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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein System zur kontinuierlichen
Bestimmung der Interaktion zwischen einem Reifen und dem Boden während der
Bewegung eines Kraftfahrzeugs.
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Während der
Bewegung eines Kraftfahrzeugs macht es die Kenntnis der Betriebszustände eines
Reifens möglich,
die Aktionen zu bestimmen, die auszuführen sind, um das Verhalten
des Kraftfahrzeugs zu steuern und zu regulieren. Insbesondere ist
es nützlich,
den Zustand des Rutschens oder das Fehlen eines Rutschens eines
Reifens sowie die Änderung
der zur Verfügung
stehenden Haftung bezogen auf einen Referenzzustand zu kennen, um
beispielsweise Vorrichtungen zur Verhinderung des Blockierens der
Bremsen (Antirutsch- oder
ABS-Vorrichtungen), Vorrichtungen zur Unterbindung des Rutschens
beim Beschleunigen, eine aktive Aufhängung, usw. zu aktivieren.
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Beim
Stand der Technik ist es bekanntlich üblich, Systeme einzusetzen,
die so ausgelegt sind, dass sie die Interaktion zwischen einem Reifen,
der sich auf einer vorgegebenen Berührungsfläche bewegt, und der Fläche selbst
zu erfassen, um eine Information über das Verhalten und/oder über einen
speziellen Betriebszustand eines Reifens und allgemeiner für das Verhalten
eines mit diesem Reifen bestückten
Fahrzeugs abzuleiten.
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Von
diesen Systemen hat eine Art Systeme, die auf der Verwendung von
Sensoren beruhen, die kontinuierlich Signale zuführen, die Werte spezieller
Parameter des Reifens darstellen, beispielsweise Drucksensoren,
Temperatursensoren und Sensoren für eine lokalisierte Verformung.
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Zu
dieser Art gehören
Dehnungsmesser, d.h. so genannte Dehnungsmessstreifen-Sensoren, beispielsweise
prismenförmige
Elemente eines piezoelektrischen oder magnetischen Polymers, die
in die Reifenlauffläche
eingesetzt sind, um örtliche
Laufflächenverformungen
in der Aufstandsfläche
zu erfassen.
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Die
EP-B1-0 444109 beschreibt ein Verfahren zum Steuern der Bewegung
eines Kraftfahrzeugs, das mit Reifen versehen ist, die mit dem Boden
zur Bildung von entsprechenden Aufstandsflächen zusammenwirken, wobei
das Verfahren die Schritte aufweist:
- – Überwachen
des Verhaltens der Aufstandsflächen
und Erzeugen wenigstens eines entsprechenden Aufstandsflächensignals,
welches das Verhalten der Aufstandsfläche anzeigt,
- – Verwenden
wenigstens eines Aufstandsflächensignals
zur Überwachung
der Bewegung des Kraftfahrzeugs,
- – Erfassen
wenigstens eines Fahrsteuersignals, das vom Fahrer des Kraftfahrzeugs
erzeugt wird, und
- – Verarbeiten
wenigstens eines Fahrsteuersignals abhängig von wenigstens einem Aufstandsflächensignal,
um die Bewegung des Kraftfahrzeugs zu steuern.
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Zur
Erfassung dieses Verhaltens der Aufstandsflächen macht dieses Verfahren
Gebrauch von piezoelektrischen Dehnungsmessern, die in das Laufflächenband
eingebettet sind, da sie die Verformungen in der Aufstandsfläche messen
müssen.
Dies führt
zu beträchtlichen
Nachteilen sowohl im Aufbau eines solchen Reifens als auch bei der
Messung der Verformungen.
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Der
Grund dafür
besteht darin, dass piezoelektrische Dehnungsmesser aus Gummistreifen
mit Piezowiderstand hergestellt sind und ein piezoelektrischer oder
piezoresistiver Kautschuk kein Elastomer, sondern ein plastisches
Material ist, wodurch sich Probleme der Verträglichkeit mit dem Kautschuk
der Lauffläche
(wegen der unterschiedlichen Module und der unterschiedlichen Haftfähigkeiten)
sowie Probleme der Befestigung ergeben.
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Die
Anmelderin hat auch beobachtet, dass das vorstehende Verfahren nur
die Verformungen des Laufflächenbandes
in der Aufstandsfläche
erfasst, so dass alle anderen Verformungen, die bei einem sich bewegenden
Reifen auftreten, nicht beachtet werden. Schließlich hat die Anmelderin auch
beobachtet, dass Verformungen der Aufstandsfläche in einer Wechselbeziehung
von eins zu eins zu den Verformungen des Reifens gesetzt werden
können.
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In ähnlicher
Weise gehören
zum Stand der Technik Systeme, die so ausgelegt sind, dass man spezifische
Informationen über
das Verhalten und/oder den Zustand des Reifens erhält, beispielsweise
um die Gesamtsituation des ganzen Reifens zu beschreiben, anstatt,
wie es bei den vorher erwähnten
Messsystemen, eines örtlichen
Abschnitts des Reifens.
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Beispielsweise
bezieht sich die US-5,913,240 auf eine Vorrichtung, die in der Lage
ist, die Längskraft zu
messen, die an einem Fahrzeugreifen wirkt und durch die Torsionsverformung
des Reifens verursacht wird, um den Reifenschlupf aufgrund einer
positiven oder negativen Beschleunigung des Fahrzeugs zu steuern.
Bei diesem Patent kann die Bestimmung der Längskraft auch dazu verwendet
werden, den Aufpumpdruck des Reifens zu überwachen. Die Vorrichtung
hat einen Tragaufbau, der ein Stück
mit dem Bremssattel des Fahrzeugs bildet und wenigstens ein Paar
von Sensoren aufweist, die radial an festgelegten Positionen angeordnet sind,
einer auf der Außenseite
und der andere auf der Innenseite, d.h. in einem größeren und
einem kürzeren Abstand
von der Drehachse des Rades. Auf der Seite, die dem Fahrzeug zugewandt
ist, ist das Rad mit wenigstens einem Paar von Positionsmarkierungen
versehen, einer radial äußeren Marke
und einer radial inneren Marke, in unterschiedlichen Abständen von
der Drehachse. Der Durchgang dieser Marken wird von den Sensoren
erfasst, die in den Zeitraum, der zwischen ihrem Durchgang vergeht,
die Torsionsverformung des Reifens messen, aus der, wie angezeigt,
die auf den Reifen wirkende Längskraft
berechnet werden kann. Die auf diese Weise erhaltenen Signale werden
zu einer Verarbeitungseinheit gesandt, die den Fahrer des Fahrzeugs
warnt, wenn sich der Reifen in einem Rutschzustand befindet, und
wahlweise auch bezüglich
des Aufpumpzustands des Reifens.
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Eine
andere Art von Messsystem hat Systeme, die auf der Verwendung von
Sensoren basieren, die diskontinuierliche zyklische Signale zuführen, die
für spezielle
Ereignisse während
des Laufs des Reifens stehen, beispielsweise Sensoren, die anzeigen,
wenn sie in die Aufstandsfläche
des Reifens eintreten und/oder diese verlassen.
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Die
EP-A-0 887 211 beschreibt ein Reifenüberwachungssystem mit einem
Sensor, der sich in dem Reifen befindet und in der Lage ist, einen
elektrischen Impuls zu erzeugen, wenn der Sensor durch die Aufstandsfläche hindurchgeht,
die durch den Kontakt des Reifens mit dem Boden während des
Rollens gebildet wird. Das System dieser Patentanmeldung hat auch
Einrichtungen zum Bestimmen des Verhältnisses zwischen dem elektrischen
Impuls und einer Umdrehungsdauer des Reifens sowie Einrichtungen
zum Übertragen des
Verhältnisses
auf eine Verarbeitungseinheit in dem Fahrzeug.
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Insbesondere
ist der Sensor ein Verformungsindikator, beispielsweise ein Dehnungsmesser,
der eventuell aus einem piezoelektrischen Material hergestellt ist
und in dem Reifen so angeordnet ist, dass der elektrische Impuls
eine erste Spitze an der Stelle, wenn der Sensor in die Aufstandsfläche eintritt,
und eine zweite Spitze an der Austrittstelle aus der Aufstandsfläche hat.
Der Sensor erfasst somit den Augenblick des Eintritts in die Aufstandsfläche und
den Augenblick des Austritts aus dieser Fläche. Nach der Lehre dieses
Patents kann das Verhältnis
zwischen den beiden Spitzen der abgelaufenen Zeit und der Zeit einer
vollständigen
Reifenumdrehung dazu verwendet werden, das Flachwerden des Reifens
wäh rend
der Bewegung des Fahrzeugs zu bestimmen. Der Grund dafür besteht
darin, dass, wenn die Winkelgeschwindigkeit des Reifens und sein
Radius bekannt sind, es möglich
ist, die Länge
der Aufstandsfläche
zu messen. Die Länge
der Aufstandsfläche steht
deshalb in Beziehung zur Abflachung des Reifens, was ein kritischer
Parameter des Reifens in Betrieb ist, insbesondere bei Reifen für Schwerlastfahrzeuge.
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Eine
andere Art eines Messsystems hat Systeme, die auf der Verwendung
eines Sensors basieren, der ein zyklisches und kontinuierliches
Signal über
das Verhalten eines einzigen Punktes des sich bewegenden Reifens
liefert. Dieser Sensor ist gewöhnlich
ein Beschleunigungsmesser.
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An
einzelnen separaten Punkten des Reifens ist eine Vielzahl der Sensoren
befestigt. Die oben erwähnten
Systeme sind so ausgelegt, dass sie das Verhalten des Reifens und/oder
des Fahrzeugs aus der Beschreibung der Bewegung in Raum und Zeit
der Punkte bestimmen.
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Jeder
der Sensoren führt
ein Signal zu, das in dem Sinne zyklisch ist, dass es sich bei jeder
Umdrehung des Reifens wiederholt, das in der Zeit kontinuierlich
ist und das für
die Bewegung des einzigen Punkts beschreibend ist, an dem der Sensor
befestigt ist.
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Die
von dem oben erwähnten
System erfassten Daten sollen zweckmäßig für ein Eingreifen in die Kraftfahrzeugsteuerungen
(ABS, aktive Aufhängungen,
usw.) und zum Modifizieren seines Verhaltens sein, beispielsweise
während
des Bremsens, des Beschleunigens, des Rutschens und dergleichen.
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Das
US-Patent 5,825,286 bezieht sich auf ein System und ein Verfahren
zum Ableiten von fahrzeugbezogenen Daten, wobei das Verfahren die
folgenden Schritte aufweist:
- – Erfassen
von Parametern bezüglich
des Fahrzeugverhaltens von innerhalb eines an dem Fahrzeugrad montierten
Reifens,
- – Digitalisieren
der Daten innerhalb des Reifens und Übertragen der Signale aus dem
Reifen heraus in vorgegebenen Intervallen,
- – Verkürzen dieser
vorgegebenen Intervalle, wenn sich die Parameter um einen vorgegebenen
Prozentsatz ändern,
- – Empfangen
dieser Daten an einer Stelle außerhalb
des Reifens,
- – Vergleichen
dieser Daten mit vorher festgelegten Werten für jeden der Parameter,
- – Anzeigen
der Daten,
- – Aktivieren
eines Alarms, wenn diese Daten für
jeden der Parameter eine vorher eingestellte Grenze überschreiten.
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Einer
der Sensoren zum Erfassen der Parameter ist ein Vibrationssensor,
der ein piezoelektrisches Elements unbestimmter Art sein kann, das
ein elektrisches Spannungssignal aussendet, wenn sich seine Impedanz ändert (Spalte
12, Zeilen 26–29).
Alle Sensoren bilden einen Teil eines an jedem Rad angebrachten Moduls.
Die Anmelderin hat beobachtet, dass das vorstehend erwähnte Verfahren
in gleicher Weise das Erfassen von Informationen von getrennten
Punkten des Reifens erfordert.
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Die
Anmelderin hat erfasst, dass die Systeme des Standes der Technik
wesentliche Begrenzungen aufweisen, die das ideale Überwachen
eines Ereignisses bezüglich
eines sich bewegenden Fahrzeugs nicht ermöglichen.
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Im
Einzelnen hat die Anmelderin festgestellt, dass, obwohl der Sensor
der ersten Art, der das Signal zuführt, das eine lokale Verformung
der Lauffläche
in der Aufstandsfläche
beschreibt, ein kontinuierliches Signal zuführt, er die Ableitung einer
signifikanten Information für
den Zustand der mechanischen Spannung des vollständigen Reifens nicht zulässt. Insbesondere
ergibt ein Vergleich zwischen den an zwei aufeinander folgenden
Momenten zugeführten
Signalen in sich selbst keine brauchbare Information für den Verformungszustand
des vollständigen
Reifens und über
das Fahrzeugverhalten auf der Straße.
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Die
zweite Systemart zum Erfassen der Interaktion zwischen dem Reifen
und der Kontaktfläche
basiert auf einer Analyse der Bewegungen von einzelnen Punkten des
Reifens.
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Die
Anmelderin hat festgestellt, dass nicht einmal diese Messsysteme
eine Gesamtdarstellung des Zustands der mechanischen Spannung des
vollständigen
Reifens geben. Die Anmelderin hat tatsächlich erfasst, dass es wesentlich
ist, in jedem Augenblick den Gesamtzustand der mechanischen Spannung
des vollständigen
Reifens zu kennen, um in der Lage zu sein, die Ankunft (Frühdiagnose)
besonderer Ereignisse (Änderungen
in den Bewegungszuständen)
vorherzusagen, die die Interaktion Reifen/Straße oder den Zustand des Reifens
betreffen. Diese Information ist auch von Bedeutung, um zu erfassen,
wann die Ereignisse und/oder der Zustand des Reifens vorher festgelegte
Grenzen erreichen.
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Es
wurde nun gefunden, dass der Zustand der Interaktion zwischen einem
Reifen und dem Boden mit einem System bestimmt werden kann, das
wenigstens einen piezoelekt rischen Sensor in Zuordnung zu einer Vielzahl
von Stellen aufweist, die einen Teil irgendeines Abschnitts des
Reifens bilden, beispielsweise eines vorgegebenen Umfangs des Reifens.
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Die
Stellen der Vielzahl sind gewöhnlich
aufeinander folgend.
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Es
wurde auch gefunden, dass der oben erwähnte Sensor es ermöglicht,
die strukturelle Gleichförmigkeit
des Reifens zu überwachen.
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In
der vorliegenden Beschreibung und in den Ansprüchen steht der Ausdruck "charakteristische
Elemente" für Spitzen,
Rechteckswellen und dergleichen.
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Zusätzlich wird
der Ausdruck "langgestrecktes
piezoelektrisches Element" zur
Bezeichnung eines piezoelektrischen Elements verwendet, dessen Länge wenigstens
2-mal, vorzugsweise wenigstens 3-mal, und besonders bevorzugt wenigstens
5-mal größer ist
als eine Breite oder sein Durchmesser. Vorzugsweise beträgt die Länge des "langgestreckten piezoelektrischen
Elements" wenigstens
30 mm, da es sonst nicht ausreichend empfindlich für Änderungen
der Verformung wäre,
der irgendein Teil des Reifens während
seiner Drehung unterliegt.
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Das "langgestreckte piezoelektrische
Element" erstreckt
sich vorteilhafterweise über
einen Bogen von wenigstens 90°,
vorzugsweise 180°,
und besonders bevorzugt von etwa 360° des Reifenumfangs.
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Der
Ausdruck "fortlaufend" wird zur Bezeichnung
eines Signals verwendet, das von dem Sensor fortlaufend während des
Umdrehungszyklus des Reifens auch dann ausgesandt wird, wenn der
Sensor sich nicht über
den ganzen Umfang des Reifens herum erstreckt und wenn der Teil
des Reifens, an dem der Sensor befestigt ist, sich nicht tatsächlich in
der Aufstandsfläche
befindet. Das fortlaufende Signal beschreibt vorzugsweise den Zustand
der Gesamtspannung des Reifens, d.h. der Energie, die ihm während seiner
Bewegung in der Zeit zugeordnet ist.
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Der
Ausdruck "zyklisch" wird dazu verwendet,
anzugeben, dass jedes charakteristische Signalelement bei jeder
Reifenumdrehung auftritt. Ihre Struktur (die Form der speziellen
Spitzen oder speziellen Wellen, die Amplitude der speziellen Spitzen
oder speziellen Wellen, der Abstand zwischen einer speziellen Spitze
und einer weiteren speziellen Spitze oder zwischen einer speziellen
Welle und einer anderen speziellen Welle usw.) ändert sich von Zyk lus zu Zyklus
und sogar innerhalb des gleichen Zyklus ansprechend auf Änderungen der
mechanischen Spannungen, die auf den Sensor wirken. Diese auf den
Sensor wirkenden mechanischen Spannungen können ihre Ursache beispielsweise
in der Interaktion zwischen dem Reifen und dem Boden oder in Expansionen
aufgrund einer Temperaturänderung
des Reifens haben.
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Die
Länge des
Sensors bestimmt das Ausmaß der
Auflösung
des abgegebenen Signals. Vorbereitende Labordaten zeigen an, dass,
wenn die Länge
des Sensors ausreicht, um den Spannungszustand des ganzen Reifens
auszudrücken,
der Auflösungswert
des abgegebenen Signals in der Größenordnung von 0,05 mV liegt.
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Diese
Erfindung bezieht sich auf ein System für die fortlaufende Bestimmung
der Interaktion zwischen einem Reifen und dem Boden während der
Bewegung eines Kraftfahrzeugs nach Anspruch 1.
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Mit
anderen Worten, die Erfindung bezieht sich auf ein System, das einen
Fahrzeugreifen und Verarbeitungseinrichtungen aufweist, wobei dem
Reifen ein langgestrecktes piezoelektrisches Element zugeordnet ist,
das sich längs
wenigstens eines ersten Abschnitts des Reifens erstreckt und in
der Lage ist, ein fortlaufendes Signal zuzuführen, das durch die Drehung
des Reifens erzeugt und zyklisch bei jeder Reifenumdrehung gebildet
wird. Das erste Signal hat kennzeichnende Elemente, und die Verarbeitungseinrichtung
ist in der Lage, das erste Signal zu erfassen und Änderungen
des Zeitintervalls zwischen vorgegebenen kennzeichnenden Elementen
des ersten Signals zu messen. Die Verarbeitungseinrichtung ist auch
in der Lage, die Interaktion zwischen dem Reifen und dem Boden während der
Bewegung des Fahrzeugs zu bewerten.
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Die
Reifen-/Bodeninteraktion ist ein Anzeichen für das Verhalten eines sich
bewegenden Reifens und für
das Verhalten eines Fahrzeugs in Bewegung, das mit dem Reifen ausgerüstet ist.
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Vorzugsweise
ist das erste Signal proportional zu den Änderungen der Verformung, der
der erste piezoelektrische Sensor während der Drehung des Reifens
unterliegt.
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Vorteilhafterweise
hat das System wenigstens einen zweiten piezoelektrischen Sensor,
der dem Reifen zugeordnet ist, und ein langgestrecktes piezoelektrisches
Element aufweist, das sich längs
wenigstens eines zweiten Abschnitts des Reifens erstreckt und in
der Lage ist, ein zweites Signal zuzuführen, das durch die Drehung
des Reifens erzeugt wird, und das zyklisch bei jeder Reifenumdrehung
gebildet wird, wobei das zweite Signal kennzeichnende Elemente aufweist
und die Verarbeitungseinrichtung in der Lage ist, das zweite Signal
zusätzlich
zu erfassen und Änderungen
des Zeitintervalls zwischen vorherbestimmten kennzeichnenden Elementen
des ersten und des zweiten Signals zu messen.
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Vorzugsweise
ist das zweite Signal ebenfalls proportional zu den Änderungen
der Verformung, der der zweite piezoelektrische Sensor während der
Drehung des Reifens unterliegt.
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Anders
ausgedrückt,
ist das von dem Sensor erzeugte Signal eine Anzeige der Änderungen
der mechanischen Spannungen, denen der Reifen während der Bewegung eines Fahrzeugs
unterliegt, das mit dem Reifen ausgerüstet ist.
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Eine Änderung
der mechanischen Spannung, die von einer Reifen/Boden-Interaktion
erzeugt wird, wird durch eine Änderung
des Signals offensichtlich, das so Informationen bezüglich des
Verhaltens eines sich bewegenden Reifens und bezüglich des Verhaltens eines
in Bewegung befindlichen Fahrzeuges, das mit dem Reifen ausgerüstet ist,
liefert.
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Wenn
der Reifen auf der Fahrzeugradfelge montiert ist, enthält das Signal
auch Informationen, die sich aus der Masse der Felge und aus der
relativen Verteilung der Masse ergeben, wobei das fortlaufend erzeugte Signal
deshalb für
die Bewegung des gesamten Rads repräsentativ ist.
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Die
vorliegende Erfindung basiert auf dem Ablesen und Interpretierungen
von Änderungen
von kennzeichnenden Elementen des Signals und berücksichtigt
insbesondere, abhängig
von der Art der geforderten Messung, die Absolutwerte der kennzeichnenden
Elemente oder Änderungen
des Abstands oder der Frequenz zwischen den kennzeichnenden Elementen
oder einer Kombination der Größen.
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Experimentell
wurde gefunden, dass die Änderungen
hauptsächlich
von der Reifen/Boden-Interaktion abhängen und von Elementen des
Signals aufgrund der Felge nicht merklich beeinflusst werden.
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In
einer ersten Variante wird der erste piezoelektrische Sensor längs wenigstens
eines Abschnitts eines vorgegebenen Umfangs des Reifens aufgebracht.
Vorzugsweise wird er längs
wenigstens eines Abschnitts des Äquatorialumfangs
des Reifens, besonders bevorzugt längs des gesamten vorgegebenen
Umfangs des Reifens, aufgebracht. Der piezoelekt rische Sensor kann
auch an Stellen mit geeignetem Abstand am Umfang des Reifens befestigt
werden.
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Bei
einer zweiten Variante wird der erste piezoelektrische Sensor längs eines
Abschnitts eines Meridianprofils (in der Querschnittsebene liegend)
des Reifens aufgebracht. Vorzugsweise wird er längs eines zentralen Abschnitts
des Meridianprofils aufgebracht, der sich auf beiden Seiten der Äquatorialebene
erstreckt.
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Vorteilhafterweise
wird der erste piezoelektrische Sensor an einer Innenfläche der
Karkasse angebracht.
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Alternativ
wird der erste piezoelektrische Sensor in die Karkasse, in die Gurtlagen,
in die Lauffläche oder
in den Wulst eingebettet.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist der erste Sensor wenigstens teilweise in Kontakt mit einem Reifen
und mit einer Fahrzeugradfelge angeordnet, an der der Reifen montiert
ist.
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Weiter
wird besonders bevorzugt, dass der Sensor wenigstens teilweise zwischen
einem Wulstsitz einer Fahrzeugradfelge und einem Wulst eines Reifens
aufgenommen ist, der auf der Felge montiert ist.
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Vorteilhafterweise
hat der Reifen wenigstens einen zweiten piezoelektrischen Sensor
mit einem langgestreckten piezoelektrischen Element, das sich längs wenigstens
eines zweiten Abschnitts des Reifens erstreckt und in der Lage ist,
ein zweites Signal zuzuführen,
das durch die Drehung des Reifens erzeugt und zyklisch bei jeder
Umdrehung des Reifens gebildet wird, wobei das zweite Signal charakteristische
Elemente aufweist und die Änderungen
des Zeitintervalls zwischen den vorher festgelegten charakteristischen
Elementen des zweiten Signals Änderungen
der Winkelgeschwindigkeit des Reifens anzeigen.
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Vorzugsweise
ist das zweite Signal ebenfalls proportional zu den Änderungen
der Verformung, der der zweite piezoelektrische Sensor während der
Drehung des Reifens unterliegt.
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Vorteilhafterweise
wird der zweite piezoelektrische Sensor längs eines Umfangs, der einen
Teil des Wulstes bildet, oder längs
eines Wulstabschnitts eines Meridianprofils des Reifens aufgebracht.
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Bekanntlich
ist die Piezoelektrizität
der Potenzialunterschied, der sich zwischen zwei Flächen bestimmter
Kristalle entwickelt, wenn sie mechanischen Spannungen unterliegen.
Dieses Phänomen
ist als direkter piezoelektrischen Effekt bekannt. Der piezoelektrische
Umkehreffekt ist ebenfalls bekannt und besteht aus mechanischen
Verformungen, die in Kristallen, die den direkten piezoelektrischen
Effekt ausüben,
unter dem Einfluss einer Potenzialdifferenz auftreten.
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In
den letzten Jahrzehnten wurden thermoplastische Materialien (piezoelektrische
Polymere), die in der Lage sind, reversibel Potenzialdifferenzen
zu entwickeln, wenn sie mechanisch beansprucht werden, ebenfalls
hergestellt und untersucht.
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Vorzugsweise
besteht der piezoelektrische Sensor aus einem piezoelektrischen
Koaxialkabel, einem piezoelektrischen Bipolarkabel oder einem piezoelektrischen
Streifen mit einem langgestreckten piezoelektrischen Element, beispielsweise
einem Streifen, der aus einem piezoelektrischen Polymer besteht.
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Bei
einer Variante hat der piezoelektrische Sensor ein Kabel, das aus
piezoelektrischen Abschnitten sowie aus nicht-piezoelektrischen
und elektrisch leitenden Abschnitten besteht, die elektrisch verbunden
sind. Vorzugsweise folgen sie aufeinander in einer abwechselnden
Sequenz.
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Insbesondere
folgen die piezoelektrischen Abschnitte und die nicht-piezoelektrischen
leitenden Abschnitte einander in einer Zickzack-(oder gekräuselten)Form
oder sind zueinander ausgerichtet.
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Das
System nach der Erfindung ermöglicht
es, genaue Informationen zur richtigen Zeit über die Änderungen zu erhalten, die
bei den Betriebszuständen
des Reifens auftreten, beispielsweise bei irgendeiner Rutschsituation
und demzufolge über
die Änderung
der zur Verfügung
stehenden Haftung.
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Wenn
diese Information verfügbar
ist, ist es möglich,
schnell Maßnahmen
zum Regulieren und Optimieren des Verhaltens des sich bewegenden
Fahrzeugs auf einer geraden Bahn und/oder auf einer gekrümmten Bahn
vorzunehmen.
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Insbesondere
kann dem piezoelektrischen Sensor nach der Erfindung für den Betrieb
mittels eines Senders eine Steuereinheit zugeordnet werden, welche
die Signale erfasst und speichert, die von dem Sensor abgegeben
werden, Änderungen
des Zeitintervalls zwischen den vorher festgelegten kennzeichnenden
Elementen der Signale erfasst, die für die Änderungen der Winkelgeschwindigkeit
des Reifens und somit der Dehnung entstehen, und sie verarbeitet,
um Ausgangssignale zuzuführen,
die für Änderungen
des Zustands der Interaktion zwischen dem Reifen und dem Boden (Straße) während der
Bewegung des Kraftfahrzeugs stehen, und um Reguliervorrichtungen
zu steuern (beispielsweise Bremsen, Gas, Differential und Aufhängung),
die ausgelegt sind, das Verhalten des Kraftfahrzeugs zu steuern.
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Die
Ausgangssignale, die Zustandsänderungen
der Interaktion zwischen dem Reifen und dem Boden (Straße) während der
Bewegung des Kraftfahrzeugs anzeigen, können auch oder lediglich wenigstens
teilweise zu Einrichtungen übermittelt
werden, die in der Lage sind, ein optisches und/oder akustisches
Signal abzugeben, das das Verhalten des Kraftfahrzeugs anzeigt.
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Der
Fachmann ist in der Lage zu entscheiden, wie das Signal, das von
dem Sensor erzeugt wurde, auf der Basis bekannter Parameter umgewandelt
und übertragen
werden soll.
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Im
Verlauf von vorher von den Erfindern durchgeführten Versuchen hat sich gezeigt,
dass ein bevorzugtes Verfahren der Übermittlung des Signals die
Verwendung einer Trägerwelle
mit konstanter Frequenz ist, die frequenzmoduliert wird.
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Insbesondere
emittiert eine Sendeantenne, die mit einem an dem Rad montierten
Sender verbunden ist, diese Welle, die um sich ein elektromagnetisches
Feld mit konstanter Stärke
erzeugt, die von der Amplitude der Trägerwelle, und von einer variablen
Frequenz entsprechend der Frequenzmodulation der Trägerwelle
abhängt.
Die Stärke
des Feldes hängt
von der Leistung des Senders und den Eigenschaften der Antenne ab.
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Ein
an der Karosserie des Fahrzeugs angebrachter Empfänger ist
in der Lage, die empfangenen Signale durch Trennen der Stärke des
Magnetfelds von seiner Frequenz zu entschlüsseln. Die Frequenzvariation führt die
Informationen für
das Verhalten des sich bewegenden Reifens zu. Diese Frequenzmodulation
ist unabhängig
von der Stärke
des Magnetfelds, die jedoch die maximal mögliche Entfernung, über die
das Signal übertragen
werden kann, und seine Reinheit bestimmt. Wenn das Magnetfeld bezogen
auf die Entfernung des Empfängers
zu schwach ist, ist der Empfang unscharf und gestört, oder
es kann sogar unmöglich
sein, das Signal zu empfangen. Zu vermerken ist, dass im Falle eines
Fahrzeugs, bei dem sich der Empfänger
in einer festgelegten Position befindet und der Sender an dem Rad
angebracht ist, die von dem Empfänger
erfasste Stärke
des Feldes sich mit dem Abstand zwischen Sender und Empfänger ändert. Insbesondere ändert sich der
Wert dieser Stärke
sinusförmig
und ist vorzugsweise innerhalb eines Wertebereichs von 1,6 bis 2,2
V für einen
zuverlässigen
Signalempfang eingestellt. Diese sinusförmige Welle erreicht ihr Maximum,
wenn die Radumdrehung den Sender in die kürzeste Entfernung zum Empfänger bringt,
und erreicht ihr Minimum, wenn der Sender sich in seinem größten Abstand
von dem Empfänger
befindet. Das zyklische Auftreten eines vorgegebenen Punktes in
der Sinusform, vorzugsweise, nicht jedoch notwendigerweise das Maximum,
kann vorteilhafterweise als Auslöseimpuls
verwendet werden.
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Ein
Sender hat gewöhnlich
auch einen Stromerzeuger für
seine Funktion.
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Der
Empfänger
empfängt
das von dem Sender in der Form und durch die gewählten Mittel gesendete Signal
auf der Basis der Kenntnis des Fachmanns für den beabsichtigten Zweck.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Messvorrichtung des Bausatzes
wird dieses Signal, wie vorher beschrieben, für den zusätzlichen Zweck verwendet, einen
Auslöseeffekt
bei jeder Radumdrehung bereitzustellen, um die Rollgeschwindigkeit
des Rads festzustellen und eine diesbezügliche Änderung zu berechnen.
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Die
Verarbeitungseinheit kann innerhalb des Fahrzeugs oder außerhalb
von ihm angeordnet werden.
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Wie
für den
Fachmann bekannt ist, können
die strukturellen Ungleichförmigkeiten
eines Reifens von den Konstruktionsmerkmalen abhängen, beispielsweise vom Vorhandensein
und der Position der Verbindungen und der Lagenführung, oder von Herstellungsungenauigkeiten,
wie beispielsweise einer ungleichförmigen Verteilung der Massen
und der Exzentrizität
des Reifens oder vom Verschleiß.
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Kennzeichen
und Vorteile der Erfindung werden nun unter Bezug auf eine Anzahl
von Ausgestaltungen erläutert,
die als Beispiele, ohne beschränken
zu wollen, in den beiliegenden Figuren gezeigt sind, in denen:
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1 eine
erste Ausführungsform
des Systems nach der Erfindung für
die fortlaufende Bestimmung der Interaktion zwischen einem Reifen
und dem Boden zeigt, wobei der Reifen perspektivisch und im Halbschnitt
längs einer Äquatorialebene
gezeigt ist,
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2 eine
Querschnittsansicht des Reifens von 1 ist,
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3 in
vergrößertem Maßstab eine
perspektivische Teilansicht eines im Reifen von 1 zugeordneten
piezoelektrischen Sensors ist,
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4, 5 und 6 Diagramme
sind, die ein Signal zeigen, das von dem dem Reifen von 1 zugeordneten
piezoelektrischen Sensor abgegeben wird,
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7 eine
zweite Ausführungsform
des Systems nach der Erfindung für
die fortlaufende Bestimmung der Interaktion zwischen einem Reifen
und dem Boden zeigt,
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8 eine
Querschnittsansicht des Reifens von 7 ist,
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9 und 10 Diagramme
sind, die Signale zeigen, die von den dem Reifen von 7 zugeordneten
piezoelektrischen Sensoren abgegeben werden,
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11 eine
Querschnittsansicht eines Reifens ist, dem ein piezoelektrischer
Sensor zugeordnet ist, der eine Variante des Sensors von 1 und 2 ist,
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12 eine
Querschnittsansicht eines Reifens ist, dem piezoelektrische Sensoren
zugeordnet sind, die Varianten von denen der 7 und 8 sind,
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13 und 14 Diagramme
sind, die Signale zeigen, die von den dem Reifen von 12 zugeordneten
piezoelektrischen Sensoren abgegeben werden,
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15 einen
Reifen zeigt, dem ein piezoelektrischer Sensor zugeordnet ist, der
eine Variante von denen der vorhergehenden Figuren ist,
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16 einen
Reifen zeigt, dem ein piezoelektrischer Sensor zugeordnet ist, der
eine Variante von dem von 15 ist,
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17 eine
Längsschnittansicht
einer Ausführungsform
eines piezoelektrischen Sensors von 16 ist,
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18 eine
Schnittansicht in der Ebene XVIII-XVIII von 17 ist,
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19 eine
Variante des Systems nach der Erfindung für die fortlaufende Bestimmung
der Interaktion zwischen einem Reifen und dem Boden zeigt,
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20 in
vergrößertem Maßstab eine
Querschnittsansicht des Reifens von 19 ist,
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21 eine
Variante des Reifens von 19 zeigt,
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22 eine
weitere Variante des Reifens von 19 zeigt,
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23 eine
Querschnittsansicht des Reifens von 22 ist,
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24 einen
Sender zeigt, der an dem Reifen von 19 festgelegt
ist,
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25 und 26 Diagramme
sind, die die Signale zeigen, die von einem Sensor abgegeben werden,
der an dem Reifen von 19 festgelegt ist,
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27 bis 31 Diagramme
zeigen, die ein Signal veranschaulichen, das von einem an einem
Reifen festgelegten piezoelektrischen Sensor abgegeben wird, wobei
das Signal ein spezielles Ereignis wiedergibt,
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32 das
Spektrum von Frequenzen zeigt, die aus dem Signal von 28 nach
der Bearbeitung mit der Fourier-Transformationsmethode extrahiert
werden,
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33 und 34 abhängig von
der Zeit den dem Komfort des Fahrzeugs zugeordneten Index im ersten
Fall momentan und im zweiten Fall progressiv zeigen,
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35 den
Komfortindex und die darauf folgenden Prozesse zeigt, die an ihm
ausgeführt
werden, um denselben bei zwei unterschiedlichen Betriebsbedingungen
eines Reifens zu erhalten, und
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36 und 37 die
Berechnung des Lastübertragungsindex
in zwei gesonderten Fällen
zeigen.
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1 und 2 zeigen
einen Reifen für
ein Kraftfahrzeug mit einer Karkasse 2, einer Lauffläche 3, Gurtlagen
(Gurtpaket) 6, Seitenwänden 4 und
Wulsten 5. Der Reifen 1 ist auf eine Felge 15 aufgebracht.
Die Karkasse 2 hat eine innere Fläche 9, die von einer Überzugsschicht
(Auskleidung) abgedeckt sein kann. Dem Reifen 1 ist nach
der Erfindung ein langgestrecktes piezoelektrisches Element 7 zugeordnet,
das von einem piezoelektrischen Kabel 10 gebildet wird.
Das piezoelektrische Kabel 10 ist auf die innere Fläche 9 der
Karkas se 2 aufgebracht und erstreckt sich längs (in
der Richtung X, senkrecht zur Ebene YZ) in der Richtung der Vorwärtsbewegung
des Kraftfahrzeugs entlang des ganzen äquatorialen Umfangs der inneren
Fläche
der Karkasse. Man erhält
Ergebnisse der gleichen Art, wenn sich das piezoelektrische Kabel 10 nur
längs eines
Abschnitts des äquatorialen
Umfangs (eines Bogens des Umfangs) erstreckt.
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Allgemein
gesehen hat der piezoelektrische Sensor ein langgestrecktes piezoelektrisches
Element, das eine erste Oberfläche
und eine zweite Oberfläche
bildet, wobei jede dieser Oberflächen
in elektrischem Kontakt mit einem Leiter steht.
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Dieses
piezoelektrische Element hat vorzugsweise die Form eines Schlauchs
mit einer inneren Oberfläche
und einer äußeren Oberfläche. Der
elektrische Leiter, der in Kontakt mit der äußeren Oberfläche des langgestreckten
piezoelektrischen Elements steht, ist vorzugsweise eine Einlage
eines elektrisch leitenden Materials, das um diese Oberfläche herum
angeordnet ist.
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Der
in Kontakt mit der inneren Oberfläche des langgestreckten piezoelektrischen
Elements stehende elektrische Leiter hat vorzugsweise die Form eines
Drahtes oder eines Kordes aus Drähten
eines leitenden Materials. In einer alternativen Form hat er die
Form einer Einlage, die um einen nichtleitenden Träger herumgelegt
ist.
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Wie
in 3 gezeigt ist, hat das piezoelektrische Kabel 10 einen
zentralen Kern 11 aus einem elektrisch leitenden Material,
eine Isolierschicht 12 und eine Netzumhüllung 13, die ebenfalls
aus elektrisch leitendem Material hergestellt ist. Der Kern 11 ist
beispielsweise aus einem Kord aus verdünnten Stahldrähten hergestellt,
während
die Umhüllung 13 aus
Kupfer hergestellt ist. Die Isolierschicht 12 ist zwischen
dem Kern 11 und der Umhüllung 13 angeordnet
und besteht aus einem piezoelektrischen Polymer, beispielsweise
Polyvinylidenfluorid (PVDF). Auf die Umhüllung 13 ist eine äußere abdeckende
und schützende
Hülle 14 aus
einem elastoplastischen Material aufgebracht, beispielsweise aus
Polyethylen oder Butylhalogenkautschuk. Das piezoelektrische Kabel 10 hat
beispielsweise einen Durchmesser von etwa 3 mm.
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Wenn
das Kabel in den Reifen eingebettet ist, beispielsweise in die Karkasse 2,
in die Gurtlagen 6, in die Lauffläche 3 oder in den
Wulst 4, wird bevorzugt ein piezoelektrisches Kabel 10 ohne
eine äußere Hülle 14 verwendet,
um Unverträglichkeitsprobleme
zwischen dem Material dieser äußeren Hülle 14 und
den Materialien zu vermeiden, aus denen der Reifen hergestellt ist.
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Die
Anmelderin hat gefunden, dass diese Lösung in vorteilhafter Weise
auch dann verwendet werden kann, wenn das Kabel an einem inneren
oder äußeren Oberflächenabschnitt
des Reifens angeordnet ist.
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Bei
dem Reifen 1 ist das piezoelektrische Kabel 10 an
der inneren Oberfläche
der Karkasse 2 angebracht. Ähnliche Ergebnisse lassen sich
jedoch durch Einbetten des piezoelektrischen Kabels 10 in
die Karkasse 2, wo es einen Kord der Karkassenlage 2 ersetzen
kann, in den Gurt 6, wo es einen Kord der Gurtlage ersetzen
kann, in die Lauffläche 3 oder
in einen Wulst 5 erreichen. Zusätzlich kann das piezoelektrische
Kabel 10 innerhalb einer Umfangsnut der Lauffläche 3 angebracht
werden, vorzugsweise am Boden eines Kanals, oder an einer Seitenwand 4.
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Wenn
der von dem piezoelektrischen Kabel 10 gebildete piezoelektrische
Sensor 7 einer Verformung unterworfen wird, erzeugt es
elektrische Ladungen, die eine Potenzialdifferenz erzeugen, die
proportional, vorzugsweise auf lineare Weise, zu der Änderung
der auftretenden Verformung ist.
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Bei
einer anderen Art von Kabel kann die erzeugte Potenzialdifferenz
nichtlinear variieren, wenn sich die Verformung des piezoelektrischen
Sensors ändert.
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Es
ist bekannt, dass elektrische Ladungen immer dann erzeugt werden,
wenn das piezoelektrische Kabel einer mechanischen Spannung unterliegt,
insbesondere einer Änderung
des Zustands seiner vorhandenen mechanischen Spannung, beispielsweise,
wenn es sich alternierend ändernden
Drucken oder wiederholten Biegungen ausgesetzt wird.
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Während der
Bewegung des Fahrzeugs unterliegt der piezoelektrische Sensor 7 Verformungen,
die elektrische Signale erzeugen, wie sie beispielsweise in 4 bis 6, 9, 10, 13, 14 und 19, 20 gezeigt
sind. Die Signale zeichnen sich durch charakteristische Elemente
aus, die aus Spitzen, Rechteckswellen und dergleichen bestehen.
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Die
Anmelderin hat gefunden, dass diese charakteristischen Elemente
durch die Interaktion mit der Straße von Ungleichförmigkeiten
in dem Reifen erzeugt werden (beispielsweise Laufflächenblöcken, Verbindungen
zwischen den Geweben, die in den Karkassenaufbau des Reifens eingebunden
sind, ungleichförmige Massenverteilung,
usw.), die bei einer Anordnung um den Umfang des Reifens herum zyklische Änderungen im
Zustand der me chanischen Spannung des drehenden Reifens verursachen.
Die zyklischen Änderungen stehen
in einer Beziehung zu der Bewegung (Drehgeschwindigkeit und Rutschen)
der Räder.
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Bei
einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung ist eine Ungleichförmigkeit
willkürlich
an einem Reifen angebracht, um ein spezielles kennzeichnendes Element
in dem Signal zu erzeugen, das von dem Sensor abgegeben wird.
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Insbesondere
kann der Sensor selbst die Ungleichförmigkeit sein, die das kennzeichnende
Element bildet.
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Anders
ausgedrückt,
die Anmelderin hat gefunden, dass diese Ungleichförmigkeiten
die Wellenform (Amplitude der Spitzen und/oder Intervall zwischen
den Spitzen) des Signal beeinflussen, das während der Drehung des Reifens
abgegeben wird. Diese Wellenform wird bei Abwesenheit von Vorkommnissen,
die die Drehung des Reifens mit einer konstanten Drehzahl stören könnten, faktisch
identisch bei jeder Radumdrehung wiederholt.
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Dadurch
wird es äußerst einfach,
experimentell die Wirkung festzustellen, die jedes für sich untersuchte
Ereignis an der Wellenform erzeugt. Betrachtet man noch komplexere
Situationen, die sich durch das gleichzeitige Vorhandensein einer
Vielzahl von Ereignissen auszeichnen, ist es nicht weniger einfach,
das Vorhandensein eines jedes individuellen Ereignisses zu erkennen.
Diese komplexen Situationen können
experimentell beginnend mit einem Rad reproduziert werden, das frei
auf dem Prüfstand
drehen kann und sich fortschreitend zu dem gleichen Rad bewegt,
das sich auf einem Straßenrad
dreht (einer an sich bekannten Laborvorrichtung), das glatt ist,
rau ist, Hindernisse hat und geeignet ausgewählte Sturz- und Driftwinkel
hat, was letztendlich zu einem Rad führt, das an einem Fahrzeug
montiert ist.
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Die
Basis dafür
besteht darin, dass jedes Ereignis eine Störung bildet, die die Wellenform
modifiziert. Wenn die von jedem Ereignis erzeugte Störung auch
in komplexen Situationen bekannt ist, ist es möglich, jedes individuelle Ereignis
dadurch zu erkennen, dass die Wellenform eines individuellen Signals
zu einem genauen Zeitpunkt mit der entsprechenden Wellenform (die
in einem Speicher gespeichert ist) des Signals zu einem anderen
Zeitpunkt, beispielsweise bei einem vorhergehenden Drehzyklus, verglichen
wird.
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Die
vorliegende Erfindung interpretiert somit erfolgreich komplexe Situationen
auf der Basis der Kenntnis aller elementaren Situationen, aus denen
sie zusammengesetzt sind. Für
diesen Zweck reicht es nach der Erfindung aus, eine einzige Art
von Sensor zu verwenden und ein einziges Signal zu analysieren.
Im Gegensatz dazu beginnen die Verfahren nach dem Stand der Technik,
die komplexe Situationen untersuchen, die sich durch das gleichzeitige
Vorhandensein von mehreren Ereignissen auszeichnen, mit den komplexen
Situationen und versuchen, die Elementarsituationen, aus denen sie
bestehen, durch Analysieren einer Vielzahl von Signalen herauszusondieren,
von denen jedes durch eine andere Art von Sensor erzeugt wird, der
für jedes
Ereignis spezifisch ist, die überwacht
werden sollen (d.h. jede Elementarsituation).
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Die
zu den Verformungsänderungen
proportionalen elektrischen Signale, die von dem piezoelektrischen
Sensor 7 abgegeben werden, werden mit Hilfe eines Senders
(nicht gezeigt) in analoge oder digitale Signale umgewandelt, die über eine
Entfernung, beispielsweise in Form von Radiosignalen, gesendet werden können.
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Dem
piezoelektrischen Sensor 7 ist für den Betrieb mit Hilfe des
erwähnten
Senders eine Steuereinheit 8 (1) zugeordnet,
die die von dem Sensor 7 abgegebenen Signale erfasst und
speichert und Änderungen des
Zeitintervalls zwischen vorgegebenen kennzeichnenden Elementen der
Signale erfasst, die die Änderungen
der Winkelgeschwindigkeit des Reifens 1 und somit der Dehnung
anzeigen. Die Steuereinheit verarbeitet sie und liefert Ausgangssignale,
die die Änderungen
des Zustands der Interaktion (Rutschen) zwischen dem Reifen 1 und
dem Boden (Straße)
während
der Bewegung des Kraftfahrzeugs anzeigen. Die Ausgangssignale werden
dazu verwendet, Reguliervorrichtungen zu betätigen, die für die Steuerung
des Verhaltens des Fahrzeugs ausgelegt sind, beispielsweise der
Bremsen, des Gaspedals, des Differentials und der Aufhängung.
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Beispiele
für Signale,
die von dem piezoelektrischen Sensor 7 abgegeben werden,
sind in den Diagrammen von 4, 5 und 6 für einen
Reifen der Größe 195/65
R15 mit einer Felge 6J bei einem Aufpumpdruck von 2,2 bar und bei
einer Aufbringung einer vertikalen Last von 350 kg bei konstanter
Geschwindigkeit längs
einer geraden Bahn gezeigt.
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Das
Diagramm in 4 zeigt die Änderung der Amplitude (mV)
des Signals a, das von dem piezoelektrischen Kabel über einem
Zeitraum (s) in jedem Umdrehungszyklus des Reifens bei Geradeausbewegung auf
glatter Straße
mit konstanter Geschwindigkeit von 20 km/h abgegeben wird.
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Das
Diagramm in 5 zeigt die Änderung der Amplitude (mV)
des Signals b, das von dem piezoelektrischen Kabel während eines
Zeitraums (s) in jedem Umdrehungszyklus des Reifens bei Geradeausbewegung
auf glatter Straße
mit einer konstanten Geschwindigkeit von 80 km/h abgegeben wird.
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Das
Diagramm in 6 zeigt das Signal a verglichen
mit dem Signal b.
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Dieser
Vergleich zeigt, dass es möglich
ist, bei jeder Drehzahl sehr genaue Spitzen (kennzeichnende Elemente)
bei jeder Reifenumdrehung zu unterscheiden, die als äquivalent
zu denjenigen angesehen werden können,
die von den Zähnen
eines phonischen Rades abgegeben werden. Wenn sich der Reifen mit
konstanter Geschwindigkeit dreht, befinden sich diese Spitzen an
festgelegten Intervallen, während
sich beim Bremsen diese Spitzen wegbewegen und die Änderungen
im Zeitintervall zwischen den Spitzen die Änderungen der Winkelgeschwindigkeit
des Reifens anzeigen und somit der entsprechenden Dehnung.
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7 und 8 zeigen
eine Variante des erfindungsgemäßen Systems,
bei der dem Reifen 1 der piezoelektrische Sensor 7 und
ein piezoelektrischer Sensor 107 zugeordnet sind. Der piezoelektrische
Sensor 107 wird von einem piezoelektrischen Kabel 10 (3)
gebildet, das auf die innere Oberfläche 9 in der Nähe des Wulstes 5 des
Reifens 1 aufgebracht ist. Das piezoelektrische Kabel 10 erstreckt
sich längs
des gesamten Umfangs des Wulstes, der durch das Schneiden des Wulstes
mit einer zu der Äquatorialebene
des Reifens parallelen Ebene identifiziert ist. Es können Ergebnisse
der gleichen Art erreicht werden, wenn der Sensor 107 nur
längs eines
Abschnitts des Umfangs angebracht oder in einen Wulst 5 eingebettet
ist.
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Beispiele
für Signale,
die von den piezoelektrischen Sensoren 7 und 107 abgegeben
werden, sind in den Diagrammen von 9 und 10 für einen
Reifen der Größe 195/65
R15 -P6000 bei einem
Aufpumpdruck von 2,2 bar und einer aufgebrachten vertikalen Last
von 280 kg bei einer Geradeausbewegung mit konstanter Geschwindigkeit
von 80 km/h gezeigt.
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Das
Diagramm in 9 zeigt die Änderung der Amplitude (mV)
der Signale c und d, die von dem piezoelektrischen Sensor 7 bzw.
von dem piezoelektrischen Sensor 107 während eines Zeitraums (s) in
dem Umdrehungszyklus des Reifens bei Fehlen eines Drehmoments (Drehen
mit konstanter Geschwindigkeit) abgegeben werden. Die Signale c
und d sind synchron. 9 zeigt die kennzeichnenden
Elemente (homologe Spitzen) PP1 und PP2 des Signals c bzw. des Signals
d.
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Die
homologen Spitzen beziehen sich auf die gleiche "Ungleichförmigkeit" des Reifens, bestehend aus einer ungleichförmigen Massenverteilung,
beispielsweise durch indivi duelle Teilungen des Laufflächenmusters oder
durch Einrichtungen zum Befestigen des piezoelektrischen Kabels
an dem Reifen.
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Bei
jeder Umdrehung des Reifens wird das Zeitintervall zwischen den
homologen Spitzen PP1 und PP2 gemessen. Dieses Intervall zeigt die
Phasenverschiebung zwischen dem Signal, das von der "Ungleichförmigkeit" in dem piezoelektrischen
Sensor 7 erzeugt wird, und demjenigen, das in dem piezoelektrischen Sensor 107 erzeugt
wird. Die Änderungen
der Phasenverschiebung zwischen den homologen Spitzen bei jeder
Reifenumdrehung messen die Dehnung, der die Gurtlagen 6 bezüglich der
Wulste 5 unterworfen sind, und demzufolge bezüglich der
Nabe 15, an der der Reifen 1 angebracht ist.
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Im
Falle von 9 bildet die Phasenverschiebung
zwischen den bei konstanter Geschwindigkeit gemessenen Spitzen PP1
und PP2 den Referenzterm für
die Änderungen
der Phasenverschiebung, die bei anderen Betriebsbedingungen des
Reifens auftreten (Bremsen, Gasgeben und dergleichen).
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Das
Diagramm in 10 ist ähnlich dem in 9 und
zeigt die Änderung
der Amplitude (mV) der Signale e und f, die von dem piezoelektrischen
Sensor 7 bzw. dem piezoelektrischen Sensor 107 in
einem Zeitraum (s) in jedem Umdrehungszyklus des Reifens bei Vorhandensein
eines Drehmoments abgegeben werden. In diesem Fall hat eine zwischen
den Spitzen PP1 und PP2 gemessene Phasenverschiebung einen Wert,
der verschieden ist von dem, der im Zustand konstanter Geschwindigkeit
(9) gemessen wird. Demzufolge bildet der Wert der
Phasenverschiebung eine Messung der Dehnung, der die Gurtlagen 6 bezüglich der
Wulste 5 unterworfen sind. Jede Änderung des Zeitwerts der beiden
Phasenverschiebungen gemessen in dem i-ten Zyklus und in dem (i+1)-ten
zeigt die Änderung
der Dehnung zwischen den Gurtlagen 9 und den Wulsten 5 des Reifens
in Betriebszuständen
der beiden aufeinander folgenden Zyklen an.
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11 zeigt
einen piezoelektrischen Sensor 207, der dem Reifen 1 zugeordnet
ist. Der piezoelektrische Sensor 207 wird von einem Stück eines
piezoelektrischen Kabels 10 gebildet, das eine Länge von
etwa 40 mm hat und an einem Wulst 5 aufgebracht ist. Der
piezoelektrische Sensor 7 erstreckt sich quer (in der Richtung
Y) längs
eines Wulstabschnittes eines Meridianprofils 16 des Reifens 1.
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12 zeigt
einen piezoelektrischen Sensor 307 und den piezoelektrischen
Sensor 207, die dem Reifen 1 zugeordnet sind.
Der piezoelektrische Sensor 307 wird von einem Stück eines
piezoelektrischen Kabels 10 gebildet, das eine Länge von
etwa 40 mm hat und auf der inneren Oberfläche 9 der Karkasse 2 aufgebracht ist.
Der piezoelektrische Sensor 307 erstreckt sich quer(in
der Richtung Y) längs
eines zentralen Abschnitts des Meridianprofils 16, das
sich auf beiden Seiten der Äquatorialebene
des Reifens 1 erstreckt.
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Das
Diagramm in 13 zeigt die Änderung
der Amplitude (mV) der Signale g und h, die von dem piezoelektrischen
Sensor 307 bzw. von dem piezoelektrischen Sensor 207 in
einem Zeitraum (s) in jedem Umdrehungszyklus des Reifens bei Fehlen
eines Drehmoments (konstante Geschwindigkeit) abgegeben werden.
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Das
Diagramm in 14 zeigt die Änderung
der Amplitude (mV) der Signale i und I, die von dem piezoelektrischen
Sensor 307 bzw. von dem piezoelektrischen Sensor 207 in
einem Zeitraum (s) in jedem Umdrehungszyklus des Reifens bei Vorhandensein
eines Drehmoments abgegeben werden. Auch in diesem Fall hat die
Phasenverschiebung zwischen den Spitzen PP1 und PP2 einen Wert,
der von dem verschieden ist, der im Zustand mit konstanter Geschwindigkeit
(13) gemessen wird.
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15 zeigt
einen piezoelektrischen Sensor 407 mit einem Kabel 110,
das sich in einer Umfangsrichtung an der inneren Oberfläche eines
Wulstes 5 des Reifens 1 mit einer Kräuselungs-(Zickzack-)Form
erstreckt. Das Kabel 110 besteht aus einer abwechselnden
Folge von piezoelektrischen Abschnitten 20 und nicht-piezoelektrischen,
aber elektrisch leitenden Abschnitten 21, die alle elektrisch
miteinander verbunden sind. In der Praxis wird das Kabel 110 von
einem Satz von Abschnitten 20 eines piezoelektrischen Kabels
gebildet, die in Reihe miteinander durch die Abschnitte 21 verbunden
sind, die die elektrische Kontinuität zwischen den einzelnen Abschnitten
des piezoelektrischen Kabels bereitstellen.
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Insbesondere
hat jeder der piezoelektrischen Abschnitte 20 ein langgestrecktes
piezoelektrisches Element.
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Der
Anfang und das Ende des Kabels 110 sind mit einer Vorrichtung,
beispielsweise einem Sender, verbunden, der das von dem Kabel bei
Betrieb der Steuerung 8 abgegebene Signal sendet.
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Gewöhnlich hat
das Zickzackkabel die folgenden Eigenschaften und Abmessungen:
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Wie
in 15 zu sehen ist, sind die Abschnitte 21 ohne
das piezoelektrische Material in der Längsrichtung (der Richtung der
Vorwärtsbewegung
des Reifens) angeordnet, während
die piezoelektrischen Abschnitte 20 in Richtungen senkrecht
zu den anderen Abschnitten angeordnet sind. Die Gesamtlänge des
Kabels 110 beträgt
1850 mm, und seine Längserstreckung
beträgt
1400 mm. Dieses Kabel ist für
einen Reifen der Größe 195/65
R15 vorgesehen.
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Die
piezoelektrischen Abschnitte 20 können alle die gleiche Länge haben,
und die nicht-piezoelektrischen (rein leitenden) Abschnitte 21 können die
gleiche Länge
haben, die sich von der der piezoelektrischen Abschnitte 20 unterscheidet.
Es sind jedoch Varianten möglich,
bei denen alle Abschnitte die gleiche Länge haben oder bei denen umgekehrt
jeder Abschnitt eine Länge
hat, die sich von dem der anderen Abschnitte unterscheidet, oder
verschiedene Kombinationen davon.
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Das
piezoelektrische Kabel 110 hat einen solchen Aufbau und
eine solche Form (abwechselnd piezoelektrische und nicht-piezoelektrische
Abschnitte), dass es automatisch eine Folge von kennzeichnenden
Elementen während
der Drehung des Reifens unabhängig
von den Ungleichförmigkeiten
des Reifens oder der Art erzeugt, in der das Kabel an der inneren
Oberfläche
des Reifens befestigt ist.
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Wie
bei den oben beschriebenen Ausführungsformen überträgt das Kabel 110,
das auf diese Weise aufgebaut und geformt ist, (mittels des von
dem Kabel erzeugten elektrischen Signals) die Informationen über die
Bewegung des Kabels während
der zyklischen Drehung des Reifens. Im Falle des Kabels 110 erzeugt
die Bewegung des Kabels, oder stattdessen die seiner unterschiedlichen
piezoelektrischen Abschnitte 20, ein elektrisches Signal,
das die Drehgeschwindigkeit des Reifens 1 angibt. Wenn
die Messung der Drehgeschwindigkeit des Reifens im i-ten Zyklus
dann mit der verglichen wird, die beim (i+1)-ten Zyklus gefunden
wird, ist es möglich,
unmittelbar das Ausmaß eines
Rutschens zu bestimmen.
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Zusätzlich können Rutschstufen
innerhalb eines individuellen Umdrehungszyklus des Reifens dadurch
unterschieden werden, dass die einzelnen kennzeichnenden Elemente
(Spitzen) verglichen werden.
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Der
Vorteil eines Kabels dieser Bauweise liegt darin, dass das abgegebene
Signal im Wesentlichen frei von Störungen oder Hintergrundrauschen
ist.
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Die "Zickzack"-Form ist besonders
vorteilhaft für
ein Kabel mit piezoelektrischen Eigenschaften auf seiner ganzen
Länge.
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16 zeigt
einen piezoelektrischen Sensor 507 mit einem Kabel 210,
das aus piezoelektrischen Abschnitten 20 und nicht-piezoelektrischen
leitenden Abschnitten 21 besteht, die in abwechselnder
Folge angeordnet und längs
des gleichen Umfangs fluchtend ausgerichtet sind.
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Insbesondere
haben die piezoelektrischen Abschnitte wenigstens ein langgestrecktes
piezoelektrisches Element.
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Es
ist auch möglich,
ein Kabel, beispielsweise das Kabel 210, längs wenigstens
eines Abschnitts des Meridianprofils anzuordnen, mit anderen Worten,
ein Kabel, das in der gleichen Ebene wie ein Querschnitt des Reifens
liegt.
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Die
von den piezoelektrischen Sensoren 407 und 507 abgegebenen
Signale sind ähnlich
denjenigen der vorstehend veranschaulichten Sensoren.
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17 und 18 zeigen
eine spezielle Ausführungsform
des piezoelektrischen Kabels 210. In einer in Längsrichtung
abwechselnden Anordnung um einen zentralen leitenden Kern 211 herum
folgen aufeinander rohrförmige
Abschnitte 112 aus isolierendem piezoelektrischen Material
und rohrförmige
Abschnitte 121 aus nicht-piezoelektrischem, jedoch einfach
isolierendem Material.
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Um
die Abschnitte 112 und 121 ist ein elektrisch
leitendes Gitter 213 herumgewickelt, während ein Mantel 214 zum
Abdecken und Schützen
des Kabels um das leitende Netz 213 herumgelegt ist.
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Diese
Art von Kabel kann dadurch hergestellt werden, dass ein Kabel, das
eine Schicht aus elektrisch isolierendem Polymer hat, das in der
Lage ist, piezoelektrische Eigenschaften zu entwickeln, wenn es
einem geeigneten elektromagnetischen Feld ausgesetzt wird, durch
ein abwechselnd aktiviertes und deaktiviertes elektromagnetisches
Feld mit einer fortlaufenden gleichförmigen Bewegung hindurchgeführt wird.
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19 und 20 zeigen
einen piezoelektrischen Sensor 607 mit einem piezoelektrischen
Kabel 10 (3), das an dem Wulst 5 des
Reifens 1 an dessen Basis 30 angebracht ist. Das
piezoelektrische Kabel 10 erstreckt sich ganz um den Umfang
der Basis 30 oder nur um einen Teil von ihm und ist vorzugsweise
in einer Ringnut 31 aufgenommen, die in dem Wulst 5 ausgespart
ist, oder alternativ kann das oben erwähnte piezoelektrische Kabel
in einer Ringnut (nicht gezeigt) aufgenommen sein, die in einer
Basis 32 der Felge 15 ausgespart ist.
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Bei
einer Variante kann das piezoelektrische Kabel 10 in einem
Verbundstreifen eingebettet sein, der längs des Umfangs der Basis 30 aufgebracht
ist. Bei dieser Version kann die Ringnut für den Verbundstreifen entweder
in der Basis 30 des Wulstes 5 oder in der Basis 32 der
Felge 15 oder tatsächlich
auch in beiden Basen ausgespart sein.
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Ähnliche
Ergebnisse erhält
man, wenn das Kabel 10 längs nur eines Abschnitts des
Umfangs der Basis 30 angebracht ist.
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21 zeigt
einen piezoelektrischen Sensor 707 mit einem piezoelektrischen
Kabel 10, das in einer Vertiefung 33 in dem Wulst 5 angeordnet
ist. Alternativ kann das Kabel 10 in einer Ringnut 35 aufgenommen sein,
die in eine Schulter 34 der Felge 15 ausgespart
ist, und steht in Kontakt mit der äußeren Oberfläche des Wulstes 5.
Das Kabel 10 erstreckt sich ganz um den Umfang herum (oder
nur längs
eines Teils dieses Umfangs) der Vertiefung 33 des Wulstes
oder der Vertiefung 35 der Schulter.
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Bei
einer Variante kann das Kabel 10 in einen Kautschukstreifen
eingebettet sein, der auf die Vertiefung 33 des Wulstes
aufgebracht wird.
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Ähnliche
Ergebnisse erhält
man, wenn sich das Kabel 10 nur längs eines Abschnitts des Umfangs
der Vertiefung 33 erstreckt.
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Die
Sensoren 607 und 707 können unter Verwendung eines
Kabels 210 hergestellt werden, das aus piezoelektrischen
Abschnitten und aus nicht-piezoelektrischen und leitenden Abschnitten
besteht, wie es in 17 und 18 gezeigt
ist.
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Im
Falle der kleinsten Innendurchmesser von 15" kann das Kabel 10 die folgende
Ausgestaltung haben: Anzahl der piezoelektrischen Abschnitte 5 (Länge jeweils
50 mm), abwechselnd mit nicht-piezoelektrischen Segmenten, deren
Länge sich
voneinander unterscheiden kann (beispielsweise 4 Segmente mit der Länge von
190 mm und ein Segment mit der Länge
von 240 mm).
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22 und 23 zeigen
einen piezoelektrischen Sensor 807 mit einem piezoelektrischen
Kabel 10, das auf die Schulter 34 der Felge 15 aufgebracht
ist. Das piezoelektrische Kabel 10 hat aktive Abschnitte 36, d.h.
Abschnitte, die für
die Verformung des Reifens empfindlich sind, abwechselnd mit inaktiven
Abschnitten 37, d.h. die für die Verformung des Reifens
unempfindlich sind. Die abwechselnden Abschnitte 36 und 37 haben
eine vorgegebene Länge
und werden dadurch hergestellt, dass das Kabel 10 durch
Löcher 38 in
der Schulter 34 der Felge 15 geführt wird,
um die Abschnitte 36 und 37 zu bilden, die sich
auf der Innenseite bzw. der Außenseite
der Schulter 34 befinden. Auf diese Weise bleiben die Abschnitte 36 des
Kabels 10 in Kontakt mit dem Reifenwulst 5 und
erfassen seine Verformungen, während
die Abschnitte 37 nicht in Kontakt mit dem Wulst bleiben
und seine Verformungen nicht erfassen.
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Der
piezoelektrische Sensor 807 kann beispielsweise aus einem
piezoelektrischen Kabel hergestellt werden, das einen Durchmesser
von 3 mm hat, während
der Abstand zwischen den Löchern
in der Schulter der Felge so bemessen ist, dass fünf Abschnitte
gebildet werden, die für
die Verformung empfindlich sind, jeweils eine Länge von 50 mm haben und sich
mit fünf
unempfindlichen Abschnitten abwechseln, von denen jeder eine Länge von
200 mm hat.
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24 zeigt
einen Sender 39 für
Radiosignale, der an der Schulter 34 der Felge 15 befestigt
ist. Der Sender 39 ist an der Felge durch Umbördelung
festgelegt, was in herkömmlicher
Weise zum Befestigen der Gewichte für das Auswuchten der Reifen-/Felgenanordnung
verwendet wird.
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Diese
Anordnung des Senders hat eine Anzahl von Vorteilen. Sie erleichtert
das Befestigen des Senders, da bereits bekannte und geprüfte Verfahren
zur Anwendung kommen, die in Reifenaufziehwerkstätten verfügbar sind. Sie ermöglicht das
Befestigen des Senders am Umfang der Felge in dem Bereich, der am
besten vor potenziellen Stößen "geschützt" ist. Zusätzlich kann
die Masse des Senders als eine Masse zum Auswuchten des Reifens
wirken.
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Bekanntlich
ist ein Signalsender mit einer Antenne versehen. Bei den Sensoren 607, 707 und 807 kann
die Antennenfunktion von dem Netz ausgeübt werden, welches das piezoelektrische
Kabel umhüllt.
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25 und 26 zeigen
Beispiele von Signalen, die von dem piezoelektrischen Sensor 607 oder 707 für einen
P 6000-Reifen der Größe 195 60
R15 mit einer Felge 6J, einem Auf pumpdruck von 2,2 bar und ausgesetzt
einer vertikalen Last von 300 kg bei der Geschwindigkeit von 50
km/h abgegeben werden.
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Das
Diagramm in 25 zeigt die Amplitude (V) des
von dem piezoelektrischen Kabel in einer Intervallzeit (s) entsprechend
einer Radumdrehung abgegebenen Signals.
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26 zeigt
die Amplitude (V) von drei Signalen, die von dem gleichen piezoelektrischen
Kabel in einem Zeitintervall (s) entsprechend einer Radumdrehung
bei drei Versuchen abgegeben werden, die unter identischen Bedingungen
in Abständen
von 24 h ausgeführt
werden. Die Kurven zeigen, dass die Ergebnisse eine gute Wiederholbarkeit
haben.
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Die
Positionierung der piezoelektrischen Sensoren 607, 707 und 807 an
dem Wulst und an der Reifenfelge hat die folgenden Vorteile.
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Es
wird die Konsistenz der Positionierung des piezoelektrischen Kabels
gewährleistet.
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Es
ist möglich,
dass man einen Ring eines piezoelektrischen Kabels hat, dessen Länge proportional zum
kleinsten Innendurchmesser der Felge und unabhängig sowohl von den verschiedenen
Messungen des Reifens und ihrer Einsatzzustände (Druck, Belastung, usw.)
ist.
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Es
wird die Mobilität
des piezoelektrischen Kabels während
einer Hochgeschwindigkeitsfunktion des Reifens verringert, und somit
werden die Ermüdungswirkungen
reduziert, tatsächlich
wird die Ermüdung
fast auf null verringert und somit die Lebensdauer des Kabels auf
die Größe der Lebensdauer
des Reifens erstreckt.
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Durch
Vergleichen der von dem piezoelektrischen Sensor mit der Zeit abgegebenen
Signalen ist es möglich,
einen Reifenverschleiß (unregelmäßig und/oder
regelmäßig) zu
bestimmen und somit rechtzeitig etwas zu unternehmen. Wenn identische
piezoelektrische Kabel an beiden Schultern der Felge befestigt sind, kann
das seitliche Verhalten des Reifens (Drift) direkt erkannt werden.
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Der
piezoelektrische Sensor nach der Erfindung kann zum Analysieren
sowohl des Signals, das während
eines einzigen Umdrehungszyklus des Reifens abgegeben wird, als
auch des Signals verwendet werden, das innerhalb des Zeitraums von
zwei aufeinander folgenden oder insgesamt einander nahen Zyklen
abgegeben wird, beispielsweise Zyklen, die innerhalb des Intervalls
von 25 Umdrehungszyklen liegen, die dem zu prüfenden Zyklus vorhergehen.
-
Insbesondere
ist es während
eines einzigen Umdrehungszyklus des Reifens möglich, eine "relative/absolute" Analyse des Signals
auszuführen,
das von dem piezoelektrischen Sensor abgegeben wird. Die Analyse
des Signals ist dahingehend absolut, dass sie sich auf eine einzige
Drehung (Umdrehung) des Reifens bezieht, ist jedoch relativ dadurch,
dass sie die Änderungen
des Signals, die während
einer einzigen Reifenumdrehung auftreten, mit denjenigen vergleicht,
die bei konstanter Geschwindigkeit aufgezeichnet werden. Durch Analysieren
der Änderungen
des Signals während
eines einzigen Umdrehungszyklus ist es möglich zu bestimmen, wie die
Ungleichförmigkeiten
des Reifens, die aus einer ungleichförmigen Massenverteilung bestehen,
beispielsweise wie sie durch die individuellen Teilungen des Laufflächenmusters
oder durch die Befestigung des piezoelektrischen Kabels an dem Reifen
verursacht werden, die Straße "lesen" oder, mit anderen Worten,
mit ihr interagieren.
-
Der
Vergleich zwischen zwei aufeinander folgenden Zyklen ermöglicht die
Bestimmung, ob es eine Änderung
der Haftzustände
zwischen dem Reifen und dem Boden während der Rotation des Reifens
gegeben hat. Insbesondere gibt bei Vorhandensein einer ungleichförmigen Straßenoberfläche oder
bei anderen äußeren Störungen der
piezoelektrische Sensor ein Signal ab, welche diese Störungen erfasst,
behält
jedoch die Eigenschaften bei, die ihn für die Zwecke der Erfindung
nützlich
machen. Der Vergleich zwischen dem während der Umdrehung des Reifens
bei konstanter Geschwindigkeit abgegebenen Signals und dem Signal,
das beispielsweise während
des Bremsens abgegeben wird, ermöglicht
die Bestimmung von Änderungen
des Zeitintervalls zwischen vorgegebenen kennzeichnenden Elementen
der Signale und die Erfassung der Änderung, die im Verhalten des
Reifens aufgetreten ist, beispielsweise das Vorhandensein oder Fehlen
des Rutschens, der Verlust oder die Beibehaltung der Haftung des
Reifens, die Änderung
der vertikalen Last und das Vorhandensein von Störungen auf der Straße (Hindernisse,
usw.).
-
Wie
bereits erwähnt,
ermöglicht
die Erfindung an erster Stelle die Analyse des Signals, das während eines
vorgegebenen Zeitintervalls abgegeben wird, beispielsweise eines
einzigen Umdrehungszyklus des Reifens oder eines Teils davon oder
von zwei oder mehr aufeinander folgenden Zyklen. Zusätzlich ist
auch ein Vergleich zwischen dem Signal, das während des vorgegebenen Zeitintervalls
abgegeben wird, und dem entsprechenden Signal möglich, das in einem früheren Zeitintervall
abgegeben wurde.
-
Insbesondere
können
sowohl die Analyse als auch der Vergleich absolut oder relativ sein.
Sie sind absolut, wenn der Referenzterm ein vorgegebener Wert ist,
und relativ, wenn dieser Referenzterm ein Wert ist, der zu einem
der früheren
Zeitintervalle gehört.
-
Eine
Analyse der Eigenschaften des Signals in einem einzigen Zeitintervall,
d.h. innerhalb eines Umdrehungszyklus, zeigt, wie die Ungleichförmigkeiten
des Reifens die Straße "lesen", d.h. wie sie damit
interagieren.
-
Ein
Vergleich der Eigenschaften bei zwei unterschiedlichen Zeitintervallen,
beispielsweise bei zwei aufeinander folgenden Zyklen, zeigt, ob
die Bedingungen der Interaktion zwischen dem Reifen und dem Boden sich
geändert
haben, wenn sich der Reifen bewegt hat.
-
Ein
Vergleich zwischen den Eigenschaften der Signale, die während zweier
unterschiedlicher Zeitintervalle abgegeben wurden, beispielsweise
während
des Bremsens, zeigt Änderungen
des Zeitintervalls zwischen vorgegebenen kennzeichnenden Elementen
der Signale und lässt Änderungen
erkennen, die in dem Verhalten des Reifens aufgetreten sind, beispielsweise
das Vorhandensein oder das Fehlen eines Schlupfs, der Verlust oder
dergleichen des Haftens des Reifens, eine Änderung in der vertikalen Last,
das Vorhandensein von Störungen
auf der Straße
(Hindernisse und dergleichen).
-
Die 27 bis 37 beziehen
sich auf Versuche, die an einem Fahrzeug (Opel Astra 2000) ausgeführt wurden,
das mit Reifen der Größe 195/60
R15 ausgerüstet
war, die auf Felgen 6J montiert waren und die auf einen normalen
Betriebsdruck von 2,2 bar aufgepumpt und jeweils einer vertikalen
Last von 3000 N bei einem Sturzwinkel an der Vorderachse von 0,5° ausgesetzt
waren. Die Räder
sind mit einem langgestreckten piezoelektrischen Element eines piezoelektrischen
Kabels, wie oben beschrieben, ausgerüstet, das sich zwischen dem
Wulst und der Schulter und der Montagefelge befindet und am Umfang
um den Reifen über
einen Winkel von etwa 360° verläuft.
-
Im
Einzelnen zeigt das Diagramm von 27 die
Amplitude (ausgedrückt
in mV) des kontinuierlich von dem piezoelektrischen Sensor abgegebenen
Signals über
der Zeit (ausgedrückt
in s). Das gezeigte Signal bezieht sich auf einen Zeitraum von 0,4
s, was 2,36 Radumdrehungen entspricht. Genauer gesagt, bezieht sich dieses
Diagramm auf das Signal, das von dem vorderen linken Rad des oben
erwähnten
Fahrzeugs kommt, das geradeaus auf glattem Asphalt mit einer konstanten
Geschwindigkeit von 40 km/h fährt.
-
In
gleicher Weise zeigt das Diagramm von 28 die
Amplitude des fortlaufenden Signals, das von dem piezoelektrischen
Sensor abgegeben wird, über
der Zeit. Das gezeigte Signal bezieht sich auf einen Zeitraum von
0,8 s, was 4,71 Radumdrehungen entspricht. Genauer gesagt, bezieht
sich dieses Diagramm auf das Signal, das vom vorderen linken Rad
des oben erwähnten
Fahrzeugs kommt, das geradeaus auf einer gepflasterten Straße mit konstanter
Geschwindigkeit von 40 km/h fährt.
Ein Vergleich der Signale von 27 und 28 macht
deutlich, dass beim Fahren mit der gleichen Geschwindigkeit das
von dem Reifen in Kontakt mit einer unregelmäßigen Oberfläche (Pflastersteine)
abgegebene Signal größere Amplituden
als ein Signal hat, das von einem Reifen kommt, der auf einer ebeneren
Oberfläche
(glatter Asphalt in 27) rollt.
-
Das
Diagramm von 29 zeigt die Amplitude des fortlaufenden
Signals, das von dem piezoelektrischen Sensor abgegeben wird, über der
Zeit, die einen Zeitraum von 0,5 s abdeckt, was 8,47 Radumdrehungen
entspricht. Dieses Diagramm bezieht sich auf das Signal, das von
dem vorderen linken Rad des oben erwähnten Fahrzeugs kommt, das
auf glattem Asphalt mit einer konstanten Geschwindigkeit von 115
km/h geradeaus fährt.
Aus einem Vergleich von 27 und 29 wird
deutlich, dass beim Fahren über
die gleiche Oberfläche
der Geschwindigkeitsparameter ebenfalls die Signale beeinflusst.
So hat das in 29 gezeigte Signal, das von
einem Rad mit hoher Geschwindigkeit (115 km/h) erhalten wird, größere Amplituden
als das von dem gleichen Rad, das sich mit einer geringeren Geschwindigkeit
(40 km/h) bewegt.
-
Die
elektrischen Signale werden beispielsweise von einem Sender zu einem
Empfänger
und von da zu einer elektronischen Steuerung übermittelt, die die Signale
unter Verwendung an sich bekannter mathematischer Algorithmen verarbeitet.
-
Bei
einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung, wie es im Einzelnen
in den nachstehend folgenden Beispielen angegeben ist, hat die Anmelderin
das Signal, das von dem Sensor kommt, durch eine Spektralfrequenzanalyse
unter Verwendung einer Fourier-Transformation
verarbeiten lassen (nachstehend "FFT-Analyse" – Schnelle Fourier-Transformation).
-
Diese
Analyse wird vorzugsweise bei dem Signal ausgeführt, das in einem vorgegebenen
Zeitintervall mit einer vorgegebenen Rate erfasst wird. Das Frequenzspektrum,
das durch diese Analyse extrahiert wird, wird dann auf den Bereich
von Frequenzen eingeengt, die das spezielle Ereignis beschreiben,
das überwacht werden
soll (beispielsweise zwischen 70 und 250 Hz im Falle des Komforts).
-
Zu
dem Verfahren nach der Erfindung kann in Kombination mit oder als
Alternative zu der FFT-Analyse die Verwendung eines zweiten mathematischen
Algorithmus gehören,
der einen numerischen Wert (Index) der Amplitude der kennzeichnenden
Elemente des Signals oder der Frequenzen des entsprechenden Spektrums zuordnet,
die durch die FFT-Analyse dem Zeitintervall oder dem Frequenzbereich
extrahiert wird, der das Ereignis darstellt, das überwacht
werden soll.
-
Der
von der Anmelderin vorzugsweise verwendete mathematische Algorithmus
besteht darin, die Quadratwurzel aus der Summe der Quadrate der
Amplituden der kennzeichnenden Elemente oder der Frequenzen zu bestimmen,
die zu dem vorgegebenen Intervall oder Bereich gehören. Dieses
Berechnungsverfahren ist üblicherweise
als RMS bekannt (Boot Mean Square - Quadratischer Mittelwert - nachstehend
als "RMS-Berechnung" bezeichnet).
-
Die
RMS-Berechnung kann durch in gleicher Weise signifikante mathematische
Algorithmen ausgetauscht werden, die dafür ausgelegt sind, das gleiche
Ergebnis zu erhalten. Diesbezüglich
kann das Berechnungsverfahren zitiert werden, das als M-E-V- (Mean
Effective Value - Mittlerer Effektivwert) bekannt ist. Ein anderes
mögliches
Berechnungsverfahren ist die Berechnung, die nach dem British Standard
Nr. 6841, 1987, als V.D.V. (Vibration Dose Value – Schwingungsdosiswert)
bekannt ist.
-
Das
mit diesen Berechnungen erhaltene Ergebnis ist ein Index, der die
Größe des in
Prüfung
befindlichen Ereignisses wiedergibt und der sich auf das fragliche
Zeitintervall bezieht.
-
Das
oben beschriebene Verarbeitungsverfahren erzeugt einen dem überwachten
Ereignis entsprechenden Index, der sich fortlaufend mit dem Ereignis
und bei der vorgegebenen Signalmessrate ändert.
-
Dieser
Index kann in einer Anzahl von unterschiedlichen Weisen verwendet
werden.
-
Beispielsweise:
- – zur
Darstellung der Änderung
dieses Index als Funktion der gefahrenen Entfernung oder der Zeit,
- – Speichern
eines Werts (Maximum, Mittel, Minimum) dieses Index oder der zeitlichen
Folge der Werte, beispielsweise um Informationen über den
Fahrstil des Fahrers und/oder eine vorgegebene Straßenroute
zu gewinnen (beispielsweise wenn der Fahrer jeden Tag die gleiche
Route fährt,
ist es möglich,
zusätzliche Informationen über die
Art des für
seine oder ihre Anforderungen am besten geeigneten Reifens zu gewinnen),
- – für die Einstellung
eine Schwellenwerts dieses Index, bei der ein Alarmsignal (beispielsweise
in Form eines Leucht- oder Akustiksignals) aktiviert wird, das der
Fahrer erfassen kann,
- – für die Berechnung
eines Momentanindex (mit einer Erfassungsrate des Signalwerts von
Moment zu Moment) und zum Vergleichen des Index mit einem vorgegebenen
Schwellenwert, so dass der Fahrer mit dauernd aktualisierten Informationen über das
zu überwachende
Ereignis versorgt wird,
- – zur
Berechnung eines fortschreitenden Index des Ereignisses (was die
Summe der Momentanindizes in einem speziellen Zeitintervall bedeutet)
und zum Vergleichen des progressiven Index mit einem vorgegebenen
Schwellenwert, um den Fahrer vor dem unmittelbaren Bevorstehen einer
gefährlichen
Situation oder einer Verringerung des verfügbaren Sicherheitsspielraums
zu warnen, und
- – wie
vorstehend erörtert,
in die Steuervorrichtungen der Fahrzeugbewegung einzugreifen.
-
Nachstehend
wird eine Anzahl von Beispielen gegeben, die die Berechnung der
Indizes zeigen, die den spezifischen Ereignissen bei der Bewegung
des Fahrzeugs und den entsprechenden Beanspruchungszuständen des
Reifens zugeordnet sind. Diese werden auf der Basis des Verfahrens
zur Erfassung und Bestimmung des Verhaltens eines Reifens nach der
Erfindung ausgeführt.
Alle nachstehend beschriebenen Beispiele beziehen sich auf Versuche,
die an dem oben genannten Fahrzeug und Sensor ausgeführt sind.
-
Beispiele
-
Erster Teil
-
Beispiel 1
-
Index, der für den Straßenzustand
repräsentativ
ist
-
Die
Beschreibung dieser Art von Ereignis umfasst das fortlaufende Überwachen
der Oberflächeneigenschaften
des Bodens, über
den sich das Fahrzeug bewegt, indem das Vorhandensein von makroskopischen
Unregelmäßigkeiten,
wie Schlaglöcher,
Wellen, Rissen in der Straßenoberfläche usw.
festgestellt wird.
-
Der
Index, der den Straßenzustand
wiedergibt, wurde berechnet durch:
- – Erfassen
des Signals, das von einem Sensor nach der Erfindung in einem Zeitintervall
von 6 s und mit einer Abtastgeschwindigkeit (d.h. Erfassen des Momentanwerts
des Signals) von 3000 Punkten pro Sekunde abgegeben wird,
- – Ausführen einer
FFT-Analyse an dem erfassten Signal zur Bestimmung des entsprechenden
Spektrums von Frequenzen,
- – Begrenzen
dieses Spektrums auf den Bereich von Frequenzen, der zwischen 0
und 70 Hz liegt,
- – Ausführen der
RMS-Berechnung innerhalb des oben erwähnten Bereichs von Frequenzen.
-
Wie
erwähnt,
ist das Ergebnis dieser Berechnung ein numerischer Wert (oder Index),
der durch einen der vorher erwähnten
Vorgänge,
beispielsweise durch Darstellen dieses Index als Funktion eines
Raumintervalls (vom Fahrzeug durchfahrene Entfernung) oder in der
Zeit veranlasst werden kann. Er kann auch mit einem vorgegebenen
Schwellenwert (Alarm) verglichen werden, der die Akzeptierbarkeit
des Verhaltens des Reifens oder Fahrzeugs definiert. Dies gibt dem
Fahrer periodische Informationen über den Straßenzustand und über den
entsprechenden Beanspruchungszustand des Reifens oder Fahrzeugs.
-
Durch
den vorstehend erwähnten
Index können
Unregelmäßigkeiten
in der Straßenoberfläche, die
in dem Signal reflektiert werden, das vom Sensor übertragen
wird, wie bereits unter Bezug auf 27 und 29 erläutert wurde,
quantifiziert werden. Beispielsweise entspricht der Index L einer
glatten Straße,
der Index I einer unebenen Straße
und der Index S einer unbefestigten Straße.
-
Die
in dem von diesem Index angenommenen Wert zusammengefassten Informationen
können
vom Fahrer beispielsweise zum Abwenden von Gefahrensituationen verwendet
werden, indem er sein Fahrverhalten entsprechend ändert.
-
Wenn
beispielsweise der Index nahe bei einem vorgegebenen Wert (Gefahrenschwelle)
liegt, wird der Fahrer darüber
informiert, dass der Zustand der Straße besondere Sorgfalt beim
Bremsen erfordert oder dass das System Fahrzeug oder Mensch ungewöhnlich beansprucht
ist.
-
Beispiel 2
-
Index zur Wiedergabe des
Wirkungsgrads/der Regulierung der Dämpfer eines Fahrzeugs
-
Das
von einem Sensor nach der Erfindung gesandte Signal kann anomale
Frequenzen enthalten, die als Resonanzfrequenzen der Fahrzeugaufhängungen
feststellbar sind, die durch eine raue Straßenoberfläche erregt werden.
-
Unter
normalen Bedingungen werden die Schwingungen der Aufhängungen
von den Dämpfern
gedämpft
und haben deshalb eine begrenzte Größe.
-
Im
Falle einer Fehlfunktion der Dämpfer,
beispielsweise wenn sie entleert sind, schwingen die Aufhängungen
mit ihren eigenen Resonanzfrequenzen auf eine Weise, die von ihrem
Normalbetrieb verschieden ist.
-
Das
von dem Sensor abgegebene Signal wird danach modifiziert, und diese
Vibrationen sind aus der spektrographischen Analyse des Signals
leicht erfassbar.
-
Der
entsprechende Index wird berechnet durch:
- – Erfassen
des von dem Sensor über
ein Zeitintervall von 6 s bei einer Abtastrate von 3000 Punkten
pro Sekunde abgegebenen Signals,
- – Ausführen einer
FFT-Analyse an dem erfassten Signal zur Bestimmung des entsprechenden
Spektrums von Frequenzen,
- – Begrenzen
dieses Spektrums innerhalb des Bereichs von Frequenzen, die zwischen
0 und 20 Hz liegen, und
- – Ausführen der
RMS-Berechnung für
den obigen Bereich von Frequenzen.
-
Die
Beschreibung der Interaktion zwischen Straße, Reifen und Dämpferaufhängungen
ermöglicht
es, dass dieser Index zum Einstellen der Aufhängungen verwendet wird, auch
während
sich das Fahrzeug bewegt, wenn das Fahrzeug mit einer "aktiven Aufhängung" ausgerüstet ist.
-
Beispiel 3
-
Index, der den Zustand
der Momentanspannung eines Reifens wiedergibt
-
Wie
bereits oben erwähnt
und erläutert,
kann das von dem Sensor nach der Erfindung erhaltene Signal auch
dazu verwendet werden, die Interaktion zwischen dem Reifen und der
Kontaktfläche
objektiv zu analysieren und den Zustand einer mechanischen Beanspruchung
des Reifens (sowohl momentan als auch fortschreitend) anzuzeigen,
wenn er sich über
die Oberfläche
bewegt.
-
D.h.
mit anderen Worten, dass das von dem Sensor erhaltene Signal dazu
verwendet werden kann, die strukturelle Integrität des Reifens zu überwachen.
-
Der
fortschreitende Beanspruchungszustand des Reifens, also die Veränderung
der Spannungen, denen der Reifen mit der Zeit unterworfen wird,
kann dazu verwendet werden, die Gesamtermüdung des Reifens zu quantifizieren,
um seine restliche Lebensdauer vorherzusagen.
-
Der
den Spannungszustand des Reifens wiedergebende Index wurde berechnet
durch:
- – kontinuierliches
Erfassen (jede Sekunde) des Signals, das von dem Sensor über dem
Zeitintervall von 1 s bei einer Abtastrate von 5000 Punkten pro
Sekunde abgegeben wird,
- – Ausführen einer
FFT-Analyse bei dem erfassten Signal zur Bestimmung des entsprechenden
Spektrums von Frequenzen,
- – Begrenzen
des Spektrums auf den Bereich von Frequenzen, der zwischen 0 und
200 Hz liegt, und
- – Ausführen der
RMS-Berechnung innerhalb des oben erwähnten Bereichs von Frequenzen.
-
Der
durch dieses Verfahren erzeugte Index kann mit einem Momentanschwellenindex
und/oder mit einem Index verglichen werden, der die maximal zulässige Schwelle
angibt. Der Reifenhersteller liefert diese Indizes direkt an die
Kraftfahrzeughersteller. Der fragliche Index ist extrem wichtig
im Falle von Reifen, die erneuert werden, wobei die Karkassenermüdung ein
wesentlicher Faktor für
die Entscheidung ist, ob eine Erneuerung durchgeführt werden
soll.
-
Beispiel 4
-
Index, der die verfügbare Haftung
wiedergibt
-
Erfindungsgemäß hat die
Anmelderin in weitem Umfang das Problem gelöst, wie in Realzeit der Wirkungsgrad
einer Bremswirkung bestimmt wird, wenn sie bei einem Reifen angelegt
wird (d.h. die zwangsweise Reduzierung seiner Winkelgeschwindigkeit).
-
Der
Wirkungsgrad der Bremswirkung wird durch eine Unzahl von Parametern
beeinflusst, von denen der wichtigste der Reibungskoeffizient zwischen
dem Reifen und der Kontaktfläche
ist, auf der er sich bewegt.
-
Der
Reibungskoeffizient kann jedoch nicht momentan gemessen und a priori
definiert werden, weil er sich fortlaufend von Stelle zu Stelle
an seiner Oberfläche ändert und
von dem Zustand (trocken, nass, schnee- oder eisbedeckt) der Oberfläche abhängt.
-
Bei
Verwendung der Erfindung hat sich gezeigt, wie der Zustand zu identifizieren
ist, wenn sich der Reifen an der Grenze seiner Haftung befindet.
-
Das
von dem Sensor erhaltene Signal hat einen harmonischen Inhalt, der
proportional zur Drehzahl ist. An der Haftungsgrenze beginnen wenigstens
einige der Laufflächenreliefs
(Blöcke
und/oder Rippen) zu rutschen, und es hat sich gezeigt, dass ein
Rutschzustand zwischen diesen Reliefs und der Straße Schwingungen
in dem Frequenzbereich von 500 Hz bis 1000 Hz unabhängig von
der Drehzahl erzeugt.
-
Diese
Frequenzen sind in dem Signal erhalten, das von einem Sensor nach
der Erfindung abgegeben wird. Es ist deshalb möglich, einen Zustand zu erfassen,
bei dem sich die Haftung in einer Längsrichtung (Bremsen oder Beschleunigen),
seitwärts
(Reifendriften) und in einem Zustand einer kombinierten Spannung in
diesen beiden Richtungen an ihrer Grenze befindet, indem in dem
Signal das Vorhandensein von Frequenzen erfasst wird, die in dem
oben erwähnten
Bereich liegen.
-
Der
Index der verfügbaren
Haftung wurde definiert durch:
- – kontinuierliches
Erfassen (jede Sekunde) des Signals, das von dem Sensor in dem Zeitintervall
von 1 Sekunde bei einer Abtastrate von 4000 Punkten pro Sekunde
abgegeben wird,
- – Ausführen einer
FFT-Analyse des erfassten Signals zur Bestimmung des entsprechenden
Spektrums von Frequenzen,
- – Begrenzen
des Spektrums innerhalb des Bereichs von Frequenzen zwischen 500
und 1000 Hz, und
- – Ausführen der
RMS-Berechnung für
den oben erwähnten
Bereich von Frequenzen.
-
Der
auf diese Weise berechnete Index misst die Gesamtgröße der Schwingungen,
die von dem Rutschen des erwähnten
Laufflächenreliefs
auf der Kontaktfläche
erzeugt wird. Die Vibrationen erhöhen sich, wenn das Rutschen
zunimmt. Der Haftungsindex ist deshalb mit dem Rutschen korreliert.
-
Beispiel 5
-
Index für die Reifengleichförmigkeit
-
Ein
Rad mit einer Felge, die frei von baulichen Ungleichförmigkeiten
ist, und mit einem Reifen, der mit einem Sensor nach der Erfindung
ausgerüstet
ist, wird auf einer glatten Oberfläche unter vorgegebenen Lastbedingungen
und bei einem Nennbetriebsdruck und bei einer konstanten Geschwindigkeit
rollen gelassen. Dadurch können
die Ungleichförmigkeiten
des Reifens aufgrund beispielsweise seines Herstellungsprozesses bewertet
werden.
-
Dies
kann durch ein Verfahren der Erfindung erfolgen, wobei die folgenden
Schritte ausgeführt
werden:
- – Erfassen
des Signals, das von dem Sensor in einem Zeitintervall von 6 s bei
einer Abtastrate von 3000 Punkten pro Sekunde abgegeben wird,
- – Ausführen einer
FFT-Analyse an dem erfassten Signal zur Bestimmung des entsprechenden
Spektrums von Frequenzen,
- – Analysieren
dieses Spektrums durch Ausfiltern der Oberschwingungen des Reifens,
d.h. durch Ausführen einer "Oberschwingungsanalyse" des Spektrums in
dem Bereich, der zwischen der ersten harmonischen und der zwanzigsten
harmonischen Schwingung liegt, und
- – Ausführen der
RMS-Berechnung in dem oben erwähnten
Bereich von Oberschwingungen.
-
Die
oben erwähnte
Oberschwingungsanalyse identifiziert diejenigen spezifischen Ungleichförmigkeiten,
die Spitzen erzeugen, deren Amplituden dazu führen, dass die Akzeptanzgrenzen,
wie sie vom Hersteller des Reifens und/oder des Fahrzeugs erstellt
sind, überschritten
werden.
-
Das
Ergebnis der RMS-Berechnung ist deshalb ein Index, der dafür verwendet
werden kann, am Reifen auszuführende
Modifizierungen zu planen, um diese Ungleichförmigkeiten zu beseitigen.
-
Beispiel 6
-
Den Laufflächenverschleiß wiedergebender
Index
-
Wenn
zunächst
eine Bezugsgeschwindigkeit und eine Bezugsfahrt, beispielsweise
40 km/h auf einer geraden Straßenstrecke
von wenigstens 200 m Länge
mit einer insgesamt glatten und gleichförmigen Oberfläche in vorgegebenen
Zeitabständen
(beispielsweise einmal im Monat) ausgewählt wurden, besteht eine erste
Ausgestaltung der Erfindung darin, einen Vergleich auszuführen (in
Ausdrücken
der Amplitude und der sich hinziehenden Fläche) zwischen den Spitzen der
kennzeichnenden Elemente des Signals, das von einem Sensor der Erfindung
erzeugt wird, wenn sich der Reifen längs der Straßenstrecke
mit der vorstehend erwähnten Geschwindigkeit
bewegt, und den entsprechenden Signalspitzen, die während eines
früheren,
auf die gleiche Weise ausgeführten
Versuchs in einem Speicher gespeichert wurden.
-
Eine Änderung
der Amplitude und/oder der abgeschnittenen Fläche zeigt, dass inzwischen
ein Laufflächenverschleiß eingesetzt
hat, während
eine nicht-homogene Änderung
in einer oder mehreren der Spitzen (verglichen mit den anderen Spitzen)
das mögliche
Vorhandensein eines ungleichförmigen
Laufflächenverschleißes anzeigt.
-
Bei
einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung kann, wie bei dem
vorstehenden Beispiel 5 beschrieben ist, dieses Ereignis alternativ
erfasst werden, indem eine Oberschwingungsanalyse des Frequenzspektrums
ausgeführt
wird, das aus der FFT-Analyse des erfassten Signals extrahiert wird,
indem die Oberschwingungen analysiert werden, die sich auf die Teilungen
des Laufflächenmusters
beziehen.
-
Die
oben erwähnte
Oberschwingungsanalyse gibt die Werte der Amplituden dieser Oberschwingungen,
die proportional zur Dicke des Reliefs (Rippen und/oder Blöcke) des
Laufflächenmusters
sind, und die RMS-Berechnung ordnet den obigen Werten einen Verschleißindex zu.
Diese Werte sind am höchsten
bei neuen Reifen und am niedrigsten bei vollständig verschlissenen Reifen.
Für den
Verschleißindex
wird ein Schwellenwert definiert, unter dem der Reifen als verschlissen
angesehen wird und deshalb durch einen neuen Reifen ausgetauscht
werden muss.
-
Zweiter Teil
-
Die
Information, die in dem Signal enthalten ist, das aus einem Sensor
nach der Erfindung kommt, der an einem Fahrzeugrad angebracht ist,
ist für Änderungen
der Kräfte
und Geschwindigkeiten, die an dem Rad anliegen, beschreibend.
-
Abhängig von
der Art des Ereignisses, das überwacht
und/oder gesteuert werden soll, ist es erforderlich, das Signal
in seine Komponenten (d.h. die obigen Änderungen in Kräfte und
Geschwindigkeiten) längs dreier,
zueinander senkrechter Bezugsachsen x, y, z wie folgt aufzubrechen:
- – Änderung
der vertikalen Kraft ∆Fz,
- – Änderung
der Längskraft ∆Fx,
- - Änderung
der seitlichen Kraft ∆Fy,
- - Änderung
der Winkelgeschwindigkeit ∆ω.
-
Nach
einer Ausführung
der Erfindung wird dieses Aufbrechen des Signals bei jedem Signal
ausgeführt,
das aus jedem einzelnen Rad des Fahrzeugs kommt.
-
Um
die individuellen Komponenten aus einem globalen Wert, beispielsweise
einem einzigen Signal, das von einem einzigen Sensor abgegeben wird,
errechnen zu können,
werden die folgenden Gleichungen verwendet, die die Fahrzeugdynamik
beschreiben:
- – eine Gleichung, die die Lastübertragung
von einer Seite des Fahrzeugs zur anderen beschreibt,
- – eine
Gleichung, die die Lastübertragung
zwischen der Vorderachse und der Hinterachse beschreibt,
- – eine
Gleichung, die die Gierbewegung des Fahrzeugs beschreibt, und
- – eine
Gleichung für
eine Geradeausbewegung (vertikale Dynamik des Fahrzeugs).
-
Wenn
man beispielsweise die Änderungen
der seitlichen Kraft ∆Fy
während
der Kurvendurchfahrt haben möchte,
gilt folgendes Vorgehen:
- – Es werden die Signale für die vier
Fahrzeugräder
erfasst, nämlich
vorne rechts (FR), vorne linke (FL), hinten rechts (RR) und hinten
links (RL),
- – es
wird jedes dieser Signale durch eines oder mehrere Verfahren analysiert,
die ausgewählt
werden aus der FFT-Analyse, der Frequenzauswahl im Spektrum und
der RMS-Berechnung, und
- – es
werden die RMS-Werte der Vorderräder
(Vorderachse) getrennt von denen der Hinterräder (Hinterachse) berechnet.
-
Dieses
Vorgehen besteht, wie zu sehen ist, im Bewerten der einzelnen Komponenten,
die für
die Vorderachse charakteristisch sind, d.h. des RMS-Gesamtwerts
der Vorderachse (RMS_FRO), die durch die Summe der RMS-Werte des
vorderen rechten Rades (RMS_FR) und des vorderen linken Rades (RMS_FL)
angegeben ist und gleich der Summe gesetzt wird aus:
- – Änderungen
der Vertikalkraft an beiden Vorderrädern (d.h. ∆Fz_FR + ∆Fz_FL),
- – Änderungen
in der seitlichen Kraft an beiden Vorderrädern (d.h. ∆Fy_FR + ∆Fy_FL),
- – Änderungen
in der Längskraft
an beiden Vorderrädern
(d.h. ∆Fx_FR
+ ∆Fx_FL),
und
- – Änderungen
in der Winkelgeschwindigkeit der beiden Vorderräder (d.h. ∆ω_FR + ∆ω_FL).
-
Hinsichtlich
der Ausdrücke
dieser Gleichung ist hervorzuheben, dass
- a)
das analysierte Signal fortlaufend und zyklisch und daneben beschreibend
für den
Gesamtzustand der Spannungen des Reifens bei Perioden ist, die gleich
einer Radumdrehung sind. Es ist möglich, die Winkelgeschwindigkeit
des Rads zu berechnen, indem die Periode des Signals (somit jeder
Radumdrehungs-Auslöseeffekt)
gemessen wird oder indem das Signal innerhalb des Zeitraums analysiert
wird, d.h. bevor die Radumdrehung abgeschlossen ist. Bei dem letzteren
Verfahren werden die Abschnitte zwischen den Spitzen des Momentansignals
mit entsprechenden Abständen
eines sich auf einen vorhergehenden Zeitraum beziehenden Signals
verglichen, woraus die Winkelgeschwindigkeit auch innerhalb einer
Radumdrehung gelesen werden kann. Auf diese Weise können schnelle
und plötzliche Änderungen
der Geschwindigkeit des Rads bewertet werden. Dementsprechend sind
die Ausdrücke
bekannt, die sich auf die Winkelgeschwindigkeiten in der oben erwähnten Gleichung
beziehen;
- b) Änderungen
der Vertikalkraft, wenn die niederfrequente Dynamik des Fahrzeugs
ignoriert wird, gleich und entgegengesetzt an den Rädern der
gleichen Achse sind, was bedeutet, dass die algebraische Summe dieser Änderungen
an jeder Achse null ist; und
- c) unter der Annahme, dass bei dem fraglichen Beispiel das Kurvendurchfahrmanöver ohne
Beschleunigen oder Verzögern
ausgeführt
wird, die algebraische Summe der Änderungen der Längskraft
an jeder Achse wiederum null ist.
-
Unter
diesen Voraussetzungen wird in dem speziellen fraglichen Fall die
zu untersuchende Gleichung auf die Gleichheit zwischen RMS_FRO und
die Änderung
der seitlichen Kraft an der Vorderachse reduziert. Da RMS_FRO bekannt
ist (abgeleitet aus dem Signal durch das oben beschriebene Verfahren),
gibt diese Gleichung den Wert für
die oben erwähnte Änderung
der seitlichen Kraft an der Vorderachse.
-
Für die Hinterachse
folgt das gleiche Vorgehen.
-
Sollte
die in Punkt c) angegebene Voraussetzung nicht zutreffen, d.h. sollte
das Kurvendurchfahrmanöver
mit Beschleunigung oder Verzögerung
ausgeführt
werden, ist die algebraische Summe der Änderungen der Längskraft
an jeder Achse nicht null. Damit man die Gleichung lösen kann,
muss sie mit der Gleichung für die
Gierbewegung des Fahrzeugs kombiniert werden. Auf diese Weise ist
es möglich,
alle Unbekannten zu berechnen, d.h. die Änderungen der seitlichen Kraft
und der Längskraft.
-
In
gleicher Weise ist es möglich,
dann die anderen Kraftänderungen
zu bestimmen. In dem Fall, dass beispielsweise das fragliche Manöver rein
eine Angelegenheit der Beschleunigung oder Verzögerung ist, wird die Gleichung,
die die Überführung der
Last zwischen der Hinterachse und der Vorderachse beschreibt, in Kombination
mit der Giergleichung geschrieben. Dies ergibt die Änderungen
der Längskraft.
-
Nachstehend
wird eine Anzahl von Beispielen wiedergegeben, die die Berechnung
der Indizes zeigen, die mit den speziellen Ereignissen in einer
Wechselbeziehung stehen, die sich auf das Verhalten des Fahrzeugs
beziehen, und zwar auf der Basis des Verfahrens nach der Erfindung
in einem Fall, in dem es erforderlich ist, das Signal in seine Komponenten,
wie oben beschrieben, aufzubrechen.
-
Beispiel 7
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Den Komfort
wiedergebender Index
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Erfindungsgemäß können die
Eigenschaften des Signals, das aus dem dem Reifen zugeordneten Sensor
kommt, für
eine objektive Analyse der Reifen/Kontaktflächen-Interaktion und zum Quantifizieren der Störung dieser
Interaktion zum Vorteil des Fahrers des Fahrzeugs und von Insassen
verwendet werden. D.h. mit anderen Worten, dass einer der Informationspunkte,
die in dem Signal enthalten sind, dazu verwendet wird, einen Komfortindex
zu bestimmen, der das Wohlbehagen der Fahrzeuginsassen wiedergibt.
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Der
den Komfort wiedergebende Index wird berechnet durch:
- – Erfassen
des Signals, das von dem Sensor in einem Zeitintervall von 6 s mit
einer Abtastrate von 3000 Punkten pro Sekunde abgegeben wird,
- – Ausführen einer
FFT-Analyse an dem erfassten Signal zur Bestimmung des entsprechenden
Spektrums von Frequenzen,
- – Begrenzen
dieses Spektrums auf den Bereich von Frequenzen, der zwischen 70
und 250 Hz liegt, und
- – Ausführen der
RMS-Berechnung in dem oben erwähnten
Bereich von Frequenzen.
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Das
Diagramm von 32 zeigt das Frequenzspektrum,
das durch die FFT-Analyse des Signals extrahiert wird, und identifiziert
den vorgegebenen Bereich von Frequenzen, der genommen wird, um das
fragliche Phänomen
zu beschreiben. Dieser Bereich wurde mit einer Auflösung von
0,5 Hz aufgeteilt. Das Spektrum kann ebenfalls auf der Basis der
Frequenzbänder
aufgeteilt werden, die die physiologische Empfindlichkeit eines
Menschen kennzeichnen, wie es in der spezifischen internationalen
Norm angegeben ist (beispielsweise in der Norm ISO 2631/1, erste
Ausgabe mit dem Datum 15/05/1985, und 2631/2, erste Ausgabe mit
dem Datum 15/02/1989).
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Der
Vorgang des Aufbrechens des Signals, wie vorstehend beschrieben,
wird für
jede der seitlichen, Längs-
und Vertikalrichtung ausgeführt,
um drei Komfortindizes zu erhalten, einen für jede Bezugsachse.
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Insbesondere
werden ein geradliniger Komfortindex, der Änderungen in der vertikalen
Kraft zugeordnet ist, die von den Eigenschaften der Kontaktfläche erzeugt
werden, ein Kurvendurchlauf-Komfortindex, der den Änderungen
der seitlichen Kraft zugeordnet ist, die von dem Verhalten des Fahrzeugs
beim Driften erzeugt wird, und ein Längs-Komfortindex bestimmt,
der Änderungen
in der Längskraft
zugeordnet ist, die von dem Vorhandensein eines Antriebs- oder Bremsdrehmoments
erzeugt wird.
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Es
ist natürlich
möglich,
dass man einen "globalen" Komfortindex erhält, indem
man das Signal bei den vorherigen Beispielen verarbeitet, ohne es
in seine axialen Komponenten aufzubrechen, wobei in diesem Fall der
Index sich auch auf einen einzelnen Reifen beziehen kann.
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Ein
durch die RMS-Berechnung nach der Erfindung erhaltener Komfortindex
ist in den 33 und 34 dargestellt.
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Diese
Figuren zeigen jeweils im Einzelnen den Momentankomfortindex und
den progressiven Komfortindex über
der Zeit. Der progressive Komfortindex, abgelesen bei einer gegebenen
Zeit t1, stellt die Summierung aller Komfortindizes über der
Zeit bis zur Zeit t1 dar.
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35 zeigt
einen Vergleich zwischen dem Komfortindex, der aus einem Signal
erhalten wird, das sich auf einen Reifen bezieht, der sich über zwei
Kontaktoberflächen
bewegt, die voneinander verschieden sind.
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Im
Einzelnen kommt das Signal 200 in 35 von
einem Sensor nach der Erfindung, der dem Reifen an dem vorderen
rechten Rad des oben erwähnten
Autos zugeordnet ist, das sich geradlinig auf Asphalt mit einer
Geschwindigkeit von 60 km/h bewegt. Dieses durch die FFT-Analyse
verarbeitete Signal ergab ein Frequenzspektrum 210. In
gleicher Weise kommt das Signal 300 in 35 von
einem identischen Sensor, der dem Reifen an dem vorderen rechten
Rad des gleichen Autos zugeordnet ist, das sich geradlinig auf Pflastersteinen
mit einer Geschwindigkeit von 60 km/h bewegt. Dieses durch die FFT-Analyse
verarbeitete Signal ergibt das Frequenzspektrum 310. Die
für die
Spektren 210 und 310 ausgeführte RMS-Berechnung erzeugte
die jeweiligen Komfortindizes, die bei 220 und 320 angegeben
sind. Wenn der optimale Komfortindex auf 100 gesetzt wird, ist das
Ergebnis ein Komfortindex von 70 für das Fahrzeug auf Asphalt
und ein Komfortindex von 30 für
das Fahrzeug auf Pflastersteinen.
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Zu
erwähnen
ist, dass man entschieden hat, eine Konvention zu verwenden, wodurch
der Komfort umso geringer ist, je geringer der Komfortindex ist.
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Es
ist möglich,
einen Schwellenwert für
den Komfortindex zu setzen, mit dem sich der Fahrer Augenblick für Augenblick
oder in vorgegebenen Zeitintervallen vergleichen kann.
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Dieser
Schwellenwertindex kann von dem Fahrer selbst gesetzt oder dadurch
definiert werden, dass Fahrer in eine Anzahl vor Gruppen aufgeteilt
werden, die sich durch unterschiedliche Fahrgewohnheiten auszeichnen.
Es ist wahrscheinlich, dass dieser Schwellenwert tatsächlich zwischen
Personen sehr unterschiedlich sein kann, die lange Fahrten gewohnt
sind, und zwischen Personen, die das Auto nur selten benutzen.
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Zusätzlich kann
der progressive Komfortindex, wenn er aus dem Beginn der Fahrt berechnet
wird, die körperliche
Ermüdung
des Fahrers, die sich im Lauf der Fahrt einstellt, ausdrücken, und
ihr Vergleich mit einem vorgegebenen Schwellenwertindex kann den
Fahrer anweisen, wann er anhalten muss, ohne seine Sicherheit und
die der Fahrgäste
zu gefährden.
Auf diese Weise ist das Erfordernis einer Pause nicht auf die Anzahl
von Kilometern bezogen, die tatsächlich
gefahren wurden, sondern auf die körperliche Ermüdung des
Fah rers, da eine Straße,
die ungerade ist, und ein Handeln erfordert, zu einer größeren Müdigkeit
führt als
eine gerade Straße
bei guten Bedingungen.
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Erfindungsgemäß kann der
Komfortindex dazu verwendet werden, Fahrzeugsteuervorrichtungen
zu betätigen,
beispielsweise die Aufhängungen,
indem ihre Steifigkeiten verändert
wird, um sie dem Straßenzustand
und/oder den Präferenzen
des Fahrers anzupassen.
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Dritter Teil
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Es
wurde gefunden, dass abhängig
von der Art des zu überwachenden
Ereignisses die oben erwähnte spektrale
Frequenzanalyse (FFT) unnötig
sein kann.
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Wenn
beispielsweise die Größe des in
Betracht gezogenen Ereignisses in Beziehung zu der Amplitude des
Signals steht, das von dem Sensor der Erfindung geliefert wird,
reicht eine Analyse dieses Signals über der Zeit.
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Zu
dieser Variante der Erfindung gehört lediglich das Stadium der
Verarbeitung des Signals durch die vorstehend erwähnte RMS-Berechnung.
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Nachstehend
folgt eine Anzahl von Beispielen, die die Bestimmung der Indizes
zeigen, die in einer Wechselbeziehung zu spezifischen Ereignissen
stehen, die sich auf das Verhalten eines Fahrzeugs auf der Basis
dieser Variante der Erfindung beziehen.
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Beispiel 8
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Das Phänomen des
Aquaplanings darstellender Index
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Unter
Aquaplaning-Bedingungen erreicht für eine vorgegebene Vorwärtsgeschwindigkeit
des Fahrzeugs das Wasser, das auf die Oberfläche des Reifens trifft, einen
hydraulischen Druck, der gleich dem ist, den der Reifen mit der
Kontaktfläche
austauscht, über
die er sich bewegt.
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Das
bedeutet, dass das Wasser, das sich unter der Aufstandsfläche des
Reifens aufbaut, dazu neigt, den Reifen (hydraulischer Druck) abzuheben
und den Teil des Reifens in Kontakt mit der Oberfläche zu verringern,
mit anderen Worten, die Aufstandsfläche wird kleiner.
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Die Überwachung
dieses Ereignisses erfordert die Verwendung von wenigstens einem
Sensor der Erfindung, der an wenigstens einem der Vorderräder des
Fahrzeugs angebracht ist, da es die Vorderräder sind, die zuerst das Aquaplaning-Phänomen entwickeln.
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Die
Amplitude der Signale, die von den Sensoren kommen, hängt von
der Interaktion zwischen dem Reifen und der Straße und somit auch von den Abmessungen
der Aufstandsfläche
des Reifens ab. Während des
Aquaplanings verringert sich letztere, wenn das Phänomen zunimmt,
und somit die Amplitude des Signals geringer wird.
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Deshalb
ist es für
Aquaplaning-Zustände
wesentlich, die Amplitude der Signale zu überwachen, die von den Vorderrädern kommen.
Insbesondere ist es wesentlich, den Gradienten (d.h. die Änderung über der Zeit)
dieser Amplitude zu überwachen.
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Der
Gradient nimmt zu, wenn die Stärke
des Phänomens
zunimmt.
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Wenn
die obige RMS-Verarbeitung direkt auf das Signal angewendet wird,
das aus dem Sensor abgegeben wird, wird ein Aquaplaning-Index erzeugt,
der genauso, wie bereits beschrieben, von einer der Operationen
verarbeitet werden kann, die in den vorstehenden Beispielen angegeben
sind.
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Insbesondere
ist es nach Definition eines Ereignis-Schwellenwertindex möglich, den
momentan berechneten Index mit dem Schwellenwertindex zu vergleichen
und den Fahrer bezüglich
der Wahrscheinlichkeit eines unmittelbaren vorstehenden Aquaplanings
zu warnen, wobei es in diesem Fall ratsam ist, die Fahrzeuggeschwindigkeit
zu verringern.
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Nochmals,
der Momentanindex kann zur Regulierung der oder zu einem automatischen
Eingreifen in die relevanten Steuersysteme des Fahrzeugs (ABS und
dergleichen) verwendet werden.
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Beispiel 9
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Das Reifenplattwerden
wiedergebender Index
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Wenn
ein Reifen auf den normalen Betriebsdruck aufgepumpt ist und sich über der
Kontaktfläche
unter vorgegebenen Standardbedingungen bewegt, erzeugt der Sensor
der Erfindung mit einer Periode, die gleich einer Umdrehung des
Rads ist, ein periodisches Sig nal, das eine gut definierte Form
hat, die insbesondere von den Eigenschaften des Reifens abhängig ist.
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30 zeigt
das Signal, das von einem Sensor der Erfindung erhalten wird, der
dem vorderen rechten Rad des oben erwähnten Fahrzeugs zugeordnet
ist, wenn es sich geradlinig auf einer grundsätzlich glatten und ebenen Oberfläche mit
einer Geschwindigkeit von 60 km/h bewegt. Die Form des Signals,
insbesondere die Amplitude der kennzeichnenden Elemente dieses Signals, über dem
betrachteten Zeitintervall (0,5 s) gibt diesen Zustand wieder.
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Im
Falle eines Plattwerdens ändert
sich die Form dieser Kurve gemäß 31 grundsätzlich,
wo das Signal gezeigt ist, das von dem gleichen Rad wie in 30 erzeugt
wird, das sich unter dem gleichen Zustand mit einem Aufpumpdruck
bewegt, der 50% des normalen Betriebsdrucks beträgt.
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Auch
in diesem Fall kann das von dem Sensor der vorliegenden Erfindung
erzeugte Signal noch verwendet werden, insbesondere durch RMS-Berechnung,
um einen Augenblick für
Augenblick beschreibenden Index des Aufpumpzustands eines Reifens
zu erhalten. Vorteilhafterweise ist es nach Bestimmen eines Schwellenwertindex
möglich,
mit Hilfe eines Vergleichs des Schwellenwertindex mit dem Momentanindex
ein spezifisches Signal, beispielsweise einen Alarm zu erzeugen,
der dann dem Fahrer des Fahrzeugs übermittelt wird, um ihn vor
dem teilweisen oder vollständigen
Plattwerden des Reifens zu warnen.
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Zu
betonen ist, dass das Wissen dieses Momentanindex eine automatische
Einstellung und/oder Eingreifen auf die Fahrzeugsteuersysteme und/oder
die Wiederherstellung des Aufpumpdrucks der Reifen an dem fahrenden
Fahrzeug ermöglicht.
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Beispiel 10
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Die Straßenhaftung
auf Geradeausfahrt wiedergebender Index
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Die
Straßenhaftung
bei Geradeausfahrt wird als Änderung
der dynamischen vertikalen Last auf ein Rad eines vorgegebenen fahrenden
Fahrzeugs ausgedrückt.
Je kleiner diese Änderung
der vertikalen dynamischen Last ist, wenn sich die Betriebszustände ändern, desto
größer ist
die Straßenhaftung
des an dem Rad angebrachten Reifens. D.h. mit anderen Worten, dass
der Reifen, der dazu neigt, sich am wenigstens abzuheben, wenn er
sich über
die Kontaktfläche
bewegt, derjenige ist, der die besten Straßenhaftungseigenschaften hat.
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Der
Index dieses Ereignisses, das die Änderung der Vertikallast darstellt,
die sich bei dem Rad ergibt, kann, wie bei den vorherigen Beispielen
6 und 7 beschrieben wurde, berechnet und in Analogie zu den Aufzählungen,
die wiederholt unter Bezug auf die anderen Fälle angegeben wurden, verwendet
werden, die automatischen Fahrzeugsteuereinrichtungen einzustellen.
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Vierter Teil
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Es
wurde gefunden, dass, auch wenn die Bestimmung des Ereignisses,
bezogen auf eine Art, auf eine Analyse der Änderung des Signals begrenzt
werden kann, das von einem Sensor der Erfindung als Funktion der
Zeit erzeugt wird, es erforderlich und/oder ratsam sein kann, das
Signal in seine axialen Komponenten, wie vorstehend beschrieben,
zu zerlegen.
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Zu
dieser Variante der Erfindung gehört nur die Verarbeitung von
einzelnen Komponenten des Signals durch die oben beschriebene RMS-Berechnung.
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Es
folgt nun eine Anzahl von Beispielen, die die Berechnung der Indizes
bezogen auf spezifische Ereignisse im Verhalten eines Fahrzeugs
auf der Basis dieser Variante der Erfindung zeigen.
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Beispiel 11
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Die Überführung einer
vertikalen Last wiedergebender Index
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Die
Information über
die Überführung einer
vertikalen Last ist durch gleichzeitiges Analysieren von Änderungen
der vertikalen Kraftkomponente (Last) erhältlich, die in Signalen enthalten
ist, die von den Sensoren der Erfindung kommen, die wenigstens einem
Paar von Rädern
des Fahrzeugs zugeordnet sind.
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Da
die Amplitude dieser Komponente von der vertikalen Last an jedem
Rad abhängt,
wird während der
Ereignisse, beispielsweise beim Durchfahren einer Kurve, beim Bremsen
und Beschleunigen, beobachtet, dass die Amplitude des Signals an
den stärker
belasteten Rädern
während
des fraglichen Ereignisses zunimmt und bei anderen Rädern kleiner
wird.
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Dieses
Ereignis kann leicht von einer Erhöhung der Amplitude des Signals
unterschieden werden, die durch eine Geschwindigkeitszunahme verursacht
wird, indem die Signale eines fahrenden Fahrzeugs (in Geradeausfahrt
mit konstanter Geschwindigkeit) bei einer Geschwindigkeit v1 und danach bei einer Geschwindigkeit v2>v1 miteinander verglichen werden. Man sieht,
dass die größere Amplitude
der Signale, wenn man ein Fahrzeug betrachtet, das mit der Geschwindigkeit
v2 fährt,
verglichen mit dem gleichen Fahrzeug, das mit der Geschwindigkeit
v1 fährt,
an allen Rädern
gleichzeitig auftritt, da alle vier Räder die gleiche Geschwindigkeitsinformation
liefern.
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36 und 37 zeigen
die Abfolge der Operationen, die erforderlich sind, um den Überführungsindex
einer Last in den Fällen
eines Fahrzeugs zu berechnen, das nach rechts bzw. nach links dreht.
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Gemäß der vorstehend
erwähnten
Variante der Erfindung zeigt 36 im
Einzelnen die Amplitude über
der Zeit der Signale 410 und 420, die von einem
vorderen rechten Reifen bzw. einem vorderen linken Reifen kommen,
die sich mit einer Geschwindigkeit von 110 km/h auf einem Kurvenweg
nach rechts bewegen. Das Signal 420 zeigt verglichen mit
dem Signal 410 eine größere Amplitude
als das letztere, wodurch demonstriert wird, dass beim Drehen nach
rechts es der vordere linke Reifen ist, der unter die größte Beanspruchung kommt.
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36 zeigt
den durch die RMS-Berechnung erhaltenen Differenzwert zwischen dem
Signal, das von einem Sensor der Erfindung kommt, der dem vorderen
rechten Rad zugeordnet ist einerseits, und dem von einem gleichen
Sensor, der dem vorderen linken Rad zugeordnet ist, andererseits,
was dem Index einer Überführung einer
Last entspricht, die diesem Ereignis zugeordnet ist. Insbesondere
dann, wenn 100 der optimale Index der Lastüberführung ist, liegt der in 36 gezeigte
Bezugsindex 430 bei 70.
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In
gleicher Weise wie 36 zeigt 37 die
zeitabhängige
Amplitude der Signale 510 und 520, die einerseits
von einem Sensor der Erfindung, der dem vorderen rechten Reifen
zugeordnet ist, und andererseits von einem ähnlichen Sensor kommt, der
dem vorderen linken Reifen zugeordnet ist, und zwar des oben erwähnten Fahrzeugs,
das mit einer Geschwindigkeit von 110 km/h auf dem Weg fährt, der
eine Kurve nach links bildet. In diesem Fall hat das Signal 510,
verglichen mit dem Signal 520, eine Amplitude, die größer ist
als die des letzteren, wodurch bestätigt ist, dass beim Drehen
nach links der der größten Beanspruchung
unterliegende Reifen der vordere rechte Reifen ist.
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37 zeigt
den durch die RMS-Berechnung erhaltenen Differenzwert zwischen den
jeweiligen Signalen 510 und 520, was dem Index
der Überführung der
Last entspricht, der diesem Ereignis zugeordnet ist. Insbesondere
dann, wenn 100 der optimale Index der Lastüberführung ist, liegt der Bezugsindex 530 in 37 bei
50.
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Beispiel 12
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Die Beanspruchung
aus dem Drehmoment wiedergebender Index
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Ein
Signal aus einem Sensor der Erfindung, das erzeugt wird, wenn das
an ein sich bewegendes Rad angelegte Drehmoment sich ändert, hat
plötzliche
zeitliche Änderungen
in der Entfernung zwischen den verschiedenen kennzeichnenden Elementen
des Signal aufgrund der Änderungen
der Geschwindigkeit des Rads, wenn es durch eine Reihe von Längsbeschleunigungen
und Verzögerungen
des Fahrzeugs hindurchgeht. Diese Beschleunigungen und Verzögerungen
sind für
den Fahrer des Fahrzeugs und für
die Fahrgäste
unangenehm.
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Erfindungsgemäß ist es
wiederum durch Verwendung der RMS-Berechnung möglich, einen Index zu erhalten,
der das Ereignis (Beschleunigungen und Verzögerungen in Längsrichtung,
d.h. der x-Achse) beschreibt, das, falls erforderlich, mit einem
vorgegebenen Schwellenwertindex verglichen werden kann, wie es vorstehend
unter Bezug auf die anderen Arten von Ereignissen beschrieben ist.