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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Blechplatine,
insbesondere eines Tailored Blank, bei welchem zumindest zwei Bleche
an ihren jeweiligen Verbindungskanten miteinander verbunden werden,
wobei die zwei Bleche eine unterschiedliche Dicke aufweisen. Daneben
betrifft die Erfindung eine Blechplatine, insbesondere ein Tailored Blank
und ein Umformwerkzeug, insbesondere zur Durchführung des
Verfahrens zum Herstellen einer Blechplatine, insbesondere eines
Tailored Blank.
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Bei
der Herstellung von Kraftfahrzeugen, insbesondere bei der Herstellung
von Karosseriebauteilen für Kraftfahrzeuge, werden Halbzeuge
oder Blechplatinen, insbesondere Tailored Blanks eingesetzt. Aufgrund
unterschiedlicher Anforderungen an diese Blechplatinen setzen sich
Tailored Blanks häufig aus mehreren, miteinander stoffschlüssig
verbundenen, in der Regel verschweißten Blechen mit unterschiedlicher
Dicke zusammen. Viele Anwendungen der Blechplatinen machen es erforderlich,
dass eine Blechplatine homogene Übergänge zwischen Blechen
unterschiedlicher Dicke aufweist. Zum einen ist dies erforderlich,
um Lastkurven der Bauteile ohne Kraftsprünge oder spontanes
Versagensverhalten auszulegen. Weiterhin ist eine homogene Übergangszone
von einer Blechdicke zur anderen wünschenswert, um bei
späteren Umformvorgängen der Blechplatinen ein
besseres Fließen und erhöhte Umformgrade sicherzustellen.
Des Weiteren ist ein Zusammenfügen von Verbindungskanten
mit unterschiedlichen Dicken mittels Laserschweißens problematisch.
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Aus
dem Stand der Technik ist zur Herstellung von homogenen Blechübergängen
zwischen unterschiedlichen Blechdicken das so genannte flexible Walzen
bekannt. Bei diesem Verfahren werden homogene Übergangszonen
durch flexibles Walzen in die Bleche oder Bänder eingebracht.
Nachteilig hierbei ist jedoch, dass nur lineare Bereiche der Blechplatine
in ihrer Dicke geändert werden können, so dass
nichtlineare Übergangszonen nicht möglich sind.
Ferner können die Übergänge nur relativ
langwellig gestaltet werden. Beispielsweise lassen sich nur homogene Übergänge
von 50 mm und mehr herstellen.
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Ein
anderes Verfahren gemäß dem Stand der Technik,
bei welchem auch unterschiedliche Werkstoffe eingesetzt werden können,
ist aus der
DE 10
2004 035 887 A1 bekannt. Hierbei wird das dickere Blech
im Bereich der Verbindungskante zunächst auf ein gewünschtes
Dickenmaß gewalzt. Anschließend können
dann die Bleche miteinander verschweißt werden.
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Problematisch
bei diesem Verfahren ist jedoch, dass ein spezielles Walzgerüst
bzw. eine spezielle Walzvorrichtung notwendig ist. Zudem ist neben
der zusätzlichen Spezialvorrichtung ein zusätzlicher
Arbeitsschritt und eine längere Herstellungszeit mit entsprechend
höheren Kosten erforderlich. Darüber hinaus lässt
sich das Verfahren gemäß der
DE 10 2004 035 887 A1 nur
zur Herstellung eines linearen Verbindungskantenverlauf einsetzen.
Zudem muss das gewalzte Blech nach dem Walzen und vor dem Verbinden
der Bleche noch besäumt werden, so dass einweiterer Arbeitsgang
notwendig ist.
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Von
diesem Stand der Technik ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Verfahren
zur Verfügung zu stellen, welches eine anwendungsspezifische
Gestaltung eines Dickenübergangs des Verbindungsbereichs
einer Blechplatine von einer Blechdicke auf eine andere Blechdicke
in einfacher Weise ermöglicht.
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Die
oben aufgezeigte Aufgabe wird gemäß einer ersten
Lehre der vorliegenden Erfindung bei einem gattungsgemäßen
Verfahren dadurch gelöst, dass vor dem Verbinden der zwei
Bleche zumindest der Bereich der Verbindungskante von dem dickeren Blech
auf eine vorgebbare Dicke in einem Umformwerkzeug gepresst wird,
derart, dass die Verbindungskanten der Bleche im Wesentlichen die
gleiche Dicke aufweisen.
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Im
Gegensatz zu bekannten Verfahren wird durch das erfindungsgemäße
Verfahren in einfacher Weise eine anwendungsspezifische Gestaltung
des Übergangsbereichs bei einer Blechplatine von einer Blechdicke
auf eine andere Blechdicke sichergestellt. Durch die Verwendung
eines Umformwerkzeug zum Pressen des Bereichs der Verbindungskante
kann die Kontur des Blechs in diesem Bereich anwendungsspezifisch
gestaltet werden und ein vorgebbarer Dickenübergang des
Blechs in dem Verbindungsbereich mit einem geringen Aufwand und
entsprechend geringen Kosten hergestellt werden. Insbesondere können
Bleche mit kurzen Blechdickenübergängen in einfacher
Weise erzeugt werden. Darüber hinaus ist auch die Herstellung
von nichtlinear verlaufenden Verbindungsbereichen möglich.
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Gemäß einer
ersten erfindungsgemäßen Ausgestaltung kann die
Verbindungskante des Blechs in dem Umformwerkzeug gemeinsam mit
dem Pressen des Blechs durch Abtrennen von zumindest einem Teil
des Blechs gebildet werden. Beispielsweise kann nach dem Pressen
auf die vorgebbare Dicke im Bereich der Verbindungskante das Blech
verpresst bleiben und gleichzeitig ein Teil des Blechs abgetrennt
werden, so dass das Blech auf Maß abgelängt werden
kann. Durch die Integration des Abtrennens eines Teils des Blechs
mit dem Pressen des Blechs kann die Herstellungszeit verringert
werden. Insbesondere kann die Verbindungskante des Blechs so gestaltet
sein, dass kein weiterer Vorbereitungsschritt, wie beispielsweise
eine Besäumung oder ein nachträgliches Ablängen
erforderlich ist.
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Prinzipiell
kann das Abtrennen von einem Teil des Blechs in beliebiger Weise,
beispielsweise mittels Laserschneiden, erfolgen. Es hat sich jedoch gezeigt,
dass eine exakte Verbindungskante, insbesondere auch eine Verbindungskante
mit einem nichtlinearen Verlauf, in einfacher Weise mittels Stanzen
erzielt werden kann. Zudem kann ein Stanzvorgang mit dem Pressvorgang
besonders vorteilhaft kombiniert werden. Für einen Stanzvorgang
muss ein Blech unbeweglich eingespannt sein, um einen exakten Kantenverlauf
zu erreichen. Hierzu ist lediglich ein Niederhalter im Umformwerkzeug
vorzusehen. Zur Herstellung der gewünschten Dicke wird
das Blech durch ein Umformwerkzeug gepresst, so dass der verpresste
Zustand auch für den Stanzvorgang genutzt werden kann.
So können eine Erhöhung der Verarbeitungsgeschwindigkeit
und entsprechend niedrigere Herstellungskosten erzielt werden.
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In
einer weiteren erfindungsgemäßen Ausgestaltung
kann die Kontur einer Oberseite des Blechs und/oder die Kontur einer Unterseite
des Blechs zumindest im Bereich der Verbindungskante des Blechs
durch Pressen verformt werden. Mit anderen Worten kann, falls erforderlich,
die Kontur des Blechs beidseitig, also an der Oberseite und der
Unterseite, verformt und an die Anforderungen für die spätere
Verwendung der Blechplatine angepasst werden. Beispielsweise können
die Lastkurven des Bauteils durch einen wählbaren Konturenverlauf
der Oberseite und/oder der Unterseite des Blechs besser ausgelegt
werden.
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Um
einen besonders anwendungsspezifischen Konturenverlauf einer Oberfläche
des Blechs zu erzielen, kann ein erster Oberflächenbereich
des Blechs einen ersten Konturverlauf und ein zweiter Oberflächenbereich
des Blechs einen zweiten Konturverlauf aufweisen, wobei sich der
erste Konturverlauf vom zweiten Konturverlauf unterscheiden kann. So
kann ein erster Oberflächenbereich einen linearen Verlauf
und ein zweiter Oberflächenbereich einen nichtlinearen
Verlauf, beispielsweise einen geschwungen oder kantigen Verlauf,
aufweisen. Auch können die Konturenverläufe unterschiedliche
Steigungen, wie einen stark abfallenden Verlauf von der maximalen
Dicke des Blechs hin zur Verbindungskante, als auch einen weniger
stark abfallenden Verlauf aufweisen. Es versteht sich, dass mehr
als zwei unterschiedlich gestaltete Oberflächenbereiche
sowohl der Oberseite als auch der Unterseite des Blechs vorgesehen
sein können.
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In
einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens können die Bleche an ihren Verbindungskanten
miteinander verschweißt, vorzugsweise laserverschweißt,
werden. Zwar sind für dieses Verfahren besonders exakt
zu einander korrespondierende Verbindungskantenverläufe erforderlich,
jedoch haben Tests gezeigt, dass durch dieses Verfahren besonders
gute Verbindungsübergänge zwischen den Blechen
erzielt werden können. Insbesondere können erfindungsgemäß auch
Verbindungskanten mit nichtlinearen Verläufen aufgrund der
exakten Herstellung der Verbindungskanten durch Stanzen hergestellt
werden, so dass die Bleche laserverschweißt werden können.
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Gemäß einer
zweiten Lehre der vorliegenden Erfindung wird die oben aufgezeigte
Aufgabe bei einer Blechplatine, insbesondere einem Tailored Blank,
umfassend mindestens zwei an Verbindungskanten miteinander verbundene
Bleche unterschiedlicher Dicke dadurch gelöst, dass zumindest
der Bereich der Verbindungskante des dickeren Blechs durch Pressen
mit einem Umformwerkzeug auf eine vorgebbare Dicke geformt ist,
derart, dass die Verbindungskanten der Bleche im Wesentlichen die
gleiche Dicke aufweisen und die Verbindungskanten nichtlinear verlaufen.
Durch einen nichtlinearen Verbindungskantenverlauf kann die Übergangszone
zwischen Blechen unterschiedlicher Dicke besonders anwendungsspezifisch
gestaltet und somit an unterschiedliche Anforderungen angepasst
werden.
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Um
eine Blechplatine aus unterschiedlichen Materialien herstellen und
somit die Blechplatine noch besser an unterschiedliche Anforderung
anpassen zu können, können gemäß einer
erfindungsgemäßen Ausgestaltung die zwei verbundenen
Bleche aus unterschiedlichen Metallen oder Metalllegierungen, insbesondere
Stahl oder Stahllegierungen bestehen. So kann es beispielsweise
erforderlich sein, dass ein Bereich der Blechplatine eine geringe
Duktilität aufweisen soll, während ein anderer
Bereich äußerst leicht sein soll. Es versteht sieh,
dass ebenso gleiche Metalle oder Metalllegierungen eingesetzt werden
können.
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Des
Weiteren kann die Kontur einer Oberseite des Blechs zumindest im
Bereich der Verbindungskante des Blechs linear oder nichtlinear
verlaufen und/oder die Kontur einer Unterseite des Blechs zumindest
im Bereich der Verbindungskante des Blechs linear oder nichtlinear
verlaufen. Hierdurch lässt sich neben einem anwendungsspezifischen Verlauf
der Verbindungskante auch ein anwendungsspezifischer Verlauf der
Oberflächenkonturen des Blechs im Übergangsbereich
der Bleche sowohl auf der Oberseite als auch auf der Unterseite
erzielen. Insbesondere kann das Blech gemäß eines
weiteren Ausführungsbeispiels an der Oberseite und/oder
an der Unterseite einen linearen und/oder nichtlinearen Konturenverlauf
entlang der Verbindungskante und/oder senkrecht zur Verbindungskante
aufweisen.
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Die
oben aufgezeigte Aufgabe wird gemäß einer weiteren
Lehre der vorliegenden Erfindung bei einem Umformwerkzeug, insbesondere
zur Durchführung des zuvor beschriebenen Verfahrens, zum Herstellen
eines Blechs mit einem Dickenübergang an einer Verbindungsseite
dadurch gelöst, dass ein Gesenk mit einer Matrize und einem
Stempel vorgesehen ist, mit welchem zumindest der Bereich der Verbindungskante
des Blechs zu einem weiteren Blech auf eine vorgebbare Dicke gepresst
werden kann, wobei das Umformwerkzeug Trennmittel zum Abtrennen
eines Teils des Blechs und zur Bildung der Verbindungskante des
Blechs umfasst. Mit dem erfindungsgemäßen Umformwerkzeug
können Blechplatinen auf einfache und kostengünstige
Weise hergestellt werden, die einen anwendungsspezifischen Dickenübergang
im Verbindungsbereich zu einem weiteren Blech aufweisen. Aufgrund
des einfachen Aufbaus des Umformwerkzeugs bleiben die Investitionskosten
niedrig.
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In
einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung kann der
Stempel und die Matrize des Gesenks eine Kontur aufweisen, so dass
vor dem Verbinden der Bleche zumindest die Verbindungskante von
dem dickeren Blech auf eine vorgebbare Dicke gepresst wird. Mit
anderen Worten können auch der Stempel und die Matrize
zur Erzeugung der gewünschten Dicke und Kontur verwendet
werden.
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Um
eine vorgebare Kontur der Oberseite und/oder der Unterseite des
Bereichs der Verbindungskante, also dem Übergangsbereich
von der ursprünglichen Blechdicke zur Dicke der Verbindungskante,
zu erhalten, kann darüber hinaus die Kontur des Stempels
und/oder die Kontur der Matrize so geformt sein, dass an der Oberseite
und/oder an der Unterseite des Blechs ein linearer und/oder nichtlinearer
Konturenverlauf entlang der Verbindungskante und/oder senkrecht
zur Verbindungskante erzeugt werden kann. Mit anderen Worten kann
das Gesenk so gebildet sein, dass ein anwendungsspezifischer Dickenübergang
im Bereich der Verbindungskante in einfacher Weise erzeugt werden
kann.
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Wie
zuvor bereits beschrieben wurde, können als Trennmittel
verschiedene Geräte verwendet werden. Besonders vorteilhaft
können jedoch als Stanzwerkzeug gebildete Trennmittel mit
dem Gesenk kombiniert werden. Das Stanzwerkzeug kann einen Niederhalter
mit Schneidfunktion und einen Gegenhalter umfassen.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Umformwerkzeug
kann das Stanzwerkzeug einen nichtlinearen Schnittkantenverlauf
aufweisen, um einen nichtlinearen Verbindungskantenverlauf des Blechs
in einfacher Weise erzeugen zu können.
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Es
gibt nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, das erfindungsgemäße
Verfahren, die Blechplatine sowie das Umformwerkzeug auszugestalten
und weiterzubilden. Hierzu wird einerseits verwiesen auf die den
Patentansprüchen 1, 7 und 10 nachgeordneten Patentansprüche
und andererseits auf die Beschreibung von Ausführungsbeispielen
in Verbindung mit der Zeichnung. In der Zeichnung zeigt
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1 eine
schematische Querschnittsansicht eines Ausführungsbeispiels
von zwei zu verbindenden Blechen unterschiedlicher Dicke,
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2 eine
schematische Darstellung eines
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Ausführungsbeispiels
einer Blechplatine gemäß der vorliegenden Erfindung
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3a eine
schematische Querschnittsansicht eines ersten Ausführungsbeispiels
des Umformwerkzeugs gemäß der vorliegenden Erfindung
in einem ersten Zustand,
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3b eine
schematische Querschnittsansicht eines ersten Ausführungsbeispiels
des Umformwerkzeugs gemäß der vorliegenden Erfindung
in einem zweiten Zustand,
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3c eine
schematische Querschnittsansicht eines ersten Ausführungsbeispiels
des Umformwerkzeugs gemäß der vorliegenden Erfindung
in einem dritten Zustand,
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4a eine
schematische Querschnittsansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels
des Umformwerkzeugs gemäß der vorliegenden Erfindung
in einem ersten Zustand,
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4b eine
schematische Querschnittsansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels
des Umformwerkzeugs gemäß der vorliegenden Erfindung
in einem zweiten Zustand,
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4c eine
schematische Querschnittsansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels
des Umformwerkzeugs gemäß der vorliegenden Erfindung
in einem dritten Zustand,
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5a eine
schematische Querschnittsansicht eines Ausführungsbeispiels
einer Konturform des Blechs gemäß der vorliegenden
Erfindung,
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5b eine
schematische Querschnittsansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels
einer Konturform des Blechs gemäß der vorliegenden
Erfindung,
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5c eine
schematische Querschnittsansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels
einer Konturform des Blechs gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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1 zeigt
zunächst eine schematische Querschnittsansicht eines Ausführungsbeispiels
von zwei zu verbindenden Blechen 2 und 4 unterschiedlicher
Dicke. Die dargestellten Bleche 2 und 4 können aus
dem gleichen oder einem unterschiedlichen Stahl oder Stahllegierung
hergestellt sein. Darüber hinaus umfassen die Bleche 2 und 4 Oberseiten 6.1 bzw. 6.2 und
Unterseiten 8.1 und 8.2.
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In
der 2 ist eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels
einer Blechplatine gemäß der vorliegenden Erfindung
dargestellt. In dem abgebildeten Beispiel sind die Bleche 2 und 4 aus 1 an
ihren Verbindungskanten 10.1 und 10.2 zusammengefügt,
vorzugsweise laserverschweißt. Wie der Figur weiterhin
zu entnehmen ist, weist die Blechplatine einen homogenen Übergang
von der Blechdicke des dünneren Blechs 4 auf die
Blechdicke des dickeren Blechs 2 auf. Insbesondere sind
die Bleche 2 und 4 im Bereich der Verbindungskanten 10.1 und 10.2 gemäß dem
vorliegenden Ausführungsbeispiel in ihrer Dicke gleich
stark. Ferner weisen die Verbindungskanten 10.1 und 10.2 einen nichtlinearen
Verlauf an den Oberseiten 6.1 und 6.2 der Bleche 2 und 4 auf.
Dieser Verlauf kann prinzipiell beliebig gestaltet sein und auch
Ecken oder Kanten aufweisen sowie linear verlaufen.
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Das
Verfahren und das eingesetzte Umformwerkzeug zur Durchführung
des Verfahrens zur Herstellung einer Blechplatine gemäß dem
Ausführungsbeispiel der 2 werden
nachfolgend anhand der 3a bis 3c erläutert.
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3a zeigt
eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels
des Umformwerkzeugs gemäß der vorliegenden Erfindung
in einem ersten Zustand. Der erste Zustand kann die Startstellung
des Umformwerkzeugs 12 sein, nachdem das Blech 2 dem
Umformwerkzeug 12 zugeführt ist. Das Umformwerkzeug 12,
insbesondere ein Umformwerkzeug 12, umfasst dabei ein Gesenk 12.1 und Trennmittel 12.2.
Das Gesenk 12.1 weist einen Stempel 14 und eine
Matrize 16 auf, wobei in dem vorliegenden Beispiel durch
den Stempel 14 die vorgebbare Kontur des Blechs 2 erzeugt
werden kann und die Matrize 16 nur als Auflage dient und
eine waagerechte Oberfläche aufweist.
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Die
Trennmittel 12.2 sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel
als Stanzwerkzeug 12.2 ausgebildet und umfassen einen Niederhalter 18 mit Schneidfunktion
und einen Gegenhalter 20. Gemäß anderen
Varianten der Erfindung können die Trennmittel 12.2 grundsätzlich
beliebig, beispielsweise als Laserschneidvorrichtung, gestaltet
sein. Ein Gesenk 12.1 mit einem Stempel 14 und
einer Matrize 16 zusammen mit einem Stanzwerkzeug 12.2 umfassend einen
Niederhalter 18 mit Schneidfunktion und einen Gegenhalter 20 ermöglicht
auf einfache Weise eine effiziente Verarbeitung.
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Ein
nächster Zustand des erfindungsgemäßen
Umformwerkzeugs 12 ist schematisch in 3b dargestellt.
Während das Stanzwerkzeug 12.2 in seinem Zustand
gegenüber dem Zustand aus 3a unverändert
geblieben ist, hat sich der Zustand des Gesenks 12.1 geändert.
Um den Zustand des Gesenks 12.1 gemäß 3b zu
erhalten, wird auf den Stempel 14 eine Kraft in Pfeilrichtung
ausgeübt. Mit anderen Worten wird das Blech 2 gepresst.
Prinzipiell könnte die Kraft auch in entgegengesetzter
Richtung ausgeübt werden. Durch den Pressvorgang wird die Kontur
des Blechs 2 im Bereich der Verbindungskante geformt. Insbesondere
wird das Blech 2 im Bereich der Verbindungskante auf eine
vorgebbare Dicke gepresst, die insbesondere mit der Dicke des mit
diesem Blech 2 zu verbindenden Blechs, übereinstimmt. Darüber
hinaus kann die Kontur im Übergangsbereich von der ursprünglichen
Dicke zur gewünschten Dicke im Bereich der Verbindungskante
beliebig geformt und den speziellen Anforderung der Blechplatine,
insbesondere dessen späteren Verwendungszweck optimal angepasst
werden. Hierzu kann der Stempel 14 eine entsprechende Kontur
aufweisen. Im vorliegenden Beispiel ist der Verlauf der Kontur des
Blechs 2 linear abfallend.
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In 3c ist
eine schematische Darstellung des ersten Ausführungsbeispiels
des Umformwerkzeugs gemäß der vorliegenden Erfindung
in einem dritten Zustand abgebildet. Wie zu erkennen ist, ist der
Zustand des Gesenks 12.1 gegenüber seinem Zustand
gemäß 3b unverändert
geblieben. Mit anderen Worten üben der Stempel 14 bzw.
die Matrize 16 weiterhin eine Kraft auf das Blech 2 aus
und dienen als Niederhalter für das konturgeformte Blech 2.
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Auf
den Niederhalter 18 wird eine Kraft in Pfeilrichtung ausgeübt,
so dass dieser aufgrund seiner Schneidfunktion einen Teil des Blechs 2 abtrennt. Denkbar
wäre auch, das Trennmittel 12.2 in seiner Position
zu belassen und auf das Gesenk 12.1 eine weitere Kraft
(nicht dargestellt) auszuüben, um die Abtrennung eines
Teils des Blechs 2 und zur Erzeugung der Verbindungskante 10.1 einzuleiten.
Durch die Abtrennung des Teilblechs wird die Verbindungskante 10.1 erzeugt,
die insbesondere eine Dicke entsprechend der Verbindungskante des
zu verbindenden Blechs aufweist. Der Verbindungskantenverlauf des
Blechs 2 korrespondiert mit der Form der entsprechenden
Verbindungskante des zu verbindenden Blechs. Im Allgemeinen kann
der Verlauf der Verbindungskante 10.1 beliebig gestaltet
sein. So kann beispielsweise ein linearer Verlauf erzeugt werden, als
auch ein nichtlinearer Verlauf, wie zum Beispiel ein kurvenförmiger
oder eckiger Verlauf.
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In
einem nächsten Arbeitsschritt kann das zuvor geformte Blech 2 mit
einem weiteren Blech verbunden werden. Insbesondere können
die beiden Bleche aufgrund der korrespondierenden Verbindungskanten
auch bei nichtlinearen Verläufen miteinander laserverschweißt
werden.
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Ein
zweites, in den 4a bis 4c dargestelltes
Ausführungsbeispiel des Umformwerkzeugs gemäß der
Erfindung ähnelt dem ersten Ausführungsbeispiel
gemäß den 3a bis 3c.
Wie den 4a bis 4c zu
entnehmen ist, unterscheiden sich die Ausführungsbeispiele
der Umformwerkzeuge darin, dass die Matrize 16.1 im Vergleich
zur Matrize 16 aus den 3a bis 3c eine
vorgebbare Form zur Erzeugung einer gewünschten Kontur an
der Unterseite im Bereich der Verbindungskante des Blechs 2 aufweist.
In dem Press- oder Prägeschritt wird sowohl die Oberseite
als auch die Unterseite des Blechs 2 verformt, so dass
eine vorgebbare Dicke des Blechs 2 im Bereich der Verbindungskante 10.1 erzielt
wird. Da im vorliegenden Beispiel nur eine Querschnittsansicht abgebildet
ist, ist der Verlauf der Verbindungskante, der linear oder nicht
linear ebenso wenig zu erkennen, wie der Konturenverlauf der Oberflächen,
der variabel gestaltet sein kann.
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In
den 5a bis 5c sind
mögliche Konturverläufe des Blechs 2 im
Bereich der Verbindungskante 10.1 dargestellt. Wie der 5a zu
entnehmen ist, verläuft die Kontur der Oberseite 6.1 des
Blechs 2 zur Verbindungskante 10.1 hin linear
abfallend. Bei dem Blech 2 der 5b verlaufen
die Konturen sowohl der Oberseite 6.1 als auch der Unterseite 8.1 linear
abfallend in Richtung der Verbindungskante 10.1. In 5c ist
ein nichtlinearer Konturverlauf der Oberseite 6.1 des Blechs 2,
insbesondere ein kurvenförmiger Verlauf, abgebildet.
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Es
versteht sich, dass gemäß anderen Varianten auch
nur die Kontur der Unterseite als auch die Konturen der Unter- und
Oberseite einen unterschiedlichen Verlauf aufweisen können.
Des Weiteren kann eine Oberflächenseite des Blechs 2 im
Bereich der Verbindungskante 10.1 zumindest einen ersten
und einen zweiten Bereich aufweisen, die unterschiedliche Konturenverläufe
aufweisen. So ist vorstellbar, dass im ersten Bereich ein linearer
Verlauf vorgesehen ist, während im zweiten Bereich ein nicht
linearer Verlauf vorgesehen ist. Auch können Parameter,
wie die Steigung der Kontur, in verschiedenen Bereich einer Oberseite
und/oder Unterseite variieren. Es kann grundsätzlich ein
beliebiger Verlauf der Kontur der Oberseite und der Unterseite sowie
ein beliebiger Verlauf der Verbindungskante hergestellt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102004035887
A1 [0004, 0005]