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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Transport von
Vorgarnspulen (10 - 110) zum Speisen bzw. Beschicken von
Spinnmaschinen, bei dem die Vorgarnspulen (10 - 110)
selbsttätig zu ihren Arbeitsstellungen an den
Spinnmaschinen an obenliegenden bzw. hängenden Laufbahnen entlang mit
Hilfe von Fördermitteln vorgefördert werden, mit denen
Spulenträger (11 - 111) verbunden sind. Genauer gesagt
bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zum
Vorfördern von Vorgarnspulen zum Beschicken von
Spinnmaschinen, wobei das Vorgarn der Vorgarnspulen von diesen
abgezogen und an einem geeigneten Vorgarnträger angebracht
wird.
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Das Verfahren kann angewendet werden an Systemen für das
automatische Zuführen von Vorgarnspulen zu den
Aufsteckrahmen von Spinnmaschinen, wobei diese Systeme das
automatische oder selbsttätige Ersetzen von leeren
Vorgarnspulen an den Spinnmaschinen ausführen.
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Aus dem Stand der Technik sind viele Verfahren und
Vorrichtungen, z. B. DE-A 36 11 381, bekannt geworden, die
geeignet sind, Vorgarnspulen vorzufördern und auf die
Aufsteckrahmen oder Spulengestelle von Spinnmaschinen
aufzustecken bzw. die leeren zu ersetzen. Die bekannten
Ausführungsformen
haben verschiedene Grade von Komplexität
oder Kompliziertheit zur Folge und enthalten Vorschläge
für Vereinfachungen der Arbeit, um dem Bedienenden zu
helfen , sowie auch Vorschläge für vollautomatisierte
Typen.
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Die am meisten verbreiteten der bekannten Anordnungen bzw.
Ausführungsformen schließen das Vorfördern von vollen
Vorgarnspulen an die Spinnmaschine mit Hilfe von geeigneten
Laufbahnen und hiermit verbundenen Fördermitteln, sobald
die Vorgarnspulen an der Spinnmaschine leer oder fast leer
sind, ein. Dieselben Laufbahnen können auch dazu verwendet
werden, um die leeren oder fast leeren Vorgarnspulen oder
die leeren oder fast leeren Hülsen zu entfernen. In
solchen weit verbreiteten Fällen, wenn die vollen
Vorgarnspulen an der Spinnmaschine angebracht worden sind, können
die Laufbahnen und die hiermit verbundenen Fördermittel
selbst Aufsteckrahmen für die Spinnmaschine werden. Der
Bedienende muß Schritte unternehmen, um das Ende des
Vorgarns an jeder Vorgarnspule zu finden, es abzuwickeln und
es in die Streckeinheit einzuführen. Das Finden des
Vorgarnendes ist eine kostspielige, aufwendige Operation vom
Gesichtspunkt des erforderlichen Aufwandes der Bedienenden
im Hinblick auf die Lage der Vorgarnspulen an den
Spinnmaschinen. Diese Operation bringt auch eine Verschwendung
von Zeit mit sich, die andernfalls besser verwendet werden
könnte, wobei sich dann auch entsprechend höhere Kosten
ergeben.
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Das Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein
Verfahren zu finden, das in der Lage ist, das Problem des
Aufsuchens des Garnendes an Vorgarnspulen zum Beschicken
der Spinnmaschinen zu lösen, die für das Ersetzen der
leeren Vorgarnspulen erforderliche Gesamtzeit in
beachtlicher Weise zu reduzieren und die Belastung und Ermüdung
des Bedienenden zu verringern.
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Zu dem oben genannten Zweck ist gemäß der Erfindung bei
der neuen Anordnung vorgesehen, daß die Vorgarnspulen in
ihre entsprechenden Arbeitsstellungen an den
Spinnmaschinen überführt werden, indem das Ende des Vorgarns an mit
den entsprechenden Spulenträgern verbundenen
Vorgarnträgern positioniert ist (vorher in eine bestimmte Lage
gebracht worden ist) und am Körper der Vorgarnspulen
angebracht wird während der Zeitspanne, in der die
Vorgarnspulen während ihres Anhebens zum Zwecke der Oberführung
zu den Fördermitteln gedreht werden, wobei das Anbringen
des Endes des Vorgarns mit Hilfe von den Körper der
Vorgarnspulen in Längsrichtung absuchenden Ansaugmitteln
bewirkt wird und das Ende des Vorgarns an den
Vorgarnträgern etwa im Augenblick des Anbringens der drehbar
gehalterten Spulen an ihren entsprechenden Spulenträgern
nach dem Entfernen der Saugmittel von ihren entsprechenden
Vorgarnspulen und nach der sukzessiven gegenseitigen
Positionierung der Ansaugmittel und der entsprechenden
Vorgarnträger positioniert wird.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung beinhaltet, daß man zu
den Spinnmaschinen Vorgarnspulen bringt, bei denen das
Vorgarn bereits über eine bestimmte Länge abgewickelt und
an einem Vorgarnträger angebracht ist, der es in einer
vorbestimmten, gewünschten Stellung hält. Diese Stellung
kann leicht durch die Bedienenden erreicht werden, die
lediglich die Vorgarnspulen um einen Betrag drehen müssen,
der notwendig ist, daß ein weiterer Abschnitt des
Vorgarns freigegeben wird, damit er in die Strecke oder
Streckeneinheit eingeführt werden kann.
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Im Falle von zylindrischen Vorgarnspulen kann das Vorgarn
lediglich an der flachen oberen Fläche der Spulen
aufgelegt werden, und man kann dann einen bestimmten Abschnitt
frei herabhängen lassen.
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Das Verfahren sieht vor, daß das Vorgarn von der
Vorgarnspule vorteilhafterweise während des Schrittes abgezogen
wird, wenn die z. B. von einer Vorspinnmaschine oder einem
Fleier abgezogene Spule mit Hilfe geeigneter Anhebemittel
angehoben wird, damit sie in ihren Träger eingesetzt
werden kann.
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Der Spulenträger, der z.B. in bekannter Weise pendelartig
ausgebildet sein kann, ist mit Fördermitteln verbunden,
die in Laufbahnen eingeführt sind und die Spinnmaschinen
selbsttätig mit vollen Spulen beschicken und auch leere
oder fast leere Spulen von den Spinnmaschinen entnehmen.
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Die Mittel, die das Vorgarn vom Spulenkörper abziehen,
sind mit Mitteln zum Anheben der Spule verbunden, sie
sorgen darüber hinaus dafür, daß das abgezogene Vorgarn an
einem Vorgarnträger angebracht wird, der fest mit dem
Vorgarn-Spulenträger verbunden ist. Diese Operation zum
Positionieren des Vorgarns wird durchgeführt, wenn die
Mittel zum Anheben der Vorgarnspule die Spule auf ihrem
pendelartigen Träger aufgesetzt hat oder im Begriff ist,
dies zu tun.
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Der Vorgarnträger hält das Ende des Vorgarns getrennt vom
Vorgarn-Spulenträger und hält es in dieser Stellung
während des Vorförderns der Vorgarnspule zu der ihr
zugeschriebenen Stellung an der Spinnmaschine.
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Der Vorgarnträger erfüllt auch die Aufgabe einer Führung
für das Vorlaufen des Vorgarns während des
augenblicklichen Spinnschrittes.
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Das Abziehen des Vorgarns von der Vorgarnspule kann
lediglich an einer einzigen Spule gleichzeitig oder auch an
mehreren Spulen zur selben Zeit ausgeführt werden, in
Abhängigkeit von den vorgesehenen Mitteln zum Abziehen und
Anheben, in Abhängigkeit von den Spulenreihen, die
vorgesehen sind, um die Spinnmaschinen zu beschicken.
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Wenn die Spulen von einem Feinnitschler oder Feinfrotteur
kommen, werden die beiden Vorgarne in der Spule zusammen
an einem einzigen Vorgarnträger angeordnet, so daß die
Bedienenden die leichte Aufgabe haben, die Vorgarne zu
unterteilen, wenn diese in die Streckeinheit eingeführt
werden.
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Das Verfahren sieht vor, daß das Abziehen des Vorgarns und
sein Positionieren nach dem Abziehen am eigenen Träger in
anderen Phasen des Zyklus des Vorförderns der Spulen zur
Spinnmaschine stattfinden kann. So z.B., wenn zwischen den
Spulenherstellungsmaschinen und den Spinnmaschinen
dazwischenliegende Lagerungsstellen für volle Spulen vorgesehen
sind, kann diese Operation ausgeführt werden im Schritt
des Entnehmens von vollen Spulen von diesen
Lagerungsstellen und des Oberführens dieser spulen zu den
Fördermitteln, welche die Spinnmaschinen beschicken.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des
Gegenstandes der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
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Fig. 1a und 1b eine Art des erfindungsgemäßen
Positionierens des Vorgarns in einer Seitenansicht
bzw. in einer Vorderansicht und jeweils in
schematischer Darstellung;
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Fig. 2a und 2b eine andere Art des erfindungsgemäßen
Positionierens des Vorgarns, jeweils in
einer Seitenansicht und einer
Vorderansicht und in schematischer Darstellung;
und
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Fig. 3 einen Arbeitsablauf beim erfindungsgemäßen
Abziehen und Positionieren des Vorgarns in
schematischer Darstellung und in
Seitenansicht.
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Fig. 1a und 1b zeigen, wie Vorgarnspulen 10 einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung angeordnet sind, wenn
sie bereit sind, eine Spinnmaschine zu beschicken.
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Die Vorgarnspulen 10 werden von einem Spulenträger 11
getragen, der mit Fördermitteln 12 verbunden ist, die an
Laufbahnen 13 laufen.
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Ein Vorgarnträger 14 für Vorgarn 15 ist mit einem
Spulenträger 11 verbunden und enthält einen Endhaken 16, der das
Vorgarn 15 hält und es positioniert.
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Der Vorgarnträger 14 ist fest mit dem Spulenträger 11
verbunden und hält das Vorgarn 15 vom Körper der Spule 10
in einer feststehenden, vorbestimmten Lage getrennt.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel ist der Vorgarnträger 14 in
Gestalt eines umgekehrten "L" ausgebildet, so daß der von
einer Spule 10 und einem Vorgarnträger 14 in Anspruch
genommene Rauminhalt in einer horizontalen Ebene auf ein
Minimum herabgesetzt ist, wobei er sich in senkrechter
Richtung bis in eine Stellung erstreckt, in der es für den
Bedienenden am leichtesten ist, das Vorgarn 15 zu
erfassen.
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Der Vorgarnträger 14 kann am Spulenträger 11 in mindestens
zwei Stellungen, die um 180º voneinander entfernt sind,
angeordnet werden, es kann demzufolge vorgesehen werden,
dar abwechselnd unter denselben Bedingungen entweder die
eine oder die andere Seite von zwei Seiten der
Spinnmaschine beschickt werden.
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Fig. 2a und 2b zeigen eine Anordnung, bei der eine einzige
Laufbahn 13 mit hiermit verbundenen Fördermitteln 12 es
möglich macht, Paare von Spulen 10 und 110 zu bewegen.
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Die Paare von Spulen 10 - 110 werden von ihren
entsprechenden Spulenträgern 11 - 111 getragen, die durch einen
Rahmen 17 miteinander verbunden sind, der seinerseits mit
den Fördermitteln 12 verbunden ist.
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Der Vorgarnträger, der hier die Gestalt eines nach unten
gekehrten "U" hat, bildet einen Teil des Rahmens 17 und
besteht aus zwei Abschnitten 14 und 114, welche die
Vorgarne 15 und 115 der Spulen 10 und 110 tragen.
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Jeder Trägerabschnitt 14 - 114 enthält einen Endhaken 16
und 116, welche die entsprechenden Vorgarne 15 - 115
halten.
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Fig. 3 zeigt in schematischer Darstellung einen möglichen
Zyklus des Abziehens des Vorgarns 15 von der Spule 10
während des Schrittes, während dessen die Spule 10 von
ihrer Herstellungsmaschine zur Laufbahn 13 überführt wird.
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Die Spulen 10 sind an Hebemitteln 18 angeordnet, die einen
Ansaugeinlaß 19 enthalten, der das Vorgarn 15 vom Körper
der Spule 10 absaugt.
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Die Spule 10 ist an dem Hebemittel 18 so angeordnet, daß
ihre Achse vorteilhafterweise mit der Achse des
Spulenträgers 11 zusammenfällt, so daß sie selbsttätig am Ende
der Aufwärtsbewegung am Spulenträger 11 angeordnet werden
kann. Während dieser Bewegung wird die Spule 10 um ihre
eigene Achse zum Drehen gebracht, so daß sie das Erfassen
des Vorgarns 15 durch den Ansaugeinlaß 19 unterstützt.
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Die Spule 10 wird, bevor sie mit ihrem Spulenträger 11
verbunden wird, angehalten, um nicht mehr um ihre eigene
Achse zu rotieren, während der Ansaugeinlaß 19 getrennt
und in Abstand vom Körper der Spule 10 liegt und das
angesaugte Vorgarn 15 zurückhält (Stellung gezeigt in Fig. 3
mit gestrichelten Linien).
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Wenn die Spule 10 an ihrem Spulenträger 11 angebracht
worden ist, wird der Ansaugeinlaß 19 in eine geeignete
Stellung mit Bezug auf den Vorgarnträger 14 bewegt, z.B.
wie mit dem Pfeil 20 gezeigt ist, so daß das Vorgarn 15 am
Haken 16 angebracht werden kann, wenn das Ansaugen des
Ansaugeinlasses 19 angehalten wird. Während dieses
Schrittes werden die Fördermittel 12 der Laufbahn 13 angehalten;
wenn die Befestigung der Spule 10 am Spulenträger 11
vollständig ist und das Vorgarn 15 an seinem Haken 16
angebracht worden ist, werden die Fördermittel 12 um einen
Schritt vorbewegt, um einen neuen Zyklus des Abziehens des
Vorgarns 15 und der Befestigung der Spule 10 einzuleiten.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 werden
Ansaugeinlässe 19, die geeignet sind, um mit Paaren von
gekoppelten Spulen 10 - 110 zusammenzuwirken, am Hebemittel
18 vorgesehen sein.