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Webmaschine zur Herstellung von Bändern, insbesondere Jute-Wickelstreifen
Die neue @.##@ebmaschine dient zur Herstellung von Bändern mit beiderseitig fester
Webkante. Die Erfindung ist besonders geeignet zur Herstellung von Jute-Wickelstreifen,
hTesselbändern usw. von 5o bis 25o mm Breite.
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Solche Bänder oder Streifen werden bisher entweder auf Bandstühlen
hergestellt, die verhältnismäßig langsam weben, jedoch feste Webkanten ausbilden,
oder aber. diese Streifen, Binden oder Bänder werden auf Tuchwebstühlen mit durchschossenen
Baumwollfäden hergestellt. Anschließend werden diese Schußfäden durchgeschnitten.
Die Leistungsfähigkeit dieser Maschinen ist zwar gut, jedoch können wegen der Art
der Fertigung an solchen Bändern oder Streifen keine festen Kanten angewebt werden.
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Es sind auch schon Webmaschinen bekanntgeworden, bei denen die von
ortsfesten Spulen ablaufenden Schußfäden durch gerade röhrenförmige Fintragnadeln
eingelegt «erden, derart, daß der Schußfaden infolge seiner Trägheit am Ende der
Vorwärtsbewegung der hohlen Eintragnadeln ein wenig aus dieser heraustritt und die
auf diese Weise gebildete Fadenschleife bei dem unmittelbar sich anschließenden
Fachschluß festgehalten wird. Der wesentliche Unterschied, der gleichfalls ein bedeutender
Nachteil gegenüber dem Gegenstand der Erfindung ist, liegt darin, daß die Kanten
bei dieser Webart nicht schlingenfest sind, da in jedem Fach eine vollständige Fadenschleife
mit hin- und zurückgehendem Faden liegt, ohne daß dieser Faden an seinem Umkehrpunkt
an der Kante des Bandes einen Kettenfaden kreuzt oder umschließt.
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Durch die erfindungsgemäße Maschine wird die Aufgabe gelöst, in schneller
Arbeitsweise Bänder mit beiderseits fester Kante in hoher Gesch.windig-
]zeit
zu weben. Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß die von einem Spulgatter
abgezogenen Kettenfäden über Führungsrollen durch die Enden der beiden zur Fachbildung
dienenden Nadelreihen eines Nadelstabgeschirrs geführt werden und die Schußfäden
einerseits von einem Fadenführer (erster Sch,uß) aus einer Kreuzspule und andererseits
von einem Schützen (zweiter Schuß) gelegt werden. Der Anschlag erfolgt erfindungsgemäß
durch ein von einer Kurvenschablone gesteuertes offenes Riet, das die beiden Schußfäden,
sobald sie gelegt sind, mit wählbarer Stärke gegen den bereits gewebten Bandteil
anschlägt.
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Ein besonderer Vorteil der Maschine nach der Erfindung besteht darin,
daß die feste Kante aus doppelt geschlungenen Schüssen gebildet wird. Auf der neuen
Maschine können Bänder von etwa 5o bis 25o mm Bandbreite gewebt -,werden, und es
sind Gespinste, wie Jute, Nessel usw., gleich gut verarbeitbar. Die neue Maschine
läßt sich für dicht gewebte Bänder, für mitteldichte Wickelstreifen und für verhältnismäßig
locker, aber dennoch mit fester Kante gewebte Binden gleich gut einrichten.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung in einer bevorzugten Ausführungsform
dargestellt.
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Fig.i ist die Vorderansicht der Maschine; Fig. 2 läßt einen Schnitt
nach II-II durch Fig. i erkennen; Fig.3 zeigt das Nadelstabgeschirr im geschlossenen
Zustand; Fig. d. ist die Darstellung der mit der neuen Maschine erzielten Webart.
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Auf einem Maschinengestell i sind die wesentlichen Teile der Webmaschine
nach der Erfindung angeordnet, die im wesentlichen aus zwei senkrechten Führungen
-2 und 3 für die Nadelstabgeschirre 4. und 5 und aus einer Lade 6 an sich bekannten
Aufbaus bestehen. Im hinteren Maschinenteil sind obere Führungsrollen 7 und untere
Führungsrollen 8 angeordnet, die die Kettenfäden g und io in zwei voneinander getrennten
Ebenen zuführen. Am vorderen Maschinenteil ist ein beweglich angeordnetes offenes
Riet i i bei 12 schwenkbar gelagert, welches von einem Betätigungsgestänge 13 aus
unter Benutzung einer Kurvenscheibe 14 eine Greifbewegung zum Zwecke des Anschlages
der Schußfäden vollführt. Die beiden erfindungsgemäß zu verwendenden Schußfäden
werden einmal von einem Fadenführer 15 und zum anderen von einem Schützen 16 gelegt.
Der Schützen 16 wird in der im Webstuhlbau üblichen Weise auf einer Lade 6 unter
Verwendung von Treibern 17 und 18 bewegt, die mittels Bolzen an Schlagarmen i9 und
2o angelenkt sind.
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Die zur Fachbildung erforderliche Auf- und Abwärtsbewegung der X adelstabgeschirre
d. und 5 erfolgt über Hebel 21 und 22, die scherenartig von einem federbelasteten
Gestänge 23 betätigt werden. Der Fadenführer 15 ist an einem langen Arm i5a befestigt,
der den Faden 116 (in. gestrichelten Linien dargestellt) führt. Der Hebel 15a ist
an einer senkrecht stehenden Welle 24 befestigt, die unter Benutzung bekannter Maschinenelemente,
beispielsweise Exzenter (in der Zeichnung nicht dargestellt), in dein freien Raum
zwischen den unteren und oberen Kettenfäden hin und her gehend bewegt wird. Der
Schußfaden 116 kommt von einer bei 25 angedeuteten Kreuzspule her.
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Das fertiggewebte Band verläßt über eine Streichrolle 26 die Maschine.
Die Wirkungsweise einer :Maschine nach der Erfindung zum Weben von Bändern ergibt
sich aus der Zeichnung. Die oberen bzw. unteren Kettenfäden 9 und io verlaufen über
zugeordnete Führungsrollen 7 und 8 in zwei verschiedenen Ebenen durch die Öhre der
Nadeln q. bzw. $ zu der Streichrolle 26. Der Schützen 16 enthält eine übliche Spule,
während der durch den Fadenführer i j5 eingelegte Faden von der Kreuzspule 25 durch
den _lrm i5a zum Fadenführer 15 läuft. Die Nadelstal>>eschirre.4 und 5 werden durch
Bewegung der Hebel 21, 2a ausgelöst und durch die Verschiebung des Gestänges 23
zum Zwecke der Fachbildung bewegt. Wenn sich die Nadelstabgeschirre4 und 5, wie
in Fig. 2 dargestellt, öffnen, wandert der Fadenführer 15 zu der einen Seite, und
der Schützen 16 wird durch den entsprechenden Treiber zur Gegenseite geschlagen.
Bei diesem Arbeitsgang geht das offene Riet i i, gezogen durch das Betätigungsgestänge
13, nach unten und dreht sich dabei mit seiner unteren Halterung 1211 um den Drehpunkt
12. Ein vorderer Bolzen 27 gleitet dabei in einer Ausnehmung der Kurvenschablone
14. Wenn der Fadenführer 15 und der Schützen 16 ihre Fäden gelegt haben, so schließen
sich die Nadelstabgeschirre, binden die gelegten Fäden ein, und das Fach wird erneut
geöffnet. Dabei nehmen die Nadeln die in Fig.3 angedeutete Stellung ein. Im Augenblick
des Fachschlusses, d. h. wenn die Kettenfäden etwa parallel zueinander liegen, hebt
sich das offene Riet i i, dessen Nadeln auf Grund der Form der Ausnehmung in der
Kurvenschablone 14 eine Greifbewegung ausführen, und schlägt die beiden gelegten
Schußfäden an. Bei der nächsten Fachbildung, d. h. wenn die Nadeln die in Fiig.
3 dargestellte Stellung einnehmen, bewegen sich Fadenführer 15 und Schützen 16 in
umgekehrter Weise und legen wiederum ihre Fäden. Das Riet ist inzwischen wieder
nach unten gegangen und schlägt bei erneutem Fachschluß wiederum an.
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Die Zuführung der Kettenfäden in zwei verschiedenen Ebenen ermöglicht
es, daß der Fadenführer 15 sich in jedem Fach bewegen kann. Durch die Art der Ausbildung
der Kurvenschablone und durch ihre Verstellung ist es möglich, die Stärke des Anschlages
in Grenzen zu regeln und somit eine verschiedene Gewebedichte zu erreichen.