DE3133562A1 - "verfahren zur herstellung fluessiger kohlenwasserstoffe" - Google Patents
"verfahren zur herstellung fluessiger kohlenwasserstoffe"Info
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Description
h
FRIED. KRUPP GESELLSCHAFT MIT BESCHRÄNKTER HAFTUNG
FRIED. KRUPP GESELLSCHAFT MIT BESCHRÄNKTER HAFTUNG
in Essen
Verfahren zur Herstellung flüssiger Kohlenwasserstoffe
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung flüssiger Kohlenwasserstoffe aus Kohle.
Zu den flüssigen Kohlenwasserstoffen, die nach diesem Verfahren hergestellt werden, gehören die Alkane,
die cycloalkane und die Aromaten, welche einen Siedepunkt
von 20 bis ca. 350 C haben und deren Moleküle 5 bis ca. 30 Kohlenstoffatome enthalten. Diese flüssigen
Kohlenwasserstoffe werden insbesondere zu Treib- und Schmierstoffen verarbeitet sowie als Heizöl und Chemie—
rohstoff eingesetzt.
Es ist bereits bekannt, daß aus Kohle durch katalytische Hydrierung Kohlenwasserstoffe gewonnen werden können.
Nach dem Bergius-Verfahren wird fein vermahlene Kohle mit Schweröl oder Teer unter Zusatz eines molybdänhaltigen
Katalysators zu einem Teig verrührt und anschließend bei 200 bis 300 atü und 450 bis 5OO °C mit Wasserstoff hydriert.
Das nach der Hydrierung anfallende Reaktions gemisch wird
durch Destillation getrennt und liefert Benzin, Gasöl und einen Rückstand, der erneut mit Kohlenstaub vermischt und
in den Hydrierungsprozeß zurückgeführt wird. Die nach dem Bergius-Verfahren hergestellten Kohlenwasserstoffe bestehen
zum überwiegenden Teil aus Alkanexi und cvcl°alkanen.
(siehe H.Beyer, "Lehrbuch der organischen Chemie" S. Hirzel Verlag, Leipzig, 1962, Seiten 63 bis 64}
EV 15/81
Bu/S
Bu/S
Ausgehend vom bekannten Bergius-Verfahren liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Gewinnung
flüssiger Kohlenwasserstoffe aus Kohle zu schaffen, das eine große Ausbeute erbringt, kostengünstig
sowie betriebssicher arbeitet, mit Kohle verschiedener Herkunft betrieben werden kann und lediglich
eine kleine Menge Abfallprodukte liefert.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zerkleinerte Kohle bei 380 bis 600 °C und
260 bis 450 bar mit Wasser behandelt wird ,daß gleichzeitig
oder unmittelbar nach der Wasserbehandlung bei gleichem Druck und gleicher Temperatur in Gegenwart
• eines Katalysators eine Hydrierung mit Wasserstoff erfolgt,
daß die Gasphase danach durch Senknng des Drucks und der Temperatur in ihre Bestandteile zerlegt wird,
die in mehreren Fraktionen anfallen, und dLaß aus dem
Kohlerückstand Energie und/oder Gas gewonnen wird. Die Vorschrift, die Wasserbehandlung und die Hydrierung bei
gleichem Druck und gleicher Temperatur dusrchzufuhren,
schließt natürlich die Möglichkeit ein, daß gewisse anlagenbedingte
Druck- und Temperaturänderuzigen auftreten können. Mit diesem Verfahren können bis zu 50 Gew.-% der
Kohle in flüssige Kohlenwasserstoffe umgewandelt werden, wobei Ausbeute und Zusammensetzung der flüssigen Produkte
unter anderem von der Herkunft und Zusammensetzung der Kohle abhängig sind. Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
gewonnenen flüssigen Kohlenwasserstoffe bestehen zum überwiegenden Teil aus Paraffinkohlenwasserstoffen
und enthalten eine schwankende Menge aromatische Kohlen-Wasserstoffe,
wobei der Anteil der Aromaten in den höher siedenden Fraktionen größer ist als in den niedrig siedenden
Fraktionen. Der Gehalt an Aromaten ist von der Herkunft der Kohle, der Zusammensetzung der Kohle und den Reaktionsbedingungen des erfindungsgemäßen Verfahrens abhängig.
Überraschenderweise hat
sich gezeigt, daß eine Behandlung der Kohle mit Wasser, das sich im überkritischen Zustand befindet, die Ausbeute
an flüssigen Kohlenwasserstoffen positiv beeinflußt. Das Verfahren nach der Erfindung arbeitet trotz
der angewendeten hohen Temperaturen und Drücke kostengünstig, betriebssicher und insbesondere umweltfreundlich.
Die kostengünstige und umweltfreundliche Arbeitsweise des Verfahrens'! bjeruht vor allem darauf, daß sich
der Kohlerückstand, der nach der Wasserbehandlung und Hydrierung anfällt, wegen seiner hohen Porosität sehr
gut zur Vergasung eignet und daß das Wasser von den flüssigen Kohlenwasserstoffen einfach abgetrennt werden
kann. Außerdem verhindert das Wasser ein Zusammenbacken
fr
der Kohleschüttung, was:,einen gleichmäßigen Reaktionsverlauf
begünstigt.
Das Verfahren nach der Erfindung kann besonders vorteilhaft durchgeführt werden, wenn die zerkleinerte
Kohle eine Teilchengröße von 1 ,um bis 5 mm hat, wenn zur Behandlung der Kohle eine Wassermenge von 100 bis
1000 Gew.-%, bezogen auf Kohle, verwendet wird und wenn zur Hydrierung eine Wasserstoff menge von 2 bis 10 Gew.-I,
bezogen auf Kohle, zur Anwendung kommt.
Nach der Erfindung ist vorgesehen, daß die zerkleinerte Kohle bei gleichzeitiger Durchführung der Wasserbehandlung
und der Hydrierung einen Katalysator in einer Menge von 2 bis 30 Gew.-% bezogen auf Kohle, enthält, der im kohlerückstand
verbleibt. Bei dieser Verfahrens führung hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn als Kata^
lysator Fe3O3 mit sehr kleiner Teilchengröße verwendet
wird. Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß die Wasserbehandlung der Kohle und die Hydrierung nebeneinander
störungsfrei ablaufen, wenn die Kohle einen festen
Katalysator, vorzugsweise Fe2CU, in sehr deiner
Verteilung enthält. Das Fe3O3 kann im KohXerückstand
verbleiben, da es sehr preiswert ist und die weitere Verwendung des Kohlerückstands nicht
behindert.
Nach der Erfindung ist alternativ vorgesehen, daß bei gleichzeitiger Durchführung der Wasserbehandlung
und der Hydrierung im Wasser ein Katalysator in einer
Menge von 0,001 bis 0,5 Gew.-%, bezogen auf Wasser, gelöst ist. Bei dieser Verfahrensvariante hat es sich
als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn als Katalysator NaOH, KOH, Na4SiO4, KBO2 oder NaBO2 verwendet wird.
Da der Katalysator in der wässrigen Phase gelöst ist, liegt er im Reaktionssystem in sehr homogener Verteilung
vor und hat deshalb eine besonders große Wirkung.
Schließlich ist nach der Erfindung als weitere Alternative vorgesehen, daß nach der Wasserbehandlung der Kohle die
Wasserdampfphase von der Kohle abgetrennt, mit Wässerstoff
gemischt und über einen Festbettkatalysator geleitet wird. Dabei hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen,
wenn der Festbettkatalysator aus einer sauren Komponente und einer Redox-Komponente besteht, wobei als saure
Komponente Al2O3, SiO2, Fe2O3 und/oder Zeolithe und als
Redox-Komponente MoO3 mit CoO und/oder WO3 mit NiO verwendet werden. Der Festbettkatalysator wird durch die
in der Wasserdampfphase vorhandenen Schwefel- und Stickstoffverbindungen
nur in sehr geringem Maße geschädigt t und auf den Katalysatorteilchen lagern sich keine festen
3ö Kohlenstoffverbindungen bzw. kein Kohlenstoff ab, so daß der Festbettkatalysator eine vorteilhaft lange Lebensdauer
von mehreren Wochen hat. Außerdem wird durch die räumliche
Trennung der Wasserbehandlung der Kohle und der Hydrierung eine vorteilhafte Verkürzung dex Verweilzeit
erreicht.
Das erfindungsgemässe Verfahren wird in der Weise durchgeführt, daß die Wasserbehandlung und die
Hydrierung in 10 bis 120 Minuten erfolgen. Wenn die Wasserbehandlung und die Hydrierung voneinander
räumlich getrennt durchgeführt werden, liegt die Verweilzeit für beide Schritte deutlich unter
120 Minuten, wobei jeder Schritt vorzugsweise mit 10 bis 30 Minuten auskommt.
Da sich die in der Kohle vorhandenen Aschebestandteile teilweise in der Gasphase lösen und da nach
einer Variante des erfindungsgemassen Verfahrens in der Gasphase ein gelöster Katalysator vorliegt,
ist nach der Erfindung vorgesehen, daß die Gasphase von der Kohle oder dem Festbettkatalysator: abgetrennt
wird, daß ihr Druck auf 230 bis 250 bar gesenkt wird und daß die dabei in fester Form anfallenden anorganischen
Verbindungen in einem Zyklon oder Filter abgetrennt werden. Durch diese erfindungsgemässe Maßnahme wird
erreicht, daß die in der Gasphase gelösten anorganischen Verbindungen, bei denen es sich um Aschebestandteile
der Kohle und/oder um Katalysatoren handelt, in fester Form von der Gasphase abgetrennt werden, wodurch die nachfolgende
Auftrennung des Reaktionsgemisches wesentlich erleichtert wird.
Zur Auftrennung des Reaktionsgemisches hat es sich nach der Erfindung als besonders vorteilhaft erwiesen,
wenn aus der von festen anorganischen Verbindungen befreiten Gasphase zunächst durch Senkung
ihres Drucks und ihrer Temperatur auf 140 bis 160
bar bzw» 350 C eine Schwerölfraktion, dann durch Senkung ihres Drucks und ihrer Temperatur auf 2 bis .
10 bar bzw. 150 bis 200 °C eine Mittelölfraktion und schließlich durch Senkung ihres Drucks und ihrer
Temperatur auf 1 bar bzw. 25 C eine Wasser-Rohbenzin-Fraktion abgeschieden wird. Dabei ist es besonders
zweckmäßig, wenn die Wasser-Rohbenzin-Fraktion durch Dekantieren getrennt und das Wasser erneut zur Behandlung
der Kohle verwendet wird. Durch die erfin&ungsgemässe Auftrennung der Gasphase werden'-in vorteilhafter
Weise drei Fraktionen flüssiger Kohlenwasserstoffe gewonnen, die nach bekannten Methoden weiter" aufgetrennt
oder für sich weiterverarbeitet werden können.
Alternativ ist nach der Erfindung vorgesehen, daß die Gasphase von der Kohle oder dem Festbettkatalysator abgetrennt
wird, daß ihr Druck auf 200 bis 220 bar und ihre Temperatur auf 360 bis 370 0C gesenkt wird und daß dabei
die festen anorganischen Verbindungen sowie das Wasser aus der Gasphase ausfallen und als Lösung bzw. Suspension
abgetrennt werden. Diese Verfahrensführung ist möglich,
da unter den genannten Bedingungen sowohl die anorganischen Verbindungen als auch das Wasser aus der Gasphase ausfallen.
Nach '.dieser Verfahrensvariante kann das Wasser nur teilweise
im Kreislauf geführt werden, aber andererseits erleichtert sie die Auftrennung des Reaktionsgemisches, die
nach der Erfindung in der Weise erfolgt, daß die von den festen anorganischen Verbindungen und dem Wasser befreite
Gasphase auf einen Dr.uck von 20 bis 55 bar entspannt
und anschließend in einer Rektifizierkolonne bei einer Kopftemperatur von 360 bis 37Ο 0C und einer
Sumpf temper a tür von 210 bis 335 C in eine Schweröl-,Mitte
löl- und Rohbenzinfraktion zerlegt wird. Die Lage der Hochdruckphasengleichgewichte führt
dazu, daß nach der Erfindung Rohbenzin als Kopfprodukt und Schweröl als Sumpfprodukt in der
Rektifizierkolonne.anfällt. Die Mittelölf raktion
wird der Rektifizierkolonne als Seitenstrom entnommen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Schwerölfraktion ganz oder/ teilweise
mit der zerkleinerten Kohle gemischt; wird, wodurch .eine Kreislaufführung der höher siedenden Kohlen-Wasserstoffe
und des größten Teils der aromatischen Kohlenwasserstoffe erfolgt.· Durch diese Verfahrensführung wird die Ausbeute an niedriger siedenden
Kohlenwasserstoffen sowie an Paraffinkohienwasserstoffen
erhöht, und die zerkleinerte Kohle kann bei minimaler Staubentwicklung gelagert und transportiert
werden, wobei es durchaus möglich ist, ein pumpfähiges Kohle^SchwerÖl-Gemisch als Rohstoff in das erfindungs*-
gemässe Verfahren einzusetzen.
Die Wirtschaftlichkeit des erfindungsgemässen Verfahrens
kann dadurch verbessert werden, daß die nach der Abscheidung der festen anorganischen Verbindungen, der
flüssigen Kohlenwasserstoffe und des Wassers {Zurückbleibenden Gase zunächst von H2S und/oder NH, befreit
und dann zur Gewinnung von Energie verbrannt werden.
Die erfolgreiche Durchführbarkeit des erfindungsgemässen
Verfahrens hat offensichtlich folgende Ursachen. Durch das Wasser, das sich im überkritischen
Zustand befindet, werden die in der Kohle vorhandenen extrahierbaren organischen Verbindungen
nahezu quantitativ gelöst, da das überkritische Wasser wegen seiner geringen Viskosität
und Oberflächenspannung auch in die Mikroporen der Kohle eindringt. Unter dem Einfluß der hohen
Arbeitstemperatur erfolgt eine Crackung der hochmolekularen Kohlenwasserstoffe, wobei niedriger
siedende Kohlenwasserstoffe gebildet werden. Die. Crackung wird noch durch die anwesenden Katalysatoren
beschleunigt. Die in der überkritischen Wasserdampf-5 phase vorhandenen ungesättigten aliphatischen Kohlenwasserstoffe
werden bei der katalytischen Hydrierung nahezu quantitativ in Alkane bzw. Cycloalkane umgewandelt.
Die in der überkritischen Wasserdampf phase vorhandenen Aromaten werden teilweise hydriert, so
daß ihr Anteil in den Endprodukten des Verfahrens
vergleichsweise niedrig ist, wobei die Schwerölfraktion den größten Aromatenanteil aufweist. Aus
vielen Cycloalkanen bilden sich wiederum unter dem Einfluß der .Crackung und Hydrierung Alkane. Die in
der Kohle vorhandenen Schwefel- und Stickstoffverbindungen werden gecrackt, und aus ihnen bilden sich
letztlich Kohlenwasserstoffe sowie H2S und NH3. Die
beim erfindungsgemässen Verfahren anwesenden
Katalysatoren werden durch die vorhandenen Schwefel- und Stickstoffverbindungen nur unwesentlich vergiftet.
%- 14 -
Der Gegenstand der Erfindung wird nachfoXgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1: Fliessbild des eririndungsgemässen Verfahrens
, das mit räumlicher Trennung der Wasserbehandlung und der Hydrierung
sowie mit der Abscheidung der anorganischen Verbindungen in fester Form arbeitet.
Fig. 2: Fliessbild des erfindungsgemässen Verfahrens, das mit gemeinsamer Wasserbe-•]0
handlung und Hydrierung sowie mit ge
meinsamer Abscheidung der anorganischen Verbindungen und des Wassers arbeitet.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Verfahren wird die Kohle aus dem Vorratsbunker 1/in die Mühle 2 gefördert,
in der sie auf eine Korngröße von ca. 0,2 bis 1 mm vermählen wird. Während des Mahlvorgangs wird die
Kohle mit Wasser gemischt, das über die !Leitung 3 in die Mühle 2 gelangt. Die Kohle-Wasser—Suspension
wird im Mischer 4 über die Leitung 5 mit Schwer— öl versetzt. Das Kohle-Öl-Wasser-Gemisch gelangt durch
die Leitung 6 und die Druckpumpe 7 in den beheizten Hochdruckreaktor 8, wo es ca. 30 Minuten bei einem
Druck von 350 bis 380 bar und einer Temperatur von 450 bis 500 C verbleibt. Aus dem Hochdruckreaktor
8 wird der Kohlerückstand über die Leitung 9 abgeführt, während die mit organischen Verbindungen beladene
überkritische Wasserdampfphase über die Leitung 10 in den Hydrierungsreaktor 11 gelangt. Vor dem Eintritt
in den Hydrierungsreaktor 11 wird der Wasserdampfphase über die Leitung 12 aufgeheizter Wasserstoff zugegeben.
Im Hydrie rungs reaktor 11 ist in Form eines Festbettes
ein Katalysator angeordnet, der sowohl die Crackungsals
auch die Hydrierungsreaktionen beschleunigt. Die Verweilzeit der Gasphase im Hydrierungsreaktor 11 beträgt
ca. 15 Minuten.
Die Gasphase gelangt über die Leitung 13, das Entspannungsventil
14 und den Wärmeaustauscher 15 in den Zyklon 16, in dem ein Druck von ca. 240 bar eingestellt
und die im Hydrierungsreaktor 11 herrschende Arbeitstemperatur aufrecht erhalten -wird» Im Zyklon
16 fallen die in der Gasphase gelösten anorganischen Verbindungen in fester Form aus, die über die Leitung
17 abgeführt werden. Die von den anorganischen Verbindungen befreite Gasphase wird über die Leitung 18
in das Entspannungsventil 19 geführt, wo ihre Ent-
■\5 spannung auf 140 bis 160 bar erfolgt. Die Gasphase
gelangt über den Wärmeaustauscher 20, in dem die Temperatur auf 350 C gesenkt wird, in den Abscheider
21 , aus dem die Schwerölfraktion durch die Leitung entnommen und in den Tank 23 gefördert wird. Die aus
dem Abscheider 21 austretende Gasphase gelangt über die Leitung 24 und das Entspannungsventil 45 in den
Wärmeaustauscher 25, wobei Druck und Temperatur der Gasphase auf ca. 5 bar bzw. ca. 170 C gesenkt werden.
Aus der Gasphase fällt im Abscheider 26 die Mittelölfraktion aus, die über die Leitung 27 in den Sammeitank
28 gelangt. Die aus dem Abscheider kommende Gasphase tritt über die Leitung 29 in das Entspannungsventil 30 und den Wärmeaustauscher 31 ein, wo eine·
Kühlung und Druckerniedrigung auf Umgebungstemperatur und Umgebungsdruck erfolgt. Dabei werden die in der
Gasphase noch vorhandene Rohbenzinfraktion und das Wasser gemeinsam im Abscheider 32 abgetrennt.
Die von den flüssigen Kohlenwasserstoffen befreite Gasphase besteht aus H2, CO, CO3 sowie einer Kohlenwasserstoff
fraktion (C, bis C,) und ist mit NHL· und/ oder HpS verunreinigt. Dieses Gas wird über die
Leitung 33 in eine Gasreinigungsvorrichtung 34 gefordert,
wo H2S und/oder NH3 abgeschieden werden.
Anschließend erfolgt die Verbrennung des gereinigten Gases in der Kesselanlage 35, wo Energie gewonnen
wird. Die im Abscheider 32 anfallende Rohbenzin-Wasser-Fraktion gelangt über die Leitung 36 in die
Trennsäule 37, aus der das Rohbenzin am Kopf und das Wasser am Fuß der Kolonne abfließt. Das Rohbenzin
gelangt über die Leitung 38 in den TanKß9
und wird anschließend durch bekannte Destinations— methoden in die einzelnen Benzinfraktionen aufgetrennt.
Das Wasser kann der Leitung 3 über die Leitung 40 zugeführt werden und kehrt somit in
den Verfahrenskreislauf zurück.
Der Kohlerückstand gelangt über die Leitung 9 in den Reaktor 41, wo er mit Luft und Wasser vergast
wird. Die Vergasungsreaktionen
ic + 0„ -*·' 2CO + 52,8 kcal
C + H0O 2" CO + H0 - 31,4 kcal
laufen wegen der hohen Porosität des Kohlerückstands
sehr gleichmäßig ab. Das im Reaktor 41 her gestellte Gas wird der Konvertierungsanlage 42
ganz oder teilweise zugeführt und dort nach der Gleichung
CO + H2O ^- H2 + CO2 + 9,8 kcal
zu Wasserstoff verarbeitet, der dem Tank 43 über die Leitung 44 zugeführt wird. Das im Wasserstoff vorhandene
Kohlendioxid wird mit Wasser im Druckwäscher 46 ausgewaschen. Aus dem Teil des Gases, der nicht
zu Wasserstoff verarbeitet wird,, kann durch Verbrennung
in der Kesselanlage 35 Energie gewonnen werden. Es ist auch möglich, den im Hochdruckreaktor 8 anfallenden
Kohlerückstand direkt zu verbrennen und damit in Energie umzuwandeln.
Bei der in Fig, 2 dargestellten Verfahrenskonzeption wird die Kohle aus dem Vorratsbunker 1 in die Mühle
2 gefördert, in der sie auf eine Korngröße von ca.
0,2 bis 1 mm vermählen wird, Während des Mahlvorgangs
wird die Kohle mit Wasser gemischt, das über die Leitung 3 in die Mühle 2 gelangt, Die Kohle-Wasser-Suspension
wird im Mischer 4 über die Leitung 5 mit Schweröl versetzt, aus dem Vorratsbehälter 10 wird
Pe2O^ in den Mischer 4 gefördert, das ein© Seilohen™
größe von weniger als 1 /um aufweist, Di© aem Uisohex
4 zugeführte Fe2Q3-Menge beträgt ca. 5G-ewf-%, besagen
auf Kohle, Das Kohle-Wasser-öl»Fe203-Gemisch gelangt
über die Leitung 6 und die Druckpumpe 7 in den be-~
heizten Hochdruckreaktor 8. Diesem Gemisch wird vor dem Eintritt in den Hochdruckreaktor 8 aus der Leitung
9 aufgeheizter Wasserstoff zudosiert. Im Hochdruckreaktor 8 laufenr-bei einem Druck von 350 bis 380 bar
und einer Temperatur von 450 bis 550 °C während einer Reaktionszeit von ca. 40 Minuten unter dem
Einfluß des als Katalysator wirkenden Fe2O3
Extraktionsvorgänge sowie Crackungs- und Hydrierungsreaktionen ab.
Aus dem Hochdruckreaktor 8 wird der Kohlerückstand über die Leitung 11 abgeführt, während die mit
organischen Verbindungen beladene überkritische Wasserdampf phase über die Leitung 12 aus dem Hochdruckreaktor
8 austritt. Die überkritische Wasserdampfphase wird im Entspannungsventil 13 auf einen
Druck von ca. 210 bar entspannt und im Wärmeaustauscher
14 auf eine Temperatur von 36O C abgekühlt. Unter diesen Bedingungen fallen im Abscheider
15 die in der überkritischen Gasphase geXösten anorganischen Verbindungen sowie das Wasser: aus. Beide
Komponenten werden als Suspension bzw. Lösung über die Leitung 16 abgeführt. Aus dem Abscheider 15 gelangt
die Gasphase über die Leitung 17 in das Entspannungsventil 18, wo der. Druck auf ca. 40 bar gesenkt
wird. Die Gasphase wird dann über die Leitung
19 in die beheizte Rektifizierkolonne 2O geführt, an deren Kopf eine Temperatur von 360 C, in deren
Mittelteil eine Temperatur von 280 C und in deren Sumpf eine Temperatur von 210 C herrscht. Der
Rektifizierkolonne 20 wird am Kopf über die Leitung
21 eine Gasphase, im Mittelteil über die Leitung
22 die Mittelölfraktion und aus dem Sumpf über die Leitung 23 die Schwerölfraktion entnommen. In den
Entspannungsgefassen 24 und 25 wird die Schwerölfraktion bzw. die Mittelölfraktion entspannt, wobei
die frei werdenden Gase der Leitung 21 zugeführt werden. Nach ihrer Abkühlung wird die Mittelölfraktion
in den Tank 26 und die Schwerölfraktion in den Tank 27 geführt.
Die Gasphase gelangt aus der Leitung 21 in das
Entspannungsventil 28 und den Wärmeaustauscher 29, wo eine Senkung des Drucks und der Temperatur
auf die in der Umgebung herrschenden Werte erfolgt. Im Abscheider 30 fällt die Rohbenzinfraktion
aus, die über die Leitung 31 in den Tank 32 abfließt, an dessen Boden sich das restliche Wasser sammelt,
das über die Leitung. 33 diskontinuierlich entnommen wird. Das aus dem Abscheider 30 austretende Gas besteht
aus H2, CO, CO2 sowie einer Kohlenwasserstofffraktion(Cj
bis C4) und ist mit NH3 und/oder H2S
verunreinigt. Dieses Gas wird in eine Gasreinigungsvorrichtung 34 gefördert, wo H0S und/oder NEU abgeschieden
werden. Anschließend erfolgt die Verbrennung des gereinigten Gases in der Kesselanlage 35, wobei
Energie gewonnen wird. Aus dem Tank 27 wird die Schwerölfraktion dem Mischer 4 über die Leitung 5
ganz oder teilweise zugeführt. Die Mittelöl- und ROhbenzinfraktion werden nach bekannten Destillationsmethoden weiterverarbeitet.
Der Kohlerückstand gelangt ü&er die Leitung 11 in den
Reaktor 36, wo er mit Luft und Wasser vergast wird.
Das im Reaktor 36 hergestellte Gas wird der Konvertierungsanlage 37 ganz oder teilweise zugeführt und
dort zu Wasserstoff verarbeitetr der nach Abtrennung
des CO2 im Druckwäscher 38 dem Tank 39 über die Leitung
40 zugeführt wird=. Aus dem Teil des Gases, der nicht
zu Wasserstoff verarbeitet wird, kann durch Verbrennung
in der Kesselanlage 35 Energie gewonnen werden. Aus der wässrigen Suspension, die aus der Leitung 16 "$.
austritt, werden die Feststoffe im Filter 41 abfiltriert und zusammen mit der im Reaktor 36 anfallenden
Asche auf einer Deponie abgelagert. Das aus dem Filter 41 austretende Filtrat wird über die
Leitung 42 in eine Abwasserreinigungsanlage eingeleitet.
Das Wasser hat folgende kritische Daten:
Tk = 374,2 °C P1^ = 221 ,3 bar
Leerseite
Claims (18)
1) Verfahren zur Herstellung flüssiger Kohlenwasserstoffe aus Kohle, dadurch gekennzeichnet, daß zerkleinerte
Kohle bei 380 bis 600 °C und 26O bis 45O bar mit Wasser behandelt wird, daß gleichzeitig oder
unmittelbar nach der Wasserbehandlung bei gleichem Druck und gleicher Temperatur in Gegenwart eines
Katalysators eine Hydrierung mit Wasserstoff erfolgt, daß die Gasphase danach durch Senkung des Drucks und der Temperatur in ihre Bestandteile zerlegt wird, die in mehreren Fraktionen anfallen, und daß aus dem Kohlerückstand Energie und/oder Gas gewonnen wird.
Katalysators eine Hydrierung mit Wasserstoff erfolgt, daß die Gasphase danach durch Senkung des Drucks und der Temperatur in ihre Bestandteile zerlegt wird, die in mehreren Fraktionen anfallen, und daß aus dem Kohlerückstand Energie und/oder Gas gewonnen wird.
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zerkleinerte Kohle eine Teilchengröße von
1 ,um bis 5 mm hat.
3) Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Behandlung der Kohle eine
Wassermenge von 100 bis 1000 Gew.-%, bezogen auf
Kohle, verwendet wird.
Wassermenge von 100 bis 1000 Gew.-%, bezogen auf
Kohle, verwendet wird.
4) Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Hydrierung eine Wasserstoffmenge von 2 bis 10 Gew.-%, bezogen auf Kohle, ver-
EV 15/81 wendet wird.
Bu/S
Bu/S
5) Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet/ daß die zerkleinerte Kohle bei
gleichzeitiger Durchführung der Wasserbehandlung und der Hydrierung einen Katalysator in einer Menge
von 2 bis 30 Gew.-%, bezogen auf Kohle, enthält, der im Kohlerückstand verbleibt.
6) Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß als Katalysator Fe2O3 mit sehr kleiner Teilchengröße
verwendet wird.
7) Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß bei gleichzeitiger Durchführung der Wasserbehandlung und der Hydrierung im Wasser
ein Katalysator in einer Menge von 0,001 bis 0,5 Gew.-%, bezogen auf Wasser, gelöst ist.
8) Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Katalysator NaOH, KOH, Na4SiO4, KBO2 oder
NaBO2 verwendet wird.
9) Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß nach der Wasserbehandlung der Kohle die Wasserdampfphäse von der Kohle abgetrennt, mit
Wasserstoff gemischt und über einen Festbettkatalysator geleitet wird.
10) Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Festbettkatalysator aus einer sauren Komponente und einer Redox-Komponente besteht, wobei als saure
Komponente Al2O3, SiO , Fe2O3 und/oder Zeolithe und
als Redox-Komponente MoO,. mit CoO und/oder WO3 mit
NiO verwendet werden.
11) Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 1O1. dadurch gekennzeichnet,
daß die Wasserbehandlung und die Hydrierung in 10 bis 120 Minuten erfolgen.
12) Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasphase von der Kohle
oder dem Festbettkatalysator abgetrennt wird, daß ihr Druck auf 230 bis 250 bar gesenkt wird und daß
die dabei in fester Form anfallenden anorganischen Verbindungen in einem Zyklon oder Filter abgetrennt
werden.
13) Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß aus der von festen anorganischen Verbindungen befreiten Gasphase zunächst durch Senkung
ihres Drucks und ihrer Temperatur auf 140 bis 160 bar bzw. 350 v;C eine Schwerölfraktion, dann durch Senkung
ihres Drusks und ihrer Temperatur auf 2 bis 1O bar bzw. 150 bis 200 C eine Mxttelölfraktion und schließlich
durch Senkung ihres Drucks und ihrer Temperatur auf 1 bar bzw. 25 C eine Wasser-Rohbenzin-Fraktion
abgeschieden wird.
14) Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wasser-Rohbenzin-Fraktion durch Dekantieren getrennt und daß das Wasser erneut
zur Behandlung der Kohle verwendet wird.
15) Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasphase von der Kohle
oder dem Festbettkatalysator abgetrennt wird, daß ihr Druck auf 200 bis 220 bar und ihre Temperatur
auf 360 bis 370 0C gesenkt Wird Und daß dabei die
festen anorganischen Verbindungen sowie das Wasser aus der Gasphase ausfallen und als Lösung bzw.
Suspension abgetrennt werden.
16) Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 11 und 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die von den festen anorganischen Verbindungen und dem Wasser befreite
Gasphase auf einen Druck von 20 bis 55 bar entspannt und anschließend in einer Rektifizierkolonne bei
einer Kopftemperatur von 360 bis 37O C und einer Sumpf tem per a tür von 210 bis 335 C in eine Schweröl-,
MittelÖl- und Rohbenzinfraktion zerlegt wird.
17) Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die S chwerölf rakfcion ganz oder teilweise mit der zerkleinerten Kohle gemischt
wird.
18) Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß die nach der Abscheidung der festen anorganischen Verbindungen, der flüssigen
Kohlenwasserstoffe und des Wassers zurückbleibenden Gase zunächst von H2S und/oder NH3 befreit und
dann zur Gewinnung von Energie verbrannt werden.
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