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Die
vorliegende Erfindung wurde durch das „National Institute of Health
Grant No. P30 DK 477,57" unterstützt. Die
Regierung der Vereinigten Staaten ist an der vorliegenden Erfindung
rechtsbeteiligt.
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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet von zur somatischen Gentherapie
geeigneten Vektoren sowie die Herstellung davon.
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Hintergrund
der Erfindung
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Bei
der menschlichen Gentherapie handelt es sich um einen Ansatz zur
Behandlung von Erkrankungen des Menschen, der auf der Modifikation
der Genexpression in Zellen des Patienten beruht. Es hat sich im Verlauf
des letzten Jahrzehnts herausgestellt, daß das größte Hindernis für den Erfolg
der Gentherapie als Strategie zur Behandlung von Erbkrankheiten,
Krebs und anderen genetischen Fehlfunktionen in der Entwicklung
geeigneter Gentransfervehikel besteht. Eukaryontische Viren wurde
bereits als Vehikel für
die somatische Gentherapie eingesetzt. Unter den Virusvektoren,
die in der Gentherapieforschung häufig zitiert wurden, befinden
sich die Adenoviren.
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Bei
den Adenoviren handelt es um eukaryontische DNA-Viren, die sich zur effizienten Zuführung eines therapeutischen
oder Report-Transgens an verschiedene Zellarten modifizieren lassen.
Die rekombinanten Adenoviren vom Typ 2 und 5 (Ad2 bzw. Ad5) die
beim Menschen eine Erkrankung der Atemwege verursachen, werden zur
Zeit für
die Gentherapie weiterentwickelt. Sowohl Ad2 als auch Ad5 gehören zu einer
Unterklasse von Adenoviren, die nicht mit menschlichen Malignomen
assoziiert sind. Rekombinante Adenoviren sind dazu in der Lage, äußerst hohe
Niveaus der Zuführung
von Transgenen an praktisch alle Zellarten, unabhängig vom Mitosestatus,
zu liefern. Hohe Titer (1013 plaque forming
units [Plaque-bildende Einheiten]/ml) an rekombinantem Virus lassen
sich leicht in 293-Zellen (dem Adenovirus-Äquivalent zu Retrovirus-Verpackungszellinien)
erzeugen und über
ausgedehnte Zeiträume
ohne ersichtliche Verluste tiefgefroren aufbewahren. Die Wirksamkeit
dieses Systems bei der Zuführung
eines therapeutischen Transgens, das ein genetisches Ungleichgewicht komplementiert,
in vivo konnte in Tiermodellen für
verschiedene Erkrankungen demonstriert werden [Y. Watanabe, Atherosclerosis,
36: 261–268
(1986); K. Tanzawa et al, FEBS Letters, 118(1): 81–84 (1980);
J. L. Golasten et al, New Engl. J. Med., 309 (11983): 288–296 (1983);
S. Ishibashi et al, J. Clin. Invest., 92: 883–893 (1993); und S. Ishibashi
et al, J. Clin. Invest., 93: 1885–1893 (1994)]. Tatsächlich wurde
ein rekombinantes, replikationsdefektes Adenovirus, das eine cDNA
für CFTR
(cystic fibrosis transmembrane regulator) codiert, zum Einsatz in
wenigstens zwei klinischen Studien an menschlichem CF zugelassen
[siehe z.B. J. Wilson, Nature, 365: 691–692 (21. Okt. 1993)]. Die
Sicherheit rekombinanter Adenoviren für die Gentherapie wird durch die
ausgiebige Erfahrung mit Adenovirus-Lebensimpfstoffen in Bevölkerungsgruppen
weiter untermauert.
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Menschliche
Adenoviren bestehen aus einem linearen, ungefähr 36 kb großen doppelsträngigen DNA-Genom,
das sich in 100 m.u. (map units) [= Karteneinheiten] einteilen läßt, die
jeweils eine Länge
von 360 bp aufweisen. Die DNA enthält an beiden Enden des Genoms
kurze inverse terminale Wiederholungen (inverted terminal repeats,
ITR), die für
die Replikation der viralen DNA benötigt werden. Dabei sind die
Genprodukte aufgrund der Expression vor oder nach der Initiation
der viralen DNA-Synthese in Form von frühen (E1 bis E4) und späten (L1
bis L5) Bereichen organisiert [siehe z.B. Horwitz, Virology, 2.
Auflage, Hrsg. B. N. Fields, Raven Press, Ltd., New York (1990)).
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Die
rekombinanten, replikationsdefekten Adenoviren der ersten Generation,
die für
die Gentherapie entwickelt wurden, enthalten Deletionen des gesamten
E1a-Bereichs und eines Teils des E1b-Bereichs. Dieses replikationsdefekte
Virus wird auf einer mit Adenovirus transformierten, menschlichen
embryonalen Komplementationsnierenzellinie, die ein funktionelles
adenovirales E1a-Gen, durch das ein transwirkendes E1a-Protein bereitgestellt
wird, enthält;
der 293-Zelle [ATCC CRL1573], kultiviert. Viren mit deletiertem
E1 können
in den 293-Zellen, die die Genprodukte des E1a- und E1b-Bereichs in trans bereitstellen,
replizieren und infektiöses
Virus produzieren. Das erhaltene Virus ist in der Lage, viele Zellarten
zu infizieren, und kann das eingeführte Gen (unter der Voraussetzung,
daß dieses
seinen eigenen Promotor trägt)
exprimieren, kann jedoch in einer Zelle, die keine DNA des E1-Bereichs
trägt,
nichts replizieren, außer
wenn die Zelle mit einer sehr hohen „multiplicity of infection" infiziert wird.
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Es
konnte jedoch in In-vivo-Untersuchungen gezeigt werden, daß die Transgenexpression
in diesen Vektoren mit deletiertem E1 transient war und ausnahmslos
mit der Entwicklung einer starken Entzündung an der Zielstelle des
Vektors assoziiert war [S. Ishibashi et al, J. Clin. Invest., 93:
1885–1893
(1994); J. M. Wilson et al, Proc. Natl. Acad. Sci., USA, 85: 4421–4424 (1988)
J. M. Wilson et al, Clin. Bio., 3: 21–26 (1991); M. Grossman et
al, Som. Cell. and Mol. Gen., 17: 601–607 (1991)]. Als eine Erklärung für diesen
Befund wurde vorgeschlagen, daß rekombinante
Adenoviren der ersten Generation trotz der Deletion von E1-Genen
niedrige Niveaus anderer Virusproteine exprimieren. Dies könnte an
einer Basalexpression von den nichtstimulierten Viruspromotoren
oder einer Transaktivierung durch zelluläre Faktoren liegen. Die Expression
viraler Proteine führt
zu zellulären
Immunreaktionen gegenüber den
genetisch veränderten
Zellen, was zu deren Zerstörung und
Austausch gegen Zellen, die kein Transgen enthalten, führt.
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Es
besteht weiterhin ein Bedarf im Fachgebiet an der Entwicklung zusätzlicher
Adenovirus-Vektorkonstrukte für
die Gentherapie.
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Kurze Beschreibung
der Erfindung
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In
einem Aspekt werden durch die Erfindung die Komponenten eines neuartigen
rekombinanten Adenovirus-Produktionssystems
bereitgestellt. Bei einer dieser Komponenten handelt es sich um
ein Shuttle-Plasmid, pAdΔ,
das die für
die Replikation und Virioncapsidierung notwendigen adenoviralen
cis-Elemente umfaßt und in
dem alle Virusgene deletiert sind. Dieser Vektor trägt ein ausgewähltes Transgen
unter der Kontrolle eines ausgewählten
Promotors und weiterer herkömmlicher
Vektor/Plasmid-Regulationskomponenten.
Bei der anderen Komponente handelt es sich um ein Helfer-Adenovirus,
das allein oder zusammen mit einer Verpackungszellinie eine ausreichende
Menge an für
eine produktive Virusinfektion notwendigen Gensequenzen liefert.
In einer bevorzugten Ausführungsform
wurde das Helfervirus so verändert,
daß es
Modifikationen der nativen Gensequenzen, die die effiziente Verpackung
steuern, enthält,
um so die Verpackungsfunktion des Helfervirus oder seine Fähigkeit
zur Replikation weitgehend auszuschalten oder zu „lähmen".
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In
einem weiteren Aspekt wird durch die vorliegende Erfindung ein einzigartiges
rekombinantes Adenovirus, ein AdΔ-Virus,
das unter Verwendung der obigen Komponenten produziert wurde, bereitgestellt.
Dieses rekombinante Virus umfaßt
ein adenovirales Capsid, für
die Replikation und Virioncapsidierung notwendige adenovirale cis-Elemente,
es sind jedoch alle Virusgene (d.h. alle viralen offenen Leseraster)
deletiert. Dieses Viruspartikel trägt ein ausgewähltes Transgen
unter der Kontrolle eines ausgewählten
Promotors und weiterer herkömmlicher
Vektorregulationskomponenten. Dieses rekombinante AdΔ-Virus ist
durch eine Zuführung mit
hohem Titer eines Transgens an eine Wirtszelle sowie die Fähigkeit
zur stabilen Integration des Transgens in das Chromosom der Wirtszelle
gekennzeichnet. In einer Ausführungsform
trägt das
Virus als Transgen ein Reportergen. Eine weitere Ausführungsform
des rekombinanten Virus enthält
ein therapeutisches Transgen.
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In
einem weiteren Aspekt wird durch die Erfindung ein Verfahren zur
Herstellung des oben beschriebenen rekombinanten AdΔ-Virus durch
Kotransfektion einer Zelllinie (entweder einer Verpackungszellinie
oder Nicht-Verpackungszellinie) mit einem Shuttle-Vektor oder -Plasmid
und einem Helfer-Adenovirus wie oben beschrieben bereitgestellt,
wobei die transfizierte Zelle das AdΔ-Virus erzeugt. Das AdΔ-Virus wird
anschließend daraus
isoliert und gereinigt.
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In
noch einem weiteren Aspekt wird durch die Erfindung eines Verfahren
zur Zuführung
eines ausgewählten
Gens an eine Wirtszelle zur Expression in dieser Zelle durch Verabreichung
einer wirksamen Menge eines ein therapeutisches Transgen enthaltenden
rekombinanten AdΔ-Virus
an einen Patienten zur Behandlung oder Korrektur einer genetisch
bedingten Störung
oder Krankheit bereitgestellt.
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Weitere
Aspekte und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden weiter in
der folgenden ausführlichen Beschreibung
der diesbezüglichen
bevorzugten Ausführungsformen
beschrieben.
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Kurze Beschreibung
der Figuren
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Bei 1A handelt es sich um eine schematische Darstellung
der Organisation der Hauptfunktionselemente, die den 5'-Terminus von Ad5
definieren, einschließlich
einer inversen terminalen Wiederholung (ITR) und einer Verpackungs-/Enhancer-Domäne. Die
TATA-Box des E1-Promotors
(schwarzes Kästchen)
und die E1A-Transkriptionsstartstelle
(Pfeil) sind ebenfalls gezeigt.
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Bei 1B handelt es sich um eine vergrößerte schematische
Darstellung des Verpackungs-/Enhancer-Bereichs von 1A,
wobei die fünf
Verpackungs (PAC)-Domänen (A-Wiederholungen),
I bis V, angedeutet sind. Die Pfeile bezeichnen die Lage der PCR-Primer,
auf die in 9A und 9B unten
verwiesen wird.
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Bei 2A handelt es sich um eine schematische Darstellung
des Shuttle-Vektors pAdΔ.CMVLacZ, der
5'-ITR aus AdS, gefolgt
von einem CMV-Promotor/Enhancer, einem LacZ-Gen, einem 3'-ITR aus Ad5, enthält, wobei
die restliche Plasmidsequenz aus dem Grundgerüst des Plasmids pSP72 stammt.
Die Restriktionsendonucleaseenzyme sind mit den herkömmlichen
Bezeichnungen in den Plasmidkonstrukten dargestellt.
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Bei 2B handelt es sich um eine schematische Darstellung
des mit EcoRI zur Freisetzung des modifizierten AdΔ-Genoms aus
dem pSP72-Plasmidgrundgerüst verdauten
Shuttle-Vektors.
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Bei 2C handelt es sich um eine schematische Darstellung
der Funktion des Vektorsystems. In Gegenwart eines Helfervirus mit
E1-Deletion, helper virus Ad.CBhpAp, der ein Reporter-Minigen für alkalische Phosphatase
aus menschlicher Plazenta (hpAP) codiert, wird das AdΔ.CMVLacZ-Genom
in vorgeformte Virioncapside verpackt, die sich von den Helfer- Virionen durch das
Vorhandensein das LacZ-Gens unterscheiden.
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In
den 3A bis 3F [SEQ
ID NO: 1] ist der obere DNA-Strang des doppelsträngigen Plasmids pAdΔ.CMVLacZ
dargestellt. Die komplementäre
Sequenz kann vom Fachmann leicht gewonnen werden. Die Sequenz enthält die folgenden
Komponenten: 3'-Ad-ITR
(Nukleotide 607–28
der SEQ ID NO: 1); 5'-Ad-ITR (Nukleotide
5496–5144
der SEQ ID NO: 1); CMV-Promotor/Enhancer (Nukleotide 5117–4524 der
SEQ ID NO: 1); SD/SA-Sequenz (Nukleotide 4507–4376 der SEQ ID NO: 1); LacZ-Gen
(Nukleotide 4320–845
der SEQ ID NO: 1); und eine Poly-A-Sequenz (Nukleotide 837–639 der
SEQ ID NO: 1).
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Bei 4A handelt es sich um eine schematische Darstellung
des Shuttle-Vektors pAdΔc.CMVLacZ, der
Ad5-5'-ITR und 3'-ITR in Kopf/Schwanz-Anordnung,
wobei der 5'-ITR
unmittelbar ein CMV-Enhancer/Promotor-LacZ-Minigen folgt, gefolgt von einem Grundgerüst des Plasmids
pSP72 (Promega), enthält.
Restriktionsendonucleaseenzyme sind mit den herkömmlichen Bezeichnungen in den
Plasmidkonstrukten dargestellt.
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Bei 4B handelt es sich um eine schematische Darstellung
der Funktion des Vektorsystems aus 4A.
In Gegenwart des Helfervirus Ad.CBhpAP wird die zirkuläre pADΔc.CMVLacZ-Shuttle-Vektorsequenz in
Virionköpfe
verpackt, die sich von den Helfervirionen durch das Vorhandensein
des LacZ-Gens unterscheiden.
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In
den 5A bis 5F [SEQ
ID NO: 2] ist der obere DNA-Strang des doppelsträngigen Vektors padΔc.CMVLacZ
dargestellt. Die komplementäre
Sequenz kann vom Fachmann leicht gewonnen werden. Die Sequenz enthält die folgenden
Komponenten: 5'-Ad-ITR
(Nukleotide 600–958
der SEQ ID NO: 2); CMV-Promotor/Enhancer (Nukleotide 969–1563 der
SEQ ID NO: 2); SD/SA-Sequenz (Nukleotide 1579–1711); LacZ-Gen (Nukleotide
1762–5236 der
SEQ ID NO: 2); Poly-A-Sequenz (Nukleotide 5245–5443 der SEQ ID NO: 2); und
3'-Ad-ITR (Nukleotide
16–596
der SEQ ID NO: 2).
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Bei 6 handelt
es sich um eine schematische Darstellung des Shuttle-Vektors pAdΔ.CBCFTR,
der 5'-ITR aus AdS,
gefolgt von einem chimären
CMV-Enhancer/β-Actin-Promotor-Enhancer,
einem CFTR-Gen, einer Poly-A-Sequenz,
einer 3'-ITR aus
Ad5, enthält,
wobei die restliche Plasmidsequenz aus dem Rückgrat des Plasmids pSL1180
(Pharmacia) stammt. Restriktionsendonucleasenenzyme sind mit herkömmlichen
Bezeichnungen in den Plasmidkonstrukten dargestellt.
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In
den 7A bis 7H [SEQ
ID NO: 3] ist der obige DNA-Strang des doppelsträngigen Plasmids pAdΔ.CBCFTR dargestellt.
Die komplementäre
Sequenz kann vom Fachmann leicht gewonnen werden. Die Sequenz enthält die folgenden
Komponenten: 5'-Ad-ITR
(Nukleotide 9611–9254
der SEQ ID NO: 3); chimärer CMV-Enhancer/β-Actin-Promotor (Nukleotide
9241–8684
der SEQ ID NO: 3); CFTR-Gen
(Nukleotide 8622–4065
der SEQ ID NO: 3); Poly-A-Sequenz
(Nukleotide 3887–3684
der SEQ ID NO: 3); und 3'-Ad-ITR (Nukleotide
3652–3073
der SEQ ID NO: 3). Das restliche Plasmidgrundgerüst wird aus pSL1180 (Pharmacia) erhalten.
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In 8A ist die Erzeugung der adenoviralen 5'-terminalen Sequenz, die die PAC-Domänen I und
II enthielt, mittels PCR veranschaulicht. Siehe Pfeile in 1B zur Bezeichnung der rechten und linken (PAC II)-PCR-Sonden.
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In 8B ist die Erzeugung der 5'-terminalen Sequenz, die die PAC-Domänen I, II,
III und IV enthielt, mittels PCR veranschaulicht. Siehe Pfeile in 1B zur Bezeichnung der rechten und linken (PAC II)-PCR-Sonden.
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8C zeigt die in die Multiklonierungsstelle von pAd.Link.1
(IHGT Vector Core) unter Erhalt von pAd.PACII (Domänen I und
II) bzw. pAd.PACIV (Domänen
I, II, III und IV) subklonierten Amplifikationsprodukte, wodurch
gelähmte
Helferviren, Ad.PACII bzw. Ad.PACIV, mit modifizierten Verpackungssignalen
(PAC-Signalen) erhalten werden.
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Bei 9A handelt es sich um eine schematische Darstellung
der Subklonierung eines Reporter-Minigens der alkalischen Phosphatase
aus menschlicher Plazenta, das den sehr frühen [immediate early] CMV-Enhancer/Promotor
(CMV), die cDNA der alkalischen Phosphatase aus menschlicher Plazenta
(hpAP) sowie das SV40-Polyadenylierungssignal (pA) enthält, in pAd.PACII
unter Erhalt des gelähmten
Helfer-Virusvektors pAdΔ.PACII.CMVhpAP.
Restriktionsendonucleaseenzyme sind mit herkömmlichen Bezeichnungen in den
Plasmidkonstrukten dargestellt.
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Bei 9B handelt es sich um eine schematische Darstellung
der Subklonierung des gleichen Minigens aus 9A in
pAd.PACIV unter Erhalt des gelähmten
Helfer-Virusvektors
pAd.PACIV.CMV.hpAP.
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Bei 10 handelt es sich um ein Fließdiagramm, in dem die Synthese
eines Polycation-Helfervirus-Konjugats auf Adenovirusbasis und dessen
Kombination mit einem pAdΔ-Shuttle-Vektor
unter Erhalt eines neuartigen Viruspartikelkomplexes zusammengefaßt ist.
CsCl-Banden gereinigtes Helfer-Adenovirus wurde mit dem heterobifunktionellen
Quervernetzer Sulfo-SMCC umgesetzt, wobei die Capsid-Proteinfaser
mit der nukleophilen Maleimidgruppierung markiert wird. Freie Sulfhydryle
wurden unter Verwendung von 2-Iminothiolan-HCl auf Poly-L-Lysin eingeführt und
mit dem markierten Adenovirus gemischt, wodurch das Helfervirus-Konjugat
Ad-pLys erhalten wurde. Ein einzigartiges Partikel auf Adenovirusbasis
wird erzeugt, in dem man das Ad-pLys-Konjugat zur Abtrennung von nicht eingebautem
Poly-L- Lysin über einen
CsCl-Gradienten reinigt, anschließend ausgiebig dialysiert,
Shuttle-Plasmid-DNAs zu Ad-pLys zugibt und den durch das Shuttle-Plasmid
umhüllende
Shuttle-Plasmid gebildeten Komplex entwickeln läßt.
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Bei 11 handelt es sich um ein schematisches Diagramm
von pCCL-DMD, das ausführlich
in Beispiel 9 unten beschrieben ist.
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In 12A bis 12P ist
die durchgehende DNA-Sequenz von pAdΔ.CMVmDys [SEQ ID NO: 10] gezeigt.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Durch
die vorliegende Erfindung werden ein einzigartiges rekombinantes
Adenovirus, das zur Zuführung
von Transgenen an Zielzellen in der Lage ist, ebenso wie die Komponenten
für die
Herstellung des einzigartigen Virus sowie Verfahren zur Verwendung
des Virus zur Behandlung verschiedener genetischer Störungen bereitgestellt.
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Bei
dem AdΔ-Virus
der vorliegenden Erfindung handelt es sich um ein Viruspartikel,
das lediglich die für
die Replikation und Virioncapsidierung notwendigen adenoviralen
cis-Elemente (d.h. ITRs und Verpackungssequenzen) enthält, in dem
jedoch andererseits alle Adenovirusgene (d.h. alle viralen offenen
Leseraster) deletiert sind. Dieses Virus trägt ein ausgewähltes Transgen
unter der Kontrolle eines ausgewählten
Promotors und weiterer herkömmlicher
Regulationskomponenten, wie z.B. eines Poly-A-Signals. Das AdΔ-Virus ist durch eine
verbesserte Beständigkeit
der Vektor-DNA in den Wirtszellen, eine reduzierte Antigenität/Immunogenität und somit
durch eine verbesserte Leistung als Zuführungsvehikel gekennzeichnet.
Ein zusätzlicher Vorteil
der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß das AdΔ-Virus die Verpackung sehr großer Transgene, wie
z.B. einer Vollängen-Dystrophin-cDNA
zur Behandlung des für
die Duchenne-Muskel-Dystrophie (DMD) charakteristischen fortschreitenden
Abbaus von Muskelgewebe, gestattet.
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Dieses
neuartige rekombinante Virus wird unter Verwendung eines auf Adenovirus
beruhenden Vektor-Produktionssystems
hergestellt, das zwei Komponenten enthält: 1) einen Shuttle-Vektor,
der für
die Replikation und Virioncapsidierung notwendige adenovirale cis-Elemente
umfaßt
und in dem alle Virusgene deletiert sind und der ein Reporter- oder
therapeutisches Minigen trägt,
sowie 2) ein Helfer-Adenovirus,
das allein oder zusammen mit einer Verpackungszellinie dazu in der
Lage ist, alle für
eine produktive Virusinfektion notwendigen viralen Genprodukte bereitzustellen,
wenn es mit dem Shuttle-Vektor
cotransfiziert wird. Vorzugsweise ist das Helfervirus so modifiziert,
daß es
sich selbst nicht effizient verpacken kann. In dieser Situation
wird es wünschenwerterweise
zusammen mit einer Verpackungszellinie verwendet, die adenovirale
Gene stabil exprimiert. Zu den Verfahren zur Herstellung dieses
Virusvektors aus diesen Komponenten gehören sowohl ein neuartiges Mittel
zur Verpackung eines adenoviralen/transgenhaltigen Vektors in ein
Virus als auch ein neuartiges Verfahren zur anschließenden Trennung
des Helfervirus von dem neugebildeten rekombinanten Virus.
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I. Der Shuttle-Vektor
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Der
Shuttle-Vektor, mit pAdΔ bezeichnet,
setzt sich aus adenoviralen Sequenzen und Transgen-Sequenzen, einschließlich Vektorregulationskontrollsequenzen,
zusammen.
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A. Die adenoviralen Sequenzen
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Die
adenoviralen Nukleinsäuresequenzen
des Shuttle- Vektors
stellen die minimalen adenoviralen Sequenzen bereit, die die Herstellung
eines Viruspartikels mit Hilfe eines Helfervirus ermöglichen.
Diese Sequenzen helfen bei der Zuführung eines rekombinanten Transgen-Genoms an eine Zielzelle
mittels des erhaltenen rekombinanten Virus.
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Die
DNA-Sequenzen einer Reihe von Adenovirustypen sind von GenBank erhältlich,
einschließlich Typ
Ad5 [GenBank Zugangs-Nr. M73260]. Die adenoviralen Sequenzen können von
einem beliebigen bekannten adenoviralen Serotyp, wie z.B. 2, 3,
4, 7, 12 und 40 gewonnen werden und dabei weiterhin einen beliebigen der
zur Zeit identifizierten 41 menschlichen Typen [siehe z.B. Horwitz,
oben zitiert] beinhalten. In ähnlicher
Weise können
auch Adenoviren, von denen bekannt ist, daß sie andere Tiere infizieren,
ebenso in den Vektorkonstrukten der vorliegenden Erfindung eingesetzt
werden. Dabei wird erwartet, daß die
Auswahl des Adenovirustyps die folgende Erfindung nicht beschränkt. Verschiedene
Adenovirusstämme
können
von der American Type Culture Collection, Rockville, Maryland bezogen
werden oder sind auf Anfrage bei verschiedenen kommerziellen und
institutionellen Quellen erhältlich.
Im folgenden Ausführungsbeispiel
wird aus Gründen
der Zweckmäßigkeit
ein Adenovirus Typ 5 (Ad5) verwendet.
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Es
ist jedoch wünschenswert,
verschiedene pAdΔ-Shuttle-Vektoren zu beziehen,
die auf unterschiedlichen menschlichen adenoviralen Serotypen beruhen.
Dabei wird erwartet, daß eine
Bibliothek solcher Plasmide sowie die daraus erhaltenen AdΔ-Virusvektoren
für ein
therapeutisches Regime zur Umgehung der zellulären, sowie möglicherweise
der humoralen Immunität
sowie zur Verlängerung
der Dauer der Transgenexpression, ebenso wie zur Verbesserung des
Erfolgs wiederholter therapeutischer Behandlungen geeignet sein könnten. Darüber hinaus
wird angenommen, daß die
Verwendung verschiedener Serotypen zur Bildung rekombinanter Viren mit
unterschiedlichen Zielgewebespezifitäten führt. Es wird erwartet, daß das Fehlen
von adenoviralen Genen im AdΔ-Virusvektor
eine negative CTL-Antwort, die normalerweise zur Zerstörung von
rekombinanten Adenoviren, in denen lediglich das E1-Gen deletiert
ist, führt,
vermindert oder beseitigt.
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Insbesondere
handelt es sich bei den im pAdΔ-Shuttle-Vektor der vorliegenden
Erfindung eingesetzten adenoviralen Nukleinsäuresequenzen um genomische
Adenovirussequenzen, bei denen alle Virusgene deletiert sind. Ganz
besonders handelt es sich bei den verwendeten Adenovirussequenzen
um die cis-wirkenden 5'-
und 3'-inversen
terminalen Wiederholungssequenzen (ITR-Sequenzen) eines Adenovirus
(die als Replikationsursprünge
dienen) sowie die native 5'-Verpackungs/Enhancer-Domäne, die
zur Verpackung linearer Ad-Genome notwendige Sequenzen sowie Enhancer-Elemente
für den
E1-Promotor enthält.
Dies sind die für die
Replikation und Virioncapsidierung notwendigen Sequenzen. Siehe
z.B. P. Hearing et al, J. Virol., 61(8): 2555–2558 (1987); M. Grable und
P. Hearing, J. Virol., 64(5): 2047–2056 (1990); und M. Grable
und P. Hearing, J. Virol., 66(2): 723–731 (1992).
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung läßt sich
die gesamte, den 5'-ITR-
und den Verpackungs-/Enhancerbereich enthaltende adenovirale 5'-Sequenz als 5'-Adenovirussequenz
im pAdΔ-Shuttle-Vektor
einsetzen. Diese linke terminale (5'-) Sequenz des erfindungsgemäß geeigneten
Ad5-Genoms reicht von Bp1 bis etwa 360 des üblichen Adenovirusgenoms, auch
als Karteneinheiten 0–1
des Virusgenoms bezeichnet. Diese Sequenz wird hier in Form der
Nukleotide 5496–5144
der SEQ ID NO: 1, Nukleotide 600–958 der SEQ ID NO: 2; und
Nukleotide 9611–9254
der SEQ ID NO: 3 bereitgestellt und weist im allgemeinen eine Länge von
etwa 353 bis etwa 360 Nukleotide auf. Zu dieser Sequenz gehören der
5'-ITR (Bp 1–103 des
Adenovirusgenoms) sowie die Verpackungs-/Enhancer- Domäne (Bp 194–358 des
Adenovirusgenoms). Siehe 1A, 3, 5 und 7.
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Vorzugsweise
wird dieser native adenovirale 5'-Bereich
im Shuttle-Vektor in nichtmodifizierter Form eingesetzt. Dennoch
sind einige Modifikationen, einschließlich Deletionen, Substitutionen
und Additionen, an dieser Sequenz erlaubt, die keinen negativen
Effekt auf ihre biologische Funktion ausüben. Siehe z.B. WO 93/24641,
veröffentlicht
am 9. Dezember 1993. Die Fähigkeit
zur Modifizierung dieser ITR-Sequenzen
liegt im Bereich des fachmännischen
Könnens.
Siehe z.B. Texte wie etwa Sambrook et al, „Molecular Cloning. A Laboratory
Manual.", 2. Auflage,
Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor, New York (1989).
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Zu
den adenoviralen 3'-Sequenzen
des Shuttle-Vektors gehören
die rechte terminale (3'-)
ITR-Sequenz des Adenovirusgenoms, die von etwa Bp 35.353 – Ende des
Adenovirusgenoms, bzw. Karteneinheiten –98.4–100, reicht.
Diese Sequenz wird hier in Form der Nukleotide 607–28 der
SEQ ID NO: 1, Nukleotide 16–596
der SEQ ID NO: 2 und Nukleotide 3652–3073 der SEQ ID NO: 3 bereitgestellt
und weist im allgemeinen eine Länge
von etwa 580 Nukleotiden auf. Diese gesamte Sequenz wird wünschenwerterweise
als die 3'-Sequenz
eines pAdΔ-Shuttle-Vektors verwendet.
Vorzugsweise wird der native adenovirale 3'-Bereich im Shuttle-Vektor in nichtmodifizierter
Form eingesetzt. Dennoch sind einige Modifikationen an dieser Sequenz, die
keinen negativen Effekt auf ihre biologische Funktion ausüben, erlaubt.
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Ein
beispielhafter pAdΔ-Shuttle-Vektor
der vorliegenden Erfindung, der unten und in 2A beschrieben
ist, enthält
nur diejenigen Adenovirussequenzen, die zur Verpackung von genomischer
Adenovirus-DNA in einen vorgeformten Capsidkopf benötigt werden.
Der pAdΔ-Vektor enthält die 5'-terminalen- und
3'-terminalen Sequenzen
(identifiziert in der Beschreibung zu 3) codierenden
Ad5-Sequenzen ebenso wie die unten beschriebenen Transgensequenzen.
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Aus
den vorstehenden Angaben darf man erwarten, daß ein Fachmann andere äquivalente
Adenovirussequenzen zur Verwendung in den AdΔ-Vektoren der vorliegenden Erfindung
einsetzen kann. Zu diesen Sequenzen können weitere Adenovirusstämme oder
die oben erwähnten
cis-wirkenden Sequenzen
mit kleineren Modifikationen gehören.
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B. Das Transgen
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Bei
der Transgensequenz des Vektors und des rekombinanten Virus handelt
es sich um eine Nukleinsäuresequenz
oder ein zur Adenovirussequenz heterologes reverses Transkript davon,
die bzw. das ein interessierendes Polypeptid oder Protein codiert.
Das Transgen ist mit den Regulationskomponenten auf eine Weise operativ
verknüpft,
die die Transkription der Transgene gestattet.
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Die
Zusammensetzung der Transgensequenz hängt von der Verwendung, die
für das
entstandene Virus vorgesehen ist, ab. Beispielsweise umfaßt eine
Art von Transgensequenz eine Reporter-Sequenz, die bei der Expression
ein nachweisbares Signal produziert. Zu solchen Reporter-Sequenzen
gehören,
ohne darauf beschränkt
zu sein, eine cDNA der Beta-Galactosidase (LacZ) aus E. coli, ein
Gen für
alkalische Phosphatase aus menschlicher Plazenta sowie ein Gen für das „green
fluorescent protein".
Sind diese Sequenzen mit Regulationselementen, die ihre Expression
steuern, assoziiert, so liefern sie Signale, die mit herkömmlichen
Mitteln, z.B. Absorption im Ultraviolettbereich, erkennbare Farbänderung,
usw. nachweisbar sind.
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Zu
einer weiteren Art von Transgensequenz gehört ein therapeutisches Gen,
das ein gewünschtes Genprodukt
in einer Wirtszelle exprimiert. Diese therapeutischen Nukleinsäuresequenzen
codieren typischerweise Produkte zur Verabreichung und Expression
in einem Patienten in vivo oder ex vivo, um einen vererbten oder
nicht vererbten genetischen Defekt zu ersetzen oder zu korrigieren
oder eine epigenetische Störung
oder Krankheit zu behandeln. Zu derartigen therapeutischen Genen,
die zur Durchführung
der Gentherapie wünschenswert
sind, gehören,
ohne darauf beschränkt
zu sein, ein normales Gen des transmembranen Regulators der cystischen
Fibrose (CFTR) (siehe 7), ein LDL-
(low density lipoprotein)-Gen [T. Yamamoto et al, Cell, 39: 27–28 (November
1984)] eine DMD-cDNA-Sequenz [Teilsequenz erhältlich von GenBank, Zugangs-Nr.
M36673, M36671, [A. P. Monaco et al, Nature, 323: 646–650 (1986)]
und L06900, [Roberts et al, Hum. Mutat., 2: 293–299 (1993)]] (GenBank), sowie
eine Reihe von Genen, die vom Fachmann leicht ausgewählt werden
können.
Die Auswahl des Transgens wird nicht als Beschränkung der vorliegenden Erfindung betrachtet,
da eine solche Auswahl im Bereich des Fachwissens liegt.
-
C. Regulationselemente
-
Zusätzlich zu
den oben identifizierten Hauptelementen für den pAdΔ-Shuttle-Vektor, d.h. den Adenovirussequenzen
sowie dem Transgen, beinhaltet der Vektor auch herkömmliche,
zur Steuerung der Expression des Transgens in einer mit dem pAdΔ-Vektor transfizierten
Zelle notwendige Regulationselemente. So enthält der Vektor einen ausgewählten Promotor,
der mit dem Transgen verknüpft
und zusammen mit dem Transgen zwischen den Adenovirussequenzen des
Vektors lokalisiert ist.
-
Bei
der Auswahl des Promotors handelt es sich um einen Routinevorgang,
der keine Beschränkung für den pAdΔ-Vektor selbst darstellt.
Als mögliche
Promotoren kommen konstitutive Promotoren oder regulierte (induzierbare)
Promotoren, die eine Kontrolle der Menge des zu exprimierenden Transgens
erlauben, in Frage. Ein wünschenswerter
Promotor ist beispielsweise der des sehr frühen Promotors/Enhancers aus
Cytomegalovirus [siehe z.B. Boshart et al, Cell, 41: 521–530 (1985)].
Dieser Promotor findet sich bei den Nukleotiden 5117–4524 der
SEQ ID NO: 1 sowie den Nukleotiden 969–1563 der SEQ ID NO: 2. Ein
weiterer Promotor ist der CMV-Enhancer/Hühner-β-Actin-Promotor
(Nukleotide 9241–8684
der SEQ ID NO: 3). Ein weiterer wünschenswerter Promotor umfaßt auch,
ohne darauf beschränkt
zu sein, den LTR-Promotor/Enhancer aus dem Rous-sarcoma-Virus. Noch
weitere Promotor-/Enhancer-Sequenzen können vom Fachmann ausgewählt werden.
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Die
Shuttle-Vektoren enthalten ebenso wünschenwerterweise zu den Adenovirussequenzen
heterologe Nukleinsäuresequenzen,
einschließlich
Sequenzen, die für
eine effiziente Polyadenylierung des Transkripts benötigte Signale
liefern, sowie Introns mit funktionellen Spleiß-Donor- und -Akzeptorstellen
(SD/SA). Eine übliche,
in den beispielhaften Vektoren der vorliegenden Erfindung eingesetzte
Poly-A-Sequenz ist diejenige, die sich vom Papovavirus SV-40 ableitet
[siehe z.B. Nukleotide 837–639
der SEQ ID NO: 1; 5245–5443
der SEQ ID NO: 2; und 3887–3684
der SEQ ID NO: 3]. Die Poly-A-Sequenz wird im allgemeinen im Vektor
nach den Transgensequenzen und vor den 3'-Adenovirussequenzen
eingefügt.
Eine übliche
Intronsequenz leitet sich ebenso von SV-40 ab und wird als SV-40-T-Intronsequenz
bezeichnet [siehe z.B. Nukleotide 4507–4376 der SEQ ID NO: 1 und
1579–1711
der SEQ ID NO: 2]. Ein pAdΔ-Shuttle-Vektor
der vorliegenden Erfindung kann ebenso ein solches Intron enthalten,
das wünschenwerterweise
zwischen der Promotor-/Enhancer-Sequenz und
dem Transgen lokalisiert ist. Die Auswahl dieser und weiterer üblicher
Vektorelemente ist allgemein bekannt, und viele solcher Sequenzen
sind erhältlich
[siehe z.B. Sambrook et al sowie darin zitierte Literaturangaben].
Beispiele für
solche Regulationssequenzen für
die obigen Sequenzen sind in den Plasmidsequenzen der 3, 5 und 7 angeben.
-
Die
Kombination aus dem Transgen, dem Promotor/Enhancer sowie den anderen
regulatorischen Vektorelementen wird hier zur erleichterten Bezugnahme
als „Minigen" bezeichnet. Das
Minigen ist vorzugsweise von den oben beschriebenen cis-wirkenden
adenoviralen 5'-
und 3'-Sequenzen flankiert.
Ein derartiges Minigen kann eine Größe im Bereich von mehreren
100 Basenpaaren bis zu etwa 30 kb liegen, was auf das Fehlen der
frühen
und späten
adenoviralen Gensequenzen im Vektor zurückzuführen ist. Somit erlaubt dieses AdΔ-Vektorsystem in Bezug
auf die Größe eine
große
Bandbreite bei der Auswahl der verschiedenen Komponenten des Minigens,
insbesondere des ausgewählten
Transgens. Ausgestattet mit den Lehren der vorliegenden Erfindung
läßt sich
die Konstruktion eines solchen Minigens durch Zurückgreifen
auf herkömmliche
Techniken bewerkstelligen.
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II. Das Helfervirus
-
Aufgrund
der begrenzten Menge im AdΔ-Shuttle-Vektor
vorliegender Adenovirussequenz muß ein Helfer-Adenovirus der vorliegenden
Erfindung allein oder im Zusammenspiel mit einer Verpackungszellinie eine
hinreichende Menge an für
eine produktive Virusinfektion notwendigen adenoviralen Gensequenzen
bereitstellen. Erfindungsgemäß geeignete
Helferviren enthalten somit ausgewählte adenovirale Gensequenzen und
gegebenenfalls ein zweites Reporter-Minigen.
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Normalerweise
führt die
Produktion eines rekombinanten Adenovirus, bei Verwendung eines
ein volles Komplement an adenoviralen Genen enthaltenden Helfer-Adenovirus
zu einem mit einer Überschußproduktion an
Helfervirus verunreinigten rekombinanten Virus. Somit ist eine ausgiebige
Reinigung des Virusvektors vom verunreinigenden Helfervirus erforderlich.
In der vorliegenden Erfindung wird jedoch ein Weg zur Erleichterung der
Reinigung und Verringerung der Verunreinigung durch Lähmung des
Helfervirus bereitgestellt.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
eines Helfervirus der vorliegenden Erfindung enthält somit
drei Komponenten (A) Modifikationen oder Deletionen der nativen
adenoviralen Gensequenzen, die die effiziente Verpackung steuern,
so daß die
Verpackungsfunktion des Helfervirus oder seine Fähigkeit zur Replikation weitgehend
ausgeschaltet oder „gelähmt" wird, (B) ausgewählte Adenovirusgene
und (C) gegebenenfalls ein Reporter-Minigen. Diese „gelähmten" Helferviren können auch
als Polykations-Konjugaten ausgebildet werden, wie unten beschrieben.
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Die
das Helfervirus bildenden adenoviralen Sequenzen können aus
den oben bei der Diskussion des Shuttle-Vektors identifizierten Quellen erhalten
werden. Die Verwendung unterschiedlicher Ad-Serotypen als Helferviren
ermöglicht
die Produktion von rekombinanten Viren, die die ΔAd-(Serotyp-5-)Shuttle-Vektorsequenzen
in einem von dem anderen adenoviralen Serotyp gebildeten Capsid
enthalten. Diese rekombinanten Viren sind beim Abzielen auf unterschiedliche
Gewebe oder bei der Umgehung einer Immunreaktion gegenüber den ΔAd-Sequenzen mit einem
Serotyp-5-Capsid wünschenswert.
Die Verwendung dieser unterschiedlichen Ad-Serotyp-Helferviren kann
auch Vorteile hinsichtlich Produktion, Stabilität und besserer Verpackung des
rekombinanten Virus zeigen.
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A. Die lähmenden
Modifikationen
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Ein
zur Produktion des Adenovirusvektors der vorliegenden Erfindung
verwendetes wünschenswertes Helfervirus
wird in seiner oben identifizierten 5'-ITR-Verpackungs-/Enhancer-Domäne modifiziert
(oder gelähmt).
Wie oben angegeben enthält
der Verpackungs/Enhancer-Bereich für die Verpackung linearer Adenovirusgenome
notwendige Sequenzen („PAC"-Sequenzen). Insbesondere enthält diese
Sequenz wenigstens sieben verschiedene, aber dennoch funktionell
redundante Domänen,
die für
eine effiziente Capsidierung der replizierten Virus-DNA benötigt werden.
-
Fünf dieser
sogenannten A-Wiederholungen oder PAC-Sequenzen sind innerhalb eines Nukleotidsequenzabschnitts
von Bp 194–358
des Ad5-Genoms lokalisiert (siehe 1B).
PAC I ist bei Bp 241–248
des Adenovirusgenoms (auf dem zu den Nukleotiden 5259–5246 der
SEQ ID NO: 1 komplementären
Strang) lokalisiert. PAC II ist bei Bp 262–269 des Adenovirusgenoms (auf
dem zu den Nukleotiden 5238–5225
der SEQ ID NO: 1 komplementären
Strang) lokalisiert. PAC III ist bei Bp 304–311 des Adenovirusgenoms (auf
dem zu den Nukleotiden 5196–5183
der SEQ ID NO: 1 komplementären
Strang) lokalisiert. PAC IV ist bei Bp 314–321 des Adenovirus (auf dem
zu den Nukleotiden 5186–5172
der SEQ ID NO: 1 komplementären
Strang) lokalisiert. PAC V ist bei Bp 339–346 des Adenovirus (auf dem
zu den Nukleotiden 5171–5147
der SEQ ID NO: 1 komplementären
Strang) lokalisiert.
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Entsprechende
Sequenzen lassen sich aus den SEQ ID NO: 2 und 3 erhalten. PAC I
ist bei den Nukleotiden 837–851
der SEQ ID NO: 2 sowie auf dem zu den Nukleotiden 9374–9360 der
SEQ ID NO: 3 komplementären
Strang lokalisiert. PAC II ist bei den Nukleotiden 859–863 der
SEQ ID NO: 2 sowie auf dem zu den Nukleotiden 9353–9340 der
SEQ ID NO: 3 komplementären
Strang lokalisiert. PAC III ist bei den Nukleotiden 901–916 der
SEQ ID NO: 2 sowie auf dem zu den Nukleotiden 9311– 9298 der
SEQ ID NO: 3 komplementären Strang
lokalisiert. PAC IV ist bei den Nukleotiden 911–924 der SEQ ID NO: 2 sowie
auf dem zu den Nukleotiden 9301–9288
der SEQ ID NO: 3 komplementären
Strang lokalisiert. PAC V ist bei den Nukleotiden 936–949 der SEQ
ID NO: 2 sowie auf dem zu den Nukleotiden 9276–9263 der SEQ ID NO: 3 komplementären Strang
lokalisiert.
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In
der folgenden Tabelle 1 sind diese fünf nativen Ad5-Sequenzen sowie eine
auf den Ähnlichkeiten zwischen
einem acht Nukleinsäuren
langen Abschnitt innerhalb der fünf
Sequenzen beruhende PAC-Konsensus-Sequenz aufgeführt. Die Konsensus-Sequenz
enthält
zwei Positionen, an denen die Nukleinsäure A oder T (A/T) sein kann.
Für die
Nukleinsäuren
werden die herkömmlichen
Ein-Buchstaben-Bezeichnungen verwendet, wie im Fachbereich bekannt
ist.
-
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung können
an einer oder mehreren dieser PAC-Sequenzen Mutationen oder Deletionen
vorgenommen werden, um wünschenswerte
gelähmte
Helferviren zu erzeugen. Eine Deletionsanalyse der Verpackungsdomäne zeigte
eine positive Korrelation zwischen der Capsidierungseffizienz und
der Anzahl an A-Verpackungswiederholungen, die am 5'-Ende des Genoms
vorhanden waren. Zu möglichen
Modifikationen dieser Domäne
zählen
5'-Adenovirussequenzen,
die weniger als alle fünf
der PAC-Sequenzen der Tabelle 1 enthalten. Beispielsweise können im
gelähmten
Virus nur zwei PAC-Sequenzen
vorhanden sein, z.B. PAC I und PAC II, PAC III und PAC IV usw. Deletionen
ausgewählter
PAC-Sequenzen können die
Deletion zusammenhängender
oder nicht zusammenhängender
Sequenzen beinhalten. So können
beispielsweise PAC II und PAC IV deletiert werden, wodurch PAC I,
III und IV in der 5'-Sequenz
zurückbleiben. Eine
alternative Modifikation kann auch der Austausch einer oder mehrerer
der nativen PAC-Sequenzen
gegen eine oder mehrere Wiederholungen der Konsensus-Sequenz der
Tabelle 1 darstellen. Als Alternative kann dieser Adenovirusbereich
modifiziert werden, indem absichtlich Mutationen eingefügt werden,
die eine oder mehrere der nativen PAC-Sequenzen unterbrechen. Ein
Fachmann kann die PAC-Sequenzen weiter manipulieren, so daß in ähnlicher
Weise der Effekt einer Verminderung der Helfervirus-Verpackungseffizienz
auf ein gewünschtes
Niveau erreicht wird.
-
Beispielhafte
Helferviren, bei denen die Manipulation der oben beschriebenen PAC-Sequenzen
vorgenommen wird, sind in Beispiel 7 unten offenbart. Kurz gesagt
enthält,
wie in dem Beispiel beschrieben, ein Helfervirus anstelle des nativen
5'-ITR-Bereichs
(Adenovirusgenom Bp 1–360),
eine Bp 1–269
des Adenovirusgenoms umspannende 5'-Adenovirussequenz, die lediglich die
5'-ITR- sowie die
PAC I- und PAC II-Sequenzen
enthält
und den Adenovirusbereich Bp 270–360 deletiert.
-
Ein
weiteres in der PAC-Sequenz modifiziertes Helfervirus enthält nur die
5'-AdS-Sequenz des
ITR und PAC I bis PAC IV (Ad Bp 1–321), wobei PAC V und weitere
Sequenzen im Ad-Bereich Bp 322–360
deletiert sind.
-
Diese
modifizierten Helferviren sind durch eine verminderte Effizienz
der Helferviruscapsidierung gekennzeichnet. Diese Helferviren mit
den spezifischen Modifikationen der mit der Verpackungseffizienz
verbundenen Sequenzen liefern eine Verpackungseffizienz, die hoch
genug ist, um Produktionsmengen des Helfervirus zu erzeugen, aber
dennoch niedrig genug ist, daß sie
das Erreichen höherer
Ausbeuten an AdΔ-transduzierenden
Viruspartikeln gemäß der vorliegenden
Erfindung gestattet.
-
B. Die ausgewählten Adenovirusgene
-
Erfindungsgemäße Helferviren,
gleichgültig
ob sie die oben beschriebenen „lähmenden" Modifikationen enthalten
oder nicht, enthalten je nach der Zelllinie, die mit dem Helfervirus
und dem Shuttle-Vektor transfiziert wird, ausgewählte adenovirale Gensequenzen.
Ein bevorzugtes Helfervirus enthält
verschiedene Adenovirusgene zusätzlich
zu den oben beschriebenen modifizierten Sequenzen.
-
Beispielsweise
kann es sich bei dem Helfervirus um ein Wildtyp-Ad-Virus handeln,
falls es sich bei der zur Produktion des rekombinanten Virus verwendeten
Zelllinie nicht um eine Verpackungszellinie handelt. Somit liefert
das Helfervirus die notwendigen frühen Adenovirusgene E1, E2,
E4 sowie alle übrigen
späten,
intermediären,
Struktur- und Nichtstrukturgene des Adenovirusgenoms. Bei diesem
Helfervirus kann es sich durch den Einbau von Modifikationen in
seiner nativen 5'-Verpackungs-/Enhancer-Domäne um ein
gelähmtes Helfervirus
handeln.
-
Ein
wünschenswertes
Helfervirus ist replikationsdefekt, wobei ihm alle oder ein hinreichender
Anteil der adenoviralen frühen
Gene, nämlich
dem sehr frühen
Gen E1a (das von mu 1.3 bis 4.5 reicht) sowie des spätfrühen [delayed
early] Gens E1b (das von mu 4.6 bis 11.2 reicht), fehlen, um ihre
normalen biologischen Funktionen auszuschalten. Solche replikationsdefekten
Viren können
auch lähmende
Modifikationen in der Verpackungs-/Enhancer-Domäne aufweisen. Aufgrund der
Schwierigkeit im Zusammenhang mit dem vollständigen Abtrennen von Adenovirus
aus AdΔ-Präparationen,
die durch CsCl-Auftriebsdichtezentrifugation angereichert wurden,
wird durch Verwendung eines replikationsdefekten Helfer-Adenovirus
die Einführung
von infektiösem
Adenovirus für
in vivo-Untersuchungen an Tieren vermieden. Dieses Helfervirus wird
zusammen mit einer Verpackungszellinie eingesetzt, die die fehlenden
E1-Proteine liefert, wie z.B. die Zelllinie 293.
-
Darüber hinaus
kann das gesamte oder ein Teil des adenoviralen späten-frühen Gens
E3 (das von mu 76.6 bis 86.2 reicht) aus der Adenovirussequenz,
die einen Teil der erfindungsgemäß geeigneten
Helferviren bildet, entfernt werden, ohne dabei die Funktion des
Helfervirus negativ zu beeinflussen, da dieses Genprodukt für die Bildung
eines funktionierenden Virus nicht notwendig ist.
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In
Gegenwart anderer Verpackungszellinien, die in der Lage sind, adenovirale
Proteine zusätzlich
zu E1 zu liefern, können
dementsprechend die diese adenoviralen Proteine codierenden Gene
in dem Helfervirus deletiert sein. Solche Helferviren mit zusätzlichen
Deletionen können
wünschenwerterweise
auch lähmende Modifikationen,
wie oben beschrieben, enthalten.
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C. Ein Reporter-Minigen
-
Ebenso
ist es wünschenswert,
daß das
Helfervirus ein Reporter-Minigen enthält, wobei sich das Reportergen
wünschenwerterweise
von dem im Shuttle-Vektor enthaltenen Reportertransgens unterscheidet. Eine
Reihe solcher Reportergene sind bekannt, wie oben ausgeführt. Das
Vorhandensein eines Reportergens auf dem Helfervirus, das sich von
dem Reportergen auf dem pAdΔ unterscheidet,
gestattet die unabhängige Überwachung
sowohl des rekombinanten AdΔ-Virus
als auch des Helfervirus. So ermöglicht
beispielsweise die Expression rekombinanter alkalischer Phosphatase
die Überwachung
von Restmengen an verunreinigendem Adenovirus, unabhängig von
dem von einem pAdΔ-Shuttle-Vektor oder einem
AdΔ-Virus
exprimierten rekombinanten LacZ.
-
D. Helfervirus-Polykationen-Konjugate
-
Noch
ein weiteres Verfahren zur Verringerung der Verunreinigung von Helfervirus
beinhaltet die Bildung von Polykatione-Helfervirus-Konjugaten, die
mit einem andere, nicht im Helfervirus vorhandene adenovirale Gene
enthaltenden Plasmid assoziiert sein können. Die oben beschriebenen
Helferviren können
weiterhin durch Zurückgreifen
auf die Adenovirus-Polylysin-Konjugat-Technologie modifiziert werden (siehe
z.B. Wu et al, J. Biol. Chem., 264: 16985–16987 (1989); und K. J. Fisher
und J. M. Wilson, Biochem. J., 299: 49 (1. April 1994), die hiermit
durch Bezugnahme aufgenommen sind.
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Mit
dieser Technologie wird ein vorzugsweise die späten adenoviralen Gene enthaltendes
Helfervirus durch Zugabe einer um das Capsid des Helfervirus verteilten
Polykationen-Sequenz modifiziert. Vorzugsweise handelt sich bei
dem Polykation um Polylysin, das unter Bildung einer externen positiven
Ladung um den negativ geladenen Vektor herum bindet. Danach wird
ein Plasmid konstruiert, um diejenigen adenoviralen Gene, die nicht
im Helfervirus vorhanden sind, beispielsweise die Gene E1, E2 und/oder
E4, zu exprimieren. Das Plasmid lagert sich an das Helfervirus-Konjugat über die
Ladungen auf der Polylysinsequenz an. Diese Modifikation wird wünschenwerterweise
auch an einem erfindungsgemäßen lähmenden
Helfervirus ausgeführt. Dieses
Konjugat (auch als Trans-Infektionspartikel bezeichnet) gestattet
die Entfernung zusätzlicher
Adenovirusgene aus dem Helfervirus und deren Vorhandensein auf einem
Plasmid, das während
der Produktion des rekombinanten Virusvektors nicht in das Virus
eingebaut wird. Somit wird die Auswirkung einer Verunreinigung beträchtlich
vermindert.
-
III. Zusammenbau von Shuttle-Vektor,
Helfervirus und Produktion von rekombinantem Virus
-
Das
Material, aus dem die im pAdΔ-Shuttle-Vektor
und den Helferviren verwendeten Sequenzen stammen, wird ebenso wie
die unterschiedlichen Vektorkomponenten und die bei der Konstruktion
der Shuttle-Vektoren, Helferviren und AdΔ-Viren der vorliegenden Erfindung
verwendeten Sequenzen aus kommerziellen oder akademischen Quellen
auf der Grundlage von bereits veröffentlichtem und beschriebenen
Materialen bezogen. Diese Materialen können auch aus einem individuellen
Patienten erhalten oder unter Verwendung von dem Fachmann bekannten
und vom Fachmann praktizierten Standardtechniken der Rekombination
und molekularen Clonierung erzeugt und ausgewählt werden. Alle Modifikationen
von die Vektoren und Viren bildenden existierenden Nukleinsäuresequenzen,
einschließlich
Sequenzdeletionen, -Insertionen, sowie weitere Mutationen werden
ebenso unter Verwendung von Standardtechniken erzeugt.
-
Der
Zusammenbau der ausgewählten
DNA-Sequenzen des Adenovirus sowie der Reportergene oder therapeutischen Gene
und anderen Vektorelementen in den pAdΔ-Shuttle-Vektor unter Verwendung herkömmlicher
Techniken ist im Beispiel 1 unten beschrieben. Zu solchen Techniken
gehören
herkömmliche
cDNA-Clonierungstechniken, wie z.B. die in Lehrbüchern [Sambrook et al, oben
zitiert] beschriebenen, die Verwendung überlappender Oligonukleotidsequenzen
der Adenovirusgenome, die Polymerasekettenreaktion sowie alle zur
Bereitstellung der gewünschten
Nukleotidsequenz geeigneten Verfahren. Es werden Standard-Transfektions-
und Cotransfektionstechniken eingesetzt, z.B. CaPO4-Transfektionstechniken
unter Verwendung der Zelllinie HEK 293. Zu weiteren in der vorliegenden
Erfindung eingesetzten herkömmlichen
Verfahren gehören
die homologe Rekombination der Virusgenome, die Plaquebildung von
Viren in übergeschichtetem
Agar, Verfahren zur Messung einer Signalerzeugung u.ä. Der Zusammenbau
eines beliebigen gewünschten
AdΔ-Vektors
oder Helfervirus der vorliegenden Erfindung liegt im Bereich des
fachmännischen Könnens auf
Grundlage der Lehren der vorliegenden Erfindung.
-
A. Shuttle-Vektor
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Wie
ausführlich
in Beispiel 1 unten beschrieben und unter Zurückgreifen auf 2A und die DNA-Sequenz des in 3 angegebenen
Plasmids, wird ein einzigartiger pAdΔ-Shuttle-Vektor der vorliegenden
Erfindung, pAdΔ.CMVLacZ,
erzeugt. pAdΔ.CMVLacZ
enthält
Ad5-Sequenzen, die
das 5'-Ende codieren,
gefolgt von einem CMV-Promotor/Enhancer, einer Spleißdonor-/Spleißakzeptorsequenz,
einem bakteriellen Beta-Galactosidasegen
(LacZ), einer SV-40-Poly-A-Sequenz (pA), einem 3'-ITR aus Ad5 sowie der restlichen Plasmidsequenz
aus dem Grundgerüst
des Plasmids pSP72 (Promega).
-
Zur
Erzeugung des AdΔ-Genoms,
das in den Vektor eingebaut wird, muß zur Freisetzung des AdΔ.CMVLacZ- Genoms das Plasmid
pAdΔ.CMVLacZ
mit EcoRI verdaut werden, wobei die adenoviralen ITRs freigesetzt
und als Ziele für
die Replikation verfügbar
gemacht werden. Somit ist die Herstellung des Vektors „restriktionsabhängig", d.h. sie erfordert
die Rettung der Replikationsmatrize durch Restriktionsendonukleasen.
Siehe 2B.
-
Es
wurde eine zweite Art von pAdΔ-Plasmid
konstruiert, bei der die 3'-terminale
Ad-Sequenz in einer Kopf/Schwanz-Anordnung relativ zur 5'-terminalen Sequenz
vorliegt. Wie in Beispiel 1 und 4A beschrieben
und unter Zurückgreifen
auf die DNA-Sequenz des in 5 angegebenen
Plasmids, wird eine zweite einzigartige AdΔ-Vektorsequenz der vorliegenden
Erfindung, AdΔc.CMVLacZ,
aus dem Shuttle-Plasmid pAdΔc.CMVLacZ
erzeugt, die eine Ad5-5'-ITR-Sequenz
und eine Ad5-3'-ITR-Sequenz
in Kopf/Schwanz-Anordnung, gefolgt von einem CMV-Enhancer/Promotor,
einer SD/SA-Sequenz,
dem LacZ-Gen und der pA-Sequenz, in einem Grundgerüst des Plasmids
pSP72 (Promega) enthält.
Wie in Beispiel 1B beschrieben, gestattet dieses „restriktionsunabhängige" Plasmid die Replikation
des AdΔ-Genoms
und seine Rettung aus dem Plasmidgrundgerüst, ohne daß dabei eine Endonukleasebehandlung
erfolgt (siehe 4B).
-
B. Helfer-Virus
-
Wie
ausführlich
in Beispiel 2 beschrieben, handelt es sich bei einem herkömmlichen
adenoviralen Helfervirus mit E1-Deletion beispielsweise um das Virus
Ad.CBhpAP, das eine 5'-Adenovirussequenz
von mu 0–1, eine
alkalische Phosphatase aus menschlicher Plazenta (hpAP) enthaltendes
Reporter-Minigen unter der Transkriptionskontrolle des β-Actin-Promotors
aus Huhn, gefolgt von einer Poly-A-Sequenz aus SV40, gefolgt von
Adenovirussequenzen von 9.2 bis 78.4 und 86 bis 100, enthält. Dieser
Helfer enthielt Deletionen von mu 1.0 bis 9.2 und 78.4 bis 86, durch
die der E1-Bereich sowie der E3-Bereich
des Virus weitgehend entfernt werden. Dieses Virus kann wünschenwerterweise
durch Modifikationen an seiner Verpackungs-Enhancer-Domäne erfindungsgemäß gelähmt sein.
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Beispielhafte
gelähmte
Helferviren der vorliegenden Erfindung werden unter Verwendung der
in Beispiel 7 beschriebenen Techniken beschrieben und enthalten
die modifizierten 5'-PAC-Sequenzen,
d.h. Adenovirusgenom Bp 1–269;
m.u. 0–0.75
oder Adenovirusgenom Bp 1–321;
m.u. 0–9.89.
Kurz gesagt werden die 5'-Sequenzen
durch PCR modifiziert und mittels herkömmlicher Techniken in ein herkömmliches
Plasmid auf Adenovirusbasis kloniert. Ein hpAP-Minigen wird in das
Plasmid eingebaut und danach durch homologe Rekombination mit einem
Adenovirus mit E3-Deletion, d17001, unter Erhalt der modifizierten
Vektoren so verändert,
daß das
Reporter-Minigen
an seinem 3'-Ende
mit den Adenovirussequenzen mu 9.6 bis 78.3 und 87 bis 100 gefolgt
wird.
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Die
Erzeugung eines poly-L-Lysin-Konjugat-Helfervirus wurde im wesentlichen
wie ausführlich
in Beispiel 5 unten und 10 beschrieben
demonstriert, indem poly-L-Lysin
an das Ad.CBhpAP-Virioncapsid gekuppelt wurde. Als Alternative kann
die gleiche Vorgehensweise bei den mit der PAC-Sequenz modifizierten Helferviren
der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
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C. Rekombinantes Add-Virus
-
Wie
oben angegeben, gestattet ein pAdΔ-Shuttle-Vektor
in Gegenwart eines Helfervirus und/oder einer Verpackungszellinie
die Replikation der adenoviralen Transgen-Sequenzen in den Shuttle-Vektor
und deren Verpackung in Virioncapside, wodurch das rekombinante
AdΔ-Virus
gebildet wird. Das derzeitige Verfahren zur Produktion eines solchen
AdΔ-Virus
beruht auf Transfektion und ist ausführlich in Beispiel 3 beschrieben.
Kurz gesagt wird dabei das Helfervirus zur Infektion von Zellen,
wie z.B. der menschlichen Verpackungszellinie HEK 293, verwendet,
wobei die Zellen dann anschließend
mit einem pAdΔ-Shuttle-Vektor,
der ein ausgewähltes
Transgen enthält,
mittels herkömmlicher
Verfahren transfiziert werden. Mindestens 30 Stunden nach der Posttransfektion
werden die Zellen geerntet und ein Extrakt präpariert. Das AdΔ-Virusgenom
wird in Virionen verpackt, die in Cäsiumgradienten bei einer niedrigeren
Dichte als das Helfervirus sedimentieren. Somit wird das ein ausgewähltes Transgen
enthaltende rekombinante AdΔ-Virus
vom Großteil
des Helfervirus durch Reinigung über
Auftriebsdichte-Ultrazentrifugation
in einem CsCl-Gradienten getrennt.
-
Die
Ausbeute des AdΔ-transduzierenden
Virus hängt
weitgehend von der Anzahl der Zellen ab, die mit dem pAdΔ-Shuttle-Plasmid
transfiziert werden, was die Verwendung eines Transfektionsprotokolls
mit hoher Effizienz wünschenswert
macht. Eines dieser Verfahren beinhaltet die Verwendung eines wie
oben beschriebenen poly-L-lysinierten Helfer-Adenovirus. Ein wie
oben beschriebenes, das gewünschte
Transgen unter der Kontrolle eines geeigneten Promotors enthaltendes
pAdΔ-Shuttle-Plasmid wird
dann direkt mit dem positiv geladenen Helferviruscapsid komplexiert,
was zur Bildung eines einzigen Transfektionspartikels führt, das
den pAdΔ-Shuttle-Vektor
sowie die Helferfunktionen des Helfervirus enthält.
-
Dabei
besteht das zugrundeliegende Prinzip darin, daß das mit pAdΔ-Plasmid-DNA
beschichtete Helfer-Adenovirus die darin gebundene Nukleinsäure durch
die Zellmembran hindurch und in das Zytoplasma gemäß seinem
normalen Zelleintrittsmechanismus cotransportiert. Daher übernimmt
das mit poly-L-Lysin modifizierte Helfer-Adenovirus mehrere Rollen im Zusammenhang
mit einem auf AdΔ beruhenden
Komplex. Erstens bildet es die strukturelle Grundlage, auf der Plasmid-DNA
binden kann, wodurch die wirksame Konzentration erhöht wird.
Zweitens liefert die rezeptorvermittelte Endozytose des Virus das
Vehikel für
die zelluläre Aufnahme
der Plasmid-DNA. Drittens erleichtert die mit einer Adenovirusinfektion
assoziierte endosomalytische Aktivität die Freisetzung von internalisiertem
Plasmid in das Zytoplasma. Und das Adenovirus steuert trans-Helferfunktionen
bei, von denen das rekombinante AdΔ-Virus hinsichtlich der Replikation und
Verpackung transduzierender Viruspartikel abhängt. Das auf Ad beruhende Transfektionsverfahren
unter Verwendung eines pAdΔ-Shuttle-Vektors
und eines Polykationen-Helfer-Konjugats
ist in Beispiel 6 ausführlich
dargestellt. Darüber
hinaus kann, wie bereits beschrieben, das Helfervirus-Plasmid-Konjugat
eine weitere Form der Zuführung
der weggelassenen, nicht im pAdΔ-Vektor
vorhandenen Adenovirusgene durch das Helfervirus darstellen. Eine
solche Struktur ermöglicht
die Aufteilung der restlichen benötigten Adenovirusgene zwischen
dem Plasmid und dem Helfervirus, womit die Selbstreplikationseffizienz
des Helfervirus reduziert wird.
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Ein
gegenwärtig
bevorzugtes Verfahren zur Produktion des rekombinanten AdΔ-Virus der
vorliegenden Erfindung beinhaltet die Ausführung der oben beschriebenen
Transfektion mit dem gelähmten
Helfervirus oder gelähmten
Helfervirus-Konjugat, wie oben beschrieben. Ein „gelähmtes" Helfervirus der vorliegenden Erfindung
ist nicht dazu in der Lage, sich selbst effizient zu verpacken und
gestattet daher die leichte Trennung des Helfervirus von dem neuverpackten
AdΔ-Vektor
der vorliegenden Erfindung mittels Auftriebsdichte-Ultrazetrifugation
in einem CsCl-Gradienten, wie in den Beispielen unten beschrieben
ist.
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IV. Funktion des rekombinanten
AdΔ-Virus
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Sobald
das AdΔ-Virus
der vorliegenden Erfindung durch Zusammenwirken des Shuttle-Vektors
und des Helfervirus produziert wird, kann das AdΔ-Virus auf eine ausgewählte Zielzelle
gelenkt und von dieser aufgenommen werden. Die Auswahl der Zielzelle
hängt auch
von der Verwendung des rekombinanten Virus ab, d.h. ob das Transgen
in vitro oder ex vivo zur Produktion in einer gewünschten
Zellart zur Rückführung in
einen Patienten oder in in vivo zur Zuführung an eine bestimmte Zellart
oder ein bestimmtes Zellgewebe repliziert werden soll oder nicht.
Bei den Zielzellen kann es sich um beliebige Säugerzellen (vorzugsweise menschliche Zellen)
handeln. Beispielsweise kann bei der in-vivo-Verwendung das rekombinante
Virus auf eine beliebige, normalerweise je nach Verabreichungsweg
mit Adenovirus infizierte Zellart gelenkt werden, d.h. es kann,
ohne darauf beschränkt
zu sein, auf Neuronen, Hepatozyten, Epithelzellen, u.ä. abzielen.
Die Helfer-Adenovirussequenzen
liefern die notwendigen Sequenzen, um die Aufnahme des Virus durch
das AdΔ zu
gestatten.
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Sobald
das rekombinante Virus von einer Zelle aufgenommen wurde, wird das
adenoviral flankierte Transgen aus dem adenoviralen Ausgangsgrundgerüst mittels
der Maschinerie der infizierten Zelle, wie bei anderen rekombinanten
Adenoviren, gerettet. Sobald das rekombinante Minigen aus dem Genom
des AdΔ-Virus ausgekoppelt
(gerettet) ist, sucht es eine Integrationsstelle im Wirtschromatin
und wird darin integriert, und zwar entweder transient oder stabil,
was zur Expression des begleitenden Transgens in der Wirtszelle
führt.
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V. Verwendung der AdΔ-Viren in
der Gentherapie
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Durch
die neuartigen rekombinanten Viren und Viruskonjugate der vorliegenden
Erfindung werden wirksame Gentransfervehikel für die somatische Gentherapie
bereitgestellt. Diese Viren werden so hergestellt, daß sie ein
therapeutisches Gen anstelle des in den beispielhaften Viren und
Vektoren dargestellten LacZ-Reporter-Transgens enthalten. Durch
Verwendung der therapeutische Transgene enthaltenden AdΔ-Viren können diese
Transgene einem Patienten in vivo oder ex vivo zugeführt werden,
um so für
die Integration des gewünschten
Gens in eine Zielzelle zu sorgen. Somit lassen sich diese Viren
zur Korrektur genetischer Mängel oder
Defekte einsetzen. Als Beispiel ist die Erzeugung eines AdΔ-Gentransfervehikels
zur Behandlung der cystischen Fibrose in Beispiel 4 unten beschrieben.
Einem Fachmann ist es möglich,
eine beliebige Anzahl anderer Gentransfervehikel unter Einschluß eines
ausgewählten
Transgens zur Behandlung anderer Erkrankungen zu erzeugen.
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Die
rekombinanten Viren der vorliegenden Erfindung können einem Patienten vorzugsweise
als Suspension in einer biologisch verträglichen Lösung oder einem pharmazeutisch
unbedenklichen Zuführungsvehikel
verabreicht werden. Als Vehikel ist unter anderem sterile Kochsalzlösung geeignet.
Für diesen
Zweck können
auch andere wäßrige und
nicht wäßrige isotonische
sterile Injektionslösungen
sowie wäßrige und
nicht wäßrige sterile
Suspensionen eingesetzt werden, die als pharmazeutisch unbedenkliche
Träger
bekannt und dem Fachmann allgemein bekannt sind.
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Die
rekombinanten Viren der vorliegenden Erfindung können in zur Transfektion der
gewünschten
Zellen und zur Bereitstellung ausreichend hoher Niveaus der Integration
und Expression des ausgewählten
Transgens hinreichenden Mengen verabreicht werden, so daß ein therapeutischer
Vorteil ohne unnötige
negative Effekte oder mit medizinisch unbedenklichen physiologischen
Effekten, die sich vom Fachmann auf dem Gebiet der Medizin bestimmen
lassen, bereitgestellt wird. Zu den herkömmlichen und pharmazeutisch
unbedenklichen parenteralen Verabreichungswegen gehören die
direkte Zuführung
an das Zielorgan, das Zielgewebe oder die Zielstelle, die intranasale,
intravenöse,
intramuskuläre,
subkutane, intradermale und orale Verabreichung, falls gewünscht, können die
Verabreichungswege miteinander kombiniert werden.
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Die
Dosierungen des rekombinanten Virus hängen in erster Linie von Faktoren,
wie z.B. dem behandelten Leiden, dem ausgewählten Gen, dem Alter, Gewicht
und der Gesundheit des Patienten, ab und können daher zwischen Patienten
variieren. Man nimmt an, daß eine
therapeutisch wirksame Dosierung der Viren der vorliegenden Erfindung
für den
Menschen im Bereich von etwa 20 bis 50 ml Kochsalzlösung mit
Konzentrationen von 1 × 107 bis 1 × 1010 pfu/ml Virus der vorliegenden Erfindung
liegt. Eine bevorzugte Dosierung für den Menschen beträgt etwa
20 ml Kochsalzlösung
bei den obigen Konzentrationen. Die Dosierung wird so eingestellt,
daß dadurch
der therapeutische Vorteil gegen mögliche Nebenwirkungen aufgewogen
wird. Die Expressionsniveaus des ausgewählten Gens lassen sich zur
Auswahl, Einstellung oder Häufigkeit
der Verabreichung der Dosierung überwachen.
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In
den folgenden Beispielen werden die Konstruktion der pAdΔ-Shuttle-Vektoren,
Helferviren und rekombinanten AdΔ-Viren
der vorliegenden Erfindung sowie deren Verwendung in der Gentherapie
veranschaulicht. Diese Beispiele dienen lediglich der Veranschaulichung
und stellen keine Beschränkung
des Umfangs der vorliegenden Erfindung dar.
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Beispiel 1 – Produktion
der Shuttle-Vektoren pAdΔ.CMVLacZ
und pAdΔc.CMVLacZ
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A. pAdΔ.CMVLacZ
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Eine
Sequenz des menschlichen Adenovirus Ad5 wurde so modifiziert, daß sie eine
Deletion im E1a-Bereich [Karteneinheiten 1 bis 9.2], die unmittelbar
auf den Ad-5'-Bereich
(Bp 1–360)
folgt, enthält
(dargestellt in 1A). Somit enthält das Plasmid
die 5'-ITR-Sequenz
(BP 1–103),
die nativen Verpackungs/Enhancer-Sequenzen sowie die TATA-Box für den E1a-Bereich
(Bp 104–360).
Ein Minigen, das den sehr frühen CMV-Enhancer/Promotor,
eine SD/SA-Sequenz, ein zytoplasmatisches lacZ-Gen sowie SV40-Poly-A
(pA) enthält,
wurde an der Stelle der E1a-Deletion eingeführt. Dieses Konstrukt wurde
weiter modifiziert, so daß auf das
Minigen die 3'-ITR-Sequenzen (Bp 35.353-Ende)
folgen. Die DNA-Sequenzen für
diese Komponenten sind in 3 und SEQ
ID NO: 1 aufgeführt
(siehe auch die kurze Beschreibung dieser Figur).
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Dieses
Konstrukt wurde dann mit herkömmlichen
Techniken in ein Grundgerüst
des pSP72-Vektors (Promega) unter Erhalt des zirkulären Shuttle-Vektors
pAdΔ.CMVLacZ
kloniert. Siehe die schematische Darstellung in 2A. Dieses Konstrukt wurde mit die 5'- und 3'-Ad5-ITR-Sequenzen flankierenden
EcoRI-Stellen konstruiert. pAdΔ.CMVLacZ
wurde danach einer enzymatischen Verdauung mit EcoRI unterzogen,
wobei ein lineares Fragment des Vektors freigesetzt wurde, das vom
terminalen Ende der Ad-5'-ITR-Sequenz
bis zum Terminalende der 3'-ITR-Sequenz aus dem Plasmidgrundgerüst reicht.
Siehe 2B.
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B. pAdΔc.CMVLacZ
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Der
Shuttle-Vektor pAdΔc.CMVLacZ
(4A und 5) wurde unter
Verwendung eines Grundgerüsts von
pSP72 (Promega) konstruiert, so daß die Ad5 5'-ITR und 3'-ITR in einer Kopf/Schwanz-Anordnung
zueinander vorlagen. Die Organisation der Ad5-ITRs beruht auf Berichten,
die vermuten lassen, daß zirkuläre Ad-Genome,
bei denen die terminalen Enden in einer Kopf/Schwanz-Anordung zusammenfusioniert
sind, Infektionsniveaus aufweisen, die mit denen linearer Ad-Genome
vergleichbar sind. Ein für
den CMV-Enhancer, eine SD/SA-Sequenz, das LacZ-Gen und die Poly-A-Sequenz
kodierendes Minigen wurde unmittelbar hinter den 5'-ITR eingefügt. Die
DNA-Sequenz des
erhaltenen Plasmids sowie die Sequenzen der einzelnen Komponenten
sind in 5 und SEQ ID NO: 2 angegeben
(siehe auch die kurze Beschreibung zu 5).
Dieses Plasmid benötigt
keine enzymatische Verdauung vor seiner Verwendung zur Bildung der
Viruspartikel (siehe Beispiel 3). Dieser Vektor wurde konstruiert,
um eine restriktionsunabhängige
Produktion von LacZ-AdΔ-Vektoren
zu ermöglichen.
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Beispiel 2 – Konstruktion
eines Helfervirus
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Bei
dem Helfervirus Ad.CBhpAP [K. Kozarsky et al, Som. Cell Mol. Genet.,
19(5): 449–458
(1993)] handelt es sich um ein replikationsdefizientes Adenovirus,
das ein Minigen für
alkalische Phosphatase enthält. An
seiner Konstruktion waren herkömmliche
Clonierungs- und homologe Rekombinationstechniken beteiligt. Das
adenovirale DNA-Substrat wurde aus CsCl-gereinigten d17001-Virionen,
einer Ad5-Variante (Serotyp-Untergruppe
C), die eine 3 kb große
Deletion zwischen mu 78.4 bis 86 im nichtessentiellen E3-Bereich
trägt (von Dr.
William Wold, Washington University, St. Louis, Missouri zur Verfügung gestellt),
extrahiert. Virale DNA wurde zur Kotransfektion durch Verdauung
mit ClaI hergestellt (Bp-Position 917 des Adenovirusgenoms), wodurch der
linke Arm des Genoms, umfassend die Adenovirus-Karteneinheiten 0–2.5, entfernt
wurde. Siehe unteres Diagramm der 1B.
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Es
wurde ein Ausgangsklonierungsvektor, pAd.BglII, konstruiert. Er
enthält
zwei Segmente des Wildtyp-Ad5-Genoms
(d.h. Karteneinheiten 0–1
und 9–16.1),
die durch eine einmal vorkommende BglII-Clonierungsstelle zur Insertion
heterologer Sequenzen getrennt sind. Die fehlenden Ad5-Sequenzen
zwischen den beiden Domänen
(Adenovirusgenom Bp 361–3327)
führen
zur Deletion von E1a und dem Großteil von E1b nach Rekombination
mit viraler DNA.
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Ein
rekombinantes hpAP-Minigen wurde konstruiert und die BglII-Stelle
von pAd.BglII eingefügt,
so daß das
komplementierende Plasmid pAdCBhpAP erzeugt wurde. Die lineare Anordnung
dieses Minigens umfaßt:
- (a) den zytoplasmatischen β-Actin-Promotor aus Huhn [Nukleotide
+1 bis +275, wie in T.A. Kost et al, Nucl. Acids Res., 11(23): 8287
(1983) beschrieben; Nukleotide 9241–8684 in 7];
- (b) ein SV40-Intron (z.B. Nukleotide 1579–1711 der SEQ ID NO: 2),
- (c) die Sequenz für
alkalische Phosphatase aus menschlicher Plazenta (erhältlich von
GenBank) und
- (d) ein SV40-Polyadenylierungssignal (ein 237 großes Bam
HI-BclI-Restriktionsfragment, das die Spaltungs-/Poly-A-Signale
sowohl der frühen
als auch der späten
Transkriptionseinheiten enthält;
z.B. Nukleotide 837–639
der SEQ ID NO: 1).
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Das
erhaltene komplementierende Plasmid, pAdCBhpAP, enthielt eine einzige
Kopie des rekombinanten hpAP-Minigens,
die von den Adenoviruskoordinaten 0–1 auf der einen Seite und
9.2–16.1
auf der anderen Seite flankiert wurde.
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Die
Plasmid-DNA wurde unter Verwendung einer einmal vorkommenden NheI-Stelle
unmittelbar 5' von
der Adenovirus-Karteneinheit Null (0) linearisiert, und das oben
identifizierte Adenovirussubstrat sowie die komplementierenden Plasmid-DNAs
wurden unter Verwendung eines Standard-Calciumphosphat-Transfektionsverfahrens
in 293-Zellen [ATCC CRL1573] transfiziert [siehe z.B. Sambrook et
al, oben zitiert]. Das Endergebnis der homologen Rekombination mit
Beteiligung von Sequenzen, die sich auf die Adenovirus-Karteneinheiten
9–16.1
kartieren lassen, ist ein Hybrid-Ad.CBhpAP-Helfervirus, das die
Adenoviruskarteneinheiten 0–1 enthält, wobei
anstelle der E1a- und E1b-codierenden Bereiche aus dem d17001-Adenovirussubstrat
das hpAP-Minigen aus dem Plasmid, gefolgt von den Ad-Sequenzen 9
bis 100, mit einer Deletion in den E3-Bereichen (78.4–86 mu),
vorliegt.
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Beispiel 3 – Produktion
des rekombinanten AdΔ-Virus
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Das
rekombinante AdΔ-Virus
der vorliegenden Erfindung wird durch Kotransfektion eines Shuttle-Vektors
mit dem Helfervirus in einer ausgewählten Verpackungs- oder Nicht-Verpackungszellinie
erzeugt.
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Wie
ausführlich
unten beschrieben, wird das in Beispiel 1A bereit gestellte lineare
Fragment oder das LacZ tragende zirkuläre AdΔ-Gen aus Beispiel 1B in das
Ad.CBhpAP-Helfervirus (Beispiel 2), durch das ein leerer Capsidkopf
bereitgestellt wird, unter Verwendung herkömmlicher Techniken verpackt,
wie in 2C dargestellt. Diejenigen
Viruspartikel, von denen das pAdΔ-Shuttle-Genom
erfolgreich in den Capsidkopf aufgenommen wurde, lassen sich von
denjenigen, die das hpAP-Gen tragen, aufgrund der unterschiedlichen
Expression von LacZ und hpAP unterscheiden.
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Ausführlicher
gesagt wurden 293-Zellen (4 × 107 pfu 293-Zellen/150-mm-Schale)
wurden ausgesät und
mit dem (wie in Beispiel 2 beschrieben produziertem) Helfervirus
Ad.CBhpAP mit einer MOI von 5 in 20 ml (DMEM/2% fötalem Rinderserum
(fetal bovine serum, FBS) infiziert. Dieser helferspezifische Marker
ist zur Überwachung
des Niveaus der Helferviurs-Verunreinigung in AdΔ-Präparationen
vor und nach der Reinigung kritisch. Durch das Helfervirus werden
in trans die für
die Synthese und Verpackung des AdΔCMVLacZ-Genoms notwendigen Helferfunktionen
bereitgestellt.
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Zwei
Stunden nach der Infektion mit entweder dem restriktionsabhängigen Shuttle-Vektor
oder dem restriktionsunabhängigen
Shuttle-Vektor wurde zu den Zellen das (EcoRI verdaute) Plasmid
pAdΔ.CMVLacZ oder
pAdΔc.CMVLacZ-DNA,
jeweils ein LacZ-Minigen tragend, mittels einem Kalziumphosphatprecipitat
(2,5 ml Kalziumphosphat-Transfektionscocktail mit 50 μg Plasmid-DNA)
gegeben.
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Dreißig bis
vierzig Stunden nach Transfektion wurden die Zellen geerntet, in
10 mM Tris-Cl (pH 8,0) (0,5 ml/150-mm-Platte) suspendiert und bei –80°C eingefroren.
Die gefrorenen Zellsuspensionen wurden dreimal einem Zyklus aus
Einfrieren (Ethanol-Trockeneis)
und Auftauen (37°C)
unterzogen, um die Virioncapside freizusetzen. Zelltrümmer wurden
durch Zentrifugation (10 Minuten bei 5.000×g) abgetrennt und danach der geklärte Überstand
auf einen CsCl-Gradienten aufgetragen, um rekombinantes Virus vom
Fehlervirus wie folgt zu trennen.
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Die
auf den diskontinuierlichen CsCl-Gradienten (zusammengesetzt aus
gleichen Volumen an CsCl mit 1,2 g/ml, 1,36 g/ml und 1,45 g/ml 10
mM Tris-Cl (pH 8,0)) aufgetragenen Überstände (10 ml) wurden 8 Stunden
bei 72.128×g
zentrifugiert, wodurch infektiöses
Helfervirus von unvollständigen
Virionen getrennt wurden. Die Fraktionen wurden aus der Zwischenphase
zwischen den Helfer- und oberen Komponenten gesammelt und durch
Southern-Blot-Hybridisierung
oder auf das Vorhandensein von LacZ-transduzierenden Partikeln hin analysiert.
Für eine
Funktionsanalyse wurden Portionen (2,0 ml von jeder Probe) der gleichen
Fraktionen auf Einfachschichten von 293-Zellen (in 35-mm-Vertiefungen)
gegeben und die Expression der rekombinanten β-Galactosidase 24 Stunden später bestimmt.
Insbesondere wurden Einfachschichten geerntet, in 0,3 ml 10 mM Tris-Cl-(pH
8,0)-Puffer suspendiert und ein Extrakt durch drei Zyklen aus Einfrieren
und Auftrauen präpariert.
Zelltrümmer
wurden durch Zentrifugation abgetrennt und der Überstand gemäß den in
J. Price et al, Proc. Natl. Acad. Sci., USA, 84: 156–160 (1987)
beschriebenen Verfahren auf β-Galactosidaseaktivität (LacZ-Aktivität) getestet.
Die spezifische Aktivität
(Milliunits [Millieinheiten] β-Galactosidase/mg
Protein oder Reporter-Enzyme wurde von Indikatiorzellen aus gemessen.
Für das
rekombinante Virus betrug die spezifische Aktivität 116.
-
Fraktionen
mit β-Galactosidaseaktivität aus dem
diskontinuierlichen Gradienten wurden über einen Cäsium-Gleichgewichtsgradienten
sedimentiert, um die Präparation
für das
AdΔ-Virus
weiter anzureichern. Dabei wurde ein linearer Gradient mit Dichten
von 1,29 bis 1,34 gm/ml in der Zone des rekombinanten Virus erzeugt.
Ein scharfer Peak des rekombinanten Virus, der als das Auftreten
der β-Gal-Aktivität in infizierten 293-Zellen
nachgewiesen wurde, eluierte zwischen 1,31 und 1,33 gm/dl. Dieser
Peak an rekombinanten Virus lag zwischen zwei Hauptpeaks der Absorption
A260 nm und in einer Zone des Gradienten,
wo das Helfervirus sehr stark abfiel. Durch den Gleichgewichtssedimentationsgradienten
wurde eine weitere 102- bis 103fache Aufreinigung des rekombinanten
Virus vom Helfervirus erzielt. Die Ausbeute an aus einer 50-Platten-Präparation
nach 2 Sedimentationen gewonnenen rekombinantem AdΔ.CMVLacZ-Virus
reichte von 107 bis 108 transduzierenden Partikeln.
-
Die
Analyse von Lysaten von mit dem rekombinanten Vektor transfizierten
und mit dem Helfer infizierten Zellen zeigte, daß Virionen zur Transduktion
des im Vektor enthaltenen rekombinanten Minigens fähig waren.
Bei Durchführung
einer Southern-Analyse von Portionen der Fraktionen unter Verwendung
von für
das rekombinante Virus oder das Helfervirus spezifischen Sonden
wurde die Verpackung mehrerer molekularer Formen von vektorabgeleiteter
Sequenz aufgezeigt. Die vorwiegende Form des deletierten Virusgenoms
bestand in der Größe (~5,5
kb) des entsprechenden doppelsträngigen
DNA-Monomers (AdΔ.CMVLacZ),
wobei auch weniger häufige,
jedoch eigenständige
Spezies mit höherem
Molekulargewicht (~10 kb bzw. ~15 kb) vorhanden waren. Die Gesamtlänge des
Helfervirus beträgt
35 kb. Wichtig dabei ist, daß der
Peak der Vektortransduktionsaktivität mit der größtmolekularen
Form des deletierten Virus übereinstimmt.
Diese Ergebnisse bestätigen
die Hypothese, daß ITRs
und eine durchgehende Verpackungssequenz die einzigen für den Einbau
in Virionen notwendigen Elemente darstellen. Eine scheinbar geordnete
oder bevorzugte Anordnung des rekombinanten Ad-Monomergenoms führt zu einem
biologisch aktiveren Molekül.
Die Tatsache, daß höhermolekulare
Spezies des deletierten Genoms 2× bzw. 3× größer sind als das monomere deletierte
Virusgenom läßt darauf
schließen,
daß die
Umordnungen eine sequentielle Verdopplung des ursprünglichen
Genoms beinhalten können.
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Diese
gleichen Verfahren können
zur Produktion eines rekombinanten AdΔ-Virus unter Verwendung eines
gelähmten
Helferviurs oder Helferviurs-Konjugats, wie bereits beschrieben,
adaptiert werden.
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Beispiel 4 – Rekombinantes
AdΔ-Virus
mit einem therapeutischen Minigen
-
Um
die Vielseitigkeit des rekombinanten AdΔ-Virussystems zu testen, wurde das aus
pAdΔCMVLacZ erhaltene
Reporter-LacZ-Minigen als Kassette durch ein CFTR-codierendes therapeutisches
Minigen ersetzt.
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Das
Minigen enthielt menschliche CFTR-cDNA [Riordan et al, Science,
245: 1066–1073
(1989) Nukleotide 8622–4065
der SEQ ID NO: 3] unter der Transkriptionskontrolle eines chimären CMV-Enhancer/Hühner-β-Actin-Promotorelements
(Nukleotide +1 bis +275, wie in T.A. Kost et al, Nucl. Acids Res.,
11(23) 8287 (1983) beschrieben; Nukleotide 9241–8684 der SEQ ID NO: 3, 7); und gefolgt von einer SV-40-Poly-A-Sequenz
(Nukleotide 3887–3684
der SEQ ID NO: 3, 7).
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Das
CFTR-Minigen wurde in die E1-Deletionsstelle eines Ad5-Virus (pAd.E1Δ genannt),
das eine Deletion in E1a von mu 1–9.2 und eine Deletion in E3
von mu 78,4–86
enthält,
inseriert.
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Der
erhaltene, pAdΔ.CBCFTR
genannte Shuttle-Vektor (siehe 6 und
die DNA-Sequenz in 7 [SEQ ID NO: 3])
verwendete die gleichen Ad-ITRs von pAdΔCMVLacZ, jedoch endeten die
Ad5-Sequenzen mit NhEI-Stellen
anstelle von EcoRI. Daher wurde die Freisetzung des Minigens aus
dem Plasmid durch Verdauung mit NheI bewerkstelligt.
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Das
in Beispiel 3 beschriebene Vektorproduktionssystem wurde unter Verwendung
des Helfervirus Ad.CBhpAP (Beispiel 2) eingesetzt. Einfachschichten
aus 293-Zellen,
die bis 80–90%
Konfluenz in 150-mm-Kulturschalen
bewachsen waren, wurden mit dem Helfervirus bei einer MOI von 5
infiziert. Die Infektionen wurden in mit 2% FBS supplementiertem
DMEM bei 20 ml medium/150-mm-Platte durchgeführt. Zwei Stunden nach der
Infektion wurden 50 μg
Plasmid-DNA in 2,5 ml Transfektionscocktail zu jeder Platte gegeben und
gleichmäßig verteilt.
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Die
Zuführung
des pAdΔ.CBCFTR-Plasmids
an 293-Zellen wurde durch Bildung eines Kalziumphosphatprecipitats
vermittelt, und das AdΔ.CBCFTR-Virus
wurde vom Ad.CBphAP-Helfervirus mittels CsCl-Auftriebsdichte-Ultrazentrifugation
wie folgt getrennt:
Zellen wurden 10–14 h in diesem Zustand gelassen,
wonach das Infektions-/Transfektionsmedium durch 20 ml frisches
DMEDM/2% FBS ersetzt wurde. Ungefähr 30 h nach der Transfektion
wurden die Zellen geerntet, in 10 mM Tris-Cl (pH 8,0)-Puffer (0,5
ml/150-mm-Platte) suspendiert und bei –80°C gelagert.
-
Gefrorene
Zellsuspensionen wurden durch drei aufeinanderfolgende Runden von
Einfrieren (Ethanol-Trockeneis)
und Auftauen (37°C)
lysiert. Zelltrümmer
wurden durch Zentrifugation (10 min bei 5.000 × g) entfernt, und 10 ml geklärter Extrakt
wurde auf einen CsCl-Stufengradienten, der sich aus drei Lagen von
jeweils 9,0 ml mit Dichten von 1,45 g/ml, 1,36 g/ml und 1,20 g/ml
CsCl in 10 mM Tris-Cl-(pH 8,0)-Puffer zusammensetzte, geschichtet.
Die Zentrifugation wurde 8 h bei 4°C in einem Beckmann SW-28-Rotor
bei 20.000 UpM durchgeführt.
Fraktionen (1,0 ml) wurden vom Boden des Zentrifugenröhrchens
gesammelt und auf rΔAd transduzierende
Vektoren analysiert. Peakfraktionen wurden vereinigt und unter Bandenbildung
bis zum Gleichgewicht zentrifugiert. Transduzierende Virionen enthaltende
Fraktionen wurden gegen 20 mM HEPES (pH 7,8)/150 mM NaCl (HBS) dialysiert
und eingefroren bei –80°C in Gegenwart
von 10% Glyzerin oder als flüssige
Stammlösung
bei –20°C (HBS +
40% Glyzerin) gelagert.
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Nach
der Ultrazentrifugation gesammelte Fraktionen wurden auf Transgenexpression
und Vektor-DNA analysiert. Für
die lacZ-Δ-rAd-Vektoren
wurden Portionen von jeweils 2 μl
zu in 35-mm-Kulturschalenvertiefungen ausgesäten Einzelschichten von 293-Zellen
gegeben. Vierundzwanzig Stunden später wurden die Zellen geerntet,
in 0,3 ml 10 mM Tris-Cl-(pH 8,0)-Puffer
suspendiert und durch drei Runden aus Einfrieren/Auftauen lysiert.
Zelltrümmer
wurden durch Zentrifugation (10 min bei 15.000 × g) entfernt und auf Gesamtprotein
[Bradford, (1976)] sowie β-Galactosidaseaktivität [Sambrook
et al, (1989)] mit ONPG (o-Nitrophenyl β-D-galactopyranosid)
als Substrat getestet.
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Die
Expression des CFTR-Proteins vom AdΔ.CBCFTR-Vektor wurde durch Immunfluoreszenzlokalisierung
bestimmt. Portionen von RdΔ.CBCFTR,
angereichert durch zwei Runden Ultrazentrifugation und gegen HBS-Lagerungspuffer
ausgetauscht, wurden zu Primärkulturen
von Luftwegepithelzellen, die aus den Lungen von CF-Transplantatempfängern gewonnen
wurden, gegeben. Vierundzwanzig Stunden nach Zugabe des Vektors
wurden die Zellen geerntet und unter Zentrifugalkraft (Cytospin
3, Shandon Scientific Limited) auf Glasobjektträger fixiert. Die Zellen wurden
mit frisch präpariertem
3% Paraformaldehyd in PBS (1,4 mM KH2PO4, 4,3 mM Na2HPO4, 2,7 mM KCl und 137 mM NaCl) 15 min bei
Raumtemperatur (RT) fixiert, zweimal in PBS gewaschen und mit 0,05
NP-40 10 min bei RT permeabilisiert. Das Immunfluoreszenzverfahren
begann mit einem Blockierungsschritt in 10% Ziegenserum (PBS/GS)
für 1 h
bei RT mit anschließender
Bindung des primären
monoklonalen Maus-Anti-Mensch-CFTR-Antikörpers (R-Domäne-spezifisch)
(Genyme), 1:500 verdünnt
in PBS/GS, für
2 h bei RT. Die Zellen wurden ausgiebig in PBS/GS gewaschen und
1 h bei RT mit einem Esel-Anti-Maus-IgG-(H + L)-FITC-konjugierten Antikörper (Jackson
ImmunoReasearch Laboratories), 1:100 verdünnt in PBS/GS, inkubiert.
-
Zur
Southern-Analyse der Vektor-DNA wurden Portionen von jeweils 5 μl direkt
von CsCl-Fraktionen abgenommen und mit 20 μl Capsid-Verdauungspuffer (50
mM Tris-Cl, pH 8,0; 1,0 mM EDTA, pH 8,0; 0,5% SDS und 1,0 mg/ml
1 h bei 50°C
inkubiert. Man ließ die
Reaktionen auf RT abkühlen,
wonach Ladefarbstoff zugegeben wurde und eine Elektrophorese durch
ein 1,2% Agarosegel durchgeführt
wurde. Die aufgetrennten DNAs wurden durch Elektroblotting auf eine
Nylonmembran (Hybond-N) übertragen
und mit einem 32-P markierten Restriktionsfragment hybridisiert.
Die Blots wurden durch Autoradiographie oder Scanning auf einem Phoshorimager 445
SI (Molecular Dynamics) analysiert.
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Die
aus der Southern-Blot-Analyse der Gradientenfraktionen erhaltenen
Ergebnisse zeigten eine auffällige
Virusbande, die schneller als die Ad.CBhpAP-Helfer-DNA wanderte. Die höchsten Virustiter
ergaben sich für
die Fraktionen 3 und 4. Eine Quantifizierung der Banden in Fraktion
4 deutete an, daß der
Titer von Ad.CBhpAP ungefähr
1,5× größer war
als der von AdΔCBCFTR.
Berücksichtigt
man jedoch den Größenunterschied
zwischen den beiden Viren (Ad.CBhpAP = 35 kb; AdΔCBCFTR = 6,2 kb), so ist der
Virustiter (bei dem 1 Partikel = 1 DNA-Molekül ist) von AdΔCB.CFTR wenigstens
4mal größer als
der Virustiter von Ad.CBhpAP.
-
Während die
Southern-Blot-Analyse der Gradientenfraktionen zur Darstellung der
Produktion der AdΔ-Viruspartikel nützlich war,
wurde dadurch auch der Nutzen der Ultrazentrifugation zur Reinigung
von AdΔ-Viren demonstriert.
Im Hinblick auf den letzteren dieser Punkte bildeten sowohl LacZ
als auch CFTR transduzierende Viren in CsCl Banden bei einer mittleren
Dichte, die zwischen dem infektiösem
Adenovirus-Helfervirionen (1,34 g/ml) und unvollständigen Capsiden
(1,31 g/ml) lag. Die geringere Dichte im Vergleich zum Helfervirus
wird wahrscheinlich durch das von den AdΔ-Viren getragene kleinere Genom
verursacht. Dies läßt weiterhin
vermuten, daß Änderungen
der Virusgröße die Dichte
und Reinigung AdΔ-Virus beeinflussen. Nichtsdestotrotz
ist die Fähigkeit
zur Trennung des AdΔ-Virus
vom Helfervirus eine wichtige Beobachtung und läßt vermuten, daß eine weitere
Reinigung durch aufeinanderfolgende Runden der Bandenbildung mittels
Zentrifugation durch CsCl erreicht werden.
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Dieses
rekombinante Virus eignet sich für
die Gentherapie entweder allein oder vorzugsweise in Form eines
wie hier beschrieben hergestellten Konjugats.
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Beispiel 5 – Korrektur
eines genetischen Defekts in CF-Luftwegepithelzellen
mit AdΔCB.CFTR
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Die
Behandlung der cystischen Fibrose unter Nutzung des oben bereitgestellten
rekombinanten Virus ist besonders geeignet für die lungengerichtete Gentherapie
in vivo. Luftwegepithelzellen sind die wünschenswertesten Ziele für den Gentransfer,
da die Komplikationen der CF im Zusammenhang mit der Lunge normalerweise
die größten pathologischen
und lebenseinschränkenden
Folgen darstellt.
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Das
rekombinante AdΔCB.CFTR-Virus
wurde auf nacheinander durchgeführten
CsCl-Gradienten aufgetrennt, und CFTR-haltige Fraktionen, die zwischen
den oben beschriebenen Adenovirusfraktionen und Fraktionen der oberen
Komponenten wandern, wurden zur Infektion von Primärkulturen
menschlicher Luftwegsepithelzellen, die aus den Lungen eines CF-Patienten
stammten, verwendet. Die Kulturen wurden anschließend auf
Expression des CFTR-Proteins mittels Immuncytochemie analysiert.
Der Immunfluoreszenznachweis mit Maus-Anti-Mensch-CFTR-Antikörper (R-Domäne-spezifisch) wurde 24 Stunden
nach Zugabe des rekombinanten Virus durchgeführt. Die Analyse von scheininfizierten
CF-Zellen zeigte
keine signifikante Bindung an den R-Domäne-spezifischen
CFTR-Antikörper.
Dem rekombinanten Virus ausgesetzte Luftwegepithel-Primärkulturen
zeigten hohe Niveaus an CFTR-Protein in 10–20% der Zellen.
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Somit
kann das das CFTR-Gen enthaltende erfindungsgemäße rekombinante Virus direkt
in die Luftwege eingeführt
werden, indem beispielsweise das obige Virus in eine Präparation,
die inhaliert werden kann, formuliert wird. Beispielsweise wird
das das CFTR-Gen enthaltende erfindungsgemäße rekombinante Virus oder
Konjugat in 0,25 molarem Natriumchlorid suspendiert. Das Virus oder
Konjugat wird von den Atemwegzellen aufgenommen und das Gen exprimiert.
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Als
Alternative können
das Virus oder die Konjugate der vorliegenden Erfindung mit anderen
geeigneten Mitteln zugeführt
werden, einschließlich
stellengerichteter Injektion des das CFTR-Gen tragenden Virus. Im
Fall einer CFTR-Gen-Zuführung
sind als Lösungen
für die
Bronchialinstillation sterile Kochsalzlösungen, die das Virus der vorliegenden
Erfindung im Bereich von etwa 1 × 107 bis
1 × 1010 pfu/ml, insbesondere im Bereich von etwa
1 × 108 bis 1 × 109 pfu/ml enthalten, bevorzugt.
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Weitere
geeignete Verfahren zur Behandlung der cystischen Fibrose durch
Verwendung von gentherapeutischen rekombinanten Viren der vorliegenden
Erfindung lassen sich den Fachdiskussionen über weitere Arten von Gentherapievektoren
für CF
entnehmen. Siehe z.B. US-Patent Nr. 5,240,846, hiermit durch Bezugnahme
aufgenommen.
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Beispiel 6 – Synthese
des Polykationen-Helfervirus-Konjugats
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Eine
weitere Version des Helfervirus der vorliegenden Erfindung besteht
in einem Polylysinkonjugat, das die direkte Komplexierung des pAdΔ-Shuttle-Plasmids
mit dem Helferviruscapsid ermöglicht.
Dieses Konjugat gestattet eine effiziente Zuführung des Shuttle-Plasmid-pAdΔ-Shuttle-Vektors gemeinsam
mit dem Helfervirus, wodurch die Notwendigkeit für einen getrennten Transfektionsschritt
entfällt.
Siehe 10 für eine schematische Skizze
in dieser Konstruktion. Andererseits wird durch ein solches Konjugat
mit einem eine Ad-Gene liefernden Plasmid und dem die restlichen,
zur Produktion des AdΔ-Virusvektors notwendigen
Gene liefernden Helfer ein neuartiger Weg zur Verringerung des Helfervirus,
wie oben diskutiert, bereitgestellt.
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Gereinigte
Stammlösungen
einer Ad.CBhpAP-Expansion im Großmaßstab wurden im wesentlichen wie
von K. J. Fisher und J. M. Wilson, Biochem. J., 299: 49–58 (1994),
beschrieben durch Kupplung von Poly-L-Lysin an das Virioncapsid
modifiziert, was zu einem Ad.CBhpAP-(Lys)n-Konjugat führt. Das
Verfahren beinhaltet drei Schritte.
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Erstens
wurde das CsCl-Banden-gereinigte Helfervirus Ad.CBhpAP mit dem heterobifunktionellen Quervernetzer
Sulfo-SMCC [Sulfo-(N-succinimidyl-4-(N-maleimidomethyl)cyclohexan-1-carboxylat]
(Pierce) umgesetzt. Die Konjugationsreaktion, die 0,5 mg (375 nmol)
Sulfo-SMCC sowie 6 × 1012 A260-Helferviruspartikel
in 3, 0 ml HBS enthielt, wurde 45 Minuten unter konstantem leichtem
Schütteln
bei 30°C
inkubiert. Bei diesem Schritt wird eine Peptidbindung zwischen dem
aktiven N-Hydroxysuccinimidester
(NHS-Ester) des Sulfo-SMCC und einem freien Amin (z.B. Lysin), das
von einer adenoviralen Proteinsequenz (Capsidprotein) im Vektor
beigesteuert wird, ausgebildet, wodurch ein maleimidaktiviertes
Viruspartikel erhalten wird. Das aktivierte Adenovirus ist in 10 gezeigt, wobei die Capsidproteinfaser mit der
nukleophilen Maleimidgruppierung markiert ist. In der Praxis dienen
auch andere Capsid-Polypeptide, einschließlich Hexon- und Pentonbase,
als Ziele.
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Nicht
eingebauter, nicht umgesetzter Quervernetzer wurde durch Gelfiltration
auf einer 1 cm × 15
cm großen
und mit 50 mM Tris/HCl-Puffer, pH 7,0 und 150 mM NaCl equilibrierten
Bio-Gel-Säule
P-6DG (Bio-Rad Laboratories) abgetrennt. A260-Peak-Fraktionen,
die das maleimidaktivierte Helfervirus enthielten, wurden vereinigt
und auf Eis gestellt.
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Zweitens
wurde Poly-L-Lysin mit einer Molmasse von 58 kDa bei 10 mg/ml in
50 mM Triethanolaminpuffer (pH 8,0), 150 mM NaCl und 1 mM EDTA mit
2-Imminothiolan/HCl
(Traut-Reagenz; Pierce) auf ein Molverhältnis von 2 Mol SH/Mol Polylysin
unter N2 thioliert; das cyclische Thioimidat
reagiert mit den primären
Aminen des Poly-(L-Lysins) was zu einem thiolierten Polykation führt. Nach
einer 45minütigen
Inkubation bei Raumtemperatur wurde die Reaktion auf eine 1 cm × 15 cm
große,
mit 50 mM Tris/HCl-Puffer (pH 7,0), 150 mM NaCl und 2 mM EDTA equilibrierte
Bio-Gel-P6DG-Säule aufgetragen,
um nicht eingebautes Traut-Reagenz
abzutrennen.
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Die
Quantifizierung der freien Thiolgruppen erfolgte mit Ellmann-Reagenz
[5,5'-Dithio-bis-(2-nitrobenzoesäure)], was
ungefähr
3–4 Mol
-SH/Mol Poly-L-Lysin ergab. Die Kupplungsreaktion wurde durch Zugabe von
1 × 1012 A260-Partikeln
von maleimidaktiviertem Helfervirus/mg thioliertes Poly-L-Lysin
und Inkubation des Gemischs auf Eis für 15 Stunden bei 4°C unter Argon
gestartet. Bei Beendigung der Reaktion wurde das Gemisch mit 2-Mercaptoethylamin
versetzt und bei Raumtemperatur 20 Minuten inkubiert, um nicht umgesetzte Maleimidstellen
zu blockieren.
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Viruspolylysin-Konjugate,
Ad.CPAP-p(Lys)n, wurden entfernt vom, nicht-konjugierten
Poly-L-Lysin mittels Ultrazentrifugation durch ein CsCl-Stufengradienten
mit einer Anfangszusammensetzung aus gleichen Volumen an 1,45 g/ml
(untere Stufe) und 1,2 g/ml (obere Stufe) CsCl in 10 mM Tris/HCl-Puffer
(pH 8,0) gereinigt. Die Zentrifugation wurde 2 Stunden bei 90.000
g und 5°C
durchgeführt.
Das Endprodukt wurde gegen 20 mM Hepes-Puffer (pH 7,8) mit 150 mM NaCl (HBS)
dialysiert.
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Beispiel 7 – Bildung
des AdΔ/Helfer-pLys-Viruspartikels
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Die
Bildung des Ad.CBhpAP-pLys/padΔ.CMVLacZ-Partikels
wird durch Zugabe von 20 μg pAdΔ.CMVLacZ-Plasmid-DNAs
zu 1.2 × 1012 A260-Partikel
Ad.CBhpAP-pLys in einem Endvolumen von 0,2 ml DMEM gestartet, wobei
man den Komplex zwischen 10–15
Minuten bei Raumtemperatur entwickeln läßt. Dieses Verhältnis gibt
typischerweise die Plasmid-DNA-Bindungskapazität einer Standardcharge des
Adenovirus-pLys-Konjugats wieder und ergibt die höchsten Niveaus
an Plasmid-Transgenexpression.
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Das
erhaltende Trans-Infektionspartikel wird auf 293-Zellen (4 × 107 Zellen,
ausgesät
auf einer 150-mm-Schale)
transfiziert. Dreißig
Stunden nach der Transfektion werden die Partikel isoliert und zur
Gewinnung eines Extrakts einer Einfrieren/Auftauen-Technik ausgesetzt.
Der Extrakt wird auf einem CsCl-Stufengradienten
mit Gradienten bei 1,20 g/ml, 1,36 g/ml und 1,45 g/ml gereinigt.
Nach 8 Stunden Zentrifugation bei 90.000 × g wurden die AdΔ-Vektoren
aus einer Fraktion unterhalb der oberen Komponenten, wie sie durch
das Vorhandensein von LacZ identifiziert wurde, erhalten, wobei
das Helfervirus aus einer kleineren, dichteren Fraktion, wie sie
durch das Vorhandensein von hpAP identifiziert wurde, erhalten wurde.
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Beispiel 8 – Konstruktion
modifizierter Helferviren mit gelähmten Verpackungssequenzen
(PAC-Sequenzen)
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Dieses
Beispiel bezieht sich auf 9A bis 9C, 10A und 10B bei der Konstruktion der modifizierten Helferviren
der vorliegenden Erfindung.
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Ad5'-terminale Sequenzen,
die die PAC-Domänen
I und II (8A) oder die PAC-Domänen I, II,
III und IV (8B) wurden mittels PCR aus
dem in 1B dargestellten Wildtyp Ad5-5'-Genom unter Verwendung
von durch die Pfeile in 1B angezeigten
PCR-Clonen erzeugt. Die Sequenzen der erhaltenen Amplifikationsprodukte
(8A und 8B)
unterschieden sich vom Wildtyp Ad5'-Genom in der Anzahl an A-Wiederholungen,
die vom linken (5'-)Ende
getragen wurden.
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Wie
in 8C dargestellt, wurden diese Amplifikationsprodukte
in die Mehrfachklonierungstelle von pAd.Link.1 (IHGT Vector Core)
subkloniert. Bei pAd.Link.1 handelt es sich um ein Plasmid auf Adenovirusbasis,
das Adenovirus m.u. 9.6 bis 16.1 enthält. Die Insertion der modifizierten
PAC-Bereiche in pAd.Link.l erzeugte zwei Vektoren, pAd.PACII (enthaltend
die PAC-Domänen
I und II) und pAd.PACIV (enthaltend die PAC-Domänen I, II, III und IV). Danach
wurde, wie in 10A und 10B dargestellt,
für jedes
dieser Plasmide jeweils ein Reporter-Minigen der alkalischen Phosphatase
aus menschlicher Plazenta, das den sehr frühen CMV-Enhancer/Promotor (CMV),
cDNA der alkalischen Phosphatase aus menschlicher Plazenta (hpAP)
sowie das SV40-Polyadenylierungssignal (pA) enthielt, in jedem PAC-Vektor
subkloniert, wodurch pAd.PACII.CMVhpAP bzw. pAd.PACIV.CMVhpAP erzeugt
wurden.
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Diese
Plasmide wurden dann als Substrate für die homologe Rekombination
mit dem oben beschriebenen Virus d17001 durch Kotransfektion in
293-Zellen verwendet. Die homologe Rekombination fand zwischen den
Adenovirus-Karteneinheiten 9–16
des Plasmids und des gelähmten
Ad5-Virus statt. Die Ergebnisse der homologen Rekombination bestanden
in Helferviren, die Ad5-5'-terminalen Sequenzen
mit den PAC-Domänen
I und II bzw. den PAC Domänen
I, II, III und IV, gefolgt vom Minigen und Ad5-3'-Sequenzen 9.6–78.3 und 87–100, enthielten.
Somit sind in diesen gelähmten
Viren das E1-Gen sowie das E3-Gen deletiert.
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Die
Plaquebildungscharakteristika der PAC-Helferviren stellten ein unmittelbares
Anzeichen dafür
dar, daß die
PAC-Modifikationen die Geschwindigkeit und das Ausmaß des Wachstums
verminderten. Insbesondere entwickelten sich keine PAC-Helfervirenplaques
bis zum Tag 14–21
nach der Transfektion, wobei die Plaques nach der Reifung klein
blieben. Aus vorhergehender Erfahrung sollte ein Standard-Ad.CBhpAP-Helfervirus
der ersten Generation mit einer vollständigen linken terminalen Sequenz
bis Tag 7 sich zu entwickeln beginnen und bis Tag 10 gereift sein.
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Virusplaques
wurden gepickt und in 0,5 ml DMEM-Medium suspendiert. Eine kleine
Portion der Virusstammlösung
wurde zur Infektion einer frischen Einfachschicht aus 293-Zellen
verwendet und auf rekombinante alkalische Phosphataseaktivität 24 Stunden
nach der Infektion histochemisch angefärbt. Sechs der acht (die A-Wiederholungen I–IV codierenden)
Ad.PACIV.CMVhpAP-Klone,
die auf Transgenexpression überprüft wurden,
waren positiv, während
alle drei Ad.PACII.CMVhpAP-Clone,
die ausgewählt
wurden, ein positives Ergebnis zeigten. Die Klone untergingen zwei
Runden Plaquereinigung und werden zur Zeit expandiert, um eine Arbeitsstammlösung zu
erzeugen.
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Diese
gelähmten
Helferviren sind bei der Produktion der AdΔ-Viruspartikel gemäß den in
Beispiel 3 beschriebenen Verfahren geeignet. Sie sind dadurch gekennzeichnet,
daß sie
eine ausreichende Menge von Adenovirusgenen enthalten, um die Verpackung
des Shuttle-Vektorgenoms zu gestatten, doch wird ihre Effizienz
zur Selbstcapsidierung aufgrund ihrer gelähmten PAC-Sequenzen vermindert. Somit werden weniger
Helferviren zu Gunsten einer größeren Menge
an rekombinanten AdΔ-Viren produziert.
Die Reinigung der AdΔ-Viruspartikel
von den Helferviren wird im CsCl-Gradienten erleichtert, der auf
dem Gewicht der jeweiligen Viruspartikel beruht. Diese Erleichterung
der Reinigung ist ein entscheidender Vorteil der AdΔ-Vektoren
der vorliegenden Erfindung im Gegensatz zu den Adenovirusvektoren,
die nur eine E1-Deletion oder kleinere Deletionen aufweisen. Die
AdΔ-Vektoren
weisen selbst mit Minigenen von bis zu 15 kb einen signifikanten
Gewichtsunterschied gegenüber
Wildtyp- oder anderen Helfer-Adenoviren, die viele adenovirale Gene
enthalten, auf.
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Beispiel 9 – AdΔ-Vektor mit
einem Vollängen-Dystrophin
transgen
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Bei
der Duchenne'schen
Muskeldystrophie (DMD) handelt es sich um eine häufige X-Chromosomen-verknüpfte Erbkrankheit,
die durch das Fehlen von Dystrophin, einem von einem 14 Kilobasen
großen Transkript
codierten 427K großen
Protein, verursacht wird. Das Fehlen dieses wichtigen Sarcolemmalproteins führt zu fortschreitendem
Muskelabbau, Schwäche
und Tod. Ein gegenwärtiger
Ansatz zur Behandlung dieser tödlichen
Erkrankung besteht in der Übertragung
einer funktionsfähigen
Kopie des Dystrophingens in die betroffenen Muskeln. Für den Skelettmuskel
stellt ein replikationsdefektes Adenovirus ein effizientes Zuführungssystem
dar.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wurde ein rekombinantes Plasmid pAdΔ.CMVdys, geschaffen, das nur
die Ad5-cis-Elemente (d.h. ITRs und zusammenhängende Verpackungssequenzen)
enthält
und das vom CMV-Promotor gesteuerte Vollängen-Dystrophingen der Maus
trägt.
Dieses Plasmid wurde wie folgt erzeugt.
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pSL1180
[Pharmacia Biotech] wurde mit Not I geschnitten, durch Klenow aufgefüllt und
religiert, womit die Not-I-Stelle im Plasmid entfernt wurde. Das
erhaltene Plasmid wird mit pSL1180NN bezeichnet und trägt einen
bakteriellen Ori und das Amp-Restistenzgen.
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pAdΔ.CMVLacZ
aus Beispiel 1 wurde mit EcoRI geschnitten, mit Klenow behandelt
und mit dem ApaI-geschnittenen
pSL1180NN unter Bildung von pAdΔ.CMVLacZ
(ApaI) ligiert.
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Die
14 kb große
Maus-Dystophin-cDNA [Sequenzen angegeben in C. C. Lee et al, Nature,
349: 334–336
(1991)] wurde in zwei großen
Fragmenten unter Verwendung eines Lambda-ZAP-Clonierungsvektors (Stratagene)
kloniert und anschließend
in den Bluescript-Vektor pSK kloniert, wodurch das Plasmid pCCL-DMD
entstand. Ein schematisches Diagramm dieses Vektors ist in 11 angegeben, bei dem die Restriktionsenzymstellen
dargestellt sind.
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pAdΔ.CMVLacZ
(ApaI) wurde mit NotI geschnitten und das große Fragment wurde von der lacZ-cDNA über ein
Gel isoliert. pCCL-DMD wurde ebenfalls mit NotI geschnitten, über ein
Gel isoliert und anschließend mit
dem großen
Not-I-Fragment des mit NotI verdauten pAdΔ.CMVLacZ (ApaI) migiert. Die
Sequenzen des erhaltenen Vektors, pAdΔ.CMVmdys, sind in 12A-12P [SEQ ID NO: 10] angegeben.
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Dieses
Plasmid enthält
Sequenzen aus dem linken Ende des AdS, umfassend Bp 1–360 (5'-ITR), ein Maus-Dystrophin-Minigen
unter der Kontrolle des CMV-Promotors
sowie eine Sequenz vom rechten Ende des Ad5, das vom Bp 35353 bis
zum Ende des Genoms reicht (3'-ITR).
Auf das Minigen folgt eine SV-40-Poly-A-Sequenz, ähnlich zu der für die oben
beschriebenen Plasmide beschriebenen Sequenz.
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Es
wird das hier beschriebene Vektorproduktionssystem eingesetzt. Zehn
150-mm-293-Platten werden bei etwa 90% Konfluenz mit einem rekombinanten
Reporter-Virus mit E1-Deletion, Ad.CBhpAP, mit einer MOI von 5 60
Minuten bei 37°C
infiziert. Diese Zellen werden mit pAdΔ.CMVmDys durch Kalziumphosphat-Koprecipitation
unter Verwendung von 50 μg
linerisierter DNA/Schale etwa 12–16 Stunden bei 37°C transfiziert. Medium
wird durch DMEM + 10% fötales
Rinderserum ersetzt.
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Man
beobachtet den vollen cytopathischen Effekt, und es wird ein Zelllysat
hergestellt, indem man das Zellpellet dreimal einem Einfrieren/Auftauen-Verfahren
aussetzt. Die Zellen werden 2 Stunden einem dreilagigen CsCl-Gradienten
im SW41 ausgesetzt, wobei eine zwischen dem Helfer-Adenovirus und
unvollständigen Virus
wandernde Bande nachgewiesen wird.
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Fraktionen
werden auf einer 6-Loch-Platte, die mit 5 μl der Fraktion 16–20 Stunden
in DMEM + 2% FBS infizierte 293-Zellen enthält, getestet. Die Zellen werden
gesammelt, mit phosphatgepufferter Kochsalzlösung gewaschen und in 2 ml
PBS (phosphatgepufferter Kochsalzlösung) resuspendiert. 200 μl der 2 ml-Zellfraktionen werden
durch Cytozentrifugation auf einen Objektträger aufgetragen.
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Die
Zellen werden einer Immunfluoreszenz für Dystrophin wie folgt ausgesetzt.
Die Zellen wurden in 10N McOH bei –20°C fixiert. Die Zellen wurden
einem monoklonalen Antikörper,
der für
den Carboxyterminus des menschlichen Dystrophins spezifisch ist
[NCL-DYS2; Novocastra Laboratories Ltd., UK], ausgesetzt. Die Zellen
wurden danach dreimal gewaschen und einem sekundären Antikörper, d.h. 1:200 Ziege-Anti-Maus-IgG in
FITC, ausgesetzt.
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Der
Titer/Fraktion für
sieben Fraktionen, die sich aus den Immunfluoreszenzfärbungen
ergaben, wurde mit der folgenden Formel berechnet und in Tabelle
2 unten aufgeführt.
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DFU/Feld
= (DFU/200 μl
Zellen) × 10
= DFU/106 Zellen = (DFU/5 μl Virusfraktion) × 20 = DFU/100 μl Fraktion.
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Ein
zur Transduktion des Dystrophin-Minigens fähiges Virus wird als „positive" (d.h. grünfluoreszierende)
Zelle nachgewiesen. Die Ergebnisse der IF veranschaulichen, daß wärmebehandelte
Fraktionen keine positive Immunfluoreszenz zeigen. Southern-Blot-Daten
lassen auf eine Spezies mit derselben Größe wie die Ausgangs-DNA, mit
Helfervirus-Verunreinigung, schließen.
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Das
rekombinante Virus läßt sich
anschließend
vom Großteil
des Helfervirus mittels Sedimentation durch Cäsiumgradienten trennen. Erste
Untersuchungen zeigen, daß die
funktionellen AdCMVΔmDys-Vironen zwar
produziert werden, jedoch mit Helfervirus verunreinigt sind. Eine
erfolgreiche Reinigung würde
AdΔ-Vironen
ergeben, die keine Virusproteine codieren können, aber zur Transduktion
von Maus-Skelettmuskel fähig sind.
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Beispiel 10 – Pseudotypisierung
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Durch
das folgende Experiment wird ein Verfahren zur Herstellung eines
erfindungsgemäßen rekombinanten
AdΔ bereitgestellt,
wobei Helferviren von Serotypen verwendet werden, die sich von denen
des pAdΔ im
Transfektions-/Infektionsprotokoll unterscheiden. Dabei wird nicht
erwartet, daß die
ITRs sowie die Verpackungssequenz von Ad5 in ein Virion eines anderen
Serotyps eingebaut werden könnte.
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A. Protokoll
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Der
grundlegende Ansatz besteht darin, das rekombinante AdΔ.CMVlacZ-Virus
(Ad5) in 293-Zellen zu transfizieren und anschließend die
Zelle mit dem von verschiedenen Ad-Serotypen (2, 3, 4, 5, 7, 8,
12 und 40) abgeleiteten Helfervirus zu infizieren. Bei Erreichen
der CPE wird das Lysat geerntet und unter Bandenbildung durch zwei
Cäsiumgradienten
zentrifugiert.
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Insbesondere
wurde das auf Ad5 beruhende Plasmid pAdΔ.CMVlacZ aus Beispiel 1 mit
EcoRI linearisiert. Die linearisierten Plasmide wurden dann in zehn
150-mm-Schalen mit
293-Zellen unter Verwendung der Kalziumphosphat-Koprecipitation
transfiziert. 10–15
Stunden nach der Transfektion wurden Wildtyp-Adenoviren (eines der
folgenden Serotypen: 2, 3, 4, 5, 7, 12, 40) zur Infektion der Zellen
mit einer MOI von 5 verwendet. Die Zellen wurden dann bei voller
CPE geerntet und mittels drei Runden von Einfrieren und Auftauen
lysiert. Das Pellet wird in 4 mL Tris-HCl resuspendiert. Zelltrümmer wurden
durch Zentrifugation abgetrennt, und eine Teilreinigung des Ad5Δ.CMVlacZ
von Helfervirus wurde mit 2 Runden CsCl-Gradientenzentrifugation (SW41-Säule, 35.000
UpM, 2 Stunden) erzielt. Fraktionen wurden vom Röhrchenboden gesammelt (Fraktion Nr.
1) und auf lacZ-transduzierende Viren auf 293-Zielzellen durch histochemische
Anfärbung
(bei 20 h PI) analysiert. Verunreinigende Helferviren wurden mittels
Plaque-Assay quantifiziert.
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Mit
Ausnahme des Adenovirus Typ 3 konnten durch Infektion mit den Ad-Serotypen
2, 4, 5, 7, 12 und 40 lacZ-transduzierende Viren produziert werden.
Der Peak der β-Galactosidaseaktivität wurde
zwischen den beiden A260-Hauptabsorptionspeaks,
wo die meisten Helferviren Banden bildeten (Daten nicht gezeigt),
nachgewiesen. Die Menge an von 10 Platten gewonnenem lacZ-Virus
lag je nach dem Serotyp des Helfers in einem Bereich von 109 bis 108 transduzierenden
Partikeln. Wie erwartet produzierten Ad2 und Ad5 den höchsten Titer an
lacZ-transduzierenden
Viren (Tabelle 3). Die Verunreinigung mit Wildtyp lag im allgemeinen
um 102–103 log höher
als der entsprechende lacZ-Titer, außer im Fall von Ad40.
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B. Ergebnisse
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In
Tabelle 3 sind die Wachstumseigenschaften der Wildtyp-Adenoviren,
wie sie anhand der Vermehrung in 293-Zellen beurteilt wurden, zusammengefaßt. Dadurch
wurde die Möglichkeit
zur Nutzung dieser Helferviren zur Infektion der Zelllinie, die
mit dem Ad5-Deletionsvirus
transfiziert wurde, demonstriert.
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In
Tabelle 4 sind die Ergebnisse der endgültigen gereinigten Fraktionen
zusammengefaßt.
Die mittlere Spalte mit der Bezeichnung LFU/μl zeigt die Quantifizierung
der Produktion von lacZ-bildenden Einheiten, die ein direktes Maß für die Verpackung
und Vermehrung von pseudotypisiertem rekombinanten AdΔ-Virus ist. Bei dem
pfu/μl-Titer
handelt es sich um eine Abschätzung
des verunreinigenden Wildtyp-Virus. Es wurde mit allen adenoviralen
Stämmen
pseudotypisiertes AdΔ-Virus
erzeugt, außer
Ad3. Die Titer liegen im Bereich von 107–109.
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Tabelle
5A–5D
zeigt eine ausführlichere
Analyse der Fraktionen von der zweiten Reinigung für jedes der
in Tabelle 4 zusammengefaßten
Experimente. Dabei handelt es sich wiederum bei LFU/μl um die
Menge an gewonnenen AdΔ-Viren,
wohingegen pfu/μl
die Menge an gewonnenem Helfervirus darstellt.
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C. Charakterisierung der
Struktur der verpackten Viren
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Portionen
aufeinanderfolgender Fraktion wurden mittels Southern-Blots mit
lacZ als Sonde analysiert. Im Fall von Ad2 und 5 wurde nicht nur
das linearisierte Monomer verpackt, sondern es wurden auch mehrere Formen
von rekombinantem Virus mit unterschiedlichen Größen gefunden. Diese Formen
korrelierten gut mit den Größen von
Dimeren, Trimeren und anderen höher
molekularen Concatameren. Die Peaks der linearisierten Monomere
lagen näher
am oberen Ende des Röhrchens
(Bande des defekten Adenovirus) als die anderen Formen. Wurden diese
Formen mit lacZ-Aktivität
korreliert, so wurde eine bessere Korrelation zwischen den höher molekularen
Formen als zwischen den Monomeren gefunden. Bei der Pseudotypisierung
von Ad4 und Ad7 wurden keine linearisierten Monomeren verpackt und
lediglich höher
molekulare Formen gefunden.
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Diese
Daten demonstrieren definitiv die Produktion und Charakterisierung
des Δ-Virus
und der unterschiedlichen Pseudotypen. Dieses Beispiel veranschaulicht
einen sehr einfachen Weg zur Erzeugung von Pseudotyp-Viren.
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Beispiel 11 – AdΔ-Vektor mit
einem FH-Gen
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Bei
der familiären
Hypercholesterinämie
(FH) handelt es sich um eine autosomale dominante Erkrankung die
durch Anomalien (Mängel)
der Funktion oder Expression von LDL-Rezeptoren verursacht wird
[M. S. Brown und J. L. Goldstein, Science, 232(4746): 34–37 (1986);
J. L. Goldstein und M. S. Brown, „Familial hypercholesterolemia" in Metabolic Basis
of Inherited Disease, Hrsg. C. R. Scriver et al, McGraw Hill, New
York, S. 1215–1250
(1989).] Patienten mit einem vererbtem abnormalen Allel weisen mäßig erhöhte Plasma-LDL-Werte auf und
leiden an vorzeitiger lebensbedrohender koronarer Herzkrankheit
(coronary artery disease, CAD). Homozygote Patienten leiden an schwerer
Hypercholesterinämie
und lebensbedrohender CAD im Kindesalter. Es wird ein FH enthaltender
erfindungsgemäßer Vektor
konstruiert, indem das lacZ-Minigen
im pAdΔc.CMVlacZ-Vektor
durch ein das LDL-Rezeptorgen
enthaltendes Minigen [T. Yamamoto et al, Cell, 39: 27–38 (1984)]
unter Verwendung bekannter Techniken und wie zuvor in analoger Weise
für das
Dystrophingen und CFTR in den vorhergehenden Beispielen beschrieben
ersetzt wird. Das LDL-Rezeptorgen tragende Vektoren lassen sich
leicht gemäß der vorliegenden
Erfindung konstruieren. Das erhaltene Plasmid wird mit pAdΔc.CMV-LDL
bezeichnet.
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Dieses
Plasmid eignet sich für
die Gentherapie von FH allein oder vorzugsweise in Form eines wie
hier beschrieben hergestellten Konjugats zur Substitution des für das Gen
verantwortlichen abnormalen Allels mit einem normalen LDL-Gen.
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A. Ex-vivo-Gentherapie
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Eine
Gentherapie läßt sich
ex vivo durchführen,
indem eine Primärkultur
von Hepatocyten aus einem Patienten gewonnen und etabliert wird.
Damit können
zur Isolierung und Transduktion der Hepatocyten mit dem (den) obigen,
das (die) LDL-Rezeptorgen(e) tragenden Vektor(en) verwendet werden.
So lassen sich beispielsweise für
Kaninchenleber entwickelte Kollagenase-Perfusionstechniken an menschliches
Gewebe anpassen und bei der Transduktion verwenden. Nach der Transduktion
werden die Hepatocyten den Gewebekulturplatten entnommen und mit
bekannten Techniken, z.B. über
einen in die untere Mesenterialvene eingesetzten Katheter, wieder
in den Patienten eingeführt.
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B. In-vivo-Gentherapie
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Wünschenswerterweise
erfolgt der in-vivo-Ansatz zur Gentherapie, z.B. auf die Leber gerichtet,
unter Verwendung der oben beschriebenen Vektoren und Vektorkonjugate.
Bei einer bevorzugten Behandlung wird ein Vektor-LDL-Konjugat der
vorliegenden Erfindung in den peripheren Kreislauf des Patienten
eingeführt.
Der Patient wird dann auf eine Änderung
in den Serumlipiden und Lebergeweben hin analysiert.
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Das
Virus oder Konjugat läßt sich
zur Infektion von Hepatocyten in vivo durch direkte Injektion in
eine periphere Vene oder Pfortader (107–108 pfu/kg) oder retrograd in den Gallengang
(gleiche Dosis) verwenden. Dadurch wird der Gentransfer in die Mehrzahl
der Hepatocyten bewirkt.
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Die
Behandlungen werden nach Bedarf, beispielsweise wöchentlich,
wiederholt. Dabei wird angenommen, daß die Verabreichung einer Virusdosis,
die einer MOI von ungefähr
20 (d.h. 20 pfu/Hepatocyt) entspricht, zu einer Genexpression auf
hohem Niveau in der Mehrzahl der Hepatocyten führt.
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