DE2426149B2 - 7-Fluor-substituierte Phenothiazine, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese enthaltende pharmazeutische Mittel - Google Patents
7-Fluor-substituierte Phenothiazine, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese enthaltende pharmazeutische MittelInfo
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Description
N ■ CH2 · CH2OH
10
20
N · CH2 · CH2OAc
umsetzt, in der V die oben angegebene Bedeutung
von Y hat, wobei gegebenenfalls eine vorhandene freie Hydroxylgruppe eine übDche Schutzgruppe
trägt und wobei X die oben angegebene Bedeutung hat und eines der Symbole W und V ein Wasserstoffatom darstellt und das andere eine Gruppe der
allgemeinen Formel
-CH2 - CH2 - CH2-Z
bedeutet, in der. Z für einen elektronegativen Rest
steht, und gewünschtenfaHs — nach Entfernung einer möglicherweise vorhandenen Schutzgruppe —
in der erhaltenen Verbindung der al%-meinen Formel I eine gegebenenfalls vorhandene Hydroxylgruppe acyliert und die erhaltene Verbindung entweder als freie Base oder als ein Säureadditionssalz
derselben mit einer phannalcologisch verträglichen Säure isoliert
6. Pharmazeutisches Mittel bestehend aus einer Verbindung nach Anspruch 1 und üblichen Träger-Stoffen.
CH · CH2 CH2OH
CH · CH2CH2OAc
darstellt und -Ac für einen Acylrest einer aliphatischen Carbonsäure mit 1 bis einschließlich 17 Kohlenstoffatomen steht, sowie die Säureadditionssalze
derselben mit pharmazeutisch vertraglichen Sturen.
2. 2-Trifhiormethyl-7-fliior-10-(3'-(4-{2-hydroxyäthy I)-piperazin-l-yl)-propy I)-phenothiazin und die
Säureadditionssalze desselben mit pharmazeutisch verträglichen Säuren.
3. 2-Chlor-7-fluor-l(H3'-{4-(2-hydroxyäthyl)-piperazin-l-yl)-propyl)-phenothiazin und die Säureadditionssalze desselben mit pharmazeutisch verträglichen Säurea
4. Der Palmitinsäureester des 2-Trifluormethyl-7-fluor-10-(3'-(4-(2-hydroxyäthyl)piperazm-1 -yl)propyl)-phenothiaztns.
5. Verfahren zur Herstellung von Phenothiazincn gemäS Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man ein Phenothiazin der allgemeinen Formel
N-W
(JI)
in an sich bekannter Weise mit einer Verbindung
jo Die Erfindung betrifft neue 7-fhior-substituierte Phenothiazine, die durch ausgesprochene neutroleptbche
Eigenschaften ausgezeichnet sind und daneben nur ein geringes MaB an unerwünschten Nebenwirkungen aufweisen, sowie ein Verfahren zu ihrer Herstellung und
diese enthaltende pharmazeutische Mittel.
In den vergangenen Jahren haben sich mehrere Wirkstoffe, die eine dreikernige Struktur aufweisen, als
brauchbar für de Behandlung von schweren psychotischen Störungen, insbesondere vom Typ der Schizo-
phrenie, erwiesen. Die meisten dieser Stoffe stellen
Phenothiazinderivate dar, die in 2-Stelhing eines der
Benzolkerne substituiert sind und am Ring-Stickstoffatom eine Alkyl-Seitenkette aufweisen, die in der drei
Kohlenstoffatome vom Ring-Stickstoffatom entfernten
Stellung durch eine tertiäre Aminogruppe substituiert
ist Die tertiäre Aminogruppe kann auch als Bestandteil eines heterocyclischen Ringsystems ausgebildet sein.
Insbesondere das Piperazin-Ringsystem ist in mehreren äußerst wirkungsstarken Neuroleptika vorhanden.
Es haben sich auch Thioxanthene, die in äquivalenten
Stellungen durch ähnliche Gruppen substituiert sind und eine ungesättigte Bindung aufweisen, als geeignet
für die BehaiKÜung von Psychosen erwiesen. Es ist bekannt, daß die genannten monosubsthuierten Pheno-
thiazine oder Thioxanthene eine verhältnismäßig kurz anhaltende Wirkung ausüben. Zwar sind Phenothiazine,
die in beiden Phenylkernen Substituenten enthalten, bekanntgeworden, jedoch haben sich keine dieser Verbindungen als brauchbarer erwiesen.
«ο Überraschenderweise wurde gefunden, daß bestimmte Phenothiazinderivate, die in 2-Stelhing durch Chloratome oder Trifluormethylgruppen und in 7-Stelhing
durch ein Fhioratom substituiert sind und in der Alkyl-Seitenkette eine Piperazin- oder Piperidin-Gruppe auf-
weisen, neuroleptische Eigenschaften etwa gleicher GroBenordnung oder stärkere neuroleptische Eigenschaften als die bekannten Phenothiazin-Neuroleptika
aufweisen, jedoch eine wesentlich länger anhaltende
Wirkung entfalten, wenn sie einem Lebewesen verabfolgt werden, wie ihre Bewertung anband der veröffentlichten,
zuverlässigen Standard-Testmethoden ergibt
Die neuen erfntdungsgemiBen Phenothiazine können
durch die allgemeine Formel
Ss !0NCH2 -CH2 CH2 -N Y 0)
wiedergegeben werden, in der X ein Cl-Atom oder eine
Gruppe der Formel —CF3 bedeutet Y eine Gruppe der
Formel
N-CH2- CH2OH
N - CH2 · CH2QAc
sulfonsiure und Theophyllinessigsiuren und ebenso mit
8-HaIogentheophyDinen, z. R e-BromtheophyDiiu Beispiele
von anorganischen Salzen sind diejenigen mit Salzsäure, Bromwasserstoffsäure, Schwefelsäure,
Amidosulfonsäure, Phosphorsäure und Salpetersäure.
Die Verbindungen der allgemeinen Fennel I und deren nJchtUKdsche Säure-Additionssalze können sowohl oral
als auch pan?nteral verabfolgt werden, z. B. in Form von
Tabletten, mit Hüfsstoffcn wie Maisstärke, Kaiioffelstirke,
Talkum, Magneshimstearat, Gelatine, Milchzucker
oder Gummis, Kapsem, Pulvern, Sirupen oder
Lösungen für Injektionszwecke, wobei die Einheitsdosis
0,1 bis etwa 50 mg, vorzugsweise 0,5 bis 25 mg der Verbindung
enthält und die Tagesdosis gewöhnlich 0,5 bis etwa 300 mg beträgt
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung werden die Phenothiazinderivate der allgemeinen Formel I
nach einem Verfahren hergestellt welches darin besteht daß man ein Phenothiazin der allgemeinen
Formel
CH - CH2 - CH2OH
CH - CH2 · CH2OAc
darstellt und -Ac für einen Acylrest einer aliphatischen
Carbonsäure mit 1 bis einschließlich 17 Kohlenstoffatomen steht sowie die Säureadditionssalze derselben
mit pharmazeutisch verträglichen Säuren.
Die bevorzugt in Frage kommenden Verbindungen der vorliegenden Erfindung sind diejenigen der allgemeinen
Formel I, bei denen X für eine — CFj-Gruppe
steht
Die pharmazeutisch verträglichen Salze der Basen mit nicht-toxischen organischen und anorganischen
Säuren können nach an sich bekannten Methoden leicht hergestellt werden. Die Base wird entweder mit der berechneten
Menge der Säure in einem mit Wasser mischbaren Lösungsmittel, wie Aceton oder Äthanol, umgesetzt
wobei die Isolierung des Salzes durch Konzentrieren und Abkühlen erfolgt oder sie wird mit einem
Oberschuß der Säure in einem mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel, wie Äthyläther oder Chloroform,
umgesetzt wobei das gewünschte Salz sich direkt abscheidet Sie können auch nach der klassischen Methode
der doppelten Umsetzung geeigneter Ausgangssalze hergestellt werden. Beispiele von organischen Salzen
sind diejenigen mit Maleinsäure, Fumarsäure, Benzoesäure,
Ascorbinsäure, Embonsäure, Bernsteinsäure, Bismethylensalicylsiure,
Methansulfonsäure, Äthandisulfonsäure, Essigsäure, Propionsäure, Weinsäure, Salicylsäure,
Zitronensäure, Gluconsäure, Milchsäure, Apfel* säure, Mandelsäure, Zimtsäure, Citraconsäure, Asparaginsäure,
Stearinsäure, Palmitinstüre, Itaconsäure, GIykolsäure,
p-Aminobenzoesäure, Glutaminsäure, Benzolin an sich bekannter Weise mit einer Verbindung der
allgemeinen Formel
V—N Y'
umsetzt in der Y' die oben angegebene Bedeutung von Y hat wobei gegebenenfalls eine vorhandene freie Hydroxylgruppe
eine übliche Schutzgruppe trägt und wobei X die oben angegebene Bedeutung hat und eines
der Symbole W und V ein Wasserstoffatom darstellt und das andere eine Gruppe der allgemeinen Formel
-CH2 · CH2 · CH2-Z
bedeutet in der Z für einen elektronegativen Rest steht z.B. ein Halogenatom, wie Chlor oder Brom, eine
Sulfatgruppe, z.B. Methylsulfat oder eine Sulfonatgruppe, z.B. Toluol-p-sulfonat oder Methansulfonat
und gewünschtenfalls nach Entfernung einer möglicherweise vorhandenen Schutzgruppe in der erhaltenen
Verbindung der allgemeinen Formel I eine gegebenenfails vorhandene Hydroxylgruppe acyliert und die erhaltene
Verbindung entweder als freie Base oder als Säureadditionssalz derselben mit einer pharmakologisch
verträglichen Säure isoliert Das Symbol Z steht vorzugsweise für ein Chlor- oder Bromatom.
M) Die Umsetzung kann mit oder ohne ein Lösungsmittel
in Gegenwart oder Abwesenheit eines Kondensationsmittels
durchgeführt werden.
Es ist empfehlenswert ein Lösungsmittel aus der Gruppe der aromatischen Kohlenwasserstoffe (z. B.
b5 Toluol oder Xylol), der Äther (z. B. Diäthyläther) oder
der tertiären Amide (z.B. Dimethylformamid) in Gegenwart eines Kondensationsmittels zu verwenden, wobei
als Kondensationsmittel vorzugsweise ein Alkali-
metall oder dessen Derivat (ζ, B, Hydrid, Amid, Hydroxyd, Alkobolat, Metallalkyl oder -aryl) dient, insbesondere metallische* Natrium oder Kalium, Natriumamid, gepulvertes Natrium- oder KaUumhydroxyd, lithium- oder Natriumhydrid, Natrium-tert-butylat,
ButyUithiuin, PhenyUithhun oder Phenylnatrium. Die
Umsetzung wird vorzugsweise bei der Siedetemperatur
des Lösungsmittels durchgeführt Es ist insbesondere empfehlenswert, von einer Schutzgruppe, z.B. einer
Benzyigrjjppe, Gebrauch zu machen, wenn Y eine
oder eine
darstellt Die Schutzgruppe wird nach der Umsetzung
dann in an sich bekannter Weise abgespalten, z.B. durch Erhitzen mit konzentrierter Salzsäure oder durch
Hydrierung.
Wenn die Verbindungen der allgemeinen Formel I, bei denen Y eine
N - CH2 · CH2OH-
bedeutet, verestert werden sollen, erfolgt die Umsetzung mit Säureanhydriden oder Silurehalogeniden
von aliphatischen Säuren mit 1 bis 17 Kohlenstoffatomen, beispielsweise von Essigsäure, Propionsäure,
n-Buttersiure, Oenanthsäure, Caprinsäure oder Palmitinsäure in an sich bekannter Weise.
Die Ausgangsverbindungen der allgemeinen Formel II können in an sich bekannter Weise !hergestellt werden. Sie stellen neue Verbindungen dar.
Unter den Verbindungen der allgemeinen Formel I haben insbesondere diejenigen, bei denen X für eine
-CFrGruppe steht, bei an Tieren durchgefühlten
Tests herausragende Wirkungen gezeigt
2-TrifIuormethyl-7-fluor-
10-(3'-(4-{2-hydroxyäthyl)-piperazin-1 -yl)-propyl)-phenothiazin und sein Dioxalat
Das Ausgangsmaterial, das 2-Trifluormethyl-7-fluorphenthiazin, wurde in folgender Weise hergestellt:
54 g 4-Fluorthiophenol wurden in 200 ml 99%igem
Äthanol gelöst, und es wurden 32 g 90%iges Natriumithylat zugegeben, und 100 g l-Trifluormethyl-4-chlor-3-nitrobenzol wurden dann tropfenweise zugesetzt, wobei die Reaktionstemperatur auf unter 20" C gehalten
wurde. Das Reaktionsgemisch wurde etwa 18 Stunden lang stehen gelassen, dann in Wasser gegossen und das
entstandene Gemisch mit einem 1 :1-Äther/Methyienchlorid-Gemisch extrahiert Die organische Schicht
wurde abgetrennt und mit 2 η Natriurahydroxydlösung und dann mit Wasser gewaschen, Ober wasserfreiem
Magnesiumsulfat getrocknet und mit PetroUUher eingedampft Beim Abkühlen kristallisierten 84 g 4-(4'-Fluor
phenylthio)-3-nitrobenzoyl-trifkiorid aus, dessen
Schmelzpunkt bei 64 bis 65* C fiegt
60 g 4^4'-Fluorphenyhhw)-3-mtrobenzoyl-trifluorid
und 125 g Triäthyipbosphit wurden in 1900 ml Cumol
gelöst, und das Ganze wurde 18 Stunden lang in einer
2 a Natriumhydroxydlösung, 4 η Salzsäure, wiBrigem
Ferrosulfat und Wasser gewaschen. EMe organische
Schicht wurde abgetrennt und unter vermindertem
is Druck (1 mm Hg-Säule) zur Trockne eingedampft Das
!unterbliebene rote öl wurde unter einem Druck von
03 mm HG-Säule destilliert, und die Fraktion, die bei
160 bis 200° C überging, kristalBüerte, und sie wurde aus
einem 1: l-Äther/Petroläther-Gemisch umkristallisiert
EMe Kristalle des 2-Triflu ue-7-fhiorphenthiazfns
wurden abgenutscht und getnrimet Die Verbindung
schmilzt bei 136 bis 137°C; die Ausbeute betrug 10 g.
8 g 2-Trifluormethyl-7-fluorphenothiazin wurden in
50 ml Dimethylformamid gelöst, und die Lösung wurde
zu 10 ml 50%igem Natriumamid in Xyloi gegeben,
worauf das Gemisch 1 Stunde unter Rückfluß erhitzt wurde. Nach dem Abkühlen wurden 12 g 1-(2-Benzyloxyäthyl)-4-(3-chlorpropyr)-piperazin zugesetzt, und
das Gemisch wurde 4 Stunden unter Rückfluß erhitzt
Das Gemisch wurde in Wasser gegossen, mit Äther
extrahiert die Äther-Phase mit Wasser gewaschen und über wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet Der
Äther wurde abgedampft, der Rückstand in 96%igem Äthanol gelöst und Chlorwasserstoff zugegeben. Der
Niederschlag wurde abfiltriert, er bestand aus 5 g des Hydrochloride des H2-Benzyioxyäthyl)-4-(3-chlorpropylj-piperazins. Das Filtrat wurde eingedampft und der
Rückstand aus Aceton umkristallisiert Es wurden 12 g
des Dihydrochlorids des 2-Trifluormethyl-7-fluor-
10-(3-^4-(2-benzyloxyäthyl)-piperazin-l-yl)-propyl)-
phenothiazins als weiße Kristalle vom Schmelzpunkt 200 bis 2100C erhalten.
Die £2 g der Substanz mit dem Schmelzpunkt von 200
bis 21O0C wurden auf einem Wasserdampfbad 5 Stun
den mit 25 ml konzentrierter Salzsäure erwärmt Das
Gemisch wurde dann abgekühlt, mit konzentrierter Natriumhydroxidlösung alkalisch gestellt und mit Äther
extrahiert Die Äther-Phase wurde dann gewaschen und über wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet und
so durch Zugabe von Oxalsäure wurde das Dioxalat des
2-^^01-1^11^1-7-^0^ 10-{3'-{4-(2-hydroxyäthyl)-piperazin-l-yl}propyl)-phenothiazins ausgefällt Die
Fällung wurde abfiitriert und aus 350 ml Methanol umkristallisiert Die Ausbeute betrug 1,1 g; der Schmelzes pjukt lag bei 218 bis 2200C
Das entsprechende Dihydrochlorid schmilzt bei 218 bis 221-C.
2-Chlor-7-fjuor-10-(3-{4-(2-hydroxyäthyl)-piperazin-1 -yl)-propyl)-phenothiazin und dessen Dihydrochlorid
Das Ausgangsmaterial, das 2-Chlor-7-fIuorphenothiazin, wurde in folgender Weise hergestellt:
Ein Gemisch aus 250 g m-Chloracetanilid, 500 g
p-Fluorbrombenzol, 80 g trockenem Kaliumcarbonat,
5 g eines Adams-Kupferkatalysators und 1 g Cuprojo-
did wurde 36 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Nach dem Abkahlen wurde das Gemisch in Aceton gelöst, filtriert
und eingedampft Der Rückstand wurde in einem Gemisch aus 600 ml Äthanol und 600 ml konzentrierter
Salzsaure gelöst und 4 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Das Gemisch wurde danach abgekühlt, auf Eis gegossen, mit Äther extrahiert, die Äther-Phase mit verdünntem wäßrigem Ammoniak gewaschen, über
wasserfreiem Kaliumcarbonat getrocknet, filtriert und eingedampft. Der Rückstand wurde im Vakuum destil
liert, und es wurden 200 g p-Fluor-m'-chlordiphenylamin als gelbes öl vom Kp^ 130 bis 135° C erhalten.
150 g p-Fluor-m'-chlordiphenylamin wurden mit 40 g
Schwefel und 4 g Jod vermischt, und das Gemisch wurde IV2 Stunden auf 169°C erhitzt. Nach dem Abkühlen wurde das Gemisch gründlich mit Äther extrahiert, die Äther-Extrakte wurden filtriert und der Äther
abgedampft, bis die Kristallisation einsetzte. Es wurden 90 g 2 Chlor 7 fl-jcrphcncthiazin als gelbe kristalline
Substanz vom Schmelzpunkt 196° C erhalten.
Zu einer Lösung von Natriumamid (aus 3 g Natrium) in 300 ml Ammoniak wurden 25 g 2-Chlor-7-fluorphenothiazin zugegeben, wonach das Gemisch I Stunde
lang gerührt wurde. Dann wurden 40 g l-Brom-3-chlorpropan nach und nach zugesetzt, und danach wurde das
Ammoniak abgedampft. Nun wurde Wasser zugegeben und das Gemisch mit Äther extrahiert, die Äther-Phase
über wasserfreiem Kaliumcarbonat getrocknet, filtriert und eingedampft. Der Oberschuß an dem Brom-chlorpropan wurde durch 'Mtündiges Erwärmen auf einem
Wasserdampfbad bei vermindertem Druck (1 mm Hg-Säule) abgetrieben. Der Rückstand wurde mit 40 g
N-{2-Hydroxyäthyl)-piperazin versetzt und das Gemisch 18 Stunden auf einem Dampfbad erwärmt. Danach wurden 500 ml Wasser zugegeben, und das Gemisch wurde mit Äther extrahiert. Die Äther-Phase
wurde mit verdünnter Salzsäure extrahiert, die saure, wäßrige Phase mit Natriumhydroxyd alkalisch gestellt
und mit Äther extrahiert Die Äther-Phase wurde über wasserfreiem Kaliumcarbonat getrocknet, filtriert und
eingedampft. Der Rückstand wurde in 100 ml Äthanol gelöst, und es wurde eine Lösung von trockenem Chlorwasserstoff in Äther bis zum pH 4 zugesetzt. Der
kristalline Niederschlag wurde abgenutscht, mit Äther gewaschen und getrocknet Es wurden so 15 g des Dihydrochlorids des 2-Chlor-7-fluor-10-(3-(4-(2-hydroxyäthyl)-piperazin-l-yl)-propyl)-phenothiazins, das bei
225 bis 230°C schmilzt erhalten.
10-(3'-{4-{2-hydroxyäthyl)-piperazin-l-yI)-
propylj-phenothiazins
10 g 2-TrifluormethyI-7-fhior-10-(3'-{4-(2-hydroxyäthyl>piperazin-l-yl)-propyr)-phenothiazin wurden in
50 ml Chloroform gelöst 8 g Palmitoylchlorid wurden zugegeben, und das Gemisch wurde 1 Stunde unter
Rückfluß erhitzt und dann im Vakuum eingedampft Der Rückstand wurde in Äther gelöst und mit Eiswasser
und danach mit einer 10%igen Natriumcarbonatlösung gewaschen. Die Äther-Phase wurde abgetrennt, über
wasserfreiem Kaliumcarbonat getrocknet filtriert und eingedampft. Der Rückstand wurde mit Petroläther
extrahiert und der Petroläther-Extrakt auf ein kleines
Volumen eingedampft Beim Stehenlassen bei 00C
schied sich der Palmitinsäureester des 2-Trifluormethyl
7-fluor-10-(3'-(4-(2-hydroxyäthyl)-piperazin-1 -yl)-propyl)-phenothiazin als eine gelbe kristalline Substanz, die
bei 45 bis 50°C schmilzt, aus; die Ausbeute betrug 11 g
2-Trifluormethyl-7-fluor-10-(3'-(4-(2-hydroxyäthyl)-piperidin-
- κι 1 -yl)-propyl)-phenothiazin und dessen Oxalat
Das Ausgangsmaterial, das 2-Trifluormethyl-7-fluor-10-(3-chlorpropyl)-phenothiazin, wurde auf folgende
Weise hergestellt:
ι -, 8,5 g 2-Trifluormethyl-7-fluorphenothiazin wurden zu 3,1 g Natriumamid in 200 ml flüssigem Ammoniak gegeben, und das Gemisch wurde Ui Stunde lang gerührt.
Danach wurden 10g 3-Brom-l-chlorpropan und 10ml
«rCCrtCnCS ι OiüGi ZUgCSCtZt, üpiu ι~j iriinütC*n SpaiCT
?i) folgte der Zusatz von weiteren 50 ml trocknenem
Toluol. Das Gemisch wurde 1 Stunde gerührt, wonach das Gemisch auf einem Dampfbad eingedampft wurde.
Der Rückstand wurde in 400 ml Äther gelöst, die Äther-Lösung dreimal mit Wasser gewaschen (jedes Mal mit
2-, 100 ml), dann über wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet und im Vakuum eingedampft. Es wurden so
10 g 2-Trifluormethyl-7-fluor-10-(3-chlor-propyl)-phenothiailr als gelbes Öl erhalten.
40 g 4-(2-Hydroxyäthyl)-piperidin wurden dann zuge-
J1, geben, und das Gemisch wurde 17 Stunden auf 9O0C erwärmt. Das Gemisch wurde abgekühlt, in Wasser gegossen, mit 500 ml Äther extrahiert, der Ätherextrakt
fünfmal mit Wasser gewaschen und über wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet. Das Oxalat des 2-Trifluor-
j -, methyl-7-fluor-10-(3'-(4-(2-hydroxyäthyl)-piperidinl-yl)-propyl)-phenothiazins wurde aus einem 1:1-Aceton/Ather-Gemisch ausgefällt, und es schmilzt bei
76 bis 800C.
Die neuroleptische Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Verbindungen wurde geprüft, wobei von der
Tatsache Gebrauch gemacht wurde, daß sie der Wirkung von das Zentralnervensystem stimulierenden Verbindungen, wie Amphetamin und Methylphenidat, antagonistisch entgegenwirken. Der Methylphenidat-Test
wurde als eine zuverlässige Testmethode bei mehreren
-)0 bekannten Neuroleptica ausgewählt (vgl. V. Pedersen
und A. V. Christensen »Methylphenidate antagon: .m in
mice as a rapid screening test for neuroleptic drugs« in
von 18 bis 25 g Gewicht verwendet Für jeden Dosis-Spiegel wurden 3x2 Mäuse verwendet
2,6 oder 24 Stunden nach der L p.-Injektion der Testsubstanz wird Methylphenidat in einer Dosis von
60 mg/kg subcutan injiziert Nach Verabfolgung des
Methylphenidats werden die Mäuse in die Beobachtungskäfige gesperrt, und zwar zwei in jeden Käfig,
wo sie 2,6 oder 2* Stunden verbleiben. Die Käfige sind
auf Wellpappe gestellt, wobei die Papierrippen nach oben zeigen. Es wird untersucht, ob die Mäuse in die
Wellpappe beißen oder nicht Ist das nicht der Fall, so
liegt hierin der Beweis, daß die Substanz eine antagonistische Wirksamkeit besitzt Falls eines oder
mehrere der KontroUtier-Paare ebenfalls nicht in die
Wellpappe beißen, muß der Test mit einem neuen Satz
von Mäusen wiederholt werden.
Es wurden die nachstehenden, unter die allgemeine Formel I fallenden neuen Substanzen getestet:
2-Trifluormethyl-7-fluor-
10-(3'-(4-(2-hydroxyathyl)-piperazin-
1 -yl)-propyl)-phenothiazin
(Lu 10-116),
2-Chlor-7-fluor-lO-(3'-(4-(2-hydroxyäthyl)-l-piperazinyl)-propyl)-phenothiazii/
(Lu 10-125),
10
2-Trifluormethyl-7-fluor-10-(3'-(4-<2-hydroxyäthyl)-piperidint -yl)-propyl)phenothiazin
(Lu 12-368)
Als Vergleichssubstanzen wurden die entsprechenden bekannten Phenothiazine, die keinen Fluor-Substituenten in 7-Stellung enthalten, verwendet, nämlich
Fluphenazin, Perphenazin, Thioproperazin, Acetophenon bzw. Chlorpromazia
Die Ergebnisse sind aus der nachstehenden Tabelle ersichtlich.
Substanz Nr. | Methylphenidat-Antagonismus EDw mg/kg i. p. | 6 Std. | 24 Std. | LD» i. v. |
2 Std. | mg/kg Maus | |||
λ na | ||||
ι ,Λ ,,/: | /\ I · | v,vt | V1VU | ^" IUt/ |
L.Ü 1M- I IU | V1 I I | 0,05 | >5 | 113 |
Lu 10-125 | 0.06 | 0,095 | 93 | |
Lu 12-368 | 0,14 | 1,80 | 65 | |
Lu 14-076") | 0,04 | 0,03 | >2,5 | 98 |
Fluphenazin | 0,08 | 0,55 | >5 | 93 |
Perphenazin | 0,08 | 1.2 | >5 | 113 |
Thioproperazin | 0.28 | 4,4 | >10 | 160 |
Acetophenazin | 0,20 | >20 | >20 | 57 |
Chlorpromazin | 3,3 |
*) = Lu 12-368 ohne 7-Fluoratom (Vergleichsverbindung).
A js der Tabelle ist zu ersehen, daß die am stärksten
wirksame Verbindung der getesteten Substanzen eine Spitzenwirkung ungefähr 6 Stunden nach der Verabfolgung
entfaltet, daß aber sogar noch nach 24 Stunden eine sehr starke Wirkung vorhanden ist.
Claims (1)
1. 7-Fhior-substrtuierte Phenothiazine der allgemeinen Formel
der allgemeinen Formel
V-N Y'
S N-CH2-CH2-CH2-N Y (I)
in der X ein Chloratom oder eine Gruppe der Formel -CF3 bedeutet, Y eine Gruppe der Formel
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