DE19722245A1 - Antriebseinrichtung für eine schnellaufende Stanz- und Schneidpresse - Google Patents
Antriebseinrichtung für eine schnellaufende Stanz- und SchneidpresseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Antriebseinrichtung für
eine Stanz- oder Schneidpresse, bei der der Stößel durch
die Antriebseinrichtung mechanisch zwangsgeführt ist.
Insbesondere schnellaufende Stanz- oder Schneid
pressen, die dazu dienen, aus taktweise transportierten
und positionierten Blechbändern Einzelteile auszustanzen
(auszuschneiden), sollen naturgemäß eine möglichst hohe
Hubzahl erreichen, um einen hohen Teileausstoß zu er
möglichen. Nach jedem Pressenumlauf oder Stößelhub muß
ein Vorschub des Blechbandes erfolgen, wobei die Vor
schubbewegung auf den Stößelhub synchronisiert sein muß.
Mit steigenden Hubzahlen wird die für den Vorschub zur
Verfügung stehende Zeit entsprechend geringer. Bei der
Positionierung des Blechbandes sind jedoch in der Regel
relativ enge Toleranzen einzuhalten, um einerseits nicht
zu viel Abfall entstehen zu lassen und um andererseits
Ausschuß durch ungenügenden Vorschub des Blechbandes zu
vermeiden. Bei der Auslegung von Vorschubeinrichtungen,
die das Blechband bei geöffnetem Stanzwerkzeug vorwärts
beschleunigen, vorschieben, abbremsen und positionieren
ist deshalb eine möglichst große zur Verfügung stehende
Zeitspanne für diesen Vorgang erwünscht.
Neben einem geringen Ausschuß ist es darüber hinaus
ein Ziel, die Qualität der aus dem Blechband erhaltenen
Schnitteile zu verbessern. Dies gilt insbesondere für die
Beschaffenheit der Randflächen der Schnitteile, die in
dem Trennvorgang erzeugt worden sind. Die Trennfläche
unterteilt sich in der Regel in einen Fließbereich und in
einen Bruchbereich, wobei sich an den Kanten des
Schnitteiles ein Einzugbereich und an der Gegenseite ein
Grat ausbilden. Sowohl der Einzugbereich als auch der
Grat sind meist unerwünscht. Darüber hinaus richtet sich
das Augenmerk häufig auf die Qualität der Trennfläche
selbst, die möglichst glatt und rechtwinklig zu den
Flachseiten des Schnitteiles ausgerichtet sein soll.
Die Schnitteilequalität läßt sich maßgeblich durch
die Schneidgeschwindigkeit beeinflussen. Bei einem sehr
schnellen, sogenannten Hochgeschwindigkeits-Scher
schneid-Vorgang, bei dem die Schneidgeschwindigkeiten
bspw. über 4 m/s liegen, können sehr gute Schnittergeb
nisse erzielt werden.
Hohe Schneidgeschwindigkeiten mit mechanischen
Stößelantrieben zu erreichen, ist jedoch in doppelter
Hinsicht problematisch. Werden hohe Schneidgeschwindig
keiten mit einem Exzenterantrieb bspw. durch große Dreh
zahlen des Antriebes erreicht, sinkt die zum Weitertrans
port und zur Positionierung des Blechbandes zur Verfügung
stehende Zeit unter ein kritisches Maß, so daß entstehen
de Toleranzen und der Verschleiß entsprechender Einrich
tungen zunimmt. Außerdem wäre die Antriebsdrehzahl auf
ein solches Maß zu erhöhen, daß sowohl der Exzenter
hinsichtlich der auftretenden Kräfte und des Verschleißes
kaum zu beherrschen wäre als auch die Standzeiten der
Schneid- bzw. Stanzwerkezeuge durch die erhöhte chemische
Belastung in hohem Maße abnehmen würden.
Daraus leitet sich die der Erfindung zugrundeliegen
de Aufgabe ab, es mit möglichst geringem technischen
Aufwand zu ermöglichen, die Geometriegenauigkeit bzw. die
Schnittqualität der Schnitteile unabhängig von der Hub
zahl zu verbessern.
Diese Aufgabe wird mit einer für eine Stanz- oder
Schneidpresse vorgesehenen Antriebseinrichtung mit den
Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
Die Antriebseinrichtung ist als Koppelrastgetriebe
ausgebildet, das aus einer kontinuierlichen gleichförmi
gen Drehbewegung an einem Stößel eine Schlagbewegung
erzeugt. Während der Stößel über den größten Teil eines
Umlaufes des Antriebselementes im wesentlichen in der
Nähe seines oberen Totpunktes verharrt, führt er in einem
relativ kleinen Winkelbereich des Umlaufes eine kurze
Schlagbewegung in Richtung auf seinen unteren Totpunkt
und zurück aus. Das Koppelrastgetriebe weist dazu ein als
Kurbel dienendes Antriebselement auf, das über ein Kop
pelelement mit einem Pleuel verbunden ist. Ungefähr
mittig ist das Koppelelement an einer Schwinge angelenkt.
Die Anordnung ist dabei so getroffen, daß der gemeinsame
Schwerpunkt des Antriebselementes und des Koppelelementes
auf der Drehachse liegt, um die das Antriebselement
dreht. Dies gilt für alle Drehpositionen des Antriebs
elementes und somit auch für alle Relativdrehpositionen
des Koppelelementes in bezug auf das Antriebselement.
Durch diese Maßnahme werden freie Massenträgheitskräfte
unterdrückt, die ansonsten zu erheblichen und in der
Regel unzuträglichen Schwingungsbelastungen der übrigen
Presse und der Fundamente führen würden. Außerdem wird es
durch diese Maßnahme möglich, das Antriebselement mit
einer relativ hohen Drehzahl umlaufen zu lassen, so daß
sich die erforderlichen größeren Hubzahlen erzeugen
lassen.
Trotz hoher Hubzahlen steht für den Transport des
Blechbandes eine ausreichende Zeit zur Verfügung. Das
Blechband braucht lediglich während der kurzen Schlagbe
wegung des Stößels positioniert und festgehalten sein,
während der übrige Teil des Pressenumlaufes als Zeit zum
Transport und zur Positionierung des Blechbandes zur
Verfügung steht.
Das durch die obige Maßnahme wenigstens im wesentli
chen ausgewuchtete Koppelrastgetriebe erzeugt schon bei
relativ niedrigen Hubzahlen eine sehr schnelle Stößelbe
wegung, die sehr hohe Schneidgeschwindigkeiten ermög
licht. Lagen die Schneidgeschwindigkeiten bislang bei
0,5-1 m/s, wird mit der erfindungsgemäßen Antriebs
einrichtung eine Schneidgeschwindigkeit ermöglicht, die
etwa zehnmal so groß ist. Die erhöhte Schneidgeschwindig
keit führt zu einer deutlich verbesserten Schnittquali
tät, wobei es möglich ist, Schnitteile ohne Einzug und
ohne Grat zu erzeugen. Die Trennfläche weist im wesentli
chen nur einen Bruchbereich aus, der sehr feinkörnig ist.
Insgesamt läßt sich damit auch die Geometriegenauigkeit
verbessern, wobei insbesondere die Trennfläche weitgehend
rechtwinklig zu dem übrigen Schnitteil ausgerichtet ist.
In Einzelfällen können an den Schneidwerkzeugen
größere Schneidspalte vorgesehen werden, ohne die
Schnitteilequalität übermäßig zu beeinträchtigen. Ist die
Schneidgeschwindigkeit hoch genug, wirkt die Massenträg
heit des Blechbandes wenigstens bis zu einem gewissen Maß
als Widerlager für den in das Blechband eindringenden
Schneidstempel. Dadurch wird ein geringerer Anteil der
von dem Stempel auf das Blechband übertragenen Kraft
seitlich zu den Schneidstempeln fortgeleitet und an der
Matrize abgestützt. Auch dies kann die Geometriegenauig
keit verbessern.
Das Antriebselement ist vorzugsweise im wesentlichen
als Scheibe mit einer exzentrisch angeordneten Öffnung
ausgebildet, in der das ebenfalls im wesentlichen schei
benförmige Koppelelement gelagert ist. Sind das Antriebs
element und das Koppelelement dabei jeweils aus gleichem
Material und untereinander gleich dick ausgebildet, liegt
der sich ergebende Gesamtschwerpunkt auf der Drehachse
des Antriebselementes. Das scheibenförmige Koppelelement
wird von dem rotierenden Antriebselement auf einer Um
laufbahn um die Hauptdrehachse herumgeführt, womit das
Antriebselement als Kurbel wirkt. Die Einheit aus Kurbel- und
Koppelelement ist jedoch ausgewuchtet, weil sich
deren Einzelschwerpunkte in bezug auf die Hauptdrehachse
diametral gegenüberliegen.
Das Koppelelement ist außermittig mit einer Schwinge
verbunden, die an ihrem anderen Ende bspw. an dem Pres
sengestell schwenkbar gelagert ist. Die Schwinge kann als
einarmiger Hebel, als mit Gegengewicht versehener Hebel
oder als Scheibe ausgebildet sein. Durch einen gegen
läufigen Hebel oder eine gegenläufige Scheibe kann be
darfsweise ein vollständiger Massenausgleich erreicht
werden.
Liegen die Exzenterachse, der Schwingenanlenkpunkt
und der Pleuelanlenkpunkt auf einer Geraden, beschreibt
der Pleuelanlenkpunkt eine symmetrische Bahn. Dadurch
wird bei entsprechender Anordnung des Pleuels ein Verlauf
der Stößelhöhe in Abhängigkeit von der Drehung des An
triebselementes erreicht, bei dem das Senken und das
Heben des Stößels symmetrisch erfolgt. Ein asymmetrischer
Verlauf, der bspw. ein schnelles Senken und ein etwas
langsameres Heben des Stößels ermöglicht, läßt sich
dadurch erreichen, daß die Exzenterachse, der Schwingen
anlenkpunkt und der Pleuelanlenkpunkt an den Ecken eines
Dreieckes liegen.
Neben den Massenträgheitskräften des Antriebselemen
tes, des Koppelelementes sowie bedarfsweise des Schwin
genelementes können auch die Trägheitskräfte des Pleuels
und des Stößels durch entsprechende Gegenkräfte kompen
siert werden. Dies kann bezüglich der Hubbewegung des
Stößels des Pleuels sowie bezüglich der Schwenkbewegung
des Pleuels getrennt erfolgen, wobei jeweils entsprechend
bewegte Gegengewichte vorgesehen werden. Eine derart
ausgeglichene Antriebseinrichtung kann mit relativ hohen
Drehzahlen betrieben werden.
Weitere Merkmale vorteilhafter Ausführungsformen
sind Gegenstand von Unteransprüchen. Außerdem gelten die
oben diskutierten Vorzüge gleichermaßen für eine Schnitt
presse oder eine Umformpresse mit einer erfindungsgemäßen
Antriebseinrichtung. Die Umformpresse kann als Präge-,
Schmiede- oder Hammerpresse ausgebildet sein.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der
Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine Schneidpresse mit einer Antriebseinrich
tung, die als ausgewuchtetes Koppelrastgetriebe
ausgebildet ist, in schematisierter Prinzipdar
stellung,
Fig. 2 die Schneidpresse nach Fig. 1, in einer schema
tisierten und teilweise geschnittenen Seiten
ansicht,
Fig. 3a bis 3d die Antriebseinrichtung der Schnittpresse nach
den Fig. 1 und 2, in schematisierten Darstel
lungen und in unterschiedlichen Arbeitspositio
nen,
Fig. 4 eine Auslegungstafel für die Antriebseinrich
tung nach den Fig. 1 und 2 mit eingezeichneten
Bereichen für unterschiedliches Antriebsverhal
ten,
Fig. 5 die Stößelposition in Abhängigkeit von dem
Drehwinkel des Antriebes,
Fig. 6, Fig. 6a eine Einrichtung zum Ausgleich von durch die
Schwenkbewegung des Pleuels verursachten Träg
heitskräften, in Prinzipdarstellung,
Fig. 7 eine weitere Massenausgleichseinrichtung für
Massenträgheitskräfte, die durch die Hubbewe
gung des Pleuels und des Stößels verursacht
sind, in Prinzipdarstellung,
Fig. 8 eine abgewandelte Ausführungsform der Antriebs
einrichtung zur Erzeugung einer Schlagbewegung,
Fig. 9 eine Antriebseinrichtung zur Erzeugung einer
Stößelbewegung mit schneller Senk- und langsa
mer Hubbewegung, in schematisierter Seitenan
sicht, und
Fig. 10 den Hub des Stößels der Antriebseinrichtung
nach Fig. 9, aufgetragen über dem Drehwinkel
des Antriebselementes, in Prinzipdarstellung.
In den Fig. 1 und 2 ist eine Schneidpresse 1 mit
einer Antriebseinrichtung 2 veranschaulicht, die eine
kontinuierliche Drehbewegung in eine schnelle Schlagbewe
gung eines Stößels 3 umsetzt. Der Stößel 3 trägt einen
Schneidstempel 4, dem eine entsprechende, ortsfest gela
gerte Matrize 6 zugeordnet ist. Zwischen dem Schneid
stempel 4 und der Matrize 6 wird ein Blechband 7 geführt,
das mit einer nicht weiter veranschaulichten Vorschub- und
Positioniereinrichtung jeweils dann schrittweise in
der Richtung T zwischen dem Schneidstempel 4 und der
Matrize 6 weitergeführt wird, wenn der Schneidstempel 4
in einer oberen Position befindlich ist.
Die Antriebseinrichtung 2 weist eine um eine Haupt
drehachse 11 drehbar gelagerte Scheibe 12 auf, die als
Antriebselement der Antriebseinrichtung 2 dient und über
eine Welle 13 kontinuierlich drehend angetrieben ist. Die
Scheibe 12 weist eine um die Exzentrizität E gegen die
Hauptdrehachse 11 versetzte Öffnung 14 auf, in der eine
Scheibe 16 um eine Exzenterachse 17 drehbar gelagert ist.
Der Schwerpunkt der Scheibe 16 liegt dabei auf der Exzen
terachse 17. Der Schwerpunkt der Scheibe 12 liegt diesem
Schwerpunkt bezüglich der Hauptdrehachse 11 diametral
gegenüber, so daß der Gesamtschwerpunkt der aus den
Scheiben 12, 16 gebildeten Einheit auf der Hauptdrehachse
11 liegt.
An der Scheibe 16 ist außermittig bei einem Pleuel
anlenkpunkt P ein Pleuel 18 befestigt, über das die
Scheibe 16 mit dem in einer Geradführung 19 gelagerten
Stößel 3 verbunden ist. Etwa mittig auf der geraden
Verbindungslinie zwischen der Exzenterachse 17 und dem
Pleuelanlenkpunkt P ist die Scheibe 16 bei einem Schwin
genanlenkpunkt S schwenkbar mit einer Schwinge 21 ver
bunden. Diese ist um eine gestellfeste Schwenkachse 22
schwenkbar gelagert. Die Scheibe 16 bildet somit das
Koppelelement eines Koppelrastgetriebes, dessen Kurbel
durch die Exzentrizität E der Öffnung 14 in der Scheibe
12 gebildet wird. Außerdem gehört zu dem Koppelrastge
triebe die Schwinge 21.
Die Schwinge 21 und die gedachte Verlängerung der
Schwinge 21 schließen in allen oder in wenigstens fast
allen Drehpositionen der Scheibe 12 miteinander einen
spitzen Winkel ein. Dies stellt sicher, daß das Pleuel 18
die abwärtsgerichtete, schlagartige Bewegungskomponente
der als Koppel dienenden Scheibe 16 auf den Stößel 3
überträgt.
Die wesentlichen Maße des Koppelrastgetriebes lassen
sich aus dem in Fig. 4 angegebenen Diagramm bestimmen. An
der Abszisse ist das Verhältnis zwischen Länge der Kurbel
oder Exzentrizität E und der Länge l21 der Schwinge 21
veranschaulicht. An der Ordinate ist das Verhältnis des
Achsabstandes l1, der der Abstand zwischen der Hauptdreh
achse 11 und der Schwenkachse 22 ist, und der Länge l21
der Schwinge abgetragen. Als Parameter sinϑ1 sind die
Sinusse der Koppelwinkel in der Stellung des oberen
Totpunktes eingetragen. Der Parameter sinϑ4 ist der Sinus
des Koppelwinkels beim Austritt aus der Rastphase. Die
Rastphase ist dabei der Bereich, in dem der Stößel in
seinem oberen Hubbereich verharrt.
Der in Fig. 4 mit I bezeichnete Bereich ist ein
Auslegungsbereich, der für das Koppelrastgetriebe ins
besondere dann zweckmäßig ist, wenn die Antriebseinrich
tung 2 dem Antrieb eines Schneidwerkzeuges dient. Wie in
Fig. 5 veranschaulicht, wird der Stößel über weite Teile
des Drehwinkels der Scheibe 12 in der Nähe seines oberen
Totpunktes OT gehalten. Lediglich in einem relativ klei
nen Winkelbereich, der beliebig klein einstellbar ist,
wird der Stößel 3 in einer schnellen Schlagbewegung nach
unten auf seinen unteren Totpunkt UT hin abgesenkt und
wieder rückgeführt. Dabei erreicht der Stößel 3, wie sich
aus dem starken Anstieg seiner Bewegungskurve K ergibt,
eine sehr hohe Geschwindigkeit, die im momentan denkbar
technisch realisierbaren Bereich von 10 m/s liegen kann,
aber bei entsprechender Auslegung auch weit höher sein
kann. Zum Vergleich ist in Fig. 5 gestrichelt eine ge
zeichnete Kurve V aufgetragen, die mit einem einfachen
Exzenterantrieb erreicht wird. Ersichtlicherweise wird
mit dem Koppelrastgetriebe nicht nur eine höhere Stößel
geschwindigkeit sondern darüber hinaus ein verkürzter Hub
erreicht. Dadurch steht ein vergleichsweise größerer
Winkel und somit Zeitraum zum Weitertransport und zur
Positionierung des Blechbandes 7 zur Verfügung. Die
größere Stößelgeschwindigkeit gestattet ohne übermäßige
Erhöhung der Hubzahl einen sehr schnellen Stanzvorgang,
der eine verbesserte Schnitteilequalität ermöglicht.
Insbesondere kann eine gute Geometriegenauigkeit durch
Wegfall der Kanteneinzugzone und des Grates an den
Schnitteilen sowie durch Verbesserung der Rechtwinklig
keit der Trennflächen ermöglicht werden. Die Trennfläche
ist im wesentlichen durch einen feinkörnigen Bruchbereich
gebildet und der Fließbereich wird reduziert oder unter
drückt.
Zur Veranschaulichung der Funktion der als Koppel
rastgetriebe ausgebildeten Antriebseinrichtung 2 wird im
folgenden auf die Fig. 3a bis 3d Bezug genommen. Diese
stellen das Koppelrastgetriebe in unterschiedlichen
Bewegungsphasen dar, die sich voneinander jeweils durch
eine Drehung der Scheibe 12 um 90° unterscheiden. Die
umlaufende Scheibe 12 führt die Scheibe 16 auf einer
Exzenterbahn um die Hauptdrehachse 11, so daß die Exzen
terachse 17, die zugleich die Mittelachse der Scheibe 16
bildet, die Hauptdrehachse 11 auf einem Kreis mit dem
Radius E umrundet. Die Schwinge 21 verhindert jedoch ein
Mitdrehen der Scheibe 16 und führt bei der Drehung der
Scheibe 12 eine Pendelbewegung aus. Dieser überlagert
sich eine Vertikalbewegung, so daß der Pleuelanlenkpunkt
P die in Fig. 3a veranschaulichte symmetrische Bahn B
durchläuft. Dabei wird der obere Bahnabschnitt relativ
langsam und der bogenförmig nach unten führende Bahn
abschnitt relativ schnell durchlaufen. Entsprechend ist
der Stößel 3 nur in Fig. 3a unterhalb einer vorgegebenen
Höhe H zu finden, die in den Fig. 3a bis 3d durch eine
strichpunktierte Linie angedeutet ist, während der Stößel
3 in den drei anderen, in den Fig. 3b, 3c, 3d veranschau
lichten Arbeitspositionen oberhalb dieser Höhe gehalten
ist.
Das Koppelrastgetriebe ist wenigstens bezüglich der
Drehung der Scheiben 12 und 16 ausgewuchtet. Jedoch
können noch von der Schwinge 21 freie Massenträgheits
kräfte ausgehen. Diese können durch eine gegenläufig
angetriebene Schwinge kompensiert werden. Außerdem kann
die Schwinge 21 als Scheibe ausgebildet sein, der be
darfsweise eine gegenläufig angetriebene Scheibe zugeord
net ist.
Zum Ausgleich von freien Massenträgheitsmomenten,
die von dem Pleuel 18 und dem Stößel 3 ausgehen, können
die in den Fig. 6, 6a und 7 prinzipiell veranschaulichten
Anordnungen verwendet werden. Die horizontalen, durch die
Schwenkbewegung des Pleuels 18 verursachten Massenträg
heitsmomente können durch ein Gegengewicht 24 kompensiert
werden, das bei einer Gelenkeinrichtung 26 angelenkt ist,
bei der auch das Pleuel 18 gelenkig mit dem Stößel 3
verbunden ist. Eine Getriebeeinrichtung 27 treibt das an
einer Stange 28 gehaltene Gegengewicht gegensinnig zu dem
Pleuel 18 in einer Schwenkbewegung an. Die Getriebeein
richtung 27 kann durch zwei miteinander kämmende, jeweils
mit dem Pleuel 18 bzw. der Stange 28 verbundene Zahnräder
gebildet sein.
Zum Ausgleich der durch die Horizontalbewegung des
Pleuels 18 und des Stößels 3 entstehenden Trägheitskräfte
kann der Stößel 3 bei einem Gelenk 29 jeweils mit einem
Ende zweier voneinander weg weisender, zweiarmiger Hebel
31, 32 verbunden sein, die an ihrem von dem Stößel 3
abliegenden Ende jeweils ein Gegengewicht 33 tragen. Etwa
mittig sind die Hebel 31, 32 an Schwingen 34, 35 gela
gert.
Eine bezüglich freier Massenträgheitsmomente voll
ständig ausgeglichene Antriebseinrichtung 2 kann mit
relativ hohen Drehzahlen betrieben werden, was den Ein
satz in schnellaufenden Stanz- oder Schneidpressen er
möglicht. Der wesentliche Schritt beim Ausgleich der
Massenträgheitsmomente ist jedoch die Ausbildung des
Koppelrastgetriebes mit den Scheiben 12, 16 als Kurbel
und als Koppel.
Bei der Antriebseinrichtung nach den Fig. 1 und 2
ist die Scheibe 12 mit der Welle 13 über eine Halterung
36 verbunden, die sich von der Welle 13 zu einem in der
Nähe des Umfangs der Scheibe 12 liegenden Punkt er
streckt. Anstelle dessen oder ergänzend dazu kann, wie in
Fig. 8 veranschaulicht ist, eine Lagereinrichtung 37
dienen, die die Scheibe 12 an ihrer Umfangsfläche 38
lagert. Zu der Lagereinrichtung 37 können ein oder mehre
re, jeweils um ortsfeste Drehachsen 39 drehbar gelagerte
Rollen 40 gehören. Die Rollen 40 können außerdem als
Antriebsmittel dienen. Bedarfsweise können sie als Zahn
räder ausgebildet sein, wenn die Umfangsfläche 38 der
Scheibe 12 ebenfalls verzahnt ist. Die Scheibe 12 ist
dann zwischen den Rollen oder Zahnrädern 40 schwimmend
gelagert. Bei dieser Ausführungsform kann das Pleuel 18
gegabelt ausgebildet sein und zu beiden Seiten der Schei
be 16 jeweils an dem Pleuelanlenkpunkt P angreifen. Die
Scheibe 12 kann aber auch an ihrer Umfangsfläche über
Rollenlager im Maschinengestell gelagert sein, d. h. die
Rollen 40 werden in einen Käfig geführt und sind nicht
ortsfest, sondern um die Scheibe 12 umlaufend.
Eine weitere abgewandelte Ausführungsform der An
triebseinrichtung 2 ist aufs äußerste schematisiert in
Fig. 9 veranschaulicht. Bei dieser Ausführungsform ist
das von den Scheiben 12, 16 und der Schwinge 21 gebildete
Koppelrastgetriebe so ausgebildet, daß ein unsymmetri
scher Bewegungsverlauf erzeugt wird, wie er in Fig. 10
veranschaulicht ist. Der wesentliche Unterschied zu den
vorstehend beschriebenen Ausführungsformen des Koppel
rastgetriebes liegt darin, daß die Exzenterachse 17 der
Schwingenanlenkpunkt S und der Pleuelanlenkpunkt P hier
nicht auf einer Geraden liegen sondern ein Dreieck defi
nieren. Der von der Exzenterachse 17, dem Schwinganlenk
punkt S und dem Pleuelanlenkpunkt P definierte stumpfe
Winkel öffnet sich von der Schwinge 21 weg. Unter der
Voraussetzung, daß der Stößel 3 und insbesondere der
Verbindungspunkt zwischen dem Pleuel 18 und dem Stößel 3
unterhalb der Schwenkachse 22 angeordnet ist, so daß die
Hauptdrehachse 11 die Schwenkachse 22 und der Verbin
dungspunkt miteinander einen rechten Winkel festlegen,
ergibt sich ein Kurvenverlauf, bei dem ein sehr schneller
Abwärtshub und ein etwas langsamerer aufsteigender Hub
erzielt werden.
Insbesondere für schnellaufende Stanzpressen ist
eine Antriebseinrichtung für den Stößel 3 vorgesehen, die
als Koppelrastgetriebe ausgebildet ist. Die Kurbel und
die Koppel des Koppelrastgetriebes sind so ausgebildet,
daß unabhängig von der jeweiligen aktuellen Stellung der
Elemente zueinander der sich ergebende Schwerpunkt auf
der Hauptdrehachse 11 liegt, um die die Kurbel dreht.
Dies kann erreicht werden, indem die Kurbel und die
Koppel als Scheiben 12, 16 ausgebildet werden, wobei die
als Kurbel dienende Scheibe 12 eine exzentrische Öffnung
14 aufweist, in der die Scheibe 16 um eine Exzenterachse
17 drehbar gelagert ist. Eine solches Koppelrastgetriebe
ermöglicht die für Stanzpressen erforderlichen Hubzahlen,
wobei dem mechanisch zwangsgeführten Stößel eine schlag
artige Arbeitsbewegung erteilt wird.
Claims (15)
1. Antriebseinrichtung (2), insbesondere für eine
Stanz- oder Schneidpresse (1),
mit einem um eine Hauptdrehachse (11) drehbar gela gerten, umlaufenden Antriebselement (12),
mit einem Koppelelement (16), das an dem Antriebs element (12) um eine Exzenterachse (17) drehbar gelagert ist, die zu der Hauptdrehachse (11) parallel ausgerichtet und im Abstand (E) zu dieser angeordnet ist,
wobei der Schwerpunkt der aus dem Antriebselement (12) und dem Koppelelement (16) gebildeten Einheit in allen Relativdrehpositionen des Koppelelementes (16) im wesentlichen auf der Hauptdrehachse (11) liegt,
mit einem Schwingenelement (21), das an einem Ende um eine Schwenkachse (22) drehbar gelagert ist, die zu der Hauptdrehachse (11) parallel und im Abstand zu dieser angeordnet ist, und das mit seinem anderen Ende bei einem Schwingenanlenkpunkt (S) an dem Koppelelement (16) ange lenkt ist, der in einem Abstand zu der Exzenterachse (17) liegt, und
mit einem Pleuel (18), das mit einem Ende bei einem Pleuelanlenkpunkt (P) an dem Koppelelement (16) angelenkt ist.
mit einem um eine Hauptdrehachse (11) drehbar gela gerten, umlaufenden Antriebselement (12),
mit einem Koppelelement (16), das an dem Antriebs element (12) um eine Exzenterachse (17) drehbar gelagert ist, die zu der Hauptdrehachse (11) parallel ausgerichtet und im Abstand (E) zu dieser angeordnet ist,
wobei der Schwerpunkt der aus dem Antriebselement (12) und dem Koppelelement (16) gebildeten Einheit in allen Relativdrehpositionen des Koppelelementes (16) im wesentlichen auf der Hauptdrehachse (11) liegt,
mit einem Schwingenelement (21), das an einem Ende um eine Schwenkachse (22) drehbar gelagert ist, die zu der Hauptdrehachse (11) parallel und im Abstand zu dieser angeordnet ist, und das mit seinem anderen Ende bei einem Schwingenanlenkpunkt (S) an dem Koppelelement (16) ange lenkt ist, der in einem Abstand zu der Exzenterachse (17) liegt, und
mit einem Pleuel (18), das mit einem Ende bei einem Pleuelanlenkpunkt (P) an dem Koppelelement (16) angelenkt ist.
2. Antriebseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Antriebselement (12) im wesentli
chen als Scheibe ausgebildet ist, die eine exzentrisch
angeordnete Öffnung (14) aufweist, in der das Koppel
element (16) gelagert ist.
3. Antriebseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Koppelelement (16) im wesentli
chen scheibenförmig ausgebildet ist.
4. Antriebseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Koppelelement (16) derart ausge
bildet ist, daß sein Schwerpunkt auf der Exzenterachse
(17) angeordnet ist und bezüglich der Hauptdrehachse (11)
dem Schwerpunkt des Antriebselementes (12) gegenüber
liegt.
5. Antriebseinrichtung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Koppelelement (16) einen Durch
messer aufweist, der größer ist, als der Radius des
Antriebselementes (12).
6. Antriebseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Abstand (11) der Exzenterachse
(17) von der Hauptdrehachse (11) geringer ist als die
Länge (l21) des Schwingenelements (21).
7. Antriebseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Exzenterachse (17), der Schwin
genanlenkpunkt (S) und der Pleuelanlenkpunkt (P) auf
einer Geraden liegen.
8. Antriebseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Exzenterachse (17), der Schwin
genanlenkpunkt (S) und der Pleuelanlenkpunkt (P) an den
Ecken eines Dreiecks liegen.
9. Antriebseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Pleuel (18) an seinem von der
Antriebseinrichtung (2) abliegenden Ende über ein Gelenk
(19) mit einem Stößel (3) verbunden ist, der in einer
vorgegebenen Führungsrichtung verschiebbar gelagert ist.
10. Antriebseinrichtung nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Führungsrichtung durch eine
Gerade bestimmt ist, die die Hauptdrehachse (11) nicht
schneidet.
11. Antriebseinrichtung nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gerade die Schwenkachse (22)
schneidet.
12. Antriebseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Abstand (E) der Exzenterachse
(17) von dem Schwingenanlenkpunkt (S) und der Abstand des
Schwingenanlenkpunkts (S) von dem Pleuelanlenkpunkt (P)
gleich groß sind.
13. Antriebseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß an dem Pleuel (18) eine erste Massen
ausgleichseinrichtung (24, 27, 28) vorgesehen ist, die
ein Gewicht (24) enthält, das über ein Getriebemittel
(27) in einer zu der Bewegung des Pleuels (18) gegen
sinnigen Schwenkbewegung angetrieben ist.
14. Antriebseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß an dem Pleuel (18) oder einem mit
diesem verbundenen Stößel (3) eine zweite Massenaus
gleichseinrichtung (29, 31, 32, 33, 34, 35) vorgesehen
ist, die wenigstens ein Gewicht (33) enthält, das gegen
sinnig zu der Linearbewegung des Pleuels (18) bzw. des
Stößels (3) geschwenkt wird.
15. Stanz- oder Schneidpresse nach einem oder mehre
ren der Ansprüche 1 bis 14.
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DE1997122245 DE19722245A1 (de) | 1997-05-28 | 1997-05-28 | Antriebseinrichtung für eine schnellaufende Stanz- und Schneidpresse |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: SCHULER PRESSEN GMBH & CO. KG, 73033 GOEPPINGEN, D |
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