Verfahren zur Steigerung der Empfindlichkeit photographischer Emulsionen
und deren gleichzeitiger Stabilisierung Es ist bekannt, daß die Empfindlichkeit
photographischer Emulsionen durch Nachbehandlung, wie z. B. durch Baden in silbersalzhaltigen
Lösungen bzw. rein alkalischen Lösungen, erhöht werden kann.. An rein basischen
Stoffen wurden für die Nachbehandlung bislang außer Ammoniak und seinen organischen
Derivaten die Alkalien bzw. Carbonate der Alkalien vorgeschlagen. Der Nachteil einer
derartigen Behandlung mit Alkalien besteht darin, daß die Emulsionen bei erhöhter
Empfindlichkeit sehr rasch verschleiern.Methods of increasing the sensitivity of photographic emulsions
and their simultaneous stabilization It is known that the sensitivity
photographic emulsions by post-treatment, such as. B. by bathing in silver salt
Solutions or purely alkaline solutions, can be increased .. To purely basic
So far, substances have been used for aftertreatment except ammonia and its organic
Derivatives of the alkalis or carbonates of the alkalis proposed. The disadvantage of one
Such treatment with alkalis is that the emulsions at increased
Quickly disguise sensitivity.
Der Gegenstand vorliegender Erfindung beseitigt diese Nachteile dadurch,
daß im Gegensatz zu den bisherigen Verfahren Zusätze von mehrwertigen anorganischen
Basen während oder nach der Herstellung den Emulsionen zugeführt bzw. die Emulsionen
selbst in Lösungen der mehrwertigen anorganischen Basen gebadet werden. Je nach
der Löslichkeit der zu benutzenden mehrwertigen anorganischen Basen kann man diese
vor ihrer Verwendung zweckmäßigerweise in geeigneten-Flüssigkeiten lösen. Solche
Flüssigkeiten sind z. B. Wasser, wäßrige, Alkalien oder Ammoniak enthaltende Lösungen,
wie auch wäßrige Lösungen von organischen Ammoniakderivaten oder sonstigen basisch
bzw. neutral reagierenden organischen Stoffen.The subject matter of the present invention eliminates these disadvantages by
that in contrast to the previous process, additions of polyvalent inorganic
Bases added to the emulsions or the emulsions during or after the preparation
even be bathed in solutions of the polyvalent inorganic bases. Depending on
The solubility of the polyvalent inorganic bases to be used can be assessed
Appropriately dissolve in suitable liquids before use. Such
Liquids are e.g. B. water, aqueous, alkalis or ammonia-containing solutions,
as well as aqueous solutions of organic ammonia derivatives or other basic
or neutral reacting organic substances.
Der wesentliche Vorteil der Verwendung der mehrwertigen anorganischen
Basen besteht darin, daß die mit ihnen behandelten Emulsionen bedeutend langsamer
beim Lagern verschleiern. als mit Alkalien behandelte Emulsionen. Es wurde insbesondere
gefunden,.-daß Bariumhydroxyd in wäßriger Lösung, Berylliumoxyd oder Galliumoxyd
in alkalischer Lösung, Aluminate, Zinkate oder Stannate nicht nur empfindlichkeitssteigernd,
sondern außerdem noch stabilisierend wirken.
Diese beiden günstigen
Wirkungen treten sowohl bei nicht sensibilisierten als auch orthochromatischen,
panchromatischen sowie
anorganischen Basen der Emulsion während der Herstellung einverleiben. In - diesem
Falle ist es zweckmäßig, geringe Mengen der genannten Stoffe; insbesondere wäßrige
Lösungen von Aluminaten, bereits der Gelatine oder den Emulsionen in irgendeinem
Herstellungsstadium vor der Wässerung, also z. B. unmittelbar nach der Emulsionierung,
hinzuzufügen. Schließlich sei noch bemerkt, daß die günstige Wirkung der mehrwertigen
anorganischen Basen durch die bislang übliche zusätzliche Verwendung sonstiger bekannter
Stabilisatoren noch verbessert werden kann. Beispiel i Man löst So g Aluminiumammoniumsulfat
in etwa 50o ccm destilliertem Wasser und fällt mit So ccm 25 o/oiger Ammoniak-Lösung,
dekantiert mehrmals, löst schließlich den in wenig destilliertem Wasser aufgeschlemmten
Niederschlag in der Siedehitze mit 2i0 ccm ioo1oiger KOH-Lösung und füllt mit destilliertem
Wasser auf 4:2o ccm auf. Die so erhaltene Aluminatvorratslösung ist, bezogen auf
K O H, 5 o/oig und kann beliebig lange in Vorratsflaschen aufgehoben werden.. Zur
übersensibilierung von panchromatischem Film verdünnt man einen Teil der Kaliumaluminatvorratslösung
mit 4.9 Teilen destilliertem Wasser, so daß ein, auf K O H bezogen, i o/oiges Übersensibilisie-'
rungsbad entsteht.The main advantage of using the polyvalent inorganic bases is that the emulsions treated with them cloud significantly more slowly on storage. than alkaline treated emulsions. In particular, it has been found that barium hydroxide in aqueous solution, beryllium oxide or gallium oxide in alkaline solution, aluminates, zincates or stannates not only increase sensitivity, but also have a stabilizing effect. These two beneficial effects occur in both non-sensitized and orthochromatic, panchromatic as well incorporate inorganic bases into the emulsion during manufacture. In this case it is advisable to use small amounts of the substances mentioned; in particular aqueous solutions of aluminates, already the gelatin or the emulsions in any stage of manufacture before washing, so z. B. immediately after emulsion to add. Finally, it should be noted that the beneficial effect of the polyvalent inorganic bases can be further improved by the additional use of other known stabilizers which has been customary up to now. EXAMPLE i So g of aluminum ammonium sulfate is dissolved in about 50 ccm of distilled water and precipitated with So ccm of 25% ammonia solution, decanted several times, and finally the precipitate suspended in a little distilled water is dissolved at the boiling point with 2 10 ccm of 100% KOH solution and filled with distilled water to 4: 2o ccm. The aluminate stock solution obtained in this way is, based on KOH, 5% and can be kept in storage bottles for as long as desired The above-mentioned hypersensitizing bath arises.
In einem derartigen Bad, welches zweckmäßigerweise eine Temperatur
von 12° C besitzt, badet man den Film 5 Minuten lang in völliger Dunkelheit. Man
kann ein Wässerungsbad von ebenfalls 12° C von 5 bis io Minuten Dauer anschließen.
Darauf trocknet man den Film rasch im erwärmten Luftstrom bei etwa 35° C. Die Schwellenempfindlichkeit
des panchromatischen Handelsfilmes steigt durch eine derartige Behandlung ohne wesentliche
Schleierzunahme um das bis 3fache. Beispiel 2 Man badet eine Infrarotplatte in einer
an KOH-Gehalt ö,o5°/oigen Xaliümaluminat-@Iösung und trocknet sie rasch im erwärmten
fizftstrom bei 35°C. Die Infrarotempfind-:ix&keit steigt durch eine .derartige
Behand-Lng in gleicher Weise wie die einer gleichartigen Emulsion, die nur mit einer
o,o5'/oigen KOH-Lösung behandelt wurde, ohne aber beim Lägern in gleicher Weise
zu verschleiern. f . Beispiel 3 Man löst 2o g Bariumhydroxyd in, 6o ccm Wasser in
der Siedehitze, filtriert und läßt in der Kälte auskristallisieren. Die Bariumhydrox"ydkristalle
werden sodann in 6oo ccm Wasser gelöst. Diese ungefähr 30%ige Vorratslösung muß
zur Vermeidung von Kohlensäureaufnahme und Carbonatbildung in gut verschlossenen
Flaschen aufbewahrt werden. Zur übersensibilisierung badet man einen panchromatischen
Handelsfilm in einer Lösung, bestehend aus einem Teil der Vorratslösung und 3o Teilen
destilliertem Wasser bei etwa i.2' C 5 Minuten lang in völliger Dunkelheit. Die
Empfindlichkeit des Films wird durch diese Behandlung um ein Mehrfaches gesteigert.
Der Vorteil des Verfahrens besteht darin, daß die Emulsionen beim Lagern wesentlich
geringer verschleiern als bei Verwendung von verdünnten Alkalilösungen.In such a bath, which is expediently a temperature
of 12 ° C, the film is bathed in complete darkness for 5 minutes. Man
can be followed by a soaking bath at 12 ° C for 5 to 10 minutes.
The film is then dried quickly in a stream of heated air at about 35 ° C. The threshold sensitivity
of the panchromatic commercial film increases with such a treatment without significant
Increase in fog up to 3 times. Example 2 An infrared plate is bathed in one
The KOH content is 0.05% Xaliümaluminat- @ Iösung and dries it quickly in the heated
fizftstrom at 35 ° C. The infrared sensitivity increases through such a
Treat-Lng in the same way as that of an emulsion of the same kind, which is only treated with one
0.05% KOH solution was treated without but in the same way during storage
to disguise. f. EXAMPLE 3 20 g of barium hydroxide are dissolved in 6o ccm of water in
the boiling point, filtered and allowed to crystallize in the cold. The barium hydroxide crystals
are then dissolved in 600 cc of water. This approximately 30% stock solution must
to avoid carbon dioxide absorption and carbonate formation in well-sealed containers
Bottles are kept. To over-sensitize you bathe a panchromatic one
Commercial film in a solution, consisting of one part of the stock solution and 3o parts
distilled water at about i.2 ° C for 5 minutes in complete darkness. the
This treatment increases the sensitivity of the film many times over.
The advantage of the process is that the emulsions are essential in storage
less obscuring than when using dilute alkali solutions.