DE19949393C1 - Vorrichtung und Verfahren zum Herstellen von Stütz- oder Wandelementen in einem Boden mittels eines Düsenstrahlverfahrens - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum Herstellen von Stütz- oder Wandelementen in einem Boden mittels eines DüsenstrahlverfahrensInfo
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Abstract
Bei einer Vorrichtung zum Herstellen von Stütz- oder Wandelementen (29) in einem Boden (16) mittels eines Düsenstrahlverfahrens, wobei die Vorrichtung ein Gestänge (10) und wenigstens eine am Gestänge (10) seitlich angeordnete Düse (12) aufweist, wobei zum Auflockern des Bodens (16) und zum gleichzeitigen Vermischen desselben mit einem Bindemittel zu einem Gemisch (26) eine Einrichtung zum Zuführen von Flüssigkeit (24) an die Düse (12) und zum Austritt der Flüssigkeit (24) aus der Düse (12) unter hohem Druck vorgesehen ist, ist die Anordnung derart getroffen, daß am Gestänge (10) unterhalb der Düse (12) ein Meßorgan (28) zum mechanischen Abtasten eines Randbereiches (30) des Gemisches (26) vorgesehen ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen von Stütz- oder Wandele
menten gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Stütz- oder Wandelemente dieser Art werden hergestellt, indem ein Spülgestänge
in ein vorher im Boden hergestelltes Bohrloch bis zum Bohrlochtiefsten eingeführt
und der umliegende Boden mittels eines meist horizontalen Schneidstrahles aus
Wasser oder Suspension aufgeschnitten und ausgefräst wird. Gleichzeitig mit dem
Fräsen wird der gelöste Boden mit einer Suspension aus Bindemittel, beispiels
weise Zement oder Ton-Zement, vermischt. Bei dieser intensiven Vermischung
entsteht ein homogener, unter der Marke "Soilcrete" bekannter Bodenmörtel in
Scheibenform oder - wenn das Spülgestänge vom Bohrlochtiefsten zur Oberfläche
hochgezogen und um seine Längsachse gedreht wird - in Säulenform.
Bei der Herstellung dieser Soilcrete-Körper ist es von wesentlicher Bedeutung,
den Durchmesser bzw. die Wandstärke oder Reichweite der Körper möglichst ex
akt zu bestimmen, da hiervon die Anordnung der einzelnen Soilcrete-Elemente un
tereinander und die Menge des einzusetzenden Bindemittels abhängt. So steigt
bei einer vorgegebenen Bindemittelmenge/m3 fertiger Soilcretemischung der Bin
demittelgehalt bei kleinen Abmessungen und fällt bei großen Abmessungen. Ohne
Kenntnis der genauen Abmessungen der Soilcrete-Körper kann somit einerseits
zuviel Bindemittel zum Einsatz kommen und andererseits der Bindemittelgehalt zu
gering sein, um die vorgegebenen Festigkeits- und/oder Dichtigkeitswerte zu er
füllen.
Zur Feststellung der tatsächlichen Abmessungen von Soilcrete-Körpern werden
folgende Verfahren angewendet:
- - Freilegung der Körper
- - Kernbohrungen
- - Stangenpegel zur akustischen Kontrolle beim Auftreffen des Düsenstrahls
- - Massenbilanz
- - Ultraschall-/Radarmessungen (WO-A-8 703 319)
- - elektrische/elektromagnetische Messungen
- - feste Kalibermessungen.
Nachteilig ist hierbei jedoch, daß diese bekannten Verfahren entweder nur sehr
schwer und mit aufwendigen Mitteln durchführbar sind oder nur ungenaue Ergeb
nisse liefern.
Aus der US 4 251 921 ist ein Werkzeug zum Ausmessen eines Bohrloches mit
ausschwenkbaren Tastarmen bekannt. Hierbei sind die Tastarme beidseitig mit
einer Halteeinrichtung verbunden und umfassen zwischen dieser Verbindung ein
Gelenk. Die Tastarme sind ständig mit einer diese ausklappenden Federkraft be
aufschlagt. Diese Anordnung hat den Nachteil, daß sie relativ kompliziert ist und
viele Schwenkgelenke aufweist, welche im Betrieb in einem Gemisch aus Boden
masse, Flüssigkeit und Bindemittel sehr störanfällig wären. Die Schwenkarme sind
ferner unter der Federkraft während der Ausmessung eines Bohrloches ständig
ausgeklappt, so daß sie einem großen Verschleiß unterliegen. Auch sind lediglich
Messungen von kleinen bis kleinsten Relativbewegungen der Tastarme im am
Bohrlochumfang anliegenden Zustand möglich, was die Meßgenauigkeit erheblich
verringert.
Aus der DE-OS 18 03 736 ist eine Sonde mit Gelenkarmen für Bohrlöcher be
kannt, wobei Tastschuhe bzw. Gelenkarme mittels Blattfedern permanent unter
Vorspannung gehalten und damit gegen eine Wandung eines Bohrloches gedrückt
werden. Somit ergeben sich bezüglich der Meßgenauigkeit dieselben Nachteile
wie bei dem zuvor beschriebenen bekannten Werkzeug. Die Sonde umfaßt zu
sätzlich eine hydraulische Rückzugsvorrichtung für die Schwenkarme. Diese dient
jedoch lediglich für ein einfaches Einbringen der Vorrichtung in ein Bohrloch und
hat während der Ausmessung des Bohrloches selbst keinerlei Funktion.
Aus der DE 44 29 917 A1 ist ferner eine Vorrichtung zum Bestimmen des Durchmes
sers oder der Wandstärke von Stütz- oder Wandelementen im Boden bekannt,
wobei ein Meßorgan aus einem den Randbereich des gemisches mechanisch
abtastenden Meßgestänge besteht, das mit einem Ende mit einer Halteeinrichtung
verbunden ist, während das andere Ende mittels eines Antriebs bis zum Randbe
reich des Gemisches bewegbar ist.
Die vorgenannten Vorrichtungen haben zusätzlich den Nachteil, daß sie nach dem
Ziehen des Spülgestänges statt dieses in das Bohrloch und die hergestellte Sus
pension einzutauchen sind. Sofern dann unzureichende Eindringtiefen festgestellt
werden, muß zunächst das Meßgestänge entfernt und das Spülgestänge wieder
eingebracht werden. Diese Vorrichtungen sind daher umständlich und aufwendig
in der Anwendung.
Die EP 0 940 559 A2 beschreibt eine Vorrichtung zum Messen des Durchmessers
eines mittels Hochdruckinjektion im Erdreich hergestellten Körpers, wobei mittels
einer unter Vorspannung stehenden Spule während des Bohrvorgangs der aktuell
erreichte Durchmesser eines herzustellenden HDI-Körpers ermittelbar ist. Die
Spule weist eine auf- und abwickelbare Meßleine auf, wobei sich an einem freien
Ende der Auf- und Abwickeleinrichtung ein Schwimmkörper oder Strömungskörper
befindet, der von der Strömung der Hochsdruckinjektionseinrichtung mitgerissen
wird, so daß die Länge der Meßleine der wirksamen Länge des Hochdruckinjektionsstrahles
entspricht. Diese Vorrichtung ist jedoch wesentlich vom exakten
Funktionieren der Mitnahme des Schwimmkörpers durch den Injektionsstrahl ab
hängig. Ferner ist die Anordnung, da direkt im Injektionsstrahl angeordnet, star
kem Verschleiß unterworfen. Desweiteren sind unerwünschte Rückwirkungen der
Meßvorrichtung selbst auf die Güte und Tiefenwirkung des Injektionsstrahles nicht
auszuschließen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der o. g. Art zur
Verfügung zu stellen, welche die o. g. Nachteile beseitigt und eine einfache und
schnelle Herstellung von Stütz- oder Wandelementen mit kontrollierter Dicke er
laubt.
Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung der o. g. Art mit den im Anspruch 1 ge
kennzeichneten Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus
den weiteren Ansprüchen.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist am Gestänge unterhalb der Düse und
vom Düsenstrahl beabstandet eine Spiralfeder zum mechanischen Abtasten eines
Randbereiches des Gemisches vorgesehen.
Dies hat den Vorteil, daß unmittelbar bei Herstellung des Gemisches aus Boden
und Bindemittel eine Schneidtiefe bzw. Eindringtiefe des Düsenstrahl feststellbar
ist, so daß ggf. bei Auftreten einer ungenügend hohen Eindringtiefe des Düsen
strahls in den umgebenden Boden sofort durch Zurückfahren und erneutes und
ggf. wiederholtes Durchfahren eines entsprechenden Bodenbereiches mit dem
Düsenstrahl eine ausreichende Eindringtiefe und damit ein ausreichender Durch
messer des hergestellten Stütz- oder Wandelementes sichergestellt ist. Die erfin
dungsgemäße Vorrichtung ist dabei unabhängig von der Funktion des Düsen
strahls funktionssicher.
Zum bohrenden Einbringen des Gestänges in einen Boden und anschließend so
fortigen Ausbilden eines Stütz- oder Wandelementes mittels Ziehen und Drehen
des Gestänges ohne Wechsel der in der zuvor hergestellten Bohrung befindlichen
Vorrichtung ist in bevorzugter Weise an einem freien Ende des Gestänges eine
Bohrkrone angeordnet.
Dadurch, daß an einem freien Ende der Spiralfeder, welche den Randbereich des
Gemisches abtastet, eine Verdickung z. B. in Form einer Kugel angeordnet ist, er
gibt sich ein ausreichender meßbarer Widerstand am Rand des Stütz- oder Wand
elementes.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist im Gestänge ein Motor zum Aus- und
Zurück- bzw. Einfahren des Meßorgans vorgesehen.
Zweckmäßigerweise tritt das Meßorgan zum mechanischen Abtasten an einer
Stelle aus dem Gestänge aus, welche um 180 Grad bzgl. der Düse versetzt ist.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist eine Einrichtung zum Ziehen
und gleichzeitigen Drehen des Gestänges vorgesehen.
Alternativ zum Bestimmen eines Anschlages des Meßorgans an einem Randbe
reich des erzeugten Stütz- oder Wandelementes weist das Meßorgan zum me
chanischen Abtasten einen Drucksensor oder Druckaufnehmer auf.
Zum Bestimmen eines Anschlagens des Meßorgans an einer Wandung mittels
einer Widerstandsänderung ist das Meßorgan zum mechanischen Abtasten als
Bimetall ausgebildet.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Diese
zeigt in
Fig. 1 eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
in schematischer Seitenansicht und
Fig. 2 in einer Schnittansicht entlang Linie A-A von Fig. 1.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte bevorzugte Ausführungsform einer erfin
dungsgemäßen Vorrichtung umfaßt ein Gestänge 10 mit einer Düse 12, welches
in ein Bohrloch 14 in einem Boden 16 abgesenkt ist. An einem unteren Ende des
Gestänges 10 ist eine Bohrkrone 18 angeordnet, so daß mit dem Absenken des
Gestänges 10 in den Boden 16 gleichzeitig das Bohrloch 14 ausgebildet wird.
Nach dem Absenken des Gestänges 10 in das Bohrloch 14 wird das Gestänge 10
wieder in Richtung des Pfeiles 20 aus dem Bohrloch 14 herausgezogen und
gleichzeitig in Richtung des Pfeiles 22 gedreht. Hierbei wird durch die Düse 12 ein
Fluid 24 unter hohem Druck aus der Düse 12 herausgepreßt, wodurch dieses
Fluid den umgebenden Boden 16 in einem vorbestimmten Bereich auflockert und
mit einem Bindemittel zu einem Gemisch 26 vermischt, welches nach Aushärtung
das gewünschte Stütz- oder Wandelement 29 ausbildet.
Am Gestänge 10 unterhalb der Düse 12 ist eine Spiralfeder 28 angeordnet, wel
che als Meßorgan einen Rand 30 des erzeugten Stütz- oder Wandelementes ab
tastet. Dieser Rand 30 ist der Übergang von aufgelockertem und mit Bindemittel
vermischtem Boden 26 zu dem umgebenden Boden 16, welcher vom Fluid 24
nicht erreicht wurde. Ein freies Ende der Spiralfeder 28 ist mit einer Verdickung,
insbesondere einer Kugel 32, versehen, welche bei Ausfahren der Spiralfeder 28
durch eine Öffnung 34 im Gestänge 10 am Rand 30 anschlägt. Zum Ausfahren
der Spiralfeder 28 ist ein Motor 36 am Gestänge 10 vorgesehen.
Mittels des Motors 36 wird die Spiralfeder 28 so lange ausgefahren, bis sich durch
den Kontakt mit Rand 30 ein vorbestimmter Widerstand aufbaut. Nachfolgend wird
die Spiralfeder 28 wieder etwas eingefahren, bis der Widerstand spürbar abnimmt.
Dieser Zyklus wird bis zur Geländeoberkante immer wieder wiederholt, so daß
dementsprechend entlang der Längserstreckung des erzeugten Stütz- oder
Wandelementes 29 mehrere Meßpunkte aufgenommen werden.
Die Messung des Widerstandes erfolgt beispielsweise mit einem senkrecht zur
Spiralfeder 28 angeordneten Druckaufnehmer. Alternativ ist die Spiralfeder 28 als
Bimetall ausgeführt und es wird eine Widerstandsänderung gemessen. Zum Er
zeugen eines ausreichend meßbaren Widerstandes am Rand 30 des erzeugten
Stütz- bzw. Wandelementes 29 ist die Verdickung bzw. Kugel 32 am freien Ende
der Spiralfeder 28 vorgesehen.
Die Auswertung des Radius erfolgt zweckmäßigerweise in Abhängigkeit von der
Drehgeschwindigkeit in Richtung Pfeil 22, da sich eine Krümmung der Spiralfeder
28 mit der Drehgeschwindigkeit in der Suspension 26 ändert. Die Öffnung 34 im
Gestänge 10 zum Austritt der Spiralfeder 28 wird entsprechend gegen Eindringen
von Suspension 26 abgedichtet.
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Herstellen von Stütz- oder Wandelementen (29) in einem
Boden (16) mittels eines Düsenstrahlverfahrens, wobei die Vorrichtung ein
Gestänge (10) und wenigstens eine am Gestänge (10) seitlich angeordnete
Düse (12) aufweist, wobei zum Auflockern des Bodens (16) und zum
gleichzeitigen Vermischen desselben mit einem Bindemittel zu einem Ge
misch (26) eine Einrichtung zum Zuführen von Flüssigkeit (24) an die Düse
(12) und zum Austritt der Flüssigkeit (24) aus der Düse (12) unter hohem
Druck vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Gestänge (10) unterhalb der Düse (12) und vom Düsenstrahl beab
standet eine Spiralfeder (28) zum mechanischen Abtasten eines Randbe
reiches (30) des Gemisches (26) vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an einem frei
en Ende des Gestänges (10) eine Bohrkrone (18) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an ei
nem freien Ende der Spiralfeder (28), welche den Randbereich (30) des
Gemisches (26) abtastet, eine Verdickung, insbesondere in Form einer Ku
gel (32), angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß im Gestänge (10) ein Motor (36) zum Aus- und Zurück- bzw.
Einfahren der Spiralfeder (28) vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Spiralfeder (28) zum mechanischen Abtasten an einer
Stelle (34) aus dem Gestänge (10) austritt, welche um 180 Grad bzgl. der
Düse (10) versetzt ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Einrichtung zum Ziehen und gleichzeitigen Drehen des
Gestänges (10) vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Spiralfeder (28) zum mechanischen Abtasten einen
Drucksensor oder Druckaufnehmer aufweist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spiralfeder (28) zum mechanischen Abtasten als Bimetall ausgebil
det ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1999149393 DE19949393C1 (de) | 1999-10-13 | 1999-10-13 | Vorrichtung und Verfahren zum Herstellen von Stütz- oder Wandelementen in einem Boden mittels eines Düsenstrahlverfahrens |
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