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Die Erfindung betrifft ein Radial-Axial-Lagerelement mit einer Gleitlagerschale und wenigstens einer Anlaufscheibe, insbesondere in Form einer halbrunden ringförmgen Scheibe, wobei die Gleitlagerschale an wenigstens einer ihrer axialen Stirnseiten eine Mehrzahl von in Umfangsrichtung beabstandet angeordneten Ausklinkungen aufweist und die Anlaufscheibe an ihrem radial inneren Rand eine Mehrzahl von in Umfangsrichtung beabstandet angeordneten, radial einwärts gerichteten und in die korrespondierenden Ausklinkungen eingreifenden Verbindungslaschen zur formschlüssigen Verbindung mit der Gleitlagerschale aufweist. Die Ausklinkungen weisen jeweils eine von einer ersten Mittelebene des Radial-Axial-Lagerelementes abgewandte Kontaktfläche und die Verbindungslaschen jeweils eine der ersten Mittelebene zugewandte Kontaktfläche auf, die zur Bildung des Formschlusses aneinander anliegen. Die „erste Mittelebene“ im Sinne dieser Schrift bezeichnet die Ebene mit axialer und radialer Orientierung durch die von der Gleitlagerschale definierte Mittelachse und den Scheitel derselben.
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Die Verbindung zwischen den Gleitlagerschalen und den Anlaufscheiben ist schon seit langer Zeit Gegenstand steter Weiterentwicklung. Beispielhaft wird auf die Schriften
DE 43 03 855 C1 ,
EP 0 962 671 B1 ,
DE 10 2007 044 850 B3 ,
WO 2009/062904 A1 und
WO 2013/068106 A1 verwiesen. Während viele Entwicklungen sich damit befassen, die Montage der sogenannten gebauten Bundlager, bei denen die Anlaufscheibe mit der Gleitlagerschale formschlüssig verbunden ist, zu erleichtern und dabei eine unverlierbare Verbindung zwischen der Anlaufscheibe und der Lagerschale bereitzustellen, befasst sich die vorliegende Erfindung mit der Problematik einer verbesserten Lastaufnahmekapazität der Axiallagerung, also der Anlaufscheibe.
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Mit einer ähnlichen Fragestellung beschäftigt sich die Schrift
WO 2009/062904 A1 . Darin wird vorgeschlagen, jeweils eine radial einwärts gerichtete äußere Verbindungslasche zur Verbindung mit einer Gleitlagerschale beidseits der ersten Mittelebene anzuordnen, wobei die der ersten Mittelebene zugewandten Innenkanten jeweils mit einer in der Mitte der Verbindungslasche an den von der Anlaufscheibe beschriebenen Halbkreis angelegten Tangente auf der Innenseite einen Winkel einschließen, der zwischen 45° und 85° liegt. Hierdurch wird ein verbesserter Formschluss zwischen der Anlaufscheibe und dem Radiallagerteil im Hinblick auf die spezifische Lastsituation, die bei den gattungsgemäßen Radial-Axial-Lagern auftreten, erzielt.
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Diese Lastsituation wird anhand der
8 näher erläutert, die ein Radial-Axial-Lagerelement
70 zeigt, wie es in der Schrift
WO 2009/062904 A1 offenbart ist. Das Radial-Axial-Lagerelement
70 weist eine Gleitlagerschale
71 und eine Anlaufscheibe
72 auf und ist in axialer Blickrichtung dargestellt. Die Anlaufscheibe
72 weist eine Mehrzahl von in Umfangsrichtung beabstandet angeordneten Verbindungslaschen
73,
73',
73'' auf, die in korrespondierende Ausklinkungen in der Gleitlagerschale
71 formschlüssig eingreifen. Hierdurch wird die Anlaufscheibe
72 in Umfangsrichtung gegen eine Verdrehung relativ zur Gleitlagerschale
71 gesichert.
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Eine in dem Radial-Axial-Lagerelement gelagerte Welle (nicht dargestellt) dreht sich in der mit dem Pfeil 74 gekennzeichneten Richtung. Dabei übt eine gegen die Anlaufscheibe 30 abgestützte Wange (ebenfalls nicht dargestellt) der Welle ein Moment in tangentialer Richtung aus. Es wurde festgestellt, dass die Hauptlast im Anfangsbereich 75 der Anlaufscheibe 72, nachfolgend auch Hauptlastbereich bezeichnet, wirkt, wo regelmäßig der größte Verschleiß festzustellen ist. Deshalb wirkt das auf die Anlaufscheibe 72 übertragene Moment im wesentlichen in die durch den Pfeil 76 gekennzeichnete Richtung. Es ist offensichtlich, dass unter diesen Umständen die größte Last von der dem Anfangsbereich 75 nächsten Verbindungslasche 73 und der korrespondierenden Ausklinkung aufgenommen werden muss.
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In
9 ist die Einbausituation des Radial-Axial-Lagerelementes bestehend aus der Lagerschale
71 und der Anlaufscheibe
72 dargestellt. Dieses Radial-Axial-Lagerelement ist in einen Motorblock
80 eingebaut und lagert eine Kurbelwelle
82, welche mit einer Wange
84 an der Anlaufscheibe
72 anliegt. Um einen Kontakt zwischen dem Lagerelement und der Kurbelwelle im Übergangsbereich zwischen dem Radialteil
82 und der Wange
84 zu vermeiden, weist die Welle in diesem Übergangsbereich einen Freistich
86,
d.h. eine radiale Vertiefung auf. Zwischen dem Radial-Axial-Lagerelement und der Welle wird so ein Freigang mit dem Maß
S sichergestellt. Aus Kosten- und Festigkeits- bzw. Gewichtsersparnisgründen ist es für den Motorenbauer interessant, den Radius
86 möglichst groß auszuführen und trotzdem auf einen solchen Freistich
86 zu verzichten. Deshalb wird zunehmend die Aufgabe an den Lagerhersteller herangetragen, die Radial-Axial-Lagerelemente so zu konstruieren, dass ein ausreichender Freigang
S erzielt wird. Dies geht zu Lasten der Kontaktflächen, mit denen die Verbindungslaschen
73 an den korrespondierenden Ausklinkungen in den Gleitlagerschalen
71 anliegen, was sich wiederum negativ auf die maximale Krafteinleitung an dieser Stelle auswirkt. Deshalb reicht die in der
WO 2013/068106 A1 beschriebene Maßnahme zur Verbesserung der Lastaufnahmekapazität der Axiallagerung in modernen Motoren nicht mehr in allen Fällen aus.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Radial-Axial-Lagerelement mit verbesserter Lastaufnahmekapazität bereitzustellen. Weiterhin ist es Aufgabe, das Radial-Axial-Lagerelement dabei so auszugestalten, dass es kostengünstig herstellbar und einfach montierbar ist.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Radial-Axial-Lagerelement mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die Erfindung sieht vor, dass das Radial-Axial-Lagerelement der eingangs genannten Art in einem ersten in Umfangsrichtung äußeren Bereich wenigstens zwei Verbindungslaschen und wenigstens zwei korrespondierende Ausklinkungen aufweist, wobei die Kontaktflächen der wenigstens zwei Verbindungslaschen und der wenigstens zwei Ausklinkungen in dem äußeren Bereich parallel zueinander angeordnet sind.
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Zwei oder mehr Verbindungslaschen und Ausklinkungen in dem ersten äußeren Bereich, d.h. nahe dem Hauptlastbereich der Anlaufscheibe, verdoppeln bzw. vervielfachen die wirksame Kontaktfläche dort, wo die größte Last aufgenommen wird, was die Lastaufnahmekapazität insgesamt ebenfalls nahezu verdoppelt bzw. vervielfacht. Die parallele Anordnung der Kontaktflächen der Verbindungslaschen und der Kontaktflächen der Ausklinkungen ermöglicht eine Herstellung der wenigstens zwei stirnseitigen Ausklinkungen in einem einzigen Arbeitsgang mittels Stanzen. Dabei ist zu beachten, dass die Ausklinkungen an der zu einem Halbkreis umgeformten Gleitlagerschale ausgestanzt werden und nicht etwa schon vor der Umformung an der ebenen Platine. Der Grund dafür ist die geforderte Maßhaltigkeit, welche unter anderem benötigt wird, um eine gleichmäßige Lastverteilung auf die Kontaktflächen beider Verbindungslaschen und Ausklinkungen sicherzustellen.
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Selbstverständlich ist Parallelität nur im Rahmen herstellungsbedingter Toleranzen zu erzielen. Hierin wird demgemäß unter „parallel“ eine Ausrichtung der Kontaktflächen innerhalb einer Toleranz von ±2°, vorzugsweise von ±1° verstanden. Diese Parallelität stellt in Verbindung mit dem Herstellungsschritt des Ausstanzens aus der umgeformten Gleitlagerschale sicher, dass in der Praxis die Last gleichermaßen auf alle der wenigstens zwei Ausklinkungen und Verbindungslaschen verteilt wird. Ein weiterer Vorteil der parallelen Ausrichtung der Kontaktflächen der Ausklinkung ist, dass der Stanzvorgang mit einem Werkzeug in einem Arbeitsschritt erfolgen kann, wodurch sich die Herstellungszeit und damit auch die Herstellungskosten gegenüber einer einfachen Ausklinkung nicht signifikant erhöhen.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der erste äußere Bereich sich in Umfangsrichtung über einen Winkel α von 0° bis 55°, bevorzugt von 5° bis 50°, aufgetragen um die Mittelachse von einer Teilebene des Radial-Axial-Lagerelements, erstreckt.
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Die Teilebene ist die Ebene, welche die beiden umfänglichen Endflächen der Gleitlagerschale verbindet. Von dieser Teilebene in Umfangsrichtung zur ersten Mittelebene aufgetragen ist der erste äußere Bereich also durch einen Winkel α in dem angegebenen Fenster definiert, wodurch der erste äußere Bereich ausreichend genau mit dem Hauptlastbereich der auf die Anlaufscheibe wirkenden Tangentialkräfte zusammenfällt und so die verbesserte Lastaufnahmekapazität sicherstellt.
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Weiterhin bevorzugt schließen die Kontaktflächen der wenigstens zwei Verbindungslaschen und der wenigstens zwei Ausklinkungen in dem ersten äußeren Bereich mit der Teilebene des Radial-Axial-Lagerelements einen Winkel γ zwischen 0° und 45°, bevorzugt zwischen 15° und 40° ein.
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Hinsichtlich der Lastaufnahmekapazität sind kleine Winkel γ besonders bevorzugt, insbesondere Winkel zwischen 0° und 20° stellen sicher, dass die in dem Hauptlastbereich eingeleitete Kraft im wesentlichen senkrecht auf den Kontaktflächen steht. Größere Winkel, insbesondere solche zwischen 20° und 55° sind fertigungstechnisch zu bevorzugen, da diese sich mit einem geraden Stanzwerkzeug herstellen lassen, während insbesondere Winkel zwischen 0° und 20° ein abgekröpftes Stanzwerkzeug erfordern, welches beim Stanzen parallel oder nahezu parallel zur Teilebene geführt werden muss.
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Weiterhin bevorzugt weisen die Ausklinkungen jeweils eine der ersten Mittelebene zugewandte Verbindungsfläche und die Verbindungslaschen jeweils eine von der ersten Mittelebene abgewandte Verbindungsfläche auf, wobei die Verbindungsflächen und die Kontaktflächen der wenigstens zwei Verbindungslaschen und der wenigstens zwei Ausklinkungen in dem äußeren Bereich parallel zueinander angeordnet sind.
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Die Verbindungsflächen sind die jeweils den Kontaktflächen gegenüberliegenden seitlichen Begrenzungsflächen der Ausklinkungen und der Verbindungslaschen. Bedingt durch die vorstehend geschilderte kostengünstige Fertigung durch Stanzen ergibt sich, dass zumindest auch die Verbindungsflächen der Ausklinkungen jeweils parallel zueinander angeordnet sind, welche Geometrie dann vorzugsweise auch für die Verbindungsflächen der Verbindungslaschen gewählt wird.
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Zur Erläuterung sei an dieser Stelle angemerkt, dass die Verbindungslaschen unabhängig von der Orientierung deren Kontakt- oder Verbindungsflächen als „radial einwärts gerichtet“ bezeichnet werden. Jedenfalls die Kontaktflächen können nicht für alle Verbindungslaschen radial einwärts gerichtet sein, was sich aus dem Umstand ergibt, dass die Kontaktflächen mehrerer Verbindungslaschen parallel zueinander sind. Gleichwohl haben die Verbindungslaschen schwerpunktmäßig eine radial einwärts gerichtete Orientierung.
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Weiterhin bevorzugt weisen die Anlaufscheibe und die Gleitlagerschale in einem zweiten in Umfangsrichtung äußeren Bereich gegenüber dem ersten äußeren Bereich wenigstens zwei Verbindungslaschen und wenigstens zwei korrespondierende Ausklinkungen auf, wobei die Kontaktflächen der wenigstens zwei Verbindungslaschen und der wenigstens zwei Ausklinkungen in dem zweiten äußeren Bereich parallel zueinander angeordnet sind.
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Hierdurch wird sichergestellt, dass das identische Radial-Axial-Lagerelement für linksdrehende und für rechtsdrehende Einbausituationen geeignet ist, wobei die parallele Anordnung der Kontaktflächen in dem zweiten äußeren Bereich auch hier eine entsprechend vergrößerte Lastaufnahmekapazität auf einfache Weise bereitstellen. Es müssen somit keine unterschiedlichen Lagerelemente vorgehalten werden und eine Verwechslung beim Einbau ist ausgeschlossen.
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Entsprechend dem ersten äußeren Bereich erstreckt sich auch der zweite äußere Bereich bevorzugt über einen Winkel α' von 0° bis 55°, besonders bevorzugt von 5° bis 50°, aufgetragen um die Mittelachse von der Teilebene des Radial-Axial-Lagerelements. Die Kontaktflächen der wenigstens zwei Verbindungslaschen und der wenigstens zwei Ausklinkungen in dem zweiten äußeren Bereich schließen mit der Teilebene des Radial-Axial-Lagerelements entsprechend bevorzugt einen Winkel γ' zwischen 0° und 45°, besonders bevorzugt zwischen 15° und 40°, ein. Und genauso weisen auch die Ausklinkungen in dem zweiten äußeren Bereich jeweils eine der ersten Mittelebene zugewandte Verbindungsfläche und die Verbindungslaschen in dem zweiten äußeren Bereich jeweils eine von der ersten Mittelebene abgewandte Verbindungsfläche auf, wobei die Verbindungsflächen und die Kontaktflächen der wenigstens zwei Verbindungslaschen und der wenigstens zwei Ausklinkungen in dem zweiten äußeren Bereich parallel zueinander angeordnet sind.
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Besonders bevorzugt sind die Ausklinkungen in dem ersten äußeren Bereich, bezogen auf die erste Mittelebene, symmetrisch zu den Ausklinkungen in dem zweiten äußeren Bereich angeordnet. Ebenso sind die Verbindungslaschen in dem ersten äußeren Bereich bevorzugt symmetrisch, bezogen auf die erste Mittelebene, zu denen im zweiten äußeren Bereich angeordnet.
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Weiterhin bevorzugt weist die Gleitlagerschale an wenigstens einer ihrer axialen Stirnseiten in einem in Umfangsrichtung zentralen Bereich wenigstens eine mittlere Ausklinkung auf und die Anlaufscheibe an ihrem radial inneren Bereich wenigstens eine radial einwärts gerichtete und in die korrespondierende mittlere Ausklinkung eingreifende mittlere Verbindungsfläche zur formschlüssigen Verbindung mit der Gleitlagerschale.
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Der in Umfangsrichtung zentrale Bereich erstreckt sich dabei bevorzugt in einem Winkelbereich β von 50° bis 130°, besonders bevorzugt von 60° zu 120°, aufgetragen um die Mittelachse von der Teilebene des Radial-Axial-Lagerelements.
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Diese formschlüssig verbundenen mittleren Verbindungslaschen und Ausklinkungen bewirken eine zusätzliche Erhöhung der Lastaufnahmekapazität.
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Weiterhin bevorzugt sind die Anlaufscheibe und die Gleitlagerschale mittels einer Schweißverbindung fixiert.
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Diese Schweißverbindung soll in erster Linie den Zweck erfüllen, dass die Anlaufscheibe und die Gleitlagerschale vor dem Einbau unverlierbar miteinander verbunden sind. An dieser Stelle sei angemerkt, dass die Gleitlagerschale in der Regel eine Spreizung aufweist, d. h. ihre Grundform ist im Gegensatz zur Anlaufscheibe nicht exakt halbkreisförmig, sondern leicht (in der Regel wenige zehntel mm) aufgebogen. Diese Spreizung muss üblicherweise bei der Montage der Gleitlagerschale und der Anlaufscheibe aufgehoben werden, bis die Verbindungslaschen in die Ausklinkungen fluchten. Wird die Gleitlagerschale anschließend freigegeben, sorgt die elastische Rückstellkraft nach der Montage für einen kraftschlüssigen Zusammenhalt von Lagerschale und Anlaufscheibe. Wird das Radial-Axial-Lagerelement in seinen Lagersitz eingebaut, wird die Spreizung ebenfalls aufgehoben, indem die Lagerschale beim Einfügen zusammengedrückt wird. Dabei wird der Kraftschluss zwischen der Gleitlagerschale und der Anlaufscheibe zumindest teilweise aufgehoben, so dass die Anlaufscheibe unter Umständen nicht mehr sicher in der gewünschten Position gehalten wird. Um einen hierdurch verursachten Einbaufehler zu vermeiden, wird die Anlaufscheibe vorzugsweise zusätzlich mittels Schweißpunkt an der Gleitlagerschale fixiert.
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Besonders bevorzugt ist die Schweißverbindung als Sollbruchstelle ausgelegt, die bei Anlauf des zu lagernden Gegenläufers bricht.
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Dies kann durch einen hinreichend kleinen Schweißpunkt sichergestellt werden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Radial-Axial-Lagerelementes sieht vor, dass die Gleitlagerschale an ihren beiden axialen Stirnseiten angeordnete Ausklinkungen aufweist und dass zwei axial gegenüberliegende Anlaufscheiben angeordnet sind, die in die korrespondierenden Ausklinkungen eingreifende Verbindungslaschen zur formschlüssigen Verbindung mit der Gleitlagerschale aufweisen. Jede der Anlaufscheiben und beide axialen Stirnseiten weisen die gleichen Verbindungslaschen bzw. Ausklinkungen mit den vorstehend beschriebenen Merkmalen auf.
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Die verbesserte Lastaufnahmekapazität des Axiallagers ist dann auf beiden Seiten des Radial-Axial-Lagerelementes gewährleistet.
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Weiterhin bevorzugt weist die Anlaufscheibe an ihrem radial inneren Rand wenigstens eine radial einwärts gerichtete Abstützung auf, welche ausgebildet ist, sich an einer Außenumfangsfläche der Gleitlagerschale (Lagerrücken) anzulegen.
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Grundsätzlich ist es so, dass die Anlaufscheibe und die Lagerschale ein gewisses Spiel benötigen, um sicherzustellen, dass die Anlaufscheibe nach Einbau vollflächig am Gehäuse anliegt. Deshalb gibt es ein, wenn auch möglichst geringes, Spiel im montierten Zustand, welches aber im Betrieb aufgehoben wird. In diesem Sinne ist die Abstützung „ausgebildet, sich an dem Lagerrücken anzulegen“.
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Diese wenigstens eine Abstützung ist besonders bevorzugt, bezogen auf die erste Mittelebene in einem zweiten, bezogen auf die Umfangsrichtung, äußeren Bereich gegenüber dem ersten äußeren Bereich angeordnet.
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Dies ist die Stelle, an der sich die Anlaufscheibe an der Lagerschale bei Einleitung des eingangs beschriebenen Lastmomentes in dem Hauptlastbereich am wirksamsten abstützt.
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Die erwähnte Schweißverbindung, insbesondere der Schweißpunkt, verbindet bevorzugt eine oder mehrere der Abstützungen der Anlaufscheibe mit dem Lagerrücken. Dabei ist der Schweißpunkt bevorzugt stirnseitig.angebracht, um auf der Rückseite der Anlaufscheibe keine Unebenheit zu verursachen.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung werden nachfolgend anhand der Figuren erläutert. Es zeigen:
- 1 eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Radial-Axial-Lagerelementes in axialer Blickrichtung;
- 2 ein Detail aus 1 in vergrößerter Darstellung;
- 3 eine perspektivische Darstellung der ersten Ausführungsform des Radial-Axial-Lagerelementes;
- 4 eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Radial-Axial-Lagerelementes in axialer Blickrichtung;
- 5 eine perspektivische Darstellung der zweiten Ausführungsform des Radial-Axial-Lagerelementes;
- 6 eine Draufsicht auf die Teilebene des Radial-Axial-Lagerelementes der zweiten Ausführungsform;
- 7 die erste Ausführungsform im Vergleich mit einem Radial-Axial-Lagerelement gemäß Stand der Technik;
- 8 ein Radial-Axial-Lagerelement gemäß Stand der Technik; und
- 9 eine Schnittdarstellung zur Illustration des Einbaus eines Radial-Axial-Lagerelementes gemäß Stand der Technik.
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Die 1 bis 3 zeigen eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Radial-Axial-Lagerelementes 10. 1 ist eine Darstellung mit axialer Blickrichtung, aus der das Detail B in 2 in vergrößertem Maßstab abgebildet ist. In der perspektivischen Darstellung der 3 ist zu erkennen, dass das Radial-Axial-Lagerelement 10 eine Gleitlagerschale 20 und zwei in axialer Richtung an der Gleitlagerschale 20 gegenüberliegend angeordnete Anlaufscheiben 30, 30' aufweist. Da das Radial-Axial-Lagerelement auf beiden axialen Seiten identische Merkmale aufweist, beschränkt sich die nachfolgende Beschreibung hauptsächlich auf die Merkmale einer Seite.
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Zur Verbindung zwischen der Gleitlagerschale 20 und der Anlaufscheibe 30 weist die Gleitlagerschale 20 an ihren beiden axialen Stirnseiten 22, 22' eine Mehrzahl von in Umfangsrichtung beabstandet angeordneten Ausklinkungen 23, 24, 25, 26, 27 und 28 auf. Die beiden Anlaufscheiben 30, 30' weisen an ihrem radial inneren Rand 32 eine Mehrzahl von in Umfangsrichtung beabstandet angeordneten, radial einwärts gerichteten und in die korrespondierenden Ausklinkungen 23, 24, 25, 26, 27, 28 eingreifenden Verbindungslaschen 33, 34, 35, 36, 37, 38 zur formschlüssigen Verbindung mit der Gleitlagerschale 20 auf.
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„M“ kennzeichnet die Mittelachse des Radial-Axial-Lagerelementes. Durch die Mittelachse M und durch den Scheitelpunkt der Gleitlagerschale 20 verläuft eine erste Mittelebene A. Senkrecht dazu verläuft eine Teilebene T durch die umfänglichen Endflächen der Gleitlagerschale 20.
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Wie in 1 zu sehen ist, sind die Anlaufscheiben 30 in umfänglicher Richtung etwas kürzer als die Gleitlagerschale 20, weshalb sie vor der Teillinie T enden. Dies ist der Notwendigkeit eines gewissen Spiels für die Anlaufscheiben nach beim Einbau des Lagers bestehend aus einem Paar von Axial-Radial-Lagerelementen geschuldet, welches sicherstellt, dass die Gleitlagerschale 20 mit einer zweiten Gleitlagerschale unter Verpressung der umfänglichen Endflächen in den Lagersitz eingespannt werden können.
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Das Radial-Axial-Lagerelement ist in Umfangsrichtung in drei Bereiche eingeteilt, einen ersten in Umfangsrichtung äußeren Bereich, gekennzeichnet durch den Winkel α, einen mittleren Bereich, gekennzeichnet durch den Winkel β, und einen zweiten in Umfangsrichtung äußeren Bereich, gekennzeichnet durch den Winkel α'. Der zweite in Umfangsrichtung äußere Bereich α' liegt bezüglich der Mittelebene A gegenüber dem ersten äußeren Bereich a. Die ersten und zweiten äußeren Bereiche α, α' erstrecken sich innerhalb eines Winkels α von 0° bis 55°, besonders bevorzugt von 5° bis 50°, während der mittlere Bereich sich in einem Winkelbereich β von 50° bis 130°, besonders bevorzugt von 60° bis 120° erstreckt. Dabei ist zu beachten, dass die Summe der drei Bereiche 180° nicht übersteigen kann, da es definitionsgemäß keine Überlappung der Bereiche geben darf.
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In den äußeren Bereichen α, α' sind jeweils zwei Verbindungslaschen 33 und 34 bzw. 37 und 38 und die jeweils zwei korrespondierenden Ausklinkungen 23 und 24 bzw. 27 und 28 angeordnet. Die Gleitlagerschale 20 und die Anlaufscheibe 30 sind bezüglich der Anordnung der zwei Verbindungslaschen und der zwei Ausklinkungen in den äußeren Bereichen α, α' symmetrisch zur ersten Mittelebene A. Die folgende Detailbeschreibung der Ausklinkungen 23, 24 und der korrespondierenden Verbindungslaschen 33, 34 trifft daher analog auf die gegenüberliegenden Ausklinkungen 27, 28 bzw. Verbindungslaschen 37, 38 zu.
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Die Ausklinkungen 23, 24 weisen jeweils eine von der ersten Mittelebene A des Radial-Axial-Lagerelementes 10 abgewandte Kontaktfläche 40 und jeweils eine der ersten Mittelebene A zugewandte Verbindungsfläche 44 auf, vgl. 2. In umgekehrter Orientierung weisen die Verbindungslaschen jeweils eine der ersten Mittelebene A zugewandte Kontaktfläche 42 und jeweils eine der ersten Mittelebene A abgewandte Verbindungsfläche 46 auf. „Abgewandt“ in diesem Zusammenhang bedeutet, dass die jeweilige Fläche von der ersten Mittelebene aus nicht sichtbar ist, weil sie sich aus dieser Perspektive jeweils auf der Rückseite der Ausklinkungen bzw. der Verbindungslaschen befindet. Entsprechend bedeutet „zugewandt“, dass die jeweilige Fläche von der ersten Mittelebene A aus sichtbar ist.
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Wird die Anlaufscheibe 30 in der im Zusammenhang mit 7 beschriebenen Weise belastet und dadurch soweit wie möglich in Richtung des Pfeils 76 bewegt, kommen die einander zugewandten Kontaktflächen 40 und 42 der Ausklinkungen 23, 24 und der Verbindungslaschen 33, 34 aneinander zur Anlage, so dass sich die Anlaufscheibe 30 anschließend nicht weiter in dieser Richtung relativ zur Gleitlagerschale 20 bewegen lässt.
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Alle Kontaktflächen 40, 42 und alle Verbindungsflächen 44, 46 sind parallel zueinander ausgerichtet, sodass einerseits ein vollflächiger Kontakt entsteht und andererseits die Ausklinkungen 23, 24 in einem Stanzschritt herstellbar sind. Die Kontaktflächen 40, 42, 44, 46 schließen einen Winkel γ mit der in dieser Darstellung horizontal verlaufenden Teilfläche T ein. Der Winkel γ beträgt vorzugsweise zwischen 0° und 45° und besonders bevorzugt zwischen 15° und 40°. Die obere Ausklinkung 23 weist in diesem Ausführungsbeispiel in Umfangsrichtung eine Breite b, die untere Ausklinkung 24 eine Breite d und die beiden korrespondierenden Verbindungslaschen 33, 34 einen umfänglichen Abstand c auf, wobei in diesem Beispiel die Maße b=c=d gleich sind. Dies ist kein zwingendes Erfordernis. Im Gegenteil kann es sich als vorteilhaft erweisen, wenn die Breite d der unteren Verbindungslasche 34 größer ist als die Breite b der oberen Verbindungslasche 33 und auch breiter als der umfängliche Abstand c. Dies hängt damit zusammen, dass der Winkel zwischen den beiden parallelen Kontaktflächen 42 der Verbindungslaschen 33 und 34 und der jeweils zugehörigen Tangente an den Innenumfang der Anlaufscheibe in Richtung der Mittelebene A spitzer wird. Dadurch ist ein Abgleiten der Verbindungslasche 34 im Vergleich zur Verbindungslasche 33 erschwert. Deshalb wiederum kann die Verbindungslache 34 in Abhängigkeit der geometrischen Ausführung (Durchmesser der Anlaufscheibe und Maß des Winkels γ) mehr Last aufnehmen bzw. übertragen, weshalb sie vorzugsweise insgesamt stabiler, also breiter ausgeführt ist.
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Außer den Verbindungslaschen 33, 34 und 37, 38 in den ersten und zweiten äußeren Bereichen weist die Anlaufscheibe 30 ferner zwei mittlere Verbindungslaschen 35, 36 auf, die in korrespondierende Ausklinkungen 25, 26 an der axialen Stirnseite 22 der Gleitlagerschale eingreifen. Auch dieser Formschluss dient der Fixierung der Anlaufscheibe 30 an der Gleitlagerschale 20.
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In den Figuren deutlich zu erkennen ist, dass die mittlere Verbindungslasche 35 und die mittlere Verbindungslasche 36 unterschiedliche Breiten aufweisen. Dies dient der Montagesicherheit, indem so vermieden wird, dass die Anlaufscheibe 30 versehentlich in verkehrter Orientierung mit der Gleitlagerschale 20 zusammengesetzt wird.
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Desweiteren ist in 1 zu erkennen, dass die Anlaufscheibe 30 eine Mehrzahl von radial einwärts gerichteten Abstützungen 50, 51, 52, 53 und 54 aufweist, welche von deren radial innerem Rand 32 radial einwärts vorspringen. Mit ihrer radial inneren Fläche liegen die Abstützungen an einer Außenumfangsfläche 56 der Gleitlagerschale 20 an und definieren so die Sollposition der Anlaufscheibe 30 relativ zur Gleitlagerschale 20 in radialer Richtung.
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Die Anlaufscheibe 30 und die Gleitlagerschale 20 sind bevorzugt im Bereich wenigstens einer der Abstützungen 50, 51, 52, 53 und 54 miteinander verschweißt (in den Figuren nicht dargestellt).
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Die vorstehende Beschreibung gilt in identischer Weise für die Verbindung zwischen der zweiten Anlaufscheibe 30' und der Gleitlagerschale 20. Das Radial-Axial-Lagerelement sieht in beiden entgegengesetzten axialen Blickrichtungen gleich aus. Die beiden Anlaufscheiben 30, 30' sind also identisch ausgeführt, was abermals die Produktion vereinfacht, da nur ein Werkzeug für die Herstellung beider Anlaufscheiben benötigt wird.
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In den 4 bis 6 ist eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Radial-Axial-Lagerelementes gezeigt. Ein Unterschied zu der ersten Ausführungsform besteht darin, dass die jeweils zwei Verbindungslaschen 33, 34 und 37, 38 in den äußeren Bereichen α, α' und die korrespondierenden zwei Ausklinkungen 23, 24 und 27, 28 in Umfangsrichtung ein Stück weiter außen, näher an der Teilebene T liegen. Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass im mittleren Bereich β nur eine einzelne mittlere Verbindungslasche 36 und eine korrespondierende mittlere Ausklinkung 26 vorgesehen ist, in die diese Verbindungslasche 36 formschlüssig eingreift. Weil die Verbindungslasche 36 und die korrespondierende Ausklinkung 26 gegenüber der Mittelebene A seitlich versetzt ist, besteht auch in diesem Fall keine Symmetrie, so dass ein versehentliches Verdrehen der Anlaufscheibe 30 bei der Montage mit der Gleitlagerschale 20 ausgeschlossen ist. Noch ein weiterer Unterschied ist, dass die Breiten der oberen Ausklinkung 23 (b) und der unteren Ausklinkung 24 (d) gleich sind, jedoch der umfängliche Abstand zwischen den beiden korrespondierenden Verbindungslaschen 33, 34 (c) aus den oben genannten Gründen kleiner gewählt wurde (b=d>c). Ein letzter Unterschied der beiden Ausführungsformen besteht darin, dass die Abstützung 51 im Fall der in den 4 bis 6 dargestellten Ausführungsform in Umfangsrichtung länger ist, weil die zweite mittlere Verbindungslasche 35 fehlt und der dadurch frei werdende Platz hierfür genutzt werden konnte.
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In der 6 ist zu erkennen, dass die beiden Anlaufscheiben 30, 30' auf den gegenüberliegenden Seiten 22, 22' der Gleitlagerschale 20 identisch sind und um 180° in der Darstellungsebene gedreht montiert werden, so dass bezüglich der Mittelebene U in Längsrichtung der Gleitlagerschale 20 keine Spiegelsymmetrie besteht. Wie bereits oben ausgeführt, verbilligt dies die Herstellungskosten, da die gleiche Anlaufscheibe auf beiden Seiten verwendet werden kann. Dabei ist zu beachten, dass der Hauptlastbereich an den beiden Anlaufscheiben 30, 30' auf beiden Seiten der Mittelebene U doch zumindest in etwa gegenüberliegt. Deshalb ist eine Symmetrie der jeweils zwei Verbindungslaschen 33, 34 und 37, 38 und der korrespondierenden zwei Ausklinkungen 23, 24 und 27, 28 in den äußeren Bereichen α, α' bezüglich der Mittelebene A vorteilhaft.
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Grundsätzlich kann auf die mittleren Verbindungslaschen 35, 36 und die korrespondierenden Ausklinkungen 25, 26 auch vollständig verzichtet werden. Auch dann ist es möglich, die Spiegelsymmetrie zur Mittelebene A aufzuheben, um ein versehentliches Verdrehen der Anlaufscheibe bei der Montage mit der Gleitlagerschale auszuschließen, indem beispielsweise eine oder mehrere der äußeren Verbindungslaschen 33, 34 in dem ersten äußeren Bereich α relativ zu den äußeren Verbindungslaschen 36, 37 in dem zweiten äußeren Bereich α' unterschiedliche Breiten in Umfangsrichtung aufweisen oder unterschiedlich zueinander beabstandet sind, was entsprechend auch für die korrespondierenden Ausklinkungen 23, 24 und 27, 28 in der Gleitlagerschale gilt.
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7 zeigt eine Gegenüberstellung des erfindungsgemäßen Radial-Axial-Lagerelements 10 aus 1 und eines bekannten Radial-Axial-Lagerelements 60 zur Illustration verschiedener Lastfälle. Das bekannte Radial-Axial-Lagerelement 60 weist eine Gleitlagerschale 61 mit nur drei umfänglich beabstandeten Ausklinkungen und eine Anlaufscheibe 62 mit drei korrespondierenden Verbindungslaschen 63, 63' und 63'' auf. Im Gegensatz zu dem bekannten Radial-Axial-Lagerelement aus 8 sind die Kontaktflächen der Verbindungslaschen 63, 63' und 63'' und der korrespondierenden Ausklinkungen eher radial und nicht parallel zur Teilfläche ausgerichtet.
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Außerdem eingezeichnet sind vier an jeder der Anlaufscheiben 30, 62 angreifende Lastkomponenten, gekennzeichnet durch die Pfeile 64, 65, 66, 67 bzw. 64', 65', 66', 67'. Die Lastkomponenten greifen jeweils an vier verschiedenen Stellen auf der Oberfläche der Anlaufscheibe, gekennzeichnet durch den Anfangspunkt der Pfeile, an und wirken in tangentialer Richtung, gekennzeichnet durch die Richtung der Pfeile.
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Zum Nachweis der verbesserten Lastaufnahmekapazität des erfindungsgemäßen Radial-Axial-Lagerelements 10 wurden vier verschiedene Lastsituationen simuliert. Die erste Lastsituation L1 ist der eingangs geschilderte häufigste Lastfall, in dem die Hauptlast im Anfangsbereich der Anlaufscheibe auftritt. Dies entspricht dem isolierten Auftreten der Lastkomponente 64 bzw. 64' im linken oberen Segment der Anlaufscheiben 30, 62 in 7. Die zweite Lastsituation L2 entspricht einem isolierten Auftreten der Lastkomponente 65 bzw. 65' im linken unteren Segment der Anlaufscheiben 30, 62. Die dritte Lastsituation L3 entspricht einem gleichzeitigen Auftreten der Lastkomponenten 65 und 66 bzw. 65' und 66'im linken und rechten unteren Segment der Anlaufscheiben 30, 62. Die vierte Lastsituation L4 entspricht schließlich dem gleichzeitigen Auftreten aller vier Lastkomponenten 64, 65, 66 und 67 bzw. 64', 65', 66' und 67' in allen Segmenten der Anlaufscheiben 30, 62.
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Für diese vier Lastsituation wurde jeweils die maximale Lastübertragung auf die Gleitlagerschale
20 bzw.
61 ermitttelt, bevor die Verbindung unter der Last versagte. Die folgende Tabelle 1 zeigt das Ergebnis. Die maximale Belastung konnte durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Verbindungslaschen und Ausklinkungen abhängig von der Lastsituation um wenigstens 65% in der Lastsituation
L1 und um maximal 160% in der Lastsituation
L2 gesteigert werden.
Tabelle 1
Lastsituation | maximales Moment [Nm] bekanntes Lagerelement 60 | maximales Moment [Nm] erfindungsgemäßes Lagerelement 10 |
L1 | 19,4 | 32 | (165%) |
L2 | 35,6 | 92,6 | (260%) |
L3 | 53,3 | 89,8 | (168%) |
L4 | 77,9 | 146,9 | (189%) |
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Desweiteren kann die Lastaufnahmekapazität noch weiter erhöht werden, indem nicht lediglich zwei sondern drei, vier oder weitere Verbindungslaschen in einem oder beiden äußeren Bereichen α, α' angeordnet sind, wobei zu berücksichtigen ist, dass der Materialquerschnitt der Verbindungslaschen wie auch des Materialstegs zwischen den korrespondierenden Ausnehmungen groß genug ist, um den an dieser Stelle entstehenden Scherkräften bei Belastung der Anlaufscheibe standzuhalten. Um den Fertigungsaufwand auch dabei gering zu halten, sind die Kontaktflächen und die Verbindungsflächen der Verbindungslaschen bzw. der korrespondierenden Ausnehmungen vorzugsweise alle parallel, zumindest aber wenigstens paarweise parallel angeordnet.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Radial-Axial-Lagerelement
- 20
- Gleitlagerschale
- 22, 22'
- axiale Stirnseiten der Gleitlagerschale
- 23, 24, 25, 26, 27, 28
- Ausklinkungen
- 30, 30'
- Anlaufscheibe
- 32
- radial innerer Rand der Anlaufscheibe
- 33, 34, 35, 36, 37, 38
- Verbindungslaschen
- 40
- Kontaktfläche der Ausklinkung
- 42
- Kontaktfläche der Verbindungslasche
- 44
- Verbindungsfläche der Ausklinkung
- 46
- Verbindungsfläche der Verbindungslasche
- 50, 51, 52, 53, 54
- Abstützung
- 56
- Außenumfangsfläche der Gleitlagerschale
- 60
- Radial-Axial-Lagerelement
- 61
- Gleitlagerschale
- 62
- Anlaufscheibe
- 63, 63', 63''
- Verbindungslaschen
- 64, 65, 66, 67
- Lastkomponenten
- 64', 65', 66', 67'
- Lastkomponenten
- 70
- Radial-Axial-Lagerelement
- 71
- Gleitlagerschale
- 72
- Anlaufscheibe
- 73, 73', 73''
- Verbindungslaschen
- 74
- Drehrichtung
- 75
- Hauptlastbereich
- 76
- Moment
- 80
- Motorblock
- 82
- Kurbelwelle
- 84
- Wange
- 86
- Freistich
- b
- Breite der oberen Ausklinkung
- c
- Abstand zwischen der oberen und der unteren Verbindungslasche
- d
- Breite der unteren Ausklinkung
- A
- erste Mittelebene
- M
- Mittelachse
- S
- Maß des Freigangs
- T
- Teilfläche
- U
- Mittelebene
- α
- Erstreckungswinkel des äußeren Bereichs
- β
- Erstreckungswinkel des mittleren Bereichs
- γ
- Winkel zwischen Kontaktfläche und Teilebene
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4303855 C1 [0002]
- EP 0962671 B1 [0002]
- DE 102007044850 B3 [0002]
- WO 2009/062904 A1 [0002, 0003, 0004]
- WO 2013/068106 A1 [0002, 0006]