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Die
vorliegende Erfindung betrifft generell sprühgetrocknete, inhalierbare
Pulverzusammensetzungen von Interleukin-4-Rezeptor (IL-4R) und Verfahren
zur Herstellung und pulmonalen Verabreichung derartiger Zusammensetzungen.
Die erfindungsgemäßen Pulver
sind besonders stabil, was Monomergehalt und Aggregatanteil anbelangt,
sowohl bei der Herstellung als auch bei der Lagerung, und besitzen
zusätzlich
hervorragende Aerosoleigenschaften, sogar in Abwesenheit von stabilisierenden
Trägern
oder Exzipienten. Die erfindungsgemäßen Pulver sind, bei Anwendung
in den tiefen Lungenbereichen, verwendbar zur Behandlung von allergischen
Erkrankungen, wie z.B. Asthma, Atopie und atopische Dermatitis.
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Interleukin
4 (IL-4, auch bekannt als B-Zell-stimulierender Faktor oder BSF-1)
ist ein Cytokin, das von T-Helferzellen, Mastzellen und Basophilen
gebildet wird. Von IL-4 ist gezeigt worden, dass es ein breites
Spektrum an biologischen Wirkungen besitzt, einschließlich der
Co-Stimulierung des Wachstums von T-Zellen, Mastzellen, Granulozyten,
Megakaryozyten und Erythrozyten. Außerdem stimuliert IL-4 die
Proliferation von mehreren IL-2- und IL-3-abhängigen Zelllinien, löst die Exprimierung
von Klasse-II-Haupthistokompatibilitätskomplex-Molekülen in ruhenden
B-Zellen aus, beeinflusst die Bildung von IgE und verstärkt die
Absonderung von IgE und IgG1-Isotypen durch
Lipopolysaccharid-stimulierten B-Zellen. Von IL-4 ist nachgewiesen
worden, dass es eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von
allergischen Erkrankungen spielt und sehr häufig mit Asthma und Allergien
in Zusammenhang steht; oder mit Erkrankungen, die durch Atemnot
gekennzeichnet sind.
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IL-4
bindet an den IL-4-Rezeptor (IL-4R), ein endogenes membran-gebundenes
Protein auf der Oberfläche
bestimmter Zellen. Auf derartige Bindung hin transduziert IL-4R
ein biologisches Signal an verschiedene Immun-Effektorzellen und
triggert dadurch eine Kaskade von Ereignissen, die zu klinischen
Symptomen führt (Renz,
H. et al., 1991, J. Immunol., 146(9): 3049-55). Nukleotid- und Proteinsequenzbestimmung
für IL-4R
ist ausgeführt
worden. Vollentwickelter, humaner IL-4R weist drei Domänenstrukturen
auf: eine extrazelluläre
Domäne
(etwa 207 Aminosäuren),
einen Membranpassagebereich (etwa 24 Aminosäuren) und eine intrazytoplasmatische
Domäne
(etwa 569 Aminosäuren)
(Europäisches
Patent Nr. EP 585-681 (1994)). Löslicher
IL-4R (sIL-4R) ist auch isoliert, geklont und ausführlich erforscht
worden (Europäisches
Patent Nr. EP 367-566 (1997); Mosley et al., 1989, Cell, 59-335, 1989; U.S.-Patent
Nr. 5,767,065 und Garrone, P. et al., 1991, Eur. J. Immunol., 21(6):
1365-9). IL-4 bindet bevorzugt eher an sIL-4R in Lösung als
an den endogenen Zelloberflächen-IL-4R
und verhindert dadurch die zelluläre Aktivierung und blockiert
die biologische Antwort, z.B. die Kaskade von Wirkungen, die mit
IL-4 und seiner Bindung an den endogenen Rezeptor verbunden ist
(Renz, H. et al., 1991, vorstehend, und Renz, H., 1999, Inflamm.
Res., 48(8): 425-31).
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IL-4R
ist als ein Immunsuppressivum und ein antiinflammatorischer Wirkstoff
beschrieben worden, und die Verabreichung von IL-4R kann bei der
Behandlung von Leiden, wie z.B. Allergie, Rhinitis, atopische Dermatitis,
rheumatoide Arthritis, Transplantatabstoßung, chronische Transplantat-Wirt-Reaktion
(GvH) und systemischer Lupus erythematodes (SLE), vorteilhaft sein
(Siehe z.B. U.S.-Pat. Nr. 5,856,296; Renz, H. et al., 1992, J. Invest.
Dermatol., 99(4): 403-8; Hackstein, H. et al., 1999, Tissue Antigens,
54(5): 47-17; Rivas, D. et al., 1995, J. Autoimmun., 8(4): 587-600
und Schorlemmer, H.U. et al., 1995, Inflamm. Res., 44, Erg. 2:S
194-6).
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Wie
viele Biopeptide neigt IL-4R zur Instabilität. Er neigt unter extremen
Bedingungen (z.B. stark saurer oder basischer pH-Wert, hohe Temperaturen)
zur Zersetzung und/oder Aggregation und ist anfällig für Oxidationsmittel und endogene
Proteasen. Die innewohnende chemische und physikalische Instabilität von IL-4R macht
die pharmazeutische Formulierung besonders problematisch. Um die
Stabilität
und Bioaktivität
des Proteins aufrechtzuerhalten, sind gebräuchliche IL-4R-Formulierungen
in erster Linie lösungsbasiert
und werden vor Verabreichung als Lyophilisate gelagert (z.B. U.S.-Pat.
Nrn. 5,856,296, 5,767,065 und 6,063,371). Eine lösliche, lösungsbasierte IL-4R-Peptidzusammensetzung
zur Verabreichung durch Inhalation, NuvanceTM,
wird derzeit für
die Behandlung von Asthma klinisch getestet (Borish, L.C. et al.,
1999, Am. J. Resp. Crit. Care Med., 160(6): 1816-23).
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Lösungsbasierte
Formulierungen von IL-4R leiden an anderen Nachteilen, als diejenigen,
die mit Lösungsphaseninstabilität verbunden
sind, verschieden sind. Erstens nehmen lösungsbasierte Formulierungen mehr
Platz in Anspruch und erfordern mehr Mühe als feste Formulierungen
und sind somit teurer. Überdies müssen sie
im Allgemeinen gekühlt
werden (typischerweise in einer Umgebung von 2 bis 8°C aufbewahrt),
was die Lagerungs- und Transportmöglichkeiten weiter einschränkt. Außerdem zeigen
viele lösungsbasierte
Formulierungen im Laufe der Zeit einen Proteinkonzentrationsverlust,
der vermutlich auf die Bildung von Dimeren und anderen Proteinaggregaten
in Lösung
zurückzuführen ist.
Derartige Formulierungen müssen
häufig
mit stabilisierenden Zusatzstoffen, wie z.B. Puffersubstanzen und/oder
Antioxidantien, ergänzt
werden, um die Lösungsinstabilität zu minimieren.
Folglich wäre
es wünschenswert,
eine feste oder pulverbasierte Zusammensetzung von IL-4R bereitzustellen,
insbesondere eine, die nicht nur stabil hergestellt und gelagert,
sondern zusätzlich
in fester Form verabreicht werden könnte, wie z.B. ein inhalierbares
Trockenpulver. Viele vorklinische und klinische Studien mit inhalierten
Proteinen, Peptiden, DNA und kleinen Molekülen haben sowohl innerhalb der
Lungen als auch systemisch Wirksamkeit gezeigt.
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Pulverformulierungen
stellen eine Alternative zu Lösungsformulierungen
dar und Proteine werden, wenn sie in Pulverform gewünscht werden,
am häufigsten
als Lyophilisate hergestellt (z.B. U.S.-Patent Nr. 5,856,296). Leider
werden gefriergetrocknete Pulver typischerweise als Pulverkuchen
geformt, welche zusätzliche
Abreib- und Mahl- und gegebenenfalls Sieb-Verarbeitungsschritte erfordern, um
fließende
Pulver bereitzustellen. In den vergangenen Jahren ist Sprühtrocknen
eingesetzt worden als eine alternative Methode zur Herstellung einer
Reihe von therapeutischen Pulvern auf Proteinbasis, insbesondere
zur aerosolisierten Verabreichung (z.B. Internationale Patentveröffentlichungen
Nrn. WO 96/32149; WO 95/31479; WO 97/41833, Inhale Therapeutic Systems,
Inc. zugeteilt). Leider neigen bestimmte Proteine, und Cytokine
im Besonderen, zu Zersetzung während
des Sprühtrocknens
und zum Verlust ihrer Sekundärstruktur
(Maa, Y.F., et al., J. Pharm. Sciences, 87 (2), 152-159 (1998)).
Für ein
repräsentatives
Cytokin, humanes Wachstumshormon, berichtete Mumenthaler, dass Sprühtrocknen
bei 90°C
zur Bildung von 4% unlöslichen
Aggregaten und zur Bildung von 21% löslichen Aggregaten führte – ein Verlust
von 25% intaktem Protein (Pharmaceutical Res., 11, 12-20 (1994)).
Die Instabilität
des veranschaulichenden Cytokins, hGH, wurde weiterhin von Maa,
Y.F., et al., ibid, gezeigt, die 42%ige Aggregatbildung (löslich und
unlöslich)
bei Zerstäubung
einer Lösung
von hGH berichteten.
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Zusätzlich besitzt
sIL-4R eine Reihe von potenziellen Instabilitätsstellen, was sowohl zu lösungsbasierter
Instabilität
als auch zu Instabilität
im festen Zustand führt.
Speziell enthält
sIL-4R 7 Cysteine (Cys11, 21, 31, 51, 61, 63 und 184), was mindestens
ein freies Sulfhydryl garantiert, welches für intermolekulare Disulfidbindungen
verfügbar
sein kann. Derartige intermolekulare Disulfidbindungen führen zu
der leichten Bildung von Dimeren, Trimeren und anderen Aggregaten
mit sich selbst. Somit neigt dieses Molekül besonders zu Instabilität. Neben
aggregationsanfälligen
Stellen weist das IL-4R-Peptid auch zersetzungsanfällige Stellen
auf. Beispielsweise schließen
die Stellen, die wahrscheinlich oxidativ angreifbar sind, vier Methioninreste
(Met3, 16, 25 und 67) ein. Zusätzlich
wird bei den Aminosäureresten
145-146 eine säurelabile
Asp-Pro-Bindung gefunden, die bei niedrigem pH-Wert spaltbar ist.
Zwei wahrscheinliche Desamidierungsstellen schließen Asn-Gly
(26-27) und Asn-Gly (56-57) ein, obwohl das Molekül zahlreiche
andere potenzielle Desamidierungsreste (Asn und Gln) besitzt.
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Somit
sahen sich die Erfinder der schwierigen Aufgabe gegenüber, nicht
nur eine verbesserte Trockenpulverformulierung mit IL-4R bereitzustellen,
um einige der mit lösungsbasierten
Formulierungen mit IL-4R verbundenen Nachteile, wie vorstehend beschrieben,
zu überwinden,
sondern auch die Faktoren, die die Instabilität und Aerosoleigenschaften
von IL-4R beeinflussen,
auszubalancieren, um zu einer stabilen Trockenpulverformulierung,
die für
pulmonale Verabreichung geeignet ist, zu gelangen. Das heißt, vor
der vorliegenden Erfindung war die Entwicklung eines chemisch und
physikalisch stabilen, bioaktiven Trockenpulvers mit IL-4R, das
auch die für
die Aerosolisierung notwendigen physikalischen Eigenschaften (z.B.
hohe Dispergierbarkeiten, die im Laufe der Zeit stabil bleiben,
geeignete aerodynamische Größe) besitzt,
unbekannt.
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Die
vorliegende Erfindung basiert auf der unerwarteten Entdeckung von
chemisch und physikalisch stabilen sprühgetrockneten Pulverzusammensetzungen
von IL-4R, obwohl von derartigen Molekülen (d.h. Cytokine) bekannt
ist, dass sie besonders instabil sind, wenn sie der Scherbeanspruchung,
den Flüssigkeit-Wand-Interaktionen,
den hohen Temperaturbedingungen und dergleichen des Sprühtrocknens
ausgesetzt werden. Überraschend
zeigt das erfindungsgemäße, sprühgetrocknete
Pulver sowohl einen Monomergehalt als auch einen Aggregatanteil,
die im Wesentlichen unverändert
sind gegenüber
denen der Lösung
vor Sprühtrocknung. Überdies
stellt die Erfindung IL-4R-Trockenpulverzusammensetzungen
bereit, die lagerstabil sind, sowohl was Monomergehalt als auch
Aggregatanteil anbelangt, sogar unter extremen Feuchtigkeitsbedingungen.
Das heißt,
die hier beschriebenen sprühgetrockneten
Pulver zeigen sowohl hervoreagende chemische als auch physikalische
Stabilität,
ebenso wie sie gute Dispergierbarkeiten (d.h. Aerosoleigenschaften) aufweisen,
was sie für
Anwendung an der Lunge geeignet macht.
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In
einer Ausführungsform
stellt die Erfindung eine sprühgetrocknete
IL-4R-Pulverzusammensetzung bereit,
die über
ausgedehnte Zeiträume,
14 Tage oder mehr, unter extremen Feuchtigkeits- und Temperaturbedingungen
gelagert werden kann, ohne wesentliche Änderungen der Aerosolleistung,
der chemischen und/oder physikalischen Eigenschaft, der Bioaktivität und dergleichen
zu erfahren. Genauer gesagt ist der IL-4R-Gehalt der erfindungsgemäßen Pulverzusammensetzungen
im Wesentlichen unverändert
gegenüber den
Suspensionen oder Lösungen
vor der Sprühtrocknung,
d.h. er erfährt
im Laufe der Zeit minimale Aggregatbildung und/oder minimalen Proteinmonomerverlust.
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Die
IL-4R-Pulverzusammensetzung, die bei Herstellung und Lagerung unerhebliche
Zersetzung zeigt, kann in Abwesenheit von stabilisierenden Zusatzstoffen
oder Exzipienten hergestellt werden oder kann weiter einen pharmazeutisch
verträglichen
Exzipienten beinhalten. Bevorzugte Exzipienten schließen Zinksalze,
Citrat, Leucin, und Kombinationen daraus ein.
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Die
IL-4R-Pulverzusammensetzung weist vorzugsweise einen Monomergehalt
auf, der im Wesentlichen unverändert
ist gegenüber
dem der Lösung
oder Suspension vor Trocknung. Die Veränderung des Monomergehalts
wird hier als eine prozentuale Abnahme (gegenüber der Lösung oder Suspension vor Trocknung)
dargestellt. Die Abnahme des Monomergehalts beträgt vorzugsweise weniger als
etwa 10%, stärker
bevorzugt weniger als 7%, am meisten bevorzugt weniger als 5%.
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Die
IL-4R-Pulverzusammensetzung zeigt vorzugsweise minimale Aggregatbildung
gegenüber
der der Lösung
oder Suspension vor Trocknung. Der Anteil der Aggregatbildung wird
hier als prozentuale Zunahme (gegenüber der Lösung oder Suspension vor Trocknung)
dargestellt. Die Zunahme des Aggregatgehalts beträgt vorzugsweise
weniger als 10%, stärker
bevorzugt weniger als 7%, am meisten bevorzugt weniger als 5%.
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Zusätzlich umfassen
die erfindungsgemäßen IL-4R-Pulverzusammensetzungen
Teilchen, die wirksam in die Lungenbläschen eindringen, das heißt, die
in einer speziellen Ausführungsform
einen massemedianen Durchmesser (MMD) von weniger als etwa 10 μm aufweisen,
vorzugsweise weniger als etwa 7,5 μm und am meisten bevorzugt weniger
als 5 μm
im Durchmesser. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist das Pulver aus Teilchen mit einem MMD von etwa 1,0 bis 3,5 μm zusammengesetzt.
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Weitere
Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen IL-4R-Pulverzusammensetzungen
beinhalten sprühgetrocknete
IL-4R-Teilchen, die einen massemedianen aerodynamischen Durchmesser
(MMAD) von weniger als etwa 10 Mikrometer aufweisen, vorzugsweise
weniger als etwa 5,0 Mikrometer und stärker bevorzugt weniger als
etwa 3,5 Mikrometer. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
liegt der MMAD im Bereich von 1,5 bis 3,5 Mikrometer.
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Auch
von der Erfindung umfasst ist eine aerosolisierte IL-4R-Pulverformulierung
und ein IL-4R-Pulver in
einer Einheitsdosis-Arzneiform.
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In
einer anderen Ausführungsform
ist die Erfindung auf ein Verfahren zur Verabreichung einer IL-4R-Pulverzusammensetzung,
wie hier beschrieben, an die Lungen eines Patienten, der dessen
bedarf, gerichtet. Bei dem Verfahren wird eine Zusammensetzung,
wie vorstehend beschrieben, durch Inhalation in aerosolisierter
Form verabreicht.
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Die
Erfindung umfasst auch, in noch einer anderen Ausführungsform,
ein Verfahren zur Herstellung einer dispergierbaren, trockenen IL-4R-Pulverzusammensetzung,
die die vorstehend beschriebenen Merkmale aufweist.
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In
einer Ausführungsform
wird die einatembare IL-4R-Pulverzusammensetzung hergestellt durch Kombinieren
des/der IL-4R-Wirkstoffs/Wirkstoffe in einem geeigneten Lösungsmittel,
um ein Gemisch oder eine Lösung
zu bilden, und Sprühtrocknen
des Gemischs oder der Lösung,
um einzelne, im Wesentlichen amorphe Teilchen zu erhalten, vorzugsweise
in Form eines Trockenpulvers. Der IL-4R bleibt beim Sprühtrocknen
im Wesentlichen intakt, was zu Pulverteilchen führt, bei denen das Ausmaß der Proteinzersetzung
(wie durch Abnahme des Monomergehalts und Aggregatbildung gekennzeichnet)
unerheblich ist.
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Ein
fakultativer pharmazeutischer Exzipient kann weiter zu dem Lösungsmittel
zugegeben werden, um eine homogene Lösung oder ein heterogenes Gemisch
zu bilden, so dass das Sprühtrocknen
der Lösung
oder des Gemischs Teilchen liefert, die, zusammen mit IL-4R, einen
Exzipienten, einen Puffer und jegliche andere Bestandteile, die
in der Lösung
oder dem Gemisch vorhanden sind, umfassen. In einer anderen Ausführungsform
kann der pharmazeutische Exzipient separat gelöst und sprühgetrocknet werden, um separate,
jedoch ergänzend
verabreichbare Pulverteilchen zu ergeben.
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Diese
und andere Aufgaben und Merkmale der Erfindung werden besser ersichtlich
werden, wenn die folgende detaillierte Beschreibung zusammen mit
den beigefügten
Abbildungen und Beispielen gelesen wird.
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1:
Diese Figur stellt einen Graphen der Wirkung der Temperatur auf
den Monomergehalt der sprühgetrockneten
Pulver, Formulierungen 1(A)–1(D)
aus Beispiel 1, dar (2-Wochen-Stabilitätsdaten).
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2:
Diese Figur stellt einen Graphen der Wirkung der relativen Feuchtigkeit
auf den Monomergehalt des sprühgetrockneten
Pulvers, Formulierungen 1(A)–1(D)
aus Beispiel 1, dar (2-Wochen-Temperaturstabilitätsdaten).
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3:
Diese Figur stellt einen Graphen der Wirkung der Temperatur auf
den Monomergehalt der sprühgetrockneten
Pulver, Formulierungen 1(A)–1(D)
aus Beispiel 1, dar (2-Wochen-Temperaturstabilitätsdaten).
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A. Begriffsbestimmungen
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Die
folgenden Begriffe, wie hier verwendet, haben die angegebenen Bedeutungen.
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Im
Kontext der vorliegenden Erfindung bezeichnen „IL-4R" und „sIL-4R" die extrazelluläre Domäne des zellgebundenen Proteins,
das als Rezeptor für
das Cytokin, Interleukin-4, dient. Wie nachstehend diskutiert, ist
IL-4R, wie hier verwendet, nicht auf eine einzige Peptidsequenz
beschränkt,
sondern soll jegliches bekannte Protein umschließen, das IL-4R-Aktivität aufweist,
einschließlich
aus natürlichen
und synthetischen Quellen stammender IL-4R, sowie Agonisten und
Analoga davon, soweit sie die mit dem nativen Peptid verbundene
therapeutische Aktivität
bewahren.
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Wie
hier verwendet, bezeichnet der Begriff „Agonist" Verbindungen, die die Wirkung der nativen
Verbindung nachahmen. Ein Agonist kann eine peptidische oder eine
nicht-peptidische
Verbindung sein.
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Wie
hier verwendet, bezeichnet der Begriff „Analogon" diejenigen Verbindungen, bei denen
eine oder mehrere Aminosäuren
substituiert, entfernt (d.h. Bruchstücke), hinzugefügt oder
anderweitig aus der nativen (Wildtyp), humanen Sequenz modifiziert
worden sind und die mindestens etwa 10, 20, 30 oder 40% und vorzugsweise
mindestens 50%, 60% oder 70% und am meisten bevorzugt mindestens
80%, 90%, 95%, 100% oder mehr als 100% Bioaktivität von der
des nativen (nicht-synthetischen), endogenen Peptids zeigen. Die
Rezeptorspezifität
ist gegebenenfalls im Wesentlichen ähnlich wie beim nativen (Wildtyp),
endogenen Peptid. Typischerweise wird die Rezeptoraffinität mindestens
30%, 40% oder 50% von der des nativen (Wildtyp), endogenen Peptids
betragen; stärker
bevorzugt mindestens 60%, 70%, 80%, 90%, 95%, 100% oder mehr als 100%.
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Erfindungsgemäße Zusammensetzungen
werden als „einatembar" betrachtet, falls
sie zur Inhalationstherapie (d.h. fähig, durch den Mund oder die
Nase eingeatmet und in die Lungen gezogen zu werden) und/oder pulmonalen
Abgabe (d.h. lokalen Abgabe an die Gewebe des tiefen Lungenbereichs
und Resorption durch die Epithelzellen darin in den Blutkreislauf)
geeignet sind. Erfindungsgemäße Zusammensetzungen
sind vorzugsweise zur schnellen systemischen Resorption durch die
Lungen, d.h. mit Höchstwerten
im Blut in weniger als 60 Minuten, geeignet.
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Wie
hier verwendet, bezeichnet der „tiefe Lungenbereich" die alveolären Bereiche
der Lunge (im Gegensatz zu den Bronchialbereichen). Eine für die „Inhalationstherapie" geeignete Zusammensetzung
ist eine Zusammensetzung, die bei Aerosolisierung (i) leicht in
einem oralen Inhalations- oder intranasalen Abgabegerät dispergiert
und (ii) von einem Säuger-Individuum entweder
durch den Mund oder die Nase eingeatmet werden kann, so dass mindestens
ein Anteil der Teilchen durch die Schleimhäute der Nasenwege oder der
Lunge resobiert wird. Eine für
die „pulmonale
Verabreichung" geeignete
Zusammensetzung umfasst Teilchen, von denen mindestens ein Anteil,
bei Abgabe über
Inhalation in aerosolisierter Form, die Gewebe der Lunge erreichen,
einschließlich
des tiefen Lungenbereichs.
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„Oral einatembare" Zusammensetzungen
sind diejenigen einatembaren Zusammensetzungen, die besonders an
die orale Inhalation angepasst sind. Desgleichen sind „nasal
einatembare" Zusammensetzungen diejenigen
einatembaren Zusammensetzungen, die besonders an die nasale Inhalation,
d.h. intranasale Abgabe an die oberen Atemwege, angepasst sind.
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„Trockenpulver" bezeichnet eine
einatembare Zusammensetzung, die fein dispergierte feste Teilchen enthält, die
verhältnismäßig frei
fließen
und fähig
sind (i) leicht in einem Inhalationsgerät dispergiert und (iii) von
einem Individuum inhaliert zu werden, so dass ein Anteil der Teilchen
die Lungen erreicht, um das Eindringen in die Alveolen zu gestatten.
Das Trockenpulver kann kristallin sein, ein amorphes Glas oder ein
Gemisch aus beiden Formen. Ein Trockenpulver enthält typischerweise
weniger als etwa 10% Feuchtigkeit, vorzugsweise weniger als etwa
3% Feuchtigkeit, und enthält
stärker
bevorzugt weniger als etwa 3% Feuchtigkeit.
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„Abgegebene
Dosis" oder „ED" (engl.: emitted
dose) stellt einen Hinweis auf die Abgabe einer Arzneistoffformulierung
aus einem geeigneten Inhaliergerät
nach einem Abschuß-
oder Dispersionsereignis bereit. Genauer ausgedrückt ist, für Trockenpulverformulierungen,
die ED ein Maß des
Prozentsatzes an Pulver, der aus einer Einheitsdosis-Packung herausgezogen
wird und der das Mundstück
eines Inhaliergeräts
verläßt. Die ED
wird definiert als das Verhältnis
der von einem Inhaliergerät
abgegebenen Dosis zu der Nominaldosis (d.h. die Masse des Pulvers
pro Einheitsdosis, die vor dem Abschießen in ein geeignetes Inhaliergerät platziert wird).
Die ED ist ein experimentell bestimmter Parameter und wird typischerweise
mit einem In-vitro-Geräteaufbau,
der die Abgabe einer Dosis an den Patienten nachahmt, bestimmt.
Um einen ED-Wert zu bestimmen, wird eine Nominaldosis des Trockenpulvers,
typischerweise in Einheitsdosisform, in einen geeigneten Trockenpulver-Inhalator
(wie z.B. in dem U.S.-Patent Nr. 5,785,049, Inhale Therapeutic Systems
zugeordnet, beschrieben) platziert, welcher dann betätigt wird,
wodurch das Pulver dispergiert wird. Die so erhaltene Aerosolwolke
wird dann mit Vakuum aus dem Gerät
gezogen, wo es auf einem, an das Geräte-Mundstück angebrachten tarierten Filter
aufgefangen wird. Die Menge an Pulver, die den Filter erreicht,
bildet die abgegebene Dosis. Beispielsweise beträgt für eine 5 mg-, Trockenpulver-enthaltende
Darreichungsform, die in ein Inhalationsgerät platziert wird, falls die
Dispersion des Pulvers zur Wiedergewinnung von 4 mg Pulver auf einem
tarierten Filter, wie vorstehend beschrieben, führt, die abgegebene Dosis für die Trockenpulverzusammensetzung:
4 mg (abgegebene Dosis)/5 mg (Nominaldosis) × 100 = 80%. Für nicht-homogene
Pulver stellen ED-Werte einen Hinweis auf Abgabe des Arzneistoffs
aus einem Inhaliergerät
nach dem Abschießen
statt von dem Trockenpulver und sind auf die Menge an Arzneistoff
bezogen statt das Gesamtpulvergewicht. Entsprechend korrespondiert
für MDI-
und Vernebler-Darreichungsformen
die ED mit dem Prozentsatz des Arzneistoffs, der aus einer einzeldosierten
Arzneiform gezogen wird und der das Mundstück eines Inhaliergeräts verläßt.
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Ein „dispergierbares" Pulver ist eines,
das einen ED-Wert von mindestens etwa 30% aufweist, vorzugsweise
mindestens etwa 40%, stärker
bevorzugt mindestens etwa 50% und noch stärker bevorzugt mindestens etwa
55%.
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„Massemedianer
Durchmesser" oder „MMD" ist ein Maß der mittleren
Teilchengröße, da die
erfindungsgemäßen Pulver
generell polydispers sind (d.h. aus einer Bandbreite von Teilchengrößen bestehen). MMD-Werte,
wie hier berichtet, werden mit einem Zentrifugenabsetzvorgang bestimmt,
obwohl jegliche Anzahl an gewöhnlich
eingesetzten Techniken zum Messen der mittleren Teilchengröße verwendet
werden kann (z.B. Elektronenmikroskopie, Lichtstreuung, Laserdiffraktion.
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„Massemedianer
aerodynamischer Durchmesser" oder „MMAD" ist ein Maß der aerodynamischen Größe eines
dispergierten Teilchens. Der aerodynamische Durchmesser wird verwendet,
um ein aerosolisiertes Pulver in Bezug auf sein Absetzverhalten
zu beschreiben, und ist der Durchmesser einer Kugel mit Einheitsdichte,
die die gleiche Absetzgeschwindigkeit in Luft aufweist wie das Teilchen.
Der aerodynamische Durchmesser umschließt Teilchenform, Dichte und
physische Größe eines
Teilchens. Wie hier verwendet, bezeichnet MMAD den Mittelwert oder
Median der aerodynamischen Teilchengrößeverteilung eines aerosolisierten
Pulvers, der mit Kaskaden-Impaktion bestimmt wurde, sofern nicht
anders angegeben.
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Die „Feinpartikel-Fraktion" (FPF<3,3μm)
wird als die Dosis des Pulvers definiert, welche unter 3,3 Mikrometer
liegt, wie mit Kaskaden-Impaktion bestimmt. Dieser Parameter korrespondiert
mit der Gesamtmasse unter Stufe 3 eines Andersen-Impaktors, bei
Betrieb mit einer Fließgeschwindigkeit
von 1 cfm (28,3 L/min).
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„Pharmazeutisch
verträglicher
Exzipient" und „pharmazeutisch
verträglicher
Träger" sind synonym und
bezeichnen Exzipienten, die in den erfindungsgemäßen Formulierungen enthalten
sein und zusammen mit den Teilchen in die Lungen aufgenommen werden
können,
ohne signifikante toxikologische Nebenwirkungen für das Individuum
und insbesondere für
die Lungen des Individuums.
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„Pharmakologisch
wirksame Menge" oder „physiologisch
wirksame Menge" ist
die Menge an IL-4R, die in einer Erfindungszusammensetzung, wie
hier beschrieben, vorhanden ist, welche benötigt wird, um einen gewünschten
Spiegel von IL-4R im Blutstrom des Gewebes eines zu behandelnden
Individuums bereitzustellen und dadurch eine erwartete physiologische
Antwort hervorzurufen, wenn eine derartige Zusammensetzung durch
Inhalation zur Ablagerung in und Resorption aus der Lunge verabreicht
wird. Die genaue Menge wird von zahlreichen Faktoren abhängen, z.B.
dem verwendeten, speziellen Il-4R (z.B. natürlich oder synthetisch, in
voller Größe oder
ein Bruchstück
oder Analogon), dem eingesetzten Abgabegerät, den physikalischen Eigenschaften
des Pulvers, der geplanten Verwendung durch den Patienten (z.B.
die Anzahl der pro Tag verabreichten Dosen) und Faktoren in Zusammenhang
mit dem Patienten (z.B. Alter, Größe, Gewicht, Gesundheit, etc.),
und kann von einem Fachmann, basierend auf der hier bereitgestellten
Information, bestimmt werden.
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Ein „oberflächenaktives
Mittel" ist ein
Exzipient, der Oberflächenaktivität (z.B.
mit Oberflächentensiometrie
gemessen) aufweist, wie durch seine Fähigkeit gekennzeichnet, die
Oberflächenspannung
der Flüssigkeit,
in der er gelöst
ist, zu verringern und die rasche Ausbreitung der mit ihm verbundenen
Arzneistoffe über Schleimhautoberflächen zu
bewirken. Oberflächenspannung,
die mit der Grenzfläche
zwischen einer Flüssigkeit
und einer anderen Phase zusammenhängt, ist die Eigenschaft einer
Flüssigkeit,
aufgrund derer die Oberflächenmoleküle eine
nach innen gerichtete Anziehung zeigen. Der Begriff schließt auch
Detergentien, Emulgatoren, Penetrationsverbesserer und Netzmittel
ein.
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Mit „wasserlösliches
Peptid" ist ein
Peptid gemeint, das eine Löslichkeit
in Wasser von mindestens 0,5 mg/ml aufweist, und stärker bevorzugt
von mindestens 1 mg/ml.
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„Aminosäure" bezeichnet jegliche
Verbindung, die sowohl eine Aminogruppre als auch eine Carbonsäuregruppe
enthält,
und schließt
pharmazeutisch verträgliche
Salze davon ein. Obwohl die Aminogruppe am häufigsten an der an die Carboxyfunktion
angrenzenden Position vorkommt, kann die Aminogruppe an jeglicher
Stelle innerhalb des Moleküls
positioniert sein. Die Aminosäure
kann auch zusätzliche
funktionelle Gruppen enthalten, wie z.B. Amino, Thio, Carboxyl,
Carbamid, Imidazol etc. Die Aminosäuren können synthetisch oder natürlich vorkommen
und können
entweder in ihren razemischen oder optisch aktiven (D- oder L-)-Formen
verwendet werden, beispielsweise als ein einzelnes optisch aktives
Enantiomer oder als jegliche Kombination oder jegliches Verhältnis von
Enantiomeren.
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Ein „Dispersionsmittel" bezeichnet einen
Bestandteil der hier beschriebenen einatembaren IL-4R-Pulverzusammensetzungen,
der, wenn er in 0,01 bis 99 Gewichtsprozent der Zusammensetzung
vorliegt, vorzugsweise von 0,01 bis 70 Gewichtsprozent, wirksam
ist, die Dispergierbarkeit der einatembaren IL-4R-Pulverzusammensetzungen
(bestimmt durch Bestimmung der abgegebenen Dosis) um mindestens
10% zu steigern, bei Vergleich mit der Dispergierbarkeit der einatembaren
IL-4R-Zusammensetzung ohne das Dispersionsmittel.
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„Pulmonale
Lungenbioverfügbarkeit" oder „relative
Bioverfügbarkeit" ist der Prozentsatz
der verabreichten IL-4R-Dosis, der in den Lungen abgelagert worden
ist und der resobiert wird und im systemischen Kreislauf eines Säugers verfügbar wird,
gegenüber
dem Prozentsatz, die aus einer intramuskulären oder subkutanen Injektionsstelle
in das Blut resobiert werden. Repräsentative Modellsysteme zur
Bestimmung der Lungenbioverfügbarkeiten
schließen
Ratte, Kaninchen und Affe ein. Pulmonale Lungenbioverfügbarkeiten
können auf
direkter intratrachealer Verabreichung oder auf Verabreichung durch
Inhalation einer einatembaren IL-4R-Pulverzusammensetzung,
wie hier beschrieben, basieren.
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„Schüttdichte" bezeichnet die Dichte
eines Pulvers vor Verdichtung (d.h. die Dichte eines unverpressten
Pulvers) und wird typischerweise mit einem bekannten USP-Verfahren
gemessen.
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„Im Wesentlichen
unverändert", wie in Bezug auf
Monomergehalt oder Aggregatanteil einer erfindungsgemäßen IL-4R-Pulverzusammensetzung
verwendet, bezeichnet eine Zusammensetzung, die eine Veränderung
von nicht mehr als etwa 2% in entweder dem Monomergehalt oder dem
Aggregatanteil zeigt, bei Vergleich mit denen der korrespondierenden
Lösung
oder Suspension vor Sprühtrocknung.
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Eine „minimale
Zunahme" bezeichnet
bei Verwendung in Bezug auf den IL-4R-Aggregatanteil in einem sprühgetrockneten
IL-4R-Pulver eine Zunahme des Anteils der Aggregate von nicht mehr
als etwa 10% im Vergleich zu dem Anteil der Aggregate in der korrespondierenden
Lösung
oder Suspension vor Sprühtrocknung.
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Eine „minimale
Veränderung" bezeichnet bei Verwendung
in Bezug auf den IL-4R-Monomergehalt
in einem sprühgetrockneten
IL-4R-Pulver eine Veränderung
(d.h. Abnahme) des Monomergehalts von nicht mehr als etwa 10% im
Vergleich zu dem Anteil des IL-4R-Monomers in der korrespondierenden Lösung oder
Suspension vor Sprühtrocknung.
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„Feuchte
Bedingung" bezeichnet
eine Umgebung mit einer relativen Feuchtigkeit größer als
30% relative Feuchtigkeit (RF). Eine besonders feuchte Umgebung
ist eine Umgebung, die eine relative Feuchtigkeit von größer als
etwa 60% RF aufweist, mit hohen Feuchtigkeiten im Bereich von etwa
70% bis 75% RF oder größer.
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B. Bestandteile der einatembaren
IL-4R-Pulverzusammensetzung
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Die
vorliegende Erfindung stellt hoch dispergierbare, einatembare Pulverzusammensetzungen
bereit, welche IL-4R zur pulmonalen Abgabe enthalten. Die hier beschriebenen
Pulverzusammensetzungen überwinden
viele der Probleme, denen man bisher beim Verabreichen peptidischer
Wirkstoffe auf systemischen Wegen oft begegnete, insbesondere die
mit lösungsbasierten
Formulierungen mit IL-4R verbundenen Probleme. Beispiele für derartige
Probleme schließen
verlängerte
Antwortzeit (z.B. die Zeit zwischen Verabreichung und Beginn der
physiologischen Antwort), niedrige systemische Resorption und verhältnismäßig niedrige
Konzentrationen in Geweben und Absonderungen, die Unfähigkeit,
annehmbare Serumspiegel aufrechtzuerhalten, und die Instabilität der Peptide,
und Cytokine im Besonderen, in Lösung
ein.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
sind besonders wirksam zur Behandlung von allergischen Erkrankungen
und Leiden, wie z.B. Asthma und atopische Dermatitis. Überdies
sind die hier beschriebenen Zusammensetzungen, die sprühgetrocknetes
IL-4R-Pulver enthalten, überraschend
stabil (d.h., zeigen minimale chemische und physikalische Zersetzung
bei Herstellung und Lagerung, sogar unter extremen Temperatur- und
Feuchtigkeitsbedingungen). Das heißt, die hier bereitgestellten
Pulver sind überraschend robust, sogar
in Abwesenheit von stabilisierenden oder die Dispergierbarkeit erhöhenden Exzipienten.
Die erfindungsgemäßen IL-4R-Pulver
(i) werden mit Aerosol-Abgabegeräten
leicht dispergiert (d.h., zeigen gute Aerosolleistung), (ii) zeigen überraschend
gute physikalische und chemische Stabilität während der Pulverherstellung
und -verarbeitung und bei Lagerung und (iii) werden reproduzierbar
hergestellt (Beispiele 1–5).
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Die
erfindungsgemäßen, einatembaren
IL-4R-Pulverzusammensetzungen enthalten IL-4R und gegebenenfalls,
aber nicht unbedingt, einen pharmazeutisch verträglichen Exzipienten. Die Bestandteile
der erfindungsgemäßen, einatembaren
IL-4R-Pulverzusammensetzungen werden nun beschrieben.
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IL-4R
zur Verwendung in der Erfindung ist generell folgendermaßen gekennzeichnet.
Endogener, vollentwickelter Interleukin-4-Rezeptor wird als ein
140 kDa-Membranglykoprotein, das IL-4 mit hoher Affinität bindet,
exprimiert (Idzerda, R.L. et al., 1990, J. Exp. Med., 171 (3), 861-873;
Jacobs, C.A. et al., 1991, Blood, 77(11): 2396-2403). Die extrazelluläre Domäne des humanen
IL-4R, in CHO-Zellen in serumhaltigen Medien geklont und gebildet,
ist ein stark glykosiliertes (N-gebunden) und sialyliertes Protein,
das ein nicht-glykosiliertes
Molekulargewicht von 23,9 kDa aufweist und 209 Aminosäurereste
enthält.
Die extrazelluläre
Domäne IL-4R
ist zwischen den Resten 24 und 234 des vollentwickelten Interleukin-4-Rezeptors
lokalisiert. Massenspektrometrische Daten zeigen, dass das Molekulargewicht
des Proteins etwa 37 kDa beträgt,
was eine mindestens 35%ige Glykosilierung nahe legt. Bei SDS-PAGE-Analyse
eluiert das Protein als eine 54 kDa-Bande. Der pI von IL-4R beträgt 3,36
bis 5,18, wie mit isoelektrischer Fokussierung bestimmt. Die Entfaltungs-Übergangstemperatur,
wie mit DSC bestimmt, beträgt
57,8°C und
der Entfaltungsprozess ist hochreversibel.
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IL-4R
zur Verwendung in den hier beschriebenen Zusammensetzungen kann
aus einer kommerziellen Quelle erworben werden oder kann rekombinant
hergestellt werden, beispielsweise mit einem Verfahren, das im U.S.-Pat.
Nr. 5,767,065 und von Armitage et al. in Adv. Exp. Med. Biol. 1991;
292: 121-30, beschrieben wird. Der IL-4R kann neutral sein (d.h.
ungeladen) oder in Form eines pharmazeutisch verträglichen
Salzes vorliegen, beispielsweise ein Säureadditionssalz, wie z.B.
ein Acetat, Maleat, Tartrat, Methansulfonat, Benzolsulfonat, Toluolsulfonat,
etc., oder ein Salz mit einer anorganischen Säure, wie z.B. ein Hydrochlorid, Hydrobromid, Sulfat,
Phosphat, etc. Kationensalze können
auch eingesetzt werden, wie z.B. Salze mit Natrium, Kalium, Calcium,
Magnesium, oder Ammoniumsalze.
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Die
Menge des innerhalb der einatembaren Pulverzusammensetzungen enthaltenen
IL-4R wird die Menge sein, die notwendig ist, um eine therapeutisch
wirksame Menge (d.h. Menge, die erforderlich ist, um die therapeutische
Wirkung zu entfalten) von IL-4R pro Einheitsdosis im Verlauf eines
täglichen
Dosierschemas pulmonal abzugeben. In der Praxis wird dieses je nach
dem speziellen IL-4R (z.B. natürlich
vs. synthetisch, volle Größe vs. Bruchstück, und
seiner korrespondierenden Bioaktivität), der Patientenpopulation
und den Abgabeanforderungen variieren. Aufgrund der hochdispergierbaren
Beschaffenheit der erfindungsgemäßen, einatembaren
Pulver werden Verluste in dem Inhalationsgerät minimiert, was bedeutet,
dass tatsächlich
mehr von der Pulverdosis an den Patienten abgegeben wird. Das wiederum
korreliert mit einer niedrigeren erforderlichen Dosierung, um das
gewünschte
therapeutische Ziel zu erreichen.
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Im
Allgemeinen wird die in den einatembaren Pulverzusammensetzungen
enthaltene Gesamtmenge von IL-4R im Bereich von 1 bis 100% des Gesamtgewichts
der einatembaren Pulverzusammensetzung liegen, vorzugsweise von
5 bis 98%, stärker
bevorzugt von 10 bis 95%, noch stärker bevorzugt von etwa 45
bis 95 Gew.-% bis etwa 50% bis etwa 90%. Eine bevorzugte Trockenpulverzusammensetzung
wird von etwa 40% bis 80% IL-4R enthalten (Gew.-% der Zusammensetzung)
und wird noch stärker
bevorzugt von etwa 0,2 bis 99 Gew.-% IL-4R enthalten.
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Die
erforderliche wirksame Menge von IL-4R wird von einem Patienten
zum nächsten
variieren und von einem Therapieschema zum nächsten. Die Menge und Häufigkeit
der Verabreichung wird natürlich
von derartigen Faktoren wie der Beschaffenheit und Schwere der behandelten
Indikation, der gewünschten
Antwort, der Patientenpopulation, dem Zustand des Patienten und
so fort abhängen.
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Die
allgemein übliche
Dosierung, die für
parenteral verabreichtes sIL-4R zum Auslösen einer biologischen Wirkung
geeignet ist, liegt im Bereich von etwa 1 ng/kg/Tag bis etwa 10
mg/kg/Tag, stärker
bevorzugt von etwa 5 μg/kg/Tag
bis etwa 2 mg/kg/Tag. Derartige parenterale Formulierungen mit IL-4R
werden in den U.S.-Pat. Nrn. 5,856,296 und 6,063,371, vorstehend
diskutiert, diskutiert. Da jedoch pulmonale Abgabe häufig effizienter
ist als parenterale Abgabe, können
die erforderlichen Dosierungen variieren, und können tatsächlich geringfügig geringer
sein als jene in parenteralen Formulierungen genutzten. Die Gabe
von IL-4R, insbesondere zur Behandlung von allergischen Erkrankungen,
wie z.B. Asthma, erfolgt typischerweise wöchentlich. Die wöchentliche
Dosierung eines IL-4R-Pulvers durch Inhalation kann im Bereich von
etwa 0,1 bis 10 mg liegen, stärker
bevorzugt zwischen 0,5–5
mg, noch stärker
bevorzugt zwischen 1–2
mg. Genaue Dosierungen werden von verschiedenen Faktoren, wie z.B.
der Konzentration von IL-4R in dem sprühgetrockneten Pulver, abhängen. Gewünschte Dosierungen
werden typischerweise in 1 bis 10 Atemzügen oder 2 bis 6 Atemzügen erreicht, stärker bevorzugt
in 1–4
Atemzügen,
je nach der genauen eingesetzten Einheitsdosierungs-Arzneiform.
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Die
Effizienz der systemischen IL-4R-Abgabe über das hier beschriebene Verfahren,
d.h. der Prozentsatz der verabreichten Dosis, der den Blutstrom
erreicht (z.B. die pulmonale Lungen-Bioverfügbarkeit), aus einer festen
Inhalations-Darreichungsform wird typischerweise mindestens etwa
1% betragen, stärker
bevorzugt mindestens etwa 2%, typischerweise mindestens etwa 3–5%. In
einer stärker
bevorzugten Ausführungsform beträgt die Effizienz
der systemischen Abgabe in den Blutstrom aus der Lunge mindestens
etwa 15% bis 30%.
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C. Exzipienten und Zusatzstoffe
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Die
erfindungsgemäßen, einatembaren
Pulverzusammensetzungen können „unverdünnt", d.h. ohne pharmazeutische
Exzipienten oder Zusatzstoffe, formuliert werden. Diese Feststellung
war besonders überraschend
angesichts der Neigung der Cytokine, wie z.B. IL-4R, zu sowohl Zersetzung
als auch Aggregation. In einer spezifischen Ausführungsform der Erfindung ist
die einatembare Zusammensetzung eine „unverdünnte" Trockenpulverformulierung. In einer
anderen Ausführungsform
liegt die Trockenpulverformulierung ohne spezielle Exzipienten und
Zusatzstoffe, wie z.B. Penetrationsverstärker, vor.
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In
einer anderen Ausführungsform
können
die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
IL-4R zusammen mit einem oder mehreren pharmazeutisch verträglichen
Exzipienten oder Zusatzstoffen, die zur respiratorischen und pulmonalen
Verabreichung geeignet sind, enthalten. Derartige Exzipienten, falls
vorhanden, liegen generell in der Pulverzusammensetzung in Mengen
im Bereich von etwa 0,01% bis etwa 99% Gewichtsprozent vor, vorzugsweise
von etwa 0,1% bis etwa 95%, stärker
bevorzugt von etwa 0,5% bis etwa 80%, noch stärker bevorzugt von etwa 1%
bis etwa 50–60%.
Beispiele für
Exzipient-haltige einatembare IL-4R-Zusammensetzungen werden in
Beispiel 1 beschrieben. Interessanterweise beeinflusste in den in
den Beispielen beschriebenen beispielhaften Zusammensetzungen die
Gegenwart oder Abwesenheit eines oder mehrerer Exzipienten die chemische
oder physikalische Stabilität
der erfindungsgemäßen, sprühgetrockneten
Pulver nicht wesentlich, weder während
der Herstellung noch der Lagerung.
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Jedoch
werden bevorzugte Exzipienten zum Teil dazu dienen, eines oder mehrere
der Folgenden zu verbessern: die Aerosoleigenschaften der Zusammensetzung,
ihre chemische Stabilität,
ihre physikalische Stabilität
und/oder Lagerungsstabilität.
Bevorzugte Exzipienten können
auch dazu dienen, effizientere und reproduzierbarere Abgabe des
IL-4R durch einen Trockenpulver-Inhalator bereitzustellen und zusätzlich die Handhabungs-Eigenschaften
der IL-4R-Pulverzusammensetzung (z.B. Fließfähigkeit und Konsistenz) zu
verbessern, um die Herstellung und Pulverabfüllung zu erleichtern.
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Im
Besonderen können
die Exzipientmaterialien oft dazu dienen, die physikalische und
chemische Stabilität
der einatembaren IL-4R-Pulverzusammensetzung oder der darin enthaltenen
Wirkstoffe zu verbessern. Beispielsweise kann der Exzipient den
Feuchtigkeits-Restgehalt
minimieren und die Feuchtigkeitsaufnahme aufhalten und/oder die
Teilchengröße, den
Aggregationsgrad, die Oberflächeneigenschaften
(d.h. Rugosität),
die Leichtigkeit der Inhalation und das Zielen der resultierenden
Teilchen auf die Lunge verbessern. Der/die Exzipient(en) können auch
bloß als
Füllstoffe
zur Verringerung der Wirkstoffkonzentration in der Trockenpulverzusammensetzung
dienen.
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In
der vorliegenden Zusammensetzung verwendbare pharmazeutische Exzipienten
und Zusatzstoffe schließen
ein, sind aber nicht beschränkt
auf Proteine (d.h. große
Moleküle,
zusammengesetzt aus einer oder mehreren Aminosäureketten in einer spezifischen
Reihenfolge), Oligopeptide (d.h. kurze, über Peptidbindungen verbundene
Aminosäureketten),
Peptide (d.h. eine Klasse von Molekülen, die in Aminosäuren hydrolisieren),
Aminosäuren,
Lipide (d.h. fettartige, wachsartige oder ölige Verbindungen, typischerweise
in Wasser unlöslich
aber in organischen Lösungsmitteln
löslich,
die Kohlenstoff Wasserstoff und, in einem geringeren Ausmaß, Sauerstoff
enthalten), Polymere (d.h. große
Moleküle,
gebildet durch die Kombination von vielen ähnlichen, kleineren Molekülen) und
Kohlenhydrate (z.B. Zucker, einschließlich Monosaccharide, Di-,
Tri-, Tetra- und Oligosaccharide; derivatisierte Zucker, wie z.B.
Alditole, Aldonsäuren,
veresterte Zucker und dergleichen; und Polysaccharide oder Zuckerpolymere),
die einzeln oder zusammen vorhanden sein können. Geeignete Exzipienten
schließen
diejenigen ein, die in der internationalen Veröffentlichung, Nr. WO 96/32096,
Inhale Therapeutic Systems, Inc. zugeordnet, bereitgestellt werden.
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Bevorzugte
Exzipienten schließen
Zuckeralkohole, Lipide, DPPC, DSPC, Calcium/Magnesium und hydrophobe
Exzipienten, wie z.B. hydrophobe Aminosäuren und hydrophobe Zucker,
ein. Besonders bevorzugte Exzipienten schließen Zinksalze, Leucin, Citrat
und Zucker, wie z.B. Raffinose, ein.
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Für partikuläre Formulierungen
sind bevorzugte Exzipienten diejenigen, die Glasübergangstemperaturen (Tg) über etwa
35°C aufweisen,
vorzugsweise über
etwa 45°C,
stärker
bevorzugt über
etwa 55°C.
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Typische
Polypeptid- und Protein-Exzipienten schließen Serumalbumin, wie z.B.
Humanserumalbumin (HSA), rekombinantes Humanalbumin (rHA), Gelatine,
Casein, Hämoglobin
und dergleichen ein. Besonders bevorzugt sind die Dispergierbarkeit
erhöhende
Polypeptide, z.B. HSA, wie in der internationalen Veröffentlichung,
Nr. WO 96/32096, Inhale Therapeutic Systems, Inc. zugeordnet, beschrieben.
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Repräsentative
Aminosäure/Polypeptid-Bestandteile,
die auch in Bezug auf eine Pufferkapazität funktionieren können, schließen Alanin,
Glycin, Arginin, Betain, Histidin, Glutaminsäure, Asparaginsäure, Cystein, Lysin,
Leucin, Isoleucin, Valin, Methionin, Phenylalanin, Aspartam, Tyrosin,
Tryptophan und dergleichen ein. Bevorzugt sind Aminosäuren und
Peptide, die als Dispersionsmittel dienen. Aminosäuren, die
in diese Kategoie fallen, schließen hydrophobe Aminosäuren, wie
z.B. Leucin (leu), Valin (val), Isoleucin (isoleu), Tryptophan (try),
Alanin (ala), Methionin (met), Phenylalanin (phe), Tyrosin (tyr),
Histidin (his) und Prolin (pro) ein. Eine besonders bevorzugte Aminosäure ist
die Aminosäure
Leucin. Leucin schließt,
bei Verwendung in den hier beschriebenen Formulierungen, D-Leucin,
L-Leucin und razemisches Leucin ein. Dispergierbarkeit erhöhende Peptide
zur Verwendung in der Erfindung schließen Dimere, Trimere, Tetramere
und Pentamere ein, welche aus hydrophoben Aminosäurebestandteilen, wie z.B.
jenen vorstehend beschriebenen, zusammengesetzt sind. Beispiele
schließen
ein Di-Leucin, Di-Valin,
Di-Isoleucin, Di-Tryptophan, Di-Alanin und dergleichen, Tri-Leucin,
Tri-Valin, Tri- Isoleucin,
Tri-Tryptophan etc.; gemischte Di- und Tripeptide, wie z.B. leu-val,
isoleu-leu, try-ala,
leu-try, etc. und leu-val-leu, val-isoleu-try, ala-leu-val und dergleichen,
und homo-Tetramere oder
Pentamere, wie z.B. Tetra-Alanin und Penta-Alanin. Besonders bevorzugte
oligopeptidische Exzipienten sind Dimere und Trimere, die aus zwei
oder mehr Leucinresten zusammengesetzt sind, wie in der internationalen
Patentanmeldung PCT/US00/09785 von Inhale Therapeutic Systems Inc.
mit dem Titel „Dry
Powder Compositions Having Improved Dispersibity" beschrieben. Unter diesen sind Dileucin
und Trileucin besonders bevorzugt.
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Ein
anderes bevorzugtes Merkmal eines Exzipienten zur Verwendung in
der Erfindung ist die Oberflächenaktivität. Oberflächenaktive
Exzipienten, die auch als Dispersionsmittel dienen können, wie
z.B. hydrophobe Aminosäuren
(z.B. leu, val, isoleu, phe, etc.), Di- und Tripeptide, Polyaminosäuren (z.B.
Polyglutaminsäure)
und Proteine (z.B. HSA, rHA, Hämoglobin,
Gelatine) sind besonders bevorzugt, da aufgrund ihrer oberflächenaktiven
Beschaffenheit diese Exzipienten dazu neigen, sich an der Oberfläche der
Teilchen der einatembaren IL-4R-Zusammensetzung zu konzentrieren,
was die resultierenden Teilchen in ihrer Beschaffenheit hochdispergierbar
macht. Andere typische oberflächenaktive
Mittel, die in den hier beschriebenen einatembaren IL-4R-Zusammensetzungen
enthalten sein können,
schließen
ein, sind aber nicht beschränkt
auf Polysorbate, Lecithin, Ölsäure, Benzalkoniumchlorid
und Sorbitanester.
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Zur
Verwendung in der Erfindung geeignete Kohlenhydrat-Exzipienten schließen beispielsweise
Monosaccharide, wie z.B. Fruktose, Maltose, Galaktose, Glucose,
d-Mannose, Sorbose und dergleichen; Disaccharide, wie z.B. Raffinose,
Melicitose, Maltodextrine, Dextrane, Stärken und dergleichen; und Alditole,
wie z.B. Mannit, Xylit, Maltit, Lactit, Xylit, Sorbit (Glucit),
Myoinosit und dergleichen ein.
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Die
einatembaren IL-4R-Zusammensetzungen können auch einen Puffer oder
ein Mittel zum Einstellen des pH-Wertes beinhalten; typischerweise
ist der Puffer ein aus einer organischen Säure oder Base hergestelltes
Salz. Repräsentative
Puffer schließen
Salze mit organischen Säuren,
wie z.B. Salze der Citronensäure,
Ascorbinsäure,
Gluconsäure,
Kohlensäure,
Weinsäure,
Bernsteinsäure,
Essigsäure
oder Phthalsäure, Tris,
Tromethaminhydrochlorid oder einen Phosphatpuffer ein.
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Zusätzlich kann
die erfindungsgemäße, einatembare
IL-4R-Zusammensetzung polymere Exzipienten/Zusatzstoffe, wie z.B.
Polyvinylpyrrolidone, derivatisierte Cellulosen, wie z.B. Hydroxypropylmethylcellulose,
Ficcole (ein polymerer Zucker), Hydroxyethylstärke, Dextrate (z.B. Cyclodextrine,
wie z.B. 2-Hydroxypropyl-β-cyclodextrin
und Sulfobutylether-β-cyclodextrin), Polyethylenglykole,
Pektin, Geschmackstoffe, Salze (z.B. Natriumchlorid), antimikrobielle
Wirkstoffe, Süßungsmittel,
Antioxidantien, Antistatika, oberflächenaktive Mittel (z.B. Polysorbate,
wie z.B. „TWEEN
20" und „TWEEN
80"), Lecithin, Ölsäure, Benzalkoniumchlorid,
Sorbitanester, Lipide (z.B. Phospholipide, Fettsäuren), Steroide (z.B. Cholesterol)
und chelatisierende Mittel (z.B. EDTA) beinhalten. Für Zusammensetzungen,
die einen polymeren Bestandteil enthalten, ist das Polymer typischerweise;
bis zu einem begrenzten Ausmaß in
der Zusammensetzung vorhanden, d.h. in Anteilen von weniger als
etwa 10 Gew.-%. Bevorzugte erfindungsgemäße Zusammensetzungen sind diejenigen,
in denen der IL-4R vorzugsweise nicht-liposomal oder polymer verkapselt
ist, oder nicht-überzogen
(d.h. ohne eine abgegrenzte Überzugsschicht).
Bevorzugte IL-4R-Zusammensetzungen,
wie z.B. jene hier beispielhaft dargestellten, sind schnellwirkende
Formulierungen, d.h. eher für
schnelle Anwendungen als für
Anwendungen mit verlängerter
Freisetzung gestaltet.
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Andere
zur Verwendung in den erfindungsgemäßen, einatembaren IL-4R-Zusammensetzungen
geeignete pharmazeutische Exzipienten und/oder Zusatzstoffe sind
in „Remington:
the Science & Practice
of Pharmacy", 19.
Aufl., Williams & Williams,
(1995), in „Physician's Desk Reference", 52. Aufl., Medical
Economics, Montvale, NJ (1998) und in „The Handbook of Pharmaceutical
Excipients", 3.
Auflage, A.H. Kibbe, Hrsg., American Pharmaceutical Association,
Pharmaceutical Press, 2000, aufgeführt.
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Gemäß der Erfindung
kann die einatembare IL-4R-Pulverzusammensetzung ein Trockenpulver
sein, wobei das Trockenpulver kristallin, ein amorphes Glas oder
ein Gemisch aus beiden Formen ist. Für Formulierungen, die ein oberflächenaktives
Mittel enthalten, wird das oberflächenaktive Material (entweder
in kristalliner oder amorpher Form) typischerweise auf der Oberfläche der
Teilchen in einer höheren
Konzentration vorhanden sein als in dem Schüttpulver.
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D. Herstellung der einatembaren
IL-4R-Zusammensetzungen
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Einatembare
IL-4R-Pulverzusammensetzungen, wie z.B. Trockenpulverformulierungen
werden vorzugsweise durch Sprühtrocknen
hergestellt. Das Sprühtrocknen
der Formulierungen wird beispielsweise ausgeführt, wie generell in dem „Spray-drying
Handbook", 5. Aufl.,
K. Masters, John Wiley & Sons,
Inc., NY, NY (1991), in Platz, R., et al., Internationale Patentveröffentlichungen,
Nrn. WO 97/41833 (1997) und WO 96/32149 (1996), beschrieben.
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Um
eine IL-4R-Lösung
zum Sprühtrocknen
herzustellen, wird IL-4R (und jegliche anderen Exzipienten) generell
in Wasser gelöst,
welches gegebenenfalls einen physiologisch verträgichen Puffer enthält. Der pH-Wert-Bereich
der Lösung
liegt generell zwischen etwa 3 und 10, wobei nahe neutrale pH-Werte
bevorzugt sind, da derartige pH-Werte das Beibehalten der physiologischen
Kompatibilität
des Pulvers nach Auflösung des
Pulvers innerhalb der Lunge unterstützen können. Die wässrige Formulierung kann gegebenenfalls
zusätzliche
wassermischbare Lösungsmittel,
wie z.B. Aceton, Alkohole und dergleichen, enthalten. Repräsentative
Alkohole sind niedere Alkohole, wie z.B. Methanol, Ethanol, Propanol,
Isopropanol und dergleichen. Die Lösungen werden generell IL-4R,
gelöst
mit einer Konzentration von 0,01% (Gewicht/Volumen) bis etwa 20% (Gewicht/Volumen),
vorzugsweise von 0,1% bis 10% (Gewicht/Volumen), stärker bevorzugt
1% bis 3% (Gewicht/Volumen), enthalten. In einer anderen Ausführungsform
können
die Bestandteile der IL-4R-Formulierung unter Verwendung eines organischen
Lösungsmittels
oder Co-Lösungsmittelsystems
sprühgetrocknet
werden, wobei ein oder mehrere Lösungsmittel,
wie z.B. Aceton, Alkohole (z.B. Methanol und Ethanol), Ether, Aldehyde,
Kohlenwasserstoffe, Ketone und polare aprotische Lösungsmittel,
eingesetzt werden.
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Die
IL-4R-haltigen Lösungen
werden dann in einem herkömmlichen
Sprühtrockner,
wie z.B. jenen von kommerziellen Lieferanten, wie z.B. Niro A/S
(Dänemark),
Büchi (Schweiz)
und dergleichen, erhältlich,
sprühgetrocknet,
was zu einer dispergierbaren, einatembaren IL-4R-Zusammensetzung, vorzugsweise in Form
eines einatembaren Trockenpulvers, führt. Die optimalen Bedingungen
zum Sprühtrocknen
der Wirkstofflösungen
werden je nach den Formulierungsbestandteilen variieren und werden
generell experimentell bestimmt. Das zum Sprühtrocknen des Materials verwendete
Gas ist typischerweise Luft, obwohl inerte Gase, wie z.B. Stickstoff
oder Argon, auch geeignet sind. Überdies
sind sowohl die Einlass- als auch die Auslasstemperatur des Gases,
das verwendet wird, um das versprühte Material zu trocknen, derart,
dass sie keine Zersetzung des IL-4R in dem versprühten Material
bewirken. Derartige Temperaturen werden typischerweise experimentell
bestimmt, obwohl generell die Einlasstemperatur im Bereich von etwa
50°C bis
etwa 200°C
liegen wird, während
die Auslasstemperatur im Bereich von etwa 30°C bis etwa 150°C liegen
wird.
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Die
Herstellung der einatembaren, trockenen IL-4R-Pulverzusammensetzungen
unter einer Vielzahl verschiedener Verfahrensparametern der Sprühtrocknung
wird in Beispielen 1 und 2 beschrieben. Überraschenderweise führen die
Scherkräfte,
die durch die Zerstäubung
der Lösung
während
des Sprühtrocknens hervorgerufen
werden, nicht zu Hydrolyse oder Aggregation des IL-4R. Wie hier
beschrieben, können
hochdispergierbare Trockenpulver, die gute physikalische und chemische
Stabilität
und gute aerodynamische Eigenschaften aufweisen, reproduzierbar
und unter vielen verschiedenen Verfahrensbedingungen hergestellt werden.
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In
manchen Fällen
kann es wünschenswert
sein, die einatembare IL-4R-Tockenpulverformulierung
in einer Form bereitzustellen, welche verbesserte Handhabungs/Verarbeitungs-Eigenschaften,
z.B. verringerte Statik, bessere Fließfähigkeit, geringes Zusammenbacken
und dergleichen, besitzt, indem Zusammensetzungen hergestellt werden,
die aus Aggregaten aus feinen Teilchen, das heißt Aggregate oder Agglomerate
des vorstehend beschriebenen einatembaren IL-4R, zusammengesetzt
sind. Trockenpulverteilchen, wobei die Aggregate für die pulmonale
Abgabe leicht wieder zu den feinen Pulverbestandteilen zerbrochen
werden, wie z.B. in Johnson, K., et al. „U.S.-Patent Nr. 5,654,007,
1997, beschrieben. In einer anderen Ausführungsform können die
einatembaren IL-4R-Pulver
hergestellt werden durch Agglomeration der Pulverbestandteile, Sieben der
Materialien, um die Agglomerate zu erhalten, Sphäronisieren, um ein kugelförmigeres
Agglomerat bereitzustellen, und Klassieren, um ein Produkt mit einheitlicher
Größe zu erhalten,
wie z.B. in Ahlneck, C., et al., internationale PCT-Veröffentlichung
Nr. WO 95/09616 (1995) beschrieben.
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Die
einatembaren IL-4R-Trockenpulver werden während der Herstellung, Verarbeitung
und Lagerung vorzugsweise unter trockenen Bedingungen (d.h. verhältnismäßig niedrige
Feuchtigkeit) aufbewahrt. Unabhängig
von dem eingesetzten Trocknungsverfahren wird das Verfahren vorzugsweise
zu einatembaren, hochdispergierbaren Zusammensetzungen führen, die
im Wesentlichen aus amorphen IL-4R-Teilchen zusammengesetzt sind.
-
E. Eigenschaften der einatembaren
IL-4R-Pulverzusammensetzungen
-
Bestimmte
physikalische Eigenschaften der sprühgetrockneten IL-4R-Pulverzusammensetzungen werden
bevorzugt, um die Effizienz der aerosolisierten Abgabe von derartigen
Zusammensetzungen an die Lunge zu maximieren.
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Die
einatembaren IL-4R-Pulverzusammensetzungen sind aus Teilchen zusammengesetzt,
die wirksam sind, um in die Lungen einzudringen. Die Passage der
Teilchen in die Lungenphysiologie ist ein wichtiger Gesichtspunkt
der vorliegenden Erfindung. Zu diesem Zweck weisen die erfindungsgemäßen Teilchen
einen massemedianen Durchmesser (MMD) von weniger als etwa 10 μm, vorzugsweise
weniger als 7,5 μm
und stärker
bevorzugt weniger als 5 μm,
auf und liegen üblicherweise
im Bereich von 0,1 μm
bis 5 μm
im Durchmesser. Bevorzugte Zusammensetzungen sind aus Teilchen zusammengesetzt,
die einen MMD von etwa 0,5 bis 3,5 μm aufweisen. Beispiele für einatembare
IL-4R-Pulverzusammensetzungen mit variierenden Konzentrationen an
Wirkstoff(en) und/oder Exzipient werden in Beispiel 1 beschrieben.
Die einatembaren IL-4R-Pulverzusammensetzungen können auch nicht-einatembare Trägerteilchen,
wie z.B. Lactose, enthalten, wobei die nicht-einatembaren Teilchen
typischerweise größer sind
als etwa 40 Mikrometer. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Trockenpulver nicht-liposomal oder nicht-lipid-haltig.
-
Die
erfindungsgemäßen, einatembaren
IL-4R-Pulverzusammensetzungen werden weiterhin durch eine Aaerosolteilchengrößeverteilung
von weniger als etwa 10 μm
massemedianem aerodynamischen Durchmesser (MMAD), vorzugsweise weniger
als 5,0 μm
und stärker
bevorzugt weniger als 3,5 μm,
gekennzeichnet. Die massemedianen aerodynamischen Durchmesser der
Pulver werden charakteristischerweise im Bereich von etwa 0,5–10 μm, vorzugsweise
von etwa 0,5–5, μm MMAD, stärker bevorzugt
von etwa 1,0–4,0 μm MMAD und
noch stärker
bevorzugt von etwa 1,5 bis 3,5 μm,
liegen.
-
Die
einatembaren IL-4R-Pulverzusammensetzungen, insbesondere die einatembaren
Trockenpulverzusammnensetzungen, weisen generell einen Feuchtigkeitsgehalt
unter etwa 10 Gew.-%, üblicherweise
unter etwa 5 Gew.-% und vorzugsweise unter etwa 3 Gew.-% auf. Derartige
Feststoffe mit geringem Feuchtigkeitsgehalt neigen dazu, bei Verpackung
und Lagerung eine größere Stabilität zu zeigen.
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Die
Trockenpulver weisen vorzugsweise eine Schüttdichte im Bereich von etwa
0,1–10
g/cm3, vorzugsweise von etwa 0,25–4 g/cm3, stärker
bevorzugt von etwa 0,5–2
g/cc und am meisten bevorzugt von etwa 0,7–1,4 g/cm3,
auf.
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Die
abgegebene Dosis (ED) von diesen Pulvern ist größer als 30% und üblicherweise
größer als
40%. Stärker
bevorzugt ist die ED der erfindungsgemäßen Pulver größer als
50% und ist oft größer als
55%.
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Ein
zusätzliches
Maß zur
Charakterisierung der gesamten Aerosolleistung eines Trockenpulvers
ist die Feinteilchen-Dosis (FPD) oder Feinteilchen-Fraktion (FPF),
die den Massenprozentsatz des Pulvers, der einen aerodynamischen
Durchmesser von weniger als 3,3 Mikrometer aufweist, beschreibt.
Trockenpulver mit einem FPF-Wert größer als 40%, stärker bevorzugt
größer als
50%, noch stärker
bevorzugt größer als
60%, sind besonders gut für
die pulmonale Abgabe geeignet. Pulver, die mindestens fünfzig Prozent
an Aerosolteilchen enthalten, die in der Größe zwischen 0,5 und 3,5 μm liegen,
sind bei Abgabe in aerosolisierter Form äußerst wirksam beim Erreichen
der Lungenbereiche, einschließlich
der Alveolen.
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Die
erfindungsgemäßen, sprühgetrockneten,
einatembaren IL-4R-Pulverzusammensetzungen sind weiterhin dadurch
gekennzeichnet, dass sie einen im Wesentlichen unveränderten
Monomergehalt aufweisen gegenüber
dem ihrer Lösung
oder Suspension vor Sprühtrocknung.
Mit anderen Worten löst
das Sprühtrocknungsverfahren
keine Bildung von Dimeren oder anderen Aggregaten aus, wodurch der
Monomerprozentsatz in der Zusammensetzung beeinflusst würde. Das
heißt,
die Veränderung
im Monomergehalt zwischen sprühgetrocknetem
Pulver und Lösung
oder Suspension vor Sprühtrocknung
ist „im
Wesentlichen unverändert", z.B. ist der Prozentsatz
des Monomergehalts des sprühgetrockneten
Pulvers gegenüber
dem der Lösung
oder Suspension vor Sprühtrocknung
vorzugsweise nicht mehr als etwa 15%, stärker bevorzugt nicht mehr als
etwa 10%, stärker bevorzugt
nicht mehr als etwa 7%, noch stärker
bevorzugt etwa 5% oder weniger, wie durch die repräsentativen,
in den Beispielen beschriebenen, IL-4-Pulver beispielhaft dargestellt.
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Die
erfindungsgemäßen, sprühgetrockneten,
einatembaren IL-4R-Pulverzusammensetzungen sind „lagerstabil", d.h. gekennzeichnet
durch minimale Bildung von unlöslichen
Aggregaten und/oder eine minimale Abnahme des Monomergehalts bei
Lagerung über
ausgedehnte Zeiträume
bei extremen Temperaturen („temperaturstabil") und Feuchtigkeiten
(„feuchtigkeitsstabil"). Beispielsweise
erfahren die erfindungsgemäßen, sprühgetrockneten,
einatembaren IL-4R-Pulverzusammensetzungen minimale Aggregatbildung
und minimale Abnahme des Monomergehalts nach Lagerung über einen
Zeitraum (z.B. zwei Wochen oder mehr) bei einer Temperatur im Bereich
von etwa 2°C
bis etwa 50°C,
vorzugsweise etwa 25°C,
und/oder einer relativen Feuchtigkeit im Bereich von 0% bis etwa
75%, vorzugsweise etwa 33% RF. Speziell bilden die gelagerten erfindungsgemäßen, sprühgetrockneten,
einatembaren IL-4R-Pulverzusammensetzungen vorzugsweise weniger
als etwa 15% unlösliche
Aggregate (gegenüber
den Lösungen
oder Suspensionen vor Sprühtrocknung),
stärker bevorzugt
weniger als etwa 10% unlösliche
Aggregate, stärker
bevorzugt weniger als etwa 7% unlösliche Aggregate, noch stärker bevorzugt
etwa 5% oder weniger unlösliche
Aggregate. In einer anderen Ausführungsform
erfahren die gelagerten erfindungsgemäßen, sprühgetrockneten, einatembaren
IL-4R-Pulverzusammensetzungen vorzugsweise eine Abnahme des Monomergehalts,
die nicht größer ist
als etwa 20%, vorzugsweise nicht größer als etwa 10%, stärker bevorzugt
nicht größer als
etwa 7%, noch stärker
bevorzugt etwa 5% oder weniger.
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Es
ist wichtig, die Unterschiede zwischen einatembaren pulverbasierten
Formulierungen und vernebelten Formulierungen zu beachten. Trotz
der Tatsache, dass vernebelte Formulierungen von manchen insofern
als „inhalierbar" betrachtet werden,
dass sie durch den Mund und in die Lungen eingeatmet werden, sind sie
nicht „einatembar", wie hier definiert.
Beispielsweise können
vernebelte Formulierungen typischerweise nicht die Gewebe des tiefen
Lungenbereichs erreichen und durch die Epithelzellen darin in den
Blutkreislauf resorbiert werden. Überdies sind vernebelte Formulierungen
lösungsbasiert,
d.h. werden in Lösung
statt in fester Form verabreicht.
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Repräsentative
einatembare IL-4R-Pulverzusammensetzungen für die pulmonale Abgabe werden
in Beispielen 1–5
bereitgestellt.
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F. Pulmonale Verabreichung
der einatembaren IL-4R-Pulverzusammensetzungen
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Die
einatembaren IL-4R-Pulverzusammensetzungen, insbesondere die hier
beschriebenen Trockenpulverzusammensetzungen, werden vorzugsweise
unter Verwendung eines geeigneten Trockenpulver-Inhalators (DPI),
d.h. eines Inhaliergeräts,
das den inhalierten Atem des Patienten als ein Vehikel nutzt, um
das zuvor dispergierte (durch passive oder aktive Mittel) Trockenpulver
in die Lungen zu transportieren, abgegeben. Bevorzugt sind Trockenpulver-Inhalationsgeräte von Inhale
Therapeutic Systems, wie in Patton, J.S., et al., U.S.-Patent Nr.
5,458,135 (1995); Smith, A., et al., U.S.-Patent Nr. 5,740,794,
(1998); Smith, A., et al., U.S.-Patent
Nr. 5,785,049 (1998) und in der internationalen Patentanmeldung
PCT 00/18084 beschrieben.
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Bei
Verabreichung unter Verwendung eines Geräts diesen Typs ist die einatembare
IL-4R-Pulverzusammensetzung
in einem Aufnahmegefäß enthalten,
welches einen durchstoßbaren
Deckel oder eine andere Zugangsoberfläche aufweist, vorzugsweise
eine Blisterpackung oder Kartusche, wobei das Aufnahmegefäß eine einzelne
Dosierungseinheit oder mehrfache Dosierungseinheiten enthalten kann.
Eine große
Anzahl von Vertiefungen werden praktischerweise mit abgemessenen
Dosen des Trockenpulvermedikaments gefüllt, wie in Parks, D.J. et
al., internationale Patentveröffentlichung
WO 97/41031 (1997) beschrieben.
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Auch
zur Abgabe der hier beschriebenen einatembaren IL-4R-Pulverformulierungen
geeignet sind Trockenpulver-Inhalatoren des Typs der beispielsweise
in Cocozza, S., U.S.-Patent Nr. 3,906,950 (1974) und Cocozza, S.,
U.S.-Patent Nr. 4,013,075, (1977) beschrieben wird, wobei eine vorher
abgemessene Dosis des Trockenpulvers zur Abgabe an ein Individuum
innerhalb einer Hartgelatinekapsel enthalten ist.
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Andere
Trockenpulver-Dispersionsgeräte
für die
pulmonale Verabreichung von Trockenpulvern schließen diejenigen
ein, die beispielsweise in Newell, R.E. et al., europäisches Patent
Nr.
EP 129 985 (1988);
in Hodson, P.D. et al., europäisches
Patent Nr.
EP 472 598 (1996);
in Cocozza, S., et al., europäisches
Patent Nr.
EP 467172 (1994)
und in Lloyd, L.J. et al., U.S.-Patent Nr. 5,522,385 (1996) beschrieben
werden. Auch zur Abgabe der erfindungsgemäßen IL-4R-Pulverzusammensetzungen
geeignet sind Inhalationsgeräte,
wie z.B. der Astra-Draco „TURBUHALER". Dieser Gerätetyp wird
in Virtanen, R., U.S.-Patent Nr. 4,668,218; in Wetterlin, K. et
al., U.S.-Patent Nr. 4,667,668 (1987); und in Wetterlin K., et al.,
U.S.-Patent Nr. 4,805,811 (1989) in Einzelheiten beschrieben. Auch
geeignet sind Geräte,
die die Verwendung eines Kolbens einsetzen, um Luft für entweder
das Mitreißen
des pulverisierten Medikaments, Abheben des Medikaments von einem
Trägersieb durch
Durchleiten von Luft durch das Sieb oder Mischen der Luft mit dem
Pulvermedikament in einer Mischkammer bereitzustellen, mit nachfolgender
Einführung
des Pulvers in den Patienten durch das Mundstück des Geräts, wie z.B. in Mulhauser,
P., et al., U.S.-Patent Nr. 5,388,572 (1997) beschrieben.
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Die
inhalierbaren IL-4R-Pulverzusammensetzungen können auch unter Verwendung
eines unter Druck stehenden Metered-Dose-Inhalers (MDI) abgegeben
werden, der eine Lösung
oder Suspension des Arzneistoffs in einem pharmazeutisch inerten
flüssigen
Treibgas, z.B. ein Chlorfluorkohlenwasserstoff oder ein fluorierter
Kohlenwasserstoff, enthält,
wie in Laube, et al., U.S.-Patent Nr. 5,320,094 (1994) und in Rubsamen, R.M.
et al., U.S.-Patent Nr. 5,672,581 (1994) beschrieben. Vor Gebrauch
werden die einatembaren IL-4R-Pulverzusammensetzungen
generell in einem Aufnahmegefäß unter
Umgebungsbedingungen gelagert und werden vorzugsweise bei Temperaturen
bei oder unter etwa 25°C
und relativen Feuchtigkeiten (RF) im Bereich von etwa 30 bis 60%
gelagert. Stärker
bevorzugte relative Feuchtigkeitsbedingungen, z.B. weniger als etwa 30%,
können
durch das Einbringen eines Trockenmittel in die Sekundärverpackung
der Darreichungsform erreicht werden. Die erfindungsgemäßen, einatembaren
Trockenpulver sind nicht nur durch gute Aerosolleistung gekennzeichnet,
sondern ebenso durch gute Stabilität.
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Bei
Aerosolisierung zur direkten Abgabe in der Lunge werden die hier
beschriebenen IL-4R-Pulverzusammensetzungen
gute Lungen-Bioverfügbarkeiten
zeigen.
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G. Nutzen
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Die
erfindungsgemäßen, einatembaren
IL-4R-Pulverzusammensetzungen sind bei pulmonaler Anwendung besonders
wirksam bei der Behandlung von allergischen Erkrankungen und Störungen,
wie z.B. Asthma, Atopie, atopische Dermatitis und andere mit hohen
Serumspiegeln an IgE und IgG1 verbundenen
Leiden.
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Die
einatembaren IL-4R-Pulverzusammensetzungen können auch zum Behandeln oder
Verhindern von allergischen, viralen, parasitären und bakteriellen Erkrankungen
und Schimmelpilzinfektionserkrankungen verwendet werden, insbesondere
bei Verabreichung zusammen mit γ-Interferon.
(Siehe europäisches
Patent Nr.
EP 585 681 (1994)).
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Die
Erfindungs-Pulverzusammensetzungen dringen bei Inhalation in die
Atemwege der Lungen ein, kommen in den Blutkreislauf und erreichen
wirksame systemische Abgabe. Überdies
sind die pulmonal verabreichten Dosen des IL-4R-Pulvers typischerweise
viel geringer als jene oral verabreichten, aufgrund des mit der
Verdauung und Zersetzung für
orale Darreichungsformen verbundenen Verlusts.
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Die
erfindungsgemäßen, einatembaren
IL-4R-Pulverzusammensetzungen finden Anwendung als Ersatz oder Zusätze für gebräuchliche
Asthmatherapien.
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Die
einatembaren IL-4R-Pulverzusammensetzungen finden speziell Anwendung
bei der physiologischen Regulierung der Serumspiegel von IL-4 und
damit im Zusammenhang stehenden Immunglobulinen (z.B. IgE und IgG1).
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Die
einatembaren IL-4R-Pulverzusammensetzungen finden weiterhin Gebrauch
als Verstärker
der biologischen Aktivität
des Cytokins IL-4 und lassen dadurch Raum für die Verringerung der erforderlichen
Cytokin-Dosierung und die Minimierung der damit verbundenen negativen
Nebenwirkungen (Siehe U.S.-Pat. Nr. 6,063,371).
-
Die
folgenden Beispiele veranschaulichen den Umfang der vorliegenden
Erfindung, sollen ihn aber auf keinen Fall einschränken.
-
BEISPIELE
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Materialien
und Methoden
-
Die
folgenden Materialien wurden in den nachstehenden Beispielen verwendet:
-
Materialien
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- L-Leucin (Aldrich, St. Louis, MO)
- Salzsäure
(J.T. Baker, Phillipsburg, N.J.)
- Natriumhydroxid 0,1N-Titrierlösung (J.T. Baker, Phillipsburg,
N.J.)
- Ethanol, 200 proof (USP/NF, Spectrum Chemical Mfg. Corp., New
Brunswick, N.J.)
- Methanol (HPLC-rein, EM Industries, Gibbstown, N.J.)
- Rekombinanter humaner IL-4R (rhuIL-4R) (Immunex Corporation,
Seattle, WA)
- Männliche
Sprague-Dawley-Ratten (Simonsen laboratories, Gilroy, CA)
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Pulver-Analyse
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IL-4R-Lösungen:
Die folgenden Lösungen
mit IL-4R wurden hergestellt. Lösung
A enthielt 22,6 mg/mL serumfreien IL-4R in 5 mM NaH2PO4, gepuffert auf einen pH-Wert von 7,0. Lösung B enthielt
6,1 mg/mL serumfreien IL-4R in destilliertem Wasser. Die Lösungskonzentrationen
werden ausgedrückt
als Masse des Peptids pro Volumeneinheit. Hier berichtete Werte
stammen von Aminosäureanalysendaten;
Werte aus der UV-Prüfung
waren geringfügig
höher (25,6
beziehungsweise 7,5 mg/mL).
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Teilchengröße. Die
Teilchengrößeverteilung
der typischen IL-4R-Pulver wurde mit einem Flüssig-Zentrifugenabsetzvorgang
in einem Horiba CAPA-700 Teilchengröße-Analysengerät im Anschluß an die
Dispersion der Pulver in SediSperse A-11 (Micrometrics, Norcross,
GA) gemessen.
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Feuchtigkeitsgehalt.
Der Feuchtigkeitsgehalt der Pulver wurde mit dem titrimetrischen
Karl-Fischer-Verfahren
unter Verwendung eines Mitsubishi CA-06 Feuchtigkeitsmessgeräts oder
mit thermogravimetrischer Analyse gemessen.
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MMADs.
Die Aerosolteilchengrößeverteilung
(MMAD) wurde unter Verwendung eines Kaskaden-Impaktors (Graseby
Andersen, Smyrna, GA) bei einer Fließgeschwindigkeit von 28L/min
bestimmt, wobei der Pulververlust am Eintrittsverteilerstück ignoriert
wurde.
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Abgegebene
Dosis. Abgegebene Dosen wurden bestimmt, wie im Abschnitt „Begriffsbestimmungen" beschrieben, unter
Verwendung eines Inhale Trockenpulver-Inhalators, wie in U.S.-Patent Nr. 5,740,794
beschrieben, und einem Gelman Glasfilter, 47 mm Durchmesser.
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Rasterelektronenmikroskopie
(SEM). Die Teilchenmorphologie wurde bestimmt unter Verwendung eines
XL 30 ESEM, hergestellt von Philips Electron Optics (Eindhoven,
Niederlande).
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Thermoanalysen.
Thermoanalyseversuche wurden durchgeführt unter Verwendung eines
modulierten Differentialscanningkalorimeters (mDSC – Modell
2920), eines dielektrischen Analysegeräts (DEA 2970) und eines Thermogravimetrie-Analysegeräts (TGA
Modell 2950, hergestellt von TA Instruments (New Castle, DE). Heiztisch-Mikroskopie
wurde unter Verwendung eine Nikon Optiphot-2-pol optischen Mikroskops
(Nikon Inc., Torrance, CA), einer Hamatsu Kamera und einem C2400
Controller (Hamatsu Photonics, Herrsching, Deutschland), einem Mettler-Toledo
FP90 Zentralprozessor (Mettler-Toledo, Columbus, OH) und einem FP8902H Heiztischzusatzgerät (Mettler,
Toledo, OH) durchgeführt.
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Chemische
Charakterisierung: SE-HPLC-Versuche wurden an einem Waters HPLC-System
Alliance-Modell 2690 (Alliance HPLC Systems, Millford, MA) mit Millenium
V-Software (Waters) durchgeführt. Chromatographiesäulen wurden
von Phenomenex (Torrance, CA) erhalten. UV-Versuche wurden an einem
Hitachi U-3000 Zweistrahl-Spektrophotometer (Hitachi Instruments
Inc., San Jose, CA) ausgeführt.
SDS-PAGE-Versuche wurden an einer Novex Xcell Elektrophorese-Einheit
(Novex, San Diego, CA) ausgeführt.
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Beispiel 1
-
Herstellung von IL-4R-Trockenpulvern
-
Lagerstabile
sprühgetrocknete
Pulver des Interleukinrezeptorproteins, IL-4R, die hervorragende
Aerosoleigenschaften aufweisen und weiterhin durch hervorragende
chemische und physikalische Stabilität gekennzeichnet sind, wurden
hergestellt. Die Pulver wurden sowohl in Gegenwart als auch Abwesenheit
von Exzipienten hergestellt; die eingesetzten Exzipienten stammten
aus vielen verschiedenen repräsentativen
chemischen Klassen (z.B. Salze mit organischen Säuren, Aminosäuren, Metallkationen).
Die IL-4R-Pulver sind bei Langzeitlagerung stabil und sind widerstandsfähig gegenüber extremen
Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen.
-
Repräsentative
IL-4R-Pulver wurden gemäß den folgenden
Protokollen hergestellt.
-
Beispiel 1(A) – Unverdünnte Formulierung
mit IL-4R
-
Trockenpulverzusammensetzungen
mit IL-4R wurden in entionisiertem Wasser ohne zugesetzte Exzipienten
für das
Sprühtrocknen
formuliert. 600–700
mg-Chargen der unverdünnten
Formulierung mit IL-4R wurden durch Sprühtrocknen eines geeigneten
Volumens von Lösung
A hergestellt. Die Endkonzentration des Phosphatpuffers in der Lösung vor
Sprühtrocknung
betrug 1,9 mM.
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Beispiel 1(B) – Zinkchlorid-haltige
Formulierung mit IL-4R
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Trockenpulverzusammensetzungen
mit IL-4R wurden in entionisiertem Wasser mit Zinkchlorid für das Sprühtrocknen
formuliert. 600–700
mg-Chargen der 5,4:1 ZnCl2:IL-4R-Formulierungen wurden
hergestellt durch Eingiessen von 19,53 mL der IL-4R-Lösung A und
0,456 mL einer 19,37 mg/mL-Lösung
mit ZnCl2 in einen 50 mL-Messkolben und
Einstellen des Endvolumens auf 50 mL durch Zugabe von entionisiertem
Wasser. Die Endkonzentration des Phosphatpuffers betrug 1,9 mM.
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Beispiel 1(C) – Citrat-haltige
Formulierung mit IL-4R
-
Trockenpulverzusammensetzungen
mit IL-4R wurden in entionisiertem Wasser, das ein Citratsalz enthielt,
für das
Sprühtrocknen
formuliert. 600–700
mg-Chargen der Citrat:IL-4R-Formulierungen
wurden hergestellt durch Kombinieren von annähernd 12 mL Lösung A und
200 mg Citrat in Lösung
bei pH-Wert 7,5 und Einstellen auf ein Endvolumen von 50 mL durch
Zugabe von entionisiertem Wasser. Die Endkonzentration des Phosphatpuffers
betrug 1,2 mM.
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Beispiel 1(D) – Leucin-haltige
Formulierung mit IL-4R
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Trockenpulverzusammensetzungen
mit IL-4R wurden in entionisiertem Wasser, das Leucin enthielt, für das Sprühtrocknen
formuliert. 600–700
mg-Chargen der Leucin:IL-4R-Formulierungen
wurden hergestellt durch Kombinieren von annähernd 12 mL Lösung A und
200 mg Leucin und Einstellen auf ein Endvolumen von 50 mL durch
Zugabe von entionisiertem Wasser. Die Endkonzentration des Phosphatpuffers
betrug 1,2 mM und der pH-Wert betrug 7,5.
-
Die
relativen Mengen der Bestandteile (Gew./Gew.) in den Formulierungen
1(A)–1(D)
sind in nachstehender Tabelle 1 zusammengefasst.
-
Tabelle
1 Formulierungen
mit IL-4R
-
Zusätzliche
betrachtete Pulverformulierungen schließen IL-4R-Formulierungen, sowohl
unverdünnt als
auch exzipientenhaltig, ein, die unter Verwendung einer citratgepufferten
IL-4R-Lösung
oder einer IL-4R-Lösung
auf Wasserbasis (kein Puffer) hergestellt wurden. Bevorzugte erfindungsgemäße IL-4R-Pulver umfassen,
neben IL-4R, einen oder mehrere der folgenden Exzipienten: Trileucin,
Raffinose, Mannit, Saccharose, F-68, zweiwertige Metallkationen,
wie z.B. Magnesium, Calcium und dergleichen, Glucophosphate, Zinksalze,
Trehalose, Glycin und Histidin. Spezifische Formulierungen können von
10–40
Gew.-% Trileucin oder 1 Gew.-% F-68 oder 10 Gew.-% Citrat oder 3:1
bis 10:1 nach Gewicht kationisches zweiwertiges Metallkation:IL-4R
oder 10–30
Gew.-% Saccharose oder 5–50
Gew.-% Trehalose oder jegliche Kombination der obigen umfassen.
Zusätzliche
veranschaulichende IL-4R-Formulierungen schließen diejenigen ein, die sowohl
Citrat als auch Leucin (z.B. eine Formulierung mit einem Citrat:Leucin:IL-4R-Verhältnis von
15:15:70) oder Raffinose (z.B. Formulierungen, die 5%–50% Raffinose
umfassen) enthalten.
-
Die
vorstehenden IL-4R-Formulierungen wurden unter Verwendung eines
Büchi Mini-Sprühtrockners im
Labormassstab (Büchi
Labortechnik, Ag., Meierseggstrasse, Schweiz), ausgestattet mit
einem modifizierten Zyklon, einer Zerstäuberdüse und einem Pulverauffanggefäß, sprühgetrocknet.
Der Zerstäuber
des Büchi Sprühtrockners
wurde mit reiner, trockener Luft betrieben. Die Fließgeschwindigkeit
der Flüssigkeit
in den Büchi
betrug 5 mL/min. Die Einlasstemperatur wurde eingestellt, um die
Ziel-Teilchengröße und -Morphologie
zu erreichen (80°C
bis 150°C).
Die Auslasstemperatur lag im Bereich von etwa 30°C bis 100°C. Die Ausbeuten waren größer als
75% und lagen im Bereich von 78–91%
für die
IL-4R-Formulierungs-Chargen 1(A)–1(D). Die IL-4R-Pulver (3 ± 0,15
mg) wurden in eine Glove-Box mit einer relativen Feuchtigkeit von
weniger als 5% überführt und
in Einheitsdosen-Arzneiformen (Blisterpackungen, BPs) platziert,
die zur Verwendung in einem Trockenpulver-Inhaliergerät, wie im
U.S.-Patent Nr. 5,740,794 beschrieben, geeignet sind. Die Bewertung
und Charakterisierung der so erhaltenen Feststoffe wird nachstehend
beschrieben.
-
Beispiel 2
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Stabilität der IL-4R-Pulverformulierungen
-
Der
Zweck der Untersuchungen der Beispiele 2–5 war, die Aerosolleistung,
physikalische und chemische Stabilität der in Beispiel 1 beschriebenen
repräsentativen
IL-4R-Trockenpulverformulierungen
zu bewerten. Aerosol-, Thermo-, physikalische und chemische Tests
wurden an den Pulvern, wie zu Anfang hergestellt, ausgeführt. Thermo-
und physikalische und chemische Analysen wurden auch nach 2 Wochen
Lagerung bei vier unterschiedlichen Temperaturen (2–8°C, 25°C, 40°C und 50°C) und 3
relativen Feuchtigkeiten bei 25°C (0,33
und 75%) ausgeführt.
Das Stabilitätsprotokoll
wird nachstehend dargelegt:
-
Die
Pulver wurden in Folie/PVC-Blisterpackungen gefüllt und wurden nur initial
auf die abgegebene Dosis, Teilchengrößeverteilungen und Thermoanalysen
getestet. Die chemische Charakterisierung und SEM-Analysen wurden
an Schüttaerosol-Arzneistoffpulvern
(d.h. nicht in Blisterpackungen enthalten) initial und nach 2 Wochen
ausgeführt.
Alle Pulver wurden in Feuchtigkeits-kontrollierten Gloves-Boxes
mit einer relativen Feuchtigkeit von weniger als 5% gehandhabt.
-
Das
Schüttpulver
wurde in einer Glove-Box in Borsilikatglas-Gläschen eingewogen. Für Stabilitätsproben
mit 0% relativer Feuchtigkeit (RF) wurden die Gläschen verschlossen, in einen
Folien-Umverpackungsbeutel, der ein Trockenmittel enthielt, platziert
und vor Lagerung in Temperaturkammern verschweißt. Für Feuchtigkeits-kontrollierte
Stabilitätsproben
wurden die Gläschen
offen gelassen und in Exsikkatoren bei 25°C gelagert. Nach 2 Wochen wurden
Proben gezogen und mit UV, SDS-PAGE, SE-HPLC und SEM analysiert. Tabelle
2: Zusammenfassung
des Stabilitätsprotokolls
für sprühgetrocknete
IL-4R-Schüttpulver
und IL-4R-Vorratslösungen
- 1 Test
ausgeführt
unter Verwendung von Blisterpackungen
- 2 Test ausgeführt unter Verwendung von Schüttpulver
- 3 Schüttaerosolpulver, gelagert in
verschlossenen und mit Parafilm umwickelten Borsilikatglas-Gläschen in
einer versiegelten Folienumverpackung
- 4 Schüttaerosolpulver, gelagert in
Borsilikatglas-Gläschen
mit offenem Deckel
Tabelle
3: Wässrige Verdünnungen
aus der Vorratslösung - 5 Lösung, verdünnt mit
Wasser aus der IL-4R-Lösung
A
- 6 1 mL einer 1 mg/mL-IL-4R-Lösung, gelagert
in verschlossenen und mit Parafilm umwickelten Borsilikatglas-Gläschen in
einer versiegelten Folienumverpackung
-
Beispiel 3
-
Aerosolleistung der IL-4R-Pulverformulierungen
-
Aerosoltests
wurden ausgeführt
unter Verwendung eines Trockenpulver-Inhalators, wie im U.S.-Pat. Nr.
5,740,794, Inhale Therapeutic Systems Inc. zugeordnet, beschrieben.
Alle gefüllten
Blisterpackungen wurden vor Gebrauch für die Aerosoltests in einer
Trockenkammer gelagert.
-
Beispiel 3(A): Abgegebene
Dosis
-
Die
abgegebene Dosis wurde gemessen, indem das Aerosols auf einem in
einem Halter über
dem Mundstück
der Kammer des Geräts
platzierten Glasfaserfilter aufgefangen wurde. Um die Prozent abgegebene
Dosis (ED%) zu messen, wurde eine Blisterpackung unter Verwendung
eines Trockenpulver-Inhalators, wie vorstehend beschrieben, als
ein Aerosol dispergiert. Die Pulverprobe wurde auf einem vorher
gewogenen Glasfaserfilter (Gelman, 47 mm Durchmesser) aufgefangen.
Die Aerosolwolke wurde auf dem Filter von der Kammer aufgefangen,
indem für
2,5–3,5
Sekunden mit einer Luftstromgeschwindigkeit von 30 ± 0,5 L/min
gezogen wurde. Ein automatischer Zeitschalter steuerte die Dauer
des Zugs. Das Probenahmemuster simuliert die langsame, tiefe Einatmung
des Patienten.
-
Die
ED% wurden berechnet, indem die Masse des auf dem Filter aufgefangenen
Pulvers durch die Masse des Pulvers in der Blisterpackung (tatsächliche
Masse) geteilt wurde. Die Ergebnisse werden in Tabelle 4 berichtet.
Jedes berichtete Ergebnis war der Durchschnitt und die Standardabweichung
von 10 Messungen.
-
Beispiel 3(B): Massemedianer
aerodynamischer Durchmesser (MMAD) und geometrische Standardabweichun
(GSD)
-
Der
massemediane aerodynamische Durchmesser und die Teilchengrößeverteilung
des Aerosols wurden unter Verwendung eines 8-stufigen (9,0, 5,8,
4,7, 3,3, 2,1, 1,1, 0,7 und 0,4 μm
Trennkorngrößen) Andersen Kaskaden-Impaktors
erhalten. Jede Andersen-Messung wurde erhalten, indem 10 Blisterpackungen
mit 3 mg Füllgewicht
in einem Trockenpulver-Inhalator
dispergiert wurden, während
für 2,5
Sekunden mit 28,3 ± 0,5 L/min
ein Vakuum gezogen wurde. Ein automatischer Zeitschalter steuerte
die Dauer des Zugs. Aus diesen Daten wurde ein massemedianer aerodynamischer
Durchmesser berechnet. Die Ergebnisse werden in Tabelle 4 dargelegt.
-
Die
geometrischen Standardabweichungen (GSDs) wurden graphisch aus den
Andersen-MMAD-Daten
berechnet. Der Durchmesser der Trennplatte wurde als eine Funktion
der kumulativen Prozent Siebdurchfall auf einer Wahrscheinlichkeitsskala
aufgetragen. Die GSD wurde als der Durchmesser bei 85% geteilt durch den
Durchmesser bei 50% genommen. Die erhaltenen Werte werden in Tabelle
4 aufgeführt.
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Beispiel 3(C): Feinteilchen-Fraktion
(FPF)
-
Die
FPF
%<3,3μm wurde
erhalten, indem die Andersen Kaskaden-Impaktor-Stufen F und 3 in
Kurz-Anordnung verwendet wurden. Jede FPF-Messung wurde erhalten,
indem 2 Blisterpackungen mit 3 mg Füllgewicht in einem Trockenpulver-Inhalator
dispergiert wurden, während
für 2,5
Sekunden mit 28,3 L/min ein Vakuum gezogen wurde. Die Ergebnisse
werden in Tabelle 4 dargelegt. Tabelle
4 Initiale
Aerosoltestergebnisse für
IL-4R-Formulierungen (3 mg Füllgewicht)
- * RSD für n = 3
- ** Die Werte sind der Mittelwert und RSD, in Klammern, von 10
Messungen.
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Die
Aerosolleistung der IL-4R-Pulverformulierungen war ziemlich gut,
alle wiesen ED-Werte von im Wesentlichen 60% oder größer und
MMAD-Werte von 4 μm
oder weniger auf, wobei mindestens 34% der Teilchen MMADs von weniger
als 3,3 μm
aufwiesen.
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Die
GSD-Werte waren alle kleiner als 2 μm, außer bei der Leucin-Formulierung.
Man glaubt, dass dies ein Artefakt aufgrund der beobachteten, von
dem Andersen-KI generierten binodalen Teilchengrößeverteilung war.
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Beispiel 4
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Charakterisierung der
IL-4R-Pulverformulierungen in festem Zustand
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Beispiel 4(A) – Rasterelektronenmikroskopie
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Rasterelektronenmikroskopie
wurde genutzt, um initiale morphologische Informationen über die sprühgetrockneten
Pulver zu erhalten und um Veränderungen
der Morphologie bei Lagerung unter variierenden Temperatur- und
Feuchtigkeitsbedingungen zu beurteilen.
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Die
Bilder wurden mit einem Philips XL30 ESEM aufgenommen, der im Hochvakuummodus
betrieben wurde, unter Verwendung eines Everhart-Thornley Detektors,
um Sekundärelektronen
für die
Bildzusammensetzung einzufangen. Die Beschleunigungsspannungen betrugen
3 bis 10 kV, unter Verwendung einer LaB6-Quelle.
Die Arbeitsabstände
lagen im Bereich von 30 bis 10 μm.
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Alle
Pulver mit Ausnahme des Leucin:IL-4R-Pulvers, Formulierung 1(D),
zeigten keine merkliche Veränderung
der Morphologie nach 2 Wochen Lagerung bei der in dem Stabilitätsprotokoll
von Beispiel 2 (Tabelle 2) beschriebenen Temperatur- und RF-Bedingung.
Manche der Leucin:IL-4R-Pulver zeigten morphologische Veränderungen
bei RF-Werten von 33 bis 75% RF, sowie bei Temperaturen von 40 bis
50°C, gekennzeichnet durch
bandähnliches
Wachstum, das auf Kristallisation des amorphen Leucins zurückzuführen sein
kann.
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Bei
visueller Prüfung
mit SEM können
die Teilchen eine runzlige, Rosinen-ähnliche Morphologie zeigen.
Rugose Teilchen (d.h. Teilchen mit tiefen Runzeln, die im Wesentlichen
mehr rau als glatt sind) sind am meisten bevorzugt.
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Die
Wirkungen der Temperatur und relativen Feuchtigkeit wurden für repräsentative
IL-4R-Formulierungen
bestimmt. Von den hergestellten veranschaulichenden IL-4R-Pulvern
schien das sprühgetrocknete Leucin-Pulver
das am wenigsten morphologisch stabile zu sein, basierend auf Temperatur-
und RF-verursachten Veränderungen
der Morphologie. Keine signifikanten Morphologie-Veränderungen
wurden bei irgendeinem der anderen Pulver bemerkt, wenn sie identischen
Lagerungsbedingungen ausgesetzt wurden.
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Beispiel 4(B) – Thermoanalyse
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Differentialscanningkalorimetrie
(DSC): DSC-Profile wurden generiert, indem eine Probe in einer hermetisch
versiegelten Schale in einem TA Instruments DSC erhitzt wurde. Die
Probengewichte lagen in der Größenordnung
von 3,5–4,5
mg. Die DSC-Aufheizgeschwindigkeit
betrug 10°C/min
mit Helium als dem Spülgas. Die
Temperatur wurde initial auf 70°C
erhöht,
mit 10°C/min
auf –30°C abgekühlt und
mit 10°C/min
wieder auf 220°C
erhitzt, um die Wärme-Vorgeschichte
zu entfernen, statt den Modulationsmodus zu verwenden. Alle Pulver
zeigten ein großes
endothermes Signal bei annähernd
198°C. Die Zink-haltige
IL-4R-Formulierung, Formulierung 1(B), zeigte ein zusätzliches
endothermes Signal bei etwa 180°C.
Die Citrat-haltige IL-4R-Formulierung, Formulierung 1(C), zeigte
ein zusätzliches
endothermes Signal bei etwa 172°C.
Die Leucin-haltige IL-4R-Formulierung, Formulierung 1(D), zeigte
ein zusätzliches
endothermes Signal bei etwa 186°C.
Unter Verwendung dieses Verfahrens wurde für die Pulver kein Glasübergang
(Tg) bemerkt.
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Somit
zeigen die erfindungsgemäßen, sprühgetrockneten
Pulver Glasübergangstemperaturen,
die viel höher
sind als Raumtemperatur, eine bevorzugte Eigenschaft von Trockenpulverformulierungen,
insbesondere für
Langzeit-Lagerung. Somit sind, in einer anderen Ausführungsform,
die repräsentativen
erfindungsgemäßen IL-4R-Pulver
durch Tgs gekennzeichnet, die höher
sind als 100°C.
Aufgrund der hohen Tgs der erfindungsgemäßen Pulver können diese
IL-4R-Pulver bei Temperaturen über
Umgebungstemperatur oder 25°C hinaus
stabil gelagert werden und können
bei 30°C,
35°C, 40°C, 45°C, 50°C, 55°C, 60°C, 65°C oder höher (bis
etwa 100°C
oder sogar höher)
für ausgedehnte
Zeiträume
(z.B. eine Woche, zwei Wochen, ein Monat, zwei Monate, drei bis
sechs Monate, neun Monate, bis zu einem Jahr oder länger) stabil
gelagert werden, während
sie ihre vorteilhaften Aerosol-Eigenschaften
beibehalten (wobei sie bei Lagerung im Wesentlichen einen minimalen
Abfall der abgegebenen Dosis von nicht mehr als etwa 15%, vorzugsweise
nicht mehr als etwa 10% und noch stärker bevorzugt nicht mehr als
etwa 5%, und im Wesentlichen keine Veränderung des MMAD zeigen, wie
durch eine Zunahme des MMAD von nicht mehr als etwa 1 Mikrometer
und vorzugsweise nicht mehr als etwa 0,75 Mikrometer und noch stärker bevorzugt
nicht mehr als etwa 0,5 Mikrometer gekennzeichnet).
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Dielektrische
Relaxationsspektrometrie (DRS): Da die Glasübergangstemperatur (Tg) der
sprühgetrockneten
IL-4R-Formulierungen mit DSC nicht bestimmt werden konnte, wurde
DRS ausgeführt.
Zwei DRS-Versuche wurden an der Zink-haltigen IL-4R-Formulierung,
Formulierung 1(B), durchgeführt,
um die Glasübergangstemperatur
einer repräsentativen
Formulierung besser nachzuweisen. Der erste durchgeführte Versuch
war eine Standard-DRS-Analyse
(TA Instruments Dielektrisches Analysegerät (DEA 2970)), durchgeführt bei
2°C/min
von 30°C
bis 150°C
und wieder auf 30°C
abgekühlt,
wobei durch Frequenzen von 1, 10, 100, 103 und
104 und 105 Hz gescannt
wurde. Der zweite durchgeführte
Versuch war ein Erweichungsversuch, dem thermomechanischen Analysegerät (TMA)
ziemlich ähnlich,
durchgeführt
bei 2°C/min
von 30°C
bis 250°C
und wobei durch Frequenzen von 1, 10, 100, 103 und
104 und 105 Hz gescannt
wurde. Beide Versuche wurden an dem Zn:IL-4R-Pulver an sich (Formulierung
1(B)) durchgeführt
und nach dem Trocknen über
Nacht bei 100°C (Formulierung
1(B)–(D)).
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Aus
diesen Untersuchungen wurde geschlossen, dass es keinen Glasübergang
unterhalb der Zersetzungstemperatur für die getrocknete Probe und
keinen Glasübergang
unterhalb von 150°C
für die
ungetrocknete Probe gibt. Dies deutet darauf hin, dass die mit DSC
beobachteten Veränderungen
in der Grundlinie unterhalb von 100°C nicht auf ein Glasübergangs-Ereignis
zurückzuführen waren.
Somit ist die Tg dieser Formulierung größer als die Zersetzungstemperatur
des Proteins.
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Thermomechanische
Analyse TMA): Die TMA-Versuche wurden ausgeführt, indem die Probendicke während eines
DRS-Versuchs überwacht
wurde. Die gleiche Elektrodenkonfiguration wurde verwendet wie in dem
ersten Versuch, ausser dass die Dichtung entfernt wurde. Der Kolbendruck
wurde auf 20N eingestellt und die Dicke der Probe und die Temperatur
wurden alle paar Minuten von 30°C
bis 250°C
manuell aufgezeichnet. Der Beginn der Erweichung ist bei 224°C für sowohl
Formulierung 1(B) als auch Formulierungen 1(B)–(D). Die in den TMA-Versuchen
gesehene Erweichung ist auf Zersetzung und eine Möglichkeit
eines gleichzeitig stattfindenden Glasübergangs zurückzuführen. Da
es keine andere Erweichung gibt, die bei niedrigeren Temperaturen
stattfindet, sind die 1Hz-Peaks aus den Standard-DRS-Tests auf einen
anderen Mechanismus zurückzufihren,
wie z.B. den Beginn der Seitenkettenbewegungen oder der Ionenleitung
und sind nicht auf einen Glasübergang
zurückzuführen (Seyler,
R.J., 1994, „Assignment
of the Glass Transition",
ASTM, 108–113).
Falls der Glasübergang
gleichzeitig mit der Zersetzung stattfindet, dann kann in der Probe
mit dem Verlustfaktorpeak unter 1Hz der Glasübergang ebenso zu einer niedrigeren
Temperatur verschoben sein. Da der Standard-DEA-Test nur bis 150°C durchgeführt wurde,
ist es klar, dass es keinen Glasübergang
unterhalb von 150°C
gibt. Die Bewertung der Diagramme, in denen die Dielektrizitätskonstante
gegen Temperatur aufgetragen sind, bestätigte die für diese Art der Analyse erwarteten
s-geformten Standardprofile.
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Thermogravimetrische
Analyse (TGA): Der Rest-Lösungsmittelgehalt
in dem Pulver nach Sprühtrocknen
wurde mit TGA unter Verwendung eines TA Instruments TGA bestimmt.
Annähernd
3 mg Pulver wurden in eine hermetisch versiegelte Aluminumschale
in einer Glove-Box mit einer relativen Feuchtigkeit von weniger als
3% gepackt. Die TGA wurde ohne die Schale auf Null eingestellt und
das Gewicht des Pulvers wurde in dem Kommentar-Abschnitt aufgezeichnet. Kurz vor der
Analyse wurde die Schale mit einer Nadel durchstochen und in die
Apparatur geladen. Die Abtastgeschwindigkeit betrug 10°C/min von
25–175°C. Die Ergebnisse werden
in Tabelle 5 gezeigt.
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Tabelle
5 Lösungsmittelgehalt
der sprühgetrockneten
IL-4R-Pulver laut TGA
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Heiztisch-Mikroskopie
(HSM): Heiztisch-Mikroskopie wurde von Raumtemperatur bis 220°C unter Verwendung
eines Nikon Optiphot-2-pol optischen Mikroskops, einer Hamatsu Kamera
und eines C2400 Controllers, eines Mettler Toledo FP90 Zentralprozessors
und FP8902H Heiztischzusatzgeräts
durchgeführt.
Geringe bis keine Veränderung
in der visuellen Erscheinung des Pulvers wurde bei den trockenen
Zubereitungen beobachtet. Die unverdünnte (NM1392-04) und die Zink
(NM1392-05)-Formulierungen zeigten manche Teilchen, die „aufplatzten", oder das Springen
der Teilchen bei annähernd
80°C. Bei
allen in Hochtemperatur-Immersionsöl bewerteten Formulierungen
bildeten sich Kanäle
bei annähernd
90°C und
bei 110°C
wurde Ausgasen beobachtet. Es wird angenommen, dass dieses Ausgasen
auf Wasserverlust aus dem Pulver zurückzuführen ist. Die verlängerte Zeit
für dieses
Ausgasen steht im Einklang mit den mit DSC beobachteten nach unten
abfallenden Profilen.
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Beispiel 5
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Chemische Charakterisierung
der IL-4R-Pulverformulierungen
-
Mehrere
Techniken können
verwendet werden, um die Proben aus Beispiel 1 zu analysieren, um
den Grad der Aggregation und Zersetzung zu bestimmen. Unlösliche Aggregate
wurden mit Sicht-Detektion und UV-Spektrophotometrie bestimmt. Lösliche Aggregate
wurden quantitativ mit Größenausschlußchromatographie
und qualitativ mit SDS-PAGE analysiert.
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Beispiel 5(A): Größenausschluß-Hochdruckflüssigchromatographie
(SE-HPLC)
-
Lösliche Aggregate
wurden quantitativ mit SE-HPLC gemessen. Die Proben wurden bis zur
Injektion bei 5°C
gelagert. Die Chromatogramme wurden extrahiert und bei 220 nm bearbeitet.
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Der
Prozentsatz Monomergehalt der formulierten Lösungen vor Sprühtrocknen
wurde mit den korrespondierenden rekonstituierten Aerosol-Arzneistoffpulvern
verglichen. Es gab keine signifikanten Veränderungen im Prozentsatz Monomergehalt
zwischen den formulierten Lösungen
und den rekonstituierten Aerosol-Arzneistoffpulvern. Die Ergebnisse
werden in nachstehender Tabelle 6 dargelegt.
-
Basierend
auf den aus den Pulverstabilitäts-Temperaturdaten
bei zwei Wochen erhaltenen Ergebnissen, nahm mit Anstieg der Lagerungstemperatur
die Menge des Monomergehalts im Vergleich zu den initialen Daten
ab. Die größte Veränderung
im Prozentsatz des Monomers vom Anfangswert war bei 50°C mit einem Bereich
von 2,1% in der unverdünnten
Formulierung bis 1,9% in sowohl den Zink- als auch den Citratformulierungen.
In der Pulverstabilität-Feuchtigkeitsuntersuchung
nach 2 Wochen zeigten die Citratformulierungen den größten Abfall
auf gerade noch 1,8% Monomer vom Anfangswert bei der extremen RF
von 75%. Dies war wahrscheinlich auf Citratkristallisation zurückzuführen. Somit
zeigen die erfindungsgemäßen IL-4R-Zusammensetzungen
im Wesentlichen keine thermische Zersetzung bei Sprühtrocknen
(wie durch den Monomergehalt der veranschaulichenden Zusammensetzungen
bewiesen) und zeigen eine minimale Abnahme des Monomers bei Lagerung
unter vielen verschiedenen veranschaulichenden Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen.
Im Gegensatz zu anderen Proteinen, die bei Sprühtrocknen oft zu signifikanter
Aggregation neigen (Maa, Y.F., et al., J. of Pharmaceutical Sciences,
Bd. 87 (2), S. 152-159 (1997)), wurde vom IL-4R festgestellt, dass
er überraschend
widerstandsfähig gegenüber und
unzugänglich
für derartige
Bedingungen ist und sprühgetrocknete
Pulver bildet in denen das Protein unerhebliche Zersetzung zeigt,
sogar in Abwesenheit von gewöhnlich
eingesetzten stabilisierenden/schützenden Exzipienten.
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Zwei
flüssige
1 mg/mL-Proben, gelagert bei 25 und 50°C für 2 Wochen, wurden als Kontrollen
bewertet. Die bei 25°C
gelagerte flüssige
Probe hatte einen 0,7%igen Dimergehalt, ausgedrückt als Prozentsatz des Monomers,
wies aber über
17% Niedermolekulargewicht-Spezies
auf. Bei 50°C
hatte die Flüssigkeit
2,3% Dimergehalt, ausgedrückt
als Prozentsatz des Monomers und 2,1% Niedermolekulargewicht-Spezies.
Proben wurden hergestellt und erneut getestet und die ursprünglichen
Ergebnisse wurden bestätigt.
Der Abfall des Prozentsatzes Monomergehalt der flüssigen IL-4R-Formulierung
bei 50°C
für 2 Wochen
beträgt
annähernd 40%
vom Anfangswert (Siehe Tabelle 6 und 1, 2 und 3),
während
die Pulverformulierungen im Wesentlichen unverändert blieben. Somit sind Lösungsformulierungen
mit IL-4R signifikant instabiler (d.h. neigen zu Zersetzung) als
die korrespondierenden Pulverformulierungen, die im Wesentlichen
unter den gleichen Bedingungen für
einen gegebenen Zeitraum gelagert wurden. Interessanterweise bewirkten
die extremen Temperatur- und Scherbedingungen, die das IL-4R-Molekül in Lösung während des
Sprühtrocknens
erfuhr, keinen signifikanten Abfall des Monomergehalts oder förderten
keine umfassende chemische Zersetzung des Moleküls, wie z.B. die für die eingelagerten
flüssigen
Proben beobachteten. Die obigen Daten weisen auf den auffallenden
Vorteil der Pulverformulierungen mit IL-4R bei Lagerung gegenüber den
korrespondierenden flüssigen
Formulierungen hin, basierend auf sowohl chemischen als auch physikalischen
Stabilitätsdaten.
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Beispiel 5(B): Ultraviolett-Spektroskopie
(UV)
-
UV-spektrophotometrische
Analysen wurden verwendet, um die Trübung (d.h. Aggregation/Ausfällung) in
rekonstituierten Proben zu bewerten. Die Messungen wurden an einem
Hitachi U-3000 Zweistrahl-Spektrophotometer ausgeführt. Die
Geräteparameter
wurden auf eine Abtastgeschwindigkeit von 300 nm/min eingestellt;
1,0 nm Spaltbreite; und eine Abtastung lag im Bereich von 450 nm
bis 200 nm. Die Proben wurden visuell auf Schwebstoffteilchen geprüft. Unlösliche Aggregate
wurden quantitativ bestimmt durch Messen der Trübung der Lösung mit UV. Lineare Regression
wurde von den Extinktionswerten bei 350, 375 und 400 nm ausgeführt, um
die Streuung zu korrigieren. Die um die Lichtstreuung korrigierte
Extinktion bei λmax wurde aus der Gleichung für die Regressionslinie
extrapoliert. Die Prozent unlösliches
Aggregat ist der um die Lichtstreuung korrigierte Prozentsatz der
Extinktion, geteilt durch die unkorrigierte Extinktion bei λmax,
wie in nachstehender Gl. 1 gezeigt.
-
-
Die
Proben wurden vor der Analyse entweder rekonstituiert oder auf eine
Konzentration von 0,1 mg IL-4R-Peptid/mL mit Wasser verdünnt.
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Außer einer
Probe wiesen alle Lösungsproben
vor und nach dem Sprühtrocknen
keine sichtbaren Anzeichen für
Schwebstoffteilchen auf oder wiesen weniger als 5% berechnete unlösliche Aggregate
auf. Die sprühgetrocknete
unverdünnte
Formulierung, Formulierung 1(A), war sichtbar klar unter Anfangsbedingungen, wies
aber bei Berechnung nach Gl. 1 7% unlösliche Aggregate auf. Da am
2-Wochen-Stabilitätszeitpunkt
diese Probe nur 3% unlösliche
Aggregate enthielt, wurde geschlossen, dass der Anfangswert ein
Irrtum war. Alle Proben zeigten nach Exposition für 2 Wochen
gegenüber
spezifizierten Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen keine sichtbaren
Anzeichen von Schwebstoffen oder nachweisbaren unlöslichen
Aggregaten. Weniger als 3,5% unlösliche
Aggregate wurden unter Verwendung von Gl. 1 für alle Chargen berechnet. Tabelle
6 beinhaltet nur Daten, die mit SE-HPLC gewonnen wurden, und enthält keine
Information über
unlösliche
Aggregate.
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Tabelle
6: Zusammenfassung
der Aggregation für
IL-4R-Formulierungen (SE-HPLC)
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Beispiel 5(C): Natriumdodecylsulfat-Polyacrylamid-Gel-Elektrophorese
(SDS-PAGE)
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Lösliche Aggregate
und Zersetzung wurden qualitativ mit SDS-PAGE unter Verwendung eines
Novex Silver Xpresss Färbungskits
gemessen. Vorgefertigte Novex 4–20%
Tris-Glycin-Gele
wurden an einer Novex Xcell II Elektophorese-Minizelle entwickelt.
Die Proben wurden entweder rekonstituiert oder mit Wasser auf eine
Konzentration von 0,1 mg IL-4R-Peptid/mL verdünnt. Die Lösungen wurden unter reduzierenden
und nicht-reduzierenden Bedingungen hergestellt und mit einer Beladung
von 1–5 μg Protein
pro Bahn aufgetragen. Die 5 μg-Proteinbeladungen
wurden entwickelt um zu versuchen die Detektion der in der 1 μg-Proteinbeladung nicht
beobachtbaren Banden zu verstärken.
Die reduzierten Proben wurden mit 2-Mercaptoethanol versetzt und
bei 100°C
für 3 Minuten
erhitzt. Die Gele wurden mit 125 V, 25 mA/Gel entwickelt, bis die
Gelfront den Boden erreichte (ann. 1,5 Std.). Neben der Lösung vor
Sprühtrocknung,
den Anfangspulvern und den Stabilitätsproben wurde eine Lösung mit
1 mg IL-4R-Peptid/mL als eine Kontrolle analysiert. Reduzierende
und nicht-reduzierende
Gele wurden für
die flüssige
Formulierung initial, nach 2 Wochen 25°C und nach 2 Wochen 40°C entwickelt.
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Es
gab keine Veränderungen
in den Gelprofilen zwischen den formulierten Lösungen vor Sprühtrocknen
und den rekonstituierten Aerosol-Arzneistoffpulvern. Die Monomerbanden
von allen Proben und Kontrollen mit IL-4R liefen auf den Gelen zu
höherem
Molekulargewicht (ann. 50 kDa) als den berichteten Werten und erscheinen
breit und diffus. Dies ist am wahrscheinlichsten der Glycosilierung
des Proteins, was die Wanderung des IL-4R durch das Gel beeinflusst,
zuzuschreiben. Es gab eine andere ausgeprägte Bande, die zu annähernd 97
kDa lief, diese wurde dem Dimer zugeschrieben, welches vermutlich
die Dimerform des Proteins ist. Mehrere Niedermolekulargewichtsbanden
waren in dem Gel mit 5 μg-Beladung
sichtbar, die nicht identifiziert worden sind.
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Wie
bei den Anfangspulvern gab es bei beiden Temperaturen der Feuchtigkeitsuntersuchungen
im Vergleich zur Kontrolllösung
keine sichtbaren Veränderungen
in den Stabilitätsgelprofilen
der Schüttaerosolpulver
nach 2 Wochen. Die bei 25°C,
75% RF für
zwei 2 Wochen inkubierte unverdünnte
IL-4R-Probe wurde in dem ursprünglichen
Gel nicht nachgewiesen, wahrscheinlich aufgrund eines Verdünnungsfehlers.
Bei wiederholter Analyse war die Probe äquivalent zu den anderen Stabilitätsproben.
Die Gele der IL-4R-Lösungsproben
zeigten einen großen
Grad der Zersetzung und Aggregation im Vergleich zu den sprühgetrockneten
Pulvern.
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Zusammenfassend,
wurde IL-4R basierend auf den aus der Stabilitätsuntersuchung erhaltenen Ergebnissen
in allen vier Chargen der Schütt-Pulverformulierungen
(Formulierungen 1(A)–1(D))
für bis
zu zwei Wochen bei 2–8°C, 25°C, 40°C und 50°C, neben
25°C bei
0%, 33% und 75% RF für
unbedeckt gelagerte Pulver, als chemisch stabil beobachtet. Mit
UV wurde für
alle Chargen keine unlösliche
Aggregation beobachtet. Der Monomergehalt fiel für alle Formulierungen bei diesen
Bedingungen um weniger als 2% ab, wobei die Citratformulierung bei
Lagerung die größte Verringerung
im Monomergehalt zeigte.