DE1544921C3 - Formmasse zur Herstellung von Gleitelementen - Google Patents
Formmasse zur Herstellung von GleitelementenInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08K—Use of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
- C08K3/00—Use of inorganic substances as compounding ingredients
- C08K3/18—Oxygen-containing compounds, e.g. metal carbonyls
- C08K3/24—Acids; Salts thereof
- C08K3/26—Carbonates; Bicarbonates
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung einer Formmasse aus Mischungen von Polyacetalen und Kreide zur
Herstellung von Gleitelementen, z. B. Lagerbuchsen, Lagerschalen und Gleitführungen, mit verbesserter
Abriebfestigkeit.
Die bisher bekannten Lager aus Polyacetalen zeigen gute Gleiteigenschaften, genügen aber nicht immer den
an sie gestellten Anforderungen in bezug auf Abriebverhalten und Lebensdauer. Es ist von anderen thermoplastischen
Kunststoffen her bekannt, durch Zusatz von Molybdänsulfid die Gleiteigenschaften des Materials zu
verbessern. Das Zumischen von Molybdänsulfid zu Polyacetalen führt aber zu einer Beeinträchtigung der
Thermostabilität des Materials, die eine einwandfreie Verarbeitung zu Formkörpern sehr erschwert.
Die Erfindung betrifft nun den aus dem Patentanspruch
ersichtlichen Gegenstand.
Die durch die erfindungsgemäße Verwendung erhältlichen Gleitelemente, z. B. Lagerschalen, Lagerbuchsen
und Gleitführungen, besitzen gute Gleiteigenschaften und verbesserte Abriebfestigkeiten. Die guten Gleiteigenschaften
des Polyacetals und die Thermostabilität werden durch den Kreidezusatz kaum beeinflußt.
Die erfindungsgemäß verwendete Formmasse besteht vorzugsweise aus 80 bis 99 Gewichtsteilen eines
Polyacetals mit einem Schmelzindex i2 bei 1900C von
vorzugsweise 1 bis 10 g/10 Minuten und aus vorzugsweise 1 bis 20 Gewichtsteilen Kreide.
Unter Polyacetalen werden aabei an sich bekannte Homopolymerisate aus Formaldehyd oder Trioxan und
vorzugsweise Copolymerisate aus Trioxan mit bis zu 15
Gewichtsprozent Formalen oder Ringäthern, z. B. Diäthylenglykolformal, Dioxolan, Butandiolformal,
Äthylenoxyd, Oxacyclobutan oder Tetrahydrofuran, verstanden. Besonders geeignet sind Copolymerisate
aus Trioxan und Äthylenoxyd.
Übliche Zusätze, z. B. Stabilisatoren, Farbstoffe, Pigmente und Verarbeitungshilfen, können den Formmassen
zugesetzt werden.
Die Wirksamkeit der dem Polyacetal zugesetzten Kreide ist sowohl von der Teilchengröße als auch von
der Herkunft (Lagerstätte) und der Aufarbeitung bzw. dem Herstellungsverfahren weitgehend unabhängig,
wie aus nachstehender Tabelle zu ersehen ist.
Die Mischung von Polyacetal und Kreide kann nach allen üblichen Verfahren erfolgen. Vorzugsweise werden
die beiden Pulver zunächst in einem Intensivmischer gemischt, diese Pulvermischung wird dann
granuliert oder direkt verarbeitet. Die Gleitelemente können mit Hilfe des Spritzgußverfahrens direkt in der
endgültigen Form hergestellt werden, oder es können gepreßte oder extrudierte Formkörper spanabhebend
weiterverformt werden.
Die durch die erfindungsgemäße Verwendung erhältlichen Gleitelemente können in vielen Anwendungsfällen
schmierungsfrei arbeiten. Sie eignen sich deshalb besonders zum Bau wartungsfreier Gleitlager. Als
Gleitpartner eignen sich die üblichen Materialien, vorzugsweise Metall, z. B. Stahl und Bronzen.
Ein Copolymerisat aus Trioxan und 2 Gewichtsprozent Äthylenoxyd mit einem Schmelzindex i2 (1900C)
von 9,0 g/10 Minuten, stabilisiert mit 0,5 Gewichtsprozent 2,2'-Methylen-bis-(4-methyl-6-tert.-butyl-phenol)
und 0,1 Gewichtsprozent Dicyandiamid, wurde mit den in der Tabelle angegebenen Mengen verschiedener
Kreidesorten in einem schnellaufenden Mischer bei Raumtemperatur vermischt. Die Kreide war zum Teil
vom Hersteller durch Behandlung mit Stearinsäure mit Calciumstearat umhüllt. Die erhaltenen Pulvermischungen
wurden mit Hilfe eines Extruders granuliert. Anschließend wurde ein Vollprofil extrudiert, und
J0 daraus wurden spanabhebend die Prüfkörper hergestellt.
Zur Bestimmung des Abriebverhaltens wurden die Proben mit einer Last von 150 g gegen eine mit einer
Umfangsgeschwindigkeit von ν = 2 m/Sekunde umlaufende
Stahlwelle (d = 65 mm), deren Oberfläche vor jedem Versuch mit einem Schmirgelpapier der Körnung
400 abgeschmirgelt wurde, gedrückt. Die Versuchsdauer betrug jeweils 24 Stunden. Die Gleitflächen wurden
nicht geschmiert (Trockengleitverschleiß).
Das Abriebverhalten wird durch das volumetrische Verschleißbetragsverhältnis (nach DIN 50 321) gekennzeichnet.
Das volumetrische Verschleißbetragsverhältnis W zeigt an, wie sich der Verschleißbetrag des zu
prüfenden Werkstoffes zum Verschleißbetrag des als Vergleichswerkstoff eingesetzten Kunststoffes in einem
bestimmten Verschleißfall verhält. Als Vergleichswerkstoff wurde das gleiche, ungefüllte Acetalcopolymerisat
verwendet.
Die Haftreibung, gemessen bei einer Flächenpressung ρ = lOkp/cm2 auf einer polierten, technisch reinen
Stahlplatte, und die Gleitreibung, gemessen bei einer Gleitgeschwindigkeit ν - 6,6 m/Sekunde gegen eine
polierte Stahlwelle bei einer Flächenpressung ρ = 0 bis
25 kp/cm2, waren bei den mit Kreide gefüllten Polyacetal-Proben innerhalb der Fehlergrenze gleich
denen des ungefüllten Polyacetals.
Zur Prüfung auf Thermostabilität wird die granulierte Mischung bei 2300C unter einem Sauerstoffstrom
gehalten und der Gewichtsverlust nach 30 Minuten
eo bestimmt. Dieser Gewichtsverlust in Prozent ist in der
Tabelle ebenfalls angegeben. Der Gewichtsverlust der Mischungen liegt etwa im gleichen Bereich wie der des
ungefüllten Materials. Mischungen mit nur 0,5 bzw. 2% Molybdändisulfid haben dagegen Gewichtsverluste von
b5 5,3 bzw. 14,6% in 30 Minuten bei 230°C im
Sauerstoffstrom. Die Thermostabilität des Polyacetals wird also bereits durch geringe Molybdändisulfid-Zusätze
merklich verschlechtert.
Beispiel Kreide-Typ Gewichtsanteil an Verschleiß- Gewichtsverlust
der Gesamtmischung betragsverhähnis bei 23O0C
W in O2 %/
30 Min.
1 amorphe Champagne-Kreide, Teilchengröße 10% 0,07 2,8 vorwiegend 1 bis 3 μ, keine Teilchen über 8 μ
und unter 0,5 μ, mit Calciumstearat umhüllt
2 wie Beispiel 1 20% 0,06 3,5
3 wie Beispiel 1 30% 0,40 3,9
4 kristalliner Calcit, Teilchengröße vorwiegend 20% 0,04 2,9
5 μ, mit Calciumstearat umhüllt
5 natürliches, trocken vermahlenes und 20% 0,02 3,1 selektioniertes Calciumcarbonat, hergestellt
aus sehr reinem Calcit rhomboedrischer Struktur, mit Calciumstearat umhüllt
6 Schlämmkreide, nicht mit Calciumstearat 20% umhüllt ,
7 kristalliner Calcit, Teilchengröße vorwiegend 2% 5 μ, nicht mit Calciumstearat umhüllt
8 wie Beispiel 7 5%
9 wie Beispiel 7 8% 10*) -
*) Vergleichsversuch mit ungefülltem Acetalcopolymerisat.
0,02 | 2,6 |
0,11 | 2,0 |
0,07 | 2,2 |
0,06 | , 2,1 |
1,00 | 2,5 |
Claims (1)
- Patentanspruch:Verwendung einer Formmasse aus 70 bis 99,5 Gewichtsteilen eines Polyacetals mit einem Schmelzindex i2 bei 1900C von 0,5 bis 20 g/10 Minuten und 0,5 bis 30 Gewichtsteilen Kreide zur Herstellung von Gleitelementen.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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GB45208/66A GB1123358A (en) | 1965-10-09 | 1966-10-10 | Moulding material suitable for making sliding elements |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1544921A DE1544921C3 (de) | 1965-10-09 | 1965-10-09 | Formmasse zur Herstellung von Gleitelementen |
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---|---|
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Family Applications (1)
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- 1965-10-09 DE DE1544921A patent/DE1544921C3/de not_active Expired
-
1966
- 1966-10-07 SE SE13593/66A patent/SE325416B/xx unknown
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- 1966-10-10 FR FR79336A patent/FR1496337A/fr not_active Expired
Also Published As
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