DE1942372C3 - Sulfinylcyanisothiazole - Google Patents
SulfinylcyanisothiazoleInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D275/00—Heterocyclic compounds containing 1,2-thiazole or hydrogenated 1,2-thiazole rings
- C07D275/02—Heterocyclic compounds containing 1,2-thiazole or hydrogenated 1,2-thiazole rings not condensed with other rings
- C07D275/03—Heterocyclic compounds containing 1,2-thiazole or hydrogenated 1,2-thiazole rings not condensed with other rings with hetero atoms or with carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, e.g. ester or nitrile radicals, directly attached to ring carbon atoms
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Description
in der R und Ri je einen geradkettigen Alkylrest mit
2 bis 6 Kohlenstoffatomen oder den Isopropylrest und η und m 0 oder 1 bedeuten, wobei n+m = 1
oder 2 ist
2. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man Verbindungen der allgemeinen Formel
R— S—C-
-C-CN
Il
C- S
20
25
in der R und Ri die oben genannten Bedeutungen haben, in an sich bekannter Weise mit Oxydationsmitteln
in inerten Lösungsmitteln behandelt.
3. Fungizide Mittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an mindestens einer Verbindung gemäß
Anspruch 1.
Die Erfindung betrifft Sulfinylcyanisothiazole, deren Herstellung und fungizide Mittel.
Es wurde gefunden, daß Verbindungen der allgemeinen Formel
40
R — S — C-
On N
-C-CN
Il
C—S —R,
' Il
o„,
in der R und Ri je einen geradkettigen Alkylrest mit 2
bis 6 Kohlenstoffatomen oder den Isopropylrest und η und m 0 oder 1 bedeuten, wobei n+m—] oder 2 ist, eine
sehr gute fungizide sowie fungistatische Wirkung besitzen, die sie insbesondere zur Bekämpfung von
durch Pilze hervorgerufene Pflanzenkrankheiten geeignet macht.
Die gekennzeichneten Verbindungen, insbesondere 3,5-Bis-(äthan-l-sulfinyl)-4-cyanisothiazol, besitzen bemerkenswerte
fungizide Eigenschaften. Sie zeichnen sich z. B. durch ein breites Wirkungsspektrum aus und
bekämpfen zahlreiche pflanzenpathogene Pilze, wie z. B. Aspergillus niger, Botrytis cinerea, Colletotrichum
gloeosporioides, Rhizoctonia solani und Stemphylium t>o
ilicis.
Sie sind weiterhin besonders wirksam gegen Getreidekrankheiten der Arten Fusarium und Helminthosporium
und können daher auch zur Bekämpfung parasitischer Pilze am Saatgut als Beizmittel Verwen- b5
dung finden. Auch ein Einsatz in Reiskulturen ist möglich.
In der Wirksamkeit übertreffen die gekennzeichneten Verbindungen Mittel gleicher Wirkungsrichtung, z.B.
Zinkäthylen-bis-dithiocarbamat (Zineb) sowie in der Konstitution nahestehende Verbindungen, wie sie z. B.
in der südafrikanischen Patentschrift Nr. 68/3355 beschrieben sind.
Die gekennzeichneten Verbindungen können daher in der Landwirtschaft oder im Gartenbau zur Behandlung
von Pflanzen oder zur Saatgutbehandlung als Spritzmittel oder als Beize angewendet werden.
Die Anwendung der Wirkstoffe kann allein oder als Mischungen von mehreren Wirkstoffen erfolgen.
Gewünschtenfalls können andere Fungizide, Nematizide, Herbizide, Beizmittel oder sonstige Schädlingsbekämpfungsmittel
— je nach dem gewünschten Zweck — zugesetzt werden. Zweckmäßig werden die Wirkstoffe
in Form von Zubereitungen, wie z. B. Pulvern, Streumitteln, Granulaten, Lösungen, Emulsionen oder
Suspensionen, unter Zusatz von flüssigen und/oder festen Trägerstoffen bzw.- Verdünnungsmitteln und
gegebenenfalls von Netz-, Haft-, Emulgier- und/oder Dispergierhilfsmitteln, angewendet
Geeignete flüssige Trägerstoffe sind Wasser, Mineralöle oder andere organische Lösungsmittel, wie z. B.
Xylol, Chlorbenzol, Cyclohexanol, Cyclohexanon, Dioxan, Acetonitril, Essigester, Dimethylformamid, Isophoron
und Dimethylsulfoxyd.
Als feste Trägerstoffe eignen sich Kalk, Kaolin, Kreide, Talkum, Attaclay und andere Tone sowie
natürliche oder synthetische Kieselsäure.
An oberflächenaktiven Stoffen sind zu nennen: z. B. Salze der Ligninsulfonsäuren, Salze von alkylierten
Benzolsulfonsäuren, sulfonierte Säureamide und deren Salze, polyäthoxylierte Amine und Alkohole.
Sofern die Wirkstoffe zur Saatgatbeizung verwendung
finden sollen, können auch Farbstoffe, wie z. B. Neufuchsin, zugemischt werden, um dem gebeizten
Saatgut eine deutlich sichtbare Färbung zu geben.
Der Anteil des bzw. der Wirkstoffe(s) im Mittel kann in weiten Grenzen variieren, wobei die genaue
Konzentration des für die Mittel verwendeten Wirkstoffes hauptsächlich von der Menge abhängt, in welcher die
Mittel zur Boden- bzw. Saatgutbehandlung verwendet werden sollen. Beispielsweise enthalten die Mittel
zwischen etwa 1 und 80 Gewichtsprozent, vorzugsweise zwischen etwa 20 und 50 Gewichtsprozent Wirkstoff
und etwa 99 bis 20 Gewichtsprozent flüssige oder feste Trägerstoffe sowie gegebenenfalls bis zu 20 Gewichtsprozent
oberflächenaktive Stoffe.
Die neuen Wirkstoffe lassen sich nach an sich bekannten Verfahren herstellen, z. B. durch Behandlung
von Verbindungen der allgemeinen Formel
R —S —C C-CN
C-S-R1
mit Oxydationsmitteln, vorzugsweise Wasserstoffperoxid oder Percarbonsäuren, wie z. B. Peressigsäure,
Perbenzoesäure, m-Chlorperbenzoesäure oder Monoperphthalsäure,
in inerten Lösungsmitteln.
Als Lösungsmittel können Verwendung finden z. B. Carbonsäuren, wie z. B. Ameisensäure, Essigsäure oder
Propionsäure, Carbonsäureanhydride, wie z. B. Acetanhydrid oder Propionsäureanhydrid, Ketone, wie z. B.
Aceton oder Methylethylketon, inerte Lösungsmittel, wie z. B. Diälhyläther, Essigsäureäthylester, Benzol,
Methylenchlorid, Chloroform oder Äthanol, gegebenenfalls
unter Zusatz von Wasser.
Die Reaktionstemperatur soll etwa im Bereich von 0 bis 120° C liegen.
Im folgenden wird die allgemeine Herstellung der Wirkstoffe erläutert:
a) Zu einer Lösung von 0,1 Mol eines 3,5-Dialkylmercapto-4-cyanisothiazols
in 200 ml Eisessig werden bei ungefähr 300C 0,2 Mol 30%iges Wasserstoffperoxid
langsam zugetropft Man läßt 3 Tage bei Raumtemperatur stehen, setzt dann 4 g Mangandioxid
hinzu, erwärmt 1 Stunde auf (SO0C, filtriert,
engt ein, gießt in 500 ml Wasser, extrahiert mit Methylenchlorid, wäscht die Methylenchloridphase
mit Sodalösung, dann mit Wasser, trocknet die Methylenchioridphase über Magnesiumsulfat und
engt ein. Das Rohprodukt ist ein Gemisch aus den 2 möglichen Monosulfoxiden und dem Disulfoxid.
Diese Verbindungen werden chromatographisch an Kieselgel mit Benzol-Chloroform-Gemisch '
getrennt Die Ausbeuten schwanken stark und liegen zwischen 1 und 60% der Theorie.
b) Zu einer Lösung von 0,1 Mol eines 3,5-Dialkylmercapto-4-cyanisothiazols
in 100 ml Eisessig und 100 ml Acetanhydrid werden bei ungefähr 11O0C
0,2 Mol 30%iges Wasserstoffperoxid langsam zugetropft Man läßt mehrere Stunden nachrühren,
läßt über Nacht stehen, gießt in 500 ml Wasser, extrahiert mit Methylenchlorid, wäscht die Methylenchloridphase
mit Sodalösung, dann mit Wasser, trocknet die Methylenchloridphase über Magnesiumsulfat
und engt ein. Man erhält Produkte, die zu ungefähr 90% aus 3,5-Bis-(alkansulfinyl)-4-cyanisothiazol
bestehen. Die Ausbeuten liegen zwischen 80 und 100% der Theorie.
Die folgende Tabelle enthält erfindungsgemäße Verbindungen.
40
3-Älhylmercapto-5-(äthan-
l-sulfinyl)-4-cyanisothiazol F. 58 bis 59° C 3-Propylmercapto-5-(propan-
l-sulfinyl)-4-cyanisothiazol F. 50 bis 5 Γ C
3-Isopropylmercapto-5-(propan-
2-sulfinyl)-4-cyanisothiazol π D20 1,5841
3-(Äthan-l-suIfinyl)-5-äthyl-
mercapto-4-cyanisothiazol F. 35 bis 36° C
3-(Propan-1 -sulfinyI)-5-propyl-
mercapto-4-cyanisothiazol F. 55 bis 57° C
3,5-Bis-(äthan-l-sulfinyl)-
4-cyanisothiazol F. 79 bis 80° C
3,5-Bis-(propan-1 -sulfinyl)-
4-cyanisothiazol F. 76 bis 78° C
3,5-Bis-(butan-l-sulfinyl)-
4-cyanisothiazol η D201,5697
3,5-Bis-(hexan-l-sulfinyl)-
4-cyanisothiazol F. 52 bis 54° C
Es sind meist kristalline., farblose Substanzen, die in
organischen Lösungsmitteln, wie z. B. Äthanol, Aceton, Essigsäureäthylester, Benzol, Chloroform, Tetrahydrofuran,
Acetonitril, Dimethylformamid und Dimethylsulfoxid, löslich sind.
Aus den folgenden Beispielen geht die ausgezeichnete fungizide Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindungen
im Vergleich zu bekannten Mitteln hervor.
Die fungizide Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindungen sowie der Vergleichsmittel wurde auf
künstlichem Nährboden gegen pflanzenpathogene Pilze in Petrischalen geprüft (Agar-Test). Die Untersuchung
erfolgte dergestalt, daß der aus 2% Malzextrakt und 1,5% Agar-Agar-Pulver bestehende Nährboden sterilisiert
wurde. Vor dem Erstarren des Nährbodens wurden diesem die Wirkstoffe zugesetzt und gründlich gemischt,
so daß der Nährboden 10 Teile Wirkstoff pro Million (ppm) enthielt. Nach dem Erstarren des Nährbodens
wurde dieser beimpft. Bei den sporenbildenden Pilzen wurden die Petrischalen mit einer Platinöse beimpft, die
je 100 Sporen enthielt. Die Nichtsporenbildner, wie Rhizoctonia, wurden mit Myzelstücken übertragen, die
einen Durchmesser von 5 mm hatten. Letztere wurden nach 3-, die Sporenbildner nach 5tägigem Verweilen bei
22°C ausgewertet, indem der Durchmesser der gewachsenen Pilzkulturen in mm gemessen wurde.
Relativer Durchmesser der Kolonie in mm bei 10 ppm
Asp. Botr. Coil. Fus. Rhiz. Stemph.
Mittel
S-Äthylmercapto-S-iäthan-l-sulfinylM-cyanisothiazol
3-PropyImercapto-5-(propan-l-sulfinyl)4-cyanisothiazol
0 0
0 30
8 0 11 20
S-lsopropylmercapto-S-ipropan^-suIfinylM-cyanisothiazol
13 33 37 30
3,5-Bis-(butan-l-sulfinylH-cyanisothiazol
0 18
22
3,5-Bis-(hexan-l-sulfinyl)-4-cyanisothiazol
23
Fortsetzung
Relativer Durchmesser der Kolonie in mm bei 10 ppm
Asp. Botr. Coil. Fus. Rhiz. Stemph.
Vergleichsmittel (südafrikanische Patentschrift Nr. 68/3355) S.S-Diäthylmercapto^-cyanisothiazol 70
S.S-Dinexylmercapto^-cyanisothiazol 82
S^-Didodecylinercapto^-cyanisothiazol 76
S^-Diisopropylraercapto^-cyanisothiazol 76
Zineb (Zinkäthylen-bis-dithio-carbamat) 76
10Ö
Kontrolle | Aspergillus niger |
Asp. = | Botrytis cinerea |
Botr. | CoIIeiortrichum gloeosponoides |
Coil. | Fusarium nivale |
Fus. | Rhizoctonia solani |
Rhiz. | Stemphylium ilicis |
Stemph. = | |
20 | 67 | 44 | 40 | 32 |
23 | 80 | 56 | 50 | 45 |
20 | 67 | 48 | 50 | 45 |
27 | 50 | 56 | 55 | 32 |
27 | 67 | 56 | 60 | 32 |
100
100
100
100
100
Durch Helminthosporium gramineum (Streifenkrankheit der Gerste) natürlich verseuchtes Saatgut wurde
mit den zu prüfenden Mitteln gründlich gemischt, dann in Erde ausgelegt und einer Temperatur von 5 bis 100C
ausgesetzt. Nach 3 bis 4 Wochen erfolgte die 35 Feststellung des Prozentualen Befalls anhand der
kranken Primärblätter. Die geprüften Präparate enthielten 50% Wirkstoff neben Kaolin, Talkum, Kreide,
Farbstoff und öl als übliche Zusätze.
Relativer Befall in %
(g WirkstoflVlOO kg Gerste)
50 g 25 g
10 g
Mittel
S-iPropan-l-sulfinylJ-S-propyl-mercapto^-cyanisothiazol
3-(Äthan-l-sulfinyl)-5-äthyl-mercapto-4-cyanisothiazol
3,5-Bis-(propan-l-sulfinyl)-4-cyanisothiazol
3,5-Bis-(äthan-l-sulfinyl)-4-cyanisothiazol
Vergleichsmittel (südafrikanische Patentschrift Nr. 68/3355) S.S-Dipropylmercapto^-cyanisothiazol
3,5-Diisopropylmercapto-4-cyanisothiazol S.S-Dipropargylmercapto^-cyanisothiazol
Kontrolle
0 | 13 | 39 |
0 | 4,8 | 15 |
0 | 4,1 | 8,3 |
0 | 0 | 3,1 |
40 | 100 | 100 |
52 | 100 | 100 |
100 | 100 | 100 |
100 | 100 | 100 |
Beispiel 3
Durch Fusarium nivale (Schneeschimmel an Roggen) 65 tung erfolgte je nach Befallsstärke des vorhandenen
Durch Fusarium nivale (Schneeschimmel an Roggen) 65 tung erfolgte je nach Befallsstärke des vorhandenen
verseuchtes Saatgut wurde mit den zu prüfenden Mitteln gründlich gemischt, in Erde gebracht und bei
Temperaturen von 5 bis 10° C aufgestellt. Die Auswer-
Saatgutes nach 3 bis 6 Wochen. Die geprüften Mittel enthielten 50% Wirkstoff neben Kaolin, Talkum,
Kreide, Farbstoff und öl als übliche Zusätze.
Relativer Befall in % (g Wirkstoff/100 kg Roggen)
100 g
Mittel
3-(Propan-l-sulfinyl)-5-propyl-mercapto4-cyanisothiazol 41
3,5-Bis-(äthan-l-suirinyl)-4-cyanisothiazol 0
3,5-Bis-(propan-l-sulfinyl)-4-cyanisothiazol 11
Vergleichsmittel (südafrikanische Patentschrift Nr. 68/3355)
3 ,S-DiäthylmercaptcHt-cyanisothiazol 100
S^-Dihexylmercapto^-cyanisothiazol 100
S^-Didodecylmercapto^-cyanisothiazol 100
3,5-Dipropargylmercapto-4-cyanisothiazol 100
Kontrolle 100
Claims (1)
- Patentansprüche:
1. Sulfinylcyanisoth'azole der allgemeinen FormelR —S —C C-CNI! Il IlOn N C-S-R1\ / IlS Ora ίο
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ES381343A ES381343A1 (es) | 1969-08-16 | 1970-07-01 | Procedimiento para la preparacion de nuevos sulfinilciani- sotiazoles fungicidas. |
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