DE2653251A1 - Azabicyclo eckige klammer auf 3.1.o eckige klammer zu hexan-derivate, ihre herstellung und verwendung - Google Patents
Azabicyclo eckige klammer auf 3.1.o eckige klammer zu hexan-derivate, ihre herstellung und verwendungInfo
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Description
SANDOZ-PATENT- GMBH
Lörrach . Case 100-4460
: Azabicyclo[3.1.0]hexan-Derivate# ihre Her
stellung und Verwendung
R, Wasserstoff, Alkyl mit 1-5 Kohlenstoffatomen,
Cycloalkyl mit 5-7 Kohlenstoffatomen, durch Cycloalkyl mit 3-7 Kohlenstoffatomen monosubstituiertes Alkyl mit 1-4 Kohlenstoffatomen
Phenylalkyl mit 7-11 Kohlenstoffatomen, im
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_ £· - 100-4460
Phenylring durch. Halogen mit einer Ordnungszahl von 9 bis 35, Alkyl mit 1-4 Kohlenstoffatomen
oder Alkoxy mit 1-4 Kohlenstoffatomen monosubstituiertes Phenylalkyl mit 7-11 Kohlenstoffatomen,
eine Alkenylgruppe mit 3-5 Kohlenstoffatomen, wovon die Mehrfachbindung
nicht in α-Stellung zum Stickstoffatom steht, oder eine 2-Hydroxyäthylgruppe und
R2 Wasserstoff oder Alkyl mit 1-4 Kohlenstoffatomen
bedeuten.
R1 steht vorzugsweise für Wasserstoff, Alkyl, Cycloalkyl,
durch Cycloalkyl monosubstituiertes Alkyl, Phenylalkyl, monosubstituiertes Phenylalkyl oder 2-Hydroxyäthyl, insbesondere
für Alkyl, R2 steht vorzugsweise für Wasserstoff.
In durch Cycloalkyl monosubstituiertes Alkyl enthält der Alkylteil vorzugsweise 1 oder 2, insbesondere 1,
und der Cycloalkylteil vorzugsweise 3, 5 oder 6, ins- · besondere 3 Kohlenstoffatome. Cycloalkyl mit 5-7 Kohlenstoffatomen
enthält vorzugsweise 5 oder 6, insbesondere 5, Phenylalkyl vorzugsweise 7-9, insbesondere 7, Alkyl
und Alkoxy enthalten vorzugsweise 1 oder 2, insbesondere
1, und Alkenyl _ vorzugsweise 3 Kohlenstoffatome.
Halogen bedeutet vorzugsweise Chlor oder Brom.
Erfindungsgemäss gelangt man zu den neuen Verbindungen der Formel I, indem man eine Verbindung der Formel II,
worin R1 obige Bedeutung besitzt und R3 für eine Gruppe,
deren Solvolyse eine GruppeCOOR3 ergibt, solvolysiert.
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- ar -.- 100-4460
Die Verbindungen der Formel I können in freier Form oder in Salzform vorliegen. Aus den Verbindungen der
Formel I in freier Form lassen sich, in bekannter Weise Salze gewinnen und umgekehrt. So bilden die Verbindungen
der Formel I Säureadditionssalze mit Säuren, wie z.B.
Chlorwasserstoffsäure und, falls R Wasserstoff bedeutet,
Salze mit Basen wie z.B. Natronlauge.
Das erfindungsgemässe Verfahren kann analog zu bekannten
Methoden durchgeführt werden. Man verfährt unter den Bedingungen einer Solvolyse, insbesondere unter den
Bedingungen, bei denen ein Nitrile ein Amid oder ein Ester zur Carbonsäure bzw. ein Nitril oder ein Xminoester zum
Carbonsäureester umgesetzt wird.
Insbesondere sind als Gruppen R3 die Cyanogruppe und,
falls in den Verbindungen der Forme]. I R Wasserstoff bedeutet, eine Alkoxycarbonylgruppe mit 1-4 Kohlenstoffatomen
im Alkoxyteil oder, falls in den Verbindungen der Formel I R3 Alkyl mit 1-4 Kohlenstoffatomen bedeutet,
eine Gruppe -Q^ , worin R9 Alkyl mit 1-4 Kohlenstof-f-
OR *
OR2
atomen bedeutet,
geeignet. Die Aethoxycarbony!gruppe ist eine bevorzugte
Alkoxycarbonylgruppe, die Gruppe -C^f eine be-
OCH-CH-
NH vorzugte Gruppe -C^ . Falls R1 und R„ Wasserstoff
^0R L 2
2 bedeuten, steht R3 vorzugsweise für Alkoxycarbonyl mit
1-4 Kohlenstoffatomen im Alkoxyteil.
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- it - 100-4460
Zur Herstellung der Carbonsäuren der Formel I arbeitet man durch Solvolyse in Wasser, gegebenenfalls unter
Zusatz eines mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittels, z.B. eines Alkohols wie Aethanol, n-Amylalkohol
oder Aethylenglykol/ oder eines Aethers wie Dioxan oder
Tetrahydrofuran! es wird vorzugsweise unter Katalyse gearbeitet', man kann mit sauren Katalysatoren, z.B.
starken wässrigen Mineralsäuren wie Schwefelsäure oder Chlorwasser stoff säure arbeiten', es kann auch in Gegenwart
basischer Katalysatoren wie Alkali- oder Erdalkalimetallhydroxiden,
z.B. KOH, NaOH, Ba(OH)2, umgesetzt werden', die basische Katalyse ist bevorzugt, insbesondere
falls R, eine Alkenylgruppe darstellt', die Temperatur
liegt zwischen etwa 20° und 120°C, vorzugsweise zwischen etwa 80 und 100°C.
Zur Herstellung der Carbonsäureester der Formel I arbeitet man durch kontrollierte Solvolyse. Man fügt vorzugsweise
eine wässrige Mineralsäure wie Chlorwasserstoffsäure
oder Schwefelsäure als Katalysator dem Reaktionsgemisch zu. Als Lösungsmittel verwendet man einen üeberschuss
an Alkohol R2OH. Die Temperatur beträgt ebenfalls etwa
20 bis 120°C, vorzugsweise etwa 40 bis 100°.
Die Verbindungen der Formel I können auf an sich für Aminosäuren und deren Ester bekannte Weise aus dem
Reaktionsgemisch isoliert und gereinigt werden.
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100-4460
Die Verbindungen der Formel II können analog zu bekannten Methoden erhalten werden.
Von den Verbindungen der Formel Ila, worin R1 die
oben angegebene Bedeutung besitzt, sind das 3-Methyl- und das 3-Benzyl-3-azabicyclo[3.1.0]hexan-1-carbonitril
bekannt. Die übrigen Verbindungen der Formel Ha ausser 3-Azabicyclo[3.1.0]hexan-1-carbonitril und
3- (2-hydroxyäthyl) -3-azabicyclo [3.1.0]hexan-l~ca.rbonitril sind z.B. analog zu den bekannten Verbindungen der
Formel Ha herstellbar, ausgehend von den entsprechenden, N-substituierten 4-Hydroxymethyl-3-pyrrolidincarbonitrilen.
Durch Austausch der Benzylgruppe von 3-Benzyl-3-azabicyclo[3.1.0]hexan-1-carbonitril
durch z.B. eine 2,2,2-Trichloräthoxycarbonylgruppe und anschliessende
reduktive Spaltung oder direkt durch selektive Hydrogenolyse der N-Benzylgruppe erhält man das 3-Azabicyclo
[3.1.0]hexan-1-carbonitril', anschliessende Einführung
einer 2-Hydroxyäthylgruppe in letztere Verbindung durch
z.B. Versetzung mit Aethylenoxyd ergibt das 3-(2-Hydroxyäthyl)-3-azabicyclo[3.1.0]hexan-1-carbonitril.
Die Verbindungen der Formel Hb, worin R, und R obige
Bedeutung besitzen, kann man z.B. durch Umsetzung der Nitrile der Formel Ha mit überschüssigem Alkohol R?OH, worin
R„ obige Bedeutung besitzt, bei Abwesenheit von Wasser
in Gegenwart einer Säure, z.B. von trockenem HCl-Gas erhalten. Die Verbindungen der Formel Hb fallen
dabei als Disäureadditionssalze an. Setzt man die
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■ - & - 100-4460
-4.
Verbindungen der Formel Ha mit wässriger Mineralsäure,
"z.B,."mit wässriger Salzsäure oder Schwefelsäure
statt mit trockenem HCl-Gas um, so v/erden die gebildeten
Iminoester direkt zu den entsprechenden Carbonsäureestern der Formel I umgesetzt.
Die Verbindungen der Formel Hc, worin R., obige Bedeutung
besitzt, erhält man z.B. durch kontrollierte Hydrolyse der entsprechenden Nitrile oder durch Aminolyse der entsprechenden
Ester mit Ammoniak.
Soweit die Herstellung der Ausgangsverbindungen nicht beschrieben wird, sind diese bekannt oder
nach an sich bekannten Verfahren bzw. analog zu an sich bekannten Verfahren herstellbar.
Die Verbindungen der Formel I —. und ihre physiologisch
verträglichen Salze bzw. Säureadditionssalze weisen im Tierversuch interessante pharmakodynamische
Eigenschaften auf. Sie können daher als Heilmittel verwendet werden.
Die neuen Verbindungen zeigen Y-Amiriobuttersäure
(GABA)-mimetisehe Eigenschaften.
Sie können aufgrund dieser Wirkungen bei der Behandlung
von cerebralen Störungen verschiedenster Genese Anwendung finden, beispielsweise von cerebro-vaskularen
Aenderungen wie Zerebralinsuffizienz und Anfallskrankheiten, oder von extrapyramidalen
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100-4460
-40.
Störungen wie Huntington's chorea f —'
oder von Schizophrenie oder Epilepsie.
Für oben genannte Anwendungen eignet sich insbesondere die 3-Methy1-3-azabicyclo[3.1.0]hexan-1-carbonsäure.
Die Erfindung betrifft auch Heilmittel , die eine
Verbindung der Formel I — in freier Form oder in
Form ihrer physiologisch verträglichen Salze bzw. Säureadditionssalze enthalten. Diese Heilmittel r
beispielsweise eine Lösung oder eine Tablette, können nach bekannten Methoden unter Verwendung
der üblichen Hilfs- oder Trägerstoffe hergestellt werden.
Als Heilmittel können die Verbindungen der Formel I —. _.—__ bzw. ihre pharmakologisch verträglichen
Salze oder Säureadditionssalze allein oder in geeigneter Arzneiform verabreicht werden.
In den nachfolgenden Beispielen,die die Erfindung
näher erläutern, erfolgen alle Temperaturangaben in Celsiusgraden und sind unkorrigiert.
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100-4460
Rohes 3-Methyl-3-azabicyclo[3,1.0]hexan-1-carboximidsäureäthylester-dihydrochlorid
werden während 3 Stunden in 30 ml Aethanol und 0,6 ml Wasser unter
Rückfluss erwärmt. Nach Eindampfen wird der Rückstand mit wässeriger NaHCO.,-Lösung alkalisch gestellt.
Extraktion mit CH Cl. ergibt die Titelverbindung (Smp. des Naphthalin-1f5-disulfonats 161-165°
- aus Aethanol/Aether).
Das Ausgangsprodukt erhält man wie folgt:
Eine Lösung von 4,45 g 3-Methyl-3-azabicyclo[3.1.0]
hexan-l~carbonitrii in 45 ml Aethanol wird unter Eiskühlung mit HCl-Gas gesättigt und anschliessend
während 15 Stunden unter Rückfluss erwärmt. Nach Eindampfen erhält man das 3-Methyl-3-azabicyclo[3.1.0]
hexan-1-carboximidsäureäthylester-dihydrochlorid (roh
weiterverarbeitet).
Eine Lösung von 10,0 g S-Methyl-S-azabicyclo[3.1.0]
hexan-1-carbonsäureäthylester in 20 ml Aethanol wird
mit einer Lösung von 18,8 g Ba(OH)9 . 8 H_0 in 500.ml
Wasser versetzt und während 15 Stunden unter Rückfluss erwärmt. Nach Abkühlen und Neutralisation mit
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- ff*- 100-4460
10%-iger Schwefelsäure wird das BaSO. abfiltriert,
das Filtrat zur Trockne einqedaniüft — — — —
— — — — und in Methanol aufgenommen. Nach der
Filtration durch Talk und Konzentration kristallisiert die Titelverbindung aus (Smp. 193-195°).
Beispiel 3; 3.-MethYl-3-azabicYclo_[3ili0]_hexan2_
!^carbonsäure
Eine Lösung von 10 g 3-Methyl-3-azabicyclo[3.1.0]
hexan-1-carbonitril in 60 ml gesättigter äthanolischer
KOH-Lösung und 20 ml Wasser wird während 15 Stunden unter Rückfluss erwärmt. Nach dem Neutralisieren mit
Salzsäure wird das Gemisch eingedampft. Die Titelverbindung wird aus dem getrockneten Rückstand mit
heissem absoluten Aethanol extrahiert (Smp* 193-195°).
In analoger Weise erhält man folgende Verbindungen der Formel I:
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Beispiel | Analog | Rl | S2 | Crnn |
Nr. | Beispl.Nr. * | H | ||
4 | 2,3 | Benzyl | K | Amorph |
5 | 2,3 | H | H | 232-234°(Zers.) |
6 | 2,3 | Cyclopentyl | ■ H | 199-201° |
7 | 2,3 | 2-Hydroxyäthyl | H | 206-208° |
8 | 2,3 | Aethyl | H | |
9 | 2,3 | n-Eutyl | H | |
10 | 2,3 | Isopropyl | H ■ |
|
11 | 2,3 | CyclopropyImethy1 | 1 Aethyl | |
12 | 1 | Benzyl | Aethyl | 160-162°(Hydrogenoxalat) |
13 | H | Aethyl | 150-151°(Hydrogenfumarat) ■ |
|
14 |
ι !
I |
Cyclopentyl | 156-158°(Hydrogenoxalat) . ■ • * |
|
* Die Umsetzungen wurden ausgehend von den entsprechenden Verbindungen der Formel
II, in denen R3 eine Gruppe ^NH (analog zu Beispiel 1), eine Aethoxy-
"-OCK2CH
carbonylgruppe (analog zu Beispiel 2) oder eine Cyanogruppe (analog zu Beispiel 3)
bedeutet, durchgeführt.
-ι*'- 100-4460
-COOR2
R3
JH
Rl
-^ NH,
II
CN
Ha
Hc
709823/1023
Claims (5)
- Patentansprüche:R1 Wasserstoff, Alkyl mit 1-5 Kohlenstoffatomen,Cycloalkyl mit 5-7 Kohlenstoffatomen, durch Cycloalkyl mit 3-7 Kohlenstoffatomen mono-substituiertes Alkyl mit 1-4 Kohlenstoffatomen Phenylalkyl mit 7-11 Kohlenstoffatomen, im Phenylring durch Halogen mit einer Ordnungszahl von 9 bis 35, Alkyl mit 1-4 Kohlenstoff- XQ atomen oder Alkoxy mit 1-4 Kohlenstoffatomenmonosubstituiertes Phenylalkyl mit 7-11 Kohlenstoffatomen, eine Alkenyl gruppe mit 3-5 Kohlenstoffatomen, wovon die Mehrfachbindung nicht in α-Stellung zum Stickstoffatom steht, oder eine 2-HydroxyäthylgruppeundR2 Wasserstoff oder Alkyl mit 1-4 Kohlenstoffatomen bedeuten,und ihre Salze bzw. Saureadditionssalze.
- 2. Die 3-Methyl-3-azabicyclo[3.1.0]hexan-i-carbonsäure, und ihre Salze bzw. Saureadditionssalze.709823/1023Deutschland-West ~ 2S - 100-4460
- 3. Verfahren zur Herstellung der Azabicyclo[3.1.0]
hexan-Derivate der Formel ICOOR2worinR1 und R_ die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung besitzen,und ihrer Salze bzw- Säureadditionssalze,
dadurch gekennzeichnet, dass man eine Verbindung der Formel IIIIworinR. die in Anspruch 1 angegebene Bedeutungbesitz und
R für eine Gruppe steht, deren Solvolyse eine Gruppe COOR9 ergibt, solvolysiert,und die so erhaltenen Verbindungen der Formel Iin freier Form oder als Salze bzw. als Säureadditionssalze gewinnt. - 4. Verfahren nach Anspruch 4 zur Herstellung von
3-Methyl-3-azabicyclo[3.1.0]hexan-1-carbonsäure, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Verbindung709823/1023Deutschland-West - 14- - 100-4460der Formel II, in der R.. Methyl bedeutet und R_ die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung besitzt,solvolysiert - 5. Heilmittel, dadurch gekennzeichnet, dass sie Azabicyclo[3.1.0]hexancarbonsäure-Derivate der Formel I oder ihre Salze bzw. Säureadditionssalze. enthalten.SANDOZ-PATENT GMBH.3700/VA/GD9 823/1023
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