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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung liegt auf dem Gebiet der Immunadjuvantien
und Impfstoffe. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen stimulieren die
Immunität,
erhöhen
Zell-vermittelte Immunität und
verstärken
die Antikörperproduktion.
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Hintergrund
der Erfindung
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Adjuvante
Saponine wurden identifiziert und aus einem wässrigen Extrakt der Rinde des
südamerikanischen
Baums Quillaja saponaria Molina gereinigt. Unter den 22 Saponin-Peaks,
welche trennbar waren, wurden die stärker hervortretenden gereinigten
Saponine als QS-7, QS-17, QS-18 und QS-21 identifiziert, welche
auch als QA-7, QA-17, QA-18 bzw. QA-21 bekannt sind. Diese Saponine
wurden im Wesentlichen durch verschiedene Verfahren einschließlich Hochdruckflüssigchromatographie („HPLC"), Niedrigdruck-Silica-Chromatographie,
und hydrophile interaktive Chromatographie („HILIC") aufgereinigt. Die im Wesentlichen
reinen Saponine erwiesen sich als nützlich als Immunadjuvantien
zur Verstärkung
von Immunantworten bei Individuen (Kensil et al., US-Patent 5,057,540;
Kensil et al., J. Immunol. 148:2357 (1991); Maciani et al., Vaccine 9:89
(1991).) Kürzlich
wurde gezeigt, dass Oligonukleotide, die das unmethylierte Cytosin-Guanin („CpG")-Dinukleotid in
einem besonderem Sequenzkontext oder -motiv enthalten, in vitro
wirksame Stimulatoren verschiedener Typen von Immunzellen sind.
(Weiner et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 94 :10833 (1997).) Ein immunstimulatorisches
Oligonukleotid, das ein unmethyliertes CpG-Motiv umfasst, ist ein
Dinukleotid innerhalb des Oligonukleotids, das ständig eine
immunstimulatorische Antwort und die Ausschüttung von Cytokinen auslöst. CpG-Motive
können Monozyten,
Makrophagen und dentritische Zellen stimulieren, die verschiedene
Cytokine produzieren, einschließlich
des T-Helfer 1 („Th
1")-Cytokins Interleukin
(„IL") 12. (Carson et
al., J. Exp. Med. 186 :1621 (1997).) Diese Wirkung verursacht die
Induktion der IFN-γ-Sezernierung
durch natürliche
Killerzellen, welches im Gegenzug Makrophagen aktiviert und den
Immunglobulin-Isotyp-Wechsel
bzw. -Switch zu IgG2a verstärkt,
ein Kennzeichen für
T-Helferzell-Immunität und -Differenzierung
(Chu et al., J. Exp. Med. 186:1623 (1997).) Klinman et al. haben gezeigt,
dass ein DNA-Motiv, das aus einem unmethylierten CpG-Dinukleotid,
flankiert durch zwei 5'-Purine
(GpA oder ApA) und zwei 3'-Pyrimidine (TpC oder
TpT), B-Zellen optimal zur Herstellung von IL-6 und IL-12 stimuliert,
und CD4+-T-Zellen zur Herstellung von IL-6 und IFN-γ stimuliert,
und zwar sowohl in vitro als auch in vivo. (Klinman et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. 93:2879 (1996).) Davis et al., worauf hiermit expressis
verbis Bezug genommen wird, haben entdeckt, dass Nukleinsäuren, die
mindestens ein unmethyliertes CpG-Dinukleotid enthalten, die Immunantwort
eines Patienten beeinflussen können (Davis
et al., WO 98/40100, PCT/US98/04703).
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Die
WO-A-9961056 offenbart Verfahren und Zusammensetzungen zur Induzierung
einer mucosalen Immunantwort unter Verwendung immunstimulatorischer
Oligonukleotide, die CpG-Dinukleotide enthalten. In einigen Ausführungsformen
stellt die WO-A-9961056 fest, dass ein nicht-mucosales Adjuvans
zusätzlich
zu den immunstimulatorischen Oligonukleotiden, die CpG-Dinukleotide enthalten,
verabreicht werden kann, um die Immunantwort zu induzieren.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Da
Immunität
eine wichtige Rolle bei der Schutzreaktion gegenüber einer Infektion mit bestimmten
mikrobiellen Agenzien spielt, besteht ein Bedarf, andere neue Adjuvantien
zu charakterisieren, die auf eine sichere Weise Immunität induzieren. Solche
Adjuvantien können
möglicherweise
in zukünftige
humane Impfstoffe mit aufgenommen werden. Überraschenderweise hat sich
herausgestellt, dass eine Kombination eines Oligonukleotids, das mindestens
ein unmethyliertes CpG-Dinukleotid
und ein Saponin-Adjuvans umfasst, ein wirkungsvoller Stimulator
der Zell-vermittelten Immunität
ist, verglichen mit einem der beiden Adjuvantien alleine. Antikörpertiter
(antigenspezifisch) in Reaktion auf die Impfung waren signifikant
höher bei
Vakzinen, die ein CpG-enthaltendes Oligonukleotid/Saponin-Adjuvans
in Kombination umfassten, verglichen mit entweder Saponin oder CpG
alleine, und sie stellten einen positiven synergistischen Adjuvans-Effekt
dar. Zusammen genommen begründen
diese Ergebnisse, dass eine immun-adjuvante Zusammensetzung, die
ein immunstimulatorisches Oligonukleotid, welches mindestens ein
unmethyliertes CpG-Dinukleotid umfasst, und ein Saponin-Adjuvans
umfasst, ein Kandidat für
eine adjuvante Zusammensetzung für Impfstoffe
zur Induzierung von Immunität
ist. Dementsprechend stellt die vorliegende Erfindung neue Impfstoffzusammensetzungen
bereit, welche ein immunstimulatorisches Oligonukleotid, ein Saponin-Adjuvans
und ein Antigen umfassen.
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Verfahren
zur Verstärkung
der Immunantwort gegenüber
einem Antigen durch Verabreichen der erfinderischen Impfstoffzusammensetzungen und/oder
immun-adjuvanten
Zusammensetzungen sind andere Ausführungsformen, die hierin beschrieben
sind.
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Beschreibung
der Figuren
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1 stellt
ein Diagramm dar, das die Verstärkung
einer Zell-vermittelten Immunantwort durch QS-21 und eine Kombination
aus CpG-Oligonukleotid/QS-21 zeigt, nachgewiesen durch die CTL-Induktion.
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2 stellt
ein Diagramm bereit, das die Verstärkung einer Zell-vermittelten
Immunantwort durch QS-21 und eine CpG-Oligonukleotid/QS-21-Kombination,
nachgewiesen durch die CTL-Induktion, zeigt.
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3 zeigt
ein Säulendiagramm
der verstärkten
Antikörperproduktion,
insbesondere der Antikörper-Unterklassen
wie IgG2a, die durch Th 1-Cytokine beeinflusst werden.
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4 zeigt
ein Säulendiagramm
der IgG1-Titer, die für
Typ 14-Pneumokokkenpolysaccharid spezifisch sind, und zwar bei den
verschiedenen Formulierungen und für Kombinationen aus QS-21 und
CpG-Oligonukleotid, in Mausseren, die 21 Tage nach einer ersten
Immunisierung, die am Tag 0 gegeben wurde, eingesammelt wurden.
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5 stellt
ein Säulendiagramm
mit IgG2a-Titern dar, die spezifisch für Typ 14-Pneumokokkenpolysaccharid sind, bei
den verschiedenen Formulierungen und/oder Kombinationen aus QS-21 und
CpG-Oligonukleotid, in Mausseren, die 21 Tage nach einer ersten
Immunisierung, die am Tag 0 gegeben wurde, eingesammelt wurden.
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6 stellt
ein Säulendiagramm
mit IgG3-Titern bereit, welche spezifisch für Typ 14-Pneumokokkenpolysaccharid
sind, bei den verschiedenen Formulierungen und/oder Kombinationen
aus QS-21 und CpG-Oligonukleotid, in Mausseren, die 21 Tage nach
einer ersten Immunisierung, die am Tag 0 gegeben wurde, eingesammelt
wurden.
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7 stellt
ein Säulendiagramm
mit IgG1-Titern dar, die spezifisch für Typ 14-Pneumokokkenpolysaccharid sind, bei
den verschiedenen Formulierungen und/oder Kombinationen aus QS-21
und CpG-Oligonukleotid, in Mausseren, die 14 Tage nach einer zweiten
Immunisierung, welche 28 Tage nach der ersten Immunisierung gegeben
wurde, eingesammelt wurden.
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8 stellt
ein Säulendiagramm
mit IgG2a-Titern bereit, welche spezifisch für Typ 14-Pneumokokkenpolysaccharid
sind, bei den verschiedenen Formu lierungen und/oder Kombinationen
aus QS-21 und CpG-Oligonukleotid, in Mausseren, die 14 nach einer
zweiten Immunisierung, welche 28 Tage nach der ersten Immunisierung
gegeben wurde, eingesammelt wurden.
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9 zeigt
ein Säulendiagramm
mit IgG3-Titern, welche spezifisch für Typ 14-Pneumokokkenpolysaccharid sind, bei
den verschiedenen Formulierungen und/oder Kombinationen aus QS-21
und CpG-Oligonukleotid, in Mausseren, welche 14 Tage nach einer
zweiten Immunisierung, welche 28 Tage nach der ersten Immunisierung
gegeben wurde, gesammelt wurden.
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Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen
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Der
Ausdruck „Saponin", wie er hierin verwendet
wird, umfasst glykosidische Triterpenoidverbindungen, welche in
wässriger
Lösung
Schaum produzieren, hämolytische
Aktivität
in den meisten Fällen
aufweisen, und immun-adjuvante Aktivität besitzen. Die Erfindung umfasst
Saponin per se sowie natürliche
und pharmazeutisch annehmbare Salze und pharmazeutisch annehmbare
Derivate. Der Ausdruck „Saponin" umfasst auch biologisch
aktive Fragmente von diesem.
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Die
erfindungsgemäßen Saponine
können aus
dem Baum Quillaja saponaria Molina erhalten werden. (Dalsgaard,
Acta Veterinia Scandinavica, 69:1 (1978).) Ein teilweise aufgereinigter
Saponin-angereichterter Extrakt, hergestellt wie von Dalsgaard beschrieben
(„Quil-A"), besitzt Adjuvans-Aktivität. Solch
ein Extrakt kann weiter aufgetrennt werden. Unter den 22 Saponin-Peaks,
welche unterscheidbar waren, wurden die stärker hervortretenden gereinigten
Saponine als QS-7,
QS-17, QS-18 und QS-21 identifiziert, die auch als QA-7, QA-17,
QA-18 bzw. QA-21 bekannt sind. (Kensil et al., US-Patent 5,057,540.)
Diese Saponine wurden im Wesentlichen mittels verschiedener Verfahren
einschließlich HPLC,
Niedrigdruck-Flüssig-Silica-Chromatographie und
HILIC aufgereinigt.
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Wie
bei Kensil et al., US-Patent 5,057,540, auf welches hiermit expressis
verbis Bezug genommen wird, beschrieben, kann die adjuvante Aktivität solcher
Saponine mittels eines beliebigen aus einer ganzen Reihe von Verfahren
bestimmt werden, welche dem Durchschnittsfachmann bekannt sind.
Der Anstieg des Antikörpertiters
eines Antikörpers
gegen ein spezifisches Antigen nach Verabreichung eines Adjuvans
kann als Kriterium für
die adjuvante Aktivität
verwendet werden. (Bomford, Int. Archs. Allergy Appl. Immun. 77:409
(1985).) In Kürze,
ein solcher Test umfasst die Injektion eines Antigens (zum Beispiel
Rinderserumalbumin („BSA")) in CD-1-Mäuse, und
zwar gemischt mit unterschiedlichen Mengen des potentiellen Adjuvans.
Seren werden von den Mäusen
zwei Wochen später
geerntet und mittels ELISA im Hinblick auf Anti-BSA-Antikörper getestet.
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Ein
weiterer solcher Test umfasst die Injektion eines Proteinantigens
wie Ovalbumin („OVA") oder eines Polysaccharidantigens
wie Pneumokokkenpolysaccharid in Inzuchtmäuse wie beispielsweise C57BL/6
oder Balb/c über
den subkutanen Weg, und zwar gemischt mit dem potentiellen Adjuvans. Seren
können
von den Mäusen
nach einer, zwei oder drei Immunisierungen geerntet werden und mittels ELISA
im Hinblick auf Antigen-spezifische Antikörper (Gesamtimmunglobulin)
oder im Hinblick auf spezifische Maus-IgG-Unterklassen wie IgG1
oder IgG2a hin getestet werden. Ein weiterer solcher Test umfasst
die Injektion von OVA in C57BL/6-Mäuse, das Ernten der Milz nach
einer, zwei oder drei Immunisierungen, die Stimulierung von Splenozyten
mit Antigen, und dann die Untersuchung im Hinblick auf die zytolytische
T-Lymphozyten-Aktivität („killing") von OVA-Peptid-exprimierenden
Zielzellen. Alternativ dazu könnte
eine proliferative Antwort in einem in vitro-Assay gemessen werden,
in dem die Aufnahme von 3H-Thymidin durch
Antigen-stimulierte Splenozyten, welche aus immunisierten Tieren
erhalten werden, gemessen wird.
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„QS-21" bezeichnet die Mischung
der Komponenten QS-21-V1 und QS-21-V2, welche als einzelner Peak
in der Umkehrphasen-HPLC auf Vydac C4 (5 μm Partikelgröße, 300 A Pore, 4,6 mm ID × 25 cm
Länge)
in 40 mM Essigsäure
in Methanol/Wasser (58/42, Volumen/Volumen) erscheinen. Wenn Experimente
beschrieben werden, die mit den weiter aufgereinigten Komponenten
durchgeführt
werden, wird auf die Komponentenfraktionen spezifisch mit QS-21-V1
und QS-21-V2 Bezug genommen.
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Nach
Kensil et al., US-Patent 5,583,112, worauf hiermit expressis verbis
Bezug genommen wird, kann die Carboxylgruppe der Glukuronsäure von Quillaja
saponaria Molina mit einem Protein, einem Peptid oder einem kleinen
Molekül,
das ein primäres Amin
enthält,
verknüpft
werden. Daher bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein chemisch
modifiziertes Saponin-Adjuvans oder eine Fraktion davon, die aus
einem rohen Quillaja saponaria Molina-Extrakt erhältlich ist,
wobei das chemisch modifizierte Saponin oder die Fraktion davon
mindestens ein QS-17, QS-18, QS-21, QS-21-V1 und QS-21-V2 umfasst,
und wobei das modifizierte Saponin seine Adjuvans-Aktivität beibehält.
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Der
Ausdruck „teilweise
rein" bzw. „teilweise gereinigt" meint Saponine,
die teilweise von Verbindungen abgetrennt sind, die normalerweise
mit dem Saponin in seinem natürlichen
Zustand assoziiert sind.
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Der
Ausdruck „im
Wesentlichen rein" meint im
Wesentlichen frei von Verbindungen, die normalerweise mit dem Saponin
in seinem natürlichen
Zustand assoziiert sind, wobei konstante und reproduzierbare chromatographische
Reaktionen, Elutionsprofile und biologische Aktivität aufgewiesen
werden. Der Ausdruck „im
Wesentlichen rein" ist
nicht so gemeint, dass artifizielle oder synthetische Gemische des
Saponins mit anderen Verbindungen ausgeschlossen sind.
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Die
vorliegende Erfindung kann auch immunstimulatorische Saponine verwenden,
die von anderen Pflanzenarten isoliert sind. Zum Beispiel wurde
gezeigt, dass ein Saponin aus Dolichos lablab als Adjuvans nützlich ist
(Katayan et al., Vaccine 17:2733 (1999).)
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Der
Ausdruck „immunstimulatorisches
Oligonukleotid umfassend mindestens ein unmethyliertes CpG-Dinukleotid" meint ein Oligonukleotid,
von dem gezeigt wurde, dass es das Immunsystem aktiviert. Das immunstimulatorische
bzw. immunstimulante Oligonukleotid kann bevorzugt mindestens ein
unmethyliertes CpG-Dinukleotid umfassen. Ein „CpG-Motiv" ist ein DNA-Abschnitt, der mindestens
eines oder mehrere CpG-Dinukleotide innerhalb einer spezifizierten
Sequenz umfasst. Das Oligonukleotid, welches das CpG-Motiv umfasst,
kann so kurz wie 5–40 Basenpaare
lang sein. Das immunstimulatorische Oligonukleotid, welches das
CpG-Motiv enthält,
kann ein Monomer oder ein Teil eines Multimers sein. Alternativ
dazu kann das CpG-Motiv ein Teil der Sequenz eines Vektors sein,
der ebenfalls einen DNA-Impfstoff darstellt. Es kann einzelsträngig oder doppelsträngig sein.
Es kann synthetisch oder in großem
Maßstab
in Plasmiden hergestellt worden sein. Eine Ausführungsform der Erfindung deckt
das immunstimulatorische Oligonukleotid ab, welches ein CpG-Motiv
mit der Formel 5'X1CGX23' enthält, ab, wobei
mindestens ein Nukleotid aufeinander folgende CpGs voneinander trennt,
und wobei X1 Adenin, Guanin oder Thymin,
und X2 Cytosin, Thymin oder Adenin ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst
das CpG-Motiv TCTCCCAGCGTGCGCCAT (auch bekannt als „1758") oder TCCATGACGTTCCTGACGTT
(auch bekannt als „1826").
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Man
hat herausgefunden, dass DNA, die unmethylierte CpG-Dinukleotid-Motive
im Kontext bestimmter flankierender Sequenzen enthält, in vitro
ein wirkungsvoller Stimulator mehrer Arten von Immunzellen ist (Ballas
et al., J. Immunol. 157:1840 (1996); Cowdrey et al., J. Immunol.
156:4570 (1996); Krieg et al., Nature 374:546 (1995).) Abhängig von
den flankierenden Sequenzen können
bestimmte CpG-Motive stärker
immunstimulierend für
B-Zell- oder T-Zell-Antworten
sein, und bevorzugt bestimmte Species stimulieren. Wenn eine humorale
Reaktion erwünscht
ist, werden bevorzugte immunstimulatorische Oligonukleotide, die
ein unmethyliertes CpG-Motiv umfassen, jene sein, die bevorzugt
eine B-Zell-Reaktion stimulieren. Wenn Zell-vermittelte Immunität erwünscht ist,
werden bevorzugte immunstimulatorische Oligonukleotide, die mindestens
ein unmethyliertes CpG-Dinukleotid umfassen, jene sein, die die
Sezernierung von Cytokinen stimulieren, welche dafür bekannt
sind, dass sie eine CD8+-T-Zell-Reaktion erleichtern.
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Die
erfindungsgemäßen immunstimulatorischen
Oligonukleotide können
auf eine Vielzahl von Wegen chemisch modifiziert werden, um das
Oligonukleotid gegen endogene Endonukleasen zu stabilisieren. Zum
Beispiel können
die Oligonukleotide andere Verknüpfungen
als Phosphodiesterverknüpfungen
enthalten, wobei die Nukleotide am 5'-Ende und/oder am 3'-Ende des Oligonukleotids durch eine beliebige
Anzahl nicht-herkömmlicher
Basen oder chemischer Gruppen ersetzt worden sind, wie beispielsweise
Phosphorthioat-modifizierte Nukleotide. Die immunstimulatorischen
Oligonukleotide, die mindestens ein unmethyliertes CpG-Dinukleotid umfassen,
können
bevorzugt mit mindestens einem solchen Phosphorthioat-modifizierten
Nukleotid modifiziert sein. Oligonukleotide mit Phosphorthioat-modifizierten
Verknüpfungen
können
unter Verwendung von Verfahren präpariert werden, die auf dem
Gebiet wohl bekannt sind, wie beispielsweise Phosphoramidit (Agrawal
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 85:7079 (1988)) oder H-Phosphonat
(Froehler et al. Tetrahedron Lett. 27:5575 (1986)). Beispiele für andere
modifizierende chemische Gruppen umfassen Alkylphosphonate, Phosphordithioate,
Alkylphosphorthioate, Phosphoramidate, 2-O-Methyle, Carbamate, Acetamidate,
Carboxymethylester, Carbonate und Phosphattriester. Oligonukleotide
mit diesen Verknüpfungen
können
entsprechend bekannter Verfahren hergestellt werden (Goodchild,
Chem. Rev. 90:543 (1990); Uhlmann et al., Chem. Rev. 90:534 (1990); und
Agrawal et al., Trends Biotechnol. 10:152 (1992)).
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Der
Ausdruck „immun-adjuvant" bezieht sich, wie
er hier verwendet wird, auf Verbindungen, welche die Immunantwort
gegen ein Antigen in dem Individuum oder dem Testsystem, in welches
das Antigen eingebracht wird, erhöhen, wenn sie an ein Individuum
verabreicht werden oder in vitro getestet werden. Bevorzugt sind
solche Individuen Säuger, und
bevorzugter sind die Säuger
Menschen, die Erfindung soll insofern jedoch nicht begrenzt sein.
Alle Tiere, welche die vorteilhaften Wirkungen der erfindungsgemäßen Impfstoffe
erfahren können,
liegen innerhalb des Bereichs der Tiere, welche entsprechend der
vorliegenden Erfindung behandelt werden können. Einige Antigene sind
schwach-immunogen, wenn sie alleine verabreicht werden, d.h. sie
induzieren keine oder nur schwache Antikörpertiter oder Zell-vermittelte
Immunantwort. Ein Immun-Adjuvans kann die Immunantwort des Individuums
verstärken, indem
Antikörpertiter
oder Zellvermittelte Immunität erhöht werden.
Die adjuvante Wirkung kann auch die Dosis des Antigens herabsetzen,
die wirksam zum Erreichen einer Immunantwort in dem Individuum führt.
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Gemäß eines
ersten Aspekts der Erfindung ist eine immun-adjuvante Zusammensetzung,
die ein Saponin-Adjuvans und ein immunstimulatorisches Oligonukleotid
umfasst, zur Verabreichung vorgesehen. Bevorzugter kann eine solche
immun-adjuvante Zusammensetzung
die Immunantwort gegen ein Antigen in einem Individuum oder einem
Testsystem, in welches das Antigen eingebracht wird, erhöhen. Bevorzugt
ist das Saponin-Adjuvans ein Saponin von Quillaja saponaria Molina.
Bevorzugter ist das Saponin-Adjuvans ein teilweise reines oder im
Wesentlichen reines Saponin von Quillaja saponaria Molina. Bevorzugt
kann das teilweise reine Saponin QS-7, QS-17, QS-18 und/oder QS-21
umfassen, und es kann andere Saponine umfassen. Bevorzugt ist das im
Wesentlichen reine Saponin-Adjuvans QS-7, QS-17, QS-18 oder QS-21.
Besonders bevorzugt ist das im Wesentlichen reine Saponin-Adjuvans
QS-21. Alternativ dazu kann die immun-adjuvante Zusammensetzung mehr als ein
im Wesentlichen reines Saponin-Adjuvans mit dem immunstimulatorischen
Oligonukleotid umfassen. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
kann das Saponin ein chemisch-modifiziertes Saponin-Adjuvans oder
eine Fraktion davon abdecken, welche bzw. welches von einem rohen
Quillaja saponaria Molina-Extrakt erhältlich ist, wobei das chemisch-modifizierte
Saponin oder dessen Fraktion mindestens ein QS-17, QS-18, QS-21, QS-21-V1
oder QS-21-V2 umfasst, und wobei das chemisch-modifizierte Saponin
die Adjuvans-Aktivität
beibehält.
Das immunstimulatorische Oligonukleotid umfasst bevorzugt mindestens
ein unmethyliertes CpG-Dinukleotid. Das CpG-Dinukleotid ist bevorzugt
ein Monomer oder ein Multimer. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform
des CpG-Motivs ist eine Form als Teil der Sequenz eines Vektors, welcher
ebenfalls einen DNA-Impfstoff darstellt. Noch eine weitere Ausführungsform
der immun-adjuvanten Zusammensetzung ist auf das immunstimulatorische
Oligonukleotid gerichtet, bei welchem das immunstimulatorische Oligonukleotid
modifiziert ist. Die jeweilige Modifikation kann mindestens ein
Phosphorthioat-modifiziertes Nukleotid umfassen. Außerdem kann
das immunstimulatorische Oligonukleotid, welches mindestens ein
unmethyliertes CpG-Dinukleotid aufweist, ein CpG-Motiv mit der Formel 5'X1CGX23' umfassen,
wobei mindestens ein Nukleotid aufeinander folgende CpGs voneinander
trennt, und wobei X1 Adenin, Guanin oder
Thymin, und X2 Cytosin, Thymin oder Adenin
ist. Das CpG-Motiv kann bevorzugt TCTCCCAGCGTGCGCCAT oder TCCATGACGTTCCTGACGTT
sein.
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Gemäß eines
zweiten Aspekts ist die Erfindung auf die Verwendung von (i) einem
Antigen, (ii) einem Saponin mit immun-adjuvanter Aktivität und (iii)
einem immunstimulatorischen Oligonukleotid umfassend mindestens
ein unmethyliertes CpG-Dinukleotid, zur Herstellung einer Impfstoffzusammensetzung
zur Verwendung beim Erhöhen
der Immunantwort gegen das Antigen in einem Individuum oder Testsystem
gerichtet. Bevorzugt ist das Saponin-Adjuvans ein Saponin aus Quillaja
saponaria Molina. Bevorzugter ist das Saponin-Adjuvans teilweise
rein oder ein im Wesentlichen reines Saponin von Quillaja saponaria
Molina. Das Verfahren kann auch eine immun-adjuvante Zusammensetzung
zum Gegenstand haben, die mehr als ein im Wesentlichen reines Saponin-Adjuvans
und immunstimulatorisches Oligonukleotid umfasst. Das im Wesentlichen
reine Saponin-Adjuvans
ist bevorzugt QS-7, QS-17, QS-18 oder QS-21. Insbesondere bevorzugt
ist das im Wesentlichen reine Saponin-Adjuvans QS-21. In einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform
kann das Saponin-Adjuvans ein chemisch-modifiziertes Saponin-Adjuvans
oder eine Fraktion davon, erhältlich
aus einem rohen Quillaja saponaria Molina-Extrakt, wobei das chemisch-modifizierte
Saponin oder die Fraktion davon mindestens ein QS-17, QS-18, QS-21, QS-21-V1
oder QS-21-V2 umfasst, und wobei das chemisch modifizierte Saponin
die Adjuvans-Aktivität beibehält, abdecken.
In einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens umfasst das immunstimulatorische Oligonukleotid mindestens
ein unmethyliertes CpG-Dinukleotid. Das CpG-Motiv ist bevorzugt
ein Monomer oder ein Multimer. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform
des Verfahrens umfasst das CpG-Motiv als Teil der Sequenz eines
Vektors, der einen DNA-Impfstoff darstellt. Noch eine weitere Ausführungsform
ist auf das Verfahren gerichtet, bei dem das immunstimulatorische
Oligonukleotid mindestens ein unmethyliertes CpG-Dinukleotid umfasst,
und wobei außerdem
das immunstimulatorische Oligonukleotid chemisch-modifiziert sein
kann, um das Oligonukleotid gegen endogene Endonukleasen zu stabilisieren.
Die Modifikation kann mindestens ein Phosphorthioat-modifiziertes
Nukleotid umfassen. Außerdem
kann das Verfahren zum Teil auf das immunstimulatorische Oligonukleotid
mit mindestens einem unmethylierten CpG-Dinukleotid gerichtet sein,
welches ein CpG-Motiv mit der Formel 5'X1CGX23' umfasst,
wobei mindestens ein Nukleotid aufeinander folgende CpGs voneinander
trennt, und wobei X1 Adenin, Guanin oder
Thymin und X2 Cytosin, Thymin oder Adenin
ist. In einer anderen bevorzugten Methode ist das unmethylierte
CpG-Motiv TCTCCCAGCGTGCGCCAT oder TCCATGACGTTCCTGACGTT.
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Der
Ausdruck „Vakzinzusammensetzung" bzw. „Impfstoffzusammensetzung" bezieht sich hierin auf
eine Zusammensetzung, die in der Lage ist, eine Immunantwort hervorzurufen.
Eine Impfstoffzusammensetzung entsprechend der vorliegenden Erfindung
würde eine
Immunität
gegen eine Erkrankung in Individuen hervorrufen. Die Kombination
aus Saponin und immunstimulatorischem Oligonukleotid entsprechend
der vorliegenden Erfindung kann an ein Individuum verabreicht werden,
um die Immunantwort gegen ein beliebiges Antigen zu verstärken. Bevorzugt
stimuliert die Impfstoffzusammensetzung die Immunität. Besonders
bevorzugt verstärkt
die Impfstoffzusammensetzung die Antikörper produktion gegen ein Antigen
und verstärkt
eine Zell-vermittelte Immunantwort gegen ein Antigen.
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Die
erfindungsgemäße Vakzinzusammensetzung
kann die Antikörperproduktion
gegen ein Antigen auf positiv synergistische Weise verstärken. Die synergistische
adjuvante Wirkung des immunstimulatorischen Oligonukleotids und
des Saponin-Adjuvans,
die hierin beschrieben ist, kann auf eine Reihe von Wegen gezeigt
werden. Zum Beispiel kann ein synergistischer adjuvanter Effekt
als Erhöhung
der maximal erwarteten Immunreaktion gezeigt werden. Man könnte eine
additive Wirkung erwarten, wenn zwei Adjuvantien kombiniert werden.
Insbesondere wenn ein Adjuvans, das bei optimaler Dosis verwendet
wird, „X" Antikörper hervorruft,
und das andere Adjuvans, ebenfalls bei optimaler Dosis verwendet, „Y" Antikörper hervorruft,
dann kann erwartet werden, dass die Kombination „X + Y" hervorruft, wenn das Ergebnis additiv
und nicht synergistisch ist. Ein maximaler Reaktionsspiegel, der
beachtlich höher
ist als „X
+ Y", würde als
synergistische Wirkung betrachtet und wäre unerwartet. Ein zweiter
Hinweis auf Synergismus wäre
das Auftauchen einer wesentlichen adjuvanten Wirkung bei Dosen,
von denen man normalerweise nicht erwartet, dass sie eine adjuvante
Wirkung hervorrufen. Ein drittes Anzeichen für Synergie wäre das Auftauchen
einer Immunantwort mit einer früheren
Kinetik, als für
eines der beiden Adjuvantien alleine erwartet würde.
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Des
Weiteren umfassen typische Antigene, die für die erhöhte Immunantwort geeignet sind,
Antigene, die sich von Folgendem ableiten: Viren, wie Influenza,
Katzenleukämievirus,
Katzenimmundefizienzvirus, HIV-1, HIV-2, Rabies, Masern, Hepatitis
B oder Maul- und Klauen-Seuche; Bakterien, wie Anthrax, Diphtherie,
Lyme-Krankheit, Pneumokokken oder Tuberkulose; oder Protozoen wie
Babeosis bovis oder Plasmodium. Das Antigen kann bevorzugt ein Protein,
ein Peptid, ein Polysaccharid, ein Lipid, ein Glykolipid, ein Phospholipid
oder eine Nukleinsäure,
die für
das interessierende antigene Protein oder Peptid kodiert, sein.
Die Antigene können
aus einer natürlichen
Quelle aufgereinigt sein, mittels Festphasen-Synthese synthetisiert
sein, oder sie können
mittels Gentechnologie erhalten worden sein.
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Entsprechend
eines dritten Aspekts umfasst die Erfindung demnach auch eine Impfstoffzusammensetzung
umfassend ein Saponin-Adjuvans, ein immunstimulatorisches Oligonukleotid
und ein Antigen. Das Saponin-Adjuvans kann teilweise reines oder
im Wesentlichen reines Saponin aus Quillaja saponaria Molina sein.
Die Impfstoffzusammensetzungen können
auch mehr als ein teilweise reines oder im Wesentlichen reines Saponin-Adjuvans,
ein immunstimulatorisches Oligonukleotid, welches außerdem mindestens
ein unmethyliertes CpG-Motiv umfasst, und ein Antigen umfassen.
Bevorzugt umfasst das im Wesentlichen reine Saponin-Adjuvans QS-7, QS-17,
QS-18 und/oder QS-21
und es kann andere Saponine umfassen. Bevorzugt ist das im Wesentlichen
reine Saponin QS-7, QS-17, QS-18 oder QS-21. Eine weitere bevorzugte
Ausführungsform umfasst
Saponin-Adjuvantien, bei denen ein chemisch-modifiziertes Saponin-Adjuvans
oder eine Fraktion davon, erhältlich
aus einem rohen Quillaja saponaria Molina-Extrakt, vorliegt, wobei
das chemisch-modifizierte Saponin oder die Fraktion davon mindestens
eines aus QS-17, QS-18, QS-21, QS-21-V1 und QS-21-V2 umfasst, und wobei
das chemisch-modifizierte Saponin seine Adjuvans-Aktivität beibehält. Insbesondere
bevorzugt ist das teilweise reine oder im Wesentlichen reine Saponin-Adjuvans
in der Impfstoffzusammensetzung QS-21. Das immunstimulatorische
Oligonukleotid kann bevorzugt mindestens ein unmethyliertes CpG-Dinukleotid
umfassen. Das CpG-Motiv kann bevorzugt ein Monomer oder ein Multimer
sein. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des CpG-Motivs ist
das Vorliegen als Teil der Sequenz eines Vektors, welcher ebenfalls
einen DNA-Impfstoff darstellt. Noch eine andere Ausführungsform
der Impfstoffzusammensetzung, die hierin beschrieben ist, ist auf
das immunstimulatorische Oligonukleotid gerichtet, das mindestens
ein unmethyliertes CpG-Dinukleotid
umfasst, welches eine chemische Modifikation enthält. Genauer
kann das immunstimulatorische Oligonukleotid mit mindestens einem
Phosphorthioatmodifizierten Nukleotid modifiziert sein. Weiterhin
umfasst das immunstimulato rische Oligonukleotid mit mindestens einem
unmethylierten CpG-Dinukleotid der Impfstoffzusammensetzung ein
CpG-Motiv mit der Formel 5'X1CGX23', wobei mindestens
ein Nukleotid aufeinander folgende CpGs voneinander trennt, und
wobei X1 Adenin, Guanin oder Thymin, und
X2 Cytosin, Thymin oder Adenin ist. Das
unmethylierte CpG-Motiv entsprechend dieses Aspekts der Erfindung
kann bevorzugt TCTCCCAGCGTGCGCCAT oder TCCATGACGTTCCTGACGTT umfassen.
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Die
Erfindung hat auch die Verwendung einer Impfstoffzusammensetzung
zum Gegenstand, welche mehr als ein teilweise reines oder im Wesentlichen
reines Saponin-Adjuvans, ein immunstimulatorisches Oligonukleotid,
und ein Antigen umfasst. Bevorzugt umfasst das teilweise reine Saponin-Adjuvans
QS-7, QS-17, QS-18 und/oder QS-21, und kann andere Saponine umfassen.
Bevorzugt umfasst das im Wesentlichen reine Saponin-Adjuvans QS-7, QS-17,
QS-18 oder QS-21. Am meisten bevorzugt ist entsprechend der vorliegenden
Erfindung das teilweise oder im Wesentlichen reine Saponin-Adjuvans QS-21.
Das Saponin-Adjuvans kann bevorzugt ein chemisch-modifiziertes Saponin-Adjuvans
oder eine Fraktion davon sein, erhältlich aus einem rohen Quillaja
saponaria Molina-Extrakt, wobei das chemisch-modifizierte Saponin
oder die Fraktion davon mindestens eines von QS-17, QS-18, QS-21, QS-21-V1
und QS-21-V2 umfasst, und wobei das chemisch-modifizierte Saponin
seine Adjuvans-Aktivität
beibehält.
Bevorzugt umfasst die Erfindung die Verwendung von einem immunstimulatorischen
Oligonukleotid, welches außerdem
mindestens ein unmethyliertes CpG-Dinukleotid umfasst. Das CpG-Dinukleotid
darin ist ein Monomer oder ein Multimer. Eine andere bevorzugte
Ausführungsform
der Verwendung umfasst das CpG-Motiv als Teil der Sequenz eines
Vektors, welcher ebenfalls einen DNA-Impfstoff darstellt. Noch eine
andere Ausführungsform
der Verwendungen, die hierin offenbart sind, ist auf das immunstimulatorische
Oligonukleotid gerichtet, welches mindestens ein unmethyliertes CpG-Dinukleotid
umfasst, wobei das immunstimulatorische Oligonukleotid chemisch-modifiziert
sein kann, um seine Stabilität
gegenüber
endogenen Endonukleasen zu erhöhen.
Solch eine Modifikation kann mindestens ein Phosphorthioat-modifiziertes Nukleotid
umfassen. Weiterhin kann das immunstimulatorische Oligonukleotid
mit mindestens einem unmethylierten CpG-Dinukleotid ein CpG-Motiv
mit der Formel 5'X1CGX23' umfassen, wobei
mindestens ein Nukleotid aufeinander folgende CpGs voneinander trennt,
und wobei X1 Adenin, Guanin oder Thymin,
und X2 Cytosin, Thymin oder Adenin ist.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist das unmethylierte
CpG-Motiv TCTCCCAGCGTGCGCCAT oder TCCATGACGTTCCTGACGTT.
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Andere
nützliche
Indikationen für
die Impfstoffzusammensetzung umfassen die Verstärkung der Antikörperproduktion
gegen ein Antigen und die Verstärkung
der Zell-vermittelten Immunität.
Bevorzugter verstärkt
der Impfstoff die Antikörperproduktion
gegen ein Antigen und verstärkt
eine Zell-vermittelte Immunität.
Besonders bevorzugt verstärkt
die Impfstoffzusammensetzung Antikörperproduktion gegen ein Antigen
auf positiv synergistische Weise.
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Die
Verabreichung der Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung kann
parenteral, intravenös,
intramuskulär,
subkutan, internasal, oral, mucosal oder auf irgendeine andere geeignete
Weise vorgenommen werden. Die verarbreichte Dosis kann vom Alter,
Gewicht, der Art einer gleichzeitigen Behandlung, wenn eine vorliegt,
und der Natur des verabreichten Antigens abhängen. Der Anfangsdosis kann
eine Booster-Dosierung nach einer Zeitspanne von ungefähr vier
Wochen folgen, um die immunogene Reaktion zu verstärken. Weitere
Booster-Dosierungen
können
ebenfalls verabreicht werden. Die Zusammensetzung kann als einzelne
Injektion einer gemischten Formulierung aus Saponin, Oligonukleotid und
Antigen, oder als getrennte Injektionen, verabreicht an derselben
Stelle innerhalb einer kurzen Zeitspanne (d.h. 0–2 Tage), gegeben werden.
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Die
wirkungsvollen Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können in
Formen wie beispielsweise Kapseln, flüssigen Lösungen, Suspensionen oder Elixieren
zur oralen Verabreichung, oder sterilen Flüssigformen wie Lösungen oder
Suspensionen verwendet werden. Irgendein inerter annehmbarer Trägerstoff kann
bevorzugt verwendet werden, wie beispielsweise Kochsalzlösung oder PBS
oder irgendein annehmbarer Trägerstoff,
bei welchem die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung geeignete
Löslichkeitseigenschaften
zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung aufweisen.
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Beispiele
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Ein
gut etabliertes Tiermodell wurde verwendet, um zu untersuchen, ob
Formulierungen aus CpG-Oligonukleotid und QS-21 zusammen als Immun-Adjuvans
funktionieren. Kurz, es wurden Experimente durchgeführt, um
QS-21 mit dem adjuvanten CpG-Motiv, von dem kürzlich berichtet wurde, zu
vergleichen. Eine CpG-Sequenz (z.B. 1758), von der berichtet wurde,
dass sie als Adjuvans für
einen B-Zell-Lymphom-Idiotyp-KLH-Impfstoff in Mäusen dient, wurde ausgewählt. Ein
Experiment sollte ermitteln, ob das CpG-Motiv, alleine oder in Kombination mit
QS-21, als Adjuvans für
einen Untereinheiten-Impfstoff, z.B. OVA, in Mäusen dienen kann, und zwar
beim Induzieren von CTL-Reaktionen. Diese Arbeit umfasste ein Experiment
betreffend einen Dosierungsbereich mit CpG, um die optimale Dosis
zu bestimmen.
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Zusätzlich dazu,
CpG und QS-21 als Adjuvantien zu vergleichen, wurde ein zweites
Experiment durchgeführt,
das CpG-Oligonukleotid mit suboptimalen Dosen von QS-21 (z.B. 1,25 μg) kombinierte,
um zu untersuchen, ob CpG-Oligonukleotid die adjuvante Wirkung von
QS-21 beeinflussen kann.
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Es
wurde auch ein Experiment durchgeführt, um zu bestimmen, ob die
CpG und QS-21 Kombination die Antikörperproduktion, spezifisch
das Isotypenprofil einer Antigen-spezifischen Antikörperreaktion,
verbessern kann.
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Schließlich wurde
eine Serie von Experimenten durchgeführt, um zu bestimmen, ob eine
Kombination aus CpG-Oligonukleotid mit Saponin die Antikörperproduktion
auf eine positiv synergistische Weise verstärken würde. Diese Arbeiten verwendeten Vakzinformulierungen
aus Typ 14 Pneumokokkenpolysaccharid, QS-21 und CpG-Oligonukleotid,
und untersuchten spezifische Antikörpertiter, die von Mäusen an
den Tagen 21 und 42 nach der Immunisierung an Tagen 0 und 28 geerntet
wurden. Eine andere CpG-Sequenz (z.B. 1826), von der berichtet wurde, dass
sie als Adjuvans für
Hühnerei-Lysozym
in Mäusen
dient, wurde ausgewählt.
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Die
Experimente wurden unter Verwendung von Materialien der folgenden
Hersteller durchgeführt:
OVA, Grad VI (Sigma); Typ 14 Pneumokokkenpolysaccharid (ATCC); QS-21
(Aquila); CpG-Oligonukleotide einschließlich der Phosphorthioat-modifizierten
Sequenz 1758 TCTCCCAGCGTGCGCCA und der Phosphorthioat-modifizierten
Sequenz 1826 TCCATGACGTTCCTGACGTT (Life Technologies (Gibco)).
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Beispiel 1
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CTL, induziert durch QS-21
und CpG/QS-21
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C57BL/6-Mäuse (5 pro
Gruppe, weiblich, 8 bis 10 Tage alt) wurden auf dem subkutanen Weg
an Tagen 1, 15 und 29 immunisiert. Die Impfstoffe waren 25 μg OVA-Antigen
plus die angegebenen Dosen Adjuvans in einem Gesamtvolumen von 0,2
ml Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung. Das in diesem Experiment
verwendete CpG-Motiv war ein Phosphorthioat-modifiziertes Oligonukleotid
1758 mit der Sequenz TCTCCCAGCGTGCGCCA (Weiner et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. 94:10833 (1997).) Splenozyten wurden an Tag 42 zur Verwendung
als Effektorzellen im CTL-Assay entnommen. Sie wurden in vitro für 6 Tage
mit Mitomycin C-behandelten E.G7-OVA-Zellen stimuliert und dann
in einem standardisierten 51Cr-Ausschüttungs-CTL-Assay
verwendet. E.G7-OVA-Zellen (mit 51Cr beladen)
wurden als Zielzellen verwendet. Die Hintergrund-Lyse von EL4-Zellen
(die nicht mit OVA transfiziert waren) wurde von der Lyse der E.G6- OVA-Zellen abgezogen,
um eine prozentuale (%) Antigen-spezifische Lyse zu erhalten.
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Die
Ergebnisse, wie sie in 1 gezeigt sind, deuten darauf
hin, dass in Abwesenheit eines Adjuvans keine Lysis beobachtet wurde,
und zwar bei jeder CpG-Dosis,
oder bei 1,25 μg
QS-21 (suboptimale Dosis). Die suboptimale Dosis QS-21 in Kombination
mit CpG induzierte jedoch eine signifikante CTL. Die Ergebnisse
zeigen eine bedeutende adjuvante Wirkung bei Dosen, von denen man
normalerweise nicht erwartet, dass sie eine solche adjuvante Wirkung
hervorrufen. Dieser positive synergistische Effekt war am bemerkenswertesten
bei der höheren
Dosis CpG (50 μg).
Die adjuvante Wirkung war mit der vergleichbar, die mit der optimalen
10 μg QS-21-Kontrolle
erreicht wurde.
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Beispiel 2
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CTL, induziert durch QS-21
und CpG/QS-21
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Splenozyten
aus Mäusen,
die wie in 1 beschrieben immunisiert waren,
wurden in einem CTL-Assay verwendet. Die Splenozyten wurden in vitro
mit denaturiertem OVA vor der Verwendung in dem CTL-Assay für 6 Tage
stimuliert. Der Assay wurde wie in Beispiel 1 beschrieben gegen E.G7-OVA-Zellen
durchgeführt.
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Wie
aus den Ergebnissen in 2 ersichtlich, wurde in der
Abwesenheit von Adjuvans keine Lysis beobachtet, und zwar bei jeder
CpG-Dosis, oder mit 1,25 μg
QS-21 (suboptimale Dosis). Die suboptimale Dosis QS-21 in Kombination
mit CpG induzierte jedoch signifikante CTL (vergleichbar mit der optimalen
10 μg QS-21-Kontrolle).
Die Ergebnisse veranschaulichen den positiven Synergismus zwischen
CpG und QS-21, der bei einer suboptimalen Dosis unerwartet war.
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Beispiel 3
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Antigen-spezifisches Serum,
IgG1 und IgG2a
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Serumtiter
gegenüber
OVA wurden mittels EIA bei Seren bestimmt, die an Tag 42 von den
Mäusen
entnommen wurden, wie sie in Beispiel 1 beschrieben immunisiert
wurden. Titer der IgG-Unterklasse IgG1 und IgG2a wurden für einzelne
Mäuse (5 Mäuse pro
Gruppe) bestimmt und als geometrischer Durchschnittstiter aufgetragen.
Die IgG1-Titer waren am höchsten
in Gruppen, die nur QS-21 (bei 10 μg-Dosis) oder 10 μg QS-21 in
Kombination mit entweder 10 oder 50 μg (ungefähr 10-fache Verstärkung gegenüber der
nicht mit Adjuvans behandelten Gruppe) erhielten, wie in 3 zu
sehen. Die IgG2a-Reaktion war bei keiner der Gruppen detektierbar,
mit Ausnahme der Kombination von 10 μg QS-21 (optimale Dosis) mit 10 oder 50 μg CpG und
der Kombination aus 1,25 μg
QS-21 (suboptimale Dosis) mit 50 μg
CpG. IgG2a wurde bei keiner alleinige CpG-Dosis, bei keiner alleinigen
QS-21-Dosis, und in keiner nicht mit Adjuvans behandelten Gruppe
detektiert.
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Beispiel 4
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Antikörper gegen Pneumokokken-Polysaccharid-Antigen,
induziert durch QS-21 und OS-21/CpG
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BALB/c-Mäuse (5 Mäuse pro
Gruppe, weiblich, 8 bis 10 Wochen alt) wurden auf dem subkutanen
Weg nur an Tag 0 oder an Tagen 0 und 28 immunisiert. Die Impfstoffe
waren Typ 14-Pneumokokken-Polysaccharid plus angegebene Dosen Adjuvans,
in einem Gesamtvolumen von 0,2 ml Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung. Das
in diesem Experiment verwendete immunstimulatorische Motiv CpG war
ein Phosphorthioat-modifiziertes Oligonukleotid 1826 mit der Sequenz
TCCATGACGTTCCTGACGTT (Chu et al., J. Exp. Med. 186:1623–1631 (1997)).
QS-21 wurde mit einer Dosis von 1,25 μg oder 10 μg verwendet. CpG ODN 1826 wurde
mit einer Dosis von nur 10 μg
verwendet.
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Seren
aus Mäusen,
die nur eine einzelne Immunisierung erhielten, wurden an Tag 21 abgenommen.
Seren von Mäusen,
die zwei Immunisierungen erhielten, wurden an Tag 42 abgenommen.
Antikörper-Titer,
die für
Typ 14-Polysaccharid spezifisch waren, wurden in den Seren bestimmt.
IgG-Unterklassen IgG1, IgG2a und IgG3 wurden für einen Serenpool mit gleichem
Volumen von den Mäusen
in jeder Gruppe bestimmt. Nach einer einzelnen Immunisierung waren
IgG1-Titer 66 mal höher
bei der 10 μg QS-21/10 μg CpG-Kombination
als bei QS-21 alleine, und sie waren 43 mal höher als bei CpG alleine (4).
IgG2a-Titer waren 11 mal höher
bei der 10 μg
QS-21/CpG-Kombination als entweder bei QS-21 alleine oder bei CpG
alleine (5). IgG3-Titer waren 85 mal
höher bei
der 10 μg
QS-21/CpG-Kombination
als bei QS-21 alleine, und sie waren 95 mal höher als bei CpG alleine (6).
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Nach
zwei Immunisierungen waren IgG1-Titer 46 mal höher bei der 10 μg QS-21/CpG-Kombination
als bei QS-21 alleine, und sie waren 444 mal höher als CpG alleine (7).
IgG2a-Titer waren 476 mal höher
bei der 10 μg
QS-21/CpG-Kombination
als bei QS-21 alleine, und sie waren 127 mal höher als bei CpG alleine (5).
IgG3-Titer waren 67 mal höher
bei der 10 μg
QS-21/CpG-Kombination als bei QS-21 alleine, und sie waren 243 mal
höher als
bei CpG alleine (9). Die Verstärkung dieser
Titer zeigt, dass dies eine positiv synergistische Wirkung ist und
nicht nur eine additive adjuvante Wirkung der Kombination dieser
zwei Adjuvantien. Zusätzlich
rief auch die Kombination niedriger Dosen von QS-21 (1,25 μg) mit 10 μg CpG ebenfalls
IgG1- und IgG3-Titer nach zwei Immunisierungen hervor, die höher waren
als jene, die entweder durch 1,25 μg QS-21 alleine, 10 μg QS-21 alleine,
oder 10 μg
CpG alleine hervorgerufen wurden.