DE9211422U1 - Vorrichtung zur Verbindung eines Erwachsenenfahrrades mit einem Kinder - bzw. Jugendfahrrad - Google Patents

Description

Vorrichtung zur Verbindung eines Erwachsenenfahrrades mit einem Kinder - bzw. Jugendfahrrad.

Bei Radfahrten zusammen mit Kindern oder behinderten Personen stellt sich häufig das Problem, daß die körperliche Leistungsfähigkeit nicht zur Bewältigung größerer Distanzen ausreicht. Durch das Alter der Kinder bzw. durch eine Behinderung ist sehr oft das Verständnis der Verkehrsregeln und die Zuverlässigkeit bei der Befolgung derselben unzureichend. Letzteres führt vor allem bei der Teilnahme am Straßenverkehr auf vielbefahrenen Straßen zu Problemen.

Kindersitze auf Fahrrädern eignen sich im praktischen Gebrauch nur für Kinder bis zu einem Alter von ca. drei bis vier Jahren. Alternativ gibt es zahlreiche Fahrradanhänger, welche zur Beförderung von Kindern oder behinderten Personen benutzt werden können. Aber auch hier können ältere und schwerere Kinder nicht mehr befördert werden.

Bei älteren Kindern u. Jugendlichen besteht hier zusätzlich der Nachteil, daß sich diese nicht aktiv an der Fortbewegung beteiligen können.

Handelsübliche Tandemfahrräder sind aufgrund ihrer Rahmenhöhe für Kinder und Jugendliche ungeeignet.

Alle genannten Lösungsversuche sind unzureichend und setzen außerdem eine teuere Anschaffung voraus.

In der Patentschrift Nr. 840 363 wird ein doppelsitziges Fahrrad beschrieben, welches die Anschaffung eines speziellen gezogenen halben Fahrrades, das nur für diesen Zweck verwendbar ist, voraussetzt. Es ist ebenfalls für Kinder oder Behinderte ungeeignet. Ein ähnliches Fahrrad wird in der Patentschrift Nr. 805 239 beschrieben. Der zusätzliche Rahmen, welcher zwei handelsübliche Erwachsenenfahrräder verbindet, setzt erhebliche Umbauarbeiten am gezogenen Fahrrad voraus. Für obengenannten Zweck ist auch diese Fahrradkonstruktion ungeeignet.

Bei unserer Erfindung kann ein bereits vorhandenes handelsübliches Kinder- bzw. Jugendfahrrad mit Hilfe einer Verbindungsstange aus Metall am Erwachsenenfahrrad befestigt werden. Mit wenigen Handgriffen wird die Verbindungsstange an 3 Befestigungs-

punkten am Kinderfahrrad befestigt (I. arn Lenkervorbau, 2. seitlich an der Vorderradachse und 3. durch das ausziehbare Rohr am Sattelklemmbolzen). Mit dem Zugfahrrad ist die Verbindungsstange und damit das Kinder- bzw. Jugendfahrrad durch eine Kupplung verbunden. Diese läßt eine Drehung um die Hoch- und Querachse, nicht jedoch um die Längsachse zu. Die Verbindung ist auch hier jederzeit mit wenigen Handgriffen leicht lösbar. Das Kinder- bzw. Jugendfahrrad läuft mit vom Boden abgehobenem Vorderrad auf dem Hinterrad nach.

Das verbundene Fahrrad läuft in der Spur des Erwachsenenfahrrades, ein Abweichen ist nicht möglich. Die Person auf dem gezogenen Fahrrad kann jederzeit mittreten. Das Gleichgewicht muß jedoch nicht gehalten werden, da eine Verdrehung um die Längsachse zwischen gezogenem Fahrrad und Erwachsenenfahrrad nicht möglich ist.

Die Konstruktion zeigt ein äußerst stabiles Fahrverhalten, was besonders bei der Beförderung von Kindern und behinderten Personen wichtig ist.

Kinder oder behinderte Personen können so bei Radtouren teilnehmen, welche ihre körperlichen Kräfte überfordern wurden. Es können vielbefahrene Straßen benutzt werden, ohne Gefahr zu laufen, daß die Kinder oder behinderten Personen von der Fahrspur abkommen und so von überholenden oder entgegenkommenden Fahrzeugen erfaßt werden.

Ein großer Vorteil ist, daß kein spezielles Fahrzeug notwendig ist. Nahezu jedes bereits vorhandene handelsübliche Kinder- bzw. Jugendfahrrad ist verwendbar. Nach wenigen auch von Laien durchführbaren Handgriffen ist das Kinderfahrrad demontiert und wieder für sich alleine einsetzbar.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist nach Schutzanspruch 10 gegeben. Die Befestigung der Verbindungsstange am Erwachsenenfahrrad kann z.B. bei zu kurzer Sattelstütze (Sattel bei kleinen Personen ganz eigeschoben) am Rahmenrohr erfolgen.

Ein Ausführungsbeispiel ist in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigt Fig.2 die Seitenansicht, Fig.3 die Draufsicht und Fig.4 die Vorderansicht der Verbindungsstange 1.

Fig.1 zeigt die Befestigung der zur universellen Anwendung gebogenen Verbindungsstange 1 am Kinder - bzw. Jugendfahrrad. Die Be-

festigungspunkte sind mit a, b und c'gekennzeichnet. Auf der Verbindungsstange 1 befindet sich das Stabilisierungsrohr 2 mit Lochstreifen 3 für variable Befestigung an der Vorderradachse des Kinder - bzw. Jugendfahrrades (Befestigungspunkt a). Die hintere Befestigung der Verbindungsstange 1 am Sattelklemmbolzen des Kinder - bzw. Jugendfahrrades erfolgt durch ein ausziehbares Innenrohr 6 mit Lasche 7 (Befestigungspunkt b). Die Befestigung der Verbindungsstange 1 mit Hilfe der Schelle 5 am Lenkervorbau 4 des Kinder - bzw. Jugendfahrrades zeigt Fig. (Befestigungspunkt c). Durch mehrere Befestigungslöcher in der Verbindungsstange 1 ergibt sich ein variabler Befestigungspunkt. Die Befestigung der Verbindungsstange 1 mit dem Erwachsenenfahrrad erfolgt über ein über die Sattelstütze 8 des Erwachsenenfahrrad gestecktes Rohr 9. Am Rohr 9 befindet sich ein U-förmig gebogenes Band 10 zur drehbaren Aufnahme des rechtwinklig an der Verbindungsstange 1 befestigten Querrohres 11. Das Band 10 ist durch eine durch das Querrohr 11 gesteckte Gewindestange 12 mit Flügelmuttern drehbar gelagert befestigt.

Durch die Drehung des Rohres 9 über der Sattelstütze 8 des Erwachsenenfahrrades ergibt sich die Bewegung um die Hochachse. Durch die Drehung des Querrohres 11 im U-förmig gebogenen Band ergibt sich die Bewegung um die Querachse.

Durch Entfernen der Gewindestange 12 kann die Verbindungsstange vom Erwachsenenfahrrad getrennt werden. Rohr 9 mit Band 10 verbleiben am Erwachsenenfahrrad.

Die alternative Befestigung der Verbindungsstange 1 bei zu niedrig eingeschobener Sattelstütze zeigt Fig. 6 in der Seitenansicht und Fig. 7 in der Draufsicht.

Durch ein fest am Rahmenrohr des Erwachsenenfahrrades befestigtes Aufnahmerohr 13 wird ein gebogenes Verbindungsstück 14 gesteckt und mit Splint gesichert. Das Verbindungsstück 14 ist im Aufnahmerohr 13 drehbar gelagert. An diesem Verbindungsstück 14 ist das U-förmige Band 10 zur Aufnahme des Querrohres 11 befestigt. Durch Entfernen der Gewindestange 12 kann auch hier die Verbindungsstange 1 vom Erwachsenenfahrrad getrennt werden. Aufnahmerohr 13 mit gebogenem Verbindungsstück 14 und Band 10 verbleiben auch hier am Erwachsenenfahrrad.

Claims (10)

1. Vorrichtung zur Verbindung eines Erwachsenenfahrrades mit einem Kinder - bzw. Jugendfahrrad, dadurch gekennzeichnet, daß das
Kinder - bzw. Jugendfahrrad durch eine Verbindungsstange (1) mit
dem Erwachsenenfahrrad verbunden ist.

2. Vorrichtung nach Schutzanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsstange (1) am Lenkervorbau (c), am Sattelklemmbolzen (b) und über ein Stabilisierungsrohr (2) seitlich an der Vorderradachse (a) fest mit dem Kinder- bzw. Jugendfahrrad verbunden ist.

3. Vorrichtung nach Schutzanspruch 1 - 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsstange (1) an der Sattelstütze des Erwachsenenfahrrades durch eine lösbare Kupplung, die eine Drehung nur um die Quer- und Hochachse, jedoch nicht um die Längsachse zuläßt,
befestigt ist.

4. Vorrichtung nach Schutzanspruch 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsstange (1) derart bemessen und geformt ist,
daß das Kinder - bzw. Jugendfahrrad auf dem Hinterrad mit abgehobenem Vorderrad hinter dem Erwachsenenfahrrad mitläuft.

5. Vorrichtung nach Schutzanspruch 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsstange (1) zur universellen Anwendung an handelsüblichen Kinder - bzw. Jugendfahrrädern sowohl ausziehbar als auch mit mehreren variablen Befestigungspunkten versehen ist.

6. Vorrichtung nach Schutzanspruch 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Stabilisierungsrohr (2) einen Lochstreifen (3) für die
variable Befestigung (a) an der Vorderradachse des Kinder - bzw.
Jugendfahrrades aufweist.

7. Vorrichtung nach Schutzanspruch 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, daß die hintere Befestigung (b) der Verbindungsstange (1) am
Sattelklemmbolzen des Kinder - bzw. Jugendfahrrades durch ein
ausziehbares Innenrohr (6) mit Lasche (7) variabel gestaltet ist.

8. Vorrichtung nach Schutzanspruch 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsstange (1) für die variable Befestigung (c) am Lenkervorbau (4) des Kinder- bzw. Jugendfahrrades mehrere Befestigungslöcher für die Schelle (5) aufweist.

9. Vorrichtung nach Schutzanspruch 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsstange mit wenigen Handgriffen vom Erwachsenen- und vom Kinder- bzw. Jugendfahrrad lösbar ist.

10. Vorrichtung nach Schutzanspruch 1 - 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsstange (1) durch die Kupplung am Rahmenrohr des Erwachsenenfahrrades befestigt ist.