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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Unterstützung bei der Erstellung einer
medizinischen Diagnose zu einem medizinischen Fall sowie eine Datenbearbeitungsanlage
zur Durchführung
des Verfahrens.
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Bei
der Erstellung einer medizinischen Diagnose (Befund) durch medizinisches
Fachpersonal (Arzt) zu einem vorgegebenen medizinischen Fall greift
das medizinische Fachpersonal auf eine Vielzahl von Informationen
zu. Derartige Informationen sind insbesondere Untersuchungsdaten
des betroffenen Patienten, Röntgenbilder,
etc. Anhand dieser patientenspezifischen Informationen erstellt
der Arzt eine patientenspezifische Diagnose. Die Erstellung der
medizinischen Diagnose ist komplex, da eine geeignete Analyse und
Auswertung der vorliegenden Informationen notwendig ist. Insbesondere
ist ein erhebliches Fachwissen erforderlich. Dieses Fachwissen betrifft
neben dem Wissen um die medizinischen Zusammenhänge, auch die Fähigkeit,
die vorliegenden Informationen richtig zu beurteilen. Insbesondere
ist dies bei mit modernen bildgebenden Verfahren aufgenommenen Bilddaten
der Fall.
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Um
die vorliegenden Patientendaten für die Erstellung einer medizinischen
Diagnose richtig beurteilen zu können,
greift das medizinische Fachpersonal neben den patientenspezifischen
Primärinformationen
idealerweise auch auf Sekundärinformationen
zu wie beispielsweise Veröffentlichungen
in Fachjournalen, Berichte über
Vergleichsfälle,
etc. Allerdings ist es schwierig und zeitaufwändig, aus der Vielzahl der
möglichen
Sekundärinformationen
die relevanten Sekundärinformationen
zu ermitteln.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, dem medizinischen Personal
ein Hilfsmittel an die Hand zu geben, mit dessen Hilfe eine Erstellung
einer medizinischen Diagnose für
einen speziellen Fall vereinfacht ist.
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Die
Aufgabe wird gemäß der Erfindung
gelöst
durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Danach ist
bei zur Unterstützung
bei der Erstellung einer Diagnose zu einem medizinischen Fall vorgesehen,
dass aus elektronischen, fallbezogenen Primärinformationen automatisch
kontextbezogene Kriterien ermittelt werden. Anhand der kontextbezogenen
Kriterien werden anschließend
elektronisch verfügbare
kontextbezogene Sekundärinformationen
automatisch aus einer Sekundärdatenquelle
herausgefiltert. Diese kontextbezogenen Sekundärinformationen werden schließlich in
einem Informationsportal auf einem Anzeigeelement angezeigt.
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Unter
Primärinformationen
werden hierbei alle Informationen verstanden, die nach Art einer
lokalen Wissensbasis zum aktuellen Fall zur Verfügung stehen. Enthaltend in
diesen Primärinformationen sind
die patientenspezifischen, also fallbezogenen Daten für den aktuellen
medizinischen Fall, zu dem eine Diagnose erstellt werden soll. Darüber hinaus sind
auch solche Informationen enthalten, die in der Organisationseinheit,
beispielsweise der Klinik, der Arztpraxis oder einer sonstigen Einheit,
aktuell in Bezug zu dem zu beurteilenden medizinischen Fall zur Verfügung stehen.
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Unter
kontextbezogenen Kriterien werden fallbezogene Kriterien verstanden,
die für
den zu untersuchenden medizinischen Fall charakteristisch sind.
Diese kontextbezogenen Kriterien werden quasi als Suchkriterien
herangezogen, um aus einer zur Verfügung stehenden elektronischen
Sekundärdatenquelle
die kontextbezogenen Sekundärinformationen
herauszufiltern. Kontextbezogene Sekundärinformationen sind demnach
derartige Sekundärinformationen,
die für
die Beurteilung des aktuellen medizinischen Falls relevant sind.
Beispielsweise sind diese kontextbezogenen Sekundärinformationen
solche Informationen, die sich mit dem gleichen Krankheitsbild befassen,
mit der gleichen Untersuchungsart oder den gleichen Untersuchungsgeräten. Sekundärinformationen
sind allgemein derartige Informationen, die keine Primärinformationen
sind, also keine unmittelbar fallbezogenen Informationen, die der
Organisationsstruktur (Klinik, Praxis) zur Verfügung stehen.
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Die
aus der Sekundärdatenquelle
herausgefilterten kontextbezogenen und damit für das medizinische Personal
relevanten Sekundärinformationen werden
auf einem Anzeigeelement in einem so genannten Informationsportal
dargestellt. Ein Informationsportal ist im einfachsten Fall ein
auf dem Anzeigeelement dargestelltes Informations- oder auch Menüfenster.
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Der
besondere Vorteil dieses Verfahrens ist darin zu sehen, dass automatisch
ohne eine manuelle Eingabe des medizinischen Personals kontextbezogene
Sekundärinformationen
ermittelt und dem medizinischen Personal für die Erstellung der Diagnose
(Befundung) an die Hand gegeben werden. Das medizinische Personal
braucht daher nicht selbst derartige Sekundärinformationen ausfindig zu
machen. Vielmehr werden ihm diese direkt und unmittelbar vom System
an die Hand gegeben.
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Die
Primärinformationen,
die die Basis für
die Ermittlung der kontextbezogenen Kriterien und damit die Basis
für die
kontextbezogenen Sekundärinformationen
bilden, enthalten in bevorzugten Ausgestaltungen Daten aus einer
elektronischen Patientenakte, die für den aktuellen Fall maßgebend
ist. In einer derartigen elektronischen Patientenakte sind neben persönlichen
Informationen des Patienten, wie Alter, Geschlecht, Größe, Gewicht,
auch patientenspezifische Untersuchungsergebnisse sowie vorhergehende
Diagnosen etc. enthalten.
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Zudem
enthalten die Primärinformationen darüber hinaus
in bevorzugter Weiterbildung ergänzende
Bildinformationen zu fallbezogenen Diagnosebildern. Derartige ergänzende Bildinformationen
sind beispielsweise Aufnahmeparameter für ein jeweiliges Diagnosebild,
wie beispielsweise Bestrahlungsart, Geräte typ, Art der Bildaufbereitung,
Einstellparameter des insbesondere radiologische Diagnosegeräts etc.
Aus diesen ergänzenden
Bildinformationen können
oftmals bereits relevante Informationen entnommen werden, was dem
medizinischen Personal bei der Aufnahme der Diagnosebilder wichtig
war. Diese Primärinformationen
stellen eine möglichst
breite und damit genaue fallbezogene Wissensbasis dar. Anhand aller
dieser Informationen werden schließlich von dem System automatisch
derartige Kriterien ermittelt, die eine hohe Wahrscheinlichkeit
aufweisen, dass sie für
den aktuellen Fall besonders relevant sind.
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Darüber hinaus
enthalten die Primärinformationen
vorzugsweise auch Daten zum aktuellen Nutzer. Hierdurch besteht
die Möglichkeit,
die Kriterien entsprechend dem für
unterschiedliche Nutzer zu unterstellendem Fachwissen auszuwählen. Ist
der eingeloggte Benutzer ein Facharzt, so werden derartige Kriterien
festgelegt, die auch komplexe Fachinformationen aus den Sekundärinformationen
herausfiltern. Ist dagegen lediglich medizinisches Hilfspersonal eingeloggt,
so werden entsprechende maßgeschneiderte
Kriterien aufgestellt. Die kontextbezogenen Kriterien werden daher
allgemein nutzerspezifisch ermittelt.
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Die
Ermittlung der kontextbezogenen Kriterien erfolgt hierbei vorzugsweise
auf Grundlage von Wahrscheinlichkeitsüberlegungen, also auf der Überlegung,
welche der zur Verfügung
stehenden Primärinformationen
mit welcher Wahrscheinlichkeit für
den aktuellen Fall besonders relevant sind. Insbesondere werden
die kontextbezogenen Kriterien mit Hilfe der so genannten bayesschen
Statistik ausgewählt.
Die Auswahl der kontextbezogenen Kriterien basiert daher zumindest
ansatzweise auf einem probabilistischen Expertensystem und bildet
innerhalb des Systems quasi eine künstliche Intelligenz, die für die Auswahl
der kontextbezogenen Kriterien maßgebend ist. Die Mittel der
bayesschen Statistik werden in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt
und sind allgemein bekannt. So wird beispielsweise bei E-Mail-SPAM-Filtern
bayessche Statistik ein gesetzt, um ein selbstlernendes System zum
Ausfiltern von unerwünschten
E-Mails auszubilden.
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Als
kontextbezogene Kriterien werden insbesondere Suchbegriffe, also
Wörter,
herangezogen, anhand derer in der Sekundärdatenquelle nach den kontextbezogenen
Sekundärinformationen
gesucht wird. Mit den Suchbegriffen wird quasi automatisch eine
Suchanfrage nachgebildet, wie sie beispielsweise bei üblichen
Suchmaschinen von dem jeweiligen Nutzer eingegeben werden kann.
Durch diese Maßnahme
können
die kontextbezogenen Suchbegriffe daher problemlos in entsprechende
Eingabemasken von bestehenden Suchmaschinen eingefügt werden, um
die entsprechenden Sekundärinformationen
ermitteln zu können.
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Die
Ermittlung der kontextbezogenen Suchbegriffe wird hierbei vorzugsweise
von einer von einem Sprachmodul bereitgestellten Routine unterstützt, indem
basierend auf aus den Primärinformationen
zulässige
Begriffe ermittelt werden, anhand derer dann die kontextbezogenen
Suchbegriffe bestimmt werden. Es wird hier insbesondere die Semantik
der zur Verfügung
stehenden Primärinformationen
analysiert und ausgewertet. Das Sprachmodul dient beispielsweise
dazu, häufig
verwendete Abkürzungen
in allgemeingültige
Begriffe zu übersetzen, um
geeignete Suchbegriffe erstellen zu können. Dies ist insbesondere
dann hilfreich, wenn innerhalb der Organisationsstruktur sich bestimmte
Abkürzungen oder
Begriffe herausgebildet haben, die jedoch außerhalb dieser Organisationsstruktur
nicht oder kaum bekannt sind und daher als Suchbegriffe in externen Datenbanken
ungeeignet wären.
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Zweckdienlicherweise
werden die ermittelten kontextbezogenen Sekundärinformationen automatisch
priorisiert. Diese Priorisierung erfolgt hierbei vorzugsweise ebenfalls
mit Hilfe der bayesschen Statistik. Durch diese automatische Priorisierung werden
dem Nutzer die wichtigsten Sekundärinformationen zuvorderst angezeigt.
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Bevorzugt
werden aus den kontextbezogenen Kriterien automatisch Steuerbefehle
generiert, die zum Ausführen
von Hilfsprogrammen zur Ermittlung der Sekundärinformationen dienen. Derartige Hilfsprogramme
sind beispielsweise ausführbare Programme,
wie Internet-Browser, die zum Durchsuchen der Sekundärdatenquelle
erforderlich oder hilfreich sind. Hierbei besteht die Möglichkeit,
bei Verwendung von unterschiedlichen Sekundärdatenquellen, datenquellenspezifische
Steuerbefehle zu erzeugen.
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Gemäß einer
zweckdienlichen Weiterbildung sind die automatisch ermittelten kontextbezogenen Kriterien,
insbesondere Suchbegriffe, durch den Nutzer editierbar. Hierdurch
kann eine Suche manuell verfeinert werden. Zweckdienlicherweise
werden hierbei die automatisch ermittelten Suchbegriffe in einem
entsprechenden Eingabefeld angezeigt, so dass der Nutzer erkennt,
auf welcher Grundlage (kontextbezogene Kriterien) die aktuell angezeigten
kontextbezogenen Sekundärinformationen
ermittelt wurden.
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Um
eine möglichst
umfassende und breite Basis an Sekundärinformationen zu erhalten,
werden bevorzugt unterschiedliche Arten von Sekundärdatenquellen
herangezogen. Diese sind vorzugsweise sowohl zugriffsgeschützte interne
als auch öffentliche Datenquellen.
Unter zugriffsgeschützten
internen Datenquellen werden die der jeweiligen Organisationseinheit
zur Verfügung
stehenden Datenquellen verstanden, die beispielsweise über das
interne Computernetz miteinander verbunden sind. Die entsprechenden
Daten sind beispielsweise auf einem Server oder auch auf einem lokalen
Rechner abgelegt. Ein Zugriff außerhalb der Organisationseinheit auf
diese Daten ist nicht möglich.
Es ist also im Unterschied zu den öffentlichen Datenquellen kein öffentlicher
Zugang vorhanden. Unter öffentlichen
Datenquellen werden demgegenüber
solche Datenquellen verstanden, die für jeden gegebenenfalls nach
einer vorhergehenden Authentifizierung zur Verfügung stehen. Derartige Datenquellen
können
auch von einem Dienstleister ge pflegte und gegen Nutzungsentgelt
zur Verfügung
gestellte Datenbanken mit medizinischen Informationen sein.
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Als
Sekundärdatenquellen
werden in zweckdienlicher Ausgestaltung eine oder mehrere der nachfolgenden
Datenquellen ausgewählt.
- – Eine
Datenquelle, enthaltend Diagnosedaten zu unterschiedlichen medizinischen
Fällen.
Dies ist insbesondere eine interne Datenbank, in der die vorzugsweise
gesamten Informationen der jeweiligen Organisationseinheit (Klinik)
bezüglich
der medizinisch relevanten Daten enthalten sind. Typische derartige
Systeme und Datenbanken sind beispielsweise das so genannte RIS-System
(Radiologie Information System), das so genannte PACS-System (Picture
Archiving and Communication System) oder das so genannte HIS (Hospital
Information System). Anstelle einer internen Datenquelle kann hierbei
auch auf eine externe Datenquelle enthaltend Diagnosedaten zu unterschiedlichen
medizinischen Fällen
vorgesehen sein. Aus dieser Datenquelle werden daher anhand der
kontextbezogenen Kriterien zum aktuellen zu untersuchenden Fall
vergleichbare medizinische Fälle
ermittelt.
- – Eine
insbesondere öffentliche
Datenquelle, enthaltend medizinische Referenzdaten. Diese Referenzdaten
können
sowohl als Textdaten als auch als Bilddaten vorliegen. Unter Referenzdaten
werden hierbei derartige Daten verstanden, die typische Fälle wiedergeben,
wie sie beispielsweise in Lehrbüchern,
Publikationen etc. herangezogen werden, um typische Merkmale, Erscheinungsformen
etc. eines bestimmten Krankheitsbilds zu illustrieren. Insbesondere
sind in dieser Referenz-Datenquelle typische Referenzbilder hinterlegt.
Gerade in der medizinischen Diagnostik mit Hilfe von medizinischen
Diagnosebildern in der Radiologie ist eine derartige Bild-Referenzdatenbank
von besonderem Vorteil, da die Auswertung solcher Radiologie-Bilder
(erstellt beispielsweise mit Hilfe der Computertomographie) teilweise schwer
aus zuwerten sind. Durch Vergleich mit Referenzbildern wird daher
dem medizinischen Personal ein wichtiges Hilfsmit– tel an
die Hand gegeben, um eine korrekte Diagnose erstellen zu können.
- – Eine
internetbasierende Datenquelle, insbesondere das Internet selbst,
welches mit einer Suchmaschine durchsucht wird. Das Internet stellt
einen sehr großen
Pool an sich ständig
verändernden,
insbesondere aktualisierenden Sekundärinformationen dar, so dass
hierüber
immer die aktuellsten Sekundärinformationen,
beispielsweise neue Publikationen, neue Berichte, etc. ermittelt werden
können.
Hierbei stehen sämtliche über das
Internet angebotene Informationsquellen zur Verfügung. Neben dem passiven Abrufen
von bereitgestellten Inhalten besteht auch die Möglichkeit, Informationen aktiv
aus Foren und Diskussionsgruppen abzurufen. Bevorzugt erfolgt mit
Hilfe der automatisch generierten Steuerbefehle ein automatisches
Einloggen in solche Foren oder Diskussionsgruppen. Insgesamt wird
hierdurch automatisch der über
das gesamte Internet bereitgestellte Wissenspool erschlossen.
- – Eine
intranetbasierende Datenquelle, also Daten, die innerhalb der Organisationsstruktur
allgemein zur Verfügung
stehen. In größeren Organisationseinheiten
können
sich innerhalb der Organisationseinheit netzbasierend ebenfalls
Wissensstrukturen ausbilden, die über diese Datenquelle – vergleichbar
zum Internet – erschlossen werden.
- – Eine
lokale, nutzerbezogene Datenquelle, insbesondere beispielsweise
das jeweilige Verzeichnis des aktuell eingeloggten Nutzers. Damit
stehen auch persönliche
Daten des jeweiligen Nutzers zur Verfügung.
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Durch
die unterschiedlichen Arten von Sekundärdatenquellen werden umfassend
Sekundärinformationen
ermittelt.
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Zweckdienlicherweise
sind hierbei durch den Nutzer die Datenquellen auswählbar, die
zur Ermittlung der Sekundärinformationen
durch das System herangezogen werden sollen. Der Nutzer trifft daher eigenständig eine
Auswahl, woher die Sekundärinformationen
kommen sollen.
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Um
eine möglichst
bedienerfreundliche und intuitive Unterstützung des medizinischen Personals zu
ermöglichen,
ist das Informationsportal, innerhalb derer die Anzeige der Sekundärinformationen
erfolgt, in einer Bedienoberfläche
einer übergeordneten
medizinischen Bedien-Software, insbesondere ein Radiologie-System
oder -Portal, integriert. Insoweit ist eine nahtlose und benutzerfreundliche
softwaretechnische Einbindung in ein bestehendes Softwareprogramm
erzielt. Die übergeordnete
medizinische Bediensoftware ist insbesondere eine Software, mit dessen
Hilfe der Arzt die Diagnosen erstellt. Eine derartige Software bietet
daher neben dem Zugriff auf patientenrelevante Daten auch editierbare
Felder, in denen der Arzt seine aktuelle Diagnose einfügen kann,
und die dann automatisch beispielsweise in der jeweiligen Patientenakte
abgespeichert wird. Durch die Einbindung in eine derartige sowieso
vorhandene Bediensoftware wird der Arzt optimal unterstützt, da er
nicht zwischen unterschiedlichen Anwendungsprogrammen springen muss.
Die Informationsunterstützung
durch das Informationsportal geschieht daher eingebunden innerhalb
des Programms, mit dem der Arzt sowieso die Diagnose erstellt.
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Zweckdienlicherweise
wird in einem Ergebnisfenster eine Trefferliste für die kontextbezogenen Sekundärinformationen
dargestellt. Aus dieser Trefferliste ist hierbei ein jeweiliger
Treffer durch den Nutzer auswählbar.
Sobald der jeweilige Treffer ausgewählt ist, werden Details zum
ausgewählten
Treffer in einem vorzugsweise zusätzlichen Detailfenster angezeigt.
Hierdurch ist eine einfache Navigation durch die unterschiedlichen
Treffer ermöglicht
und der Arzt kann sich sehr schnell einen Überblick über die Qualität und den
Inhalt der jeweiligen Sekundärinformationen
verschaffen. Diese Fenster, also das Ergebnisfenster und das Detailfenster,
sind hierbei innerhalb des Informationsportals integriert, so dass
sich eine einheitliche Bedienführung
ergibt. Insbesondere ist die Software menügeführt und weist einen browserbasierten
Aufbau auf, wie er von den Internetbrowsern her bekannt ist.
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Das
Informationsportal ist innerhalb der übergeordneten Bediensoftware
ein spezieller Menüpunkt,
welcher beispielsweise nach Art einer Registerkarte auf der Anzeige
dargestellt wird. Zweckdienlicherweise ist vorgesehen, dass beim
Aufrufen des Informationsportals beispielsweise durch Anklicken der
entsprechenden Registerkarte, automatisch die aktuellen kontextbezogenen
Sekundärinformationen abgerufen
und angezeigt werden. Bei jedem Aufruf werden daher die aktuellsten
Informationen dargestellt. Alternativ oder ergänzend hierzu besteht natürlich die
Möglichkeit,
dass auf vorhergehende kontextbezogene Sekundärinformationen zurückgegriffen und
diese angezeigt werden. Dies bietet sich insbesondere dann an, wenn
sich seit dem letzten Aufruf die Primärinformationen nicht geändert haben.
Das automatische aktuelle kontextbezogene Abrufen hat jedoch dann
besondere Vorteile, wenn sich die Primärinformationen im Vergleich
zu einem letzten Aufruf geändert
haben, um die aktuellsten und relevantesten Sekundärinformationen
darzustellen.
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Die
Aufgabe wird gemäß der Erfindung
weiterhin gelöst
durch eine Datenbearbeitungsanlage mit einem ausführbaren
Programm zur Durchführung des
beschriebenen Verfahrens. Weiterhin wird die Aufgabe gelöst durch
ein Computerprogrammprodukt enthaltend ein ausführbares Programm zur Durchführung des
Verfahrens. Dies ist beispielsweise ein Datenträger mit dem Programm oder auch eine
online übermittelbare
Datei enthaltend das Programm.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen
jeweils in schematischen und vereinfachten Darstellungen:
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1 eine
erste Blockbild-Darstellung zur Erläuterung des Verfahrens,
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2 eine
zweite Blockbild-Darstellung zur weitergehenden Erläuterung
des Verfahrens sowie
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3 eine
vereinfachte Darstellung einer typischen Benutzeroberfläche.
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In
den Figuren sind für
gleich wirkende Funktionselemente die gleichen Bezugszeichen vergeben.
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Das
nachfolgend beispielhaft beschriebene Verfahren stellt eine weitgehend
automatisierte Unterstützung
von medizinischem Personal bei der Erstellung einer medizinischen
Diagnose dar. Zur Durchführung
des Verfahrens ist auf einer Datenbearbeitungsanlage 2 ein
geeignetes ausführbares SoftwareProgramm
installiert, welches die Datenbearbeitungsanlage 2 ertüchtigt,
das Verfahren auszuführen.
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Die
Datenbearbeitungsanlage 2, wie sie in 1 grob
vereinfacht in einer Blockbilddarstellung durch die gestrichelte
Linie illustriert ist, lässt
sich in eine Datenbearbeitungsebene 4 und eine Bedienebene 6 unterteilen.
Innerhalb der Datenbearbeitungsebene 4 finden im Wesentlichen
die Prozesse der Datenaufbereitung, Datenverarbeitung etc. statt.
Die Bedienebene 6 bildet im Wesentlichen die Schnittstelle
zu dem jeweiligen Nutzer 8 und dient zugleich zur Navigation
des Nutzers 8 innerhalb der durch das Programm bereitgestellten
Funktionalitäten.
Die Datenbearbeitung auf der Datenbearbeitungsebene 4 wird
durch einen entsprechenden Mikroprozessor und durch geeignete Speicher
ermöglicht.
Auf der Bedienebene 6 sind hardwaretechnisch im Ausführungsbeispiel
mehrere Bildschirme als Anzeigeelemente 10 vorgesehen.
Neben üblichen,
hier nicht näher
dargestellten Eingabegeräten,
wie Tastatur, Maus, etc. ist im Ausführungsbeispiel ein Lesegerät 12 für biometrische
Daten sowie ein Kartenlesegerät 14 dargestellt.
Beide Lesegeräte 12, 14 dienen
beispielsweise zur Identifizierung des Nutzers 8, um diesem
einen Zutritt (Login) zu dem Programm zu ermöglichen. Die Kommunikation
zwischen der Datenbearbeitungsebene 4 und der Bedienebene 6 erfolgt über eine
erste Schnittstelle 16A. Über eine weitere Schnitt stelle 16B kommuniziert
die Datenbearbeitungsebene 4 mit einem internen Wissenspool 18, über den
Primärinformationen
PI abrufbar sind. Über eine
weitere Schnittstelle 16C kommuniziert die Datenbearbeitungsebene 4 weiterhin
mit Sekundärdatenquellen 20.
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Bei
der Ausführung
des Verfahrens greift die Datenbearbeitungsebene 4 zunächst auf
die Primärinformationen
PI des Wissenspools 18 zu. Aus diesen Primärinformationen
PI werden mit Hilfe eines bayesschen Moduls 22 kontextbezogene
Kriterien K ermittelt. Anhand dieser Kriterien K werden aus den Sekundärdatenquellen 20 automatisch
kontextbezogene Sekundärinformationen
SI ermittelt, die auf der Bedienebene 6 auf einem der Anzeigeelemente 10 dargestellt
werden. Diese Sekundärinformationen
SI geben dem Nutzer 8 ergänzende Informationen zu dem
aktuellen medizinischen Fall, so dass der Nutzer 8, insbesondere
der Arzt, der mit der Erstellung der medizinischen Diagnose beauftragt
ist, auf fall- und damit kontextbezogene Sekundärinformationen zurückgreifen
und die Diagnose in einfacher Weise erstellen kann.
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Von
besonderer Bedeutung bei diesem Verfahren ist die Tatsache, dass
aus den verfügbaren Primärinformationen
PI mit Hilfe der Datenbearbeitungsebene 4 aus den Sekundärdatenquellen 20 automatisch
für den
aktuellen zu diagnostizierenden Fall relevante, kontextbezogene
Sekundärinformationen
SI ermittelt und zur Verfügung
gestellt werden, ohne das eine Interaktion/Eingabe des Nutzers 8 erforderlich
ist. Ein weiterer besonderer Gesichtspunkt ist darin zu sehen, dass
auf der Bedienebene 6 die gesamte, dieses Verfahren repräsentierende
Routine benutzerfreundlich innerhalb eines übergeordneten Bedienprogramms
integriert ist, welches der Nutzer 8 für die Erstellung der Diagnose
heranzieht.
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Um
möglichst
aussagekräftige
und zielgerichtete, fallbezogene Sekundärinformationen SI automatisch
ermitteln zu können,
wird auf der Eingabeseite der Primärinformationen PI eine große Informationsbreite
ausgeschöpft.
In den Wissenspool 18 sind hier alle zu dem jeweiligen
aktuellen medizinischen Fall greifbaren Informationen abrufbar.
Dies ist insbesondere eine elektronische Patientenakte 24,
die alle Daten zu dem jeweiligen Patienten enthält, zu dem aktuell die Diagnose
erstellt werden soll. Weiterhin sind aus den Primärinformationen
PI ergänzende Bildinformationen 26 zu
Diagnosebildern des betreffenden Patienten enthalten. Derartige
ergänzende Bildinformationen 26 sind üblicherweise
in den so genannten DICOM HEADER zu einzelnen digitalen radiologischen
Bildern enthalten. Anhand dieser ergänzenden Bildinformationen 26 lassen
sich erste Informationen entnehmen, was dem behandelnden Arzt bei
der Aufnahme des Diagnosebildes wichtig war. Indizien sind beispielsweise
die vorgenommenen Einstellungen am Diagnosegerät etc. Weiterhin enthalten
die Primärinformationen
PI nutzerspezifische Informationen 28, die angeben, wer
aktuell eingeloggt ist und wer mit dem Programm arbeitet.
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Darüber hinaus
enthalten die Primärinformationen
PI weitergehende Informationen, beispielsweise Informationen darüber, was
aktuell diagnostiziert werden soll, wie die Vorgeschichte der zu
erstellenden Diagnose, welche Diagnosebilder beispielsweise im Vorfeld
bereits aufgenommen wurden, etc. Alle diese Informationen sind entweder
in der elektronischen Patientenakte 24 direkt enthalten
oder bilden quasi systemimmanentes Wissen innerhalb des Wissenspools 18.
Die Primärinformationen
PI stehen daher innerhalb einer Organisationseinheit, wie beispielsweise
einer Klinik, innerhalb eines Computernetzes abrufbar zur Verfügung. Alle
diese Primärinformationen
sind Patienten- und damit fallbezogen zu dem zu diagnostizierenden
aktuellen Fall bzw. sind Informationen zu dem aktuellen diagnostizierenden
Arzt (Nutzer 8).
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All
diese Primärinformationen
PI werden von dem bayesschen Modul 22 ausgewertet und beurteilt.
Hierbei wird unter Zugrundelegung von Wahrscheinlichkeitsüberlegungen
ermittelt, welche der verfügbaren
Informationen am relevantesten für
den aktuellen Fall sind. Anhand dieser als besonders relevant eingeschätzten Informationen
werden dann die entsprechenden Kriterien K ermittelt. Diese Kriterien
K sind insbesondere Suchbegriffe. Diese sind insoweit kontextbezogen,
als sie durch die Ausführung des
bayesschen Moduls 22 eine hohe Wahrscheinlichkeit aufweisen,
dass sie für
den aktuell zu beurteilenden Fall eine hohe Relevanz haben. Das
bayessche Modul 22 wird im Ausführungsbeispiel der 1 von
einem Semantik- oder Sprachmodul 30 unterstützt. Das
Sprachmodul 30 wertet die Primärinformationen PI in sprachlicher
Hinsicht aus. So vergleicht sie die in den Primärinformationen PI enthaltenen
Begriffe mit einem hinterlegten Wörterbuch, versucht anhand von
Regeln automatisch einen sinnhaften Kontext zu ermitteln und gibt
anhand dieser Analyse der in den Primärinformationen enthaltenen Begriffe
unter Beachtung von hinterlegten Regeln einen aufbereiteten Begriff
an das bayessche Modul 22 ab. Beispielsweise werden hierdurch
Abkürzungen
in vollständige
Wörter
umgesetzt. Auch können
anhand hinterlegter Regeln bestimmte Begriffsfolgen ausgeschlossen,
ergänzt
etc. werden, um im möglichst gute
Treffer bei einer Suche in den Sekundärdatenquellen 20 zu
erhalten.
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Wie
insbesondere aus der 2 hervorgeht, lassen sich die
Sekundärdatenquellen 20 in
interne Sekundärdatenquellen 20A und
externe Sekundärdatenquellen 20B unterteilen.
Interne Sekundärdatenquellen 20 sind
derartige Datenquellen, die innerhalb der Organisationseinheit (Klinik,
Praxis) vorliegen, und auf die in der Regel von außen kein
Zugriff möglich
ist. Demgegenüber
sind externe Sekundärdatenquellen 20B derartige
Datenquellen, auf die öffentlich
zugegriffen werden kann. Zu den internen Sekundärdatenquellen 20A zählt beispielsweise
insbesondere das in der Organisationseinheit verwendete medizinische
Informationssystem, welches nachfolgend als PACS-System bezeichnet wird (Patient Archiving
and Communication System). Im Rahmen des PACS-Systems sind sämtliche
Informationen über
die von der Organisationseinheit betreuten Patienten enthalten.
Das PACS-System bietet daher für
die jeweilige Organisationseinheit (Klinik) eine weitgehend universelle
Datenbank, in der eine Vielzahl von Einzelinformationen im Hinblick
auf die einzelnen Patienten hinterlegt sind. Dies be trifft zum einen
patientenspezifische Daten, Diagnosedaten, Diagnosebilder, etc.
Von besonderer Bedeutung ist hierbei, dass hier Daten zu einer Vielzahl
von unterschiedlichen Patienten enthalten sind. Das PACS-System
bildet daher eine interne Datenquelle zu unterschiedlichen medizinischen
Fällen.
Daneben können
auch andere Informationssysteme, wie sie heute üblich sind, als interne Datenquelle
herangezogen werden. Prinzipiell besteht auch die Möglichkeit, Daten
zu verwerten, die innerhalb eines Intranets intern bereitgestellt
werden. Beispielsweise haben sich innerhalb des Intranets einer
größeren Klinik
bestimmte Gruppen zum Austausch von Informationen zusammengeschlossen
und bilden Foren, in denen sie sich über medizinische Problemstellungen
austauschen. Ein weiteres Beispiel für eine interne Datenquelle
bildet ein nutzerbezogene Verzeichnis, auf das jeweils nur der jeweilige
eingeloggte Nutzer 8 Zugriff hat.
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Beispiele
für die
externen Sekundärdatenquellen 20B sind
das Internet NET oder externe Referenz-Datenbanken REF. In der externen
Referenzdatenbank REF werden vorzugsweise Referenzbilder (Gammut)
bereitgestellt, die als Vergleichsbilder zu den aktuellen Diagnosebildern
für die
aktuelle Befundung (Diagnose) herangezogen werden können. Diese
Referenzbilder zeigen üblicherweise
typische Bildaufnahmen für
bestimmte Krankheitsbilder. Daher kann der Arzt anhand eines Vergleiches
mit den Referenzbildern in einfacher Weise feststellen, ob im vorliegenden
Fall das aktuelle Diagnosebild auf ein entsprechendes Krankheitsbild
hinweist.
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Über das
Internet stehen Diskussionsforen, aktuelle Artikel, Benutzergruppen,
etc. zur Verfügung,
so dass auch das darin enthaltene Wissen als Sekundärinformation
SI ausgenutzt wird.
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Insgesamt
lassen sich daher unterschiedliche Datenarten identifizieren, die
dem Nutzer 8 angeboten werden. Dies sind zum einen Referenzdaten 32,
beispielsweise entnommen aus der Referenzdatenbank REF, Vergleichsdaten 34,
beispielsweise entnommen aus dem PACS-System sowie ein gesamtes
Wissenspor tal 36 mit Sekundärinformationen SI, beispielsweise
aus dem Internet NET. Diese unterschiedlichen Datenarten sind beispielhaft
in 1 innerhalb der Bedienebene 6 angeführt.
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Um
die entsprechenden Sekundärinformationen
SI aus den Sekundärdatenquellen 20A, 20B zu erhalten,
werden anhand der kontextbezogenen Kriterien K entsprechende Anfragen
an die Sekundärdatenquellen 20A, 20B gesandt.
Dies geschieht beispielsweise durch die Abgabe von speziellen Suchbegriffen,
anhand derer dann aus den Sekundärdatenquellen 20A, 20B die
kontextbezogenen Sekundärinformationen
SI erhalten werden. Die kontextbezogenen Kriterien K werden hier
vorzugsweise sekundärdatenquellenspezifisch
festgelegt und ermittelt, um somit ein optimales Trefferergebnis
für den jeweiligen
Fall zu erhalten.
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Sofern
in Abhängigkeit
der jeweiligen Sekundärdatenquelle 20A, 20B gefordert,
werden von dem bayesschen Modul 22 direkt auch kontextbezogene Steuerbefehle
generiert, um die entsprechenden Sekundärinformationen SI zu erhalten.
Derartige Steuerbefehle S oder Steuerroutinen starten beispielsweise
bei der internetbasierten Datenbank NET als Hilfsprogramm 38 einen
Internetbrowser mit Suchfunktionalität und geben innerhalb dieses
Browsers den zuvor ermittelten Suchbegriff ein.
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Die
erhaltenen Sekundärinformationen
SI werden innerhalb der Datenbearbeitungsebene 4 aufbereitet
und in geeigneter Weise auf dem Anzeigeelement 10 zur Anzeige
gebracht. Hierbei ist – wie aus 2 zu
entnehmen – eine
Priorisierung der einzelnen Sekundärinformationen SI mit Hilfe
des oder eines weiteren bayesschen Moduls 22 vorgesehen, so
dass die relevantesten Treffer zuvorderst angezeigt werden. Hierbei
ist vorgesehen, dass innerhalb der Sekundärinformationen SI, die aus
jeder Datenquelle 20A, 20B erhalten wurde, eine
datenquellenspezifische Priorisierung erfolgt.
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Die
einzelnen datenquellenspezifischen Sekundärinformationen SI werden für den Nutzer 8 in datenspezifischen
Gruppen angezeigt.
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Das
gesamte Verfahren zur Auswahl relevanter, kontextbezogener Sekundärinformationen
SI zu dem aktuell zu befundenden Fall läuft vollautomatisch ab, ohne
dass eine fallbezogene Eingabe des Nutzers 8 erforderlich
ist. Vielmehr wird dem Nutzer 8 die ausgesuchte Sekundärinformation
SI automatisch angezeigt.
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Gleichwohl
ist es möglich,
dass der Nutzer 8 aktiv durch spezielle Eingaben eingreifen
kann. Zum einen besteht für
ihn die Möglichkeit,
innerhalb eines Suchfeldes 40 (vgl. hierzu insbesondere 3)
einen Suchbegriff einzugeben, um die Suche zu verfeinern. Vorzugsweise
wird in dem Suchfeld 40 der oder die mit Hilfe des bayesschen
Moduls 22 ermittelten Suchbegriffe angezeigt. Weiterhin
ist vorgesehen, dass der Nutzer 8 die jeweiligen Sekundärdatenquellen 20 auswählen kann,
in denen nach relevanten Sekundärinformationen
gesucht werden soll. Mit den Pfeilen in 2 sind diese
Interaktionsmöglichkeiten U
dargestellt.
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Anhand
der 3 wird die Bedienebene 6 und die Bedienung
für den
Nutzer 8 näher
erläutert. Die 3 zeigt
eine typische grafische Bedienoberfläche eines medizinischen Datenbearbeitungsprogramms,
insbesondere im Bereich der Radiologie, welches zur Unterstützung bei
der Erstellung einer Diagnose üblicherweise
herangezogen wird. Die Bedienung erfolgt beispielsweise browserbasiert
mit an sich bekannten Menüleisten 42,
unterschiedlichen Fenstern 44 sowie Registern 46 und
Unterregistern. Im dargestellten Ausführungsbeispiel wird im links dargestellten
Fenster 44 beispielsweise eine Patientenliste "LIST" angezeigt, anhand
derer Daten zu unterschiedlichen Patienten aufgerufen werden können. Zu
dem jeweils ausgewählten
Patient erscheint im Fenster 44 "PATIENT" eine patientenspezifische Information,
wie beispielsweise Name, Geschlecht, Alter, sowie Informationen
beispielsweise über
das aktuelle Krankheitsbild, etc. In einem weiteren Ergebnis 48 sind
in verschiedenen Registern "PRIOR", "FURTHER" Informationen über bereits
erfolgte Untersuchungen etc. ("PRIOR") sowie über zukünftige Maßnahmen
("FURTHER") enthalten, die
aufgerufen werden können.
Die einzelnen Detail-Informationen hierzu können dann in einem Detailfenster 50 angezeigt
werden. Ergänzend
ist üblicherweise
ein hier nicht näher
dargestelltes Eingabefenster vorgesehen, in das der Arzt seine Diagnose
eingibt, die dann sofort im System abgespeichert wird.
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Innerhalb
dieser üblichen
medizinischen Bedien-Software ist nunmehr eine Informationsplattform IP
integriert, über
die das zuvor zu den 1 und 2 beschriebene
Verfahren durch den Nutzer 8 gestartet und ausgeführt werden
kann. Im dargestellten Beispiel der 3 ist bereits
die Registerkarte "IP" aufgerufen, so dass
im Ergebnis 48 die Bedienoberfläche für dieses Informationsportal
IP zu erkennen ist. Innerhalb dieses Informationsportals IP ist das
Suchfeld 40 angeordnet, in das vorzugsweise das oder die
vom bayesschen Modul 22 ermittelten Kriterien K (Suchbegriff)
eingeblendet werden. Dieses Suchfeld 40 ist vom Arzt editierbar.
Unterhalb des Suchfeldes 40 sind mehrere Klick-Boxen vorgesehen, über die
der Nutzer 8 die jeweiligen Sekundärdatenquellen 20A, 20B auswählen kann.
Sobald der Nutzer 8 die Registerkarte IP aufruft, wird
die Routine zur automatischen Erzeugung der kontextbezogenen Kriterien
K sowie die Suche nach den kontextbezogenen Sekundärinformationen
SI gestartet. Dies gilt insbesondere dann, wenn sich die fallbezogenen
Daten geändert
haben oder ein neuer Fall vorliegt. Eine Änderung liegt beispielsweise
dann vor, wenn bei den patientenspezifischen Daten neue Diagnosebilder
vorliegen, die letztendlich Grundlage für die Diagnose bilden sollen.
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Anhand
der ausgewählten
Sekundärdatenquellen 20A, 20B erfolgt
die Suche nach kontextbezogenen Sekundärinformationen SI. Im Ausführungsbeispiel
sind die ausgewählten
Sekundärdatenquellen
die PACS-Datenbank, die Referenzdatenbank REF sowie das Internet
NET. Zu jeder Datenquelle ist ein eigener Bereich vorgesehen, in
dem die einzelnen Treffer in einer Trefferliste aufgeführt sind. Durch
Anklicken der einzelnen Treffer können Detailinformationen zu
den einzelnen Treffern in dem Detailfenster 50 angezeigt
werden. Im Ausführungsbeispiel
ist dies ein Bild aus der Referenzdatenbank REF. Bei den Treffern
zu dem Internet NET wird vorzugsweise durch Anklicken eines entsprechenden Treffereintrags,
welcher vorzugsweise durch einen Link gebildet ist, ein Browserfenster
eines Internetbrowsers gestartet und sofort wird die entsprechende Internetseite
geöffnet.
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Durch
die in 3 dargestellte Bedienoberfläche 41 ist eine intuitive,
nutzerfreundliche Menüführung erreicht,
die vollständig
innerhalb der herkömmlichen
medizinischen Bediensoftware eingebettet ist.