DE4242731A1

DE4242731A1 - Vorrichtung zum seitlichen Ausrichten von Bogen in Druckmaschinen

Info

Publication number: DE4242731A1
Application number: DE4242731A
Authority: DE
Inventors: Gerhard Pollich
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 1992-12-17
Filing date: 1992-12-17
Publication date: 1994-06-23
Also published as: JPH06219605A; GB9325435D0; GB2273490B; GB2273490A; US5419256A

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum seitlichen Ausrichten von Bogen in Druckmaschinen mit einem Anlegetisch, über den die Bogen schuppenförmig Vordermarken zugeführt werden, und mit einer Seitenziehvorrichtung, die den an den Vordermarken ausgerichteten Bogen unter Beaufschlagung von Saugluft seitlich bewegt.

Aus der DE 33 11 197 C2 oder der DE 37 16 085 A1 sind derartige Vorrichtungen bekannt, bei denen die Bogen auf Seitenziehschienen oder von Saugern angesaugt werden und durch die Bewegung derselben seitlich in eine Sollage befördert werden. Es hat sich nun gezeigt, daß bei einem Ausrichten von schwerem Bogenmaterial, z. B. Karton, die Saugwirkung nicht immer ausreicht, den Bogen seitlich exakt zu bewegen. Je höher die Maschinengeschwindigkeit ist, desto kürzer ist die zum seitlichen Ausrichten verbleibende Zeit. Hinzu kommt, daß bei großem Bogenformat die zu bewegende Masse sehr groß ist und damit eine erhebliche Reibung des Bogens auf dem Anlegetisch überwunden werden muß. Die Folge dieser Gegebenheit ist, daß ein solcher Bogen in der kurzen zur Verfügung stehenden Zeit nicht in die Position gebracht werden kann, die als Sollage bezeichnet ist. Wird der Reibungswiderstand zwischen Ziehschiene und zu transportierendem Bogen durch bestimmte Maßnahmen erhöht, besteht die Gefahr einer Beschädigung der Bogenoberfläche. Die Folge hiervon ist, daß je nach Gewicht der zu bedruckenden Bogen die heute mögliche Maschinengeschwindigkeit reduziert werden muß, so daß sich der Wirkungsgrad der Maschine verschlechtert.

Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das seitliche Ausrichten auch von schweren Bogen, z. B. Karton, bei hohen Maschinengeschwindigkeiten zu optimieren.

Gemäß der Erfindung gelingt dies dadurch, daß die Seitenziehvorrichtung eine Saugluft beaufschlagte Seitenziehschiene und eine Ziehrolle aufweist, die den Bogen auf die Seitenziehschiene drückt, daß mit dem Aufsetzen der Ziehrolle auf den auszurichtenden Bogen die Saugluft eingeschaltet und der Bogen an eine Seitenmarke bewegt wird und daß die Saugwirkung nach dem seitlichen Beschleunigen des Bodens und vor der Anlage an der Seitenmarke über ein Ventil abgeschaltet/reduziert wird. Durch die Kombination dieser Mittel entsprechend der erfinderischen Lösung wird erreicht, daß zum Beschleunigen des Bogens die Saugluft den Bogen auf die Ziehschiene ansaugt und gleichzeitig die Ziehrolle den Bogen auf die Ziehschiene aufdrückt. Damit wird eine doppelte Haltekraft erzeugt, so daß auch schwere Bogen bei hoher Maschinengeschwindigkeit seitlich gezogen werden können. Durch das Abschalten bzw. Reduzieren der Saugluft nach dem Beschleunigungsvorgang ist ein sicherer Weitertransport des Bogens durch die Ziehrolle mit weniger Haltekraft gewährleistet, so daß dieser sich exakt an der Seitenmarke anlegen kann, ohne daß eine zu hohe Anlagekraft wirkt, die zu einer Beschädigung führen könnte. Dieser Vorteil wirkt sich auch aus, wenn anstelle von Karton auf der gleichen Druckmaschine Bogen mit normalem Papiergewicht bedruckt werden sollen. Mit dieser Lösung ist somit keine Beschränkung der Einsatzmöglichkeit der Druckmaschine gegeben und es ist auch keine Reduzierung der durch die Druckmaschine vorgegebenen Höchstgeschwindigkeit beim Bedrucken von Karton erforderlich.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Zeit der Saugluftbeaufschlagung und/oder die Stärke der Saugwirkung entsprechend dem Gewicht der zu verarbeitenden Bogen einstellbar. Der Drucker hat somit die Möglichkeit, entsprechend seinem Papiergewicht die eingesetzte Förderleistung auf das erforderliche Maß einzustellen. Hiermit werden unnötige Energieverluste ausgeschlossen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen schematisch dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Vorrichtung in Richtung der zugeführten Bogen,

Fig. 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung zum seitlichen Ausrichten.

Die auszurichtenden Bogen werden auf dem Anlegetisch 1 in Pfeilrichtung schuppenförmig nicht dargestellten Vordermarken zugeführt und an diesen ausgerichtet. Durch die Seitenziehvorrichtung 2 werden sodann die an den Vordermarken ausgerichteten Bogen seitlich an einer Seitenmarke 3 ausgerichtet.

Zum seitlichen Bewegen der auszurichtenden Bogen ist eine mit Saugluft beaufschlagte Seitenziehschiene 4 vorgesehen, die mit einer Saugkammer 5 verbunden ist, der die gesteuerte Saugluft über eine Saugleitung 7 zugeführt wird (Fig. 1). Die Seitenziehschiene 4 ist hierbei in einer Traverse 8 Längsverschiebbar gelagert, wobei die Traverse 8 mit dem Anlegetisch 1 verbunden ist. Über ein seitlich einstellbares Ventil 6 läßt sich durch Frischluftzufuhr die Saugwirkung abschalten bzw. reduzieren.

In Fig. 2 sind die Saugöffnungen 9 in der Seitenziehschiene 4 zu sehen, über die die auszurichtenden Bogen an die Seitenziehschiene angesaugt werden. Die Seitenziehschiene 4 ist in der Traverse 8 über Gleit- oder Wälzlager 10 in Längsrichtung verschiebbar gelagert. Der Antrieb der Seitenziehschiene 4 erfolgt über eine auf einer angetriebenen Welle 11 gelagerten Kurvenscheibe 12 und eine Kurvenrolle 13, die an einem Hebel 14 gelagert ist, der am Maschinenseitengestell schwenkbar befestigt ist. Auf der der Kurvenrolle 13 gegenüberliegenden Seite des Hebels 14 ist eine weitere Rolle 15 befestigt, die in einer Ausnehmung 16 an der Seitenziehschiene eingreift. Sobald die Welle 11 angetrieben wird, steuert die Kurvenscheibe 12 den Hebel 14 und somit die Seitenbewegung der Seitenziehschiene 4.

Die Seitenmarke 3 ist an einer Halterung 17 befestigt, in der auch die Ziehrolle 18 drehbar gelagert ist. Die Halterung 17 ist auf einem Zapfen 19 befestigt, der in einem Lager 20 drehbar gelagert ist, das wiederum auf zwei Traversen 21, 22 seitlich verschiebbar befestigt ist. Über einen Hebel 23 und eine nicht dargestellte Kurve ist die Halterung 17 mit der Ziehrolle 18 so zu steuern, daß die Ziehrolle auf den seitlich auszurichtenden Bogen aufsetzbar ist. Gleichzeitig schwenkt die Seitenmarke in die Anlageposition für den Bogen.

Zum seitlichen Ausrichten des Bogens bewegt sich die Seitenziehschiene in Fig. 2 gesehen nach links. Über nicht dargestellte Ventile in der Saugleitung 7 wird die Saugluft eingeschaltet und gleichzeitig wird die Ziehrolle auf den auszurichtenden Bogen aufgesetzt, so daß dieser auf die Seitenziehschiene 4 aufgedrückt wird. Gleichzeitig wird die Seitenmarke 3 in die Ausrichtposition geschwenkt. Nachdem der Bogen kurze Zeit später beschleunigt ist, wird die Saugwirkung über das Ventil 6 unmittelbar vor der Anlage des Bogens an der Seitenmarke 3 abgeschaltet oder reduziert. Das Abschalten bzw. Reduzieren der Saugwirkung kann z. B. durch eine Öffnung 24 in der Saugkammer 5 erfolgen, die durch das Verschieben der Seitenziehschiene 4 nach links das Ventil überragt und in den überstehenden Bereich 25 der Öffnung 24 Frischluft in die Saugkammer 5 eintreten läßt. Durch seitliches Verschieben des Ventils 6 kann der Unterdruck reduziert oder ganz abgebaut werden. Der weitere Transport des Bogens erfolgt sodann über die Ziehrolle 18 und die mit dieser zusammenwirkenden Seitenziehschiene 4 über deren seitliche Bewegung. Sobald der Bogen an der Seitenmarke 3 anliegt, wird die Ziehrolle 18 abgeschwenkt und die Seitenbewegung der Ziehschiene 4 beendet. Bis zur Ankunft des nächsten auszurichtenden Bogens wird die Seitenziehschiene 4 nach rechts in ihre Ausgangsposition bewegt, wozu die Kurvenscheibe 12 eine entsprechende Form aufweist. Weiterhin kann die Zeit der Saugluftbeaufschlagung verändert werden und auch die Saugwirkung der Saugluft kann in ihrer Stärke dem jeweiligen Bogen angepaßt werden. Derartig steuerbare Ventile in der Saugleitung 7 sind Stand der Technik und im Handel käuflich zu erwerben. Beim Verarbeiten von leichtem Bogenmaterial kann der Bogen auch ohne das Aufsetzen der Ziehrolle nur durch die Saugwirkung seitlich ausgerichtet werden.

Teileliste

1 Anlegetisch
2 Seitenziehvorrichtung
3 Seitenmarke
4 Seitenziehschiene
5 Saugkammer
6 Ventil
7 Saugleitung
8 Traverse
9 Saugöffnungen
10 Wälzlager
11 Welle
12 Kurvenscheibe
13 Kurvenrolle
14 Hebel
15 Rolle
16 Ausnehmung
17 Halterung
18 Ziehrolle
19 Zapfen
20 Lager
21 Traverse
22 Traverse
23 Hebel
24 Öffnung
25 Bereich

Claims

1. Vorrichtung zum seitlichen Ausrichten von Bogen in Druckmaschinen mit einem Anlegetisch, über den die Bogen schuppenförmig Vordermarken zugeführt werden, und mit einer Seitenziehvorrichtung, die den an den Vordermarken ausgerichteten Bogen unter Beaufschlagung von Saugluft seitlich bewegt, dadurch gekennzeichnet,
daß die Seitenziehvorrichtung (2) eine Saugluft beaufschlagte Seitenziehschiene (4) und eine Ziehrolle (18) aufweist, die den Bogen auf die Seitenziehschiene (4) drückt,
daß mit dem Aufsetzen der Ziehrolle (18) auf den auszurichtenden Bogen die Saugluft eingeschaltet und der Bogen an eine Seitenmarke (3) bewegt wird und
daß die Saugwirkung nach dem seitlichen Beschleunigen des Bogens und vor der Anlage an der Seitenmarke (3) über ein Ventil (6) abgeschaltet/reduziert wird.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeit der Saugluftbeaufschlagung und/oder die Stärke der Saugwirkung entsprechend dem Gewicht der zu verarbeitenden Bogen einstellbar ist.