DE1568021C3 - Neue Isothiocyano diphenylather und diphenylthioather, deren Herstel lung und Mittel zur Bekämpfung parsi tarer Helminthen und zur Verhütung von Helminthiasen bei Mensch und Tier - Google Patents
Neue Isothiocyano diphenylather und diphenylthioather, deren Herstel lung und Mittel zur Bekämpfung parsi tarer Helminthen und zur Verhütung von Helminthiasen bei Mensch und TierInfo
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- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C331/00—Derivatives of thiocyanic acid or of isothiocyanic acid
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Description
in der X ein Sauerstoff- oder Schwefelatom, R1
Wasserstoff, Halogen, die Nitrogruppe, eine Methyl-, Methoxy- oder eine Dialkylaminogruppe mit
1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder eine Acetamidogruppe, R2 Wasserstoff, die Isothiocyano- oder die
Nitrogruppe und R3 Wasserstoff, Halogen oder die Nitrogruppe bedeutet, mit der Maßgabe, daß mindestens
eine Nitro-, Dialkylamino- oder die Acetamidogruppe anwesend ist und daß höchstens zwei
Nitrogruppen gleichzeitig vorhanden sind, und deren sich von der Dialkylaminogruppe R1 ableitenden,
für den menschlichen oder tierischen Organismus ungiftigen, Säureadditions- und quaternären
Ammoniumsalze.
2. ^Nitro-^-isothiocyano-diphenyläther.
3. ^Nitro^'-isothiocyano-diphenylthioäther.
4. 4-Acetamido-4'-isothiocyano-diphenylthioäther.
5. S-Dimethylamino-l'-isothiocyano-diphenyläther-hydrochlorid.
6. 4-Nitro-3'-chlor-4'-isothiocyano-diphenyläther.
7. I-Nitro-S'-isothiocyano-diphenyläther.
8. Verfahren zur Herstellung von Isothiocyanodiphenyläthern
und -diphenylthioäthern der im Anspruch 1 definierten allgemeinen Formel I, dadurch
gekennzeichnet, daß man ein Amin der allgemeinen Formel II
in der X, R1, R2 und R3 die unter Formel I des
Anspruchs 1 angegebenen Bedeutungen haben, mit Schwefelkohlenstoff, einem Polysulfid
oder Schwefel umsetzt
und gegebenenfalls die so erhaltenen Produkte der Formel I, in-denen R1 eine Dialkylaminogruppe
bedeutet, in ihre für den menschlichen und tierischen Organismus ungiftigen Säureadditionssalze
oder quaternären Ammoniumsalze überführt.
9. Mittel zur Bekämpfung parasitärer Helminthen und zur Verhütung von Helminthiasen bei
Mensch und Tier, enthaltend die im Anspruch 1 definierten Isothiocyano-di-phenyläther und -diphenylthioäther
der allgemeinen Formel I.
Es wurde gefunden, daß neue Isothiocyano-diphenyläther
und -diphenylthioäther der allgemeinen Formel
R, NCS
NH,
(H)
in der X, R1 und R3 die unter Formel I angegebenen
Bedeutungen haben und R2 Wasserstoff, die Amino- oder die Nitrogruppe bedeutet, entweder
a) mit Thiophosgen, vorzugsweise in Gegenwart eines säurebindenden Mittels, oder
b) mit Ν,Ν-Diäthylthiocarbamoylchlorid in Gegenwart
von gegenüber den Reaktionsteilnehmern inerten Lösungs- oder Verdünnungsmitteln oder
c) mit Schwefelkohlenstoff in Gegenwart einer anorganischen oder organischen Base, wobei
die entsprechenden dithiocarbaminsauren Salze intermediär entstehen, und anschließend
mit einem Dehydrosulfurierungsmittel umsetzt oder daß man
d) ein Isocyanat der allgemeinen Formel
NCO
in der X ein Sauerstoff- oder Schwefelatom, R1 Wasserstoff,
Halogen, die Nitrogruppe, eine Methyl-, Methoxy- oder eine Dialkylaminogruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
oder eine Acetamidogruppe, R2 Wasserstoff, die Isothiocyano- oder die Nitrogruppe und R3
Wasserstoff, Halogen oder die Nitrogruppe bedeutet, mit der Maßgabe, daß mindestens eine Nitro-, Dialkylamino-
oder die Acetamidogruppe anwesend ist und daß höchstens zwei Nitrogruppen gleichzeitig vorhanden
sind und ihre für den menschlichen und tierischen Organismus ungiftigen Säureadditions- und quaternären
Ammoniumsalze sich auf Grund ihrer ausgezeichneten anthelminthischen Wirksamkeit als Arzneimittel
zur Bekämpfung parasitärer Helminthen bei Mensch und Tier und zur Verhütung von Helminthiasen
gut eignen.
In der vorliegenden Beschreibung werden unter dem Begriff »Helminthen« Nematoden, Cestoden und Trematoden
verstanden, also Würmer des Gastrointestinal-Traktes, der Leber und anderer Organe.
Unter den bei Warmblütern vorkommenden Endoparasiten gehören die Helminthen zu denjenigen, die
die größten Schaden verursachen. So zeigen z. B. befallene Tiere nicht nur ein verlangsamtes Wachstum
oder eine schlechte Gewichtszunahme, sondern es treten häufig Schädigungen auf, deren Folge das Eingehen
des Tieres sein kann. Es ist daher von großer Bedeutung, Mittel zu entwickeln, die sich zur Bekämpfung
von Helminthen und ihrer Entwicklungsstadien sowie zur Vorbeugung gegen den Befall durch
diese Schädlinge eignen. Bis heute sind eine Reihe von Wirkstoffen als Anthelminthika bekanntgeworden,
die jedoch nicht voll zu befriedigen vermögen, sei es, daß sie in den verträglichen Dosen eine zu schwache
Wirkung aufweisen oder in therapeutischen Dosen unerwünschte Nebenwirkungen zeigen, die z. B. zu
65 schweren Organschädigungen führen können. So weist (III) beispielsweise das als Anthelminthikum bekannte
Allyloxyphenylisothiocyanat eine beträchtliche Giftigkeit auf.
Als für den menschlichen und tierischen Organismus ungiftige Salze basischer Verbindungen der allgemeinen
Formel I kommen insbesondere Additionssalze mit anorganischen und organischen Säuren, wie z. B.
Halogenwasserstoffsäuren, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Perchlorsäure, Alkylschwefelsäuren, Naphthoesäuren,
Benzoesäure, Essigsäure, Aminoessigsäure, Buttersäure, Stearinsäure, Oxalsäure, Adipinsäure,
Maleinsäure, Weinsäure, Milchsäure usw. und die ■ quaternären Salze in Betracht.
Gemäß der vorliegenden Erfindung werden die neuen Isothiocyano-diphenyläther und -diphenylthioäther
der allgemeinen Formel I erhalten, indem man ein Amin der allgemeinen Formel
NH,
II
20
in der X und R1 und R3 die unter Formel I angegebenen
Bedeutungen haben und R2 Wasserstoff, die Amino- oder die Nitrogruppe bedeutet, entweder
a) mit Thiophosgen, vorzugsweise in Gegenwart eines säurebindenden Mittels, oder
b) mit Ν,Ν-Diäthylthiocarbamoylchlorid in Gegenwart
von gegenüber den Reaktionsteilnehmern inerten Lösungs- oder Verdünnungsmitteln, oder
c) mit Schwefelkohlenstoff in Gegenwart einer anorganischen oder organischen Base, wobei die
entsprechenden dithiocarbaminsauren Salze intermediär entstehen, und anschließend mit einem
Dehydrosulfurierungsmittel umsetzt oder daß man .
d) ein Isocyanat der allgemeinen Formel
NCO
(III)
40
in der X, R1, R2 und R3 die unter Formel I angegebenen
Bedeutungen haben, mit Schwefelkohlenstoff, einem Polysulfid oder Schwefel umsetzt und
gegebenenfalls die so erhaltenen Produkte der Formel I, in denen R1 eine Dialkylaminogruppe
bedeutet, in ihre für den menschlichen und tierisehen Organismus ungiftigen Säureadditionssalze
oder quaternären Ammoniumsalze überführt.
Bei diesen Umsetzungen handelt es sich um Analogieverfahren. Reaktionen von Aminen mit Thiophosgen sind in Houben-Weyl, 4. Auflage, Bd. 9, S. 867 (1955), beschrieben; die Verwendung säurebindender Mittel ist von O. E. Schultz in Arch. Pharm. 295, S. 146 bis 151 (1962), und die Umsetzung von Aminen mit Ν,Ν-Diäthylthiocarbamoylchlorid ist in Journ. Chem. Soc. 30, S. 2465 (1965), beschrieben worden.
Bei diesen Umsetzungen handelt es sich um Analogieverfahren. Reaktionen von Aminen mit Thiophosgen sind in Houben-Weyl, 4. Auflage, Bd. 9, S. 867 (1955), beschrieben; die Verwendung säurebindender Mittel ist von O. E. Schultz in Arch. Pharm. 295, S. 146 bis 151 (1962), und die Umsetzung von Aminen mit Ν,Ν-Diäthylthiocarbamoylchlorid ist in Journ. Chem. Soc. 30, S. 2465 (1965), beschrieben worden.
Umsetzungen von Aminen mit Schwefelkohlenstoff und einer anorganischen oder organischen Base zu den
entsprechenden dithiocarbaminsauren Salzen und deren nachfolgende Dehydrosulfurierung zu den Isothiocyanaten
sind von G. D. T h 0 r η et al, »The Dithiocarbamates and related Compounds«, S. 100,
Elsevier Monographs 23 (1962). beschrieben worden.
Für die Herstellung der dithiocarbaminsauren Salze können als anorganische Basen beispielsweise Alkalimetallhydroxide,
Ammoniumhydroxid oder Alkalimetallcarbonate, als organische Basen beispielsweise
tertiäre Amine, wie Triäthylamin, verwendet werden. Die anschließende Dehydrosulfurierung kann entweder
oxydativ mit Metallsalzen (britische Patentschrift 793 802, niederländische Patentschrift 81 326),
z. B. mit Blei-, Kupfer-, Zink- oder Eisen(III)-Salzen, Jod, Alkalimetallhypochloriten oder Alkalimetallchloriten,
vorzugsweise mit den Natrium- oder Kaliumsalzen (französische Patentschrift 1 311 855), mit Phosgen
oder mit Phosphoroxychlorid (D. M a r t i η et al, Chem. Ber. 98, S. 2425 bis 2426 [1965]) durchgeführt
werden.
Die Isocyanate(III) können beispielsweise aus den entsprechenden Carbonsäure-Derivaten, z. B. aus
Säureamiden, Säurehydraziden oder Säureaziden, durch Umlagerung nach Curtius, Schmidt
oder H ο f m a η η erhalten werden (Chem. Abstr. 59, 513 h [1963]).
Für die erfindungsgemäßen Verfahren kommen inerte organische Lösungs- oder Verdünnungsmittel,
wie aromatische Kohlenwasserstoffe, z. B. Benzol, Toluol, Xylole, aliphatische und aromatische Halogenkohlenwasserstoffe,
wie Methylenchlorid, Chloroform, Chlorbenzol, ferner Äther, wie Diäthyläther, Dioxan
sowie N-alkylierte Säureamide, wie Dimethylformamid,
und Gemische solcher Lösungsmittel untereinander, für die Umsetzung mit Thiophosgen ferner
noch Wasser oder Gemische der genannten Lösungsmittel mit Wasser in Betracht. Die Amine der allgemeinen
Formel II können sowohl als freie Basen als auch in Form ihrer Additionssalze mit Säuren, insbesondere
mit Mineralsäuren, für die Umsetzungen verwendet werden.
Die neuen Isothiocyano-diphenyläther und -diphenylthioäther der allgemeinen Formel I sind in
Wasser stabile und in den üblichen organischen Lösungsmitteln gut lösliche Verbindungen. Diese Verbindungen
und ihre Salze besitzen eine geringe Warmblütertoxizität, wodurch sie zur Bekämpfung parasitärer
Helminthen und zur Verhütung von HeI-minthiasen bei Warmblütern bestens geeignet sind.
Gegenstand der Erfindung sind daher auch Mittel zur Bekämpfung parasitärer Helminthen und zur Verhütung
von Helminthiasen bei Mensch und Tier, enthaltend die in Anspruch 1 definierten Isothiocyano-diphenyl-
und diphenylthioäther.
Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Soweit nichts anderes
vermerkt ist, bedeuten »Teile« Gewichtsteile. Die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben. Volumteile
verhalten sich zu Gewichtsteilen wie Milliliter zu Gramm.
4-Nitro-4'-isothiocyano-diphenyläther
Zu einer gut gerührten Emulsion von 15,4 Teilen Thiophosgen in 30 Volumteilen Eiswasser wird innerhalb
60 Minuten eine Suspension von 23 Teilen 4-Nitro-4'-aminodiphenyläther in 100 Volumteilen
Wasser gegeben. Durch Eiskühlung wird die Temperatur auf 10 bis \5" gehalten. Nach beendeter Zugabe
wird über Nacht bei Zimmertemperatur gerührt, der Niederschlag abfiltriert und mit Wasser neutral gewaschen.
Nach dem Trocknen im Vakuum bei 60° wird aus Aceton unter Zusatz von Tierkohle umkristalli-
siert. Man erhält 21,8 Teile (80% der Theorie) 4-Nitro-4'-isothiocyano-diphenyläther
vom Schmelzpunkt 124 bis 125°.
B ei sp i e1 2
2,4-Dinitro-4'-isothiocyano-diphenyläther
Man arbeitet wie im Beispiel 1, geht jedoch von
27.5 Teilen 2,4 - Dinitro - 4' - aminodiphenyläther,
15,4 Teilen Thiophosgen und 30 Volumteilen Eiswasser aus und erhält 20,5 Teile 2,4-Dinitro-4'-isothiocyanodiphenyläther
vom Schmelzpunkt 136 bis 137°.
2-Nitro-4'-isothiocyano-diphenyläther
Man arbeitet wie im Beispiel 1, geht jedoch von 30 Teilen 2-Nitro-4'-amino-diphenyläther, 20,1 Teilen
Thiophosgen und 90 Volumteilen Eiswasser aus und erhält 22,7 Teile 2-Nitro-4'-isothiocyanodiphenyläther
vom Siedepunkt 198 bis 201°/0,05 mm Hg.
Beispiel 4
4-Nitro-4'-isothiocyano-diphenylthioäther
4-Nitro-4'-isothiocyano-diphenylthioäther
Man arbeitet wie im Beispiel 1, geht aber von
24.6 Teilen 4 - Nitro - 4' - amino - diphenylthioäther,
15,4 Teilen Thiophosgen und 30 Volumteilen Eiswasser aus und erhält 22,1 Teile 4-Nitro-4'-isothiocyanodiphenylthioäther
vom Schmelzpunkt 127 bis 128°.
4-Acetamido-4'-isothiocyano-diphenylthioäther
Man arbeitet wie im Beispiel 1, geht aber von 20 Teilen 4-Acetamido-4'-amino-diphenylthioäther,
12 Teilen Thiophosgen und 30 Volumteilen Eiswasser aus und erhält 17 Teile. 4-Acetamido-4'-isothiocyanodiphenylthioäther
vom Schmelzpunkt 146 bis 147°.
B ei sp i e1 6
4-Trimethylammonium-4'-isothiocyanodiphenyläther-jodid
Man arbeitet zuerst wie im Beispiel 1, geht jedoch von 13,8 Teilen 4-Dimethylammo-4'-amino-diphenyläther,
9,3 Teilen Thiophosgen und 30 Volumteilen Eiswasser aus und erhält so 14 Teile 4-Dimethylamino
- 4' - isothiocyano - diphenyläther - hydrochlorid, das ohne zu reinigen mit verdünnter Sodalösung in die
freie Base vom Schmelzpunkt 96 bis 97° übergeführt wird.
Davon werden 12,7 Teile mit 7 Teilen Methyljodid in 100 Volumteilen Äther in einem gut verschlossenen
Kolben 6 Tage bei Zimmertemperatur stehengelassen, der-ausgefallene Niederschlag abfiltriert und mit Äther
gewaschen. Man erhält 10 Teile 4-Trimethylammonium-4'-isothiocyano-diphenyläther-jodid
vom Zersetzungspunkt 190 bis 192°.
Beispiel 7
4-Nitro-4'-isothiocyano-diphenyläther
4-Nitro-4'-isothiocyano-diphenyläther
Die nach dem Beispiel 1 erhaltene Verbindung wurde auch auf folgendem Wege hergestellt:
25,6 Teile 4-Nitro-4'-isocyanodiphenyläther vom Schmelzpunkt 116 bis 118° werden in 200 Volumteilen
o-Dichlorbenzol und 7,5 Teilen Phosphorpentasulfid 14 Stunden am Rückfluß gerührt. Nach dem Abkühlen
auf Zimmertemperatur wird von wenig schlammigem Rückstand abfiltriert, das Filtrat mit 200 Volumteilen
etwa 50° warmem Wasser versetzt, nach lOminutigem Rühren Tierkohle zugegeben und filtriert. Aus dem
Filtrat wird die organische Phase abgetrennt und die wäßrige Lösung noch einmal mit 50 Volumteilen
o-Dichlorbenzol extrahiert. Die vereinigten organischen Auszüge werden mit Wasser, dann mit verdünnter
Natriumbicarbonatlösung und dann wiederum mit Wasser gewaschen. Nach dem Trocknen
über Calciumchlorid wird das o-Dichlorbenzol im Vakuum bei 100° entfernt, der kristalline Rückstand
mit Petroläther verrieben und abfiltriert. Man erhält 20 Teile rohen 4-Nitro-4'-isothiocyano-diphenyläther
vom Schmelzpunkt 110 bis 120°. Nach dem fraktionierten
Umkristallisieren aus Äther/Petroläther schmilzt die Substanz bei 121 bis 123°, Mischschmelzpunkt mit
einer Probe der nach dem Beispiel 1 erhaltenen Substanz = 121 bis 123°.
Zu 23 Teilen 4-Nitro-4'-amino-diphenyläther in 400 Volumteilen absolutem Äther werden bei einer
Temperatur von —10 bis —5° zuerst 46 Volumteile wasserfreies Triäthylamin und dann 6,1 Volum teile
Schwefelkohlenstoff zugetropft. Die entstandene Suspension wird etwa 12 Stunden bei Zimmertemperatur
und dann 16 Stunden am Rückfluß gerührt, auf 0° abgekühlt und mit einer Lösung von 9,6 Volumteilen
Phosphoroxychlorid in 120 Volumteilen absolutem Äther tropfenweise versetzt. Nach 10 Stunden Rühren
unter Rückfluß wird filtriert, die organische Lösung mit Wasser gewaschen, getrocknet, evaporiert und der
Rückstand aus Aceton/Petroläther umkristallisiert. Der so erhaltene 4-Nitro-4'-isothiocyano-diphenyläther
hat den Schmelzpunkt 123 bis 124°. Ausbeute 65%.
23 Teile 4-Nitro-4'-amino-diphenyläther werden mit 16 Teilen Ν,Ν-Diäthylthiocarbamoylchlorid in
300 Volumteilen Toluol unter Rühren 4 Stunden auf Rückflußtemperatur erhitzt. Die heiße Lösung wird
filtriert, das Filtrat unter Vakuum eingedampft und der Rückstand aus Aceton umkristallisiert. Der so erhaltene
4-Nitro-4'-isothiocyano-diphenyläther hat den Schmelzpunkt 124 bis 125°. Ausbeute 88%.
In analoger Weise erhält man aus den entsprechend substituierten Diphenyläthern die weiteren Endprodukte
der allgemeinen Formel I:
Nr. | 5 | 6 | Wirkstoff | Schmelzpunkt |
55 l | 3-Dimethylamino-2'-isothio- | |||
cyano-diphenyläther- | ||||
hydrochlorid | 162 bis 164° | |||
2 | 4-Nitro-3 '-chlor-4'-isothio- | |||
cyano-diphenyläther | 94 bis 97° | |||
60 3 | 2-Nitro-3 '-isothiocyano- | |||
diphenyläther | 28 bis 31° | |||
4 | 4-Acetamido-4'-isothio- | |||
cyano-diphenyläther | 146 bis 147° | |||
5 | 4-Nitro-2'-chlor-4'-isothio- | |||
cyano-diphenyläther | 113 bis 114° | |||
3-Nitro-2'-isothiocyano- | ||||
diphenyläther | 53 bis 54° |
Fortsetzung
Nr. | Wirkstoff | Schmelzpunkt |
7 | 4-Methyl-3 '-nitro-4'-isothio- | |
cyano-diphenyläther | 33 bis 34° | |
8 | 4-Chlor-3 '-nitro^'-isothio- | |
cyano-diphenyläther | 54 bis 55° | |
9 | 4-Methoxy-3 '-nitro-4'-iso- | |
thiocyano-diphenyläther ... | 30 bis 34° | |
10 | 3 '-Nitro-4,4'-di-isothio- | |
cyano-diphenyläther | 91 bis 92° | |
11 | 2-Nitro-2'-isothiocyano- | |
diphenylthioäther | 96 bis 98° |
Die vorstehend genannten neuen Verbindungen der allgemeinen Formel I sind auf Grund ihrer vorzüglichen
anthelminthischen Wirksamkeit zur Bekämpfung einer größeren Anzahl wirtschaftlich bedeutender
Nematoden und Cestoden, die bei Haus- und Nutztieren, wie z. B. Rindern, Schweinen, Pferden, Schafen,
Ziegen, Hunden, Katzen und Geflügel auftreten, geeignet. Die Wirkstoffe können den Tieren sowohl als
Einzeldosis oder wiederholt verabreicht werden, wobei die einzelnen Gaben je nach Tierart vorzugsweise zwischen
25 bis 1000 mg pro Kilogramm Körpergewicht betragen. Durch eine protrahierte Verabreichung erzielt
man in manchen Fällen eine bessere Wirkung, oder man kann mit geringeren Gesamtdosen auskommen.
Feststellung der anthelminthischen Wirkung
an Hühnern, die mit Ascaridia galli infestiert sind
an Hühnern, die mit Ascaridia galli infestiert sind
1 bis 3 Tage alte Küken wurden künstlich mit Eiern von Ascaridia galli (Spulwürmer) infiziert. Pro Versuch
wurden Gruppen zu je fünf Hühnern eingesetzt. 4 bis 5 Wochen nach Infestation wurden den Tieren die
Wirkstoffe in einer Gabe pro Tag an drei aufeinanderfolgenden Tagen verabreicht. Als Kontrolle dienten
infestierte Hühner, die nicht medikiert wurden.
Auswertung
Die pro Versuchsgruppe im Laufe von 5 Tagen nach der ersten Verabreichung der Wirksubstanz abgestoßene
Anzahl Ascaridia galli wurde täglich bestimmt und die bei der Sektion am 5. Versuchstag im Darm
noch aufgefundene Anzahl ebenfalls gezählt. Außerdem wurde die Anzahl wurmfreier Hühner bestimmt.
Wirksubstanz | Tagesdosis mg/kg Körper gewicht |
Anzahl Asc während der abges absolute Anzahl |
aridia galli vor Versuchsdauer toßen in % der Gesamtzahl |
1 5 Hühnern bei der Sektion vorgefunden |
Anzahl wurmfreier Hühner |
Allgemein zustand |
3-Dimethylamino-2'-isothiocyano- diphenyläther-hydrochlorid 4-Nitro-3'-chlor-4'-isothiocyano- diphenyläther-hydrochlorid 2-Nitro-3'-isothiocyano-diphenyl- äther |
750 750 750 750 750 750 |
173 437 305 269 46 171 |
> 98 100 99 100 100 100 |
6 0 1 0 0 0 |
4 5 4 5 5 5 |
gut gut gut gut exitus 3/5 exitus 4/5 |
4-Nitro-4'-isothiocyano-diphenyl- äther |
||||||
m-Butyloxy-phenylisothiocyanat (bekannt aus der deutschen Patentschrift 852 087) m-(^-Methyl-allyloxy)-phenyl-iso- thiocyanat (bekannt aus der deutschen Patentschrift 852 087).. |
Versuche an von Hymenolepis nana
befallenen Mäusen
befallenen Mäusen
Die Wirkstoffe wurden in Form einer Suspension per Magensonde weißen Mäusen verabreicht, die
künstlich mit Hymenolepis nana infiziert waren. Pro Versuch wurden fünf Tiere verwendet. Jeder Tiergruppe
wurden die Wirkstoffe während zwei oder drei nacheinanderfolgenden Tagen einmal täglich verabreicht.
Die Tiere wurden dann am 8. Tag nach Beginn der Behandlung getötet und seziert.
Die Auswertung erfolgte nach Sektion der Versuchstiere durch Auszählung der im Darm befindlichen
Bandwürmer. Als Kontrolle dienten unbehandelte, gleichzeitig und gleichartig infizierte Mäuse.
Die Mittel wurden von den Mäusen symptomlos vertragen.
Wirkstoff | Tagesdosis mg/kg ■ Körper gewicht |
Verab reichungs- dauer in Tagen |
Befall der fünf Versuchstiere bei der Sektion |
Allgemein zustand |
Befall der Kontrolltiere bei der Sektion |
4-Nitro-4'-isothiocyano- diphenyläther 4-Nitro-3'-chlor-4'-isothio- cyano-diphenyläther |
750 750 |
3 3 |
0-0-0-0-0 0-0-0-0-0 |
gut gut |
5-8-9-6-11-12-7 5-8-9-6-11-12-7 |
Fortsetzung
Tagesdosis | Verab | Befall | Allgemein zustand |
Befall der Kontrolltiere bei der Sektion |
|
Wirkstoff | mg/kg Körper gewicht |
reichungs- dauer in Tagen |
der fünf Versuchstiere bei der Sektion |
||
2-Nitro-3'-isothiocyano- | gut | 5-8-9-6-11-12-7 | |||
diphenyläther .. | 750 | 3 | 0-0-0-0-0 | O | *^ KS ^ KJ JL Λ JL *■* I |
4-Nitro-4'-isothiocyano- | gut | 5-8-9-6-11-12-7 | |||
diphenylsulfid | 750 | 3 | 0-0-0-0-0 | ||
4-Acetamido-4'-isothiocyano- | gut | 5-8-9-6-11-12-7 | |||
diphenylsulfid | 1000 | 2 | 0-0-0-0-0 | ||
m-Butyloxy-phenyl-isothio-. | |||||
cyanat (bekannt aus "der | |||||
deutschen Patentschrift | exitus 5/5 | 5-8-9-6-11-12-7 | |||
852 087) | 750 | 1 | t-t-O-0-0 | ||
t = sofortiges | |||||
Absterben | |||||
m-(/?-Methyl-allyloxy)- | |||||
phenyl-isothiocyanat | |||||
(bekannt aus der deutschen | exitus 2/5 | 5-8-9-6-11-12-7 | |||
Patentschrift 852 087) | 750 | 2 | 0-0-0-0-0 | ||
4'-Nitro-4'-isothiocyano- | gut | 2-4/L-7/L-21/ | |||
diphenyläther | 750 | 3 | 0-0-0-0-0 | L-17/L1-34/L1 | |
3-Dimethylamino-2'-isothio- | |||||
cyano-diphenyläther- | gut | 2-4/L-7/L-21/ | |||
hydrochlorid | 750 | "> | 0-0-0-0-0/1 | L-17/L1-34/L1 | |
2-Nitro-3'-isothiocyano- | gut | 2-4/L-7/L-21/ | |||
diphenyläther | 750 | 3 | 0-0/1-0/1-0/1-0/1 | L-17/L1-34/L1 | |
4-Nitro-4'-isothiocyano- | gut | 2-4/L-7/L-21/ | |||
diphenylsulfid | 750 | 3 | 0-0-0/L1-4/1-1 | L-17/L1-34/L1 | |
m-Butyloxy-phenyl-isothio- | |||||
cyanat (bekannt aus der | |||||
deutschen Patentschrift | exitus 5/5 | 2-4/L-7/L-?l/ | |||
852 087) ... | 750 | 1 | t-t-4-0-0 | L-17/L1-34/L1 | |
t = sofortiges | |||||
Absterben | |||||
m-(/i-Methyl-allyloxy)-phenyl-. | |||||
isothiocyanat (bekannt aus | |||||
der deutschen Patentschrift | exitus 2/5 | 2-4/L-7/L-21/ | |||
850 087) | 750 | 2 | 3/L1-4/1-7-24/L1-4 | L-17/L1-34/L1 | |
L = Anwesenheit von Altlarven.
1 = Anwesenheit von Junglarven.
1 = Anwesenheit von Junglarven.
Versuche an von Fasciola hepatica befallenen Ratten
Weiße Laborratten werden künstlich mit Leberegeln (Fasciola hepatica) infiziert. Nach Ablauf der
Präpatenzzeit wird der Befall der Ratten durch Leberegel mittels drei voneinander unabhängigen Kotanalysen
nachgewiesen.
Pro Versuch werden je zwei befallene Ratten mit dem Wirkstoff, der in Form einer Suspension per
Magensonde appliziert wird, an drei aufeinanderfolgenden Tagen täglich einmal behandelt. In der 3.
bis 5. Woche nach Verabreichung des Wirkstoffes wird einmal wöchentlich eine Kotanalyse auf den
Gehalt an Leberegeleiern durchgeführt. Am Ende der 65 5. Woche nach Versuchsbeginn werden die Versuchstiere
getötet und auf noch vorhandene Leberegel untersucht.
12
Wirkstoff
Tagesdosis
in mg/kg
Körpergewicht
Kotkontrolle auf Eiablage 3mal vor Medikation nach Medikation
Anzahl
Leberege!
nach Sektion
Allgemeinzustand
4-Nitro-4'-isothiocyano-diphenyläther.. 4-Acetamino-4'-isothiocyano-diphenyl-
äther
2-Nitro-4-isothiocyano-diphenyIäther .. 2-Nitro-3-isothiocyano-diphenyläther ..
4-Acetamino-4'-isothiocyano-diphenyl-
sulfid
m-Butyloxy-phenyl-isothiocyanat (bekannt aus der deutschen Patent-
852 087)
100
100 100 100
100 100
positiv
positiv
positiv
positiv
positiv
positiv
positiv
positiv
positiv
negativ
negativ negativ negativ
negativ positiv
0 0 0
gut
gut gut gut
gut exitus 1/1
Aus den Resultaten der Versuchsberichte geht hervor, daß die erfindungsgemäß herstellbaren Verbindungen
bei gleicher oder besserer Wirkung eindeutig weniger toxisch als die bekannten Verbindungen sind.
Claims (1)
1. Isothiocyanodiphenyläther und -diphenylthioäther der allgemeinen Formel
NCS
(I)
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA0052885 | 1966-06-29 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1568021A1 DE1568021A1 (de) | 1970-04-30 |
DE1568021B2 DE1568021B2 (de) | 1973-02-15 |
DE1568021C3 true DE1568021C3 (de) | 1973-09-20 |
Family
ID=6938701
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19661568021 Expired DE1568021C3 (de) | 1966-06-29 | 1966-06-29 | Neue Isothiocyano diphenylather und diphenylthioather, deren Herstel lung und Mittel zur Bekämpfung parsi tarer Helminthen und zur Verhütung von Helminthiasen bei Mensch und Tier |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1568021C3 (de) |
-
1966
- 1966-06-29 DE DE19661568021 patent/DE1568021C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1568021B2 (de) | 1973-02-15 |
DE1568021A1 (de) | 1970-04-30 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |