DE3735790A1 - Arbeitsverfahren und vorrichtungen zum temperaturkontrollierten kuehlen von walzgut - Google Patents
Arbeitsverfahren und vorrichtungen zum temperaturkontrollierten kuehlen von walzgutInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Arbeitsverfahren und
Vorrichtungen zum temperaturkontrollierten Kühlen von Walz
draht während und nach der Walzverformung in von Wasser
durchströmten Drahtführungsrohren, denen das Wasser mit
voreinstellbarem Zulaufdruck aus einer, den in einem Zuführ
rohr herangebrachten Walzgut umfassenden Ringdüse mit ver
änderbarem Austrittsquerschnitt zuführbar ist.
Mit Arbeitsverfahren und Vorrichtungen dieser Art (DE-PS
16 02 356) wird der mit hoher Geschwindigkeit die Walzgerüste,
hier einer Drahtwalzstraße durchlaufende Draht, bevor er in
den Drahthaspel und diesem nachgeordnete, mit Luft oder
anderen Kühlmitteln arbeitende Behandlungseinrichtungen
einläuft in der Weise mit Wasser gekühlt, daß der Draht von
dem durch die Ringdüse in das Drahtführungsrohr eingebrach
ten Wasser vollständig umschlossen wird und dabei seine
Wärme an das Wasser abgibt. Die Arbeitsverfahren und Vor
richtungen verfolgten dabei in erster Linie den Zweck, den
Draht mehr oder weniger stark aus der Walzhitze herabzuküh
len und für das anschließende Ablegen mittels eines Haspels
auf Horizontalförderer, auf denen der Draht dann weiter
behandelt wurde, vorzubereiten. Es wurde dabei versucht die
Kühlwirkung durch Erhöhung des Zuflußdruckes des Wassers
und/oder durch Verlängerung der Drahtführungsrohre zu ver
stärken. Beide Maßnahmen fanden ihre Grenze in dem durch den
Rohrreibungswiderstand zwischen Rohrinnenwand und Wasser
bewirkten Druckverlust des Wassers über die Rohrlänge und
auch in der durch den Reibungswiderstand der Drahtumfangs
fläche gegenüber dem diese umschließenden Wasser bewirkten
Abbremsung des Drahtes. Neben einer Reihe von Verbesserungen
in der Gestaltung der Drahtführungsrohre insb. in deren
Auslaufbereich, die Verlängerungen der Drahtführungsrohre
ermöglicht, wurde ferner zur Verstärkung der Kühlwirkung
auch vorgeschlagen, mehrere solcher Drahtführungsrohre in
Drahtbewegungsrichtung hintereinander anzuordnen.
Allen Arbeitsverfahren und Vorrichtungen dieser Art ist
jedoch gemeinsam, daß sie anders als die Kühlung mit Luft
oder Gasen keine gezielte Entziehung bestimmter Wärmemengen
zum Zwecke der Steuerung des Abkühlungsverlaufs vom Außen
umfang des Walzgutes bis zur Querschnittsmitte erlauben,
dies in erster Linie dehalb, weil sich keine Möglichkeit
bot, über die jeweilige Länge eines Walzgutführungsrohres
mit der erläuterten Wasserbeaufschlagung der Walzgutober
fläche noch Einfluß auf die jeweils vom Walzgut auf das
Wasser übergehende Wärmemenge zu gewinnen, d.h. es gelang
nicht, den Kühlungsverlauf vom Walzgutumfang auf die Quer
schnittsmitte gezielt zu steuern. Versuche einen solchen
Einfluß durch Änderungen des Zulaufdrucks oder bei konstan
tem Zulaufdruck der Wassermenge zu beeinflussen, führten zu
keinem Erfolg und erwiesen sich im praktischen Betrieb hin
sichtlich der jeweils gemessenen Werte entzogener Wärmemen
gen als nicht reproduzierbar. Die Anordnung einer Mehrzahl
von Walzgutführungsrohren mit Kühlwasserbeaufschlagung, die
sich zu- bzw. abschalten ließen brachten ebenfalls keine
brauchbaren Ergebnisse. Dies wahrscheinlich deshalb, weil
sich die Strömungsverhältnisse im jeweiligen Walzgutfüh
rungsrohr wenig beeinflussen ließen, weil deren, bereits
erläuterte Ausbildung für Änderungen der Betriebsbedingungen
d.h. Eintrittsdruck, Austrittsquerschnitt des Wassers aus
der Ringdüse, Rohrlänge und Austrittsbedingungen aus dem
Walzgutführungsrohr nur wenig Raum ließen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannten
Arbeitsverfahren und die dazugehörigen Vorrichtungen so zu
verbessern, daß die Möglichkeit geschaffen wird dem Walzgut
innerhalb der Walzgutführungsrohre gezielt vorgegebene bzw.
vorberechnete Wärmemengen über einen großen Einstellungsbe
reich entzogen werden können mit dem Ziel, bspw. eine zuläs
sige Temperaturdifferenz zwischen dem Kern und der Umfangso
berfläche des Walzgutes einzuhalten bzw. eine definierte
Oberflächentemperatur, z.B. den Martensitpunkt, nicht zu
unterschreiten.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Größe des Aus
trittsquerschnitts der Ringdüsen und/oder des Umlaufdrucks
des Wassers am Eingang der Walzgutführungsrohre so bemessen
werden, daß die Ringdüse als Injektionsdüse wirksam werdend,
Mischungen des aus dem Austrittsquerschnitt austretenden
Wassers mit aus dem das Walzgut heranbringenden Zuführrohr
angesauter Luft mit entsprechend unterschiedlichen Anteilen
beider Medien an der Mischung erzeugt.
Dieses Arbeitsverfahren, bei dem dem Kühlwasser, bevor es
nach Austritt aus dem Austrittsquerschnitt der Ringdüse in
das Walzgutführungsrohr eintritt, Luft in mehr oder weniger
großen Mengen begemischt wird (Perlator-Effekt) erlaubt es,
die jeweils gewünschten Wäremübergangszahlen in weiten Gren
zen zu ändern und bei im übrigen, im wesentlichen unverän
derten Ausgangsbedingungen wie Wasserzulaufdruck und Wasser
zulauftemperatur reproduzierbar einzustellen. Die Druck- und
Durchflußverhältnisse innerhalb des jeweiligen Walzgutfüh
rungsrohres bleiben dabei über diesen großen Regelbereich im
Gleichgewicht und stabil. Mit Hilfe dieser Änderungen des
Mischungsverhältnisses von Wasser und Luft und ggfs. noch
des Zulaufdrucks lassen sich bei entsprechender Ausgestal
tung der Vorrichtungselemente temperaturkontrollierte Walz
ergebnisse erzielen, die denen der bisherigen Nachbehandlung
des Walzgutes in Luft - o. dergl. Kühlstrecken entsprechen
und diese z.T. zu übertreffen vermögen. Der Einstellbereich
der Wärmeübergangszahlen reicht dabei von ca. 1000 bis min
destens 35 000W-(m2K). Um diese zu erreichen, können die
Luftanteile der Mischung erfindungsgemäß zwischen 0 und 90
Vol.% betragen.
Wie die Erfindung weiter vorsieht kann bei Führung des Walz
gutes durch mehrere hintereinander angeordnete Walzführungs
rohre mit jeweils einstellbaren Ringdüsen so verfahren wer
den, daß die Kühlung des Walzgutes in den einzelnen aufein
anderfolgenden Führungsrohren mit festlegbaren unterschied
lichen Einstellungen des jeweiligen Austrittsquerschnitts
der Ringdüsen und/oder des Zulaufdruckes des Wassers bewirkt
wird. Dies kann z.B. mit Hilfe eines fernsteuerbaren Ver
schiebeantriebs des Einlaufrohres im konischen Austritts
trichter eines Düsenkopfes erreicht werden.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann zur
Aufrechterhaltung des betrieblichen Gleichgewichtes in den
Walzgutführungsrohren zwischen Eingang und Ausgang hinter
dem Ausgang des Walzgutführungsrohres ein in und außer Ab
decklage bringbarer, elastisch abgestützter Ablenkdeckel
angeordnet werden der den aus dem Ausgang austretenden Kühl
wasserstrahl nach unten ablenkt, wenn in Pausen kein Walzgut
durch das Walzgutführungsrohr bewegt wird. Der Ablenkdeckel
verhindert dabei insb. bei größeren Durchmessern der Kühl
rohre und des Walzgutes, daß der Kühlwasserstrahl den, hin
ter dem Ausgang des Kühlrohres auf das Walzgut wirkenden,
dem Kühlwasserstrahl entgegengerichteten Abstreifstrahl des
Abstreifdüsenkopfes durchbricht und dadurch ggfs. Betriebs
störungen hervorruft. Es besteht dabei weiter die erfin
dungsgemäße Möglichkeit, die Schwenkwinkelposition des Ab
lenkdeckels und die Umfangsposition des Walzgutes erfassende
und meldende Sensoren und eine diesen nachgeschaltete Steu
ereinrichtung vorzusehen, die den Schwenkwinkel des Ablenk
deckels so einsteuert, daß dessen Außenkante einen festleg
baren Abstand über dem durchlaufenden Walzgut einhält. Mit
dieser Maßnahme wird verhindert, daß die Kante des Ablenk
deckels auf dem Außenumfang des Walzgutes aufliegt und dabei
Veränderungen bzw. Beschädigungen der Walzgutoberfläche
hervorruft.
Schließlich besteht erfindungsgemäß noch die Möglichkeit,
das Walzgutführungsrohr in zwei Teilrohre aufzuteilen, wenn
die rechnerisch erforderliche Länge eines einzigen Rohres
einen zu großen Druckabfall im Rohr zur Folge haben würde.
In diesem Fall würde bei diesen Teilrohren deren jeweiliger
Ausgang und Eingang sich koaxial stirnseitig mit Abstand
einander gegenüberliegen, wobei der Eingang des zweiten
Teilrohres in bekannter Weise als Einlauftrichter und der
Ausgang des ersten Teilrohres aus einem sich in Strömungs
richtung konisch verjüngenden Rohrabschnitt, der in einen
zylindrischen Rohrabschnitt übergeht, ausgebildet sind, der
sich konisch verjüngende Rohrabschnitt und der zylindrische
Rohrabschnitt zur Rohrmittenachse hin offene Längsausnehmun
gen aufweisen. Der Gesamtquerschnitt dieser Längsausnehmun
gen wird dabei so bemessen, daß der Durchgangsquerschnitt
dieser beiden Rohrabschnitte etwa gleich dem Durchgangs
querschnitt des ersten Teilrohres ist.
Die Aufteilung des Walzgutführungsrohres bringt den weiteren
Vorteil mit sich, daß bei etwaigen Störungen während des
Kühlbetriebes die in den Führungsrohren befindlichen Walz
gutabschnitte einfacher aus diesen kürzeren Rohren ausge
bracht werden können.
Die Erfindung wird anhand des in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. In der Zeichnung zei
gen
Fig. 1 die Gesamtvorrichtung von der Seite gesehen im
Axialschnitt,
Fig. 2 u. 3 Einzelheiten aus Fig. 1 ebenfalls im Axial
schnitt in vergrößertem Maßstab,
Fig. 4 u. 5 eine weitere Einzelheit aus Fig. 1 im Axial-und
im Radialschnitt im vergrößertem Maßstab,
Fig. 6 u. 7 zeigt - Temperaturdiagramme von Abläufen der
Arbeitsverfahren.
Wie aus den Fig. 1 bis 3 zu ersehen ist in einem Gehäuse 1
ein aus Teilrohren 2 a und 2 b bestehendes Walzgutführungsrohr
FR ortsfest im Gehäuse 3 angeordnet. Auf die Eingangsseite E
des Teilrohres 2 a ist der Düsenkopf DK aufgesetzt und auf
die Ausgangsseite A des Teilrohres 2 b ein Zentrieransatz ZA
hinter dem außerhalb des Rohrteils 2 b ein Ablenkdeckel 4 im
Gehäuse 1 angelenkt ist. Mit Abstand hinter dem Ausgang A
des Teilrohres 2 b ist ein Abstreifdüsenkopf ADK ebenfalls
ortsfest im Gehäuse 1 angeordnet. Düsenkopf DK und Abstreif
düsenkopf ADK sind mit einem Verteilrohr 5 an die Wasserzu
leitung ZL angeschlossen. Unterhalb der Teilrohre 2 a und 2 b
sowie des Düsenkopfes DK des Zentrieransatzes ZA und des
Abstreifdüsenkopfes ADK ist eine Sammelwanne 6 angeordnet,
die zu einem Abfluß 7 führt.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich bildet der Düsenkopf DK mit einem
konischen Ansatz 8 und einem gewindegeführten Einlaufrohr 9,
dessen konische Spitze 9 a in den konischen Ansatz 8 ragt
eine Ringdüse deren Austrittsquerschnitt durch Drehen des
Einlaufrohres 9 im Gewinde 8 a des Düsenkopfes DK veränderbar
ist. Der Drehantrieb besteht aus einem auf das Einlaufrohr 9
aufgesetzten Schneckenrad 10 und der mit diesem kämmenden
Schneckenwelle 11, deren Antrieb nicht dargestellt ist. Das
Wasser wird die Düsenkopf DK in Richtung des Pfeils R 4 von
dem Verteilrohr 5 (Fig. 1) zugeführt. Der konische Einsatz
8 a des Düsenkopfes DK ist mit dem Eingang E des Führungsroh
res FR verbunden.
Wie Fig. 3 zeigt ist hinter dem Ausgang A des Drahtführungs
rohres FR auf nicht dargestellte Weise am Gehäuse 1 um ein
Drehlager DL schwenkbar der Ablenkdeckel 4 angeordnet, der
durch nicht dargestellte Federn oder andere Elemente ela
stisch abgestützt aus der strichpunktiert wiedergegebenen
Ablenkstellung in die in vollen Linien wiedergegebene Durch
gangsstellung schwenkbar ist. Der in der mit R 6 angedeuteten
Durchlaufrichtung hinter diesem Ablenkdeckel 4 angeordnete
Abstreifdüsenkopf ADK bildet wie der Düsenkopf DK mit einem
konischen Ansatz 12 und einem Einlaufrohr 13 eine Ringdüse
deren Austrittsquerschnitt der Durchlaufrichtung R 6 entge
gengerichtet ist.
In Durchflußrichtung R 6 vor dem Ablenkdeckel 4 (Fig. 1) ist
am Ausgang A des Walzgutführungsrohres, wie bekannt, ein
Rohransatz 14 angeordnet der einen sich in Durchflußrichtung
konisch verjüngenden Rohrabschnitt 14 a und einen sich daran
anschließenden zylindrischen Austritts-Rohrabschnitt 14 b
aufweist (vgl. Fig. 4 und 5). Beide Rohrabschnitte 14 a und
14 b weisen zur Rohrmittenachse hin offene nutenförmige
Längsausnehmungen 16, hier mit kreisabschnittsförmigem Quer
schnitt auf. Der Gesamtdurchgangsquerschnitt dieser Längs
ausnehmungen 16 ist etwa so groß wie der Durchgangsquer
schnitt des zuführenden Teilrohres 2 a.
Die Vorrichtung wird nach dem erfindungsgemäßen Arbeitsver
fahren wie folgt betrieben:
Das Walzgut D wird von einem nicht dargestellten Zuführungs
rohr in Richtung des Pfeils R 6 (Fig. 1 und Fig. 2) herange
bracht in das Einlaufrohr des Düsenkopfes DK ein- und weiter
in die Eingangsseite E des Drahtführungsrohres FR geführt.
Das über das Verteilrohr 5 in den Düsenkopf DK geleitete
Kühlwasser tritt durch den von der konischen Spitze 9 a des
Einlaufrohres 9 und der Innenwand des konischen Ansatzes 8
gebildeten Austrittsquerschnitt der Ringdüse in den dahin
terliegenden, erheblich größeren Querschnitt des konischen
Ansatzes ein. Durch Drehen des Einlaufrohres 9 im Gewinde 8 a
des Düsenkopfes 8 wird die konische Spitze 9 a des Einlauf
rohres 9 axial in Einlaufrichtung R 6 so lange verschoben,
bis der durch den Eintritt des Wassers aus dem Austritts
querschnitt der Ringdüse in den größeren Querschnitt des
konischen Ansatzes 8 a erzeugte Unterdruck aus dem inneren
Rohrteil 9 b des Einlaufrohres 9 die den Draht D umgebende
Luft in der vorberechneten Teilmenge ansaugt. Die entstande
ne Wasser-Luft-Mischung wird dann in dem Walzgutführungs
rohr, den Außenumfang des Walzgutes D umschließend, weiter
geführt, kühlt das Walzgutwährend des Durchgangs durch das
Walzgutführungsrohr FR ab und wird nach Verlassen des Walz
gutführungsrohres FR im Ausgang A in bekannter Weise durch
einen der Durchlaufrichtung R 6 geneigt entgegengerichteten
Wasserstrahl aus der Ringdüse des Abstreifdüsenkopfes ADK
von der Umfangsfläche des Walzgutes D entfernt. Der Ablenk
deckel 4 befindet sich in dieser Betriebsphase in der in
Fig. 3 in vollen Linien wiedergegebenen Durchgangsstellung.
Wenn das durchlaufende Walzgut D den Ausgang A des Walzgut
führungsrohres FR verlassen hat und kein weiteres Walzgut
folgt, bewegt sich der Ablenkdeckel 4 in die in strichpunk
tiert wiedergegebene Ablenkstellung und bewirkt ein Ablenken
des aus dem Ausgang A des Walzgutführungsrohres FR austre
tenden Kühlwasserstrahls nach unten, wobei er gleichzeitig
die für den Walzgutdurchgang durch das Walzgutführungsrohr
notwendigen Druckverhältnisse in diesem aufrechterhält bzw.
stabilisiert. Durch das Ablenken des Kühlwasserstrahls mit
Hilfe des Ablenkdeckels 4 wird, wie bereits erläutert, ver
hindert, daß der Kühlwasserstrahl den entgegengerichteten
Wasserstrahl des Abstreifdüsenkopfes ADK durchbricht und
dadurch Betriebsstörungen hervorruft bzw. es erforderlich
macht, daß der Wasserstrahl aus dem Abstriefdüsenkopf ADK
erheblich verstärkt werden muß, was einen großen zusätzli
chen Wasserverbrauch zur Folge haben würde.
Das Walzgutführungsrohr ist, wie aus Fig. 1 zu ersehen, in
zwei Teilrohre 2 a und 2 b aufgeteilt. Der Ausgang und der
Eingang beider Teilrohre 2 a, 2 b liegen sich an der Trenn
stelle koaxial stirnseitig mit Abstand gegenüber. Der Ein
gang des zweiten Teilrohres 2 b ist in bekannter Weise als
Einlauftrichter ausgebildet und der Ausgang des ersten Teil
rohres 2 a (vgl. Fig. 4 und 5) weist Rohrabschnitte 14 a und
14 b auf, die zur Zentrierung des durchgeführten Walzgut
stranges in Strömungsrichtung konisch verjüngt bzw. zylin
drisch verlaufen. Um sicherzustellen, daß das Walzgut D beim
Durchgang durch diese beiden Rohrabschnitte 14 a und 14 b von
einem noch ausreichenden Mantel des Wasser-Luft-Gemisches
umgeben sind, dessen Kühlwirkung ja geringer ist als die
eines nur aus Wasser bestehenden Wassermantels, ist der
Durchgangsquerschnitt durch diese beiden Rohrabschnitte 14 a
und 14 b des Rohransatzes 14 durch nutenförmige Längsausneh
mungen 16 vergrößert worden.
Ein Beispiel des Kühlungsverlaufs beim Durchgang des Walz
gutes durch das Walzgutführungsrohr FR ist in Fig. 6 in
einem Diagramm angedeutet. Das Diagramm gibt den Temperatur
verlauf des Außenumfangs des Walzgutes mit der Kurve 1, des
Durchschnitts mit der Kurve 2 und des Kerns mit der Kurve 3
wieder und zeigt, daß das Walzgut nach Verlassen des Walz
gutführungsrohres FR während 8 sec bereits so gekühlt worden
ist, daß eine den gesamten Walzgutquerschnitt umfassende
Absenkung der Temperatur auf 600°C erzielt worden ist. Die
hierbei erforderliche niedrige Wärmeübergangszahl ist jedoch
nur bei einem Wasser-Luft-Gemisch mit hohem Luftanteil er
reichbar und erfordert ein sehr langes, für den Walzbetrieb
nicht geeignetes Kühlrohr.
Aus dem Diagramm nach Fig. 7 geht hervor, daß ein ähnliches
Ergebnis mit hintereinander angeordneten Walzgutführungs
rohren erreicht werden kann, deren Gesamtlänge nur halb so
groß ist wie die des Walzgutführungsrohres nach Fig. 6 (Ab
kühlung in 4 sec). Hierbei werden durch unterschiedliche
Bemessung der Anteile von Luft und Wasser in dem Wasser-
Luft-Gemisch unterschiedliche Wärmeübergangszahlen einge
stellt, so daß eine Unterschreitung der Oberflächentempera
tur unter eine werkstoffabhängige Oberflächentemperatur
vermieden wird.
Claims (9)
1. Arbeitsverfahren zum temperaturkontrollierten Kühlen von
Walzgut während und nach der Walzverformung in von Wasser
durchströmten Walzgutführungsrohren denen das Wasser mit
voreinstellbarem Zulauf Druck aus einer den in einem
Zuführrohr hereingebrachten Walzgut umfassenden Ringdüse
mit veränderbarem Austrittsquerschnitt zugeführt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Größe des Austrittsquerschnitts und/oder des
Zulaufdrucks veränderbar, so bemessen wird, daß die Ring
düse (8, 9 a) als Injektionsdüse wirksam werdend Mischun
gen des aus dem Austrittsquerschnitt austretenden Wassers
mit aus dem Zuführrohr angesaugter Luft mit entsprechend
unterschiedlichen Anteilen an der Mischung erzeugt.
2. Arbeitsverfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Luftanteile der Mischung zwischen 10 und 90 Vol.%
betragen.
3. Arbeitsverfahren nach Anspruch 2,
mit Führung des Walzdrahtes durch mehrere hintereinander
angeordnete Drahtführungsrohre mit jeweils einstellbaren
Ringdüsen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die durch das Mischungsverhältnis Wasser/Luft ein
stellbaren Wärmeübergangszahlen im Kühlrohr 1500 bis
35 000 W/(m2×K) betragen.
4. Arbeitsverfahren nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 3 mit Führung des Walzguts durch
mehrere hintereinander angeordnete Walzgutführungsrohre
mit jeweils einstellbaren Ringdüsen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kühlung des Walzgutes in den einzelnen aufeinan
derfolgenden Führungsrohren (FR) mit festlegbaren unter
schiedlichen Einstellungen des jeweiligen Austrittsquer
schnitts der Ringdüsen (8, 9 a) und/oder des Zulaufdruckes
des Wassers bewirkt wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den
Ansprüchen 1 bis 4,
gekennzeichnet durch
einen fernsteuerbaren Verschiebeantrieb (8 a, 10, 11) des
Einlaufrohres (9).
6. Arbeitsverfahren nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Einlaufrohr (9) mit dem Düsenkopf (DK) durch ein
Schraubgewinde verbunden ist und außerhalb des
Düsenkopfes (DK) ein Schneckenrad (10) trägt, das von
einer Schneckenwelle (11) antreibbar ist.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
oder mehreren der Ansprüchen 1 bis 3 und/oder nach An
spruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß hinter dem Ausgang (A) des von dem Wasser-Luftgemisch
durchströmten Walzgutführungsrohres (FR) ein in und außer
Abdecklage bringbarer elastisch abgestützter, den Quer
schnitt des Ausgangs (A) teilweise abdeckender Ablenk
deckel (4) angeordnet ist.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach den Ansprüchen 1 bis 4 und nach Anspruch 7,
gekennzeichnet durch
die Winkelposition des Ablenkdeckels (4) und die Umfangs
position des Walzgutes erfassende und meldende Sensoren,
und eine diesen nachgeschaltete Steuereinheit, die den
Schwenkwinkel des Ablenkdeckels (4) so einsteuert, daß
dessen Außenkante einen festlegbaren Abstand über dem
durchlaufenden Walzgut (D) einhält
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach den Ansprüchen 1 bis 4 und
nach den Ansprüchen 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Walzgutführungsrohr (FR) in zwei Teilrohre (2 a,
2 b) aufgeteilt ist, deren jeweiliger Ausgang und Eingang
sich koaxial stirnseitig mit Abstand einander gegenüber
liegen, wobei der Eingang des zweiten Teilrohres (2 b) in
bekannter Weise als Einlauftrichter und der Ausgang des
ersten Teilrohres (2 a) aus einem sich in Strömungsrich
tung konisch verjüngenden Rohrabschnitt (14 a) besteht,
der in einen zylindrischen Rohrabschnitt (14 e) übergeht,
und dabei beide Rohrabschnitte (14 a, 14 b) zur Rohrmitten
achse hin offene nutenförmige Längsausnehmungen (16)
aufweisen, deren Gesamtquerschnitt so bemessen ist, daß
der Durchgangsquerschnitt dieser beiden Rohrabschnitte
(14 a, 14 b) etwa gleich dem Durchgangsquerschnitt des
ersten Teilrohres (2 a) ist.
Priority Applications (5)
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Publications (1)
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Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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CN101618405B (zh) * | 2009-07-21 | 2013-02-27 | 南通宝钢钢铁有限公司 | 一种可调环状旋流式冷却方法 |
CN109237046A (zh) * | 2018-11-01 | 2019-01-18 | 江铜华北(天津)铜业有限公司 | 一种铜线生产线冷却箱用密封结构 |
-
1987
- 1987-10-22 DE DE19873735790 patent/DE3735790A1/de not_active Withdrawn
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CN102168964B (zh) * | 2010-11-27 | 2015-12-09 | 合肥市百胜科技发展股份有限公司 | 测径仪导卫 |
CN109237046A (zh) * | 2018-11-01 | 2019-01-18 | 江铜华北(天津)铜业有限公司 | 一种铜线生产线冷却箱用密封结构 |
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