DE19538149A1 - Verfahren und Stoffauflauf für eine Papier- oder Kartonmaschine zur Herstellung einer mindestens dreischichtigen Bahn - Google Patents
Verfahren und Stoffauflauf für eine Papier- oder Kartonmaschine zur Herstellung einer mindestens dreischichtigen BahnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Verfahren dieser Art werden angewandt, um mit Hilfe eines Stoffauflaufes eine
mehrschichtige Papierbahn auf dem Former der Papiermaschine zu bilden. Dabei wird
in der Regel angestrebt, die verschiedenen Schichten aus verschiedenen Stoffen
herzustellen; es kann aber auch mit dem gleichen Stoff und unterschiedlichen
physikalischen Bedingungen gefahren werden. Auch nachdem die Stoffsuspension aus dem
Stoffauflauf ausgetreten ist, werden die verschiedenen Schichten oft noch einen
definierten Abschnitt lang durch Trennwände oder Trennlamellen voneinander getrennt.
Dabei wurden schon Lösungen gefunden, solche Trennelemente als flexible Lamellen
auszubilden oder als starre Trennwände, die zumeist als Fortsetzung der innerhalb des
Stoffauflaufes liegenden Trennwände ausgeführt wurden.
Es hat auch Lösungen gegeben,
wie z. B. in der DE 31 07 926 gezeigt, bei denen eine innerhalb des Stoffauflaufes
befindliche Trennwand gelenkig angebracht war. In diesem Spezialfall war ein
unterschiedlicher Druck benachbarter Kammern innerhalb des Stoffauflaufes nicht
mehr möglich.
Lösungen mit flexiblen Lamellen und solche mit starren Trennwänden bis zur
Vereinigung der Schichten haben sich je nach Anwendungsfall bereits bewährt, ergaben
aber dennoch nicht immer eine optimale Qualität der gebildeten mehrschichtigen
Papierbahn.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zu schaffen, mit dem mehrschichtige
Papier- oder Kartonbahnen von noch besserer Qualität mit möglichst geringem
zusätzlichen Aufwand hergestellt werden können. Insbesondere sollen die Formation und
die Abdeckwirkung der äußeren Schichten verbessert werden. Die Schichtenreinheit in
der gebildeten Bahn soll möglichst hoch sein.
Diese Ziele werden durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 genannten Merkmale
erreicht.
Die besondere Wirkung dieser Maßnahmen liegt darin, daß nur ein Teil der auch nach
dem Austritt aus dem Stoffauflauf vorteilhafterweise getrennten Schichten des Strahles
in einer bestimmten Richtung zwangsweise geführt ist, während ein anderer Teil die
Möglichkeit hat, sich ohne eine starre Führung an eine solche starr geführte Schicht
anzulegen. Dadurch gelingt es also, den aus dem Stoffauflauf austretenden
Mehrschichtstrahl so zu führen, daß er einerseits bezüglich seiner Richtstrahlrichtung
eindeutig definiert ist und andererseits ein sehr gleichmäßiges Zusammenströmen aller
Schichten gewährleistet ist.
Stoffaufläufe, die geeignet sind, das erfindungsgemäße Verfahren auszuführen, werden
in den entsprechenden Unteransprüchen beschrieben. Dabei wird in der Regel davon
ausgegangen, daß die starre Führung einer Suspensionsschicht, z. B. durch eine starre
Trennwand zwischen zwei benachbarten Schichten, möglich ist. Die weniger starr
geführte Schicht wird dann, sofern sie eine der beiden Außenlagen der Bahn bildet
durch eine weniger starre oder flexible Lamelle von der Nachbarschicht getrennt
oder als Innenlage der Bahn mit zwei flexiblen Lamellen von beiden benachbarten
Schichten.
Die Erfindung und ihre Vorteile werden erläutert anhand von Zeichnungen. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine schematische Prinzip-Skizze zur Erläuterung des Verfahrens;
Fig. 2-6 verschiedene Ausführungsformen von Stoffaufläufen, schematisch in
Seitenansicht, die zur Durchführung des Verfahrens geeignet sind;
Fig. 7 ein weiterer erfindungsgemäßer Stoffauflauf für einen Rundsiebformer;
Fig. 8 ein weiterer erfindungsgemäßer Stoffauflauf für eine
Langsieb-Papiermaschine.
In Fig. 1 erkennt man schematisch einen Stoffauflauf 1 mit drei Suspensionsschichten A,
B, C, welche sowohl innerhalb des Stoffauflaufes, im linken Teil der Figur, als auch
noch in einem Überstand L außerhalb des Stoffauflaufes, im rechten Teil der Figur,
voneinander getrennt sind. Als Trennelemente dienen hier, sehr allgemein dargestellt,
die Trennwände 3 und 3′. Nach außen hin wird der Stoffauflauf durch zwei Außenwände
7 oben bzw. unten begrenzt. Die Trennwand 3′ verläuft sowohl innerhalb als auch mit
dem Überstand L außerhalb des Stoffauflaufes und ist relativ starr ausgebildet. Die in
der Figur darüber eingezeichnete Trennwand 3 ist in ihrem innerhalb des Stoffauflaufes
liegenden Teil ebenfalls starr ausgebildet; im Bereich des Austrittsspaltes, also dort, wo
die Suspensionsschichten A, B, C den Stoffauflauf verlassen, ist hier ein Gelenk 11
angedeutet, über das die Lamelle 5′ mit der Trennwand 3 verbunden ist. Die Folge dieser
hier nur funktionell dargestellten Anordnung ist die, daß die Suspensionsschichten B
und C auch nach dem Austritt aus dem Stoffauflauf durch die starre Trennwand 3 geführt
werden, während die Suspensionsschicht A sich nach dem Austritt aus dem Stoffauflauf
mehr oder weniger frei einstellen kann, was den Winkel ihrer Strömung senkrecht zur
Strömungsebene betrifft.
Fig. 2 zeigt einen Dreischicht-Stoffauflauf an einem Doppelsieb-Gapformer in etwas
detaillierterer Form, aber immer noch sehr schematisch. Man sieht, daß die Suspension
durch drei Querstromverteiler 9 über je einen Turbulenzerzeuger 10 in die
Düsenräume 2, 2′ geführt werden. In diesen Düsenräumen stehen sie in der Regel unter
einem starken Überdruck, mit dessen Hilfe sie beim Austritt aus den Austrittsspalten 6,
6′ in an sich bekannter Weise beschleunigt werden. Die beiden Außenwände 7 enthalten
je eine Blende 12 zur Korrektur des Austrittsspaltes. Wichtig für die Erfindung ist, daß
die Düsenräume durch Trennwände 3 und 3′ voneinander abgeteilt sind. Dabei wird eine
starre Trennwand 3′ über eine bestimmte Strecke aus dem Stoffauflauf durch die
Austrittsspalte 6, 6′ herausgeführt, während die andere starre Trennwand 3 bereits im
Bereich der Austrittsspalte endet und sich dort eine flexible Lamelle 5 anschließt. Die
starren Trennwände 3, 3′ können mit Hilfe von Verstelleinrichtungen 8
winkelverstellbar sein.
Wie bereits erwähnt und in Fig. 3 dargestellt, kann anstelle einer flexiblen Lamelle
auch eine starre Lamelle 5′ vorhanden sein, die über ein Gelenk 11 mit der starren
Trennwand 3 verbunden ist. Ebenfalls erkennt man, daß das Gelenk, mit dessen Hilfe die
Lamelle 5′ beweglich ist, hier außerhalb des Stoffauflaufes, aber im Bereich des
Austrittsspaltes liegt.
Anders ist es bei dem in Fig. 4 gezeigten Stoffauflauf, bei dem der Übergang von starrer
zur beweglichen Wand innerhalb des Stoffauflaufes gewählt ist. Ferner erkennt man,
daß auch die starre Trennwand 3′ nicht zwangsläufig bis zu ihrem Ende starr sein muß,
sondern auch eine Verlängerung mit einer flexiblen Lamelle 13 haben kann.
Diese gezeigten Stoffaufläufe zur Ausführung der Erfindung enthalten also sowohl ein
Trenn- und Führungselement für die suspensionsschichten in Form einer starren
Trennwand 3′ als auch ein Trenn- und Ausgleichselement, gebildet durch Kombination
einer kürzeren starren Trennwand 3 mit einer flexiblen Lamelle 5 oder einer
schwenkbaren Lamelle 5′. Das Trenn- und Ausgleichselement kann auch aus einem Stück
bestehen, bei dem durch stark reduzierten Querschnitt des stromabwärtigen Teiles die
größere Beweglichkeit entsteht.
Der Stoffauflauf, der in Fig. 5 gezeigt ist, enthält vier verschiedene abgeteilte
Düsenräume 2 und 2′. In einem solchen Fall wird mit Vorteil eine der Trennwände auf
ihrer ganzen Länge starr ausgeführt und zwei weitere mit beweglichen Enden versehen.
Dadurch wird der Zweck bereits erreicht, daß der Strahl insgesamt eine starre Führung
hat und dennoch benachbarte Strahlen sich aneinander angleichen können. In Fig. 5 ist
die gesamthaft starre Wand 3′ in der Mitte und in Fig. 6 im oberen Teil des
Stoffauflaufes.
Die Fig. 2 bis 6 zeigen jeweils einen Stoffauflauf, der einen Freistrahl bildet, wie
er z. B. am Gap-Former benötigt wird. Die Erfindung ist aber auch bei einem
Langsiebformer gemäß Fig. 8 oder Rundsiebformer gemäß Fig. 7 anwendbar. Auf die
Unterschiede, die sich aus diesen geänderten Einsatzfällen für den Grundaufbau des
Stoffauflaufes ergeben, braucht hier nicht näher eingegangen zu werden, da sie bekannt
sind. Die Vorteile, die aus der Kombination eines starren Trenn- und
Führungselementes mit einem Trenn- und Ausgleichselement herrühren, sind auch hier
realisierbar.
Claims (15)
1. Verfahren zur Bildung eines mindestens dreischichtigen Suspensionsstrahles beim
Austritt aus dem Stoffauflauf (1) einer Papier- oder Kartonmaschine, wobei die
Suspensionsschichten (A, B, C) sowohl im Druckraum des Stoffauflaufes als auch
noch mit einem Überstand (L) von mindestens 20 mm nach ihrem Austritt aus
dem Stoffauflauf voneinander getrennt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach Austritt aus dem Stoffauflauf mindestens zwei Suspensionsschichten (B,
C) bezüglich ihrer Strömungsrichtung wesentlich starrer geführt werden als
wenigstens eine weitere Suspensionsschicht (A).
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß bezüglich ihrer Strömungsrichtung nach Austritt aus dem Stoffauflauf
mindestens zwei Suspensionsschichten (B, C) starr geführt werden und sich
mindestens eine Suspensionsschicht (A) richtungsmäßig frei einstellen kann.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Oberstand (L) mindestens 80 mm beträgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, angewandt an einem
Papiermaschinenformer mit einer initialen Formierwalze,
dadurch gekennzeichnet,
daß die der Formierwalze am nächsten liegende Schicht eine richtungsmäßig
weniger starr geführte Suspensionsschicht (A) ist.
5. Stoffauflauf für eine Papier- oder Kartonmaschine zur Herstellung einer
mehrschichtigen Papier- oder Kartonbahn gemäß Verfahren nach einem der
voranstehenden Ansprüche mit mindestens drei voneinander abgetrennten Räumen
zur Führung der zur Papier- oder Kartonerzeugung verwendeten
Faserstoffsuspension,
- 5.1 welche stromaufwärts je eine Zuführeinrichtung (9) und stromabwärts je einen Düsenraum (2, 2′) enthalten und
- 5.2 deren Düsenräume (2, 2′) ausflußseitig jeweils an einem sich über die Breite erstreckenden Austrittsspalt (6, 6′) enden und
- 5.3 deren Düsenräume von benachbarten Düsenräumen durch starre Trennwände (3, 3′) getrennt werden, von denen mindestens eine Trennwand (3′) als Trenn- und Führungselement dient und durch einen Austrittsspalt (6, 6′) in Strömungsrichtung mit einem Überstand (L) von mindestens 20 mm hindurchgeführt wird und
- 5.4 deren beide äußeren Düsenräume (2′) jeweils durch mindestens eine Außenwand (7) nach außen begrenzt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine zwischen zwei benachbarten Düsenräumen (2, 2′) vorhandene Trennwand (3) zu einem Trenn- und Ausgleichselement gehört, das an seinem stromaufwärtigen Teil starr ist und an seinem stromabwärtigen Ende auf eine Länge (L2) von mindestens 30 mm quer zur Strahlebene wesentlich leichter bewegbar ist als das Trenn- und Führungselement.
daß mindestens eine zwischen zwei benachbarten Düsenräumen (2, 2′) vorhandene Trennwand (3) zu einem Trenn- und Ausgleichselement gehört, das an seinem stromaufwärtigen Teil starr ist und an seinem stromabwärtigen Ende auf eine Länge (L2) von mindestens 30 mm quer zur Strahlebene wesentlich leichter bewegbar ist als das Trenn- und Führungselement.
6. Stoffauflauf nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine andere starre Trennwand (3) in einem Abstand (L1), der
gleich dem Überstand (L) mit einer Toleranz von +20 bis -20 mm ist,
stromaufwärts vom Ende der hindurchgeführten starren Trennwand endet, wobei
an diesem Ende der dadurch kürzeren, starren Trennwand (3) eine Trennlamelle
(5, 5′) angebracht ist, deren Länge (L 2) in Strömungsrichtung mindestens 30
mm beträgt und die quer zur Strahlebene wesentlich leichter bewegbar ist als die
Führungswand, so daß durch diese beiden Teile ein Trenn- und Ausgleichselement
entsteht.
7. Stoffauflauf nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die die bewegliche Trennlamelle (5, 5′) aufweisende starre Trennwand (3)
im Bereich des Austrittsspaltes (6, 6′) endet.
8. Stoffauflauf nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trennlamelle (5′) durch ein Gelenk (11) mit einer starren Trennwand
(3) verbunden ist.
9. Stoffauflauf nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die bewegliche Trennlamelle (5) biegeschlaff ausgeführt ist.
10. Stoffauflauf nach den Ansprüchen 5, 6, 7, 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Überstand (L) mindestens 80 mm beträgt.
11. Stoffauflauf nach einem der Ansprüche 5 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine der starren Trennwände (3, 3′) im Düsenraum
winkelverstellbar sind.
12. Stoffauflauf nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die durch den Austrittsspalt (6, 6′) hindurchgeführte starre Trennwand (3′)
winkelverstellbar ist.
13. Stoffauflauf nach einem der Ansprüche 5 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die starren Trennwände (3, 3′) bezüglich ihres elastischen Widerstandes
gegen eine Winkeländerung mindestens um den Faktor 1,3 unterscheiden.
14. Stoffauflauf nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die starren Trennwände (3, 3′) bezüglich ihres elastischen Widerstandes
gegen eine Winkeländerung mindestens um den Faktor 2 unterscheiden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995138149 DE19538149A1 (de) | 1995-10-13 | 1995-10-13 | Verfahren und Stoffauflauf für eine Papier- oder Kartonmaschine zur Herstellung einer mindestens dreischichtigen Bahn |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995138149 DE19538149A1 (de) | 1995-10-13 | 1995-10-13 | Verfahren und Stoffauflauf für eine Papier- oder Kartonmaschine zur Herstellung einer mindestens dreischichtigen Bahn |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19538149A1 true DE19538149A1 (de) | 1997-04-17 |
Family
ID=7774768
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995138149 Withdrawn DE19538149A1 (de) | 1995-10-13 | 1995-10-13 | Verfahren und Stoffauflauf für eine Papier- oder Kartonmaschine zur Herstellung einer mindestens dreischichtigen Bahn |
Country Status (1)
Country | Link |
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