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Vorrichtung zum Streuen von Dünger
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum flächigen Streuen von
Dünger, bestehend aus einem Fahrzeug, z. B.
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einem Schlepper, mit einer Zapfwelle und einem aufgesattelten oder
angehängten Streuaggregat, das einen Vorratsbehälter mit Auslauföffnungen, darunter
angeordnete Dosierorgane sowie mehrere an diese mit Einlauföffnungen anschließende,
zu beiden Seiten und senkrecht zu der Fahrzeuglängsachse sich erstreckende, an ein
Fördergebläse angeschlossene Streuleitungen aufweist, die in unterschiedlichem Abstand
von der Fahrzeuglängsachse an Streuöffnungen mit Verteilerorganen enden.
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Vorrichtungen dieser Art, die - im Gegensatz zu Schleuderstreuern
- auch als Gebläsestreuer bezeichnet werden, werden insbesondere zum großflächigen
Streuen von Düngern oder ähnlichen schüttgutartigen landwirtschaftlichen Produkten
verwendet. Sie können mit großen Arbeitsbreiten bis zu 18 m und mehr eingesetzt
werden. Bei kleineren bis mittleren Arbeitsbreiten ist das komplette Streuaggregat
als Baueinheit beispielsweise an das Dreipunktgestänge eines Schleppers angekuppelt,
während bei größeren Arbeitsbreiten, die zugleich größere Vorratsbehälter erfordern,
dieser von dem Streuaggregat getrennt und auf dem Fahrzeug unmittelbar aufgesattelt
wird,
während alle übrigen Bauteile des Streuaggregates am Dreipunktgestänge des Schleppers
angekuppelt werden (P 34 29 042.7). Stattdessen ist es auch möglich, das gesamte
Streuaggregat mit großvolumigem Vorratsbehälter auf einem Anhänger anzuordnen (FR-OS
77 06 437).
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Bei allen bekannten Gebläsestreuern, ob im aufgesattelten oder mitlaufenden
Betrieb, wird das Gebläse von der Zapfwelle des Fahrzeugs angetrieben. Zu diesem
Zweck muß an die Zapfwelle eine Gelenkwelle angekuppelt werden, von der aus das
Gebläse über einen Riemenantrieb oder dergleichen angetrieben wird. Soll das Streuaggregat
auch für die Spätdüngung eingesetzt werden, so erfordert dies eine Weitwinkelgelenkwelle,
um die Höhendifferenz des Streuaggregates zwischen der Stellung für die Normal düngung
und der angehobenen Stellung für die Spätdungung zu überwinden. Dadurch wird die
gesamte Getriebekette zwischen Zapfwelle und Gebläse aufwendig und schwer. In der
Regel muß auch noch ein Freilauf vorgesehen werden, damit bei stehender Zapfwelle
das Gebläse mit seiner großen Schwungmasse auslaufen kann. Allgemein wird von Gebläsestreuern
dieser Art eine maximale Nutzlast an Dünger sowie andererseits eine kurze Bauweise
gefordert, damit die Lenkfähigkeit und Gebäudegängigkeit des Fahrzeugs nicht durch
einen zu weit hinten liegenden Schwerpunkt des Streuaggregates leiden. Diese Forderungen
wiederum führen zu einer kürzestmöglichen Bauweise und damit zu außerordentlich
beengten Platzverhältnissen, so daß das Ankuppeln des Streuaggregates sowie die
Inspektion und Wartung der Bauteile der Getriebekette umständlich und zeitraubend
ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Platzbedarf und den
Bau- und Wartungsaufwand bei Vorrichtungen des eingangs genannten Aufbaus zu verringern
und trotz der beengten Platzverhältnisse eine größtmögliche Variationsbreite in
der Anordnung zu erhalten.
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Ausgehend von der eingangs genannten Vorrichtung wird
diese
Aufgabe dadurch gelöst, daß als Antrieb für das Gebläse ein unmittelbar auf die
Achse des Gebläseläufers aufgesetzter Hydraulikmotor dient und daß den Streuleitungen
zu beiden Seiten der Fahrzeuglängsachse je ein Gebläse zugeordnet ist.
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Die Erfindung löst sich von dem bisher bei Gebläsestreuern üblichen
Prinzip der Ankopplung des Streuaggregates an die Zapfwelle und schlägt stattdessen
einen hydraulischen Eigenantrieb für das Gebläse vor. Solche Hydraulikantriebe zeichnen
sich durch geringeren Bauaufwand bei geringem Gewicht aus. Es entfallen alle Bauteile
der üblichen Getriebekette zwischen Zapfwelle und Achse des Gebläseläufers. Dadurch
läßt sich das Gewicht erheblich reduzieren. Wartungsintensive Teile, wie Wellenlager,
Keilriemen etc. sowie die damit einhergehenden Störquellensind durch die Erfindung
beseitigt.
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Der Platzbedarf eines Hydraulikmotors ist gegenüber dem herkömmlichen
Antrieb wesentlich geringer, so daß der eingesparte Platz zur Erhöhung der Nutzlast
zur Verfügung steht.
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Das umständliche Ankuppeln an die Zapfwelle entfällt. Es muß lediglich
für eine Verbindung zwischen dem Hydraulikmotor und der Hydraulikanlage des Schleppers
gesorgt werden, die - da nicht ortsgebunden - weniger umständlich hergestellt werden
kann. Die Beweglichkeit des Streuaggregates relativ zum Fahrzeug wird aufgrund fehlender
Wellenverbindungen in keiner Weise behindert, so daß auch ein hohes Anheben für
die Spätdüngung möglich ist.
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Dies setzt lediglich eine entsprechend lange und flexible Hydraulikleitung
voraus.
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Mit der erfindungsgemäßen Ausbildung ergbit sich der weitere entscheidende
Vorteil, daß das Gebläse nicht mehr in einer konstruktiv zwingend vorgegebenen Relation
zum Zapfwellenanrieb, sondern an beliebiger Stelle angeordnet werden kann. Auch
ist die Anordnung und Ausbildung des Gebläses nicht von der vorgegebenen Drehrichtung
der Zapfwelle abhängig. Ferner ist eine einfache Regelung und
Konstanthaltung
der Drehzahl möglich, wa be e-ta%m Z3 wellenantrieb mit schwankender und in manchen
Betriebszuständen zu niedriger Drehzahl nicht oder nur mit einem erheblichen Aufwand
möglich ist. Weiterhin eröffnet der Hydraulikantrieb die Möglichkeit, den Streuleitungen
an jeder Seite ein eigenes Gebläse zuzuordnen, deren L ei 5 tu nrj optimal an die
geforderte Streuleistung angepaßt werden kann. Es entfallen die bisher notwendigen
Luftumlenkungen mit ihren Strömungsverlusten und ihrem großen Platzbedarf.
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Es können insbesondere zwei identische Gebläse verwendet werden, die
lediglich mit gegenläufigem Drehsinn montiert werden müssen.
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Es ist zwar bei den Schleuderstreuern bekannt, die Streuscheibe unmittelbar
auf die Welle eines lydromotors aufzusetzen und diesen vom bordnetz des Schleppers
anzutreiben (Werbeschrift "Diadem" ES 450 - 1400 HYDRO der Firma Heinrich Wilhelm
Dreyer Landmaschinenfabrik) doch konnte diese Technik keine Anregungen zur Erfindung
geben, da es dort nur um das günstigere Drehzahl verhalten geht, nicht aber um die
Lösung der bei Gebläsestreuern auftretenden Probleme hinsichtlich Bau- und Wartungsaufwand
sowie Nutzlast. Es können beide Gebläse eine gemeinsame Achse aufweisen, auf der
der Hydraulikmotor sitzt oder aber mit je einem Hydraulikmotor versehen sein, wobei
dann beide Hydraulikmotoren synchron laufen und für gleiche Streuleistung auf beiden
Seiten sorgen. In diesem Fall ist es ferner möglich, die beiden Gebläse gegensinnig
umlaufen zu lassen und somit die Drehrichtung und den Druckstutzen der Gebläse bei
kürzesten Strömungswegen und geringster Umlenkung auf die Streuleitungen an beiden
Fahrzeugseiten auszurichten. Dabei können zwei identische Gebläse verwendet werden,
die lediglich umgekehrt eingebaut werden, um eine gegensinnige Drehrichtung zu erhalten.
In einer Abwandlung kann der Hydraulikmotor auf der Achse nur eines Gebläseläufers
sitzen und der andere über ein Stirnradgetriebe, gegebenenfalls mit Drehrichtungsumkehr,
angetrieben sein.
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In bevorzugter Ausführung der Erfindung ist der Hydraulikmotor über
eine Leitung an eine Hydraulikbumpe angeschlossen, die ihrerseits an die Zapfwelle
angekuppelt ist.
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Diese Ausbildung ist insbesondere dann von Vorteil, wenn Fahrzeuge
ohne Hydraulik-Arbeitskreis eingesetzt werden sollen oder aber die Leistungsaufnahme
des Gebläses, insbesondere bei großen Streubreiten, größer ist als die Leistungsabgabe
des bordeigenen Hydraulikkreises.
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Bei dieser Ausführungsform ist der Hydraulikmotor vorteilhafterweise
mit einer Rücksaugeinrichtung ausgestattet, die ein Auslaufen des Gebläseläufers
bei stillstehender Zapfwelle gestattet. Ferner kann eine Regeleinrichtung zur Konstanthaltung
der Drehzahl des Hydraulikmotors unabhängig von der Zapfwellen-Drehzahl vorgesehen
sein.
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Um eine weitere Gewichtsreduzierung zu ermöglichen und die notwendige
Hydraulikleistung für den Antrieb des Gebläses zu minimieren, besteht der Gebläseläufer
vorzugsweise aus Kunststoff.
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Die erfindungsgemäße Ausbildung des Antriebs ermöglicht eine Anordnung
wenigstens eines der Gebläse quer zur Fahrtrichtung. Eine solche Ausbildung ist
bei dem herkömmlichen Zapfwel lenantrieb nicht oder nur mit unvertretbar hohem Kostenaufwand
möglich, da dies ein Winkelgetriebe mit entsprechender Halterung und zusätzlichem
Platz erfordern würde. Das Gebläse kann stehend (schmale Bauweise) oder liegend
(flache, tiefliegende Bauweise) angeordnet werden.
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Dies ergibt den Vortei-l, daß in der Baurichtung, d. h.
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in der Breite oder Höhe des Streuaggregates, nur wenig Platz benötigt
wird und die Platzersparnis zur Erhöhung der Nutzlast zur Verfügung steht, während
bei herkömlnlicher Anordnung der voll ständige Druchmesser des Gebläses für die
Breitennutzung des Vorratsbehälters verloren geht.
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Bei Vorrichtungen der eingangs genannten Art ist es bekannt,
daß
der Vorratsbehälter einen von der Fahrzeuglängsachse dachförmig zu den Auslauföffnungen
abfallenden Boden aufweist. Bei einer solchen Ausbildung ist zumindest das mit seiner
quer zur Fahrzeuglängsachse angeordnete Gebläse, wie an sich bekannt , unterhalb
des dachförmigen Rodens angeordnet. Bei dieser Ausführungsform erstreckt sicli das
Gebläse mit seiner größeren Ausdehnung in Durchmesserrichtung entweder in Fahrtrichtung
oder es liest; horizontal und quer an der tiefsmögl ichen Stelle, so daß der Ram
unterhalb des Bodens weitgehend freibleibt und der Neigungswinkel der Bodenflächen
entsprechend flacher ultii damit die Nutzlast im Vorratsbehälter entsprechend größer
sein kann Diese Anordnung kann selbstverrlaändlich auch für beide Gebläse vorgesehen
sein.
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Bei dem eingangs geschilderten Gebläsestreuer ( 34 2? 04-?) sitzt
der Vorratsbehälter mit je einer Auslauföffnung an beiden Fahrzeugseiten und darunter
angeordneten Dosierorganen für die Streuleitungen jeder Fahrzeugseite atof dem Fahrzeug
selbst, während die restlichen Bauteile des Streuaggregates, insbesondere die Streuleitungen
und das Gebläse, an einem Rahmen angeordnet sind, der seinerseits an das Dreipunktgestänge
des Fahrzeugs angekuppelt ist.
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Um die Hubhöhe, z. B. für die Spätdüngung, noch zu erhöhen, kann an
dem Rahmen noch ein Hubrahmen angeordnet sein. Von dem darauf angeordneten, bezüglich
der Streuleitungen also ortsfesten Gebläse mit zwei Abgängen für die Streuleitungen
an jeder Fahrzeugseite führt eine weitere Druckleitung unter den Vorratsbehälter
auf dem Fahrzeug und über Luftverteiler zu den Dosierorganen um den dort austretenden
Dünger über je eine pneumatische Förderleitung jeweils einer Streuleitung auf den
Hubrahmen zuzuführen.
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Das Gebläse dient also nicht nur der Verteilung des Düngers sondern
auch der Zwischenförderung und muß demgemäß eine große Förderleistung bei entsprechender
Bau größe erbringen.
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Die Druckleitung(en) für die Zwi s chenfördertt Og muß eine Länge
und außerdem Führungsmittel aufweisen, um den Abstand zwischen deitt Vorratsbehälter
u iid dem Gebläse überbrücken und im übrigen der Relativbewegung zwischen diesen
(Ilubbewegung des Dreipunktgestänges u od tlcs Hubrahmens) in 1 gen
zu
können. Es sind dort auch. zw-ei äu£. dem Mrub;^-«hmen hintereinander angeordnete
Gebläses eines fur die -Zwischenförderung, das andere für die Düngerverteilung -
vorbeschrieben.
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Mit dem erfindungsgemäßen Prinzip läßt sich dieser Aufbau dadurch
beträchtlich vereinfachen, daß für die pneumatischen Förderleitungen ein gesondertes
Fördergebläse vorgesehen ist, das hydraulisch angetrieben und auf dem Fahrzeug angeordnet
ist. Damit sind für die bloße Zwischenförderung und für die Verteilung des Düngers
jeweils eigene Gebläse bei optimaler Zuordnung vorgesehen, so daß ihre Leistung
und Baugröße an den jeweiligen Bedarf angepaßt werden kann und vor allem jegliche
pneumatische Verbindung zwischen Fahrzeug einerseits und Streuaggregat andererseits
sowie die notwendigen Umlenkungen, die Hilfsmittel zum Nachführen der Druckleitung
etc. entfallen können. Das Streugebläse macht die Bewegungen des Streuaggregates
mit, so daß die Luftführung und die Streuleistung unabhängig von Höhenstellung des
Streuaggre-gates immer gleich bleibt. Ferner wird das am Dreipunktgestänge sitzende
Streuaggregat gewichtsmäßig erheblich entlastet und somit der Gesamtschwerpunkt
in günstiger Weise nach vorne verlagert.
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Bauartbedingt befindet sich bei dem vorbeschriebenen Gebläsestreuer
der Ausgangsstutzen des Gebläses bzw. des hinteren Gebläses nahe der am weitesten
innen liegenden Verteilerorgane an den Streuleitungen, so daß nicht zuletzt aufgrund
der großen Saugleistung die Gefahr besteht, daß die austretenden Düngerpartikel,
aufgewirbelter Staub etc. mit angesaugt werden. Bei der erfindungsgemäßen Ausbildung
läßt sich dies durch den geringeren Raumbedarf und die größere Freizügigkeit in
der Anordnung des Streugebläses ohne weiteres vermeiden.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann das Fördergebläse an das Hydrauliknetz
des Fahrzeugs angeschlossen sein, da es eine relativ geringe Leistungsaufnahme aufweisen
kann, die nur ausreichen muß um den Dünger gerade bis in die Streuleitungen zu fördern,
wo er mit relativ geringer kinetischer Energie ankommen kann. Es können ferner -wie
bei den Streugebläsen - für die pneumatischen Förderleitungen jeder Fahrzeugseite
je ein Fördergebläse mit
hydraulischem Antrieb vorgesehen sein.
Schließlich können für das bzw. die Fördergebläse, wie auch für die Streugebläse
getrennt steuerbare Hydraulikkreisläufe vorgesehen sein.
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Zweckmäßigerweise ist zumindest für die Gebläse. für die Streuleitungen
ein Drehzahlmesser vorgesehen und auf dem Fahrzeug ein Drehzahl instrument angeordnet.
Dies ist insbesondere bei regelbarer Drehzahl des Hydraulikmotors, beispielsweise
zur Anpassung der Gebläseleistung an unterschiedliche Streubreiten von Vorteil.
Ferner kann auf dem Fahrzeug ein Druckanzeigeinstrument als Kontrollgerät und hinter
der Hydraulikpumpe ein Druckbegrenzungsventil als Drehzahl begrenzung und Sicherheitseinrichtung
angeordnet sein.
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Nachstehend ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels beschrieben. In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht
einer Ausführungsform der Vorrichtung für große Streubreiten; Fig. 2 eine schematische
Draufsicht auf die Darstellung gemäß Fig. 1 ohne das Fahrzeug; Fig. 3 eine Seitenansicht
einer anderen Ausführungsform der Vorrichtung für kleine bis mittlere Streubreiten;
Fig. 4 eine Stirnansicht auf die Vorrichtung gemäß Fig. 3; Fig. 5, 6 und 7 je eine
Draufsicht auf eine Vorrichtung gemäß Fig. 3 und 4 mit weiteren Abwandlungen.
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Die in Fig. 1 und 2 gezeigte Vorrichtung ist weitgehend Gegenstand
der nicht vorveröffentlichten Patentanmeldung P 34 29 042 und wird deshalb nachfolgend
beschrieben: Auf der Pritsche eines Fahrzeugs 1, z. B. eines Systemschleppers, ist
ein großvolumiger Vorratsbehälter 2 aufgesattelt, der das Streugut aufnimmt. Der
Systemschlepper weist ferner ein Dreipunktgestänge 3 aus zwei Unterlenkern 4 und
einem Oberlenker 5 auf, an dem der Rahmen 6 eines Streuaggregates 7 angebracht ist.
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Das Streuaggregat 7 besteht in herkömmlicher Weise aus mehreren parallel
nebeneinander angeordneten Streuleitungen 8, die sich von der Fahrzeuglängsachse
aus in Bündeln nach außen erstrecken und in unterschiedlichem Abstand an Verteilerorganen
9 ausmünden. Diese Verteilerorgane bestehen beispielsweise aus Pralltellern, die
vor den nach hinten abgebogenen Oeffnungen der Streuleitungen angeordnet sind. Wenigstens
einer der Streuleitungen auf beiden Seiten der Fahrzeuglängsachse - beim gezeigten
Ausführungsbeispiel die Streuleitung 10 - ist über eine Umlenkung nach innen zur
Fahrzeuglängsachse hin geführt, um auch in der Flucht hinter dem Vorratsbehälter
2 bzw.
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dem Fahrzeug 1 das Streugut zu verteilen.
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Das Streuaggregat weist ferner ein Gebläse 11 (Fig. 2) auf, auf dessen
in Fahrtrichtung verlaufender Achse 12 ein Hydraulikmotor 17 sitzt, der an eine
Hydraulikpumpe 15 auf der Zapfwelle (nicht gezeigt) des Systemschleppers oder an
dessen Hydrauliknetz angekuppelt wird.
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das Gebläse 11 besitzt einen Druckstutzen 13; der zu einem Luftverteiler
14 führt, der sich über die gesamte Breite der Streuleitungen 8 an einer Fahrzeugseite
erstreckt und die Luft auf die einzelnen Streuleitungen verteilt.
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Auf der gleichen Achse oder einer Achse 12a sitzt parallel ein weiteres
Gebläse 11a , das über einen Druckstutzen 13a und einen Luftverteiler 14a auf die
Streuleitungen 8 an der anderen Fahrzeugseite arbeitet. Das Gebläse 12a kann
einen
eigenen Hydraulikmotor 17a aufweisen. Unmittelbar hinter den Luftverteilern 14,
14a setzen die Streuleitungen 8 mit je einem Injektor (nicht gezeigt) an, oberhalb
der ein über sämtliche Leitungen geführter Kasten 16 zur Aufgabe des Streugutes
angeordnet ist. Die Streuleitungen 8 können um eine nicht gezeigte Achse nach ob2n
in eine Transportstellung geklappt und zugleich zu kürzeren Paketen mit relativ
geringer Höhe zusammengefaltet werden.
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Der auf dem Systemschlepper aufgesattelte Vorratsbehälter 2 weist
einen beiderseits der Fahrzeuglängsachse dachförmig abfallenden Boden 29 (Fig. 1)
und jeweils nahe der Seitenbegrenzung des Vorratsbehälters angeordnete Auslau föffnu
ngen auf, in deren Bereich Dosierorgane 18 in Form von achsparallel angeordneten
Nocken rädern gelagert sind. Unterhalb der Dosierorgane 18 sind Dosierschalen 19
unter federnder Anlage an den Dosierorganen angeordnet, über die das dosierte Streugut
in Auffangschalen 20 gelangt.
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Jede Auffangschale 20 gehört einer pneumatischen Förderleitung 21
an, wobei die Anzahl der Förderleitungen der Anzahl der Streuleitungen 8 entspricht.
Es sind also die Förderleitungen 21 jeder Behälterseite, wie aus Figuren 2 und 3
ersichtlich, den Streuleitungen 8 des Streuaggregates 7 an der entsprechenden Fahrzeugseite
zugeordnet. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel sind jedem Dosierorgan drei Förderleitungen
zugeordnet, die demgemäß zu jeweils drei Streuleitungen führen: Die Förderleitungen
weisen im Bereich der Auffangschalen 20 wiederum je einen Injektor (nicht gezeigt)
auf, wobei allen Injektoren an einer Fahrzeugseite ein Luftverteiler 23 vorgeschaltet
ist, der an den Druckstutzen 24 eines Fördergebläses 25 (siehe Fig. 2) angeschlossen
ist. Im übrigen sind die Förderleitungen 21, wie Fig. 1 zeigt, nach hinten zum Streuaggregat
7 geführt. Sie weisen dort einen den Niveauunterschied überbrückenden, nach unten
gekrümmten Abschnitt 26 und daran anschließende senkrechte Abschnitte 27
auf,
die dann in den Aufgabekasten 16 oberhalb der Injektoren an den Streuleitungen 8
münden. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Rahmen 6 des Streuaggregates
7 über ein in der Fahrzeuglängsachse angeordnetes Pendellager 28 an eine Traverse
des Dreipunktgestänges 3 angeschlossen, so daß das gesamte Streuaggregat 7 um das
Lager 28 pendeln kann.
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Ist für die Spätdüngung eine größere Hubhöhe des Streuaggregates erwünscht,
als sie durch das Dreipunktgestänge 3 möglich ist, so kann dem Rahmen 6 ein Hubrahmen
zugeordnet sein, der mit dem Streuaggregat 7 höhenverschiebbar ist.
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Der Vorratsbehälter 2 und das Streuaggregat 7 können in gleicher Weise
auch in Verbindung mit einem Selbstfahrer oder auch einem Anhänger, sofern dieser
entsprechende Ankupplungsmöglichkeiten mit Hubeinrichtungen besitzt, eingesetzt
werden. Beim Aufsatteln auf einen Anhänger kann dieser mit einer Pflegebereifung
(großer Durchmesser, schmale Breite) ausgestattet werden.
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In den Figuren 3 bis 7 ist eine Ausführungsform der Vorrichtung in
mehreren Abwandlungen wiedergegeben, die insbesondere für kleine bis mittlere Streubreiten
bestimmt ist. Bei dieser Ausführungsform ist der Vorratsbehälter 2 Teil des Streuaggregates
7, das mit seinem Rahmen 6 an dem Dreipunktgestänge 3 bzw. dessen Oberlenker 4 und
5 angekuppelt ist. Der Vorratsbehälter 2 weist, wie bei der Ausführungsform gemäß
Fig. 1 und 2 einen von der Fahrzeuglängsachse dachförmig nach unten abfallenden
Boden 29 auf, der an der tiefsten Stelle Auslauföffnungen, darunter Dosierorgane
und darunter wiederum Einlauföffnungen aufweist, wie sie ähnlich mit Bezug auf Fig.
1 in Zusammenhang mit dem dort aufgesetzten Vorratsbehälter 2 beschrieben worden
sind. Zu beiden Seiten erstrecken sich wiederum Streuleitungen 8, die in Fig. 3
lediglich angedeutet sind.
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Unterhalb des dachförmigen Bodens sind wiederum zwei
Streugebl
äse 11, 11a auf einer gemeinsamen in Fahrtrichtung liegenden Achse 12 angeordnet,
auf der der Hydraulikmotor 17 sitzt, der bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig.
3 von einer an die Zapfwelle 30 angekuppelten Hydraulikpumpe 15 betrieben wird.
Zur Verbindung der Hydraulikpumpe 15 mit dem Hydraulikmotor 17 dient die Leitung
31, während die Rücklaufleitung 32 in einen Hydraulikbehälter 33 mündet, aus dem
die Hydraulikflussigkeit von der Hydraulikpumpe 15 über die Leitung 34 angesaugt
wird. Der Hydraulikbehälter 33 ist auf dem Rahmen 16 des Streuaggregates 17 montiert.
Fig. 4 zeigt die Anordnung von der Stirnseite,aus der besonders deutlich wird, daß
die Druckstutzen 14, 14a in strol,lungstechnisch und platzmäßig günstigster Ausbildung
angeordnet werden können und der Raum unterhalb des dachförmigen Bodens 29 nicht
verbaut ist, so daß sich eine gute Zugänglichkeit ergibt.
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Fig. 5 gibt eine abgewandelte Ausbildung wieder,bei der zwei Gebläse
35, 36 hintereinander angeordnet sind deren Läufer auf fluchtenden Achsen sitzen.
Dem Gebläse 35 ist der Hydraulikmotor 17 zugeordnet, während das in Fahrtrichtung
dahinter liegende Gebläse 36 einen eigenen Hydraulikmotor 37, der gleichfalls an
die Hydraulikpumpe 15 angeschlossen ist, aufweist. Diese Gebläse 35, 36 arbeiten
über jeweils einen Druckstutzen 13, 13a, auf je einen Luftverteiler 14, 14a, an
die die Streuleitungen 8 einer Fahrzeugseite angeschlossen sind.
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Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 6 sind zwei Gebläse 11, 11a - ähnlich
wie bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3 -in der Fahrzeugachse angeordnet und auf
ihren Achsen je ein Hydraulikmotor 17, 17a aufgesetzt. Die Gebläse 11, 11a weisen
wiederum je einen nach einer Seite abgehenden Druckstutzen 13 , 13a auf, an die
sich je ein Luftverteiler 14 14a anschließt. Bei dieser Ausführungsform sind die
ISydraulikmotoren 17, 1/ a über oine oder über je eine Druckleitung 38 und eine
Rücki aufl ei tung 39 unniittelbar
an das ortseigene Hydrauliknetz
des Fahrzeugs 1 angeschlossen. In diesem Fall bleibt die Zapfwelle 30 des Fahrzeugs
1 frei. Ferner sind die Ausgangsstutzen 40, 41 angedeutet.
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Beide Gebläse sind absolut identisch ausgebildet und lediglich gegeneinander
gesetzt, so daß die Gebläseläufer gegensinnig umlaufen.
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Schließlich zeigt Fig. 7 ein Ausführungsbeispiel , bei dem die Läufer
beider Gebläse quer zur Fahrtrichtung, in diesem Fall mit senkrecht stehender Achse
42 angeordnet ist, so daß der Gebläseläufer und das Gebläsegehäuse mit ihrer diametralen
Abmessung in einer Horizontalebene liegen.
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Dabei kann das Gebläse an der tiefst möglichen Stelle des Streuaggregates
angeordnet sein, so daß der dachförmige Boden so flach als es der Schüttwinkel des
Streugutes erlaubt, verlaufen kann. An die Gebläsegehäuse sind an etwa gegenüberliegenden
Stellen die Druckstutzen 13, 13a angesetzt, an die wiederum je ein Luftverteiler
14, 14a anschließt. Auf der Gebläseachse 42 sitzt, wie bei den zuvor beschriebenen
Ausführungsformen ,ein oder je ein Hydraulikmotor 17, der auch bei dieser Ausführungsform
über eine Druckleitung 38 und eine Rücksaugl ei tung 39 unmittelbar mit dem hydraulischen
Bordnetz des Fahrzeugs 1 verbunden ist. Statt der gezeigten Ausführung kann die
Achse der Gebläse auch horizontal und quer zur Fahrtrichtung angeordnet sein. Ebenso
ist es möglich, nur ein Gebläse quer oder beide Gebläse mit verschiedenen Querachsen
(horizontal und vertikal) anzuordnen.