DE4239946C2 - Estranderivate mit einer 14alpha,15alpha-Methylengruppe und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Estranderivate mit einer 14alpha,15alpha-Methylengruppe und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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- C07J53/002—Carbocyclic rings fused
- C07J53/004—3 membered carbocyclic rings
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Description
Die Erfindung beinhaltet Estranderivate mit einer 14α,
15α-Methylengruppe und ein neues Verfahren zu ihrer Her
stellung. Die erfindungsgemäß zugänglichen Verbindungen
der allgemeinen Formel III,
in der R1 ein Wasserstoffatom oder eine niedere Alkyl
gruppe, R2 und R3 ein Sauerstoffatom oder R2 eine Hydroxy
gruppe und R3 ein Wasserstoffatom
symbolisieren, weisen fertilitätshemmende
Wirkung auf. Die Estranderivate der allgemeinen Formel III,
in der R1 eine niedere Alkylgruppe, R2 und R3 ein Sauerstoffatom
darstellen, sowie die Estranderi
vate der allgemeinen Formel III, in der R1 ein Wasserstoff
atom oder eine niedere Alkylgruppe, R2 eine Hydroxygruppe und
R3 ein Wasserstoffatom bedeuten,
sind neu.
Im DD 145 919 werden die Herstellung von 3-Alkoxy-14α,
15α-methylen-estra-1,3,5(10)-trien-17β-ol und des 14α,
15α-Methylen-estra-1,3,5(10)-trien-3,17β-ol aus 3-Alkoxy-
estra-1,3,5(10),14-tetraen-17α-ol beansprucht und das Wir
kungsprofil dieser Verbindungen beschrieben.
Gemäß DD 145 919 werden 14,15-ungesättigte 17α-Hydroxy
derivate von Estra-1,3,5(10)-trienen mit Dihalogenmethanen
und einem Zink-Kupfer-Paar oder Diazomethan und Zinkjodid
zu entsprechenden 14α,15α-Methylen-17α-olen umgewandelt.
Durch Oxidation mittels Chromtrioxid erhält man aus den
sekundären 14,15-Methylen-17-alkoholen die entsprechen
den 17-Ketone. Mit komplexen Metallhydriden werden die
14α,15α-Methylen-17-ketone zu den 14α,15α-Methylen-
17α-olen reduziert.
Es ist bekannt, daß das Ausgangsmaterial 3-Alkoxy-estra-
1,3,5(10),14-tetraen-17α-ol, beispielsweise die 3-Meth
oxyverbindung, aus Estron-3-methylether zugänglich ist,
wobei zunächst nach 5 Reaktionsstufen 3-Methoxy-estra-
1,3,5(10),14-tetraen-17-on erhalten (J. Am. Chem. Soc.
79 (1957), 2005; US-Patent 3 374 228) und diese Verbindung
zum 17α-Hydroxyderivat reduziert wird (Pharmazie 34
(1979), 250).
Der Prozeß zur Herstellung des 3-Methoxy-estra-1,3,5(10),
14-tetraen-17-ons weist den Mangel auf, daß hierbei große
Mengen eines 14β-Isomeren anfallen können, die abgetrennt
werden müssen. Bei der Reduktion der 17-Oxoverbindung ent
steht ein Gemisch der 17α- und 17β-Alkohole, in dem der
17β-Alkohol bei weitem überwiegt, so daß der gewünschte
17α-Alkohol chromatographisch isoliert werden muß. Mit
Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens werden diese Nach
teile behoben.
Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung von Estran
derivaten mit einer 14α,15α-Methylengruppe und die Ent
wicklung eines neuen Verfahrens zu ihrer Herstellung. Das
neue Verfahren soll effektiver und weniger aufwendig sein.
Diese Aufgabe wird gelöst durch Estranderivate der allgemeinen Formel III, in der R1 H
oder eine niedere Alkylgruppe, R2 und R3 ein Sauerstoffatom oder R2 OH und R3 H dar
stellen, wobei R1 eine niedere Alkylgruppe bedeutet, wenn R2 und R3 ein Sauerstoffatom
darstellen und R1 H oder eine niedere Alkylgruppe bedeutet, wenn R2 OH und R3 H dar
stellen:
Erfindungsgemäß bevorzugt sind die folgenden Estranderivate:
3-Methoxy-14α,15α-methylen-estra-1,3,5(10),8-tetraen-17-on,
3-Methoxy-14α,15α-methylen-estra-1,3,5(10),8-tetraen-17β-ol und
14α,15α-Methylen-estra-1,3,5(10),8-tetraen-3,17β-diol.
3-Methoxy-14α,15α-methylen-estra-1,3,5(10),8-tetraen-17-on,
3-Methoxy-14α,15α-methylen-estra-1,3,5(10),8-tetraen-17β-ol und
14α,15α-Methylen-estra-1,3,5(10),8-tetraen-3,17β-diol.
Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung von Estrande
rivaten der allgemeinen Formel IIIa:
in der R1 ein Wasserstoffatom oder eine niedere Alkylgruppe, R2 eine Hydroxygruppe
und R3 ein Wasserstoffatom symbolisieren und zwischen C8 und C9 des Steroidgerü
stes eine Einfach- oder eine Doppelbindung vorliegt,
wobei das erfindungsgemäße Verfahren darin besteht, daß man
Steroidverbindungen der allgemeinen Formel I:
in der R1 eine niedere Alkylgruppe darstellt, durch Methy
lenierung in Derivate der allgemeinen Formel II:
in der R1 eine niedere Alkylgruppe bedeutet, umwandelt,
diese Verbindungen oxidiert, wobei 17-Oxosteroide der all
gemeinen Formel III, in der R1 eine niedere Alkylgruppe,
R2 und R3 ein Sauerstoffatom sym
bolisieren, gebildet werden, diese Verbindungen zu
Estranderivaten der allgemeinen Formel III, in der R1 eine
niedere Alkylgruppe, R2 eine Hydroxygruppe und R3 ein Wasser
stoffatom bedeuten, reduziert,
diese Verbindungen einerseits einer Etherspaltung unter
wirft, wobei das Estranderivat der allgemeinen Formel III,
in der R1 ein Wasserstoffatom, R2 eine Hydroxygruppe und R3
ein Wasserstoffatom darstellen,
gebildet wird, und andererseits zu Verbindungen der all
gemeinen Formel III, in der R1 eine niedere Alkylgruppe,
R2 eine Hydroxygruppe und R3 ein Wasserstoffatom
symbolisieren und zwischen C8 und C9 eine Einfachbindung vorliegt, hydriert, und diese Verbin
dungen einer Etherspaltung unterwirft, wobei das Estran
derivat der allgemeinen Formel III, in der R1 ein Wasser
stoffatom, R2 eine Hydroxygruppe und R3 ein Wasserstoffatom
darstellen und zwischen C8 und C9 eine Einfachbindung vorliegt, entsteht.
Die Methylenierung der Verbindungen der allgemeinen For
mel I, in der R1 eine niedere Alkylgruppe darstellt, zu
Verbindungen der allgemeinen Formel II, in der R1 eine nie
dere Alkylgruppe bedeutet, kann mit Dijodmethan oder Di
brommethan und Zink in Tetrahydrofuran bei Reaktionstem
peraturen zwischen +50°C und +70°C unter der Einwirkung
von Ultraschall durchgeführt werden. Hierbei erfolgt die
Methylenierung selektiv an der 14-Doppelbindung, das
heißt, die 8-Doppelbindung bleibt unter den erfindungs
gemäßen Reaktionsbedingungen unangegriffen.
Die Oxidation von Derivaten der allgemeinen Formel II,
in der R1 eine niedere Alkylgruppe symbolisiert, zu 17-
Oxosteroiden der allgemeinen Formel III, in der R1 eine
niedere Alkylgruppe sowie R2 und R3 ein Sauerstoffatom
bedeuten, wird vorteilhafterweise mit
Dimethylsulfoxid in Gegenwart von Pyridin-Schwefeltrioxid-
Komplex und Triethylamin bei einer Reaktionstemperatur von
0°C bis +10°C durchgeführt. Hierbei wird die 17-Hydroxy
gruppe oxidiert, ohne daß eine Oxidation an anderen Posi
tionen des Steroidmoleküls, z. B. der 8-Doppelbindung
stattfindet.
Die Reduktion der 17-Oxosteroide der allgemeinen Formel
III, in der R1 eine niedere Alkylgruppe und R2 und R3 ein
Sauerstoffatom darstellen, zu
17β-Hydroxysteroiden der allgemeinen Formel III, in der R1
eine niedere Alkylgruppe R2 eine Hydroxygruppe und R3 ein
Wasserstoffatom symbolisieren,
kann mit komplexen Metallhydriden oder Diboran in einer
Lösung von Tetrahydrofuran bei einer Reaktionstemperatur
von -10°C bis +15°C vorgenommen werden.
Die Etherspaltung der Verbindungen der allgemeinen For
mel IIIa, in der R1 eine niedere Alkylgruppe, R2 eine Hy
droxygruppe und R3 ein Wasserstoffatom
symbolisieren, zu Estranderivaten der
allgemeinen Formel IIIa, in der R1 ein Wasserstoffatom,
R2 eine Hydroxygruppe und R3 ein Wasserstoffatom
bedeuten, wird vorteilhafter
weise mit Diisobutylaluminiumhydrid in Toluol als Lö
sungsmittel und bei der Siedetemperatur des Reaktions
gemisches durchgeführt.
Die Hydrierung der Verbindungen der allgemeinen Formel III,
in der R1 eine niedere Alkylgruppe, R2 eine Hydroxygruppe und
R3 ein Wasserstoffatom bedeuten,
zu Estranderivaten der allgemeinen Formel IIIa, in der R1
eine niedere Alkylgruppe, R2 eine Hydroxygruppe und R3 ein
Wasserstoffatom darstellen und zwischen C8 und C9 eine Einfachbindung vorliegt, kann
mit Natrium oder Lithium in flüssigem Ammoniak unter Zu
satz von Anilin vorgenommen werden. Unter diesen erfin
dungsgemäßen Bedingungen erfolgt überraschenderweise eine
sterisch einheitlich verlaufende Reaktion zu Estranderiva
ten mit einer 8βH,9αH Konfiguration.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich in besonderem
Maße zur vorteilhaften Herstellung des 3-Methoxy-14α,
15α-methylen-estra-1,3,5(10)-trien-17β-ol und des 14α,
15α-Methylen-estra-1,3,5(10)-trien-3,17β-diol. Beide Ver
bindungen zeigen fertilitätshemmende Wirkungen. Ihr Wir
kungsprofil wurde in DD 145 919 beschrieben. Der Vorteil
des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß die
langwierige 5-stufige Herstellung des Zwischenproduktes
3-Methoxy-estra-1,3,5(10),14-tetraen-17-on aus Estron-3-
methylether und dessen verlustreiche Reduktion zum 17α-
Hydroxyderivate als Voraussetzungen für die Herstellung
der in DD 145 919 beschriebenen 14α,15α-Methylensteroide
umgangen wird. Durch die erfindungsgemäße Verwendung von
Verbindungen der allgemeinen Formel I, die bereits eine
für die stereoselektive 14α,15α-Methylenierung erfor
derliche 17α-Hydroxygruppe enthalten, durch die erfin
dungsgemäße regioselektive Methylenierung der 14-Doppel
bindung in den Verbindungen der allgemeinen Formel I so
wie durch die erfindungsgemäße, überraschend stereoselek
tiv ablaufende Hydrierung der 8-Doppelbindung in den Ver
bindungen der allgemeinen Formel III, in der R1 eine nie
dere Alkylgruppe, R2 eine Hydroxygruppe und R3 ein Wasser
stoffatom bedeuten, wird erreicht,
daß die oben genannten 14α,15α-Methylensteroide wesent
lich effektiver herzustellen sind. Die Herstellung der
Verbindung der allgemeinen Formel I, in der R1 eine Methyl
gruppe symbolisiert, gehört zum Stand der Technik (z. B.
DE-AS 16 43 084; DE-OS 17 68 513).
Das erfindungsgemäße Verfahren wird durch die nachfolgen
den Beispiele näher erläutert.
- a) Eine Lösung aus 22,5 g (0,344 g-atom) Zinkstaub,
5,0 g (0,018 mol) 3-Methoxy-estra-1,3,5(10),8,14-
pentaen-17α-ol und 50 ml absolutem (abs.) Tetrahydro
furan wird in einem Ultraschallbad auf 70°C unter
Stickstoff erwärmt. Unter Ultraschall (35 kHz) tropft
man zu der erwärmten Mischung innerhalb von 90 Minuten
insgesamt 12 ml (0,074 mol) Dijodmethan so zu, daß sich
ein gleichmäßiger Reaktionsablauf ergibt. Nach beende
ter Zugabe läßt man unter Ultraschall weitere 30 Minu
ten nachreagieren. Unter Außenkühlung gibt man 300 ml
20%ige Ammoniumchloridlösung zu und filtriert vom nicht
umgesetzten Zinkstaub ab. Das Filtrat wird mit Chloro
form extrahiert und die organische Phase mit Wasser neu
tral gewaschen. Zur Entfernung des überschüssigen Dijod
methans wird eine Wasserdampfdestillation durchgeführt,
wobei das Rohprodukt kristallin ausfällt. Man saugt ab,
trocknet und kristallisiert anschließend aus Methanol
um, wobei man 3-Methoxy-14α,15α-methylen-estra-1,3,
5(10),8-tetraen-17α-ol vom Schmelzpunkt 165° bis 168°C
erhält.
[α]D: -82° (Chloroform; c = 1,0);
UV: ε284 = 19725 (Methanol). - b) Unter den Bedingungen von a) werden 30 g (0,458 g-atom) Zinkstaub und 7,5 g (0,026 mol) 3-Methoxy-estra-1,3, 5(10),8,14-pentaen-17α-ol in 75 ml abs. Tetrahydrofu ran mit 10 ml (0,148 mol) Dibrommethan zur Reaktion gebracht. Die Gesamtreaktionszeit beträgt 3 Stunden. Nach Aufarbeitung, wie unter a) beschrieben, erhält man 3-Methoxy-14α,15α-methylen-estra-1,3,5(10),8- tetraen-17α-ol vom Schmelzpunkt 163° bis 166°C.
Unter Rühren werden zu 30 ml (422,3 mmol) Dimethylsul
foxid und 16,8 ml (121,1 mmol) Triethylamin 7,38 g
(46,3 mmol) Schwefeltrioxid-Pyridin-Komplex gegeben.
Man kühlt auf +5°C ab und setzt danach 5,07 g (17,1 mmol)
3-Methoxy-14α,15α-methylen-estra-1,3,5(10),8-tetraen
17α-ol zu. Die Mischung wird anschließend 3 Stunden bei
+5°C gerührt, wobei der Reaktionsverlauf dünnschichtchro
matographisch kontrolliert wird. Nach vollständiger Umset
zung wird die Reaktionslösung zu einem Gemisch aus 500 ml
Eiswasser und 18 ml 18%iger Salzsäure gegeben und weitere
60 Minuten gerührt. Danach wird das ausgefallene Produkt
abgesaugt, mit Wasser neutral gewaschen und getrocknet.
Durch Umkristallisation aus Methanol erhält man 3-Methoxy-
14α,15α-methylen-estra-1,3,5(10),8-tetraen-17-on vom
Schmelzpunkt 141° bis 143°C.
[α]D: -108° (Chloroform; c = 1,0);
UV: ε284 = 18310 (Methanol).
[α]D: -108° (Chloroform; c = 1,0);
UV: ε284 = 18310 (Methanol).
Es werden 2,5 g (66,1 mmol) Natriumborhydrid in 125 ml abs.
Tetrahydrofuran unter Rühren und Kühlen auf 0° bis +5°C
mit 10 ml (79,6 mmol) Bortrifluorid-Ethylether-Komplex
tropfenweise versetzt und nach beendeter Zugabe bei 0°
bis +5°C aufbewahrt. Von der überstehenden klaren Lösung
werden 80 ml abgenommen und bei 0 bis +5°C unter Rühren
zu einer Lösung von 5 g (17,0 mmol) 3-Methoxy-14α,15α-me
thylen-estra-1,3,5(10),8-tetraen-17-on in 20 ml abs. Tetra
hydrofuran zugetropft. Nach 90 Minuten ist die Umsetzung
beendet. Der Ansatz wird unter Rühren in 500 ml Wasser ge
geben, wobei das gebildete Produkt ausfällt. Es wird abge
saugt, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Nach Chromato
graphie an Kieselgel (Korngröße 0,063 bis 0,2 mm) und Elu
tion mit Cyclohexan/Ethylacetat 7 : 3 erhält man die Ti
telverbindung vom Schmelzpunkt 132° bis 137°C.
[α]D: -31° (Chloroform; c = 1,0);
UV: ε284 = 20896 (Methanol).
[α]D: -31° (Chloroform; c = 1,0);
UV: ε284 = 20896 (Methanol).
Zu 4,3 g (14,5 mmol) 3-Methoxy-14α,15α-methylen-estra-
1,3,5(10),8-tetraen-17β-ol werden unter Rühren 13 ml To
luol zugegeben. Man erhält eine Suspension, zu der man
unter Schutzgas bei einer Temperatur von +25° bis +30°C
langsam 75 ml einer 30%igen Toluol/Diisobutylaluminium
hydrid-Lösung [18,4 g (129,4 mmol) Diisobutylaluminium
hydrid] innerhalb von 30 Minuten zutropft. Es tritt ei
ne geringe Wärmetönung auf. Anschließend wird die Reak
tionslösung unter Rühren auf eine Innentemperatur von
112° bis 114°C erhitzt. Der Reaktionsverlauf wird dünn
schichtchromatographisch kontrolliert. Nach fünfstündigem
Erhitzen ist die Umsetzung beendet. Nach Abkühlen auf
+20°C tropft man unter Außenkühlung zum Reaktionsansatz
20 ml 96%iges Ethanol, rührt 15 Minuten bei +20°C nach
und tropft bei dieser Temperatur nochmals 20 ml 50%iges
Ethanol zu und rührt weitere 15 Minuten bei +20°C. An
schließend gibt man verdünnte Salzsäure (21 ml Salzsäure,
conc. und 46 ml Wasser) zu. Der pH-Wert soll nun zwischen
2 und 3 liegen. Nach weiterem Rühren für 30 Minuten tropft
man 45 ml Ethylacetat zu und trennt die untere wässrige
Phase ab. Die verbliebene organische Phase wird mit Natriumacetat-Lösung
(0,670 g Natriumacetat in 8,5 ml Wasser)
versetzt und 30 Minuten gerührt. Danach trennt man die
wässrige Phase ab und wäscht die organische Phase mit
Wasser. Nach Abtrennung der wässrigen Phase wird die or
ganische Phase mit Wasser versetzt und einer Wasserdampf
destillation unterworfen. Man erhält einen wässrigen
Rückstand mit ausgefallener Substanz, der eine Stunde bei
+10° gerührt, danach abgesaugt und mit Wasser gewaschen
wird. Durch Umkristallisation aus Methanol/Wasser erhält
man 14α,15α-Methylen-estra-1,3,5(10),8-tetraen-3,17β-
diol vom Schmelzpunkt 105° bis 109°C.
[α]D: -32° (Dioxan; c = 1,0);
UV: ε282 = 18383 (Methanol).
[α]D: -32° (Dioxan; c = 1,0);
UV: ε282 = 18383 (Methanol).
- a) Zu 100 ml flüssigem Ammoniak wird bei einer Innentem
peratur von -45°C eine Lösung, bestehend aus 6,8 g
(23 mmol) 3-Methoxy-14α,15α-methylen-estra-1,3,5(10),
8-tetraen-17β-ol, 68 ml abs. Tetrahydrofuran und 6,8 ml
(76 mmol) Anilin unter Rühren langsam zugetropft. An
schließend gibt man in kleinen Portionen verteilt ins
gesamt 2,65 g (0,115 g-atom) Natrium zu. Dabei wird ei
ne Temperatur von -40° bis -45°C eingehalten. Die Re
aktionslösung färbt sich nach Zugabe von ca. 1,20 g
Natrium innerhalb von 10 Minuten blau. Die weitere Zu
gabe von Natrium erfolgt in kleinen Portionen zur Auf
rechterhaltung der Blaufärbung der Reaktionslösung.
Nach 60 Minuten ist die Umsetzung beendet. Man gibt
portionsweise 6,8 g Ammoniumchlorid zu und erwärmt
langsam auf Raumtemperatur, wobei Ammoniak abdestilliert.
Der Rückstand wird mit 50 ml Methanol verdünnt und in
nerhalb von 10 Minuten unter Rühren zu einer mit Eiswas
ser gekühlten Mischung aus 150 ml Wasser und 15 ml conc.
Salzsäure langsam getropft. Danach wird mit Chloroform
extrahiert. Nach dem Neutralwaschen mit Wasser wird
eingeengt und das Rohprodukt aus Methanol umkristalli
siert. Man erhält 3-Methoxy-14α,15α-methylen-estra-
1,3,5(10)-tetraen-17β-ol vom Schmelzpunkt 123° bis 125°C.
[α]D: +129° (Chloroform; c = 1,0);
UV: ε278= 2040 (Methanol). - b) Unter den Bedingungen von a) werden 4,5 g (15 mmol) 3-Methoxy-14α,15α-methylen-estra-1,3,5(10),8-tetraen- 17β-ol in 75 ml flüssigem Ammoniak, 75 ml abs. Tetrahy drofuran und 4,5 ml (49 mmol) Anilin mit 10,5 g (0,15 g- atom) Lithium zur Reaktion gebracht. Die Umsetzung ist nach 120 Minuten beendet. Nach Zugabe von 4,5 g Ammonium chlorid wird wie in Beispiel 5 beschrieben, aufgearbeitet. Nach Umkristallisation aus Methanol erhält man 3-Methoxy- 14α,15α-methylen-estra-1,3,5(10)-trien-17β-ol vom Schmelzpunkt 124° bis 126°C.
Unter den Bedingungen von Beispiel 4 werden 5 g (16,7 mmol)
3-Methoxy-14α,15α-methylen-estra-1,3,5(10)-trien-17β-ol
in 12 ml Toluol mit 66 ml einer 30%igen Toluol/Diisobutyl
aluminiumhydrid-Lösung [16,2 g (113,9 mmol) Diisobutylalu
miniumhydrid] unter Schutzgas zur Reaktion gebracht. Die
Umsetzung ist nach 5 Stunden beendet.
Nach Zugabe von 16,5 ml 96%igem Ethanol und weiteren
16,5 ml 50%igem Ethanol arbeitet man den Reaktionsansatz,
wie in Beispiel 4 beschrieben, weiter auf. Nach Kristal
lisation aus Aceton/n-Hexan erhält man 14α,15α-Methylen
estra-1,3,5(10)-trien-3,17β-diol vom Schmelzpunkt 211° bis
213°C.
[α]D: +143° (Ethanol; c = 1,0);
UV: ε281 = 2104 (Methanol).
[α]D: +143° (Ethanol; c = 1,0);
UV: ε281 = 2104 (Methanol).
Claims (11)
1. Estranderivate der allgemeinen Formel III, in der R1
H oder eine niedere Alkylgruppe, R2 und R3 ein Sauer
stoffatom oder R2 OH und R3 H darstellen, wobei R1 ei
ne niedere Alkylgruppe bedeutet, wenn R2 und R3 ein
Sauerstoffatom darstellen und R1 H oder eine niedere
Alkylgruppe bedeutet, wenn R2 OH und R3 H darstellen.
2. 3-Methoxy-14α,15α-methylen-estra-1,3,5(10),8-tetraen-
17-on.
3. 3-Methoxy-14α,15α-methylen-estra-1,3,5(10),8-tetraen-
17β-ol.
4. 14α,15α-Methylen-estra-,3,5(10),8-tetraen-3,17β-
diol.
5. Verfahren zur Herstellung von Estranderivaten der
allgemeinen Formel IIIa,
in der R1 ein Wasserstoffatom oder eine niedere Al kylgruppe, R2 eine Hydroxygruppe und R3 ein Wasser stoffatom symbolisieren und zwischen C8 und C9 des Steroidgerüstes eine Einfach- oder eine Doppelbindung vorliegt, dadurch gekennzeichnet, daß man Steroidver bindungen der allgemeinen Formel I,
in der R1 eine niedere Alkylgruppe darstellt, durch Methylenierung in Derivate der allgemeinen Formel II,
in der R1 eine niedere Alkylgruppe bedeutet, umwan delt, diese Verbindungen zu 17-Oxosteroiden der all gemeinen Formel III, in der R1 eine niedere Alkyl gruppe und R2 und R3 ein Sauerstoffatom darstellen, oxidiert, diese Verbindungen zu Estranderivaten der allgemeinen Formel III, in der R1 eine niedere Alkyl gruppe, R2 eine Hydroxygruppe und R3 ein Wasser stoffatom bedeuten, reduziert und die entstehende Verbindung gegebenenfalls einer Etherspaltung unter wirft.
in der R1 ein Wasserstoffatom oder eine niedere Al kylgruppe, R2 eine Hydroxygruppe und R3 ein Wasser stoffatom symbolisieren und zwischen C8 und C9 des Steroidgerüstes eine Einfach- oder eine Doppelbindung vorliegt, dadurch gekennzeichnet, daß man Steroidver bindungen der allgemeinen Formel I,
in der R1 eine niedere Alkylgruppe darstellt, durch Methylenierung in Derivate der allgemeinen Formel II,
in der R1 eine niedere Alkylgruppe bedeutet, umwan delt, diese Verbindungen zu 17-Oxosteroiden der all gemeinen Formel III, in der R1 eine niedere Alkyl gruppe und R2 und R3 ein Sauerstoffatom darstellen, oxidiert, diese Verbindungen zu Estranderivaten der allgemeinen Formel III, in der R1 eine niedere Alkyl gruppe, R2 eine Hydroxygruppe und R3 ein Wasser stoffatom bedeuten, reduziert und die entstehende Verbindung gegebenenfalls einer Etherspaltung unter wirft.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß man Verbindungen der allgemeinen Formel III, in
der R1 eine niedere Alkylgruppe, R2 eine Hydroxygrup
pe und R3 ein Wasserstoffatom bedeuten, hydriert, wo
bei Verbindungen der allgemeinen Formel IIIa, in der
R1 eine niedere Alkylgruppe, R2 eine Hydroxygruppe
und R3 ein Wasserstoffatom bedeuten und zwischen C8
und C9 eine Einfachbindung vorliegt, entstehen und
diese Verbindungen einer Etherspaltung zu Estranderi
vaten der allgemeinen Formel IIIa, in der R1 und R3
ein Wasserstoffatom und R2 eine Hydroxygruppe bedeu
ten und zwischen C8 und C9 eine Einfachbindung vor
liegt, unterwirft.
7. Verfahren nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß man die Methylenierung von Verbindungen
der allgemeinen Formel I, in der R1 eine niedere Al
kylgruppe darstellt, zu Verbindungen der allgemeinen
Formel II, in der R1 eine niedere Alkylgruppe bedeu
tet, mit Dijodmethan oder Dibrommethan und Zink in
Tetrahydrofuran bei Reaktionstemperaturen zwischen 50
und 70°C unter der Einwirkung von Ultraschall durch
führt.
8. Verfahren nach Anspruch 5 bis 7, dadurch gekennzeich
net, daß man die Oxidation von Derivaten der allge
meinen Formel II, in der R1 eine niedere Alkylgruppe
symbolisiert, zu 17-Oxosteroiden der allgemeinen For
mel III, in der R1 eine niedere Alkylgruppe und R2
und R3 ein Sauerstoffatom bedeuten, mit Dimethylsulf
oxid in Gegenwart von Pyridin-Schwefeltrioxid-Komplex
und Triethylamin bei einer Reaktionstemperatur von 0
bis 10°C durchführt.
9. Verfahren nach Anspruch 5 bis 7, dadurch gekennzeich
net, daß man die Reduktion von 17-Oxosteroiden der
allgemeinen Formel III, in der R1 eine niedere Alkyl
gruppe und R2 und R3 ein Sauerstoffatom darstellen,
zu 17β-Hydroxysteroiden der allgemeinen Formel III,
in der R1 eine niedere Alkylgruppe, R2 eine Hydroxy
gruppe und R3 ein Wasserstoffatom symbolisieren, mit
komplexen Metallhydriden, oder Diboran in einer Lösung
von Tetrahydrofuran bei einer Reaktionstemperatur von
-10 bis +15°C durchführt.
10. Verfahren nach Anspruch 5 bis 9, dadurch gekennzeich
net, daß man die Etherspaltung von Verbindungen der
allgemeinen Formel IIIa, in der R1 eine niedere Al
kylgruppe, R2 eine Hydroxygruppe und R3 ein Wasser
stoffatom symbolisieren und zwischen C8 und C9 eine
Einfach- oder Doppelbindung vorliegt, zu Estranderi
vaten der allgemeinen Formel IIIa, in der R1 und R3
ein Wasserstoffatom und R2 eine Hydroxygruppe bedeu
ten und zwischen C8 und C9 eine Einfach- oder eine
Doppelbindung vorliegt, mit Diisobutylaluminiumhydrid
in Toluol als Lösungsmittel und bei der Siedetempera
tur des Reaktionsgemisches durchführt.
11. Verfahren nach Anspruch 5 bis 9, dadurch gekennzeich
net, daß man die Hydrierung von Verbindungen der all
gemeinen Formel III, in der R1 eine niedere Alkyl
gruppe, R2 eine Hydroxygruppe und R3 ein Wasser
stoffatom bedeuten, zu Estranderivaten der allgemei
nen Formel IIIa, in der R1 eine niedere Alkylgruppe,
R2 eine Hydroxygruppe und R3 ein Wasserstoffatom dar
stellen und zwischen C8 und C9 eine Einfachbindung
vorliegt, mit Natrium oder Lithium in flüssigem Ammo
niak unter Zusatz von Anilin vornimmt.
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DE19924239946 DE4239946C2 (de) | 1992-11-27 | 1992-11-27 | Estranderivate mit einer 14alpha,15alpha-Methylengruppe und Verfahren zu ihrer Herstellung |
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-
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- 1992-11-27 DE DE19924239946 patent/DE4239946C2/de not_active Expired - Lifetime
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