DE2018565A1 - Melaminpyrophosphat und anschwellende Massen, die es enthalten - Google Patents
Melaminpyrophosphat und anschwellende Massen, die es enthaltenInfo
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Description
PATENTANWÄLTE"
DR. I. MAAS
DR. W. PFEIFFER
DR. F. VO !TH E N LElTN ER
8MÜNCHEN23
ÜNGERERSTR. 25 - TEL 39 02 36
ÜNGERERSTR. 25 - TEL 39 02 36
22 777
American Cyanamid Conrnany, Wayne, lew Jersey, V.St«A.-
HeiaminpyroOhOspbat und anschwellende Massen,
die es enthalten.
Die Erfindung bezieht sich auf Melaminpyrophospbat und
betrifft insbesondere eine neue kristalline Form davon, ein Verfahren zur Erzeugung der neuen kristallinen. Form
__ ■ , / , _. . , von Wärme
und ansehwellende (unter Einwirkung/sich vergrößernde
oder blähende) feuerhemmende- Massen, die sie enthalten.
E3 wurde.bereits vorgeschlagen, Melaminpyrophosphat
durch Umsetzung von Melamin in einer wässrigen Aufschlämmung
mit einer Mineralsäure, zum Beispiel Salzsäure, Salpetersäure
oder Schwefelsäure, zu einem Melarainsäuresalz,
Umsetzung des Salzes mit Natriumpyrophosphat und ,anschließender Zugabe von weiterer Säure zur Abscheidung'des MeIaminpyrophoaphats
herzustellen. Bei Verfahren dieaar Art ist es Üblich, bis nach der Zugabe des Natriumpyrophosphat
s Säure in geringerer Menge zu verwenden alisfzux '
vollständigen Umsetzung erforderlich ist. Bei einer' zweckmäßigen Ausführungaform dieser Methode werdenyzuerst
Melamin und Natriumpyrophosphat in Wasoer diapergilTt.
Dann vdrd soviel Mineralsäure zugegeben, daß sich^ein
O 098 4 5 / 19 4 2 -S^M copy
Molverbältnio von Γ-Iolaniin zu Säur'; von 1 : 1 ergibt. Die
Aufschlämmung wird erwärmt, und dann wird weitere Säure
zugesetzt, um das Melaminpyrophosphat abzuscheiden.
Ein wichtiges Anwendungsgebiet für Melaminpyrophospbat sind feuer- und wärmehemmende Anstriche, sum Beispiel
solche, wie sie in den USA-Patentschriften 2 984 640 und 3 284 216 beschrieben sind. Zwar ist Melaminpyrophosphat
für diesen Zweck besonders vorteilhaft, da es nicht nur als Blähmittel wirkt, sondern, auch große Mengen, stickstoffhaltiges
Gas freisetzt, die bisher verfügbare kristalline 3?orm von Melaminpyropbosphat hat jedoch den Nachteil,
daß sie eine wässrige Aufschlämmung davon übermäßig verdickt, wodurch die in dein Anstrichmittel zulässige
Menge an Blähmittel beschränkt wird. Infolgedessen wurde mit den wässrigen anschwellenden Anstrichen manchmal kein
ausreichender Schutz für ein damit überzogenes Substrat erreicht.
Die Erfindung bezweckt eine neue kristalline Form von Melaminpyrophosphat und ein Verfahren au ihrer Herstellung.
Erfindungsgemäß wird eine neue kristalline Form von Melaminpyrophosphat
erzeugt, indem ein Pyrophosphatsalz mit einem wässrigen System vermischt wird, das Melamin und
eine Mineralsäure enthält, die wenigstens in solcher Menge vorhanden ist, daß praktisch die gesamte Pyrophosphorsäure
aus dem Pyrophosphatsalz freigesetzt wird. Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist in
dem wässrigen Medium zum Zeitpunkt der Zugabe des Pyrophocpbatsalzes
soviel Mineralsäure enthalten, daß insgesamt wenigstens vier Wasseratoffionenäquivalente pro
zwei Mol Melamin und ein Mol Pyrophosphatsalz vorliegen. Wenn beispielsweise Schwefelsäure in Verbindung mit
Tetranatriumpyropboaphat verwendet wird, sind wenigstens
zwei Mol Sohv/Qfelsäure pro Mol Tetra/natriunipyroptoosplmt
009845/1942 **D ommi
in dem -wässrigen Medium vor der Umsetzung des Melamins
mit com Tetranatriumpjrrophosphat erforderlich, Nach einer
anderen Ausführungsform der Erfindung kann die Mineralsäure nacheinander zugesetzt werden, die in dem wässrigen
Medium enthaltene Säure muß jedoch jederzeit im Überschuß
über die Menge, vorliegen, die zur Pr ei Setzung der
gesamten Pyropbospborsäure aus dem Pyropbospbatsalz erforderlich
ist, das zu irgendeinem Zeitpunkt in dem
wässrigen Medium, das Melamin enthält, vorliegt. Wenn
ein Pyrophosphatsalz mit verfügbarem Wasserstoff in den verschiedenen Ausführungsformen der Erfindung verwendet wird, kann der Bedarf an Mineralsäure entsprechend verringert werden. Nach einer weiterem Ausfübrungsform der Erfindung wird Melamin in Wasser suspendiert, mit etwa zwei Mol einer, einbasischen Mineralsäure pro Mol Melamin versetzt, und die Suspension wird bis zur Auflösung von Melamin als Säuresalz gerührt und dann mit etwa 1/2 Mol Tetranatriumpyrophosphat pro.Mol zur Herstellung der
Suspension verwendetes Melamin versetzt*
wässrigen Medium, das Melamin enthält, vorliegt. Wenn
ein Pyrophosphatsalz mit verfügbarem Wasserstoff in den verschiedenen Ausführungsformen der Erfindung verwendet wird, kann der Bedarf an Mineralsäure entsprechend verringert werden. Nach einer weiterem Ausfübrungsform der Erfindung wird Melamin in Wasser suspendiert, mit etwa zwei Mol einer, einbasischen Mineralsäure pro Mol Melamin versetzt, und die Suspension wird bis zur Auflösung von Melamin als Säuresalz gerührt und dann mit etwa 1/2 Mol Tetranatriumpyrophosphat pro.Mol zur Herstellung der
Suspension verwendetes Melamin versetzt*
Uia'boste Ergebnisse zu erzielen, beträgt die Temperatur
der Aufschlämmung und der Lösung zum Zeitpunkt der Zugabe des Pyropbosphatsalzes etwa 50 bis etwa 100 0C. Optimale
Temperaturen liegen im Bereich von etwa 75 bis etwa 85 0C,
so daß dieser Bereich bevorzugt wird.
Pur das erfindungsgemäße Verfahren kann jedes geeignete
Pyrophosphatsalz verwendet werden. Am vorteilhaftesten
sind die Ammonium- und Alkalipyrophosphate, zum Beispiel
die Natrium- und Kaliumsalze von Pyrophosphorsäure oder" ihre Hydrate, zum Beispiel Ammoniumpyrophösphat, Tetranatriumpyrophosphat,
"DinatriumdihydragenpyropbOspbat,
TetrakaliuTiipyrophosphat und Dikaliumdihydrogenpyrophosphat. Zwar ist ein wasserlösliches Pyrophosphat,
zum Beispiel ein Natrium-* oder KaÜumpyrophoshat, zweckmäßiger und wird bevorzugt, jedoch kann a.uch jedes
TetrakaliuTiipyrophosphat und Dikaliumdihydrogenpyrophosphat. Zwar ist ein wasserlösliches Pyrophosphat,
zum Beispiel ein Natrium-* oder KaÜumpyrophoshat, zweckmäßiger und wird bevorzugt, jedoch kann a.uch jedes
2018S65
geeignete Erdalkalimetallpyropbosphat, zum Beispiel
Calcium- oder Magnesiumpyrophosphat, verwendet werden. Diese Salze sind zwar in Wasser unlöslich, sie sind
jedoch trotzdem geeignet, da sie sich in Mineralsäurelösung unter Bildung von Ityrophosphorsäure, die für die
Umsetzung erforderlich ist, lösen«
I1Ur die erfindungsgemäßen Zwecke kann jede' geeignete
Mineralsäure, aum Beispiel Salzsäure, Salpetersäure
oder Schwefelsäure verwendet werden, "beste Ergebnisse werden jedoch mit Salzsäure eraielt» weshalb diese
bevorzugt wird.
Die Menge an Wasser, die smr Herstellung des Melamin*-
pyrophosphats angewandt wird, kann in, walten Grenzen
schwanken, es ist lediglieh erforderlich, ein ausreichendes Volumen zur Erzielung einer verarbeitbaren
Aufschlämmung zu verwende«* Es ist nicht nötig, daß das gesamte . Melamin-Säuregalz in .Lösung vorliegt,
wenn das Natriumpyrophosphat oder ein anderes Salz
zugesetzt wird, da gefunden wurde, daß die neue kristalline J1OrBi ven Melamittpyrophösphat selbst dann entsteht,
wenn das Melamlnsäuresalz in Wasser suspendiert ist
Diese neue kristalline Form von Melamlnpyrophospbat
läßt sich von dem beka.nn.ten Melämlnpyropbösphat durch
Röntgenanälyse unterscheiden. Das RÖntgenbeugungsdiagramm
der neuen ϊοπη von Melaminpyrophosphat, die nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren erhältlich ist, weist eine Linie oder eine Beugüngsbande bei einem Hetzebenen-Ab-
stand von 10,64 A auf, die in den Röntgenbeugungsdiagrammen
der Melaminpyrophosphatkristalle, die nach bekannten
Methoden hergestellt sind, nicht vorkommen. Ferner sind
weitere Banden mit niedrigeren relativen Intensitäten in dem RÖntgenbeugungsdiagramm des erfindungsgemäßeη
tAD ORIQINAL
009845/1S42
Produkts vorbanden, die sich von Banden in Röntgenbeugungsdiagrammen
von Produkten, die nach anderen Verfahren hergestellt sind, unterscheiden. Die relativen Intensitäten
der anderen Absorptionsbanden. im Röntgenbeugungsdiagramm
der erfindungsgemäßen,kristallinen Form unterscheiden
sich erheblich von den relativen Intensitäten ähnlicher Absorptionsbanden im Diagramm der bekannten Formen.; Die
maximale Intensität hat eine Bande bei 3»25 A im Röntgenbeugungsdiagramm
der kristallinen Form nach der Erfindung.
Die kristalline Form von Melaminpyrophospbat nach der
Erfindung zeigt ferner ein anderes Verhalten bei der thermogravimetrischen Analyse. So tritt ein Gewiebtsver- (J
lust von etwa 285 0C "bis zu etwa 315 0C auf,. wenn die
bekannte Porm erwärmt wird. Beim weiteren Erwärmen auf
höhere Temperaturen setzt erneut ein Gewichtsverlust bei einer Temperatur von etv/a 350 0C ein. Die neue kristalline
Porm von Melaminpyrophosphat nach der Erfindung dagegen
büßt praktisch kontinuierlich ohne Unterbrechung an Gewicht
ein, wenn die Temperatur von etwa 300 0C auf 350 0C
und darüber erhöht wird.
Die neue kristalline Porm von Melaminpyrophosphat kann
ferner durch Infrarotanalyse von einer nach bekannten
Verfahren hergestellten Porm unterschieden werden. Die m
Infrarotdiagrämme der beiden Formen zeigen mehrere bezeichnende
Unterschiede im Gebiet von 910 bis 475 cm"" . Der bedeutendste Unterschied zeigt sich im Gebiet von
750 bis 700 cm" , in dem die bisher verfügbare Form zwei
deutliche schmale Absorptionsbanden bei 740 - 3 cm" und
708 - 3 cm"" aufweist, während die erfindungsgemäße Porm
eine breite Absorptionsbande im Bereich von 710 bis 740 cm"
zeigt. Ferner besteht ein deutlicher Unterschied im Verhältnis
der relativen Intensitäten der Banden bei 505 cm" und 475 om .
0 0 9845/1 942
■- 6 -
Die kristalline Form von Melaminpyrophosphat nach der
Erfindung ergibt pro Gewichtseinheit eine dünnere Aufschlämmung
als eine nach-"bekannten Verfahren hergestellte Form. Wässrige Systeme haben folgende Viskosität in
Krebs-Einheiten (KU) bestimmt mit einem Stormer-Viseosimeter
nach der Methode, die in "Organic Coating Technology; /β. F. Payne/, John Wiley and Sons, New York,
New York (1961), S. 743 u. 744, beschrieben ist.
Viskosität (KU) . Viskosität(KU), erfing MPP*/ 100 g Wasser bekannte Form dungsgemäße Form
80 | 97 | 60 |
90 | 118 | 66 |
100 | >146 | 72,5 |
120 | 88 | |
160 | 120 | |
180 | „** | >146 |
* Melaminpyrophosphat
** nicht fließfähig
** nicht fließfähig
Die neue kristalline Form von Melaminpyrophosphat kann mit
Vorteil anstatt der alten Form in jeder bekannten feuerhemmenden und anschwellenden Masse verwendet werden. Sie
ist in Massen auf Wasserbasis, zum Beispiel Latexanstrichmitteln,
sehr vorteilhaft. In wässrige anschwellende
Massen kann eine ausreichende Menge der neuen Form zur Erzielung einer vorteilhaften Wirkung eingebracht werden,
5/1942
ohne daß die Verarbeitungseigenschaften der Masse nachteilig
"-beeinflußt werden. Anschwellende Massen enthalten im allgemeinen einen flüchtigen Träger, zum Beispiel
Wasser, der bei Trocknen des Überzugs verdampft, einen Filmbildner, zum Beispiel ein synthetisches Harz,und
Schwellmittel.
Die anschwellenden Überzugsmassen, die die neue Form von Melaminpyr©phosphat enthalten, können durch Sprühen,
Streichen oder Tauchen auf Oberflächen verschiedener Art, zum Beispiel Holz, Metall, Glas, Kunststoffe oder
Gewebe, aufgebracht werden.
Durch die folgenden Beispiele wird die Erfindung näher
erläutert. Alle Teile beziehen sich auf das Gewicht, wenn nichts anderes angegeben ist«
B ei s ρ i e 1 1
Etwa 910 Teile Wasser werden unter Rühren mit etwa 57 Teilen Melamin versetzt, und die Temperatur der-Aufschlämmung
wird auf etwa SO 0C erhöht.
Dann wird die Aufschlämmung unter Rühren mit etwa 88,4 Teilen
37,2 $-iger wässriger Salzsäure versetzt. Die lösung
des Melamins als Melaminhydrochlorid erfolgt fast augenblicklich. Dann werden allmählich unter Rühren etwa 60 Teile
gepulvertes wasserfreies Tetranatriumpyrophosphat zugegeben,
während eine Temperatur von etwa 80 0C aufrechterhalten
wird. Nach der ersten Zugabe von Natriumpyrophosphat
beginnt sich fast augenblicklich Melaminpyrophosphat abzuscheiden. Die Temperatur wird weitere 15 Minuten
unter Rühren bei etwa 80 0C gehalten. Dann wird
das Rühren unterbrochen und die dünne weiße Aufschlämmung
0 0 9 8 4 P / 1 9 4 2
2018S6S
auf etwa 67 0C abkühlen gelassen. Der Peststoff wird
abfiltriert, mit Wasser gewaschen und bei etwa 90 0C getrocknet. Es werden dichte grobe freifließende weiße
Kristalle von Melaminpyrophosphat erbalten.
Zur Herstellung eines kristallinen Produkts für physikalische Prüfungen und für einen Vergleich mit dem
erfindungsgemäßen Produkt wurde das folgende typische
bekannte Verfahren nachgearbeitet:
Eine auf 90 0C erwärmte Aufschlämmung von 7,3 kg (15,1 lbs.)
Melamin in 127 kg (280 lbs.) Wasser wird mit 5,7 kg (12,5 lbs.) Salzsäure mit 22 ° Be' (2,0 kg, 4,4 lbs. HCl)
versetzt, und die Aufschlämmung wird gerührt bis eine klare Lösung erhalten wird. Dann wird eine Lösung von
8,0 kg (17,6 lbs.) Natriumpyrophosphat in 127 kg (280 lbs.)
Wasser zu der Melaminhydrocbloridlösung gegeben, und die
Temperatur wird bei 90 0C gehalten. Hierauf werden weitere
6,3 kg Salzsäure mit 22 ° Be' (2,2 kg, 4,9 lbs. HOl) zugesetzt. Dann wird die Reaktionsmischung allmählich
auf 25 0C abgekühlt, und der Peststoff wird abfiltriert
und getrocknet. Jedes Mal, wenn das bekannte Produkt hierin für Vergleichszwecke verwendet wird, handelt es
sich um das nach diesem Verfahren hergestellte Produkt.
Die EÖntgenanalyse der Produkte nach dem vorstehend
beschriebenen bekannten Verfahren und nach Beispiel 1 liefert folgende Ergebnisse;
0098A5/1942
lietzebenenabstand Relative Intensität Relative Intensität
oder Bande,A bekanntes Produkt Produkt von Beisp.1
3,25 | 49 | 100 |
4,71 | 45 | 15 |
4,94 ■'■■■ | 100 | 35 |
5,33 | 23 | 26 |
10,64 | . - | 12 |
10,77 | 67 | 16 |
Durch Vermischen gleicher Gewichtsteile Wasser und des
bekannten Produkts ergibt sich eine dicke Paste. Etwa 6 Gewichtsteile des bekannten Produkts und etwa 4 Teile
Wasser ergeben eine feuchte krümelige Paste.
Im Gegensatz dazu ergeben gleiche Gewichtsteile Wasser und des Produkts nach Beispiel 1 ebenso wie 6 Gewichtsteile Produkt nach Beispiel 1 und 4 Teile Wasser eine
praktisch wasserdünne Aufschlämmung.
Ähnliche Ergebnisse werden bei Ersatz des Tetranatriumpyrophosphats
durch eine äquivalente Molmenge Tetrakaliumpyropbosphat, das entweder als Pulver oder in
Wasser gelöst zugegeben werden kann, erhalten.
00984*3/1942
201856S
Beispiel 2
Eine Lösung von etwa 39»2 !Teilen Melamin und etwa 65 Teilen
70 $-iger Salpetersäure in etwa 1500 Teilen Wasser von
etwa 85 0G wird mit etwa 41,2 Teilen Tetranatriumpyropbosphat
versetzt. Melarainpyrophosphat wird abgeschieden,
abfiltriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Die Röntgenanalyse. des Produkts zeigt, daß es dieselbe Kristallstruktur
wie das Produkt von Beispiel 1 hat.
Etwa 800 Teile Wasser werden unter Rühren bei etwa 80 0G
mit etwa 53,5 Teilen 37 $-iger wässriger Salzsäure versetzt.
Unter fortgesetztem Rühren der Aufschlämmung werden etwa 50,4 Teile Melamin, etwa 45,1 Teile 37,2 #-ige
wässrige Salzsäure und etwa 50,8 Teile Calciumpyrophospha4·
in dieser Reihenfolge zugegeben. Uach etwa 15 Minuten bei
etwa 80 0C wird die Aufschlämmung auf etwa 70 0C abgekühlt
und filtriert. Das Produkt wird mit Wasser gewaschen und getrocknet. Das Röntgenbeugungsdiagramm des erhaltenen
Melaminpyrophosphat3 weist eine Bande bei 10,64 A und
O ·
seine maximale Intensität bei einer Bande von 3,25 A auf.
Beispiel 4
Die Arbeitsweise von Beispiel 3 wird mit der Ausnahme wiederholt, daß etwa 55,4 Teile Magnesiumpyrophosphat
anstelle des· Oalciumpyrophosphats verwendet werden. Das
Röntgenbeugungsdiagramm des erhaltenen Melaminpyrophosphata
hat eine Bande bei 10,64 A, und seine maximale Intensi-
tat bei einer Bande von 3,25 A.
003845/1942
Etwa 750 Teile Wasser werden mit etwa 23,5 Teilen
37,2 56-iger wässriger Salzsäure versetzt. Nach Erwärmen
der erhaltenen Lösung auf etwa 80 0C werden/etwa 58 Teile
37,2 $-ige wässrige Salzsäure und etwa 60 Teile
in etwa 500 Teilen Wasser gelöstes Dinatriumdihydrogenpyrophosphat
nacheinander unter Rühren zugegeben. Die erhaltene Aufschlämmung wird kurz gerührt, auf
etwa 70 0C abgekühlt und filtriert. Las Produkt wird
mit Wasser gewaschen und getrocknet. Das Röntgenbeugungsdiagramm
des erhaltenen Melaminpyrophösphats hat
eine Bande bei 10,65 A, und seine maximale Intensität
bei einer Bande von 3,25 A.
B β i s ρ i e 1 6
Eine Lösung von etwa 29,1 Teilen 37,2 #-iger Salzsäure
in etwa 420 Teilen Wasser mit etwa 80 °0 wird unter Rühren mit etwa 25,2 Teilen Melamin versetzt. Während
einer Zeit von 10 Minuten werden etwa 13,3 Teile Tetranatriumpyrophosphat zugegeben. Dann werden etwa 19,2
Teile 37,2 #-ige Salzsäure und anschließend etwa 13,3
Teile Tetranatriumpyrophosphat zugesetzt. Nach etwa
1.5 Minuten langem Rühren bei 80 0C wird die Aufschlämmung
filtriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Das Röntgenbeugungsdiagramm des Produkts hat eine Bande
bei 10,64 A und seine maximale Intensität bei einer
Bande von 3,25 A. -
; Bei s-p i e 1 7
Etwa 50,4 Teile Melamin werden in einer wässrigen Lösung
von etwa 80 0C gelöst, die aus etwa 300 Teilen Wasser
* etwa 68,2 Teile Melamin,
0 09845/1942
und etwa 50 Teilen 37,2 $-iger wässriger HCl besteht. Die·
Melaminlösung wird unter Rühren mit einer Lösung von etwa 53,2 Teilen Tetranatriumpyrophospbat in etwa 400 Teilen
Wasser mit etwa 80 0C versetzt. Nach etwa 15 Minuten
langem Rühren wird die Aufschlämmung filtriert und der Peststoff mit Wasser gewaschen und getrocknet. Das
Röntgenbeugungsdiagramm des Produkts hat eine Bande
bei 10,64 A, md seine maximale Intensität bei einer
Bande von 3,25 A.
Durch etwa 20 Stunden langes Mischen der folgenden Bestandteile in einer Kugelmühle wird eine Grundmischung
hergestellt:
Teile
Wasser ' 289,0
Kaliuratripolypbosphat ' 1,5
äthoxyliertes Rizinusöl 4,0
Melaminpyrophosphat (Produkt von Beisp. 1) 332,0
Dipentaerythrit 102,0
Phenylmercuriacetat 0,5
Entschäumer (Wachse-Fettester) . 3,0
Titandioxid (Unitane ® OR-600) 60,0
chloriertes Paraffin , 40,0
Der Grundkörpör wird dann mit folgenden Stoffen
verdünnt:
verdünnt:
009845/1942
Teile
Hydroxyätbylcellulose (3 $-ige Lösung) 4510
Vinylaoetatcopolymerharz
(55 #. Feststoff in Emulsion) 220,0
Entschäumer (Wachse-Fettester) 1,0
Das erhaltene Latexanstricbmittel hat eine Viskosität
von 67 KU und weist ausgezeichnete Scbeuerbeständigkeit,
Gefrier-Auftau-Beständigkeit und Ofenbeständigkeit
auf. -
Ein Versuch, Beispiel 8 unter Verwendung von 332 Teilen
des bekannten Produkts anstelle des Produkts von Beispiel 1 nachzuarbeiten, gelingt wegen der unverarbeitbaren Masse
der Grundmischung nicht. Etwa 200 Teile des bekannten Produkts sind die Höchstmenge * die dieser Zubereitung
zugefügt werden können, so daß die Grundmischung dispergiert wird. Wenn die Grundmischung in ähnlicher Weise
wie in Beispiel 8 verdünnt wird, beträgt die Viskosität des Anstrichmittels 67 KU.
Das mit der bekannten Kristallform hergestellte Anstrichmittel und das nach Beispiel 8 hergasteilte Anstrichmittel
können wie folgt auf Anscbwellungs- und Feuerhemmvermögen
geprüft werden.
Douglas-Fichten-Bretter werden mit einem Gesamtauftrag
von 3,1 m/l. (125 sq. ft./gal.) mit zwei Überzugssobichten
versehen und zwei Tage bei Raumtemperatur an der Luft getrocknet. Zur Bestimmung der Feuerbemmung wird ein 60 cm
(2 Fuß)langes acbräggestelltes Teststück verwendet. Ein
mit Erdgas betriebener Brenner wird so aufgestellt, daß
die Spitze des Brenners einen Abstand von 5 cm (2") von
09845/1842
dom Testbrett hat. Die Flamme wird so eingestellt, daß ■
die Flammenfront an einem unbeschichteten Roteichen-Brett
in 5 Minuten eine Bewertung von 100 erreicht. Als Wert "0"
dient der Flammenrand an einer Asbestplatte. Die Strecke zwischen 0 und 100 wird in acht gleiche Abschnitte unterteilt.
Der Rand der Flammenfront wird während des Brennens beobachtet und nach 5 Minuten aufgezeichnet. Nach dem
Test wird die maximale Höhe de3 verkohlten Schaums gemessen.
Anstrichmittel Anstrichmittel mit be- · nach Beisp. 8 kannter kristall. Form
Feuerausbreitung 0-2 18-20
Höhe des verkohlten Schaums
cm (inches) 2,2-2,5(0,95-1,0) 0,6-0,8(0,25-0,30)
Diese Werte zeigen, daß die maximale zulässige Beladung mit der bekannten Form von Melaminpyrophosphat ein Emulsionsanstrichmittel ergibt, das dem erfindungsgemäß erhältlichen
unterlegen ist.
Folgende Bestandteile werden in einer Kugelmühle etwa 16 Stunden lang dispergiert:
QÖ9848/1842
Teile
Wasser " - - . ■- 278,3
Kaliuiatripolyphosphat 3,0
äthoxyliertes Rizinusöl 4,0
Entschäumer (Wachse-Fettester) 3,0
Phenylmercuriacetat 0,5
Melaminpyrophosphat (Produkt von Beispiel 1) 332,0
Dipentaerytbrit 102,0
Titandioxid ' ■ 60,0
chloriertes Paraffin ' 40,0
Verlaufmittel (Ester-Alkohol) 8,5
Hydroxyäthyleeirulose (1,5 ^-ige Lösung) 45,0
Die Anstrichmittelgrundmasse wird mit folgenden Bestandteilen
verdünnt:
Vinylacrylcopolymerharz
(55$> Feststoffe in Emulsion) 220,0
Entschäumer (Wacbse-Pettester) 1,0
Das erhaltene Latexanstrichmittel hat eine Viskosität
von 62 KU und weist ein ausgezeichnetes Peuerhemm- und
Anschwellvermögen auf, wenn es wie in Beispiel 8 beschrieben geprüft wird.
von 62 KU und weist ein ausgezeichnetes Peuerhemm- und
Anschwellvermögen auf, wenn es wie in Beispiel 8 beschrieben geprüft wird.
Nach der in Beispiel 8 "beschriebenen Testmethode werden
nach Auftrag des Mittels auf Douglas-Pichten-Bretter folgende
Ergebnisse erzielt: .
00-9846/1942
Peuerausbreitung 8
Höbe des verkohlten Schaums»
cm (inches) 1,5 (0,6)
auf
Ein Anstrichmittel /Örbasis, das sich als feuerhemmender Überzug eignet, wird durch Dispergieren der folgenden Bestandteile in einer Kugelmühle hergestellt:
Ein Anstrichmittel /Örbasis, das sich als feuerhemmender Überzug eignet, wird durch Dispergieren der folgenden Bestandteile in einer Kugelmühle hergestellt:
!Peile
Vinyltolüol^Butadien*-Har2 · 5t »1
chloriertes Paraffin 91,5
Titandioxid 67,0
MelaminpyrophoBphat (Produkt von Beisp* 1) 389,0
Dipentaerythrit 119,5
Erdölkohlenwasserstofffraktion,
Biedehereich etwa 16O-i77°O(32O-35OöIt) 311»7
Eine Harzzusammensetzung, die als feuerhemmender Überzug
für Stahl geeignet ist, wird durch Vermischen der folgenden Bestandteile hergestellts
Ü09845/194
Teile
Wasser 240
Kaliumtripolyphosphat 2
äthoxyliertes Rizinusöl 5
Melaminpyrophospbat (Produkt von Beisp. 1) 325
Dipentaerythrit 90
Entschäumer (Wachse-Pettester) 3
Titandioxid 20
chloriertes Paraffin . 45
Hydroxyäthylcellulose (3 #-ige Lösung) 45
Vinylacetatcopolymerharz
(55 # Peststoffe in Emulsion) 260
Asbest 60
Der in den vorhergehenden Beispielen verwendete Entschäumer ist unter der Bezeichnung Colloid 677 von der Colloid, Inc.
im Handel erhältlich.
Die Erfindung wurde zum großen Teil am Beispiel von anschwellenden
Überzügen erläutert, in denen das Melaminpyrophosphat
zusammen mit einem PoIyöl oder einem anderen
Stoff, der unter Verkohlung verbrennt, ein Aufschäumen und die Bildung einer aufgeblähten kohlenstoffhaltigen
Masse verursacht. Das neue kristalline Melaminpyrophosphat
kann jedoch in allen feuerhemmenden Mitteln zum Überziehen
von Textilien oder verschiedenen anderen Substraten anstelle
der bekannten Kristallform verwendet werden. Etwa 25 bis etwa 40 Gewichtsprozent der neuen Kristallform von
Melaminpyropboephat liefern in anschwellenden Überzugsmitteln
di· besten Ergebnisse.
09848/1042
Claims (11)
- Patentansprüche./ Kristalline Form von Melaminpyrophosphat, dadurch ge- , kennzeichnet, daß in ihrem Röntgenbeugungsdiagramm diemaximale Intensität bei einer Bande von 3,25 A auftritt.
- 2. Melaminpyrophosphat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es in seinem Röntgenbeugungsdiagrammeine Bande bei 10,64 A aufweist.
- 3. Melaminpyrophospbat, dadurch gekennzeichnet, daß es beim Erwärmen unter Erhöhung der Temperatur von etwa 300 auf 350 0C praktisch kontinuierlich an. Gewicht verliert.
- 4. Verfahren zur Herstellung der kristallinen Form von Melaminpyrophosphat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Ifyropbosphatsals mit einem wässrigen Medium vermischt, das Melamin und soviel Salzsäure, Salpetersäure oder Schwefelsäure enthält, daß praktisch die gesamte Pyrophosphorsäure aus dem Pyrophosphatsalz freigesetzt wird.
- 5. Verfahren nach Anspruch" 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung bei einer Temperatur im Bereich von 50 bis 100 0C und in Gegenwart von soviel Mineralsäure durchgeführt wird, daß insgesamt wenigstens vier Wasserstoffionenäquivalente pro Mol i^rophosphatsalz vorliegen.
- 6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens etwa 1/2 Mol eines Ityrophospbats mit einem Melaminsäuresalz in einem wässrigen Medium vermischt wird, das im Molverhältnis von wenigstens etwa zwei Mol Salzsäure pro Mol Melamin hergestellt ist.45/1342> 19 -
- 7. Verfahren, nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als iyrophosphatsalz ein Brdälkalipyropbosphat verwendet wird. . .
- 8. Feuerhemmendes Überzugsmittel, dadurch gekennzeichnet, daS es das Melaminpyrophosphat nach Anspruch 1 enthält.
- 9. Anschwellendes Iiatexüberzugsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß es das Melaminpyr©phosphat nach Anspruch 1 in einem wässrigen Träger enthält.
- 10. Mittel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß es etwa 25 bis etwa 40 Gewichtsprozent Melaminpyrophosphat enthält.
- 11. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß Wasser, Melamin und Salzsäure in einem Verhältnis von wenigstens vier Mol Säure pro zwei Mol Melamin bei_ einer Temperatur von etwa 75 bis etwa 85 0C vermischt werden und daß die erhaltene Mischung aus Melaminhydrochlorid und V/asser mit wenigstens ein Mol Tetranatriumpyrophosphat pro zwei Mol Melamin in der ersten Mischung gemischt werden.Ü09845/1S42
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