-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Zerteilen von Schnecken.
-
Schnecken und insbesondere Nacktschnecken, wie die spanische Schnecke, sind ein großer Feind des Gärtners. Sie befallen einen Nutz- oder Ziergarten und fressen dabei nicht nur so genannte Unkräuter oder Beikräuter, sondern schädigen auch Zier- und Nutzpflanzen durch Fraß.
-
Zur Bekämpfung von Schnecken sind Gifte, wie Schneckenkorn, bekannt, die aber stets auch eine Gefahr für sonstige Tiere und den Menschen darstellen. Weiterhin finden häufig selbstgemachte so genannte Bierfallen Anwendung, die aber eine erhebliche Geruchsbelästigung darstellen können. Ebenso werden so genannte Schneckenzäune eingesetzt, die sogar elektrisch gesichert sein können und die nicht von Schnecken überwunden werden sollen.
-
Weiterhin ist eine Vielzahl mechanischer Geräte, wie beispielsweise Zangen an einem langen Stiel, bekannt, um in einen Garten eingedrungene Schnecken entweder zu entfernen oder sie zu töten. Beispielsweise beschreibt die
DE 200 19 207 U1 eine konkav gewölbte feststehende Klinge an einem Stiel, um eine Schnecke zu zerteilen. Weiterhin beschreibt die
DE 10 2006 055 313 A1 eine Vorrichtung mit einem Stiel und einer relativ dazu beweglichen Hülse, die mit einer Federkraft beaufschlagbar ist. Wird der Stiel in Richtung Boden gedrückt, so wird eine fest mit dem Stiel verbundene Schneide niedergedrückt und eine Schnecke kann zerteilt werden. Dazu stützt sich die gesamte Vorrichtung beispielsweise mit zwei seitlichen Schenkeln an der Hülse auf dem Boden ab. Die Federkraft zwischen Hülse und Stiel bewirkt ein selbsttätiges wieder Einfahren der Schneide sobald die Vorrichtung vom Boden abgehoben wird. Dies erfordert jedoch einen erheblichen konstruktiven Aufwand.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Zerteilen von Schnecken anzugeben, die einen möglichst einfachen Aufbau aufweist, praktisch wartungsfrei ist, keinem Verschleiß unterliegt und einfach handhabbar ist.
-
Erfindungsgemäß werden diese Aufgaben durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
-
Der Kerngedanke der Erfindung besteht darin, dass die Vorrichtung einen Stiel umfasst, an dem eine feststehende Schneide oder Klinge zum eigentlichen Zerteilen von Schnecken oder dergleichen angeordnet ist. Zusätzlich umfasst die Vorrichtung eine frei am Stiel bewegbare Hülse, die mit einem Anschlag am Stiel zusammenwirkt. Dabei können Stiel und Hülse jeweils beispielsweise aus Holz und/oder Metall und/oder Kunststoff bestehen. Die vorzugsweise aus einem massiven Metall, insbesondere Stahl gefertigte Hülse kann auch als Fallrohr bezeichnet werden.
-
Dadurch, dass die Hülse relativ zu dem Stiel frei bewegbar ist, kann diese zum Gebrauch beispielsweise zu einem oberen Ende des Stiels hin angehoben und dann losgelassen werden. Durch ihr eigenes Gewicht fällt die Hülse nach unten und trifft auf den unterseitig am Stiel angeordneten Anschlag auf. Dabei wird die kinetische Energie der Hülse auf den Stiel mit Schneide übertragen und der Stiel wird somit nach unten zum Boden hinbewegt und beschleunigt. Wurde die Vorrichtung, beziehungsweise deren Schneide, vor dem Anheben der Hülse auf eine Schnecke aufgesetzt, so wird durch die Bewegung der Schneide nach unten die Schnecke zuverlässig geteilt und die beiden Hälften verrotten am Boden oder können problemlos entsorgt werden.
-
Prinzipiell kann die angehobene Hülse zusätzlich auch von Hand mit einer entsprechenden Bewegung nach unten beschleunigt werden, um die kinetische Energie der Hülse zu erhöhen. Somit kann eine verbesserte Zerteilungswirkung der Vorrichtung erzielt werden.
-
Der Vorteil der Erfindung besteht darin, dass es praktisch nur ein einziges bewegliches Bauteil gibt, nämlich die Hülse. Da diese aber nicht mit einer Federkraft beaufschlagt ist, sondern zumindest unter ihrem eigenen Gewicht nach unten fällt, unterliegt die Vorrichtung praktisch keinem Verschleiß und sie kann auch nicht blockieren bzw. hängen bleiben.
-
Der Anschlag für die Hülse kann in an sich beliebiger Weise ausgestaltet werden, beispielsweise als einfacher Vorsprung, der über den Umfang des Stiels übersteht und auf den die herabfallende Hülse aufprallt, bevorzugt jedoch wie im Folgenden beschrieben.
-
Weiterhin ist es ersichtlich, dass der Außenumfang des Stiels sowie der Innendurchmesser der Hülse derart aufeinander abgestimmt sind, dass die Hülse praktisch ohne Reibung entlang des Stiels bewegbar ist, die Hülse sich aber dennoch nicht verkanten kann und im Wesentlichen spielfrei auf dem Stiel sitzt.
-
Die Unteransprüche stellen vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung dar.
-
In einer ersten Ausgestaltung besteht die Schneide oder Klinge aus einem insbesondere rostfreien Metall, wie Edelstahl. Entsprechende Stähle, die auch gehärtet und für ein Nachschleifen geeignet sind, sind dem Fachmann bekannt.
-
Vorzugsweise ist die Schneide austauschbar am Stiel angeordnet. Beispielsweise ist die Schneide mit Nieten oder Schrauben in einer Fassung aus Metall, Kunststoff oder Holz eingesetzt und unter anderem vernietet oder festgeschraubt. Die Fassung oder Aufnahme bzw. Halterung kann dann beispielsweise in ein offenes Ende des rohrartigen Stiels unterseitig eingesetzt werden und dort im Presssitz festgeklemmt und/oder ebenfalls festgeschraubt sein.
-
Gemäß einer Weiterbildung ist der Stiel als Rohr, insbesondere aus Metall und/oder Kunststoff, ausgebildet. Beispielsweise kann der Stiel als ein kunststoffummanteltes Aluminiumrohr ausgebildet sein. Dies bietet eine größtmögliche Stabilität bei einem geringen Gewicht und einer gro-ßen Funktionalität. Prinzipiell kann der Stiel auch durch einen Holzstab gebildet sein.
-
In einer weiteren Ausgestaltung besteht die Hülse aus Metall und ist insbesondere nichtrostend ausgeführt. Durch einen rostfreien Stahl-Werkstoff verfügt die Hülse über ein ausreichendes Eigengewicht, um ausreichend kinetische Energie auf den Stiel übertragen zu können. Alternativ kann die Hülse auch aus Kunststoff bestehen und sie ist zur Steigerung ihres Gewichtes vorzugsweise mit Zusatzgewichten ausgestattet.
-
Zur verbesserten Handhabung der Hülse ist diese vorzugsweise an ihrem Außenumfang ergonomisch gestaltet. Dies kann beispielsweise in Form von eingeformten Griffmulden oder im Wesentlichen horizontal umlaufenden Griffrillen erfolgen, um die Hülse zuverlässig ergreifen, anheben und insbesondere nach unten beschleunigen zu können.
-
Weiterhin ist zur Handhabung der gesamten Vorrichtung vorgeschlagen, dass am Stiel, insbesondere oberseitig, ein Griff zum Handhaben und/ oder ein Haken oder eine Öse zum Aufhängen beispielsweise in einem Geräteschuppen angeordnet ist. Beispielsweise kann in ein Metall- oder Kunststoffrohr ein Kunststoffpfropfen mit Haken eingesetzt oder eine entsprechende Kappe aufgesetzt werden. Ebenso kann eine Kappe oder Pfropfen am oberen Ende des Stiels angeordnet sein.
-
Zweckmäßigerweise ist der Anschlag für die Hülse als Ring beziehungsweise ringförmige Anschlagsfläche ausgebildet. Somit kann die Hülse mit ihrem unterseitigen Rand im Wesentlichen symmetrisch auf dem Anschlag auftreffen und es findet eine maximale Energieübertragung auf den Stiel mit Schneide statt.
-
Insbesondere ist ein Ring als Anschlag mit dem Stiel verschraubt. Hierzu ist eine den Stiel in einem unteren Bereich durchdringende Bohrung vorgesehen, die von einer Schraube durchgriffen wird. Am ringförmigen Anschlag sind entsprechende Durchbrechungen vorgesehen, um den Ring mit einer Schraube oder Gewindestange, Unterlegscheiben und mindestens einer Mutter am Stiel festzulegen. Dabei können am Stiel auch mehrere Bohrungen beabstandet zueinander vorgesehen sein, um den Ring oder Anschlag in unterschiedlichen Höhen am Stiel zu befestigen. Somit kann die Fallhöhe der Hülse und daraus resultierend die übertragene Energie auf den Stiel eingestellt werden.
-
Zusätzlich ist dem Anschlag ein Dämpfungselement zugeordnet. Dies kann beispielsweise in Form eines elastischen Rings aus einem hierfür geeigneten Kunststoffmaterial gefertigt sein. Das Dämpfungselement reduziert zwar die übertragene Bewegungsenergie geringfügig, insbesondere bei einer Ausführung der Hülse und des Rings aus Metall bewirkt das Dämpfungselement aber eine Geräuschreduzierung beim Aufprall.
-
In Ausgestaltung der Klinge ist vorgeschlagen, dass diese geradlinig, also im Wesentlichen senkrecht zur Längserstreckung des Stiels verlaufend, ausgebildet ist, um auch mit einem leicht schrägstehenden Stil eine Schnecke zuverlässig zerteilen zu können. Alternativ kann die Schneide auch konkav oder konvex ausgebildet sein. Ebenso kann die Klinge wellenförmig oder gezackt ausgebildet sein. Um eine Verletzungsgefahr zu minimieren, sind die freien Ecken der Schneide mit Radien versehen.
-
Im Vorhergehenden wurde die Erfindung im Wesentlichen im Zusammenhang mit dem Zerteilen von Schnecken beschrieben. Es ist jedoch ersichtlich, dass die Vorrichtung auch auf allen anderen Gebieten der Technik einsetzbar ist. Beispielsweise kann mit der Schneide auch ein Rand einer Rasenfläche exakt abgestochen werden, um eine schöne Abgrenzung zu erhalten.
-
Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der Erfindung ist nur durch die Ansprüche definiert.
-
Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die zugehörige Zeichnung näher erläutert.
-
Es zeigt:
- 1 eine Darstellung einer ersten Seitenansicht der Vorrichtung
- 2 eine Darstellung einer Ausschnittvergrößerung nach 1 und
- 3 eine Teildarstellung der Vorrichtung in einer zweiten Seitenansicht.
-
In den 1 bis 3 bezeichnen die gleichen Bezugszeichen jeweils die gleichen Komponenten.
-
In 1 ist eine Vorrichtung 1 zum Zerteilen von Schnecken in einer ersten Seitenansicht rein schematisch dargestellt. Die Vorrichtung 1 umfasst im Wesentlichen einen Stiel 2, vorzugsweise ein Metall- oder Kunststoffrohr oder einen Holzstab, wobei an dem Stiel 2 unterseitig eine feststehende Schneide 3, Klinge oder dergleichen, beispielsweise aus gehärtetem und geschärftem Stahl, angeordnet ist. Die Schneide 3 verläuft hier geradlinig, sie kann aber auch konkav oder konvex ausgebildet sein. Weiterhin ist an dem Stiel 3 eine relativ dazu frei bewegbare Hülse 4, die auch als Fallrohr bezeichnet werden kann, angeordnet. Die Hülse 4 besteht für ein möglichst großes Gewicht vorzugsweise aus Metall oder aus Kunststoff mit dann insbesondere daran angeordneten oder darin aufgenommenen Zusatzgewichten. Der Außenumfang der Hülse 4 ist vorzugsweise ergonomisch ausgeformt, um sie zuverlässig handhaben zu können. Beispielsweise ist die Hülse 4 mit Griffmulden oder umlaufenden Griffrillen ausgestattet.
-
Wird die Hülse 4 relativ zum Stiel 2 angehoben und in Fallrichtung gemäß dem Pfeil F losgelassen oder sogar zusätzlich von Hand beschleunigt, so trifft sie auf einen Anschlag am Stiel 2 auf und überträgt ihre kinetische Energie auf die Vorrichtung 1. Der Anschlag ist vorliegend durch einen Ring 5, beispielsweise ebenfalls aus Metall, gebildet, der insbesondere mittels einer Verschraubung am Stiel lösbar befestigbar ist. Prinzipiell kann der Anschlag beziehungsweise der Ring 5 auch in unterschiedlichen Positionen am Stiel 2 angeordnet werden, um je nach Bedarf unterschiedliche Fallhöhen mit einem entsprechenden Energieübertrag von der Hülse 4 auf den Stiel 2 zu erhalten. Somit werden der Stiel 2 mit der Schneide 3 in ihrer Gebrauchslage nach unten bewegt und beschleunigt und die vorher auf eine Schnecke aufgesetzte Schneide 3 zerteilt die Schnecke zuverlässig.
-
An dem Stiel 2 ist oberseitig eine drehbare Kappe 12, beispielsweise aus Kunststoff, aufgesetzt, die mit einer Öse 13 zum Aufhängen der Vorrichtung 1 versehen ist. Ebenso kann ein Pfropfen mit einer Öse 13 oder einem Haken in den rohrförmigen Stiel 2 eingesetzt sein. In gleicher Weise kann an dem Stiel 2 ein Griff zum Handhaben der Vorrichtung 1 vorgesehen sein.
-
Weiterhin ist die Schneide 3 in eine Fassung 10, insbesondere aus Holz, eingesetzt und beispielsweise mit Nieten 11, Schrauben oder dergleichen daran befestigt. Die Fassung 10 wiederum ist vorzugsweise unterseitig in den rohrförmigen Stiel 2 eingesetzt und beispielsweise eingepresst.
-
Dadurch, dass es außer der Hülse 4 keine weiteren beweglichen Teile an der Vorrichtung 1 gibt ist sie einfach handhabbar und unterliegt praktisch keinem Verschleiß.
-
Der Stiel 2 ist beispielsweise 1000 mm lang und die Schneide 3 steht nach unten beispielsweise 150 mm aus dem rohrförmigen Stiel 2 heraus bei einer Breite von etwa 70mm und mit Radien versehenen freien Ecken. Weiterhin hat der Stiel 2 beispielsweise einen Außendurchmesser von 20 mm und die Hülse 4 oder das Fallrohr einen geringfügig größeren Innendurchmesser von beispielsweise 21 mm und einen Außendurchmesser von 27 mm.
-
Aus der vergrößerten Ausschnittdarstellung einer weiteren Seitenansicht in 2, gemäß dem Kreis in 1, ist eine beispielhafte Ausgestaltung des Anschlags wiedergegeben. An dem Stiel 2 sind einander gegenüberliegende Bohrungen 7 ausgebildet. Im Bereich der Bohrungen 7 ist ein Ring 5, insbesondere aus Metall, der ebenfalls mit entsprechenden Durchbrechungen ausgestattet ist, auf den Stiel 2 aufgesetzt. Eine Schraube 6 oder Gewindestange durchgreift den Ring 5 sowie die Bohrungen 7 im Stiel 3 und ist mit einer Mutter 8, die insbesondere selbsthemmend oder selbstsichernd ausgebildet ist, sowie gegebenenfalls Unterlegscheiben lösbar festgelegt. Entlang des Stiels 2 können auch mehrere voneinander beabstandete Bohrungen 7 ausgebildet sein, um den Ring 5 in gewünschter Höhe am Stiel 2 zu befestigen.
-
Wird die angehobene Hülse 4 losgelassen, so fällt sie in Richtung des Pfeils F auf den Anschlag beziehungsweise auf den Ring 5 und überträgt beim Aufprall ihre kinetische Energie auf den Anschlag beziehungsweise den Stiel 2 mit Schneide 3. Insbesondere zur Geräuschdämmung ist ein Dämpfungselement 9, beispielsweise in Form eines elastischen Kunststoffrings, vorgesehen. Es kann sich auch um einen Hartgummi, Silikon oder einen sonstigen insbesondere witterungsbeständigen und elastischen Werkstoff handeln.
-
Weiterhin ist die Schneide 3 in der Fassung 10, die insbesondere als Holzpfropfen oder Kunststoffpfropfen ausgebildet ist, mit Nieten 11 befestigt, wie aus 3 ersichtlich ist. Die Fassung 10 wird von unten her in den rohrförmigen Stiel 2 eingeschoben und verklemmt sich dort oder ist zusätzlich mittels einer weiteren Sicherungsschraube 14 oder einem Niet gesichert. Somit kann eine abgenutzte Schneide 2 entnommen und nachgeschärft oder ausgetauscht werden.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Stiel
- 3
- Schneide
- 4
- Hülse
- 5
- Ring
- 6
- Schraube
- 7
- Bohrung in 2
- 8
- Mutter
- 9
- Dämpfungselement
- 10
- Fassung
- 11
- Niet
- 12
- Kappe
- 13
- Öse
- 14
- Sicherungsschraube
- F
- Pfeil
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 20019207 U1 [0004]
- DE 102006055313 A1 [0004]