DE4224523C2 - Verfahren zum Verpacken eines plattenförmigen Werkstücks - Google Patents

Verfahren zum Verpacken eines plattenförmigen Werkstücks

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Verpacken eines plattenförmigen Werkstückes, insbesondere einer Türe.
Bei der Herstellung von plattenförmigen Werkstücken, insbe­ sondere unter Verwendung von Furnierpressen wird das Werk­ stück mit einer sehr hochwertigen Oberfläche belegt, welche anschließend noch weiter veredelt wird, beispielsweise durch Schleifen, Lackieren o. ä. Es ist infolgedessen erforderlich, die Werkstücke so zum Transport und zur Lagerhaltung zu ver­ packen, daß Beschädigungen weitgehend vermieden werden.
Insbesondere bei der Verpackung von Türen erweist es sich als Problem, daß das Werkstück relativ große Abmessungen aufweist und nur schwer handhabbar ist. So sind beispiels­ weise zum Heben einer Türe zwei Bedienungspersonen erforder­ lich. Infolgedessen scheidet ein manuelles Einpacken im we­ sentlichen aus.
Aus dem Stand der Technik sind Verfahren bekannt, bei wel­ chen derartige Werkstücke in Folienverpackungen einge­ schweißt werden. Hierfür wird oberhalb und unterhalb der Werkstückbahn eine Folien-Vorratsrolle angeordnet, von welcher beim Durchlauf eines Werkstückes eine Ober- und eine Unterfolie abgespult werden. Die Folien werden an den Rän­ dern jeweils mittels Schweißbacken verschlossen, nachfolgend erfolgt ein Einschrumpfen des Werkstückes in die Folie. Diese Vorgehensweise gestattet zwar eine ausreichend stabile Verpackung, erweist sich jedoch im Hinblick auf die strengen Umweltschutzbedingungen als ausgesprochen nachteilig, da der Hersteller zur Rücknahme des Verpackungsmateriales gezwungen werden kann und/oder da das Verpackungsmaterial vom Endver­ braucher kostspielig entsorgt werden muß.
Ein weiteres Problem der bekannten Anlagen besteht darin, daß diese nicht oder nur mit erheblichem Aufwand die erfor­ derlichen Kapazitäten aufweisen. Es ist in diesem Zusammen­ hang insbesondere darauf zu verweisen, daß in einer einzigen Anlage zur Herstellung von Türen täglich bis zur 5500 Türen hergestellt und somit auch zu verpacken sind. In der Bundes­ republik ergibt sich eine Tageskapazität von ca. 140 000 Türen. Zusätzlich zu dem angesprochenen Kapazitätsproblem verdeutlichen diese Zahlen auch die immense Menge an Ver­ packungsmaterial, wodurch die erwähnte Umweltproblematik bei der Entsorgung des Verpackungsmateriales von besonderer Be­ deutung ist.
Ein weiteres Erfordernis bei der Verpackung von Türen be­ steht darin, auf einer Verpackungsanlage Türen unterschied­ licher Dimensionierungen verpacken zu können. Es scheidet somit die Verwendung vorgefertigter, standardisierter Ver­ packungen aus, da die Türen in unterschiedlichen Chargen und mit unterschiedlicher Breite angeliefert werden.
Die DE-OS 29 07 203 zeigt eine Vorrichtung zum Verpacken eines plattenförmigen Werkstücks, bei welcher das Werkstück in horizontaler Lage zugeführt wird. Eine Verpackungsmate­ rialbahn wird in vertikaler Ausrichtung so in die Bahn des Werkstückes eingebracht, daß dieses die Verpackungsmaterial­ bahn mittig trifft und in diese eingeschlagen werden kann. Diese Vorrichtung eignet sich nur zum Verpacken gleich großer Werkstücke, bei einem Wechsel der Werkstückgröße müssen die entsprechenden Sensoren umgesetzt werden, mit welchen die jeweils benötigte Länge des Verpackungsmaterials bestimmt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und zum Verpacken eines plattenförmigen Werk­ stückes zu schaffen, welches bei einfachem Aufbau und einfa­ cher, betriebssicherer Wirkungsweise ein hohe Kapazität auf­ weist und insbesondere unter Verwendung umweltfreundlicher Verpackungsmaterialien arbeitet.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmalskombina­ tion des Hauptanspruchs gelöst, die Unteransprüche zeigen weitere vorteilhafte Ausge­ staltungen der Erfindung.
Erfindungsgemäß wird somit die Aufgabe dadurch gelöst, daß das Werkstück in horizontaler Lage zuge­ führt wird, daß die Abmessung des Werkstückes in Förderrich­ tung ermittelt wird, daß eine vertikale Bahn von Verpackungs­ material zum Verpacken des Werkstückes in einer ver­ tikalen Lage in Abhängigkeit von der Abmessung des Werk­ stückes bereitgestellt wird, daß das Werkstück gegen einen mittleren Bereich der Verpackungsmaterialbahn transportiert und in diese eingeschlagen wird, so daß eine quer zur För­ derrichtung und eine längs zur Förderrichtung gelegene Kante des Werkstückes mit der Verpackungsmaterialbahn verpackt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich durch eine Reihe erheblicher Vorteile aus. Durch die Ermittlung der Abmessung des Werkstückes ist es auf besonders einfache Weise möglich, exakt die benötigte Menge an Verpackungsma­ terial bereitzustellen. Es fällt somit keinerlei Verpackungs­ material an, welche zu erhöhtem Verpackungsmaterial-Verbrauch und zu Entsorgungsproblemen führen würde. Weiter­ hin erweist es sich als besonders günstig, daß eine Kante, nämlich die vordere Kante des Werkstückes (in Förderrichtung gesehen) nicht geschlossen oder eingeschweißt zu werden braucht, da diese Kante in die Materialbahn eingeschlagen ist. Durch die mittige Anordnung des Verpackungsmateriales bezüglich der Förderebene des Werkstückes bzw. dessen Vor­ derkante wird ein gezieltes und planmäßiges Einschlagen des Werkstückes gewährleistet, wodurch es insbesondere möglich ist, die rückseitige Kante des Werkstückes in exakter und präziser Weise zu verschließen, ohne daß hierbei unter­ schiedliche überstehende Materialmengen o. ä. vorhanden wären.
In einer günstigen Weiterbildung des Verfahrens ist vorge­ sehen, daß das Verpacken der Kanten des Werkstückes durch Einschlagen und Verschließen der überstehenden Ränder erfolgt. Das Verschließen kann durch mechanisches Heften oder durch Verkleben erfolgen.
Bevorzugterweise wird eine der Kanten des Werkstückes nicht mit dem Verpackungsmaterial eingeschlagen, sondern ledig­ lich, beispielsweise unter Verwendung eines transparenten Klebebandes, fixiert. Dies hat den Vorteil, daß diese Kante des Werkstückes, beispielsweise die Bodenkante der Türe sichtbar bleibt, so daß die auf dieser Kante aufgebrachten Beschriftungen, beispielsweise hinsichtlich Größe, Furnier­ art etc. der Türe sichtbar bleiben. Es entfällt eine zusätz­ liche Beschriftung des Verpackungsmateriales, welche wie­ derum aus Umweltschutzgründen negativ wäre.
Bevorzugterweise wird die Verpackungsmaterialbahn durch Abspulen von einer Vorratsrolle zugeführt. Hierbei kann es günstig sein, wenn die Verpackungsmaterialbahn seitlich besäumt wird, um eine exakte Anpassung an das Werkstück ge­ währleisten zu können.
Die verpackten Werkstücke werden bevorzugterweise in zuein­ ander ausgerichteter Zuordnung gestapelt, falls erforder­ lich, kann es günstig sein, die Werkstücke notfalls im eine vertikale Achse um 180° zu drehen.
Besonders günstig ist es, wenn als Verpackungsmaterial ein auf Papierbasis hergestelltes Material verwendet wird, bei­ spielsweise Wellpappe. Ein derartiges Verpackungsmaterial verrottet ohne Hinterlassung umweltschädlicher Rückstände.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbei­ spieles in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Dabei zeigt:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht des Teiles der Vor­ richtung, in welcher das Einschlages des Werkstückes in die Verpackungsmaterialbahn erfolgt, und
Fig. 2 eine schematische Draufsicht auf die einzelnen Bau­ komponenten der Gesamtanlage.
Die Fig. 1 zeigt in der Seitenansicht in schematischer Dar­ stellung das Kernstück der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Verpacken von plattenförmigen Werkstücken 1, beispielsweise Türen. Diese werden auf einer Werkstück-Zuführbahn 5, bei­ spielsweise einer Rollenbahn oder einem Transportband an­ transportiert. Mittels einer in Fig. 2 schematisch gezeigten Meßeinrichtung 6 wird die jeweiligen Länge des Werkstückes 1 in Transportrichtung, d. h. die Breite einer Türe ermittelt. Dies kann dadurch geschehen, daß das Werkstück 1 gegen einen Anschlag verfahren wird, es ist auch eine Messung der Breite während des kontinuierlichen Durchlaufes möglich.
Am Ende der Werkstück-Zuführbahn 5 ist ein Portalrahmen 9 angeordnet, an dessen Oberseite eine Rolle 4 mit Verpackungs­ material 3 drehbar auf zwei Lagerrollen 10 lagert. Von der Rolle 4 ist eine Bahn 2 des Verpackungsmateriales ab­ spulbar, beispielsweise mittels zweier umlaufender Bänder 11, 12, welche, wie in Fig. 1 gezeigt, umlaufend um Rollen geführt sind. Die Bänder 11 und 12 laufen über zwei Druck­ platten 13, 14, welche eine ausreichende Druckkraft auf die Bahn 2 aufbringen, um die Bahn 2 zu transportieren.
Unterhalb der Druckplatten 13 und 14 ist eine horizontal bewegbare Vorrichtung vorgesehen, welche einen Querschneid­ kopf 15 umfaßt, welcher zum Abtrennen einer bestimmten Länge der Bahn 2 dient. Zusätzlich können seitliche Besäumeinrich­ tungen vorgesehen sein, welche in den Fig. nicht gezeigt sind.
Die Fig. 1 zeigt weiterhin, daß ein unterer Bereich des Bandes 12 über eine Stützplatte 16 geführt ist, gegenüber welcher ein mit Rollen versehener Stützträger 17 angeordnet ist. Durch Zusammenwirken des Bandes 12 mit dem Stützträger 17 ist die abgetrennte Bahn 2 vertikal verschiebbar und kann zudem in ihrer Lage gehalten werden.
Die Fig. 2 zeigt einen Zustand, in welchem durch den Quer­ schneidkopf 15 eine abgemessene, der Breite des Werkstückes 1 entsprechende Verpackungsmaterialbahn abgetrennt ist. Diese ist soweit nach unten bewegt worden, daß sich ein mittiger Bereich 18 in Höhe der Vorderkante des Werkstückes 1 am Ende der Werkstück-Zuführbahn 5 befindet. Bei einem Weitertransport des Werkstückes 1 wird dieses gegen die Bahn 2 geführt und, nachdem diese von dem Stützträger 17 losge­ lassen wurde, in die Bahn 2 eingeschlagen. Der Einschlag­ vorgang wird durch einen mit Rollen versehenen Rollenträger 19 und eine nachgeordnete Transportbahn 20 unterstützt.
Es ergibt sich somit, daß das Werkstück 1 nach Durchlauf der oben beschriebenen Einrichtung vollständig in die Bahn 2 des Verpackungsmateriales 3 eingeschlagen ist.
Es versteht sich, daß durch den Druck, welcher von dem Rollenträger 19 aufgebracht wurde, auch die Oberseite der Bahn 2 fest gegen das Werkstück 1 angelegt wird.
Die Fig. 2 zeigt in schematischer Weise die Ausgestaltung der gesamten Verpackungsanlage. Nachfolgend zu der Trans­ portbahn 20 ist eine Längsschweißbahn 21 vorgesehen, welche in dem gezeigten Ausführungsbeispiel rechtwinklig zu der Transportbahn angeordnet ist. Es ist auch möglich, diese fluchtend zu dieser zu montieren. Im Bereich der Längs­ schweißbahn 21 ist eine Längskanten-Verschließeinrichtung 7 vorgesehen, in welcher die überstehenden Bereiche des Ver­ packungsmateriales umgefaltet und miteinander verleimt werden, um auf diese Weise die hintere Kante des Werkstückes 1 zu verpacken.
Ein nachgeordneter Drehtisch 22 dient dazu, das Werkstück 1, falls erforderlich, um 180° zu drehen, damit dieses in aus­ gerichteter Zuordnung auf eine Querschweißbahn 23 übergeben werden kann. Der Drehtisch 22 ist insbesondere dann erfor­ derlich, wenn Türen verpackt werden sollen, wobei rechte und linke Türen zu unterscheiden sind. Es ist dabei stets er­ wünscht, daß die mit Scharnieren versehene Längsseite der Tür in die Bahn 2 eingeschlagen wird, während die schloßsei­ tige Längskante der Türe durch die Längskanten-Verschließ­ einrichtung 7 verpackt wird. Um in der Querkanten-Ver­ schließeinrichtung 8 die obere Kante der Tür zu verpacken, ist es erforderlich, die Türen entsprechend zu drehen.
Gegenüberliegend der Querkanten-Verschließeinrichtung 8 ist eine Fußkanten-Verschließeinrichtung 24 vorgesehen, in welcher die obere und untere Lage der Verpackungsmaterial­ bahn 2 mittels eines transparenten Klebebandes verklebt werden. Somit bleibt die untere Kante der Türe sichtbar, auf welcher Hinweise bezüglich der Beschaffenheit der Türe auf­ gedruckt sind.
Nachfolgend zu der Querschweißbahn 8 ist ein Stapel-Trans­ portband 25 vorgesehen, welches mit einer Stapeleinrichtung 26 versehen ist, um die verpackten Werkstücke in geeigneter Weise abzulegen, beispielsweise auf Paletten.
Die Erfindung ist nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt, vielmehr ergeben sich im Rahmen der Erfindung vielfältige Abwandlungs- und Modifikationsmöglichkeiten. Es ist insbesondere möglich, andere Arten von Verpackungsmate­ rial zu verwenden, welche wiederverwendbar sind oder rück­ standsfrei verrotten. Zusätzlich ist es möglich, weitere Polsterungs- oder Kantenschutzmaßnahmen zu ergreifen, bei­ spielsweise durch Einlegen weiterer Verstärkungsteile o. ä.

Claims (8)

1. Verfahren zum Verpacken eines plattenförmigen Werk­ stückes (1), insbesondere einer Türe, bei welchem
das Werkstück (1) in horizontaler Lage zugeführt wird,
eine vertikale Bahn (2) von Verpackungsmaterial (3) zum Verpacken des Werkstücks (1) in einer vertikalen Lage bereitgestellt wird,
das Werkstück (1) gegen einen mittleren Bereich der Verpackungsmaterialbahn (2) transportiert und in diese eingeschlagen wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor dem Verpacken des Werkstücks (1) dessen Ab­ messung in Förderrichtung ermittelt und das Verpackungs­ material (3) in Abhängigkeit von der Abmessung des Werk­ stücks (1) bereits gestellt wird,
daß eine quer zur Förderrichtung und eine längs zur För­ derrichtung gelegene Kante des Werkstücks (1) verpackt werden,
daß das Verpacken der quer zur Förderrichtung und der längs zur Förderrichtung gelegenen Kante des Werkstückes (1) durch Einschlagen und Verschließen von überstehenden Rändern der Verpackungsmaterialbahn (2) erfolgt, und daß die andere längs zur Förderrichtung gelegene Kante des Werkstückes (1) mittels zumindest eines transparenten Klebebandes an der Verpackungsmaterialbahn (2) fixiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschließen durch Verkleben erfolgt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Verpackungsmaterialbahn (2) durch Abspulen des Verpackungsmateriales (3) von einer ober­ halb des Werkstückes angeordneten Vorratsrolle (4) und durch nachfolgendes Abtrennen erzeugt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verpackungsmaterialbahn (2) seitlich besäumt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die verpackten Werkstücke (1) in zuei­ nander ausgerichteter Zuordnung gestapelt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkstück (1) erforderlichenfalls um eine vertikale Achse um 180° gedreht wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge­ kennzeichnet, daß als Verpackungsmaterial (3) ein auf Papierbasis hergestelltes Material verwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Verpackungsmaterial (3) Wellpappe verwendet wird.
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