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"Federgelenk"
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Die Erfindung betrifft ein Federgelenk der im Oberbegriff des Anspruchs
i angegebenen Art. Solche Federgelenke dienen beispielsweise dazu, einen Kreiselläufer
allseitig kippbar mit seiner Antriebswelle zu gemeinsamem Umlauf zu kuppeln. In
diesem Falle ist ein Kardankörper durch zwei, mit einer ersten Kardanachse fluchtende
Federgelenke mit der Antriebswelle und durch zwei, mit einer zweiten Kardanachse
fluchtende Federgelenke mit dem Kreiselläufer verbunden, wobei die erste Kardanachse
sowohl die zweite Kardanachse als auch die Achse der Antriebswelle rechtwinklig
schneidet. Der den Kardanläufer bildende Körper, der den Kreiselläufer bildende
oder an ihm starr befestigte Körper und ein an der Antriebswelle starr befestigter
Körper sind ebenso wie die diese Körper miteinander verbindenden Blattfedern aus
einem einzigen Stück durch die Kanäle und die Schlitze herauagearbeitet. Bei einem
bekannten Gelenk dieser Art (US-PS 3 575 475) haben die Kanäle einen kreisrunden
Querschnitt. Jedes der vier Gelenke
entsteht also durch vier Bohrungen.
Die parallelen Achsen dieser vier Bohrungen fallen mit den Ecken eines Quadrates
zusammen, und je zwei dieser Bohrungen werden durch Fortfräsen von Werkstoff miteinander
verbunden. Auf diese Weise entstehen die Blattfedern, deren Oberflächen teils von
den Wandungen der Bohrungen und teils von den gefrästen Flächen gebildet werden.
Die Mitte jeder Blattfeder fällt dann mit der Mitte des Quadrats zusammen. Dort
ist die Blattfeder am stärksten, und dort verläuft auch die Schwenkachse des Gelenkes.
Beiderseits dieser Schwenkachse sind die Blattfedern am dünnsten. Von der dünnsten
Stelle aus gehen sie mit einem Kreisbogenprofil in die durch das Gelenk verbundenen
Körper über. Der Durchmesser der vier Bohrungen eines jeden Federgelenks ist durch
die Länge der Blattfeder bestimmt. Je größer der Bohrungsdurchmesser ist, umso größer
und schwerer muß der Kardankörper bemessen werden. Da diese Blattfedern nur an ihren
dünnsten Stellen eine wesentliche Biegsamkeit aufweisen, sind sie verhältnismäßig
steif. Diesem Mangel steht aber der Vorteil gegenüber, daß diese Blattfedern in
ihrer Längsrichtung eine hohe Druckfestigkeit, Zugfestigkeit und Knickfestigkeit
aufweisen und in der Querrichtung sehr scherfest sind.
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Es gibt auch Federgelenke, bei denen die zueinander kippbaren Körper
durch einander kreuzende Blattfedern verbunden sind, die je über ihre ganze Länge
hin eine gleichbleibende Breite und Dicke aufweisen. Solche Blattfedern sind bei
vergleichbaren Abmessungen zwar leichter biegsam; doch haben sie eine geringere
Druck- und Zugfestigkeit und Knickfestigkeit in der Längsrichtung und eine geringere
Scherfestigkeit in der Querrichtung.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, das Federgelenk derart
auszugestalten, daß die sich daraus ergebende Gestalt der Blattfedern die vorstehend
erläuterten Vorteile
der durch Bohrungen gebildeten Blattfedern
mit über ihre ganze Länge hin gleich breiten und dicken Blattfedern vereinigt. Denn
das hat zur Folge, daß die Länge der sich kreuzenden Blattfedern, die Abmessungen
der von den Bohrungen gebildeten Kanäle und der durch die Blattfedern verbundenen
Körper wesentlich verringert werden können.
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Bei Anwendung auf den Antrieb eines Kreiselläufers bedeutet das, daß
bei gegebener Länge der kreuzend aneinander vorbeilaufenden Blattfedern der Kardankörper
verkleinert, und somit die Masse des Läufers bei gleicher Tragfähigkeit des Gelenks
erhöht werden kann. Eine Lösung dieser Aufgabe führt aus folgenden Gründen zu einem
erheblichen Fortschritt: i. Die Verringerung der Masse des Kardankörpers erleichtert
das Auswuchten; 2. die Kanäle üben eine Pumpwirkung aus, die wegen der Gasturbulenz
und Gasreibung Störmomente verursacht. Diese Störmomente
verringern
sich erheblich, wenn die von den Bohrungen gebildeten Kanäle einen kleineren Querschnitt
erhalten; 3. das Verhältnis der umlaufenden Massen läßt sich genauer beherrschen,
wenn zur Bildung der Kanäle weniger Werkstoff entfernt zu werden braucht. Auch wird
die dynamische Abstimmung vereinfacht.
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4. Verringert sich der Querschnitt der Kanäle, dann werden die von
ihnen durchdrungenen Körper stabiler, und daher läßt sich die Isoelastizität des
von den sich kreuzenden Blattfedern gebildeten Gelenks einfacher schon bei der Dimensionierung
erreichen; 5. die gesamte Baugröße läßt sich verringern.
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Erfindungsgemäß ist nun die geschilderte Aufgabe durch folgende Ausgestaltung
des Federgelenks erreicht: Die Kanäle sind derart unrund gestaltet, daß die von
ihnen begrenzten konkav gekrümmten Oberflächen der Blattfedern einen Krümmungsradius
aufweisen, der das größte Quermaß eines jeden Kanals überschreitet.
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Für ein Federgelenk zur schwenkbaren Verbindung zweier Körper miteinander,
das nur aus einer einzigen Blattfeder besteht, die an ihren Enden in die Körper
mit konkav gekrümmten Oberflächen übergeht und mit den Körpern aus einem einzigen
Stück dadurch herausgearbeitet ist, daß zwei parallele Bohrungen das Stück von einer
bis zur gegenüberliegenden Seitenfläche durchdringen und durch Schlitze ergänzt
sind, ist der Vorschlag bekannt, die Bohrungen durch unrunde Kanäle zu ersetzen
(DT-OS 25 25 530, S. 39, Z. 17-26). Über die Gestalt der unrunden Kanäle ist in
diesem Vorschlag noch nichts angegeben.
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Dort ist auch vorgeschlagen, die Kanäle durch Elektroerosion zu bilden.
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Das kann auch beim Gegenstand der Erfindung geschehen.
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Vorzugsweise wird in diesem Falle als Erodierelektrode ein Draht verwendet,
der den Kanal der ganzen Länge nach durchsetzt. Die Verwendung eines Drahtes als
Erodierelektrode ist an sich nicht neu.
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Bei dem bereits erwähnten bekannten Federkardangelenk (US-PS 3 575
475) steht je eine der Federn der einzelnen Federgelenke senkrecht zur Ebene der
Kardanachsen, während jeweils die zweite der Federn der einzelnen Federgelenke in
dieser Ebene liegt. So können auch die einzelnen Federgelenke nach der Erfindung
bei Anwendung auf ein Federkardangelenk für ein Kreiselgerät angeordnet werden.
Der Erzielung günstiger Symmetrieeigenschaften dient es jedoch, wenn man die einzelnen
Federn zu der aus den beiden Kardanachsen gebildeten Ebene im gleichen Winkel anordnet.
Auch kann der Kreuzungswinkel der Blattfedern von 90° abweichen. Das kann erwünscht
sein, um eine Isoelastizität gegenüber Schubkräften zu erzielen.
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Nunmehr sei die Erfindung im einzelnen anhand mehrerer Ausführungsbeispiele
mit Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert. In diesen eigen Fig. i zwei gleichachsig
angeordnete ringförmige Körper, die durch das Federgelenk nach der Erfindung schwenkbar
miteinander verbunden sind, wobei die Schwenkachse nit den Achsen der beiden ringförmigen
Körper zusammenfällt, und zwar in Richtung der Pfeile 1 der Fig. 2 betrachtet, Fig.
2 den Schnitt nach der Linie 2-2 der Fig. 1, Fig. 3 ein für den Antrieb eines Kreiselläufers
bestimmtes dreiteiliges Kardangelenk, teilweise in Richtung der Pfeile III der Fig.
4 betrachtet
und teilweise im Schnitt nach der Ebene 3-3 der Fig.
4, Fig. 4 das Kardangelenk der Fig. 3 in Richtung der Pfeile 4 betrachtet, Fig.
5 eine Abwicklung der Umfangsfläche des in den Figuren 3 und 4 gezeigten Kardangelenks,
Fig. 6 eine der Mitte der Fig. 5 entsprechende Abwicklung des Umfanges eines Kardangelenks,
das sich von demjenigen der Figuren 3 bis 5 durch die Winkel lage der Blattfedern
unterscheidet, Fig. 7 eine der Fig. 6 entsprechende Darstellung eines Federkardangelenks
mit einem anderen Profil der Federn, Fig. 8 ein Federgelenk, bei welchem der Kreuzungswinkel
der Blattfedern von 90° abweicht, Fig. 9 die der Fig. 3 entsprechende Darstellung
eines dreiteiligen ringförmigen Federkardangelenks mit den Werkzeugen zum elektroenergetischen
Abbau von Werkstoff, betrachtet in Richtung der Pfeile 9 der Fig. 10, Fig. 10 eine
Seitenansicht des in Fig. 9 gezeigten Kardangelenks mit den Werkzeugen, teilweise
im Schnitt nach der Linie 10-10 der Fig. 9 und Fig. 11 den Schnitt nach den Linie
ii-li der Figuren 9 und 10.
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Das in den Figuren i und 2 gezeigte Federgelenk dient zur Verbindung
zweier gleichachsiger ringförmiger Körper 20 und 22 von gleichem Außendurchmesser,
die in einem geringen Abstand 24 voneinander angeordnet sind und durch zwei kreuzende
aneinander vorbeilaufende Blattfedern 26, 28 so miteinander verbunden sind, daß
sie um ihre gemeinsame
Achse 30 mit Bezug aufeinander schwingen
können. Die ringförmigen Körper haben also gleichachsige zylindrische Umfangsflächen
32, 34, senkrecht zur Achse 30 verlaufende ebene Stirnflächen 36, 38 und innere
Umfangsflächen, deren Profil sich aus einem etwa 2000 langen Kreisbogen 40 von größerem
Radius, einem etwa 1600 langen Kreisbogen 42 von kleinerem Radius und die Enden
der Kreisbögen verbindenden Strecken 44 zusammensetzt. Daher ist die radiale Dicke
eines jeden Ringes mmKreisbogen 40 aus gemessen kleiner als vom Kreisbogen 42 aus
gemessen. Der dickere Abschnitt eines jeden Ringes hat nun einen dünnen zylindrischen
Ansatz 46, der sich ins Innere des anderen Ringes bis zu dessen äußerer Stirnfläche
36, bzw. 38, erstreckt. Die beiden kreuzend aneinander vorbeilaufenden Blattfedern
26 und 28 erstrecken sich je in Durchmesserrichtung, und zwar die untere Blattfeder
26 von der Innenfläche 43 mit dem als Kreisbogen 42 gestalteten Profil bis zum Ansatz
46 des oberen Ringes 20 unterhalb der Mittelebene 48 des durch den Abstand 24 bedingten
Zwischenraumes zwischen den beiden Ringen. Die obere Blattfeder 28 erstreckt sich
oberhalb der Ebene 48 von der Innenfläche 45 des Ringes 20 zum gegenüberliegenden
Ansatz 46 des Ringes 22.
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Die in Fig. 2 gezeigten schraffierten Schnittflächen der Federn verlaufen
also je diagonal durch die Mitte einer jeden Blattfeder.
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Das von den Ringen 20 und 22 und den verbindenden Blattfedern 26
und 28 gebildete Werkstück besteht aus einem Stück.
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Es ist auf folgende Weise hergestellt: Ein kreiszylindrischer Körper
mit den Stirnflächen 36 und 38 wird durch Zerspanen oder durch eine andersartige
Entfernung von Werkstoff mit vier parallelen Kanälen versehen, die das Stück von
einer Stirnfläche 36 bis zur gegenüberliegenden Stirnfläche 38 durchdringen und
deren Längsachsen A, Fig. 1, parallel zur Achse 30 des kreiszylindrischen Körpers
verlaufen
und durch die Ecken eines Quadrats gehen. Daraus ergibt
sich, daß jeder der Kanäle zwei anderen Kanälen benachbart ist.
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Beim veranschaulichten Ausführungsbeispiel haben die vier Kanäle
dasselbe Querschnittsprofil. Dieses besteht aus einem äußeren Kreisbogen, dessen
Krümmungsmittelpunkt mit der Achse 30 zusammenfällt, und aus zwei etwa radialen
Kreisbögen, die mit den konkav gekrümmten Oberflächen der Blattfedern 26 und 28
zusammenfallen. Diese drei Bögen bilden also ein Bogendreieck. Dieses ist an seinen
Ecken abgerundet.
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Der kreiszylindrische Körper mit den beiden Stirnflächen 36 und 38
wird dann mit einer rings umlaufenden tiefen Nut versehen, welche die inneren Stirnflächen
der beiden Ringe 20 und 22 bildet, die den Abstand 24 voneinander haben. Dann wird
in die Stirnfläche 36 parallel zum Kreisbogen 42 eine Nut 50 eingefräst, die bis
zu der Nut 24 reicht und mit dieser kommuniziert. Diese bogenförmig gekrümmte Nut
50 reicht von der einen Profilstrecke 44 bis zur anderen Profilstrecke 44.
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Eine entsprechende bogenförmige Nut 52 wird in die Stirnfläche 38
eingefräst. Sie geht ebenfalls in die Ringnut 24 über. Dann wird ein im Querschnitt
rechteckiger Kanal 54 lotrecht zur Achse 30 durch Entfernen von Werkstoff herausgearbeitet,
und zwar derart, daß die Langsachse 56 des Kanals 54 die Achse 30 in der Ebene 48
schneidet.
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Nun wird von der Stirnfläche 38 her die Blattfeder 28 bis zur inneren
Stirnfläche des Ringes 20 fortgefräst oder durch andersartige Abnahme von Werkstoff
beseitigt. In entsprechender Weise wird von der Stirnfläche 36 her die Blattfeder
28 bis zur inneren Stirnfläche des Ringes 22 zerspant oder auf andere Art und Weise
beseitigt. Infolgedessen verbleibt innerhalb des Ringes 22 nur noch die eine Blattfeder
26
und innerhalb des Ringes 20 nur noch die andere Blattfeder 28. Diese beiden Blattfedern
sind voneinander durch den Kanal 54 getrennt. Sie schneiden einander rechtwinklig.
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Schließlich müssen noch die beiden Ansätze 46 von den Ringen getrennt
werden, in die sie hineinragen. Das ist bisher durch die bogenförmig gekrümmten
Nuten 50, 52 nur unvollständig erreicht. Zur vollständigen Trennung werden parallel
zur Achse 30 Innennuten 58 in die Ringe 20 und 22 eingefräst, und durch die Profile
an zwei gegenüberliegenden Kanälen die Strecken 44 erhalten.
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Nunmehr sind die beiden Ringe 20 und 22 nur noch durch die beiden
kreuzend aneinander vorbeilaufenden Blattfedern 26 und 28 verbunden.
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Ein wesentliches Merkmal der neuartigen Ausgestaltung des Federgelenks
besteht nun darin, daß die von den Kanälen begrenzten, konkav gekrümmten Oberflächen
der Blattfedern 26 und 28, die beiderseits der Schwenkachse 90 etwa bei 60 am dünnsten
sind, einen Krümmungsradius R aufweisen, der das größte Quermaß eines jeden Kanals
überschreitet.
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Bei dem in Fig. 1 gezeigten Beispiel ist der Krümmungsradius R der
konkav gekrümmten Oberfläche der Blattfeder 26 etwa doppelt so lang wie die Seite
des Bogendreiecks, welches das Querschnittsprofil des Kanals darstellt. Hätten die
Kanäle ein kreisrundes Querschnittsprofil, wie es bei einem bekannten Federgelenk
der Fall ist, wäre R nur halb so lang wie der Durchmesser des Kanals.
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Die große Länge des Krümmungsradius R hat die Folge, daß die Dicke
der Blattfedern von der Stelle 60 aus, wo sie am geringsten ist, nach außen erst
langsam und dann sehr stark
zunimmt. Das führt bei gegebener Federsteifheit
zu einer sehr hohen Festigkeit und zu einer geringen Baugröße des ganzen Gelenks
und zu einer optimalen Spannungsausnutzung des Federmaterials.
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Der Krümmungsradius R, die Breite und die geringste Dicke der beiden
Blattfedern wird am besten so gewählt, daß die Belastbarkeit durch radialen Schub
gleich der Knickbelastbarkeit ist. Das ergibt eine maximale Belastbarkeit der Blattfedern.
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Wirkt auf die beiden Ringe 20 und 22 ein relatives Kippmoment, dessen
Vektor eine mit der Achse 30 zusammenfall ende Komponente und eine quer dazu verlaufende
Komponente hat, dann biegen sich die Blattfedern unter dem Einfluß der ersten Komponente
und ermöglichen eine elastische relative Verdrehung der beiden Ringe 20 und 22 um
die Achse 30. Der anderen Komponente aber leisten die Blattfedern einen sehr steifen
Widerstand. Bei der veranschaulichten Profilgestalt der vier durch das Werkstück
hindurchgehenden Kanäle ist das Federgelenk wesentlich weicher und nachgiebiger,
als es bei gleicher Größe des Werkstücks und bei rundem Profilquerschnitt der Kanäle
der Fall wäre.
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In den Figuren 3, 4 und 5 ist nun ein Kardanfedergelenk veranschaulicht,
das beispielsweise zum Antrieb eines Kreiselläufers in einem Kreiselgerät dienen
kann.
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Es besteht aus einem hohlzylindrischen Gebilde mit zwei parallelen
Stirnilächen 70 und 72, das durch an der Umfangsfläche austretende Schlitze und
Kanäle in drei Körper unterteilt ist. Der eine Körper 74 hat die Stirnfläche 70.
Der andere Körper 76 hat die Stirnfläche 72, und zwischen den beiden Körpern 74
und 76 liegt der dritte Körper 78. Dieser Körper 78 stellt einen Kardankörper dar,
der um eine Kardanachse
84 schwenkbar mit dem Körper 74 und um
eine zweite Kardanachse 82 schwenkbar mit dem Körper 72 verbunden ist.
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Beide Kardanachsen 82 und 84 verlaufen in Durchmesserrichtung, und
durch ihren Schnittpunkt geht die Achse 80 des zylindrischen Gebildes. Die Kardanachse
82 steht lotrecht auf der Achse 80 und auf der Achse 84.
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Zwei Federgelenke, deren einander kreuzende Blattfedern ebenso gestaltet
sind, wie es mit Bezug auf Figur 1 und 2 beschrieben wurde, fluchten mit der Achse
81 und bilden das eine Kardangelenk. Zwei weitere derartige Federgelenke fluchten
mit der Achse 84 und bilden das andere Kardangelenk.
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Die drei Körper 74, 76 und 78 sind nur durch die vier Paare von Blattfedern
miteinander verbunden; sonst sind sie vollständig voneinander durch die bereits
erwähnten Schlitze getrennt. Es handelt sich dabei um Schlitze 86 und 88, die parallel
zu den Stirnflächen 70 und 72 verlaufen, um gerade, parallel zur Achse 80 und einer
Kardanachse 84 bzw. 82 verlaufende Schlitze 90 und 92 und um weitere parallel zu
den Stirnflächen 70 und 72 verlaufende Schlitze 94. Diese Schlitze münden in die
zu den Kardanachsen 80 und 81 parallelen Kanäle, die die Blattfederpaare begrenzen.
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Ebenso, wie bei dem Kardanfedergelenk der Figuren 1 und 2 die beiden
Blattfedern 26 und 28 in der Mitte durch den in Durchmesserrichtung verlaufenden
Kanal 54 voneinander getrennt sind, dienen der Trennung der sich kreuzenden Blattfedern
gemäß den Figuren 3 bis 5 vier Bohrungen 96, die parallel zur Achse 80 verlaufen
und die Kardanachsen 82 und 84 schneiden.
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Vom Stande der Technik (US-PS 3 575 475) unterscheidet sich das in
den Figuren 3 bis 5 dargestellte Gebilde im wesentlichen nur durch das Profil der
die Blattfedern begrenzenden
Kanäle. Während diese beim Stande
der Technik einen kreisrunden Querschnitt haben, sind sie hier in der mit Bezug
auf die Figuren 1 und 2 erläuterten Weise gestaltet.
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Dem Stande der Technik entspricht es auch, daß die Blattfedern teils
in der die Kardanachsen 82, 84 enthaltenden Ebene liegen und teils auf dieser Ebene
senkrecht stehen.
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Einen wesentlichen Vorteil bietet es aber, wenn die einzelnen Blattfedern
mit der die beiden Kardanachsen 82 und 84 aufnehmenden Ebene 98, Fig. 4, gleich
große Winkel bilden, z.B. Winkel von 45°. Ein sich dadurch ergebendes Ausführungsbeispiel
ist in Fig. 7 dargestellt, die der Mitte der Fig. 5 entspricht, also einen Teil
der Abwicklung des Umfanges des Federkardangelenks darstellt, das aus den drei Teilen
74, 76 und 78 besteht, die nur durch die einander kreuzenden Blattfedern miteinander
verbunden, im übrigen aber durch die Schlitze 86 bis 92 getrennt sind.
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Bei Anwendung auf den Antrieb eines Kreiselläufers bildet der Körper
78 den Kardankörper, der durch zwei miteinander fluchtende Blattfedergelenke mit
dem auf der Antriebswelle starr befestigten Körper 76 und durch die beiden anderen
miteinander fluchtenden Kardangelenke mit dem starr am Kreiselläufer sitzenden Körper
74 verbunden ist und daher diesem Kreiselläufer gegenüber allseitig kippbar, aber
mit ihm zu gemeinsamer Drehung gekuppelt ist.
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Der Vorteil der in Fig. 7 gezeigten Ausführungsform gegenüber derjenigen
der Fig. 3 bis 5 besteht darin, daß günstige Symmetrieeigenschaften erzielt werden.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel ist in Fig. 6 gezeigt, die ebenso
wie in Fig. 7 einen Teil der Abwicklung des hohlzylindrischen Gebildes darstellt.
Die Ausführungsform der Fig. 7 unterscheidet sich von derjenigen der Fig. 3 bis
5 nur durch die Gestalt der Blattfedern. Denn die vier Kanäle, durch die jedes Blattfederpaar
begrenzt ist, haben ein etwas abweichendes Querschnittsprofil. Dieses besteht aus
einer annähernd genau oder geradlinigen Außenseite 100 und aus zwei bogenförmigen
Seiten 102 und 104. Dabei hat die dünnste Stelle 106 eines jeden Steges von der
Kreuzungsmitte 108 etwa dieselbe Entfernung wie von der Stelle 110, an welcher die
Blattfeder in den mit ihr verbundenen Körper übergeht. Die dünnste Stelle 106 hat
also von der Mitte der Blattfeder einen viel größeren Abstand als es bei dem Ausführungsbeispiel
der Fig.
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3 bis 5 der Fall ist.
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Während sich die Blattfedern bei den beschriebenen Ausführungsbeispielen
im rechten Winkel kreuzen, besteht auch die Möglichkeit einer solchen Ausgestaltung
der Kanalprofile, daß der Kreuzungswinkel der beiden Blattfedern von 900 abweicht.
Ein solches Beispiel ist in Fig. 8 gezeigt.
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Dort haben daher die beiden rechts und links befindlichen Kanalprofile
eine andere Gestalt als die oben und unten gezeigten Kanalprofile. Auch dabei beiindet
sich die dünnste Stelle des Steges viel näher an der Kreuzungsmitte der Blattfedern
als an den Stellen, an denen die Blattfedern in die durch sie verbundenen Körper
übergehen.
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Das anhand der Figuren 3 bis 5 erläuterte Federkardangelenk hat also
vier Paare einander kreuzender Blattfedern, wobei jedes Paar durch vier von der
äußeren bis zur inneren Umfangsfläche des ringförmigen Gebildes hindurchgehende
parallele Kanäle begrenzt ist. Diese vier Kanäle entsprechen denjenigen, deren Profilmitten
in Fig. 1 mit A bezeichnet
sind und mit den Ecken eines Quadrats
zusammenfallen.
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Zur Herstellung dieser Kanäle bietet die neuzeitliche Funkerosionstechnik
verschiedene Möglichkeiten So kann die Erosion z.B. mit Hilfe eines gespannten Drahtes
erfolgen, der zur Gelenkachse parallel durch eine radiale Bohrung des ringförmigen
Körpers hindurchgeführt ist und auf einer Bahn geführt wird, die dem Kanalprofil
entspricht. Dieser Draht schneidet dann aus dem hohlzylindrischen Gebilde einen
Kern heraus, der dann herausgenommen wird und den Kanal zurückläßt.
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Weil längs jeder der beiden Kardanachsen 82 und 84, Fig. 3, zwei
Paare einander kreuzender Blattfedern vorgesehen sind, wobei jedes Paar von einer
Gruppe von vier Kanälen begrenzt ist, sind die vier Kanäle der einen Gruppe gegenüber
den vier Kanälen der anderen Gruppe genau ausgerichtet. Bemißt man nun den Erosionsdraht
länger als den Außendurchmesser des von den Körpern 74, 76 und 78 gebildeten hohlzylindrischen
Gebildes, dann kann man diesen Draht parallel zur Kardanachse durch das ganze Gebilde
hindurchziehen. Wird dann der Draht bei dem Erosionsvorgang längs des dreieckigen
Kanalprofils geführt, dann schneidet er zwei zueinander ausgerichtete Kerne heraus.
Verläuft der Draht beispielsweise parallel zur Kardanachse 82, dann befindet sich
der eine Kern rechts und der andere links von der Kardanachse 84.
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Die nach Herausnehmen der Kerne verbleibenden Kanäle sind dann genau
zueinander ausgerichtet. Das vereinfacht die Herstellung wesentlich.
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Die Erosionstechnik bietet aber auch die Möglichkeit, zur Fertigung
des Federkardangelenks der Fig. 3 bis 5 die in den Fig. 9 bis 11 veranschaulichten
Elektroden zu benutzen.
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In diesem Falle dienen der Herstellung eines jeden Paares sich kreuzender
Blattfedern eine Außenelektrode 112 und eine Innenelektrode 114. Die Außenelektrode
besteht aus
einem leitenden Stab, der dicht an seinem Ende zwei
parallele prismatische gleichlange Zapfen 116 und 118 aufweist. Ihre Länge entspricht
der Breite einer jeden Blattfeder vermehrt um den Abstand der einander kreuzenden
Blattfedern. Die einander zugewandten Seitenflächen der Zapfen 116 und 118 verlaufen
quer zum Stab 112. Das Querschnittsprofil der beiden Stäbe 116 und 118 ist aus Fig.
11 ersichtlich. Dieses Profil ist so gestaltet, daß der zwischen den beiden Zapfen
befindliche Raum 120 ein Querschnittsprofil aufweist, das dem Längsschnittprofil
einer jeden Blattfeder gleicht. Die Innenelektrode 114 hat zwei Zapfen 120 und 122,
deren einander zugewandte Seiten jedoch parallel zur Innenelektrode 114 verlaufen.
Im übrigen entsprechen die beiden Zapfen hinsichtlich Querschnittsgestalt und Länge
den Zapfen 116 und 118.
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Um den Erosionsvorgang durchzuführen, werden die beiden Elektroden
112 und 114 in die in den Figuren 9 und 10 dargestellte Lage gebracht. Die Elektrode
114 wird also in das Innere des ringförmigen Gebildes achsparallel zu diesem eingeführt.
Dabei werden die beiden Zapfen 120 und 122 gegenüber der Querebene ausgerichtet,
in der die Kardanachsen liegen sollen. Außerhalb des ringförmigen Gebildes wird
die Elektrode 112 parallel zur Elektrode 114 in eine Lage gebracht, in der die Zapfen
116 und 118 zwischen sich die die Kardanachsen aufnehmende Ebene hindurchgehen lassen.
Dann werden die beiden Elektroden 112 und 114 in der radialen Richtung der Pfeile
vorgeschoben. Dies geschieht innerhalb eines Elektrolytbades, wobei durch die Werkzeuge
ein Stromkreis geschlossen wird.
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Dabei dringen die Zapfen 116 und 118 von außen her und die Zapfen
120 und 122 von innen her in das Werkstück ein und bilden dabei zwischen sich die
einander kreuzenden Blattfedern, die durch die Bohrungen 96 voneinander getrennt
sind, wie es bereits mit Bezug auf Fig. 3 erläutert wurde. Nach radialem
Rückzug
der beiden Stäbe 112 und 114 entgegen der Richtung der Pfeile bis in die in den
Fig. 9 und 10 gezeigte Ausgangslage ist das Blattfederpaar fertiggestellt. Das Werkstück
wird dann um seine Achse 80 relativ zu den Stäben 112 und 114 um 900 weitergeschaltet,
worauf das nächste Paar sich kreuzender Blattfedern hergestellt wird. Nach Herausarbeiten
aller vier Paare sich kreuzender Blattfedern ist dann das Werkstück fertig bearbeitet.
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Bei der Ausführungsform der Fig. 7 ändert sich die Lage der Zapfen
116 bis 122 entsprechend.
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Durch die beschriebenen Herstellungsverfahren ist eine genaue Fluchtung
der Federebenen einer Kardanachse gewährleistet. Daher ist eine Versteifung durch
Schieflage oder Dejustierung einander gegenüberliegender Vierkanalgruppen vermieden.
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