DE2918943A1 - Orales arzneimittel gegen hautkrankheiten - Google Patents
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Description
- Orales Arzneimittel gegen Hautkrankheiten: Die Erfindung betrifft ein oral es Arzneimittel gegen Hautkrankheiten, enthaltend Zn2+-Ionen. Das Arzneimittel besitzt insbesondere eine günstige Wirkung bei solchen Hautkrankheiten, die mit niedrigem Plasmazinkspiegel einhergehen.
- Es ist bereits bekannt, daß Patienten, die an einer bestimmten Hautkrankheit leiden, wie venöse Beinulcera, Dekubitus, Psoriasis, Ichthyosis und anderen Dermatosen, einen signifikant niedrigeren Plasmazinkspiegel haben.
- Dem Einsatz von oral gegebenen Zinksulfat stand jedoch immer die leicht ätzende Wirkung des Zinksulfates im Gastrointestinaltrakt entgegen, die zu gastrointestinalen Störungen führte.
- Aus der DE-OS 25 29 033 ist es bekannt, daß Zinkionen, wenn sie an einen Ionenaustauscher gebunden sind, im Gastrointestinaltrakt verzögert freigesetzt werden, so daß immer nur geringe Mengen an freien Zinkionen zur Resorption zur Verfügung stehen und damit keine Reizung des Gastrointestinaltraktes auftreten kann. In Modellversuchen, in denen die Freisetzung von Zinkionen aus Zinkresinat im Gastrointestinaltrakt nach der Half-change-Methode mit künstlichem Magen- und Darmsaft imitiert wurde, wurde gemäß dieser Offenlegungsschrift gefunden, daß das Zinkresinat 9 Stunden kontinuierlich Zinkionen abgibt, bis das Depot erschöpft ist.
- Es hat sich jedoch gezeigt, daß Arzneimittel, die an Ionenaustauscher gebundene Zinkionen enthalten, in der Praxis nicht eingesetzt werden können, insbesondere deshalb nicht, weil die Zinkmenge, die man in kleinere Kapseln als Resinat unterbringen kann, für einen therapeutischen Effekt nicht ausreichend sind. Zudem ist die Bindung des Zinks als Resinat unwirtschaftlich.
- Eine Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Arzneimittel der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, das keine Reizwirkung im Magen-Darmtrakt ausübt und zudem einen möglichst hohen Gehalt an Zn2+-Ionen pro Dragee ermöglicht.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Dragee einen Gehalt an Lactose und Methylcellulose enthält.
- Die als Tablettierhilfsstoffe für andere Arzneimittel bereits bekannten Substanzen Lactose und Methylcellulose bewirken im Darm eine hydrokolloide Matrix, die das Zinksalz nur allmählich an den Organismus abgibt.
- Besonders vorteilhaft wirkt die Kombination Lactose/ Methylcellulose dann, wenn das Gewichtsverhältnis Lactose/ Methylcellulose 8 bis 9 zu 1 beträgt. Vorzugsweise kann ein Dragee 30,5 Gewr Lactose und 3,5 GewX Methylcellulose enthalten. Hervorragende Ergebnisse werden erzielt, wenn pro Dragee 110 mg Zinksulfat verabfolgt werden. Dies ist eine Menge, die als Resinat nicht erreichbar ist.
- Vorzugsweise sind die erfindungsgemäßen Dragees, wie folgt, zusammengesetzt: Zinksulfat 38,6 Tablettierhilfsstoffe: Lactose 30,5 Methylcellulose 3,5 Polyvinylpyrrolidon K 29-32 1,7 Talcum 1,4 96 Magnesiumstearat 1,4 % Dragierhilfsstoffe: Methacrylsäure - Methacrylsäuremethylester 1 : 1 - Copolymerisat 3,5 % Polyvinylpyrrolidon K 29-32 0,9 % Titandioxid 1,0 % Calciumcarbonat 1,O % Talcum 3,2 * Glycerol 0,5 % Farbstoffe Tartrazin und Patentblau V 0,005 % Saccharose 12,795 % 100 Gew,' Beispielsweise sind die Dragees, wie folgt, zusammengesetzt: Zinksulfat 110 mg Tablettierhilfsstoffe: Lactose 87,0 mg Methylcellulose 10,0 mg Polyvinylpyrrolidon K 29-32 5,0 mg Talcum 4,0 mg Magnesiumstearat 4,0 mg Dragierhilfsstoffe: Methacrylsäure - Methacrylsäuremethylester 1 : 1 - Copolymerisat 10,0 mg Polyvinylpyrrolidon K 29-32 2,6 mg Titandioxid 2,9 mg Calciumcarbonat 2,9 mg Talcum 9,2 mg Glycerol 1,3 mg Farbstoffe Tartrazin und Patentblau V 0,013 mg Saccharose 36,087 mg Die Prüfung der Zn2+-Freisetzung aus unlackierten sowie lackierten Kernen und den fertigen Dragees wurde, wie folgt, durchgeführt, wobei unter "Kernen" Drageekerne zu verstehen sind, d.h. die tablettierten Komprimate, die dann dragiert werden.
- Beispiel: Das feingemahlene Zinksulfat wird mit Lactose, Methylcellulose und Polyvinylpyrrolidon gemischt, mit Isopropanol granuliert, nach dem Trocknen mit Talcum und Magnesiumstearat vermischt und zu Drageekernen verpreßt. Diese werden mit den angegebenen Dragierhilfsstoffen in üblicher Weise dragiert.
- Acht erfindungsgemäß hergestellte Kerne (zusammen ca.
- 200 mg Zn2+) werden zur Prüfung in ein Drahtkörbchen gebracht, welches an einem Rührer befestigt ist. Mit ca. 30 U/Min. wird das Körbchen in 100,0 ml künstlichem Magensaft, welcher auf 37°C t 0,5 thermostatiert ist, bewegt. Nach Ablauf einer vollen Stunde werden 50,0 ml der Prüflösung abpipettiert und durch 50,0 ml künstlichen Darmsaft ersetzt. Diese Prozedur wird insgesamt acht mal wiederholt. In den abpipettierten 50,0 ml Prüflösung wird der Zn2+- Ionengehalt mittels komplexometrischer Titration erfaßt.
- Prüfflüs s igke lt en: Künstlicher Magensaft: NaCL 2,0 g (pH i,3) 1 N HCl 80,0 ml Aqua dem qd. 1000,0 ml Künstlicher Darmsaft: NII4C1 10,0 g (pH 7,0) NaCl 2,0 g NH3 10%ig 2 Trpf.
- Aqua dem. qd. 1000,0 ml Ergebnisse: Tabellen: 1. Unlackierte Kerne: (t) PH Gt At Wt 1 1,5 103,3 206,6 206,6 103,3 2. Lackierte Kerne: (10 mg Lacktrockensubstanz pro Kern) (t) pH Gt At Wt 1 1,50 11,9 23,8 23,8 11,9 2 1,80 22,0 32,1 55,9 27,9 '3 2,25 31,2 40,4 96,3 48,2 4 3,00 32,4 33,6 129,9 65,0 5 4,30 26,1 19,8 149,7 74,9 6 4,70 17,9 9,7 159,4 79,7 7 5,25 12,9 7,9 167,3 83,7 8 6,05 8,8 4,7 172,0 86,0 3. Dragees: (t) pH Gt At Wt 1 1,50 9,6 19,2 19,2 9,6 2 1,70 18,7 27,8 47,0 23,5 3 2,15 24,3 29,9 76,9 38,5 4 2,65 28,8 33,3 110,2 55,1 5 4,25 26,2 23,6 133,8 66,9 6 4,60 22,8 19,4 153,2 76,6 7 5,20 18,2 13,6 166,8 83,4 8 6,00 14,4 10,6 177,4 88,7 Erläuterung: pH = pH-Wert der Lösung zur Zeit (t) Gt = mg Zn2+ - Ionen in 50,0 ml Prüflösung bis zur Zeit (t) At - freigesetzte Menge mg Zn2+ - Ionen bis zur Zeit (t) Wt - gesamte freigesetzte Menge mg Zn2+ - Ionen bis zur Zeit (t) = = freigesetzte Menge Zn2+ - Ionen vom theoretischen Gehalt Außerdem wurde das erfindungsgemäße Arzneimittel bereits durch einen Facharzt für Hautkrankheiten erprobt, gemäß folgendem Bericht: Die Tabletten wurden ausschließlich bei Akne vulgaris, und zwar sowohl bei der reinen Comedonen-Akne als auch bei der papulo-pustolösen Form sowie bei 6 schwersten Conclobataformen angewendet. Die Ergebnisse waren beachtlich - und das aus folgenden Gründen: 1. traten bei der Behandlung außer einem fraglich flüchtigem Erythema-exudativum-multiforme-artigen Arzneimittelexanthem (das aber auch durch andere zusätzlich eingenommene Medikamente ausgelöst worden sein kann) überhaupt keine Nebenwirkungen auf - insbesondere keine Magendarmstörungen, kein Schwindelgefühl, keine erhöhte Lichtempfindlichkeit (wie bei Tetracyclinen) 2. wurde die Wirksamkeit objektiv von ca. 90 °% der Patienten absolut positiv beurteilt.
- 3. waren die objektivierbaren Erfolge überraschend gut. Die Wirksamkeit der Zinkbehandlung erwies sich in fast allen Fällen der herkömmlichen kombinierten Tetracyclin-Vitamin-A-Behandlung als zumindest gleichwertig - in vielen Fällen -insbesondere bei den schweren und schwersten Fällen - als deutlich überlegen. Die geringste Erfolgsquote war bei der leichten Comedonenakne zu verzeichnen.
Claims (6)
- PATENTANSPR8CHE : 1. Orales Arzneimittel gegen Hautkrankheiten enthaltend Zn2+-Ionen, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Lactose und Methylcellulose.
- 2. Arzneimittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis Lactose/Methylcellulose 8 bis 9 zu 1 beträgt.
- 3. Arzneimittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Dragee 30,5 Gew% Lactose und 3,5 Gew% Methylcellulose enthält.
- 4. Arzneimittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es als Wirkstoff ZnSO4 enthält.
- 5. Arzneimittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Dragee 110 mg Zinksulfat enthält.
- 6. Arzneimittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß es folgende Bestandteile in Gew% enthält: Zinksulfat 38,6 , Tablettierhilfsstoffe: Lactose 30,5 % Methylcellulose 3,5 % Polyvinylpyrrolidon K 29-32 1,7 % Talcum 1,4 % Magnesiumstearat 1,4 % Dragierhilfsstoffe: Methacrylsäure - Methacrylsäuremethylester 1 : 1 - Copolymerisat 3,5 % Polyvinylpyrrolidon K 29-32 0,9 % Titandioxid 1,0 , Calciumcarbonat 1,0 % Talcum 3,2 % Glycerol 0,5 % Farbstoffe Tartrazin und Patentblau V 0,005 % Saccharose 12,795 %
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19792918943 DE2918943A1 (de) | 1979-05-10 | 1979-05-10 | Orales arzneimittel gegen hautkrankheiten |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19792918943 DE2918943A1 (de) | 1979-05-10 | 1979-05-10 | Orales arzneimittel gegen hautkrankheiten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE2918943A1 true DE2918943A1 (de) | 1980-11-20 |
Family
ID=6070446
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19792918943 Withdrawn DE2918943A1 (de) | 1979-05-10 | 1979-05-10 | Orales arzneimittel gegen hautkrankheiten |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE2918943A1 (de) |
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1979
- 1979-05-10 DE DE19792918943 patent/DE2918943A1/de not_active Withdrawn
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