DE4240427C1 - Preßwerkzeug - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Preßwerkzeug zum Verbinden von
insbesondere rohrförmigen Werkstücken, mit einem Preßring aus
insbesondere wenigstens drei gelenkartig miteinander
verbundenen Preßbackenelementen, wobei das Preßwerkzeug an
wenigstens einer Schließstelle zwischen zwei
Preßbackenelementen offen ist und dort Angriffspunkte für eine
Schließeinrichtung aufweist, mit der die Preßbackenelemente zu
einem geschlossenen Ring zusammenbringbar sind.
Zum Verbinden von Rohrenden ist es bekannt, hülsenförmige
Preßfittings zu verwenden, die plastisch verformbar sind und
aus Metall, vorzugsweise aus Stahl bestehen. Ihr
Innendurchmesser ist um soviel größer als der Außendurchmesser
der zu verbindenden Rohrenden, daß sie bei radialer
Zusammenpressung zum Anlegen an der Mantelfläche der Rohrenden
bleibend verformt werden. Solche Rohrverbindungen und die
zugehörigen Preßfittings sind beispielsweise der DE-C1 1 87 870
und der DE-C-40 12 504 zu entnehmen.
Für das radiale Zusammenpressen sind verschiedenste Formen von
Preßwerkzeugen entwickelt worden. Da das Verfahren zunächst auf
das Verbinden von Rohrenden mit kleineren Durchmessern
angewendet wurde, kam man mit Preßwerkzeugen aus, die nur zwei
Preßbacken aufwiesen (vgl. DE-A-34 23 283). Werden größere
Durchmesserverkleinerungen bzw. Einpreßtiefen gefordert,
beispielsweise weil die Rohrverbindung höheren Innendrücken
standhalten soll, ist es erforderlich, mehr als zwei Preßbacken
vorzusehen, damit es zwischen den Stirnseiten der Preßbacken
nicht zum Ausbilden von nach außen vorstehenden Stegen kommt,
welche ein vollständiges Schließen der Preßbacken verhindern
würde. Einfach gestaltete Preßwerkzeuge dieser Art sind in der
EP-A-0 451 806 offenbart. Dabei sind von besonderem Interesse
die in den Fig. 7 und 8 dargestellten Preßwerkzeuge,
denn sie eignen sich für das Verbinden von Rohrenden größeren
und sehr großen Durchmessers.
Diese Preßwerkzeuge weisen einen an einer Schließstelle offenen
Preßring auf, der aus gelenkartig miteinander verbundenen
Preßbackenelementen - diese wiederum bestehend aus einem
Preßbackenträger und darin in Umfangsrichtung beweglich
geführten Preßbacken - zusammengesetzt ist. Ein solcher
Preßring kann um die zu verpressende Stelle manschettenartig
herumgelegt und dann mit Hilfe einer Schließeinrichtung
zusammengezogen werden. Die Schließeinrichtung kann mit dem
Preßring dauerhaft verbunden sein. Sofern der Preßring für die
Verpressung von größeren Rohrdurchmessern bestimmt und
dimensioniert ist, ist es aus Gewichts- und Handhabungsgründen
vorteilhafter, die Schließeinrichtung als von dem Preßring
getrennte Einheit auszubilden, welche an den über den
Preßfittung herumgelegten Preßring im Bereich der Schließstelle
angesetzt werden kann, und zwar an hierfür vorgesehenen und an
die Schließeinrichtung angepaßten Angriffspunkten an beiden der
Schließstelle benachbarten Preßbackenelementen.
Der Einsatzbereich solcher Preßwerkzeuge soll auf noch größere
Rohrdurchmesser erweitert werden. Der Preßring wird dann jedoch
so schwer, daß sich beim Umlegen um das Rohrende bzw. um den
Preßfitting Handhabungs- und Sicherheitsprobleme ergeben.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Preßwerkzeug
der eingangs genannten Art so auszubilden, daß die Handhabung
des Preßwerkzeuges insbesondere dann, wenn es für größere
Rohrdurchmesser dimensioniert ist, erleichtert wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
wenigstens ein Kupplungsglied vorgesehen ist, mit der die der
Schließstelle benachbarten Preßbackenelemente verbindbar sind,
wobei das Kupplungsglied in gekuppeltem Zustand in
Schließrichtung nachgiebig ausgebildet ist.
Nach dem Grundgedanken der Erfindung kann also der Preßring,
nachdem er um das Rohrende bzw. den Preßfittung gelegt worden
ist, provisorisch gesichert werden, indem die offene
Schließstelle mit Hilfe eines Kupplungsgliedes überbrückt und
damit der Preßring geschlossen wird. Der Preßring kann dann
nicht mehr abrutschen, und für das Ansetzen der
Schließeinrichtung ist ein Festhalten des Preßrings nicht mehr
notwendig. Damit das Zusammenbringen der Preßbackenelemente zu
einem geschlossenen Preßring in gekuppeltem Zustand nicht oder
nicht wesentlich behindert wird, ist das Kupplungsglied
erfindungsgemäß in Schließrichtung nachgiebig ausgebildet,
während es die Beweglichkeit der Preßbackenelemente in
Öffnungsrichtung begrenzt.
Bei einem leichter dimensionierten Preßwerkzeug kann das
Kupplungsglied durchaus so dimensioniert sein, daß sich der
Preßring noch um das Werkstück drehen läßt. Bei schwerer
dimensionierten Preßwerkzeugen für größere Durchmesser ist es
jedoch vorzuziehen, daß das Kupplungsglied derart dimensioniert
ist, daß dem Preßring in um das Werkstück gelegten Zustand und
bei geschlossenem Kupplungsglied eine Umfangskraft aufgeprägt
wird, so daß der Preßring mit einer gewissen Vorspannung an dem
zu verpressenden Werkstück, also insbesondere dem Preßfitting,
anliegt, so daß sich der Preßring zumindest nicht mehr
selbsttätig verdrehen kann.
Für die Gestaltung des Kupplungsgliedes kommen verschiedene
Ausführungsformen in Frage. So kann das Kupplungsglied eine
erste, mit dem einen Preßbackenelement gelenkig verbundene
Kupplungslasche und eine zweite, mit dem anderen
Preßbackenelement verbundene Kupplungslasche aufweisen, wobei
beide Kupplungslaschen gelenkig miteinander verbindbar sind,
beispielsweise über einen in beide Kupplungslaschen
einfassenden Kupplungsbolzen. Ein solches Kupplungsglied
begrenzt die Beweglichkeit der Preßbackenelemente in
Öffnungsrichtung, kann jedoch beim Preßvorgang mit Hilfe der
Schließeinrichtung nach außen hin gelenkig ausweichen, ohne der
Schließeinrichtung dabei nennenswerten Widerstand
entgegenzusetzen.
Damit die Montage, also das Überbrücken der Schließstelle mit
Hilfe des Kupplungsgliedes, einfach und bequem durchgeführt
werden kann, wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, daß bei
der vorerwähnten Ausführungsform des Kupplungsgliedes der
Kupplungsbolzen einen ersten, in die erste Kupplungslasche
einfassenden Bolzenabschnitt und einen zweiten, in die zweite
Kupplungslasche einfaßbaren Bolzenabschnitt aufweist, wobei die
Achsen der Bolzenabschnitte zueinander versetzt sind. Der
zweite Bolzenabschnitt bildet also einen Exzenter. Mit Hilfe
dieser Ausbildung ist es möglich, den Kupplungsbolzen
einzusetzen, wenn noch keine Vorspannung auf den Preßfitting
ausgeübt wird, durch Verdrehen des Kupplungsbolzens jedoch eine
Umfangskraft aufzuprägen. Hierzu sollte die Länge der
Kupplungslaschen und die Größe des Versatzes der Achsen der
Bolzenabschnitte des Kupplungsbolzens im Verhältnis zur
umfangsmäßigen Erstreckung der Schließstelle entsprechend
aufeinander abgestimmt sein. Um den Kupplungsbolzen leicht
verdrehen zu können, ist er zweckmäßigerweise mit einem Hebel
verbunden. Dabei sollte der Kupplungsbolzen in einer der
Kupplungslaschen unverlierbar geführt sein.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, daß
die Kupplungslaschen über Gelenkbolzen mit den zugehörigen
Preßbackenelementen verbunden sind und daß Ausnehmungen im
Bereich der Gelenkbolzen vorgesehen sind, hinter die
Schließelemente der Schließeinrichtung fassen können. Die
Gelenkbolzen bilden bei dieser Ausführungsform also
gleichzeitig die Angriffspunkte für die Schließeinrichtung.
Alternativ, aber auch in Kombination zu Vorstehendem kann
vorgesehen werden, daß an einer Seite des Preßrings wenigstens
eine Klemmeinrichtung für die Anlage am eingesteckten Werkstück
angebracht ist, wobei die Klemmeinrichtung(en) beispielsweise
unter Federvorspannung stehende Klemmelemente aufweisen kann
bzw. können. Nach dem provisorischen Kuppeln des Preßrings mit
Hilfe des Kupplungsgliedes liegen die Klemmeinrichtungen dann
an dem eingesteckten Werkstück an, so daß das übergeschobene
Werkstück nicht abrutschen kann. Dies erleichtert die Montage
insbesondere bei senkrecht oder schräg verlaufenden
Rohrleitungen und dient gleichzeitig der axialen Sicherung der
beiden ineinandergesteckten Werkstücke.
Das erfindungsgemäße Preßwerkzeug ist nicht auf eine Ausbildung
des Preßrings mit nur einer offenen Schließstellung beschränkt.
Insbesondere wenn das Preßwerkzeug für die Verpressung großer
Rohrdurchmesser bestimmt und in Anpassung daran entsprechend
dimensioniert ist, kann es von Vorteil sein, wenn der Preßring
mehr als eine Schließstelle aufweist und für jede Schließstelle
ein erfindungsgemäß ausgebildetes Kupplungsglied vorgesehen
ist. Diese Ausbildung ermöglicht es, den Preßring aus einzelnen
Elementen erst vor Ort, d. h. im Bereich der zu verbindenden
Rohrenden oder sogar beim Umlegen des Preßrings um das Rohrende
nacheinander zusammenzusetzen. Dabei ist es nicht
ausgeschlossen, sogar zwischen allen Preßbackenelementen eine
mit einem Kupplungsglied überbrückbare Schließstelle
vorzusehen.
Das Zusammenziehen des Preßrings und damit das Verpressen des
Rohrendes mit dem Preßfitting kann dabei zum einen nacheinander
in der Weise geschehen, daß die Schließstellen mit Hilfe der
Schließeinrichtung eine nach der anderen zusammengezogen
werden. Zum anderen können jedoch auch gleichzeitig eine der
Anzahl der Schließstellen entsprechende Anzahl von
Schließeinrichtungen angesetzt und die Schließstellen dann
synchron zusammengezogen werden.
Entsprechendes läßt sich auch dadurch erreichen, daß die
Preßbackenelemente außerhalb der Schließstelle(n) über
herausnehmbare Gelenkbolzen miteinander verbunden werden, denn
auch dann läßt sich der Preßring nach und nach vor Ort
zusammensetzen. Dabei können die Preßelemente dort auch über
Zwischenstücke verbunden sein, an denen die jeweils
benachbarten Preßbacken über Gelenkbolzen angelenkt sind, wobei
pro Zwischenstück wenigstens einer der Gelenkbolzen
herausnehmbar ist.
In an sich bekannter Weise bestehen die Preßbackenelemente
jeweils aus einer Preßbacke und einem Preßbackenträger, wobei
jeweils die Preßbacke im Preßbackenträger in Umfangsrichtung
verschieblich gelagert und das bzw. die Kupplungsglieder an den
Preßbackenträgern sitzen und die Preßbackenträger gelenkig
miteinander verbunden sind. Das bzw. die Kupplungsglieder
können jedoch auch direkt an den Preßbacken angeordnet sein.
In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand von
Ausführungsbeispielen näher veranschaulicht. Es zeigen:
Fig. 1 den Preßring eines Preßwerkzeuges in
geöffnetem Zustand;
Fig. 2 den Preßring gemäß Fig. 1 in
geschlossenem Zustand;
Fig. 3 einen Schnitt durch das Kupplungsglied des
Preßrings gemäß den Fig. 1 und 2 in
den Ebenen A-B in lockerer Kupplungsstellung;
Fig. 4 das Kupplungsglied in der Darstellung gemäß
Fig. 3 in gespanntem Zustand;
Fig. 5 den Preßring gemäß den Fig. 1 bis 4
in der Stellung nach der Verpressung und
Fig. 6 einen Preßring mit Schließstellen und
Kupplungsgliedern zwischen jedem
Preßbackenelement.
In den Fig. 1, 2 und 5 ist im Querschnitt und
strichpunktiert ein innenliegendes Rohrende (1) sowie ein
darauf aufgeschobenes Preßfitting (2) mit einem einen Dichtring
enthaltenen Ringwulst (3) angedeutet. Rohrende (1) und
Preßfitting (2) sollen mit Hilfe eines Preßwerkzeuges (4)
verpreßt werden, von dem in den Fig. 1, 2 und 5 nur
der Preßring (5) dargestellt ist.
Der Preßring (5) weist bei diesem Ausführungsbeispiel im
wesentlichen identisch ausgebildete Preßbackenelemente (6, 7,
8, 9, 10) auf, wobei jedes Preßbackenelement (6, 7, 8, 9, 10)
aus einem außenliegenden Preßbackenträger (11, 12, 13, 14, 15)
und einer innenliegenden, bogenförmigen Preßbacke (16, 17, 18,
19, 20) besteht. Bis auf eine Ausnahme sind die
Preßbackenträger über Zwischenstücke (21, 22, 23, 24)
miteinander verbunden, wobei die Preßbackenträger (11, 12, 13,
14, 15) über Gelenkbolzen (26, 27, 28, 29, 30, 31, 32, 33) an
den Zwischenstücken (21, 22, 23, 24) angelenkt sind.
Wenigstens jeweils ein Gelenkbolzen (26, 27, 28, 29, 30, 31,
32, 33) pro Zwischenstück (21, 22, 23, 24) ist herausnehmbar
ausgebildet, so daß sich der Preßring (5) in einzelne
Preßbackenelemente (6, 7, 8, 9, 10) auseinandernehmen oder aus
diesen vor Ort zusammensetzen läßt. Die Preßbacken (16, 17, 18,
19, 20) sind in Umfangsrichtung verschieblich in den
Preßbackenträgern (11, 12, 13, 14, 15) gelagert.
An jedem Preßbackenträger (11, 12, 13, 14, 15) ist eine
Klemmeinrichtung (34, 35, 36, 37, 38) angebracht, die einen
radial nach innen gerichteten und unter Federvorspannung
stehenden Klemmstempel (39, 40, 41, 42, 43) aufweist. Die
Klemmeinrichtungen (34, 35, 36, 37, 38) dienen gleichzeitig der
axialen Führung der Preßbacken (16, 17, 18, 19, 20).
Die Gelenkbolzen (29, 30) an dem mittleren Preßbackenträger
(13) tragen eine maulartige Lehre (44) in Form eines Blechteils
mit einer halbkreisförmigen Ausnehmung (45), wobei der Radius
der Ausnehmung (45) so bemessen ist, daß die Lehre (44)
einerseits über das Rohrende (1) paßt, andererseits aber nicht
über den an den Ringwulst (3) anschließenden, zylindrischen
Teil des Preßfittings (2). Hierdurch ist gesichert, daß der
Preßring (5) nur in einer, und zwar der vorgesehenen Stellung
über die Kombination aus Rohrende (1) und Preßfitting (2)
herumgelegt werden kann.
Die unteren Preßbackenelemente (6, 10) haben in den in den
Fig. 1 und 2 gezeigten Stellungen zwischen sich einen
Schließspalt (46). In Fig. 1 ist er so groß, daß der
Preßring (5) über Preßfitting (2) und Rohrende (1) gestülpt
werden kann. Die freien Enden der den Schließspalt (46)
begrenzenden Preßbackenelemente (6, 10) tragen Gelenkbolzen
(47, 48), wobei an jedem Gelenkbolzen (47, 48) jeweils eine
Kupplungslasche (49, 50) aufgehängt ist. Die Formgebung der
Kupplungslaschen (49, 50) und ihre Verbindung mit den
Gelenkbolzen (47, 48) ergeben sich insbesondere aus den
Schnittdarstellungen gemäß den Fig. 3 und 4.
Die freien Enden der Kupplungslaschen (49, 50) weisen
Durchgangsbohrungen (51, 52) auf. In die Durchgangsbohrung (51)
der Kupplungslasche (49) ist ein Kupplungsbolzen (53) axial
verschieblich eingesetzt. Er weist einen ersten Bolzenabschnitt
(54) auf, mit dem er die Durchgangsbohrung (51) durchfaßt. Ein
Ende des ersten Bolzenabschnittes (54) ist mit einem Handhebel
(55) verbunden. An dem anderen Ende des ersten
Bolzenabschnittes (54) ist ein zweiter Bolzenabschnitt (56)
angeformt, dessen Achse gegenüber der Achse des ersten
Bolzenabschnittes (54) um eine Exzentrizität (57) versetzt ist.
Der zweite Bolzenabschnitt (56) paßt in die Durchgangsbohrung
(52) der anderen Kupplungslasche (50).
Die Kupplungslaschen (49, 50) bilden zusammen mit dem
Kupplungsbolzen (53) ein Kupplungsglied zur provisorischen
Verbindung der Enden des Preßrings (5) vor dem eigentlichen
Preßvorgang. Hierzu wird zunächst der Preßring (5) über das
Rohrende (1) und den Preßfitting (2) gelegt, wie dies aus Fig.
1 zu sehen ist. Wenn der Preßring (5) auf dem Rohrende (1)
bzw. Preßfitting (2) aufsitzt, werden die beiden unteren
Preßbackenelemente (6, 10) in Richtung zueinander und auf das
Rohrende (1) verschwenkt, so daß sie die in Fig. 2 gezeigte
Stellung einnehmen. Die dann noch herunterhängenden, in dieser
Stellung in Fig. 2 strichpunktiert dargestellten
Kupplungslaschen (49, 50) werden dann in die Richtungen der
Pfeile C bzw. D zueinander verschwenkt. Dabei befindet sich der
Kupplungsbolzen (53) in einer solchen Stellung, daß sein
zweiter Bolzenabschnitt (56) nicht über die Durchgangsbohrung
(51) vorsteht, was in Fig. 3 durch die strichpunktiert
gezeigte Stellung des Handhebels (55) angedeutet ist.
Die Verschwenkung der Kupplungslaschen (49, 50) geschieht bis
in eine Stellung, wo sie sich überlappen und die
Durchgangsbohrungen (51, 52) ineinander übergehen. Der
Kupplungsbolzen (53) und damit der Handhebel (55) befinden sich
dabei in einer solchen Stellung, daß der zweite Bolzenabschnitt
(56) in Richtung auf die andere Kupplungslasche (50) versetzt
ist und deshalb leicht in deren Durchgangsbohrung (52) durch
axiale Verschiebung des Kupplungsbolzens (53) einfassen und
damit beide Kupplungslaschen (49, 50) kuppeln kann. In dieser
Stellung hat der Preßring (5) noch eine gewisse Lose.
Der Handhebel (55) wird dann aus der in Fig. 2 mit
durchgezogenen Linien gezeigten Stellung in die
strichpunktierte Stellung in Richtung des Pfeils E um 180°
verschwenkt. Hierdurch führt der zweite Bolzenabschnitt (56)
eine Exzenterbewegung aus und verkürzt hierdurch den Abstand
zwischen den beiden Gelenkbolzen (47, 48) um das Doppelte der
Exzentrizität (57). Dies wird aus dem Vergleich der Fig. 3
und 4 deutlich, wobei die Fig. 4 die verschwenkte Stellung
zeigt. Hierdurch wird dem Preßring (5) eine Umfangskraft
aufgeprägt, über die die Preßbacken (16, 17, 18, 19, 20) mit
einer gewissen Radialvorspannung auf das Preßfitting (2)
aufdrücken. Der Preßring (5) hat dann einen nicht oder nur noch
schwer verdrehbaren Sitz. Diese Wirkung wird durch die
Klemmstempel (39, 40, 41, 42, 43) unterstützt, welche dann mit
ebenfalls radial gerichteter Vorspannung an dem Rohrende (1)
anliegen und auf diese Weise eine axiale Fixierung zwischen
Rohrende (1) und Preßfitting (2) gewährleisten.
Nun kann der eigentliche Preßvorgang beginnen. Hierzu wird eine
nicht näher dargestellte, zum Preßwerkzeug gehörende
Schließeinrichtung verwendet, wie sie schematisch aus Fig. 7
der EP-A-0 451 806 bekannt ist. Diese Schließeinrichtung hat
zwei zangenförmige Hebelarme, mit denen die Schließeinrichtung
an die Gelenkbolzen (47, 48) angesetzt werden kann. Sie
durchfassen dabei Zwischenräume (58, 59) bzw. (60, 61) und
legen sich dann an die Außenseiten der Gelenkbolzen (47, 48)
an. Die zangenartigen Hebelarme werden dann mittels eines zur
Schließeinrichtung gehörenden Hydraulikmotors zusammengefahren,
so daß sich die Gelenkbolzen (47, 48) einander annähern. Dies
hat zur Folge, daß sich der Preßring (5) zusammenzieht und
hierdurch das Preßfitting (2) und das Rohrende (1) radial
gestaucht werden, wobei sich die Preßbacken (16, 17, 18, 19,
20) in Anpassung an diesen Vorgang selbsttätig in
Umfangsrichtung verschieben, und zwar solange, bis die
Stirnseiten der Preßbacken (16, 17, 18, 19, 20) gegenseitig zur
Anlage kommen. Gleichzeitig weichen die Kupplungslaschen (49,
50) nach außen aus, behindern also nicht den Preßvorgang.
Nach Abschluß des Preßvorgangs nimmt der Preßring (5) die in
Fig. 4 gezeigte Stellung ein. Nach axialer Verschiebung des
Kupplungsbolzens (53) in der Weise, daß der zweite
Bolzenabschnitt (56) aus der Durchgangsbohrung (52)
herausfährt, kann der Preßring (5) wieder abgenommen und für
weitere Preßvorgänge benutzt werden.
In Fig. 6 ist ein gegenüber der vorbeschriebenen
Ausführungsform etwas abgewandeltes Preßwerkzeug (62)
dargestellt. Der Aufbau ist grundsätzlich der gleiche wie bei
dem Preßwerkzeug (4) gemäß den Fig. 1 bis 5, so daß in
die Fig. 6 Teile, die mit denen beim Preßwerkzeug gemäß den
Fig. 1 bis 5 übereinstimmen, mit gleichen Bezugsziffern
versehen sind. Zu deren Beschreibung wird auf die Beschreibung
des ersten Ausführungsbeispiels Bezug genommen.
Im Unterschied zum Preßwerkzeug (4) weist der in Fig. 6
dargestellte Preßring (63) des Preßwerkzeuges (62) keine
Klemmeinrichtungen, sondern lediglich Führungsplatten (64, 65,
66, 67) an gleicher Stelle auf. Ferner sind die
Preßbackenträger (11, 12, 13, 14, 15) hier nicht durch
Zwischenstücke verbunden, sondern jeweils über Paare von
Kupplungslaschen (68, 69) bzw. (70, 71) bzw. (72, 73) bzw. (74,
75), die an den Gelenkbolzen (26, 27, 28, 29, 30, 31, 32, 33)
angelenkt und über Kupplungsbolzen (76, 77, 78, 79) miteinander
verbunden sind. Die Ausbildung der Kupplungslaschen (68, 69,
70, 71, 72, 73, 74, 75) sowie der Kupplungsbolzen (76, 77, 78,
79) ist identisch mit denjenigen der Kupplungslaschen (49, 50)
und des Kupplungsbolzens (53).
In Fig. 6 ist der Preßring (63) in einer Stellung gezeigt,
bei der die Stirnseiten der Preßbacken (16, 17, 18, 19, 20)
aneinanderliegen und die der Preßring (63) nach einem
Preßvorgang einnimmt. Der Preßring (63) läßt sich durch
Entkuppeln der Paare von Kupplungslaschen (68, 69) bzw. (70,
71) bzw. (72, 73) bzw. (74, 75) in die fünf Preßbackenelemente
(7, 8, 9, 10) zerlegen. Aus diesem zerlegten Zustand kann er
vor Ort, und zwar auch beim Umlegen um ein Rohrende bzw.
Preßfitting, nacheinander durch Kuppeln der Paare der
Kupplungslaschen (68, 69) bzw. (70, 71) bzw. (72, 73) bzw. (74,
75) zusammengesetzt werden, und zwar in analoger Weise wie bei
dem Paar von Kupplungslaschen (49, 50) des Preßwerkzeuges (4)
gemäß den Fig. 1 bis 5. Es ergibt sich dann zunächst ein
geschlossener Preßring (63), bei dem die Paare von
Kupplungslaschen (68, 69) bzw. (70, 71) bzw. (72, 73) bzw. (74,
75) eine gestreckte Stellung einnehmen, wie dies an Hand der
Kupplungslasche (49, 50) in Fig. 2 zu sehen ist.
Der anschließend vorzunehmende Preßvorgang kann in zweierlei
Weise geschehen. Zum einen können gleichzeitig fünf
Schließeinrichtungen an den Paaren von Gelenkbolzen (26, 27)
bzw. (28, 29) bzw. (30, 31) bzw. (32, 33) bzw. (49, 50)
angesetzt werden, so daß die Abstände zwischen den Preßbacken
(16, 17, 18, 19, 20) beim synchronen Betätigen der
Schließeinrichtungen gleichzeitig bis zur gegenseitigen Anlage
verkürzt werden. Zum anderen besteht die Möglichkeit, den
Preßvorgang nur mit einer Schließeinrichtung durchzuführen,
indem die Schließeinrichtung nacheinander an den Paaren von
Gelenkbolzen (26, 27) bzw. (28, 29) bzw. (30, 31) bzw. (32, 33)
bzw. (47, 48) angesetzt und diese dann zusammengezogen werden,
bis die in Fig. 6 gezeigte Stellung aller Preßbackenelemente
(6, 7, 8, 9, 10) erreicht ist.
Claims (16)
1. Preßwerkzeug zum Verbinden von Werkstücken, mit einem
Preßring aus gelenkartig miteinander verbundenen
Preßbackenelementen, wobei das Preßwerkzeug an wenigstens
einer Schließstelle zwischen zwei Preßbackenelementen offen
ist und dort Angriffspunkte für eine Schließeinrichtung
aufweist, mit der die Preßbackenelemente zu einem
geschlossenen Ring zusammenbringbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Kupplungsglied
(49, 50) vorgesehen ist, mit der die der Schließstelle(n)
(46) benachbarten Preßbackenelemente (6, 10) provisorisch
verbindbar sind, wobei das Kupplungsglied (49, 50) in
gekuppeltem Zustand in Schließrichtung nachgiebig
ausgebildet ist.
2. Preßwerkzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kupplungsglied (49, 50)
derart dimensioniert ist, daß dem Preßring (5) in um das
Werkstück (1, 2) gelegten Zustand und bei geschlossenem
Kupplungsglied (49, 50) eine Umfangskraft aufgeprägt wird.
3. Preßwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kupplungsglied eine erste,
mit dem einem Preßbackenelement (6) gelenkig verbundene
Kupplungslasche (49) und eine zweite, mit dem anderen
Preßbackenelement (10) verbundene Kupplungslasche (50)
aufweist, wobei beide Kupplungslaschen (49, 50) gelenkig
miteinander verbindbar sind.
4. Preßwerkzeug nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungslaschen (49, 50)
über einen in beide einfassenden Kupplungsbolzen (53)
verbindbar sind.
5. Preßwerkzeug nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kupplungsbolzen (53) einen
ersten, in die erste Kupplungslasche (49) einfassenden
Bolzenabschnitt (54) und einen zweiten, in die zweite
Kupplungslasche (50) einfaßbaren Bolzenabschnitt (56)
aufweist, wobei die Achsen der Bolzenabschnitte (54, 56)
zueinander versetzt sind.
6. Preßwerkzeug nach den Ansprüchen 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Kupplungslaschen
(49, 50) und der Versatz der Achsen der Bolzenabschnitte
(54, 56) im Verhältnis zur umfangsmäßigen Erstreckung der
Schließstelle (46) derart aufeinander abgestimmt sind,
daß dem Preßring (5) in um das Werkstück (1, 2) gelegten
Zustand und bei geschlossenem Kupplungsglied (49, 50) eine
Umfangskraft aufgeprägt wird.
7. Preßwerkzeug nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kupplungsbolzen (53) mit
einem Hebel (55) zum Verdrehen des Kupplungsbolzens (53)
versehen ist.
8. Preßwerkzeug nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kupplungsbolzen (53) in
einer der Kupplungslaschen (49) unverlierbar geführt ist.
9. Preßwerkzeug nach einem der Ansprüche 3 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungslaschen (49, 50)
über Gelenkbolzen (47, 48) mit den zugehörigen
Preßbackenelementen (6, 10) verbunden sind und daß
Ausnehmungen (58, 59, 60, 61) im Bereich der Gelenkbolzen
(47, 48) vorgesehen sind, hinter die Schließelemente der
Schließeinrichtung fassen können.
10. Preßwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß an einer Seite des Preßrings
(5) wenigstens eine Klemmeinrichtung (34, 35, 36, 37, 38)
für die Anlage am eingesteckten Werkstück (1) angebracht
ist.
11. Preßwerkzeug nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmeinrichtung(en) (34,
35, 36, 37, 38) unter Federvorspannung stehende
Klemmelemente (39, 40, 41, 42, 43) aufweist bzw. aufweisen.
12. Preßwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß der Preßring (63) mehr als eine
Schließstelle aufweist und für jede Schließstelle ein
Kupplungsglied (49, 50; 68, 69; 70, 71; 72, 73; 74, 75)
vorgesehen ist.
13. Preßwerkzeug nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen allen
Preßbackenelementen (6, 7, 8, 9, 10) eine mit einem
Kupplungsglied (49, 50; 68, 69; 70, 71; 72, 73; 74, 75)
überbrückbare Schließstelle vorgesehen ist.
14. Preßwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Preßbackenelemente (6, 7, 8,
9, 10) außerhalb der Schließstelle(n) (46) über
herausnehmbare Gelenkbolzen (26, 27, 28, 29, 30, 31, 32, 33)
miteinander verbunden sind.
15. Preßwerkzeug nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die Preßbackenelemente (6, 7, 8,
9, 10) außerhalb der Schließstelle(n) über
Zwischenstücke (21, 22, 23, 24) verbunden sind, an denen
die jeweils benachbarten Preßbackenelemente (6, 7, 8, 9, 10)
über Gelenkbolzen (26, 27, 28, 29, 30, 31, 32, 33)
angelenkt sind, wobei pro Zwischenstück (21, 22, 23, 24)
wenigstens einer der Gelenkbolzen (26, 27, 28, 29, 30, 31,
32, 33) herausnehmbar ist.
16. Preßwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 15
dadurch gekennzeichnet, daß die Preßbackenelemente (6, 7, 8,
9, 10) jeweils aus einer Preßbacke (16, 17, 18, 19, 20) und
einem Preßbackenträger (11, 12, 13, 14, 15) bestehen, wobei
jeweils die Preßbacke (16, 17, 18, 19, 20) im
Preßbackenträger (11, 12, 13, 14, 15) in Umfangsrichtung
verschieblich gelagert und das bzw. die Kupplungsglied(er)
an dem Preßbackenträger (11, 12, 13, 14, 15) sitzen und die
Preßbackenträger (11, 12, 13, 14, 15) gelenkig miteinander
verbunden sind.
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