DE4016617A1 - Objekttraeger fuer nasse oder feuchte praeparate, z. b. blut - Google Patents
Objekttraeger fuer nasse oder feuchte praeparate, z. b. blutInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Objektträger für nasse oder
feuchte Präparate, z. B. chemische oder biologische Präpa
rate, wie Blut, bestehend aus einer Platte aus vorzugsweise
durchsichtigem Material, insbesondere aus durchsichtigem
Kunststoff, mit mehreren, von der Oberfläche getragenen
Aufnahmen für die Präparate.
Ein derartiger Objektträger ist bereits aus der DE 36 31 066 A1
des Anmelders der vorliegenden Erfindung bekannt.
Der aus dieser Druckschrift bekannte Objektträger verringert
zwar bereits die Menge des für ein Präparat benötigten
Testmaterials, beispielsweise Blutserum und Testmittel, doch
ist diese Menge noch immer verhältnismäßig groß, was zum
einen die Anzahl der Testungen mit einer bestimmten Serum
menge verringert, zum anderen die Kosten für das teure
Testmittel hochhält. Inzwischen hat sich gezeigt, daß es
günstig wäre, mit wesentlich weniger Testflüssigkeit aus
kommen zu können. Desweiteren hat sich als nachteilig
erwiesen, daß die in den Objektträger eingebrachten Test
materialien bei kleinen Mengen nur unzureichend sich
mischen.
Bei bestimmten sehr empfindlichen Untersuchungen ist es
außerdem notwendig, daß der für die Untersuchung benutzte
Objektträger "jungfräulich" ist, d. h., daß er nicht etwa
schon einmal benutzt und dann anschließend gereinigt worden
ist. Bei der bekannten Anordnung ist nicht oder nur schwer
feststellbar, ob sie bereits für einen früheren Test ver
wendet worden ist und daher für bestimmte neue Teste nicht
mehr benutzt werden sollte.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Objektträger zu schaf
fen, bei dem die für einen Test benötigte Präparatmenge bzw.
Testmittelmenge sehr viel geringer ist, als beim Stand der
Technik reduziert wird, wobei bei Bedarf auch eine ver
besserte Vermischung zwischen, beispielsweise getrennt
eingegebenen, Präparatbestandteilen ermöglicht wird.
Die Anordnung sollte auch so getroffen sein, daß bei Bedarf
feststellbar ist, ob der Objektträger bereits verwendet
worden ist, desweiteren sollte eine möglichst automatisierte
Überprüfung der Präparate möglich sein.
Schließlich sollte die Anordnung auch so getroffen werden
können, daß der Objektträger als preiswertes Wegwerfprodukt
ausgestaltet werden kann, dessen Entsorgung ohne Probleme
möglich ist.
Gelöst wird die Aufgabe dadurch, daß eine auf die erste
Platte aufsetzbare zweite Platte vorgesehen ist, deren
Oberfläche so ausgestaltet ist, daß sie mit der Oberfläche
der Aufnahmen der ersten Platte jeweils einen ebenen oder
leicht gekrümmten, sich flächig erstreckenden Spaltraum mit
einer solchen Spaltweite bildet, daß das Volumen des Prä
parats das Volumen des Spaltraums im wesentlichen ausfüllt
und unter Kapillarwirkung gelangt.
Durch diese Maßnahmen gelingt es zum einen mit verhältnis
mäßig wenig Testmaterial auszukommen. Das Material wird auf
eine verhältnismäßig große Fläche auseinandergezogen und
kann dadurch optisch leicht inspiziert werden, selbst
wenn nur geringe Mengen im Spiel sind, zum anderen wird auch
eine erwünschte Mischwirkung möglich, falls mehr als ein
Präparat auf die Aufnahme gegeben wird.
Die Verwendung von zwei Platten und das Einbringen von einem
beispielsweise biologischem Präparat zwischen diese beiden
Platten ist in der Mikroskopietechnik bereits seit langem
üblich. Dort wird nach dem Einbringen von einem Präparat
zwischen zwei Objektträgerglasscheiben diese Anordnung unter
das Mikroskop gelegt, um anschließend das Präparat mit dem
Mirkoskop zu untersuchen.
Es ist der Verdienst der vorliegenden Erfindung, erkannt zu
haben, daß dieses Prinzip sich auch in günstiger Weise bei
mit mehreren, besonders gestalteten Aufnahmen versehenen
Objektträgern mit Vorteil anwenden läßt.
Insbesondere hat sich gezeigt, daß es möglich ist, die
Platten senkrecht zur Plattenebene zueinander derat be
weglich zu gestalten, daß das Spaltraumvolumen gegenüber dem
Präparatvolumen vergrößert und/oder verkleinert werden kann.
Drückt man die beiden Platten gegeneinander, beispielsweise
von Hand gegen irgendeine Federkraft, ergibt sich eine
Bewegung der Flüssigkeit innerhalb dieses Volumens, was zu
einer starken Mischwirkung führt und eine sichere Ver
mischung auch sehr kleiner Testmengen ermöglicht, so daß
auch aus diesem Grunde eine erhebliche Reduzierung der
Testmengen gegenüber den bisher bekannten Verfahren er
möglicht wird, wobei ein Reduktionsfaktor von 10 erreichbar
ist.
Die Federkraft kann dabei durch entsprechende einstückig vom
Plattenmaterial vorspringende Ansätze geliefert werden oder
aber auch durch die Steifheit der Platte selbst, indem
beispielsweise wie beim Stand der Technik durch Vorsprünge,
die von der Platte ausgehen oder durch die Plattenränder die
Plattenebenen auf einen bestimmten Abstand gehalten werden,
der durch Druck auf die Platten verringert werden kann.
Dieser Druck kann durch die Hand einer Bedienungsperson
ausgeübt werden, oder auch durch maschinelle Einrichtungen.
Infolge der Adhäsion läuft das flüssige Testmaterial nicht
in ungewünschter Weise weg, so daß dieses Problem des
Überfließens, wie es noch beim Stand der Technik erörtert
wird, hier nicht mehr gegeben ist.
Die Aufnahmen können verschiedenartig gebildet werden,
beispielsweise durch von einem Substrat ausgehende, säulen
artige Vorsprünge. Die Vorsprünge können dabei durch Ein
bringen von sich kreuzenden Nuten in einer massiven, dicken
Platte entstanden sein. Diese Platte wäre somit aus massivem
Material. Soll der Objektträger als Wegwerfartikel gestaltet
werden, ist es günstiger, die Aufnahmen durch aus einer aus
dünnem Kunststoffmaterial bestehenden Grundplatte heraus
gedrückten Ausbeulungen zu bilden. Diese Ausbeulungen
könnten eine konkave, konvexe oder ebene Oberfläche für die
Aufnahme bilden, während die zweite Platte dazu passend
geformte Ausbeulungen aufweist, die ebenfalls aus einer aus
dünnem Kunststoffmaterial gebildeten Platte herausgedrückt
sind. Falls die Ausbeulungen der ersten Platte eben sind,
kann es ausreichen, wenn die zweite Platte keine Ausbeulun
gen aufweist, sondern nur eine einfache ebene Platte dar
stellt.
Derartige aus Kunststoff bestehende Platten lassen sich in
einfacher Weise auch so gestalten, daß die erste und/oder
zweite Platte im Bereich der (jeweiligen) Aufnahme eine
linsenartige Verdickung bildet, so daß beispielsweise mit
bloßem Auge auch sehr kleine Testmengen noch so gut be
obachtet werden können, daß eine Überprüfung des Tester
gebnisses möglich ist.
Bei den hier angestrebten sehr kleinen Testmengen können
geringfügige Unreinheiten das Testergebnis verfälschen, auf
welche Problematik auch der Stand der Technik bereits
eingeht. Andererseits kann es vorkommen, daß eine viele
Aufnahmen aufweisende Platte für einen Versuch nicht voll
ständig mit Proben belegt worden ist. Es ist daher wichtig,
diejenigen Aufnahmebereiche einer Platte in irgendeiner Form
zu markieren, die bereits benutzt worden sind, um zu ver
hindern, daß bereits benutzte Aufnahmen erneut verwendet
werden. Solche Gefahr besteht insbesondere dann, wenn eine
Platte mit mehreren Aufnahmen, bei denen zunächst nur wenige
Aufnahmen schon benutzt worden sind, erneut verwendet werden
soll. Für diesen Fall ist es günstig, wenn von der Aufnahme
fläche eine kapillarartige Einsenkung oder Spalt ausgeht, in
der sich bei Benutzung ein geringer Teil des Testmaterials
durch Kapillarwirkung einsenkt und auch nicht wieder aus
tritt, selbst wenn die Platte anschließend getrocknet oder
gar gewaschen und getrocknet wird.
Das in diese kapillarartige Einsenkung eingedrungene Ma
terial, selbst wenn es ungefärbt sein sollte, verändert das
Lichtdurchtrittsverhalten des Materials im Bereich der
Einsenkung derart, daß sofort sichtbar ist, daß hier die
Aufnahme bereits verwendet worden ist. Falls es sich um
Testblut handelt, wird sogar eine Farbwirkung erreicht, da
rote Blutkörperchen in den Spalt oder die Einsenkung ein
dringen, die daraus nicht wieder entfernt werden können, und
so eindeutig anzeigen daß diese Aufnahme bereits verwendet
worden ist und nicht erneut verwendet werden soll.
Der Objektträger kann so gestaltet sein, daß er in einen
(wiederverwendbaren) Rahmen einsetzbar ist. Der Objektträger
kann dann aus dünnem Material gefertigt werden, da der
Rahmen die mechanischen Lasten übernehmen kann, die beim
Handhaben (z. B. Transportieren, Zentrifugieren usw.) auf
treten. Der Materialverbrauch für den (wegzuwerfenden)
Objektträger wird dadurch weiter reduziert. Der Rahmen kann
so gestaltet sein daß er mehrere Objektträger gleichzeitig
aufnehmen kann, wobei dann der Objektträger nur soviele
Aufnahmen aufweist, wie eine übliche Blutuntersuchung
erfordert.
Bewährt hat sich, beide Platten aus durchsichtigem Material
herzustellen, jedoch kann es ausreichen, nur die eine der
beiden Platten durchsichtig, die andere Platte dagegen
beispielsweise opalisiert auszuführen, wobei die unopali
sierte Ausführungsform dann Vorteile hat, wenn eine gleich
mäßige Hintergrundbeleuchtung durch Licht erreicht werden
soll.
Wie beim Stand der Technik ist es günstig, die Aufnahmen in
einen bestimmten Raster zueinander anzuordnen, wie bei
spielsweise in einem orthogonalen Raster (bei denen die
Aufnahmen in Reihen und Spalten angeordnet sind) oder in
einem Polarkoordinatenraster (bei denen die Aufnahmen in
konzentrischen Kreisen zueinanderliegen). Durch diese
rasterartige Anordnung wird die maschinelle Begutachtung
durch beispielsweise aufeinanderfolgendes Abtasten mittels
einer automatischen Einrichtung erleichtert. Für das Ein
bringen in einen Rahmen ist z. B. eine Reihe von 8 oder 2
Reihen von insgesamt 2×8=16 Aufnahmen günstig, wobei ein
Rahmen z. B. 12 Reihen zu 8 oder 6 Doppelreihen zu 16
Aufnahmen umschließen könnte.
Insgesamt ermöglicht die erfindungsgemäße Anordnung ein
Verfahren zur Prüfung von Präparaten, die in mit erfindungs
gemäßen Aufnahmen versehenen Platten untergebracht sind,
wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfaßt:
- a) Einbringen des Präparats in die Aufnahme der ersten Platte,
- b) ggf. Einbringen von Testmittel in die mit dem Präparat versehene Aufnahme, wobei dieses Testmittel entweder ohne Berührung mit dem Präparat nahe diesem Präparat aufgebraucht, z. B. aufgetropft wird, oder auf das Präparat direkt aufgebracht wird,
- c) Aufsetzen der zweiten Platte zur Bildung des Spalt volumens und kapillarartiges Aufsaugen von Präparat und ggf. Testmittel in das Spaltvolumen, bei welchem Vorgang ggf. getrennt aufgesetztes oder aufgetropftes Testmittel nun mit dem Präparat in Kontakt kommt,
- e) zyklisches Verändern des Spaltvolumens durch Bewegung der Platten senkrecht zu ihren Ebenen und dadurch Mischen des Präparats (falls eine derartige Mischung des Präparats selbst notwendig ist), ggf. Vermischen des noch nicht mit dem Testmittel vermischten Präparats;
- f) optisches Begutachten des Präparats durch das durch sichtige Material hindurch, wobei dieses durchsichtige Material entweder nur von der ersten Platte, nur von der zweiten Platte oder von beiden Platten gebildet werden kann.
Wird ein Rahmen benutzt, in den die "Platte" bzw. die beiden
Platten einbringbar sind, käme ein weiterer Verfahrens
schritt hinzu, nämlich
- d) Einsetzten der Platte(n) in einen Rahmen, welcher Schritt zweckmäßig vor dem Schritt (a) (wobei dann zunächst nur eine Platte in den Rahmen eingesetzt wird) und/oder nachdem Schritt (c) durchgegeführt wird, wobei dann nach dem Aufsetzen der zweiten Platte auf die schon im Rahmen eingesetzte erste Platte bzw. nach dem Einsetzen der beiden Platten in den Rahmen die Schritte (e) und (f) derart durchgeführt werden können, daß der Rahmen diese weiteren Schritte unterstützt.
Es ist günstig wenn sich beim Schritt (c) die beiden
Platten miteinander verriegeln. Sie können dann nicht
wiederverwendet werden, sondern müssen nach Schritt (f) in
geschlossenem Zustand entsorgt werden. Das ist insofern
günstig, als das z. B. infektiose Testmaterial bis zur
Entsorgung von den Platten umschlossen bleibt und Bedie
nungspersonal weniger gefährdet wird, außerdem wird der
Versuch der Wiederverwertung vereitelt. Die Notwendigkeit
einer Markierung schon benutzter Aufnahmen entfällt hier.
Bei Anwendung eines Rahmens ist es zudem möglich, die beiden
Platten jeweils so auszugestalten, daß nur soviel Aufnahmen
vorhanden sind, wie üblicherweise für einen Bluttest not
wendig sind, z. B. 6, 8, 10 oder 12 Aufnahmen.
Die Aufnahme kann auch durch ein handelsübliches Reagenzglas
gebildet werden, wobei günstigerweise zahlreiche derartige
Reagenzgläser nebeneinander angeordnet sein können. Der
Spaltraum wird dann durch ein in das Reagenzglas einsteck
bares Teil gebildet, beispielsweise durch einen einsteck
baren Griffel mit einem an die untere Volumenform des
Reagenzglases angepaßten Kopf. In dem Kopf können Licht
leiter enden, die an ein optisches Auswertegerät geführt
sind, wie hier nicht näher ausgeführt werden soll, während
unterhalb des Reagenzglases eine Beleuchtungseinrichtung
angeordnet sein kann.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbei
spielen näher erläutert, die in den Zeichnungen dargestellt
sind.
Es zeigt:
Fig. 1 in einer perspektivischen Darstellung eine erste
Ausführungsform eines Objektträgers mit säulen
artigen, runden Querschnitt aufweisenden Aufnahmen
mit ebener Aufnahmefläche und teilweise dar
gestellter zweiter Platte;
Fig. 2 eine andere Auführungsform eines Objektträgers,
bei dem die Aufnahmen durch Einbringen von sich
kreuzenden Nuten in einem Substrat entstanden sind
und dadurch ebenfalls ebene Aufnahmeoberflächen
bilden, mit einer angedeuteten zweiten Platte und
angedeuteter optischer Abtasteinrichtung für die
einzelnen Aufnahmen;
Fig. 3 in zwei Teilfiguren einen Objektträger, der
ebenfalls eine ebene Aufnahmeoberfläche besitzt,
wobei jedoch die zweite Platte eine an diese
Objektträgerform angepaßte Oberfläche besitzt,
wobei die Platten entweder aus massivem Material
gefertigt sind, (linke Teildarstellung) oder aus
dünnwandigem Material durch Bilden von Ausbeu
lungen entstanden sind (rechte Darstellung);
Fig. 4 eine Schnittansicht längs der Linien IV-IV der
Fig. 3.
Fig. 5 in einer ähnlichen Ansicht wie Fig. 3 eine Aus
führungsform, bei der die Oberfläche der Aufnahme
gekrümmt ist, wobei die Krümmung der einen Seite
konkav und die der anderen Seite konvex ist, wobei
beide Platten wahlweise als eigentliche Objekt
trägerplatte und die jeweils andere Platte als
zweite Platte verwendbar ist;
Fig. 6 in einer Schnittansicht eine an sich bekannte,
mehrere Aufnahmen aufweisende Objektträgerplatte,
wobei die Aufnahmen relativ großes Volumen auf
weisen, wobei hier die äußere Bodenfläche dieses
bekannten Objektträgers als zweite Platte auf
gesetzt ist;
Fig. 7 ein Objektträger mit großräumigen Aufnahmekapa
zitäten verschiedener Form, wie an sich im Prinzip
bereits bekannt und aus dem Stand der Technik
hervorgehen;
Fig. 8 einen Schnitt durch einen Objektträger gemäß Fig.
7, bei der jedoch die zweite Platte so ausgebildet
ist daß sie die Objektträgerhohlräume weitgehend
füllt und dadurch erfindungsgemäß den dünnen
Spaltraum bildet, wiederum ggf. unter gleich
zeitiger Erzeugung einer Linse;
Fig. 9, 10, 11, 12 und 13
schematisch verschiedene Möglichkeiten, die beiden
Platten gegen Federkraft zueinander zu bewegen;
Fig. 14 in vergrößerter Darstellung einen hier mit flacher
Oberfläche versehene Aufnahmen, die eine kapillar
artige Einsenkung oder Spalt zur Markierung der
erfolgten Benutzung aufweist;
Fig. 15 in einer perspektivischen Ansicht zwei mit jeweils
fünf Aufnahmevorrichtungen versehene streifen
artige Platten, die aneinanderpassen und mit
einander untrennbar sind;
Fig. 16 einen vergrößerten Teilschnitt durch die Platten
gemäß Fig. 14;
Fig. 17 in einer perspektivischen Ansicht einen Rahmen zur
Aufnahme von z. B. mehreren Streifen gemäß Fig.
14, alternativ zur Einbringung von Platten mit nur
je einer Aufnahme oder von Platten mit z. B.
Doppel- oder Dreifachstreifen, wobei der Rahmen
entweder nur ein Unterteil oder auch ein an das
Unterteil angelenktes Deckelteil aufweisen kann,
wie hier zu erkennen ist; und
Fig. 18 in einer teilweise geschnittenen Seitenansicht ein
handelsübliches Reagenzglas mit in dem Reagenzglas
eingebrachter Anordnung zur Bildung des erfin
dungsgemäßen Spaltraums.
In Fig. 1 ist in perspektivischer Ansicht ein Objektträger
10 für nasse oder feuchte Präparate, z. B. chemische oder
biologische Präparate, wie Blut, für das eine Blutgruppen
bestimmung vorgenommen werden soll, dargestellt, bestehend
aus einer Platte 12 aus Kunststoff, mit mehreren, von der
Oberfläche 14 ausgehenden säulenartigen Vorsprüngen 16, die
jeweils eine Aufnahme 18 für das Präparat bilden, das mit
üblichen Einrichtungen, beispielsweise mit Pipetten, auf die
hier ebene Fläche der Aufnahme 18 aufgetropft werden kann,
wie das auch in Fig. 8 schematisch angedeutet ist.
Gleichfalls zu erkennen ist eine auf die erste Platte 12
aufsetzbare zweite Platte 20, deren Oberfläche 22 so aus
gestaltet ist (hier nämlich insgesamt eben ist), daß sie mit
den Oberflächen 24 der Aufnahmen 18, die ebenfalls eben
sind, der ersten Platte 12 jeweils einen (hier gleichfalls
ebenen) sich flächig erstreckenden Spaltraum 30 mit einer
solchen Spaltweite 26 bildet, daß das Volumen des Präparats,
das beispielsweise in Fig. 8 mit 28 bezeichnet ist, den
Spaltraum 30 im wesentlichen ausfüllt. Das (flüssige)
Material wird auf diese Weise in dem Spaltraum festgehalten,
selbst wenn nun die beiden Platten in irgendeiner Form
gehandhabt werden, beispielsweise in eine Auswerteeinrich
tung gelegt werden. Selbst beim Schräghalten der beiden
Platten bleibt somit das Material im Bereich des Aufnahme
raumes 18 und fließt nicht in den Bereich anderer Aufnahmen.
Das gilt auch dann, wenn die Abstände zwischen den einzelnen
Aufnahmen 18, die gemäß Fig. 1 verhältnismäßig groß sind,
wesentlich kleiner sind, wie es bei der Ausführungsform
gemäß Fig. 2 der Fall ist, wo eine Platte 112 zu erkennen
ist, deren Oberfläche 114 durch Einbringung von sich kreu
zenden Nuten 32, 34 zerteilt ist und dadurch die einzelnen
Aufnahmebereiche 118 entstehen, auf deren Oberflächen 124 in
bereits beschriebener Weise Präparatmittel und ggf. Test
mittel aufgetropft werden können. Anschließend wird eine
zweite, hier auch nur eine ebene Fläche bildende Platte 20
aufgelegt, wobei wiederum durch Kapillarwirkung sich die
Präparatflüssigkeit auf der Oberfläche 124 einerseits
ausbreitet, andererseits vermischt wird, und drittens in
diesem Bereich auch festgehalten wird, so daß die Gefahr
nicht gegeben ist, daß sich Restflüssigkeit von der einen
Aufnahmefläche 118 zu einer benachbarten Aufnahmefläche
gelangt.
Die Ausführungsform gemäß Fig. 2 ist besonders platzsparend,
weil zwischen den einzelnen Aufnahmeflächen 127 liegende
Leerflächen klein sind. Die Anordnung ist auch besonders gut
geeignet, um automatisches Abtasten verschiedener Proben zu
ermöglichen, beispielsweise dadurch, daß eine optische
Auswerteeinrichtung 36 die einzelnen Aufnahmebereiche 118
zeilen- oder spaltenweise einzeln abtastet, wie beispiels
weise durch die Richtungspfeile 38 angedeutet.
Durch eine unterhalb der Platte 112 angeordnete Beleuch
tungseinrichtung 40 kann für Beobachtungzwecke ausreichendes
Licht von unten durch die Platte 112 gestrahlt werden.
In Fig. 9 sind in einer Seitenansicht nochmals beispiels
weise die Platte 112 und die Platte 20 zu erkennen, mit
einer hier stark übertrieben dargestellten Spaltweite 26.
Diese Spaltweite kann festgelegt werden beispielsweise durch
Vorsprünge 42, die sich vorzugsweise nahe dem Rand der einen
oder auch beider Platten befinden. Drückt man jetzt die
beiden Platten gegeneinander, läßt sich der Abstand 26
beispielsweise infolge der Nachgiebigkeit des Platten
materials verringern, wodurch auch das Spaltraumvolumen mit
den Aufnahmen 118 sich verringert. Läßt man wieder los,
vergrößert sich der Abstand und das Spaltraumvolumen ver
größert sich. Durch diese Bewegung der Platten senkrecht zur
Plattenebene zueinander und voneinander weg, siehe auch die
Pfeile 44 wird die Präparatflüssigkeit (ggf. einschließlich
der Testflüssigkeit) in dem Spaltraumvolumen ausgebreitet
und wieder zusammengezogen, erneut ausgebreitet und wieder
zusammengezogen, was eine außerordenlich starke Mischwirkung
verursacht.
Durch entsprechende Anschlageinrichtungen, beispielsweise
auch in Form von Vorsprüngen 42, kann dabei sichergestellt
werden, daß die Spaltvolumenänderung ein günstiges Maß
einhält, beispielsweise wird es günstig sein, wenn das
Spaltraumvolumen um annähernd den Faktor 2 gegenüber dem
Präparatvolumen vergrößert und/oder verkleinert werden kann.
Bei der in Fig. 9 dargestellten Ausführungsform ist es etwas
schwierig, die Spaltraumvolumenänderung und damit den
Mischvorgang in allen über die Fläche verteilten Aufnahmen
118 gleichzeitig und gleichgroß auszuführen, sofern dies
überhaupt notwendig ist (es könnte z. B. sein, daß nur
wenige der Aufnahmen 118 jeweils beschickt sind). Falls eine
möglichst gleichförmige Spaltraumvolumenänderung gewünscht
wird, kann eine Ausführungsform beispielsweise gemäß Fig. 10
bis Fig. 13 vorgenommen werden, wobei die Federkraft nicht
durch das Plattenmaterial, sondern durch besondere feder
artige Vorsprungseinrichtungen 142 bzw. 242 Fig. 13 bzw. 12
erreicht wird, oder durch Metallfedern, z. B. als Blattfeder
343 (Fig. 10) oder Spiralfedern 443 (Fig. 11) ausgebildet.
Diese sind vorzugsweise in Randnähe angeordnet und verbinden
die beiden Platten in geeigneter Weise miteinander, wobei
eine Anordnung z. B. als Scharnier (142. Fig. 13) und die
andere als Klappverschluß dienen könnte, und die so ge
staltet sind, daß sie eine im wesentlichen parallele Be
wegung der beiden Platten zueinander ermöglichen.
Bei den in Fig. 12 dargestellten Vorsprüngen 242 ist die
Ausgestaltung derartig getroffen, daß die vorspringenden
Nasen 242 sich in entsprechende Rücksprünge 243 zurückziehen
können, so daß die beiden Platten in ihren Randbereichen
direkt aufeinander zu liegen kommen können, in welcher
Stellung eine bevorzugte Volumengröße für das Spaltraum
volumen vorgesehen werden könnte.
Im übrigen sind Führungseinrichtungen (z. B. Stift 443 in
Fig. 11), Verbindungseinrichtungen u. ä. zwischen den beiden
Platten denkbar, ebenso stapelbar ausgeführte Anordnungen,
wie es beim Stand der Technik schon näher geschildert wird,
so daß auf weitere Ausführungen hierzu verzichtet wird.
Während die Anordnungen gemäß Fig. 1 und Fig. 2 im wesent
lichen aus massiv gespritztem Kunststoff bestehen können,
ggf. aber auch aus Glas gießbar und schleifbar sind, zeigt
die Fig. 3 eine Ausführungsform, bei der die Aufnahmen 218
von aus einer aus dünnem Kunststoffmaterial bestehenden
Grundplatte 212 herausgedrückten Ausbeulungen gebildet
werden. Diese Ausführungsform spart Material und ist be
sonders als Einmalartikel geeignet. Die zweite Platte 220
kann wiederum aus einer ebenen Platte bestehen, wie bei Fig.
1 oder Fig. 2, oder aber, wie in Fig. 3 dargestellt, aus
einer Platte, die wiederum Ausbeulungen besitzt, jedoch
kongruent zu den Ausbeulungen der Platte 212, siehe rechte
Seite der Fig. 3. Eine derartige Ausgestaltung ist auch in
umgekehrter Weise verwendbar bei der die Platte 220 die
Aufnahme (als Vertiefung) bildet, und die Platte 212 die
zweite Platte darstellt, die beim Aufsetzen auf die erste
Platte den Spaltraum 230 bildet. Die dargestellte Konstruk
tion hat den Vorteil, daß eine gegenseitige Führung zwischen
den beiden Platten automatisch sich ergibt, indem die
vorspringenden Ausdrückungen oder Ausbeulungen der Platte
212 von den rückspringenden Ausdruckungen der Platte 220
umgriffen sind.
Auf der linken Seite der Fig. 3 sind die beiden Platten als
Massivplatten dargestellt eine Ausführungsform die eben
falls möglich ist und von der in Fig. 4 eine Schnittansicht
längs der Linien IV-IV wiedergegeben ist. Auf die Aufnahme
318 gemäß Fig. 4 (oder gemäß der linken Hälfte von Fig. 3)
sind hier ein Präparat 28 und davon getrennt eine Test
flüssigkeit aufgetropft wobei bei Bedarf auch noch eine
(oder mehrere) weitere Testflüssigkeit 48 (siehe Fig. 8)
aufgetropft werden könnte.
Bei manchen Testanordnungen ist es notwendig, die ver
schiedenen Flüssigkeiten zunächst getrennt zu halten, weil
sie sehr schnell reagieren, so daß die Anordnung gemäß der
Erfindung so gehandhabt werden sollte (und erfindungsgemäß
auch kann), daß zwei oder auch mehr als zwei Flüssigkeits
komponenten zunächst getrennt auf die Aufnahme 118 auf
getropft werden, anschließend die zweite Platte aufgesetzt
wird, die Gesamtanordnung unter die Beobachtungseinrichtung
gebracht wird und dann erst durch Aufeinanderzubewegen der
beiden Platten der Mischvorgang ausgelöst und damit die
Reaktion eingeleitet wird, wobei dann bei laufender Be
obachtung der Reaktionsvorgang beobachtbar ist.
In Fig. 5 ist in einer ähnlichen Ansicht wie Fig. 3 eine
Anordnung dargestellt, bei der der Spaltraum 330 gekrümmt
ist, wobei je nach Lage der beiden Platten die Aufnahme
fläche eine konkave Krümmung oder eine konvexe Krümmung
bilden kann.
In Fig. 6 ist eine Anordnung zu erkennen, bei der die eine
der Platten, nämlich die zweite Platte 420 eine an sich
bekannte Anordnung darstellt, die hier allerdings "zweck
entfremdet" verwendet wird, nämlich derart, daß die Auf
nahmeräume so nicht verwendet werden, sondern die üblicher
weise nicht benutzten Außenflächen des Bodens die Abdeckung
für die Aufnahme 418 für das Präparat bilden, die von einer
ersten Platte 412 oder 512 gebildet werden kann, wobei die
Platte 512 eine linsenartige Einrichtung im Bereich der
Aufnahme 418 bildet und zwar durch Materialverdickung 48.
Der Vorteil dieser Anordnung liegt darin, daß bereits im
Handel befindliche Einrichtungen eingesetzt werden können,
und zwar einmal für reguläre Teste, bei der der Aufnahmeraum
50 mit seinem großen Volumen eingesetzt wird, wie bisher
schon, oder, wie in Fig. 6 dargestellt, umgekehrt angeordnet
und mit einer zusätzlich zu gestaltende Platte 412 bzw. 512
eingesetzt wird, um den Spaltraum 418 zu schaffen, mit den
damit verbundenen Vorteilen des wesentlich geringeren
Materialverbrauchs, der verbesserten und ggf. der später
vorzunehmenden Mischung sowie ggf. der verbesserten op
tischen Überwachung durch z. B. Linsenwirkung, Bezugszahl
48.
Herkömmliche, großes Volumen aufweisende Objektträger sowie
auch Objektträger gemäß der Darstellung von Fig. 7, die
ebenfalls Aufnahmeöffnungen 50 mit herkömmlichen runden
Boden, 150 mit ebenen Boden oder 250 mit kegelig-spitz
zulaufender Form alternativ oder in Kombination aufweisen
können, können auch derart eingesetzt werden, wie es Fig. 8
zeigt: Zunächst wird in den Aufnahmeraum 50, der hier mit
rundem Boden dargestellt ist, das Präparat (z. B. 28) ein
gegeben dann ein Testmittel 46, ggf. ein weiteres Test
mittel 48, wobei alle zwei oder drei Stoffe z. B. mittels
üblicher Pipetten 52 einbringbar sind, anschließend wird
dann die zweite Platte 620 aufgesetzt, die in der schon
beschriebenen Weise eine solche Form aufweist, daß sich ein
Spaltraum 30 ergibt, in dem sich das Präparat 28, ggf. unter
Vermischung mit Testflüssigkeit 46, 48 unter gleichzeitiger
Mischung ausbreitet, wie in Fig. 8, Mitte dargestellt. Durch
optische Einrichtungen, schematisch angedeutet durch die
Linse 54, die aber wiederum durch eine Verdickung 148 von
der Platte 620 sebst gebildet sein kann, siehe links in Fig.
8, wird dann eine Beobachtung des Präparats 30 durch das
Material der Platte 620 hindurch möglich.
In Fig. 14 ist ein Teil einer Platte 12 zu erkennen, mit
einem darauf aufbauenden Vorsprung 16, der eine Aufnahme 18
bildet. Von dieser Aufnahme geht eine seitliche oder ring
förmige, in der Nähe des Randes der Aufnahmefläche 24
angeordnete kapillarartige Einsenkung oder Spalt 56 bzw. 156
aus, der auch eine andere Form haben kann, jedoch jeweils so
angeordnet sein muß, daß auf die Aufnahmefläche 18 auf
gebrachtes Proben- oder Testmaterial Gelegenheit hat, zu
einem kleinen Teil in diesen Spalt oder diese Einsenkung 56,
156 infolge von Kapillarwirkung einzudringen, und zwar
derart, daß auch beim Austrocknen oder Auswaschen ein Rest
in diesem Spalt erhalten bleibt. Wenn der Spalt entsprechend
fein und die Kapillarwirkung entsprechend groß ist, ist dies
ohne weiteres zu erreichen. Da das Material 16 vorzugsweise
durchsichtig ist, ändert in den Spalt 56 eingedrungenes
Material, selbst wenn es ebenfalls durchsichtig und farblos
ist, die Brechungsverhältnisse innerhalb des Spaltes 56
derartig, daß das Vorhandensein dieses Materials mit dem
Auge oder optischen Einrichtungen erkennbar wird. Dies gilt
insbesondere dann, wenn das in dem Spalt 56 haftenbleibende
Material gefärbt ist, wie beispielsweise Blut, das infolge
der roten Blutkörperchen eine rote Markierung in diesem
Spalt 56 verursacht, so daß sofort erkennbar ist, daß der
Vorsprung 16 mit seiner Aufnahme 18 beispielsweise für
Blutuntersuchungen bereits Verwendung gefunden hat. Bei
einer größeren Anzahl von derartigen Vorsprüngen 16, wie
beispielsweise in Fig. 1 dargestellt, ist daher erkennbar,
welche von diesen mehreren Vorsprüngen bereits verwendet
wurden und nicht wieder erneut verwendet werden sollten.
Statt eine nicht vorgesehene Wiederverwendung von Aufnahme
einrichtungen für z. B. Blutteste durch eine derartige
Markierung zu verhindern, gibt es dafür noch eine andere
Konstruktion, wie nunmehr anhand der Fig. 14, 15 und 16
erläutert werden soll.
Fig. 15 zeigt eine untere Platte 712, die ähnlich gestaltet
sein kann wie die Platte 212 gemäß Fig. 3, sowie eine obere
Platte 714 die ganz analog ausgestaltet sein kann, also
wiederum wie die Platte 212 gemäß Fig. 3 geformt sein kann.
Die Platte wie sie in Fig. 15 dargestellt ist, besitzt
jeweils fünf nebeneinanderliegende Aufnahmen 718 mit hier
jeweils ebener Oberfläche wobei an beiden Enden dieses
streifenartigen Gebildes Verriegelungs- und/oder Führungs
einrichtungen getragen werden, die zum einen eine Auf- und
Abbewegung der beiden Platten 712, 714 ähnlich der in Fig. 9
bis 13 geschilderten Art ermöglichen, gleichzeitig aber die
beiden Platten 712, 714 derartig miteinander verriegeln, daß
sie nicht anschließend wieder auseinandergenommen und erneut
verwendet werden können.
Diese Einrichtungen 742, 743 können auf der linken bzw. auf
der rechten Seite der streifenartigen Platte 712 bzw. 714
unterschiedlich ausgestaltet sein, beispielsweise zweifach
auf der einen Seite und nur einfach auf der anderen Seite
vorhanden sein, wie es in Fig. 15 zu erkennen ist, oder auch
in sonstiger Weise unterschiedlich gestaltet sein, um so
sicherzustellen, daß die beiden Platten 712, 714, wenn dies
notwendig sein sollte, in nur einer Ausrichtung zueinander
aufeinandergelegt werden können. Dies ist beispielsweise
dann notwendig, wenn die Platte 712 mit ihren Aufnahmen 718
beispielsweise fünf verschiedene Blutproben aufzunehmen hat,
während die Gegenplatte 714 auf ihren entsprechenden Auf
nahmen ggf. unterschiedliche Testmaterialien aufnehmen soll,
und diese Testmaterialien jeweils ganz bestimmten Proben auf
dem anderen Streifen 712 zugeordnet werden sollen, so daß
eine Verdrehung des Streifens 714 bezüglich des Streifens
712 nicht auftreten darf.
Die Handhabung der erfindungsgemäßen Streifen läßt sich noch
weiter vereinfachen, wenn der beispielsweise mehrere
Aufnahmen umfassende Streifen oder Platte, noch einen
Bereich aufweist, der zur Kennzeichnung dienen kann, bei
spielsweise um den zu der Blutprobe gehörenden Patienten zu
bezeichnen.
In Fig. 16 ist die Anordnung gemäß Fig. 15 in einer ver
größerten Teilschnittansicht zu erkennen wobei hier eine
besondere Ausführungsform der geschilderten Verriegelungs- und
Führungseinrichtungen 742 bzw. 743 zu erkennen ist: Die
Verriegelung geschieht hier dadurch, daß ein U-förmig
gestalteter Aufnahmeraum der Platte 712 mit Vorsprüngen 68
ausgestattet ist, die sich hinter Rücksprünge 70 legen, die
von einem pfeilartigen Vorsprung 743 der Platte 714 gebildet
wird. Dieser pfeilartige Vorsprung läuft spitz zu und kann
außerdem noch einen Einschnitt 72 aufweisen, so daß das
Eindringen dieses pfeilartigen Vorsprungs 763 in den
U-förmigen Raum 742 ermöglicht wird.
Die Platten 712 bzw. 714 können noch Versteifungen am Rand
besitzen, beispielsweise durch Umbördelungen 74.
Um das Material dieser Wegwerfanordnung gemäß Fig. 15 noch
dünner gestalten zu können und dadurch den Materialeinsatz
noch zu reduzieren, ohne daß dadurch die Handhabung er
schwert wird, ist gemäß Fig. 17 eine weitere Ausgestaltung
in Form einer Rahmenanordnung denkbar, bestehend aus einem
Grundrahmen 76 und ggf. einen Deckelrahmen 78, wobei die
beiden Rahmen 76, 78 gewünschtenfalls mittels eines Schar
niers 80 verbunden sein können, so daß die beiden Rahmen 76,
78 in bequemer Weise auf- und zugeklappt werden können. Der
Grundrahmen 76 bildet entweder gleich gestaltete, oder wie
hier auch unterschiedlich gestaltete Aufnahmeräume 82, 84
und 86 für Testplattenanordnungen verschiedener Größe. Ein
Rahmen 76 gemäß Fig. 17 ohne Zwischenwände 88 wäre bei
spielsweise geeignet, um eine Testplatte 12 gemäß Fig. 1
aufzunehmen, entweder mit bereits aufgesetzter Platte 20,
ggf. verriegelt gemäß Fig. 15, 16, oder auch in der Weise,
daß die Platte 20 vom Deckelrahmen 78 aufgenommen wird, so
daß erst beim Zuklappen der beiden Rahmenteile 76, 78 (siehe
den Pfeil 90) die Platte 12 und die Platte 20 aufeinander
gelangen und sich ggf. verriegeln, wobei das Mischen dann
dadurch geschehen könnte, daß die beiden Rahmenteile 76, 78
gegeneinander gedrückt werden, statt die Platten 12, 20
selber. Selbstverständlich sind die Rahmen 76, 78 so aus
gestaltet, daß die optische Begutachtung unbehindert er
folgen kann, zu welchem Zweck die Rahmen 76, 78 entweder
wieder selbst aus transparentem Material bestehen, oder
entsprechende Durchbrüche im Rahmenboden 290 bzw. Deckel
boden 94 befinden. Alternativ können zusätzlich trogartige,
langgestreckte Aufnahmeräume 84 nebeneinander vorgesehen
sein, um beispielsweise streifenförmige Platten oder
Plattenkombinationen aufzunehmen, wie sie in Fig. 15 dar
gestellt sind. Auch hier könnte wieder die eine Platte im
Rahmen 76, die andere Platte im Rahmen 78 untergebracht
werden.
Denkbar ist auch, für jeweils nur eine Probe gedachte Näpfe
in der Form, wie sie mit der Bezugszahl 612 in Fig. 8 dar
gestellt sind, in die Einzelaufnahmeräume 86 gemäß Fig. 17
unterzubringen, wobei der Rahmen 76 lauter derartige Auf
nahmeräume 86 umfassen könnte.
Der Boden 92 könnte auch durch stiftartige Vorsprünge so
gestaltet sein, daß derartige Becher oder Näpfe, ohne
daß Zwischenwände 88 vorhanden wären, gleichwohl festge
halten werden, während anders gestaltete, beispielsweise die
Form von Fig. 15 aufweisende streifenförmige Aufnahmen
ebenfalls von derartigen Vorsprüngen festgehalten werden
können, so daß mit einer einzigen Rahmenstruktur gemäß Fig.
16 wahlweise großflächige Aufnahmen, oder streifenförmige
Aufnahmen oder einzelne becher- oder napfförmige Aufnahmen
sicher festgehalten werden, während der obere Rahmen 78 dann
die dazu passenden Aufnahmeeinrichtungen besitzen, bei
spielsweise ein Einzelteil 620 gemaß Fig. 8, so daß die
Probe 28 die gewünschte flache Ausbreitung innerhalb eines
Kapillarraums 30 erhält.
Die linsenartige Einrichtung 54 könnte dann ebenfalls von
dem Rahmen 78 getragen werden.
Die Ramenteile 76, 78 sind wiederverwendbar, selbst wenn die
darin eingesetzten Aufnahmeeinrichtungen für beispielsweise
Blutproben Wegwerfartikel gemäß Fig. 15 sind.
In Fig. 18 ist ein handelsübliches Reagenzglas 58 zu er
kennen, in dem Präparat- und Testmaterial 28, 46 in an sich
üblicher Weise eingebracht werden kann. Um dieses Material
erfindungsgemäß auch bei kleinen vorhandenen Mengen mit
einander zu mischen und die dabei auftretende Reaktion
überwachen zu können, dient ein Griffel 60 mit einem Kopf
62, wobei der Kopf 62 so geformt ist, daß er mit der Innen
fläche des unteren Endes des Reagenzglases 18 einen Spalt
raum 30 bildet. Der Griffel 60 kann wiederum aus durch
scheinendem Material bestehen und so eine Beobachtung des
Spaltraums 30 ermöglichen, insbesondere auch dann, wenn das
obere Ende dieses Griffes 60 wieder eine linsenartige
Einrichtung 64 besitzt. Alternativ können aber auch in dem
Kopf Lichtleiter enden, die an eine entsprechende Auswerte
einrichtung geführt sind und die von einer Lichtquelle 66
ausgehendes und von der Probe im Spaltraum 30 verändertes
Licht aufnehmen und an die Auswerteeinrichtung weiterleiten.
Claims (23)
1. Objektträger (10) für nasse oder feuchte Präparate,
z. B. chemische oder biologische Präparate wie Blut,
bestehend aus einer Platte (12) aus vorzugsweise
durchsichtigem Material, insbesondere aus durchsich
tigem Kunststoff, mit mehreren, von der Oberfläche (14)
getragenen Aufnahmen (18) für die Präparate, dadurch
gekennzeichnet, daß eine auf die erste Platte (12)
aufsetzbare zweite Platte (20) vorgesehen ist, deren
Oberfläche (24) so ausgestaltet ist, daß sie mit der
Oberfläche (22) der Aufnahmen (18) der ersten Platte
(12) jeweils einen ebenen oder leicht gekrümmten, sich
flächig erstreckenden Spaltraum (30) mit einer solchen
Spaltweite (26) bildet, daß das Volumen des Präparats
das Volumen des Spaltraums im wesentlichen ausfüllt und
das Präparat unter Kapillarwirkung gelangt.
2. Objektträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Platten (12, 20) senkrecht zur Plattenebene
zueinander derart beweglich sind (44), daß das Spalt
raumvolumen gegenüber dem Präparatvolumen vergrößert
und/oder verkleinert werden kann.
3. Objektträger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Spaltraumvolumen um mindestens den Faktor 2
vergrößert und/oder verkleinert werden kann.
4. Objektträger nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß Bewegung dadurch erfolgt, daß die beiden
Platten (12, 20) gegen Federkraft aufeinandergedrückt
werden.
5. Objektträger nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Federkraft durch einstückig vom Plattenmaterial
vorspringende, nachgiebige Ansätze (142, 242) oder
durch die Steifheit der Platte selbst (Fig. 9) ge
liefert wird.
6. Objektträger nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aufnahmen (18) durch von einem
Substrat (12) ausgehende, säulenartige Vorsprünge (16)
gebildet werden.
7. Objektträger nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vorsprünge durch Einbringen von
sich kreuzenden Nuten (32, 34) in eine Platte (112)
entstanden sind.
8. Objektträger nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aufnahmen (218) von aus einer
aus dünnem Kunststoffmaterial bestehenden Grundplatte
(212) herausgedrückten Ausbeulungen gebildet werden.
9. Objektträger nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausbeulungen eine konkave, konvexe oder ebene
Oberfläche für die Aufnahme bilden und daß die zweite
Platte dazu passend geformte Ausbeulungen bildet, die
ebenfalls aus einer aus dünnem Kunststoffmaterial
gebildeten Platte herausgedrückt sind (Fig. 3; 5)
10. Objektträger nach Anspruch 9 dadurch gekennzeichnet,
daß die erste und/oder zweite Platte im Bereich der
Aufnahme eine linsenartige Verdickung (48, 148) bildet.
11. Objektträger nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aufnahmefläche eine kapillar
artige Einsenkung oder Spalt (56) zur Markierung der
erfolgten Benutzung durch Eindringen von Präparat
material aufweist.
12. Objektträger nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei
die Aufnahmen in einem bestimmten Raster zueinander
angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß dieses
Raster ein orthogonales Raster oder ein Polarkoordi
natenraster ist und daß der Objektträger in eine
Einrichtung einsetzbar ist, die eine Begutachtung durch
aufeinanderfolgende Abtastung der rasterartig ange
ordneten Aufnahmen ermöglicht.
13. Objektträger nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Platten (z. B. 712, 714)
Verriegelungseinrichtungen (z. B. 742, 743, Fig. 16)
aufweisen.
14. Objektträger nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verriegelungseinrichtungen eine begrenzte
Bewegung der Platten (712, 714) gegen Federkraft oder
dgl. zueinander ermöglichen, aber keine erneute voll
ständige Trennung der Platten (712, 714) voneinander.
15. Objektträger nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Platten (z. B. 712, 714) derart
in Rahmen (z. B. 76, 78) einlegbar sind, daß die
Halterung und ggf. Bewegung der Platten zueinander
mittels des Rahmens erfolgt.
16. Objektträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufnahme durch ein Reagenzglas (18), ggf.
mehrfach angeordnet, gebildet wird und die Bildung des
Spaltraums (30) durch ein in das Reagenzglas einsteck
bares griffelartiges Teil (60) mit einem an die untere
Volumenform des Reagenzglases angepaßten Kopf (62)
erfolgt.
17. Objektträger nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß am Kopf (62) Lichtleiterenden und unterhalb des
Reagenzglases (18) eine Beleuchtungseinrichtung (66)
angeordnet ist.
18. Verfahren zur Überprüfung von Präparaten, die in
Aufnahmen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 17 angeordnet
sind, gekennzeichnet durch
- a) Einbringen der Präparate in die Aufnahmen der ersten Platte (12),
- b) ggf. Einbringen von Testmittel in die mit den Präparaten versehenen Aufnahmen nahe der oder zu dem Präparat in der ersten Platte oder in eine korres pondierende Aufnahme der zweiten Platte (20);
- c) Aufsetzen der zweiten Platte (20) zur Bildung des Spaltvolumens (30) und zum kapillarartigen Aufsaugen von Präparat und ggf. Testmittel in das Spaltvolumen (30);
- d) zyklisches Verändern des Spaltvolumens durch Be wegung der Platten (12, 20) senkrecht zu ihren Ebenen und dadurch Mischen des Präparats, ggf. Vermischen mit dem Testmittel;
- e) optisches Begutachten des gemischten Präparats durch das durchsichtige Material der ersten und/oder zweiten Platte hindurch.
19. Verfahren zur Überprüfung von Präparaten gemäß Anspruch
18, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Schritt (a) die
erste Platte (12) in einem Rahmen (76) angeordnet wird.
20. Verfahren nach Anspruch 19 dadurch gekennzeichnet, daß
auch die zweite Platte (20) in einem Rahmen (78)
eingesetzt wird.
21. Verfahren nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekenn
zeichnet, daß das zyklische Verändern des Spaltvolumens
dadurch erfolgt, daß die beiden Rahmen (76, 78) bewegt
werden.
22. Verfahren nach Anspruch 19, 20 oder 21, dadurch ge
kennzeichnet, daß während oder nach dem Verfahrens
schritt (c) die beiden Platten unlösbar miteinander
verriegelt werden.
23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß
nach dem Verfahrensschritt (e) die beiden miteinander
verriegelten Platten (12, 20) aus dem Rahmen (76, 78)
entfernt und durch neue Platten ersetzt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19904016617 DE4016617A1 (de) | 1990-05-23 | 1990-05-23 | Objekttraeger fuer nasse oder feuchte praeparate, z. b. blut |
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DE19904016617 DE4016617A1 (de) | 1990-05-23 | 1990-05-23 | Objekttraeger fuer nasse oder feuchte praeparate, z. b. blut |
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8141 | Disposal/no request for examination |