DE19854855C2 - Windsichter - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Windsichter zum Sichten von körnigem Gut in drei
Fraktionen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus der DE 41 12 018 A1 ist ein Sichter zum Sichten von körnigem Gut in
wenigstens drei Fraktionen bekannt, der in einem vertikal angeordneten Gehäuse
mehrere Sichterräder aufweist, die konzentrisch ineinandergeschachtelt und mit
Abstand voneinander angeordnet sind. Bei diesem Sichter werden die Sichterräder
nacheinander von der Sichtluft durchströmt und jedem Sichterrad ist ein eigener
Gutaustrag zugeordnet. In einer weiteren Ausgestaltung sind die Sichterräder im
Gehäuse getrennt und unabhängig voneinander antreibbar gelagert. Bei einem
derartigen Sichter erfolgt in der ersten Sichtstufe am äußersten Sichterrad mit
größtem Durchmesser die erste Sichtung, wobei die Fein- und Mittelfraktionen von
der Grobfraktion abgetrennt werden. Die weiteren Feinfraktionen werden dort
ausschließlich von der aus der ersten Sichtstufe erhaltenen Fein- und Mittelfraktion
gewonnen. Die Grobfraktion unterliegt somit nur einer einzigen Sichtstufe. Möchte
man ein qualitativ hochwertiges Grobgut erhalten, so ist eine intensive Sichtung
des Grobgutes nötig.
Üblicherweise wird zur Erzeugung einer von Feingut freien und damit staubfreien
Grobgutfraktion ein Sichter verwendet, der eine intensive und annähernd
vollständige Sichtung des Aufgabegutes, bzw. des Grobgutes ermöglicht.
Der Windsichter aus dem deutschen Patent DE 40 40 890 C1 dient dazu das
Aufgabegut bei einem optimierten Sicht-Wirkungsgrad in mindestens drei
Stoffströme unterschiedlicher Korngrößenverteilung aufzuteilen. Er weist zwei
konzentrisch ineinandergeschachtelte Sichterräder auf, dessen
Rotorschaufelkränze eine große axiale Bauhöhe aufweisen. Durch diese
Anordnung wird erreicht, daß das Aufgabegut über eine lange Wegstecke hinweg
in der Sichtzone verweilt und somit weitgehend alles Fein- und Mittelgut abgetrennt
werden kann. Auch hier werden aber die weiteren Feinfraktionen ausschließlich
von der aus der ersten Sichtstufe erhaltenen Fein- und Mittelfraktion gewonnen.
Eine zweite Nachsichtung des Grobgutes erfolgt nicht.
Aus der europäischen Patentschrift EP 0 244 744 B1 ist ein Zentrifugalkraftsichter
bekannt, der ein im wesentlichen quaderförmiges Gehäuse aufweist, in dem
mehrere separat antreibbare Sichterrotoren angeordnet sind und die an je einen
separaten Sichtluft-Feingut-Auslaß angeschlossen sind. Durch die parallel oder in
Reihe nebeneinander oder übereinander angeordneten Sichterrotoren soll ein
Sichter mit hoher Leistung geschaffen werden, bei dem geichzeitig mehrere
Kornfraktionen erzeugt werden können.
Bei diesem Sichter kann das Aufgabegut nacheinander mehreren Sichterrotoren
angeboten werden, so daß eine wiederholte Sichtung der groben Fraktion möglich
ist. Da die Sichterrotoren jedoch in relativ geringem Abstand voneinander und stets
nebeneinander angeordnet sind, beeinflussen sich die Sichterrotoren gegenseitig.
Nicht jeder Sichterrotor verfügt über eine
eigene, separate Sichtluftzufuhr, was die exakte Einstellung der Trenngrenze jeden
einzelnen Sichterrotors erschwert. Aufgrund der räumlichen Anordnung der
Sichterrotoren in der gleichen Ebene und der engen Bauweise, kann grobes Gut,
daß von dem einen Sichterrad abgewiesen und radial stark nach außen
geschleudert wird, unerwünscht in das benachbarte Sichterrad eindringen und
gelangt somit als Spritzkorn in die Feingutfraktion dieses Sichters, obwohl es
eigentlich aufgrund der eingestellten Trenngrenze an diesem Sichterrad hätte
abgewiesen werden müssen. Durch diese Konstruktion weisen die Fein- und
Mittelgutfraktionen unerwünscht hohe Anteile an groben Partikeln (Spritzkorn) auf.
Ein Sichter nach DE 39 24 826 A1,
bei dem die Sichterrotoren mit Abstand übereinander angeordnet
sind, dient der Sichtung von körnigem Gut in wenigstens
drei Fraktionen und besteht aus einem im wesentlichen vertikal angeordneten
Gehäuse mit Austrägen für das Fein-, Mittel- und Grobgut, wobei jeder Sichterrotor
eine eigene Leitung für die Sichtluftzuführung und eine eigene Leitung für die
Sichtluftabführung aufweist.
Um bei einer mehrstufigen Sichtung Fein- und Grobgüter zu erhalten, die jeweils
ein enges Kornspektrum aufweisen, also die einzelnen Sichtungen mit einer sehr
scharfen Trennung erfolgen, werden normalerweise mehrere getrennte Sicht-
Maschinen eingesetzt, die in einer Prozessanlage durch Fördereinrichtungen wie
z. B. Rohrleitungen in fluidisiertem Zustand oder auch nichtfluidisiert,
verfahrenstechnisch miteinander verbunden sind. Während des Transports von der
einen zu der anderen Sicht-Maschine kann dadurch eine vollständige und erneute
Dispergierung von Sichtgut in der Sichtluft erfolgen. Dies ist auch erforderlich, um
in der folgenden Sichtstufe optimale Voraussetzungen für eine vollständige Sichtung
des Gutes zu schaffen.
Sind mehrere Sichtstufen in einem Sichtergehäuse vereinigt, entfällt die
Möglichkeit der Sichtgut-Dispergierung in den Rohrleitungen. So müssen andere
Lösungen zur Dispergierung des Sichtgutes zwischen zwei Sichtstufen realisiert
werden. Die DE 39 24 826 A1 sieht vor, im Übergangsbereich von der ersten
Sichtstufe zu der zweiten, darunterliegenden Sichtstufe eine Umwälzung und
Auflockerung des zu sichtenden Gutes dadurch zu erreichen, daß der
Übergangsbereich trichterförmig ausgebildet ist. In weiteren Ausgestaltungen sind
in diesem trichterförmigen Übergangsbereich Gutschleuderflügel oder
Gutschleuderscheiben angebracht, um eine Desagglomerierung und/oder
Zerkleinerung des Gutes zu erreichen.
Um diesen Übergangsbereich vor erhöhtem Verschleiß zu schützen, sind an der
Innenwandung des Gehäuses hochverschleißfeste Prallplatten angebracht. Neben
der gewünschten Desagglomerierung tritt leider aufgrund der des starken
Anprallens der Gutpartikel an die Gehäuseinnenwand auch Ansatzbildung und
Reagglomeration auf, insbesondere durch den Beschuß der Gehäuseinnenwand
mit weiteren Gutpartikeln in Verbindung mit einem ungenügenden oder fehlenden
Abtransport der Gutpartikel von der Gehäuseinnenwand. Bei sehr empfindlichen zu
sichtenden Gütern, bei denen nicht ausschließlich das Feingut als gewünschte
Fraktion erhalten werden soll, z. B. bei Tonerprodukten, ist es nicht erwünscht, daß
eine zusätzliche Zerkleinerung des Sichtgutes während der Sichtung auftritt.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, einen Windsichter zum Sichten von
körnigem Gut in drei Fraktionen zu schaffen, der eine sehr scharfe Trennung jeder
einzelnen Fraktion in einem Gehäuse ermöglicht. Dabei bestehen weitere
Aufgaben darin, die scharfe Trennung dadurch zu erzielen, daß das Sichtgut
geschont wird, insbesondere eine weitere Zerkleinerung vermieden wird und das
Sichtgut zwischen den beiden Sichtstufen optimal dispergiert und evtl. vorhandene
Agglomerate aufgelöst werden und der Verschleiß in der Dispergierzone
vermindert wird.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe für die gattungsgemäßen Windsichter durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Ausgangspunkt der Erfindung ist ein Sichter mit zwei in einem Gehäuse gelagerten
Schaufelrad-Sichterrotorstufen, die an ihren axialen ersten Enden je eine
geschlossene Deckscheibe und an ihren axialen zweiten Ende das Fein- oder
Mittelgutaustragsorgan aufweisen und sich die beiden ersten Enden stirnseitig
gegenüberliegen. Der Sichter umfaßt je eine tangentiale Sichtluftzufuhr, die in
Höhe jeder Sichterrotorstufe angeordnet ist und einen feststehenden
Leitschaufelkranz aufweist, der in radialem Abstand vom Umfang der zugeordneten
Sichterrotorstufe angeordnet ist. Die Sichtzone wird vom Sichtgut in paralleler
Richtung zur Rotationsachse durchströmt.
Damit im Übergangsbereich der beiden Sichtstufen eine schonende Dispegierung
stattfinden kann, werden zwei getrennte Sichterrotoren verwendet, die an ihren
axialen ersten Enden je eine geschlossene Deckscheibe und an ihren axialen
zweiten Enden jeweils das Fein- bzw. das Mittelgutaustragsorgan aufweisen. Die
Sichterrotoren werden im gemeinsamen Gehäuse so angeordnet, daß die beiden
ersten Enden der Sichterrotoren stirnseitig gegenüberliegend angeordnet sind.
Durch diese Anordnung wird ein radialer Strömungsspalt zwischen den beiden
Sichterrotoren gebildet, der aufgrund der räumlichen Anordnung der Sichterrotoren,
im Bereich zwischen den beiden Sichtstufen zu liegen kommt.
Es ergibt sich ein freier Strömungsspalt zwischen den beiden Sichtstufen, der von
einer oberen und einer unteren rotierenden Wand begrenzt wird. Aufgrund der
Rauhigkeit der Deckscheiben ergibt sich eine Wandhaftung der angrenzenden
Luftschichten. Da die begrenzenden Wandungen die Deckscheiben der
Sichterrotoren darstellen und diese rotieren, wird die Rotation teilweise auf die
angrenzenden Luftschichten übertragen. Durch die entstehenden Zentrifugalkräfte
werden die randnahen Luftschichten radial nach außen abgeschleudert. Diese
randnahen Luftschichten verlassen den Spalt und kreuzen den Sichtgutstrom,
vorzugsweise in einer Strömungsrichtung senkrecht zum Sichtgutstrom. Diese, den
Sichtgutstrom kreuzende Luftströmung wirbelt das Sichtgut zwischen den beiden
Sichtstufen auf und dispergiert es.
Unterstützt wird diese Verwirbelung durch einen nach innen in den Strömungsspalt
gerichteten Luftstrom im mittleren radialen Bereich des Strömungsspalts. Das
Schichtluftvolumen, das in Wandnähe abgeschleudert und aus dem
Strömungsspalt entzogen wurde, muß durch ein Luftvolumen gleicher Größe
ersetzt werden. Dies erfolgt durch das Ansaugen von Sichtluft aus dem Bereich der
Sichtzone in einem mittleren radialen Bereich des Strömungsspalts. Es werden
dabei bevorzugt auch besonders feine Partikel in den Strömungsspalt hinein
transportiert.
Durch die in Strömungsspalt-Höhe nach außen gerichtete Luftströmungen im
oberen und unteren radialen Bereich des Spaltes und der nach innen gerichteten
Luftströmung im mittleren radialen Bereich des Spaltes wird eine rotierende
Wirbelströmung in der Sichtzone in Höhe des Strömungsspaltes erzeugt, die das
Sichtgut mit der Luftströmung besonders intensiv dispergiert. Für das dispergierte
Sichtgut erhöht sich aufgrund der dortigen Wirbelströmung auch die Verweilzeit
des Sichtgutes im Übergangsbereich der beiden Sichtstufen.
Zur Regulierung und Anpassung der Dispergierung an die speziellen Erfordernisse
bezüglich des Sichtgutes kann durch Intensivierung oder Abschwächung der
nötigen Wirbelströmungen erreicht werden.
Dies kann durch Änderung der axialen Höhe des Strömungsspaltes erfolgen. Die
axiale Höhe sollte aber mindestens den 5fachen Wert des größten zu sichtenden
Partikeldurchmessers betragen.
Eine Variation der möglichen Eindringtiefe der feinen Partikel in radial nach innen
weisender Richtung in den Strömungsspalt, kann durch die Änderung der
maximalen radialen Tiefe des Strömungsspaltes erfolgen.
Sofern besonders empfindliche Sichtgüter eine intensive Dispergierung nicht
zulassen, kann die Wirbelströmung durch die Zuführung von zusätzlicher Luft am
radial inneren Ende des Strömungsspaltes vermindert werden, da durch das
zusätzlich zugeführte Luftvolumen nur noch wenig Luft aus der Sichtzone im
Bereich der Dispergierung nach innen in den Strömungspalt gesaugt wird.
Um bei dem erfindungsgemäßen Windsichter einen schnellen und häufigen
Produktwechsel zu erleichtern ist die gesamte Gehäusekonstruktion besonders
zugänglich gestaltet, was eine leichte und schnelle Reinigung des Sichters
ermöglicht. So werden die Stillstandzeiten und damit auch die Kosten minimiert.
Die zwei Sichterrotoren sind daher in der bevorzugten Ausgestaltung jeweils mit
eigenständigen Lagerungen und/oder Antrieben ausgestattet. Bei Verwendung nur
eines Antriebes wird das Drehmoment auf beide Sichterrotoren über ein Getriebe
oder eine Kupplung übertragen. Im einfachsten Fall, für den Betrieb der beiden
Sichterrotoren mit gleicher Drehzahl, sind die Sichterrotoren an ihren stirnseitigen
Deckscheiben durch eine starre Kupplung verbunden, die zugleich ein Mittel zur
Begrenzung der radiale Tiefe des Strömungsspaltes dient.
Das Gehäuse ist als in der Ebene des Strömungsspaltes teilbares Gehäuse
ausgebildet. Die beiden Gehäusehälften sind entweder aufklappbar oder axial
verschieblich gestaltet, wobei auch eine Kombination sinnvoll ist, bei der die eine
Gehäusehälfte zunächst durch axiales Verschieben von der anderen
Gehäusehälfte getrennt wird und in einem weiteren Schritt die getrennt
Gehäusehälfte abgeklappt werden kann. Durch die klappbare und/oder
verschiebliche Gestaltung werden die Sichterrotoren und das Innere des Gehäuse
für die Inspektion und die Reinigung leicht zugänglich.
Bei vertikaler Anordnung des Windsichters erfolgt die Sichtgutaufgabe über eine
Sichtgutzufuhr von oben. Da die Sichtgutzufuhr bei den erfindungsgemäßen
Windsichtern nicht direkt zentral von oben erfolgen kann, ist die Sichtgutzufuhr an
einer Stelle des Umfangsbereichs angeordnet. Um eine gleichmäßige
Sichtgutverteilung über den Umfang der Sichterrotoren zu erhalten, muß das
Sichtgut bereits vor Eintritt in die Sichtzone gleichmäßig über den Umfang verteilt
sein. Nur so können lokale Sichtgutkonzentrationen, die die Sichtung negativ
beeinflussen, vermieden werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist oberhalb des Sichterrotors ein koaxial zu diesem
verlaufender Aufgabegutverteiler in einem Ringkanal vorgesehen, in dem das
Sichtgut gleichmäßig über den Umfang verteilt wird, bevor es in die Sichtzone
gelangt. Zur Verteilung dienen rotierende Einbauten, die in der bevorzugten
Ausgestaltung an dem rotierenden Sichterrotor befestigt sind.
Das Sichtgut gelangt auf die obere Ringscheibe der Einbauten und durch dessen
Rotation verteilt es sich gleichmäßig über den gesamten Umfang. Durch die
Rotation und die dadurch erzeugten Fliehkräfte werden die Sichtgutpartikel radial
nach außen transportiert und fallen aufgrund der Schwerkraft durch einen Spalt
zwischen den rotierenden Einbauten und der Gehäusewand auf einen unterhalb
der Einbauten und noch oberhalb des Sichterrotors befindlichen Absatz. Unterhalb
der Ringscheibe sind gleichmäßig über den Umfang verteilte Schaufelelemente
angebracht, die eine Rotationsströmung erzeugen, die das Sichtgut in Rotation
versetzt und dispergiert.
Durch diese Anordnung wird eine gleichmäßige Verteilung und Dispergierung der
Sichtgutpartikel erreicht, ohne jedoch besonderen Einfluß auf die Eigenschaften
des Sichtgutes zu haben. So wird das Sichtgut weder zerkleinert noch können
Agglomerationen auftreten. Soll jedoch die Verweilzeit im Ringkanal bewußt erhöht
werden, so kann die Ringscheibe auf ihrer oberen Deckfläche mit
Schaufelelementen versehen werden, die eine zusätzliche Zentrifugalwirkung auf
die Sichtgutpartikel bewirken. Es kann damit auch eine zusätzliche Auflösung von
Agglomeraten erreicht werden. Der Aufgabegutverteiler kann in gleicher Weise
auch in Windsichtern mit nur einem Sichterrotor eingesetzt werden.
Sofern die Sichtgutzufuhr zusammen mit der Transportluft erfolgt, kann der
Aufgabestutzten auch in einer winkeligen räumlichen Anordnung angebracht
werden, bevorzugt eine Anordnung, die eine Richtungskomponente tangential zur
Drehrichtung des Sichterrotors aufweist. Von besonderer Bedeutung sind die
tangentialen Anordnungen, die im rechten Winkel zur Achse des Sichterrotors
verlaufen, da durch eine Geschwindigkeitkomponente des Sichtgutes entgegen der
Drehrichtung des Aufgabegutverteilers eine intensivere Dispergierung und mit einer
zum Aufgabegutverteiler gleichen Drehrichtung eine schonendere Dispergierung
erfolgt.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand der Zeichnungen beschrieben.
Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Sichter mit einer vergrößerten Darstellung
des Strömungsspaltes.
Fig. 2 zeigt eine Öffnungssequenz des teilbaren Gehäuses durch Aufklappen.
Fig. 3 zeigt eine Öffnungssequenz des teilbaren Gehäuses durch Verschieben und
Aufklappen.
Fig. 4 zeigt einen erfindungsgemäßen Sichter, bei dem der zweite Sichterrotor über
eine Kupplung von dem ersten Sichterrotor angetrieben wird.
Fig. 5 zeigt einen erfindungsgemäßen Sichter in horizontaler Anordnung.
Fig. 6 zeigt den erfindungsgemäßen Aufgabegutverteiler mit den Einbauten zur
Verteilung und Dispergierung des Sichtgutes.
Der in Fig. 1a dargestellte Windsichter 1 besteht aus einem teilbaren und über das
Scharnier 2 aufklappbare Gehäuse mit einer oberen Gehäusehälfte 3 und einer
unteren Gehäusehälfte 4 die zwei Sichterrotoren 5 und 9 aufnehmen. Der erste
Sichterrotor 5 ist in der oberen Gehäusehälfte 3 mit einer Antriebswelle 7 in der
Lagerung 6 drehbar aufgenommen. Der Antrieb des Sichterrotors 5 erfolgt durch
einen Antriebsmotor 8, der über die Antriebswelle 7 mit dem Sichterrotor 5
verbunden ist.
In der spiegelbildlich gegenüberliegenden unteren Gehäusehälfte 4 ist in gleicher
Weise der zweite Sichterrotor 9 mit einer eigenen Antriebsweile 10 in der Lagerung
11 drehbar aufgenommen. Der Antrieb des Sichterrotors 9 erfolgt durch einen
Antriebsmotor 12, der über die Antriebswelle 10 mit dem Sichterrotor 9 verbunden
ist.
Jeder Sichterrotor 5 und 9 stellt einen einseitig gelagerten Sichterrotor dar, dessen
Antriebswellen 7 und 10, die Feingutaustragsräume 13 und 14, sowie die
Sichterrotor-Lagerungen 6 und 11 auf der selben Seite angeordnet sind. Auf der
jeweils gegenüberliegenden Seite weisen die Sichterrotoren 5 und 9 eine
geschlossene Deckscheibe 15 und 16 auf.
Oberhalb des ersten oberen Sichterrotors 5 ist ein Stutzen 17 angeordnet über den
das zu sichtende Gut an einer Stelle des Umfangsbereichs aufgeben wird. Ein
Austritts-Stutzen 18 für das Grobgut ist unterhalb des unteren Sichterrotors 9
angeordnet. Die Zuführung der Sichtluft erfolgt an den radialen Umfängen der
Sichterrotoren 5 und 9 über die beiden tangentiale Sichtluftzuführungen 19 und 20.
Die Sichterrotoren 5 und 9 sind im Windsichter 1 spiegelbildlich gegenüberliegend
angeordnet so, daß die beiden Deckscheiben 15 und 16 sich in Abstand und in
parallelen Ebenen zueinander befinden. Durch die Anordnung der Deckscheiben
15 und 16 wird ein Spalt gebildet, der in Fig. 1b vergrößert als Ausschnitt
dargestellt ist.
Fig. 1b zeigt Sichtgutpartikel, die am Außenumfang der beiden Sichterrotoren 5
und 9 entlang nach unten fallen. Aufgrund der Rotation der beiden Sichterrotoren 5
und 9 und deren rotierenden Deckscheiben 15 und 16 wird die im Strömungsspalt
befindliche Luft in Wandnähe der rotierenden Deckscheiben 15 und 16 nach außen
geschleudert, wo sie Sichtgutpartikel mitreißt und in den mittleren Bereich des
Strömungsspaltes in den Spalt hineinträgt und dispergiert.
Fig. 2 zeigt eine Öffnungssequenz des teilbaren Gehäuses durch Aufklappen.
Fig. 3 zeigt eine Öffnungssequenz durch Verschieben und Aufklappen. In
vollständig aufgeklappten Zustand können die Sichterrotoren durch einfaches
Lösen von den Antriebswellen nach oben abgezogen und aus dem Gehäuse
entfernt werden. Da die gesamte Gehäusekonstruktion weitgehend keine
Hinterscheidungen aufweist, wird somit eine schnelle und einfache Reinigung
gewährleistet.
In Fig. 4 ist der obere Sichterrotor 5 mit keinem eigenen Antriebsmotor
ausgestattet. Der Sichterrotor 5 wird über eine an den Deckscheiben 15 und 16
befindlichen Kupplung 21 mit dem angetriebenen Sichterrotor 9 verbunden.
In Fig. 5 ist die Anordnung des Stutzens 17 für die Aufgabe des Sichtgutes und der
Austritts-Stutzen 18 für den Austrag des Grobgutes gezeigt, wie sie für den Betrieb
des Windsichters 1 in einer axial horizontal verlaufenden Ausrichtung sinnvoll ist.
Fig. 6 zeigt den Aufgabegutverteiler 22 mit den Einbauten zur Verteilung und
Dispergierung des Sichtgutes. Innerhalb des Ringkanals 23 ist koaxial und
rotierend eine Ringscheibe 24 mit dem Sichterrotor 5 verbunden. Dem
Aufgabegutverteiler ist der Absatz 25 an der Wand des Gehäuses zugeordnet. Die
gleichmäßig über den Umfang der Ringscheibe 24 verteilten Schaufelelemente 26
sind unterhalb der Ringscheibe 24 angebracht. Optional können zusätzliche
Schaufelelemente 27 oberhalb der rotierenden Ringscheibe 24 angebracht sein.
Claims (15)
1. Windsichter zum Sichten von körnigem Gut in drei Fraktionen, mit zwei in einem
Gehäuse gelagerten Schaufelrad-Sichterrotorstufen, die an ihren axialen ersten
Enden je eine geschlossene Deckscheibe und an ihren axialen zweiten Ende das
Fein- oder Mittelgutaustragsorgan aufweisen und sich die beiden ersten Enden
stirnseitig gegenüberliegen, mit jeweils einer tangentialen Sichtluftzufuhr, die in
Höhe jeder Sichterrotorstufe angeordnet ist und einen feststehenden
Leitschaufelkranz aufweist, der in radialem Abstand vom Umfang der
zugeordneten Sichterrotorstufe angeordnet ist, mit einer Sichtgutzuführung und
einer Sichtzone, die vom Sichtgut in paralleler Richtung zur Rotationsachse
durchströmt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Sichterrotorstufen als zwei
getrennte Sichterrotoren ausgebildet sind und die Deckscheiben der stirnseitig
gegenüberliegenden ersten Enden einen radialen Strömungsspalt bilden.
2. Windsichter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die axiale
Ausdehnung des Strömungsspaltes einstellbar ist.
3. Windsichter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die axiale
Ausdehnung des Strömungsspaltes mindestens den fünffachen Wert des größten
zu sichtenden Partikeldurchmessers beträgt.
4. Windsichter nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die radiale
Tiefe des Spaltes begrenzt ist.
5. Windsichter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die radiale Tiefe des
Spaltes durch einen Absatz mindestens einer Deckscheibe begrenzt ist.
6. Windsichter nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Strömungsspalt von einem zusätzlich eingebrachten Fluid radial von innen nach
außen durchströmt wird.
7. Windsichter nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
eine Deckscheibe eine Oberflächenstruktur aufweist.
8. Windsichter nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Feingut-
und Mittelgutaustragsorgane in ein gemeinsames Austragsorgan
zusammengeführt werden.
9. Windsichter nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse in
der Ebene des Strömungsspaltes teilbar ausgebildet ist.
10. Windsichter nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite
Sichterrotor durch eine Drehmomentenübertragung von dem ersten Sichterrotor
angetrieben wird.
11. Windsichter nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Drehmoment
über eine Kupplung an den Stirnseiten der Sichterrotoren übertragen wird.
12. Windsichter nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Drehmoment
über ein Getriebe übertragen wird.
13. Windsichter nach Anspruch 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Sichterrotoren gegenläufig angetrieben werden.
14. Windsichter nach Anspruch 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß in einem
Ringkanal oberhalb des ersten Sichterrotors ein koaxial zu diesem verlaufender
Aufgabegutverteiler angeordnet ist.
15. Windsichter nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der
Aufgabegutverteiler aus einer rotierenden Ringscheibe mit unterhalb und
gleichmäßig über den Umfang verteilten Schaufelelementen besteht und einem
unterhalb der Schaufelelemente befindlichen, feststehenden Absatz am Gehäuse
zugeordnet ist.
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