolgt.

Sofern der vorstehend beschriebene Schuh als Rehabilitationsschuh mit hohem Schaft eingesetzt werden soll, können bevorzugt im Knöchelbereich zusätzliche Stützelemente und im Laufsohlenbereich besondere Gleitbereiche vorgesehen sein, die einen besonders guten Halt des Fußes im Schuh und eine möglichst unbehinderte Schiebebewegung eines derartigen Rehabilitationsschuhes auf der zugeordneten Bodenfläche ermöglichen.

Claims

PUMA Aktiengesellschaft Rudolf Dassler Sport 8522 Herzogenaurach Schutzansprüche

1. Schuh, insbesondere Sport-, Freizeit- oder Rehabilitationsschuh, mit einem im Bereich des Ristes auf einer Ristabdeckung angebrachten Zentralverschluß, von dem aus nach beiden Seiten ein mit ihm gekuppeltes seilartiges Spannelement über auf beiden Seiten des Schuhes vorhandene, an einer Spannleiste vorgesehene Umlenkelemente zur Ristabdeckung zurückgeführt ist, wobei die Spannleisten jeweils mit wenigstens zwei Spannbändern gekuppelt sind, die über den Schuhschaft mindestens bis in den Randbereich der Sohle verlaufen und von denen das eine in Richtung des Bereiches oder hinter den Bereich der Zehengrundgelenke und das andere nach hinten in Richtung der Ferse gerichtet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannleisten (2) mit den zwei oder mehr Spannbändern (3, 4) jeweils aus einer baulichen Einheit (1) bestehen, daß die Dicke der Spannleisten (2) und Spannbänder (3, 4) und/oder die Materialeigenschaften dieser Teile derart gewählt ist bzw. sind, daß die Spannleisten (2) eine größere Steifigkeit besitzen als die Spannbänder (3,4) und daß die Spannleisten (2) zumindest im Bereich ihrer Umlenkelemente (15, 16) aus einem abriebfesten hartelastischen und gute Gleiteigenschaften aufweisenden Material betehen.

2. Schuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannleisten (2) und die Spannbänder (3, 4) durch einen Spritzvorgang einstückig ausgeführt sind.

3. Schuh nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Material der Spannleisten (2) eine Härte von etwa bis 70 Shore D und die Spannbänder (3, 4) eine Härte von etwa 45 bis 55 Shore D besitzen.

4. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Spannleisten (2) etwa 1,5 bis 3 mal größer ist als diejenige der Spannbänder (3, 4).

5. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennnzeichnet, daß die Spannleisten (2) an der Innenseite Ausnehmungen (18, 19) aufweisen, in denen jeweils ein Umlenkelement (15, 16) für das Spannelement (10) vorgesehen ist, daß die Ausnehmungen (18, 19) oder zumindest der Randbereich entlang dem Umfang der Umlenkelemente (15, 16) mit jeweils einem Lappen (20, 21) überdeckt sind, wobei die Lappen (20, 21) einerseits eine lichte Weite gewährleisten, die mindestens der Dicke des Spannelements (10) entspricht und andererseits eine gute Führung des Spannelements (10) bewirken, und daß an der oberen Leistenkante (22) zu den Umlenkelementen (15, 16) führende Durchbrechungen (23) für das Spannelement (10) vorgesehen sind.

6. Schuh nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen (18, 19), die Umlenkelemente (15, 16), die Lappen (20, 21) und die Durchbrechungen (23) derart angeordnet sind, daß die Spannleiste (2) mit einem zweiteiligen Formwerkzeug mit einem von der Unterkante (25) der Spannleisten (2) einschiebbaren bzw. ausziehbaren Schieber herstellbar ist.

7. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in geringem, mindestens jedoch der Dicke des Spannelements (10) entsprechendem Abstand (24), von der der Unterkante (25) der Spannleiste (2) zugewandten Umfangsfläche des Umlenkelements (15, 16) wenigstens ein Anschlag (26) in Form einer Erhebung vorgesehen ist.

8. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das nach hinten gerichtete Spannband (4) bis zur Ferse (8) reicht.

9. Schuh nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Spannband (4) die Ferse (8) wenigstens im Sohlenbereich zumindest zum Teil nach hinten umgreift.

10. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß an den nach hinten gerichteten Spannbändern (4) ein von dem einen Spannband (4) zum anderen Spannband (4) oberhalb des Fersenbeines (29) verlaufendes Fersenspannband (28) befestigt oder befestigbar ist.

11. Schuh nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Fersenspannband (28) aus einem gummielastischen Material besteht.

12. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Schuhoberteil (27) zumindest in dem Bereich, in dem die Ristabdeckung (13), die Spannleisten (2) und die Spannbänder (3, 4) das Schuhoberteil (27) bedecken, aus einem volumenkompressiblen, insbesondere geschlossenporigen, zumindest auf der Außenseite textilbeschichteten Schaumstoff besteht.

13. Schuh nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaumstoff von der einen zu der anderen Seite durchgehende Mikroporen aufweist.

14. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Zentralverschluß (14) als Zentraldrehverschluß ausgebildet ist.

15. Schuh nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Zentralverschluß (14) eine Schnellentrasteinrichtung besitzt.