DE2926479B1 - Verfahren zur Herstellung von Betainen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Betainen

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Betainen der allgemeinen Formel
R1CONH(CH2)J^
wobei
R1
der Alkylrest einer Fettsäure mit 6 bis 18 Kohlenstoffatomen ist,
R2 und R3 gleich oder verschieden sind und Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeuten,
x= 2 oder 3 und
y= 1,2 oder 3 ist,
durch Quaternierung der Fettsäureamide der allgemeinen Formel
R1CONH(CH2)Js(R2R3 II
mit ω-Halogenalkylcarbonsäuren der Formel
III
wobei X ein Halogenrest ist oder deren Salze in wäßriger Lösung.
In der DE-AS 10 62 392 sind keimtötende Haarwaschmittel beschrieben, welche dadurch erhalten werden, daß man Fettsäure mit Dialkylaminoalkylamin zum Säureamid umsetzt und mit Halogencarbonsäure quaterniert. Die bei dieser Reaktion entstehenden Betaine sind oberflächenaktiv und können als Reinigungsmittel verwendet werden. Sie werden insbesondere in der Kosmetik eingesetzt, z. B. als Haarwaschmittel und weisen ausgezeichnetes Wasch- und Schaumvermögen zusammen mit keimtötender Wirkung auf.
In der DE-PS 11 72 802 ist ein Badezusatz beschrieben, der dadurch gekennzeichnet ist, daß er ausgewählte Betaine enthält. Setzt man einen derartigen Badezusatz dem Badewasser zu und läßt man den Strahl des einlaufenden Wassers zu diesem Badezusatz laufen, entsteht auf dem Badewasser ein dichter, sahniger Schaum, der auch gegen Seife stabil ist.
ίο Diese Betaine werden für die vorgenannten Zwecke in großem Umfang eingesetzt. Dabei zeigt es sich gelegentlich, daß Personen mit sehr empfindlicher Haut Hautreizungen aufweisen, die offenbar durch Verunreinigungen bedingt sind, die herstellungsbedingt in den Betainen enthalten sind.
Umfangreiche Untersuchungen lassen vermuten, daß für diese Hautirritationen der Rest an nicht quaternierten Fettsäureamiddialkylaminen und gegebenenfalls organisch gebundenes Chlor verantwortlich zu machen ist. Im Handel erhältliche Betaine der eingangs genannten Formel weisen einen Gehalt an freien Fettsäureamiden von 0,3 bis 3 Gew.-% auf.
Es ist bekannt, daß die Quaternierungsreaktionen mit Halogencarbonsäure auch mit einem Überschuß an Halogencarbonsäure nicht quantitativ, sondern bis zu einem theoretischen Umsatz von 90% ablaufen.
Es hat nicht an Versuchen gefehlt, das im Reaktionsgemisch enthaltene nicht quaternierte Produkt zu entfernen oder in eine nicht hautreizende Verbindung umzuwandeln. So ist beispielsweise in der DE-OS 20 63 422 ein Verfahren beschrieben, das nicht umgesetzte Fettsäureamiddialkylamin durch Zugabe von Wasserstoffperoxid in das entsprechende Aminoxid zu überführen. Man erhält dabei Gemische aus Aminoxiden neben dem gewünschten Betain. Eine derartige Verfahrensweise ist durch die Verwendung größerer Mengen Perhydrol aufwendig und bedarf eines zusätzlichen Verfahrensschrittes. Ein weiterer Nachteil der Überführung der Aminamide in die Aminoxidamide Hegt darin, daß die Reaktion ebenfalls nicht quantitativ abläuft. Außerdem muß sichergestellt werden, daß der Überschuß an Peroxid zerstört wird, um hierdurch bedingte Hautreizungen zu vermeiden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Betain der eingangs genannten Formel herzustellen, welches keine Hautirritationen mehr hervorruft und insbesondere frei von nicht umgesetzten Fettsäureamiddialkylaminen ist. Gleichzeitig soll der Gehalt an organisch gebundenem Chlor, der von nicht umgesetzter ω-Halogenalkylcarbonsäure herrührt, so gering als möglich sein.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß dies in einfacher Weise dadurch gelingt, daß man die Quaternierungsreaktion während des gesamten Reaktionsablaufes in alkalischer Lösung, die bei 980C gemessen einen pH-Wert von 7,5 bis 10,5 aufweist, durchführt.
Erfindungswesentlich ist, daß der pH-Wert der alkalischen Lösung während des gesamten Reaktionsablaufes, d.h. insbesondere auch gegen Ende der Reaktion, einen Wert von 7,5 bis 10,5, gemessen bei 98° C, aufweisen muß. Bei den üblichen Verfahren des Standes der Technik arbeitet man im wesentlichen bei neutralem pH-Wert. So ist in der DE-OS 20 63 422 ausgeführt, daß die idealen Bedingungen niedere Reaktionstemperatur und neutraler pH-Wert sind. Bei diesen Bedingungen kann aber ein Umsetzungsgrad von 90% nicht überschritten werden. Es ist zwar auch
bereits bekannt, die Reaktion zunächst im alkalischen Bereich beginnen zu lassen, jedoch sinkt dann im Verlauf der Reaktion der pH-Wert ab und erreicht bzw. unterschreitet den Neutralpunkt.
Die Temperatur, bei der pH-Wert des Reaktionsmediums gemessen wird, ist sehr wesentlich, da in dem Reaktionssystem der pH-Wert temperaturabhängig ist. Zur Festlegung des geforderten pH-Bereiches ist deshalb eine Meß temperatur von 98° C, die der üblichen Umsetzungstemperatur entspricht, gewählt worden. ι ο
Arbeitet man innerhalb des pH-Bereiches von 7,5 bis 10,5, läßt sich nach einer Reaktionszeit von etwa 3 Stunden kein Fettsäureamiddialkylamin mehr dünnschichtchromatographisch nachweisen, wobei die Nachweisgrenze bei 0,02 Gew.-% liegt.
Besonders bevorzugt ist der pH-Wert von 8 bis 10, da ab einem pH-Wert von etwa 8 der Überschuß an nicht umgesetztem Alkalisalz der ω-HalogenalkyIcarbonsäure zersetzt wird. Will man sicherstellen, daß in dem Umsetzungsprodukt kein organisch gebundenes Chlor mehr nachweisbar ist, empfiehlt es sich, eine Reaktionszeit von etwa 8 bis 10 Stunden einzuhalten.
Führt man die Reaktion bei pH-Werten oberhalb des Wertes von 10,5 durch, so tritt eine deutliche Zersetzung des Produktes unter Phasentrennung ein. Bei Durchführung der Reaktion unterhalb eines pH-Wertes von 7,5 verzögert sich der Reaktionsablauf zunehmend bei gleichzeitiger Verschlechterung des Umsetzungsgrades. In einem Bereich kann der angestrebte Umsetzungsgrad unter wirtschaftlich vertretbarem Aufwand nicht mehr erreicht werden.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin begründet, daß im Gegensatz zu den Reinigungsverfahren des Standes der Technik, z. B. der DE-OS 20 63 422 nicht darauf abgezielt wird, nicht umgesetztes Fettsäureamiddialkylamin in eine Verbindung zu überführen, die die Haut nicht irritiert, sondern daß man erfindungsgemäß bestrebt ist, die Reaktion quantitativ ablaufen zu lassen, ohne daß Produktverunreinigungen entstehen. Das erfindungsgemäß erhaltene Umsetzungsprodukt besteht deshalb praktisch nur aus dem gewünschten Wirkstoff und nicht aus einem Gemisch aus Wirkstoff und umgesetzter Verunreinigung.
Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltene Betain kann nach Einstellung des gewünschten pH-Bereiches in üblicher Weise konfektioniert werden. Dabei versteht man unter Konfektionierung die Einstellung der gewünschten Konzentration, gegebenenfalls Zusatz von Farbstoffen, Parfümierungsmitteln, anderen hautpflegenden Substanzen und/oder Verdikkungsmitteln.
Das erfindungsgemäße Verfahren soll anhand der folgenden Beispiele noch näher erläutert werden.
Beispiel 1
Als Fettsäure wird ein Kokosfettsäuregemisch (Cs bis Cis) verwendet. 295 g N-Fettsäureamidopropyl-N.N-dimethylamin und 128 g Natriummonochloracetat werden zusammen mit 775 g Wasser in einen Dreihalskolben mit Rührer und Rückflußkühler gegeben. Die Reaktionsmischung wird langsam auf 98° C erhitzt. Durch kontinuierliche Zugabe von 50gewichtsprozentiger wäßriger Natronlauge wird der pH-Wert auf 9 gehalten. Der Verlauf der Reaktion wird durch die Bestimmung des Restgehaltes an N-Fettsäureamidopropyl-N.N-dimethylamin mittels Dünnschichtchromatographie verfolgt.
Nach ca. 3 Stunden Reaktionszeit und einem Verbrauch von ca. 0,1 Mol NaOH ist N-Fettsäureamidopropyl-N,N-dimethylamin dünnschichtchromatographisch nicht mehr nachweisbar. Nach ca. 8 bis 10 Stunden ist auch kein organisch gebundenes Chlor mehr nachweisbar.
Beispiel 2
Analog Beispiel 1 wird ein Betain aus 284 g N-Laurylamidopropyl-N,N-dimethylamin, 128 g Natriummonochloracetat und 876 g Wasser hergestellt. Durch kontinuierliche Zugabe von 50gewichtsprozentiger wäßriger Natronlauge wird während des gesamten Reaktionsverlaufs der pH-Wert auf 7,5 gehalten. Nach ca. 5 Stunden Reaktionszeit ist N-Laurylamidopropyl-Ν,Ν-dimethylamin dünnschichtchromatographisch nicht mehr nachweisbar.
Beispiel 3
Analog Beispiel 1 wird ein Betain aus 368,5 g N-Stearylamidopropyl-N.N-dimethylamin, 128 g Natriummonochloracetat und 4468 g Wasser hergestellt. Durch kontinuierliche Zugabe von 50gewichtsprozentiger wäßriger Natronlauge wird während des gesamten ReaktionsverlaufE- der pH-Wert auf 10 gehalten. Nach ca. 5 Stunden Reaktionszeit ist N-Stearylamidopropyl-Ν,Ν-dimethylamin dünnschichtchromatographisch nicht mehr nachweisbar.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Betainen der allgemeinen Formel
R1CONH(CH2)JnP R2R3(CH2)jCOOe
wobei
R1 der Alkylrest einer Fettsäure mit 6 bis
18 Kohlenstoffatomen ist,
R2 und R3 gleich oder verschieden sind und Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeuten,
χ = 2 oder 3 und
y = 1,2 oder 3 ist,
durch Quaternierung der Fettsäureamide der allgemeinen Formel
R1CONH(CH2)JsIR2R3
mit ω-Halogenalkylcarbonsäuren der Formel
X(CH2)jCOOH
wobei X ein Halogenrest ist oder deren Salze in wäßriger Lösung,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Quaternierungsreaktion während des gesamten Reaktionsablaufes in alkalischer Lösung, die bei 98° C gemessen einen pH-Wert von 7,5 bis 10,5 aufweist, durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktion bei einem pH-Wert von 8 bis 10 durchführt.
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