Aufgabe
der vorliegenden Erfindung war, Dispersionen von Polymeren in wäßrigen Systemen bereitzustellen,
denen keine flüchtigen
Biozide zugesetzt werden müssen,
um den Polymer-Dispersionen oder unter deren Verwendung hergestellten
Beschichtungen mikrobizide Eigenschaften zu verleihen. Aufgabe der
Erfindung war weiter, Beschichtungssysteme vorzuschlagen, die zu
nicht gegen Befall von Mikroorganismen anfälligen Beschichtungen führen.
Es
wurde überraschend
gefunden, daß amphiphile,
nicht wasserlösliche
Copolymere mit mindestens einem hydrophoben Polymer-Block und mindestens
einem antimikrobielle Wirkung aufweisenden Polymerbock oder – alternativ
zu dem mindestens einen antimikrobielle Wirkung aufweisenden Polymer-Block – mindestens
einem keine antimikrobielle Wirkung aufweisenden Polymerblock mit
mindestens einer antimikrobiellen Seiten- und/oder Endgruppe als
Emulgatoren in der Emulsionspolymerisation, Miniemulsionspolymerisation
oder Suspensionspolymerisation wasserunlöslicher Polymere, Polymer-Netzwerke
oder Polymer-Komposite verwendet werden können. Überraschend war weiter, daß bei Verwendung
der genannten Emulgatoren Dispersionen wasserunlöslicher Polymere entstehen,
die gegen den Befall von Mikroorganismen beständig sind. Weiter wurde überraschend
gefunden, daß Beschichtungen,
die unter Verwen dung der so erhaltenen Polymer-Dispersionen hergestellt
werden, dauerhaft antimikrobiell ausgerüstet sind und Mikroben bei
Kontakt abtöten,
ohne daß aus
solchen Dispersionen oder von so erhaltenen Beschichtungen Biozide
durch Abdampfen oder Auswaschen freigesetzt werden können.
Die
Erfindung betrifft daher die Verwendung amphiphiler Copolymere mit
mindestens einem hydrophoben Polymer-Block und mindestens einem
antimikrobielle Wirkung aufweisenden Polymer-Block als Emulgatoren
für die
Emulsionspolymerisation, Miniemulsionspolymerisation oder Suspensionspolymerisation
von wasserunlöslichen
Polymeren, Polymer-Netzwerken und Polymer-Kompositen in Wasser oder Wasser enthaltenden
Medien.
Weiter
betrifft die Erfindung die Verwendung amphiphiler Copolymere mit
mindestens einem hydrophoben Polymer-Block und mindestens einem keine
antimikrobielle Wirkung aufweisenden Polymer-Block mit mindestens
einer antimikrobiellen Seiten- und/oder Endgruppe als Emulgatoren
für die Emulsionspolymerisation,
Miniemulsionspolymerisation oder Suspensionspolymerisation von wasserunlöslichen
Polymeren, Polymer-Netzwerken und Polymer-Kompositen in Wasser oder
Wasser enthaltenden Medien.
Bevorzugte
Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Verwendung
sind in den Unteransprüchen
3 bis 8 beansprucht.
Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung einer wäßrigen Dispersion
in Wasser unlöslicher
Polymere, Polymer-Netzwerke oder Polymer-Komposite mit antimikrobiellen Eigenschaften durch
Emulsionspolymerisation, Miniemulsionspolymerisation oder Suspensionspolymerisation
von einem oder mehreren in Wasser unlöslichen Monomer(en) für die genannten,
in Wasser unlöslichen
Polymere, Polymer-Netzwerke oder Polymer-Komposite in Wasser oder
einem Wasser enthaltenden Medium, wobei man als Emulgator(en) mindestens
ein amphiphiles Copolymer mit mindestens einem hydrophoben Poly mer-Block
und mindestens einem antimikrobielle Wirkung aufweisenden Polymer-Block verwendet.
Weiter
betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer wäßrigen Dispersion
in Wasser unlöslicher
Polymere, Polymer-Netzwerke oder Polymer-Komposite mit antimikrobiellen Eigenschaften durch
Emulsionspolymerisation, Miniemulsionspolymerisation oder Suspensionspolymerisation
von einem oder mehreren in Wasser unlöslichen Monomer(en) für die genannten,
in Wasser unlöslichen
Polymere, Polymer-Netzwerke oder Polymer-Komposite in Wasser oder
einem Wasser enthaltenden Medium, wobei man als Emulgator(en) mindestens
ein amphiphiles Copolymer mit mindestens einem hydrophoben Polymer-Block
und mindestens einem keine antimikrobielle Wirkung aufweisenden
Polymer-Block mit mindestens einer antimikrobiellen Seiten- und/oder
Endgruppe verwendet.
Bevorzugte
Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den
Ansprüchen 11
bis 16 beansprucht.
Die
Erfindung betrifft weiter wäßrige Dispersionen
von in Wasser unlöslichen
Polymeren, Polymer-Netzwerken oder Polymer-Kompositen mit antimikrobiellen
Eigenschaften, die erhältlich
sind nach den erfindungsgemäßen, nachfolgend
im Detail beschriebenen Verfahren.
Die
Erfindung betrifft auch die Verwendung wäßriger Dispersionen gemäß der Erfindung
zur Herstellung von Beschichtungen und Materialien mit antimikrobiellen
Eigenschaften.
Bevorzugte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 19 bis 21 beansprucht.
Der
Begriff „Copolymer", wie er in der vorliegenden
Beschreibung und in den Patentansprüchen verwendet wird, definiert
ein aus mehr als einer Art von Monomeren gebildetes Polymer, dessen
wiederkehrende Einheiten aus meist (jedoch nicht zwingend) linear
verknüpften
Molekülen
mehr als eines Typs miteinander polymerisierbarer Monomere bestehen.
Die erfindungsgemäß verwendeten
Copolymere können
statistische Copolymere, Block-Copolymere oder sogenannte „Gradientencopolymere" (also beispielsweise
Block-Copolymer – statistisches Copolymer – Block-Copolymer-Folgen
umfassende Copolymere) umfassen, können jedoch auch Bereiche umfassen,
in denen hydophobe Monomer-Einheiten und antimikrobielle Monomer-Einheiten
unmittelbar miteinander verknüpft
sind.
Der
Begriff „Block-Copolymer", wie er in der vorliegenden
Beschreibung und in den Patentansprüchen verwendet wird, definiert
ein aus mehr als einer Art von Monomeren gebildetes Polymer, dessen
wiederkehrende Einheiten aus meist (jedoch nicht zwingend) linear
verknüpften
Molekül-Blöcken bestehen,
die wiederum untereinander meist (jedoch nicht zwingend) linear
verbunden sind, wobei unter „Molekül-Block" ein Abschnitt des
Polymer-Moleküls verstanden
wird, der mehrere identische konstitutionelle Einheiten umfaßt und mindestens
ein konstitutionelles oder konfiguratives Merkmal besitzt, das in den
unmittelbar angrenzenden Abschnitten (Blöcken) nicht auftritt.
Der
Begriff „antimikrobiell", wie er in der vorliegenden
Beschreibung und in den Patentansprüchen verwendet wird, definiert
eine Eigenschaft (im Rahmen der vorliegenden Erfindung: eines Polymers),
nicht einem Angriff durch Mikroben ausgesetzt werden zu können, weil
diese ihre Wirkung nicht entfalten können. Die Mikroben können dabei
im Rahmen der vorliegenden Erfindung Bakterien, Viren, Pilze (einschließlich Hefen),
Algen sein, ohne die Erfindung auf diese Gruppen oder auf besondere
Spezies oder gar Stämme
dieser Gruppen zu beschränken. Dabei
kann erfindungsgemäß der mikrobielle
Angriff ein die (Co) Polymer-Be-schichtung in irgendeiner ihrer
Eigenschaften verschlechternder Angriff oder lediglich ein Versuch
des jeweiligen Mikrobiums sein, die Beschichtung als Transfer-Medium
beim Übergang
von einem früheren
Wirt (beispielsweise einem Träger
des Bakteriums oder Pilzes) zu einem neuen Wirt (beispielsweise
einem zu infizierenden Lebewesen) zu benutzen. Der Begriff „antimikrobiell" schließt daher
erfindungsgemäß die Begriffe „antibakteriell", „antiviral", „antimykotisch" usw. ein, ist jedoch
nicht auf diese beschränkt.
Unter „nicht
wasserlöslich" wird im Rahmen der
vorliegenden Beschreibung und in den Patentansprüchen verstanden, daß sich das
erfindungsgemäß verwendete
amphiphile Block-Copolymer in Wasser nicht oder nur in geringen,
vorzugsweise in verschwindend geringen Mengen löst. Erfindungsgemäß beträgt die Wasserlöslichkeit
der antimikrobiellen Copolymere weniger als 1 g/l, bevorzugt weniger als
0,1 g/l, noch weiter bevorzugt weniger als 0,05 g/l. Die geringe
Wasserlöslichkeit
der als Emulgator verwendeten amphiphilen Copolymere führt dazu,
daß sie
sich in wäßrigen,
für die
Emulsionspolymerisation, Miniemulsionspolymerisation oder Suspensionspolymerisation
verwendeten Medien nicht lösen,
sondern an der Grenzfläche
zwischen wäßriger Phase und
organischer (hydrophober) Phase anordnen.
Amphiphile
Copolymere mit mindestens einem hydrophoben Polymer-Block und mindestens
einem antimikrobielle Wirkung aufweisenden Polymerblock oder – alternativ
zu letzterem – mindestens
einem keine antimikrobielle Wirkung aufweisenden Polymer-Block mit
mindestens einer antimikrobiellen Seiten- und/oder Endgruppe sind als solche
aus dem Stand der Technik bekannt; verwiesen wird beispielsweise
auf die Druckschrift WO 02/085,542.
Das
erfindungsgemäß verwendete,
nicht wasserlösliche
amphiphile Copolymer umfaßt
mindestens einen hydrophoben Polymer-Block. Es kann ein hydrophober
Polymer-Block oder können
mehrere hydrophobe Polymer-Blöcke
zugegen sein. Im letzteren Fall können diese mehreren Polymer-Blöcke aus
gleichen Monomer-Bausteinen oder aus unterschiedlichen Monomer-Bausteinen
beste hen, oder es können
gleiche und unterschiedliche Monomer-Bausteine zu Blöcken unterschiedlichen
Polymerisationsgrades kombiniert sein. Die Stellung des hydrophoben
Polymer-Blocks/der hydrophoben Polymerblöcke im Molekül des erfindungsgemäß verwendeten,
nicht wasserlöslichen
amphiphilen Coplymers oder – speziell
bevorzugt, jedoch nicht beschränkt – Block-Copolymers
kann beliebig sein, und es ist erfindungsgemäß möglich, endständige oder
seitenständige
hydrophobe Polymer-Blöcke
oder mittelständige
hydrophobe Polymer-Blöcke zu realisieren.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist in dem als Emulgator verwendeten amphiphilen Copolymer
bzw. Block-Copolymer der mindestens eine hydrophobe Polymer-Block
ein aus hydrophoben wiederkehrenden Einheiten gebildeter Oligomer-,
Homopolymer- oder Copolymer-Block.
Unter
dem Begriff „Oligomer-Block" bzw. „Homopolymer-Block" bzw. „Copolymer-Block" wird im Rahmen der
vorliegenden Beschreibung und in den Patentansprüchen ein kettenförmiges (d.
h. im wesentlichen lineares) oder netzförmiges (d. h. im wesentlichen
flächiges)
oder sternförmiges
(d. h. im wesentlichen dreidimensionales) Gebilde aus wenigen („Oligomer") oder vielen wiederkehrenden gleichartigen
(„Homopolymer") oder voneinander verschiedenen
(„Copolymer"), im Grundzustand
miteinander polymerisierbaren und im Oligomer-Block, Homopolymer-Block bzw. Copolymer-Block
miteinander polymerisierten Monomer-Einheiten verstanden, die durch
kovalente Bindungen untereinander zu einem größeren Gebilde mit im Vergleich
zu der/den Monomer-Einheit(en) deutlich höherer Molekularmasse verbunden
sind. Die in dem Polymer oder Copolymer wiederkehrenden Monomer-Einheiten
können
erfindungsgemäß beliebigen
Charakters sein und können
gewählt
sein aus nur Kohlenstoff und Wasserstoff umfassenden Kohlenwasserstoff-Einheiten,
die meist hydrophobe Moleküle
sind, oder neben Kohlenstoff und Wasserstoff auch Heteroatome wie
O, N, S und/oder P (vorzugsweise zumindest O) umfassenden Einheiten,
die zumindest Bereiche mit einer gewissen Hydrophilie neben größeren hydropho ben
Bereichen aufweisen. Die reinen Kohlenwasserstoff-Einheiten können beispielsweise (jedoch
die Erfindung nicht beschränkend)
aus Ethylen-Gruppen, n-Propylen-Gruppen
und/oder i-Propylen-Gruppen, n-Butylen-Gruppen und/oder i-Butylen-Gruppen
und/oder t-Butylen-Gruppen und/oder höheren Homologen, aber auch
Styrol-Gruppen, α-Methylstyrol-Gruppen
und/oder Divinylbenzol-Gruppen
gewählt
sein. Dabei können
die Grundgerüste
aus Homopolymeren einer Monomer-Einheit oder Copolymeren mehrerer
Monomer-Einheiten bestehen, wobei letztere regelmäßige, statistische
oder Block-Copolymere sein können.
Heteroatome enthaltende Einheiten sind meist hydrophiler; sie weisen zumindest
Bereiche mit gewisser Hydrophilie auf. Exemplarische (nicht jedoch
beschränkende)
Beispiele von Monomeren dieses Typs sind Ethylenoxid, Propylenoxid,
Vinylchlorid, Acrylchlorid, Methacrylchlorid, Acrylsäure, Methacrylsäure, C1- bis C6-Alkylacrylat
(wie beispielsweise Methylacrylat oder Ethylacrylat oder Propylacrylat
oder n-Butylacrylat oder 2-Ethylhexylacrylat), C1-
bis C6-Alkylmethacrylat
(wie beispielsweise Methylmethacrylat oder Ethylmethacrylat oder
Propylmethacrylat oder n-Butylmethacrylat oder 2-Ethylhexylmethacrylat),
Acrylamid, Methacrylamid, Acrylnitril, Methacrylnitril, Heptyloxazolin,
Nonyloxazolin und Phenyloxazolin. Aus solchen Monomer-Einheiten
bestehende Oligomere, Homopolymere oder Copolymere weisen zumindest bereichsweise
eine gewisse Hydrophilie auf. Copolymere dieses Typs können ebenfalls
regelmäßige, statistische
oder Block-Copolymere sein. Selbstverständlich ist es auch möglich, Kohlenwasserstoffe und
Heteroatome enthaltende Monomer-Einheiten miteinander zu Copolymer-Grundgerüsten zu
verknüpfen,
wobei auch solche Copolymere regelmäßige, statistische oder Block-Copolymere
sein können. Insbesondere
können
Block-Copolymere des letztgenannten Typs stark hydrophobe (vorwiegend
Kohlenwasserstoff-Einheiten aufweisende) Bereiche des Grundgerüsts neben
hydrophileren Bereichen des Grundgerüsts umfassen.
Bevorzugt
werden als Emulgatoren erfindungsgemäß solche amphiphilen Copolymere
verwendet, die einen aus hydrophoben wiederkehrenden Einheiten gebildeten
Oligomer-, Homopolymer- oder Copolymer-Block mit einem Polyme risationsgrad
im Bereich von 5 bis 10.000 aufweisen. Bei Verwendung solcher Emulgatoren
kann nicht nur eine gute emulgierende Wirkung für den (Co-) Polymerisationsschritt
bei der Herstellung der Dispersion erreicht werden, sondern es findet
auch ein angestrebter Transfer der die antimikrobielle Wirkung begründenden
Gruppen auf das Ziel-Polymer statt.
Aufgrund
der guten Ergebnisse der antimikrobiellen Wirkung weiter bevorzugt
umfaßt
das als Emulgator verwendete amphiphile Copolymer-Molekül bzw. Block-Copolymer-Molekül einen
aus hydrophoben wiederkehrenden Einheiten gebildeten Oligomer-,
Homopolymer- oder Copolymer-Block, wobei die hydrophoben wiederkehrenden
Einheiten gewählt
sind aus der Gruppe einer oder mehrerer der Einheiten Ethylen, Propylen,
Propylenoxid, Vinylchlorid, Vinylacetat, Vinylversatat, Styrol,
Methylacrylat, Methylmethacrylat, Ethylacrylat, Ethylmethacrylat, n-Butylacrylat,
n-Butylmethacrylat, 2-Ethylhexylacrylat, 2-Ethylhexylmethacrylat, Acrylnitril,
Heptyloxazolin, Nonyloxazolin und Phenyloxazolin. Es kann eine der
genannten Einheiten oder es können
mehrere der genannten Einheiten als hydrophobe wiederkehrende Einheiten
gewählt
werden.
Die
Tatsache, daß die
erfindungsgemäß als Emulgator
verwendeten nichtwasserlöslichen
amphiphilen Copolymere zu einer antimikrobiellen Wirkung bei den
Ziel-Polymeren, -Polymer-Netzwerken oder -Polymer-Kompositen führen, ist
eng mit dem Vorhandensein des mindestens einen antimikrobielle Wirkung
aufweisenden Polymer-Blocks oder des keine antimikrobielle Wirkung
aufweisenden Polymer-Blocks mit einer oder mehreren antimikrobiellen Seiten- und/oder Endgruppen
verbunden. Im Rahmen der Emulsionspolymerisation, Miniemulsionspolymerisation
oder Suspensionspolymerisation in Gegenwart eines oder mehrerer
Emulgatoren in Form der erfindungsgemäß verwendeten amphiphilen Copolymere
werden antimikrobielle Wirkung der Ziel-Polymere, -Polymer-Netzwerke
oder -Polymer-Komposite bewirkende Gruppen auf die Ziel-Polymere
aufgepfropft und dort kovalent gebunden.
Unter „aufgepfropft" wird im Rahmen der
vorliegenden Beschreibung und der Patentansprüche verstanden, daß die eine
oder die mehreren antimibrobiell wirksamen Gruppen im Wege einer
Pfropf-Copolymerisation auf das Polymer oder Copolymer aufgepfropft
ist/sind, wobei im wesentlichen solche Gruppen des Polymers/Copolymers
und/oder der antimikrobiell wirksamen Gruppe für die Ausbildung kovalenter
Bindungen zwischen Polymer/Copolymer und antimikrobiell wirksamer
bzw. wirksamen Gruppe(n) verwendet werden, die sich im Wege einer Pfropf-Copolymerisation
verknüpfen
lassen. Ohne hierauf beschränkt
zu sein, wird angenommen, daß dies
im wesentlichen Gruppen mit Mehrfachbindungen zwischen zwei benachbarten
Atomen, insbesondere C=C-Doppelbindungen
und/oder C≡C-Dreifachbindungen
in den miteinander zu verknüpfenden
Molekülen
des Polymers bzw. Copolymers einerseits und in den antimikrobiell
wirksamen, aufzupfropfenden Molekülen andererseits sind.
Erfindungsgemäß entspricht
es einer bevorzugten Ausführungsform,
daß in
dem als Emulgator verwendeten amphiphilen Copolymer der mindestens
eine antimikrobielle Wirkung aufweisende Polymer-Block des amphiphilen
Copolymers ein hydrophiler Polymer-Block ist. Es kann in dem Copolymer bzw.
vorzugsweise Block-Copolymer ein einziger antimikrobielle Wirkung
aufweisender Polymer-Block zugegen sein, oder es können mehrere
antimikrobielle Wirkung aufweisende Polymer-Blöcke zugegen sein. Im letztgenannten
Fall können
die mehreren Blöcke
gleiche, hinsichtlich ihrer antimikrobiellen Wirkung verschiedene,
aber sonst gleiche oder in jeder Hinsicht (insbesondere in ihrer
antimikrobiellen Wirkung) verschiedene Polymer-Blöcke sein.
Mit verschiedenen Polymer-Blöcken
können
beispielsweise unterschiedliche antimikrobielle Wirksamkeiten realisiert
werden, beispielsweise antimikrobielle Wirksamkeiten unterschiedlicher
Intensität
und/oder gegen unterschiedliche Mikroorganismen (z. B. unterschiedliche
Bakterien und/oder unterschiedliche Viren und/oder unterschiedliche
Pilze bzw. Hefen und/oder unterschiedliche Algen) gerichtete Wirksamkeiten.
Die
Stellung des antimikrobielle Wirkung aufweisenden Polymer-Blocks/der
antimikrobielle Wirkung aufweisenden Polymerblöcke im Molekül des erfindungsgemäß verwendeten,
nicht wasserlöslichen
amphiphilen Coplymers bzw. Block-Copolymers
kann beliebig sein, und es ist erfindungsgemäß möglich, endständige oder
seitenständige
antimikrobielle Wirkung aufweisende Polymer-Blöcke oder mittelständige antimikrobielle
Wirkung aufweisende Polymer-Blöcke
zu realisieren.
Noch
weiter bevorzugt ist in dem als Emulgator verwendeten amphiphilen
Copolymer der mindestens eine antimikrobielle Wirkung aufweisende
Polymer-Block ein
hydrophiler antimikrobieller Oligomer-, Homopolymer- oder Copolymer-Block.
Mit besonderem Vorteil liegt in dem vorhandenen hydrophilen Oligomer-,
Homopolymer- oder Copolymer-Block der Polymerisationsgrad im Bereich
von 5 bis 10.000.
Ganz
besonders bevorzugt ist in dem als Emulgator verwendeten amphiphilen
Copolymer oder Block-Copolymer der mindestens eine antimikrobielle
Polymer-Block ein
hydrophiler Oligomer-, Homopolymer- oder Copolymer-Block, dessen
Polymer gewählt
ist aus der Gruppe eines oder mehrerer der Polymere Poly-N-(C1-
bis -C22-)Alkyl-4-vinylpyridine, Poly-N-(C8- bis -C22-)Alkylethylenimine
und Polyhexylbiguanidine. Es kann ein oder es können mehrere (auch mehrere
gleiche, nur hinsichtlich ihrer Molekularmasse verschiedene) der
genannten Polymere verwendet werden.
Im
Rahmen der erfindungsgemäßen Verwendung
nicht wasserlöslicher
amphiphiler Copolymere ist es darüber hinaus bevorzugt, daß der mindestens
eine keine antimikrobielle Wirkung aufweisende Polymer-Block mit
mindestens einer antimikrobiellen Seiten- und/oder Endgruppe ein
hydrophiler Oligomer-, Homopolymer- oder Copolymer-Block mit einer
oder mehreren antimikrobiellen Seiten- und/oder Endgruppen ist.
Es kann ein oder es können
mehrere keine antimikrobielle Wirkung aufweisende(r) Polymer-Block/Polymer-Blöcke in den Emulgatoren
verwendet werden. In gleicher Weise ist es erfindungsgemäß möglich, daß der mindestens eine
keine antimikrobielle Wirkung aufweisende Polymer-Block eine oder
mehrere antimikrobielle Seitengruppen oder eine oder mehrere antimikrobielle Endgruppen
oder eine oder mehrere antimikrobielle Seitengruppen neben einer
oder mehreren antimikrobiellen Endgruppen aufweist. Darüber hinaus
wird zur Definition der Oligomere, Homopolymere und Copolymere auf
die obigen Definitionen verwiesen.
Einer
besonders bevorzugten erfindungsgemäßen Verwendung entsprechen
amphiphile Copolymere oder Block-Copolymere als Emulgatoren, in denen
der keine antimikrobielle Wirkung aufweisende Polymer-Block ein
hydrophiler Oligomer-, Homopolymer- oder Copolymer-Block mit einem
Polymerisationsgrad im Bereich von 30 bis 10.000 mit einer oder
mehreren antimikrobiellen Seiten- und/oder Endgruppen
ist.
Mit
besonderem Vorteil ist bei der erfindungsgemäßen Verwendung der amphiphilen
Copolymere bzw. Block-Copolymere als Emulgatoren der nicht antimikrobielle
Polymer-Block mit mindestens einer antimikrobiellen Seiten- und/oder
Endgruppe ein hydrophiler Oligomer-, Homopolymer- oder Copolymer-Block,
dessen Polymer(e) gewählt
ist/sind aus der Gruppe eines oder mehrerer der Polymere Polyethylenglykol,
Polyvinylalkohol, Polymethyloxazolin, Polyethyloxazolin und Polypropyloxazolin,
mit einer oder mehreren Seiten- und/oder Endgruppen, die gewählt sind
aus einer oder mehreren der Gruppen Antibiotika, quartäre Ammoniumsalze,
quartäre Phosphoniumsalze,
tertiäre
Sulfoniumsalze, Guanidine und Biguanidine. Die für die Seiten- und/oder Endgruppen
infrage kommenden Verbindungen der vorgenannten Gruppen können beliebig
und insbesondere auf bestimmte antimikrobielle Wirksamkeit hin ausgewählt werden,
ohne daß dies
erfindungsgemäß Beschränkungen
unterliegt. In allen Fällen
werden die genannten, die antimikrobielle Wirksamkeit ergebenden
Seiten- und/oder
Endgruppen über
kovalente Bindungen an den hydrophilen Oligomer-, Homopolymer- oder
Copolymer-Block gebunden und statten diesen damit dau erhaft und
gegen Abdiffundieren oder Ablösen
(beispielsweise Abhydrolysieren) beständig mit der antimikrobiell
wirksamen Gruppe aus. Erfindungsgemäß bevorzugt ist bei den als
antimikrobielle Seiten- und/oder Endgruppe(n) verwendeten quartären Ammoniumsalzen,
quartären Phosphoniumsalzen
und/oder tertiären
Sulfoniumsalzen mindestens einer der organischen Substituenten ein
C>4-Alkylrest,
also ein Alkylrest mit mehr als 4 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise
ein Alkylrest mit mehr als 8 Kohlenstoffatomen, beispielsweise ein
Alkylrest mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen.
Die
erfindungsgemäße Verwendung
der amphiphilen Copolymere als Emulgatoren bei der Emulsionspolymerisation,
Miniemulsionspolymerisation oder Suspensionspolymerisation erfolgt
in Wasser oder Wasser enthaltenden Medien, noch mehr bevorzugt in
Wasser oder überwiegend,
zum Beispiel mehr als 50 Vol.-% oder weiter bevorzugt mehr als 70 Vol.-%,
Wasser enthaltenden Medien. Die Restmengen an Medium können – ohne Beschränkung und dem
Fachmann im Gebiet der Emulsions- und Suspensionspolymerisation
wohlbekannt und leicht auswählbar – beliebige
Flüssigkeiten
sein und sind besonders bevorzugt mit Wasser kompatible organische
Lösungsmittel.
Dabei entspricht es einer besonderen Ausführungsform der Erfindung, neben
einem oder mehreren der erfrindungsgemäßen Emulgatoren einen oder
mehrere, an sich bekannte und in der Emulsionspolymerisation, Miniemulsionspolymerisation
oder Suspensionspolymerisation üblicherweise verwendete
(auch nicht antimikrobiell oder in sonst irgendeiner Weise keine
Bioaktivität
aufweisende) Emulgatoren als Co-Emulgatoren
zu verwenden. Diese können
entweder die emulgierende Wirkung des/der erfindungsgemäß verwendeten
Emulgators/Emulgatoren verstärken
oder modifizieren. Die Konzentration des/der Co-Emulgators/Co-Emulgatoren
ist nicht beschränkt
und kann von einem Fachmann im Gebiet der Emulsionspolymerisation
oder Suspensionspolymerisation leicht und ohne großen Aufwand
experimentell ermittelt oder nach seiner Erfahrung eingestellt werden.
Entsprechend
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Verwendung
werden die amphiphilen Copolymere – gegebenenfalls zusammen mit
den vorgenannten Co-Emulgatoren – in einer Menge von mindestens
2 ppm verwendet. Bevorzugte Mengen liegen bei mindestens 10 ppm,
mit weiterem Vorteil im Bereich von 20 bis 50.000 ppm und noch weiter
bevorzugt im Bereich von 50 bis 1.000 ppm Emulgator (im Sinne des
erfindungsgemäß verwendeten
amphiphilen Copolymers). Die vorstehenden Angaben sind bezogen auf die
Masse der eingesetzten, in Wasser unlöslichen Monomere, die zur Herstellung
der Polymere, Polymer-Netzwerke oder Polymer-Komposite verwendet werden.
Wird/werden
entsprechend einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verwendung
ein oder mehrere, vorstehend als „Co-Emulgatoren" bezeichnete (gegebenenfalls auch nicht
bioaktive) Verbindung(en) in einem solchen System verwendet, kann
eine ausgezeichnete Emulgierung für den späteren Polymerisationsvorgang
allein aufgrund der emulgierenden Wirkung der Co-Emulgatoren erfolgen,
oder es kann gegebenenfalls auch auf einen zusätzlichen Co-Emulgator vollständig verzichtet
werden, beispielsweise in der Tensid-freien Miniemulsionspolymerisation.
Mit anderen Worten: Auf eine emulgierende Wirkung der ansonsten
erfindungsgemäß als Emulgatoren
verwendeten Copolymere bzw. Block-Copolymere kann vollständig verzichtet
und dadurch deren Konzentration stark erniedrigt werden. In diesem
Fall kann gegebenenfalls die Konzentration der Copolymere sogar
auf einen Wert unter dem vorstehend genannten Mindestwert von 2
ppm Copolymer gesenkt werden, kann jedoch auch höher liegen, beispielsweise
im vorgenannten Bereich.
Ein
Teil der Erkenntnis, auf dem die vorliegende Erfindung beruht, besteht
darin, daß amphiphile
Copolymere bzw. Block-Copolymere mit mindestens einem hydrophoben
Molekül-Block
und mindestens einem hydrophilen Molekülblock, der entweder ein antimikrobiell
wirksames Oligomer oder Polymer ist oder ein nicht antimikrobiell
wirksames Oligomer oder Polymer mit einer oder mehreren antimikrobiell wirksamen
Seiten- und/oder Endgruppen ist, bei Einstellung eines bestimmten,
leicht experimentell für den
Fachmann ermittelbaren Molverhältnisses
von hydrophobem Block bzw. hydrophoben Blöcken zu hydrophilem Block bzw.
hydrophilen Blöcken
nicht mehr in Wasser löslich
ist. Wenn man solche (per definitionem auf Grund der Gegenwart des
antimikrobiell wirksamen Oligomers und/oder Polymers oder des antimikrobiell
nicht wirksamen Oligomers und/oder Polymers mit einer oder mehreren
antimikrobiell wirksamen Seiten- und/oder Endgruppen antimikrobiell
wirksamen) amphiphilen Moleküle
als Emulgatoren verwendet, beispielsweise in einer Emulsion eines
oder mehrerer hydrophober (d. h. in der wäßrigen Emulsion nicht löslicher)
Monomere in einem wäßrigen Lösungsmittel-System
oder in Wasser, lösen
sie sich in der wäßrigen Phase
nicht, sondern ordnen sich an der Grenzfläche der wäßrigen mit der hydrophoben
(Monomer-) Phase an, und zwar mit der hydrophileren Seite bzw. dem
hydrophileren Ende des amphiphilen Moleküls zur wäßrigen Phase ausgerichtet und
mit der hydrophoberen Seite bzw. dem hydrophoberen Ende des amphiphilen
Moleküls
zur hydrophoben Monomer-Phase ausgerichtet. So stabilisieren sie
die Emulsion. Bei nachfolgender Einstellung von geeigneten Polymerisationsbedingungen
im System (beispielsweise Zugabe eines Initiators, Erwärmen, Belichten,
sonstige Polymerisationsaktivierung, ohne daß diese erfindungsgemäß eine Beschränkung darstellen)
bilden sich aus dem (hydrophoben) Monomer Polymermoleküle, auf
die das antimikrobiell wirksame Oligomer und/oder Polymer oder das
nicht antimikrobiell wirksame Oligomer und/oder Polymer mit einer
oder mehreren antimikrobiell wirksamen Seiten- und/oder Endgruppen aufgepfropft ist.
Im Ergebnis ist so der die antimikrobielle Wirksamkeit vermittelnde
Molekülteil
kovalent mit dem Polymer-Grundgerüst oder Copolymer-Grundgerüst verbunden.
Es kann weder durch Ausdampfen noch durch Auswaschen niedermolekulare
antimikrobiell wirksame Substanz aus der hergestellten Dispersion
oder aus dem emulsionspolymerisierten Produkt freigesetzt werden.
Das
erfindungsgemäße Verfahren
betrifft die Herstellung einer wäßrigen Dispersion
in Wasser unlöslicher
Polymere, Polymer-Netzwerke oder Polymer-Komposite mit antimikrobiellen Eigenschaften durch
Emulsionspolymerisation, Miniemulsionspolymerisation oder Suspensionspolymerisation
eines oder mehrerer in Wasser unlöslicher Monomere(s) für die genannten,
in Wasser unlöslichen
Polymere, Polymer-Netzwerke oder Polymer-Komposite in Wasser oder
einem Wasser enthaltenden Medium. Derartige Verfahren sind als solche
aus dem Stand der Technik bekannt, beispielsweise aus der Druckschrift
WO 02/085/542, deren Offenbarung durch die Inbezugnahme in die Offenbarung
der vorliegenden Anmeldung übernommen
wird. Die im Stand der Technik und insbesondere in der vorgenannten Druckschrift
genannten Polymere, Polymer-Netzwerke
und Polymer-Komposite können
auch im Rahmen des vorliegenden Verfahrens hergestellt werden, wenn
man für
die Emulsionspolymerisation, Miniemulsionspolymerisation oder Suspensionspolymerisation
als Emulgatoren die Copolymere gemäß der Erfindung verwendet.
In
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wählt man
also als Emulgator(en) mindestens ein Copolymer oder – bevorzugt,
nicht jedoch beschränkend – Block-Copolymer mit mindestens
einem hydrophoben Polymer-Block und mindestens einem antimikrobielle
Wirkung aufweisenden Polymer-Block. Erfindungsgemäß wählt man
für das
Verfahren ein Copolymer oder Block-Copolymer aus, oder man kann zwei
oder mehr verschiedene Copolymere oder Block-Copolymere oder auch
ein oder mehrere Copolymer(e) neben einem oder mehreren Block-Copolymer(en) verwenden.
Dies ist nicht nur für
die Emulgierung bei der Emulsions-, Miniemulsions- oder Suspensionspolymerisation
vorteilhaft, da ein gutes Emulgieren in dem wäßrigen oder wasserhaltigen Medium
erreicht wird, sondern kann auch für die Übertragung der für die antimikrobielle
Wirkung des hergestellten Polymers verantwortliche(n) Gruppe(n) bzw.
für die
gezielte Einstellung einer antimikrobiellen Wirkung gegen bestimmte
Mikroorganismen wünschenswert
sein.
Alternativ
wählt man
in dem erfindungsgemäßen Verfahren
als Emulgator(en) mindestens ein amphiphiles Copolymer oder Block-Copolymer
mit mindestens einem hydrophoben Polymer-Block und mindestens einem
keine antimikrobielle Wirkung aufweisenden Polymer-Block mit mindestens
einer antimikrobiellen Seiten- und/oder Endgruppe. Erfindungsgemäß wählt man
für das
Verfahren ein Copolymer oder Block-Copolymer aus, oder man kann zwei
oder mehr verschiedene Copolymere oder Block-Copolymere oder ein
oder mehrere Copolymere neben einem oder mehreren Block-Copolymeren verwenden.
Dies ist nicht nur für
die Emulgierung bei der Emulsions-, Miniemulsions- oder Suspensionspolymerisation
vorteilhaft, da ein gutes Emulgieren in dem wäßrigen oder wasserhaltigen
Medium erreicht wird, sondern kann auch für die Übertragung der für die antimikrobielle
Wirkung des hergestellten Polymers verantwortliche(n) Gruppe(n)
bzw. für
die gezielte Einstellung einer antimikrobiellen Wirkung gegen bestimmte
Mikroorganismen wünschenswert sein.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist in dem als Emulgator verwendeten amphiphilen Copolymer
der mindestens eine hydrophobe Polymer-Block ein aus hydrophoben
wiederkehrenden Einheiten gebildeter Oligomer-, Homopolymer- oder
Copolymer-Block.
Die
Begriffe „Oligomer", „Homopolymer" und „Copolymer" wurden oben definiert,
und es wird auch für
das erfindungsgemäße Verfahren
auf diese Definition Bezug genommen.
Die
in dem Polymer oder Copolymer wiederkehrenden Monomer-Einheiten
können
erfindungsgemäß beliebigen
Charakters sein und können
gewählt
sein aus nur Kohlenstoff und Wasserstoff umfassenden Kohlenwasserstoff-Einheiten, die meist hydrophobe
Moleküle
sind, oder neben Kohlenstoff und Wasserstoff auch Heteroatome wie
O, N, S und/oder P (vorzugsweise zumindest O) umfassenden Einheiten,
die zumindest Bereiche mit einer gewissen Hydrophilie neben größeren hydrophoben Bereichen
aufweisen. Die reinen Kohlenwasserstoff-Einheiten können beispielsweise
(jedoch die Erfindung nicht beschränkend) aus Ethylen-Gruppen, n-Propylen-Gruppen
und/oder i-Propylen-Gruppen, n-Butylen-Gruppen
und/oder i-Butylen-Gruppen und/oder t-Butylen-Gruppen und/oder höheren Homologen, aber auch
Styrol-Gruppen, α-Methylstyrol-Gruppen
und/oder Divinylbenzol-Gruppen gewählt sein. Dabei können die
Grundgerüste
aus Homopolymeren einer Monomer-Einheit oder Copolymeren mehrerer
Monomer-Einheiten bestehen, wobei letztere regelmäßige, statistische
oder Block-Copolymere sein können.
Heteroatome enthaltende Einheiten sind meist hydrophiler; sie weisen
zumindest Bereiche mit gewisser Hydrophilie auf. Exemplarische (nicht
jedoch beschränkende)
Beispiele von Monomeren dieses Typs sind Ethylenoxid, Propylenoxid,
Vinylchlorid, Acrylchlorid, Methacrylchlorid, Acrylsäure, Methacrylsäure, C1- bis C6-Alkylacrylat (wie
beispielsweise Methylacrylat oder Ethylacrylat oder Propylacrylat
oder n-Butylacrylat oder 2-Ethylhexylacrylat), C1-
bis C6-Alkylmethacrylat (wie beispielsweise
Methylmethacrylat oder Ethylmethacrylat oder Propylmethacrylat oder
n-Butylmethacrylat oder 2-Ethylhexylmethacrylat), Acrylamid, Methacrylamid, Acrylnitril,
Methacrylnitril, Heptyloxazolin, Nonyloxazolin und Phenyloxazolin.
Aus solchen Monomer-Einheiten bestehende Oligomere, Homopolymere
oder Copolymere weisen zumindest bereichsweise eine gewisse Hydrophilie
auf. Copolymere dieses Typs können
ebenfalls regelmäßige, statistische
oder Block-Copolymere sein. Selbstverständlich ist es auch möglich, Kohlenwasserstoffe
und Heteroatome enthaltende Monomer-Einheiten miteinander zu Copolymer-Grundgerüsten zu
verknüpfen,
wobei auch solche Copolymere regelmäßige, statistische oder Block-Copolymere
sein können.
Insbesondere können
Block-Copolymere des letztgenannten Typs stark hydrophobe (vorwiegend
Kohlenwasserstoff-Einheiten aufweisende) Bereiche des Grundgerüsts neben
hydrophileren Bereichen des Grundgerüsts umfassen.
Bevorzugt
werden im erfindungsgemäßen Verfahren
als Emulgatoren solche amphiphilen Copolymere oder Block-Copolymere
verwendet, die einen aus hydrophoben wiederkehrenden Einheiten gebildeten
Oligomer-, Homopolymer- oder
Copolymer-Block mit einem Polymerisationsgrad im Bereich von 5 bis
10.000 aufweisen. Bei Verwendung solcher Emulgatoren kann nicht
nur eine gute emulgierende Wirkung für den (Co-) Polymerisationsschritt
bei der Herstellung der Dispersion erreicht werden, sondern es findet
auch ein angestrebter Transfer der die antimikrobielle Wirkung begründenden
Gruppen auf das Ziel-Polymer statt.
Aufgrund
der guten Ergebnisse der antimikrobiellen Wirkung weiter bevorzugt
wird als Emulgator ein amphiphiles Copolymer-Molekül verwendet, das
einen aus hydrophoben wiederkehrenden Einheiten gebildeten Oligomer-,
Homopolymer- oder Copolymer-Block umfaßt, wobei die hydrophoben wiederkehrenden
Einheiten gewählt
sind aus der Gruppe einer oder mehrerer der Einheiten Ethylen, Propylen,
Propylenoxid, Vinylchlorid, Vinylacetat, Vinylversatat, Styrol,
Methylacrylat, Methylmethacrylat, Ethylacrylat, Ethylmethacrylat,
n-Butylacrylat, n-Butylmethacrylat, 2-Ethylhexylacrylat, 2-Ethylhexylmethacrylat,
Acrylnitril, Heptyloxazolin, Nonyloxazolin und Phenyloxazolin. Es
kann eine der genannten Einheiten oder es können mehrere der genannten Einheiten
als hydrophobe wiederkehrende Einheiten gewählt werden.
Daß die erfindungsgemäß als Emulgator
verwendeten nicht-wasserlöslichen
amphiphilen Copolymere bzw. Block-Copolymere zu einer antimikrobiellen
Wirkung bei den Ziel-Polymeren, -Polymer-Netzwerken oder -Polymer-Kompositen
führen, geht
auf das Vorhandensein des mindestens einen antimikrobielle Wirkung
aufweisenden Polymer-Blocks oder des keine antimikrobielle Wirkung aufweisenden
Polymer-Blocks mit einer oder mehreren antimikrobiellen Seiten- und/oder Endgruppen zurück. Im Rahmen
der Emulsionspolymerisation, Miniemulsionspolymerisation oder Suspensionspolymerisation
in Gegenwart eines oder mehrerer Emulgatoren in Form der erfindungsgemäß verwendeten amphiphilen
Copolymere werden antimikrobielle Wirkung der Ziel-Polymere, -Polymer-Netzwerke
oder -Polymer-Komposite bewirkende Gruppen auf die Ziel-Polymere aufgepfropft
und dort kovalent gebunden.
Erfindungsgemäß entspricht
es einer bevorzugten Ausführungsform,
daß in
dem als Emulgator verwendeten amphiphilen Copolymer bzw. Block-Copolymer
der mindestens eine antimikrobielle Wirkung aufweisende Polymer-Block
des amphiphilen Block-Copolymers ein hydrophiler Polymer-Block ist. Es
kann in dem Copolymer ein einziger antimikrobielle Wirkung aufweisender
Polymer-Block zugegen sein,
oder es können
mehrere antimikrobielle Wirkung aufweisende Polymer-Blöcke zugegen
sein. Im letztgenannten Fall können
die mehreren Blöcke
gleiche, hinsichtlich ihrer antimikrobiellen Wirkung verschiedene,
aber sonst gleiche oder in jeder Hinsicht (insbesondere in ihrer
antimikrobiellen Wirkung) verschiedene Polymer-Blöcke sein.
Mit verschiedenen Polymer-Blöcken können beispielsweise
unterschiedliche antimikrobielle Wirksamkeiten realisiert werden,
beispielsweise antimikrobielle Wirksamkeiten unterschiedlicher Intensität und/oder
gegen unterschiedliche Mikroorganismen (z. B. unterschiedliche Bakterien
und/oder unterschiedliche Viren und/oder unterschiedliche Pilze
bzw. Hefen und/oder unterschiedliche Algen) gerichtete Wirksamkeiten
Noch
weiter bevorzugt ist in dem erfindungsgemäßen Verfahren, daß bei dem
oder den als Emulgator(en) verwendeten amphiphilen Copolymer(en) bzw.
Block-Copolymer(en) der mindestens eine antimikrobielle Wirkung
aufweisende Polymer-Block ein hydrophiler antimikrobieller Oligomer-,
Homopolymer- oder Copolymer-Block. Mit besonderem Vorteil liegt
in dem vorhandenen hydrophilen Oligomer-, Homopolymer- oder Copolymer-Block
der Polymerisationsgrad im Bereich von 5 bis 10.000.
Ganz
besonders bevorzugt verwendet man in dem als Emulgator verwendeten
amphiphilen Copolymer bzw. Block-Copolymer als den mindestens einen
antimikrobiellen Polymer-Block einen hydrophilen Oligomer-, Homopolymer-
oder Copolymer-Block, dessen Polymer gewählt ist aus der Gruppe eines
oder mehrerer der Polymere Poly-N-(C1- bis -C22-)Alkyl-4-vinylpyridine, Poly-N-(C8- bis -C22-)Alkylethylenimine
und Polyhexylbiguanidine. Es kann ein oder es können mehrere (auch mehrere
gleiche, nur hinsichtlich ihrer Molekularmasse verschiedene) der genannten
Polymere verwendet werden.
Im
Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens
unter Verwendung nicht wasserlöslicher
amphiphiler Copolymere bzw. Block-Copolymere ist es darüberhinaus
bevorzugt, daß der
mindestens eine keine antimikrobielle Wirkung aufweisende Polymer-Block
mit mindestens einer antimikrobiellen Seiten- und/oder Endgruppe
ein hydrophiler Oligomer-, Homopolymer- oder Copolymer-Block mit
einer oder mehreren antimikrobiellen Seiten- und/oder Endgruppen
ist. Es kann ein oder es können
mehrere keine antimikrobielle Wirkung aufweisende(r) Polymer-Block/Polymer-Blöcke in den
Emulgatoren verwendet werden. In gleicher Weise ist es erfindungsgemäß möglich, daß der mindestens
eine keine antimikrobielle Wirkung aufweisende Polymer-Block eine oder
mehrere antimikrobielle Seitengruppen oder eine oder mehrere antimikrobielle
Endgruppen oder eine oder mehrere antimikrobielle Seitengruppen
neben einer oder mehreren antimikrobiellen Endgruppen aufweist.
Darüber
hinaus wird zur Definition der Oligomere, Homopolymere und Copolymere
auf die obigen Definitionen verwiesen.
Einer
besonders bevorzugten erfindungsgemäßen Verfahrensweise entsprechen
amphiphile Copolymere oder Block-Copolymere als Emulgatoren, in
denen der keine antimikrobielle Wirkung aufweisende Polymer-Block
ein hydrophiler Oligomer-, Homopolymer- oder Copolymer-Block mit
einem Polymerisationsgrad im Bereich von 30 bis 10.000 mit einer
oder mehreren antimikrobiellen Seiten- und/oder Endgruppen ist.
Mit
besonderem Vorteil ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren unter Verwendung
der amphiphilen Copolymere bzw. Block-Copolymere als Emulgatoren
der nicht antimikrobielle Polymer-Block mit mindestens einer antimikrobiellen
Seiten- und/oder Endgruppe ein hydrophiler Oligomer-, Homopolymer-
oder Copolymer-Block, dessen Polymer(e) gewählt ist/sind aus der Gruppe
eines oder mehrerer der Polymere Polyethylenglykol, Polyvinylalkohol,
Polymethyloxazolin, Polyethyloxazolin und Polypropyloxazolin, mit
einer oder mehreren Seiten- und/oder Endgruppen, die gewählt sind
aus einer oder mehreren der Gruppen Antibiotika, quartäre Ammoniumsalze,
quartäre
Phosphoniumsalze, tertiäre Sulfoniumsalze, Guanidine und Biguanidine. Die für die Seiten-
und/oder Endgruppen infrage kommenden Verbindungen der vorgenannten
Gruppen können
beliebig und insbesondere auf bestimmte antimikrobielle Wirksamkeit
hin ausgewählt
werden, ohne daß dies
erfindungsgemäß Beschränkungen unterliegt.
In allen Fällen
werden die genannten, die antimikrobielle Wirksamkeit ergebenden
Seiten- und/oder Endgruppen über
kovalente Bindungen an den hydrophilen Oligomer-, Homopolymer- oder
Copolymer-Block gebunden und statten diesen damit dauerhaft und
gegen Abdiffundieren oder Ablösen (beispielsweise
Abhydrolysieren) beständig
mit der antimikrobiell wirksamen Gruppe aus. Erfindungsgemäß bevorzugt
ist bei den als antimikrobielle Seiten- und/oder Endgruppe(n) verwendeten
quartären
Ammoniumsalzen, quartären
Phosphoniumsalzen und/oder tertiären
Sulfoniumsalzen mindestens einer der organischen Substituenten ein
C>4-Alkylrest,
also ein Alkylrest mit 4 oder mehr Kohlenstoffatomen, vorzugsweise
ein Alkylrest mit mehr als 8 Kohlenstoffatomen, beispielsweise ein
Alkylrest mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen.
Das
erfindungsgemäße Verfahren
unter Verwendung der amphiphilen Copolymere bzw. Block-Copolymere
als Emulgatoren bei der Emulsionspolymerisation, Miniemulsionspolymerisation oder
Suspensionspolymerisation wird durchgeführt in Wasser oder Wasser enthaltenden
Medien, noch mehr bevorzugt in Wasser oder überwiegend, zum Beispiel mehr
als 50 Vol.-% oder weiter bevorzugt mehr als 70 Vol.-%, Wasser enthaltenden
Medien. In einer ebenfalls bevorzugten Alternative des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird als Lösungsmittel für die Emulsionspolymerisations-Reaktion
gemäß der Erfindung
reines Wasser verwendet. Es versteht sich, daß der Fachmann das konkret
verwendete Lösungsmittel
aus einer Vielzahl denkbarer Lösungsmittel
und deren Mischungen auswählen
kann, ohne daß die
Erfindung diesbezüglich
Beschrän kungen auferlegt.
Dies schließt
auch die Reinheit des verwendeten Wassers ein: Grundsätzlich ist
Leitungswasser, voll-entsalztes Wasser oder destilliertes Wasser,
gegebenenfalls auch zusätzlich
von störenden
Gasen befreites Wasser, bevorzugt; die Reinheit des Wassers kann
jedoch ebenfalls vom Fachmann anhand der geplanten Verwendung gewählt und
im Zweifel experimentell ohne Aufwand bestimmt werden. Am meisten
bevorzugt wird im Verfahren destilliertes und gegebenenfalls zusätzlich entgastes
Wasser verwendet. Die Restmengen an Medium können – ohne Beschränkung und
dem Fachmann im Gebiet der Emulsions- und Suspensionspolymerisation wohlbekannt
und leicht auswählbar – beliebige
Flüssigkeiten
sein und sind besonders bevorzugt mit Wasser kompatible organische
Lösungsmittel.
Dabei
entspricht es einer besonderen Ausführungsform der Erfindung, neben
einem oder mehreren der erfrindungsgemäßen Emulgatoren einen oder
mehrere, an sich bekannte und in der Emulsionspolymerisation, Miniemulsionspolymerisation oder
Suspensionspolymerisation üblicherweise
verwendete (gegebenenfalls auch nicht-bioaktive) Emulgatoren als
Co-Emulgatoren zu verwenden. Diese können entweder die emulgierende
Wirkung des/der erfindungsgemäß verwendeten
Emulgators/Emulgatoren verstärken
oder modifizieren. Die Konzentration des/der Co-Emulgators/Co-Emulgatoren
ist nicht beschränkt
und kann von einem Fachmann im Gebiet der Emulsionspolymerisation
oder Suspensionspolymerisation leicht und ohne großen Aufwand
experimentell ermittelt oder nach seiner Erfahrung eingestellt werden.
Entsprechend
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden die amphiphilen Copolymere und/oder Block-Copolymere – gegebenenfalls zusammen mit den
vorgenannten Co-Emulgatoren – in einer
Menge von mindestens 2 ppm verwendet. Bevorzugte Mengen liegen bei
mindestens 10 ppm, mit weiterem Vorteil im Bereich von 20 bis 50.000
ppm und noch weiter bevorzugt im Bereich von 50 bis 1.000 ppm Emulgator
(im Sinne des erfindungsgemäß verwendeten amphiphilen
Block- Copolymers).
Die vorstehenden Angaben sind bezogen auf die Masse der eingesetzten,
in Wasser unlöslichen
Monomere, die zur Herstellung der Polymere, Polymer-Netzwerke oder
Polymer-Komposite verwendet werden.
Wird/werden
entsprechend einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
ein oder mehrere vorstehend als „Co-Emulgatoren" bezeichnete (gegebenenfalls auch nicht-bioaktive)
Verbindung(en) in einem solchen System verwendet, kann eine ausgezeichnete Emulgierung
für den
späteren
Polymerisationsvorgang allein aufgrund der emulgierenden Wirkung
der Co-Emulgatoren erfolgen. Mit anderen Worten: Auf eine emulgierende
Wirkung der ansonsten in dem erfindungsgemäßen Verfahren als Emulgatoren
verwendeten Block-Copolymere kann vollständig verzichtet und dadurch
deren Konzentration stark erniedrigt werden. Gegebenenfalls können im
Verfahren Emulgatoren sogar vollständig weggelassen werden, wie
beispielsweise bei der Tensid-freien Miniemulsionspolymerisation.
In diesem Fall kann die Konzentration der erfindungsgemäß verwendeten
Copolymere bzw. Block-Copolymere sogar auf einen Wert unter dem
vorstehend genannten Mindestwert von 2 ppm (Block-) Copolymerisat
gesenkt werden, kann jedoch auch höher liegen, beispielsweise
im vorgenannten Bereich. Dies kann ein Fachmann aufgrund seines
Fachwissens leicht bestimmen oder experimentell ohne großen Aufwand
ermitteln. Leitend kann dabei unter anderem auch die Notwendigkeit sein,
auf die herzustellenden Polymere, Polymer-Netzwerke oder Polymer-Komposite
eine ausreichende antimikrobielle Wirksamkeit durch Aufpfropfen
der aus dem/den Emulgator(en) stammenden Gruppen zu übertragen.
Die
Wahl der weiteren Bedingungen des Emulsionspolymerisations-Verfahrens
kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung ebenfalls dem Fachmann
obliegen, ohne daß Beschränkungen
durch die Erfindung vorgegeben werden. Dies gilt insbesondere für die Temperatur,
den Druck, etwaig verwendete Initiatoren bzw. initiierend wirkende
Bedingungen (Bestrahlung, Wellenlänge und Intensität der verwendeten
Strahlung), etwaig verwendete Katalysatoren, das Bewegen (beispielsweise
Rühren
oder Schütteln)
des Reaktionssystems und andere Variablen. Besonders bevorzugt wird
erfindungsgemäß in Gegenwart
von (häufig
wasserlöslichen)
Initiatoren wie beispielsweise Kaliumpersulfat oder 2,2'-Azobis(2-methyl-propionamid-) dihydrochlorid
und bei erhöhter
Temperatur (beispielsweise 30 bis 100°C, weiter bevorzugt 50 bis 80°C, beispielsweise
50 bis 60°C)
unter Rühren
der Reaktionsmischung gearbeitet.
Die
Erfindung betrifft auch eine wäßrige Dispersion
mindestens eines in Wasser nicht löslichen Polymers, Polymer-Netzwerks
oder Polymer-Komposits mit antimikrobiellen Eigenschaften in einem
Wasser enthaltenden, weiter bevorzugt in einem überwiegend (noch mehr bevorzugt
in einem > 50 Vol.-% Wasser
enthaltenden, noch weiter bevorzugt in einem > 70 Vol.-% Wasser enthaltenden) Lösungsmittel-System
oder in Wasser. Eine solche Dispersion ist nach dem vorstehend beschriebenen
Verfahren erhältlich,
insbesondere mittels des Emulsionspolymerisations-, Miniemulsionspolymerisations-
oder Suspensionspolymerisations-Verfahrens, das Gebrauch von einem
oder mehreren amphiphilen Copolymeren und/oder Block-Copolymeren
aus mindestens einem hydrophoben Polymer-Block und mindestens einem antimikrobielle
Wirkung aufweisenden Polymer-Block als Emulgatoren oder aus mindestens
einem hydrophoben Polymer-Block und mindestens einem keine antimikrobielle
Wirkung aufweisenden Polymer-Block mit mindestens einer antimikrobiellen Seiten-
und/oder Endgruppe als Emulgator(en) macht.
Derartige
erfindungsgemäße Dispersionen sind
besonders vorteilhaft hinsichtlich ihrer Eigenschaften bei der Herstellung
im Wege der Emulsionspolymerisation, Miniemulsionspolymerisation
oder Suspensionspolymerisation (niedrige Viskosität, gute Rührbarkeit,
gute Abführung
der Reaktionswärme des
Polymerisations-Schrittes, weitestgehendes Führen der Reaktion zu den Produkten,
geringe Restmengen Edukte, insbesondere Monomere), ihrer Lagerung
unter üblichen
wie unter außergewöhnlichen
Lagerbedingungen und ihrer Eigenschaften bei der Verarbeitung der
in der Dispersion vorliegenden Polymere, Polymer-Netzwerke oder
Polymer-Komposite mit aufgepfropften antimikrobiellen Gruppen zu
Beschichtungen oder Materialien mit antimikrobiellen Eigenschaften.
Insbesondere lassen sich erfindungsgemäß dauerhaft antimikrobiell
wirksame Beschichtungen auf beliebige Gegenstände aufbringen, die dauerhaft
antimikrobiell sind und weder Biozide durch Abdampfen in die Umgebung
freisetzen noch durch Wasser (beispielsweise Regenwasser) ausgewaschen
werden. Weiter liegen antimikrobielle Eigenschaften auch im Innern
der Beschichtung (bei dickeren Beschichtungen ist dies von großer Bedeutung)
vor, da die antimikrobielle Wirkung erbringenden Gruppen im gesamten
Polymer verteilt sind. Die antimikrobielle Wirkung bleibt daher auch
dann erhalten, wenn ein Teil von ihr abgetragen oder durch Abkratzen
entfernt wird.
Die
erfindungsgemäßen Dispersionen
können
neben den vorgenannten Komponenten (vornehmlich (Co-) Polymer, Restmengen
Edukte, Initiator-Reste bzw. Folgeprodukte in geringen Mengen, Emulgator-Reste)
zusätzlich
weitere Substanzen enthalten. Dies sind beispielsweise Co-Emulgatoren, Farbstoffe,
Stabilisatoren und weitere, dem Fachmann geläufige, die Eigenschaften nicht
beeinträchtigende
Substanzen sein.
Die
Erfindung betrifft auch die Verwendung einer Dispersion mit den
vorgenannten (und gegebenenfalls noch weiteren) Komponenten zur
Herstellung von Beschichtungen und Gegenständen mit antimikrobiellen Eigenschaften.
Dies können
beliebige Beschichtungen sein; nicht beschränkende Beispiele hierfür sind Farben
als Beschichtungen, Lacke als Beschichtungen oder Beschichtungen,
deren Zweck in erster Linie die antimikrobielle Ausrüstung der Oberfläche eines
Gegenstandes ist. Bevorzugtermaßen
finden die Emulsionen Verwendung bei der Aufbringung von Beschichtungen
auf medizinische Geräte.
Die
Grundlage für
die Aufbringung der Beschichtungen aus dem erfindungsgemäßen Copolymer
und/oder Block-Copolymer kann grundsätzlich jede beliebige Grundlage
sein. Erfindungsgemäß bevorzugt
werden die Beschichtungen auf einem festen Material aufgebracht,
bevorzugt aus einem festen Material, das gewählt ist aus Metall oder Legierungen daraus,
Kunststoff, Glas, Keramik, Porzellan, Naturfasern, Kunstfasern,
Stein oder Beton, um nur eine beliebige, nicht beschränkende Auswahl
zu nennen. Besonders bevorzugt lassen sich beispielsweise Beschichtungen
aufbringen auf beliebige Grundlagen im Bau-Bereich (z. B. Gebäude-Wände außen und innen oder Teile von
Bauwerken), auf Fahrzeuge (z. B. Autos, Schiffe) oder auf metallische
Werkstoffe (z. B. auf medizinische Geräte oder Anlagen oder Maschinen).
Die Aufbringung der Beschichtungen mittels der erfindungsgemäßen Emulsionen
erfolgt nach an sich bekannten Verfahren.
Die
so aufgebrachten Beschichtungen werden anschließend üblichen Schritten der Fixierung, beispielsweise
des Trocknens und/oder Härtens
unterworfen. Nach derartigen Nachbehandlungsschritten haben Beschichtungen,
die ein oder mehrere Polymer(e) gemäß der Erfindung enthalten,
eine Dicke im Bereich von 100 nm bis 10 cm, vorzugsweise von 1 μm bis 1 cm,
angegeben als Dicke nach dem Trockenschritt.
Aus
den erfindungsgemäßen Dispersionen können jedoch
auch feste Materialien hergestellt werden, indem man das Wasser
oder das wäßrige Lösungsmittel-System entfernt.
Dies kann ebenfalls nach an sich bekannten Verfahrensweisen geschehen,
beispielsweise durch Abpressen und Formen des festen polymeren Materials.
Im Ergebnis werden so geformte feste Gegenstände aus einem antimikrobiell
ausgerüsteten
Polymer erhalten. Deren antimikrobielle Eigenschaften richten sich
nach den auf das Polymer aufgepfropften antimikrobiellen Gruppen und
sind aufgrund der kovalent an das (Co-) Polymer gebundenen antimikrobiellen
Gruppen im gesamten Polymer vorhanden. Daher halten derartige Gegenstände einem
mikrobiellen Angriff auch dann Stand, wenn Beschädigungen der Oberfläche auftreten.
Überraschenderweise
weisen die so erhaltenen Beschichtungen und Materialien nach dem
Aufbringen und Nachbehandeln antimikrobielle Eigenschaften auf.
Aufgrund der Tatsache, daß die
antimikrobielle Eigenschaften erbringenden Moleküle nicht in dem Lösungsmittel-System
verbleiben, sondern auf das Polymer der Beschichtung bzw. des Gegenstandes
aufgepfropft werden, können
sie weder durch Verdampfen entfernt werden noch durch wäßrige Systeme
oder durch Wasser direkt ausgewaschen werden. Das Polymer und die
aus ihm erhaltenen Beschichtungen und Gegenstände sind damit theoretisch
permanent antimikrobiell. Die antimikrobiellen Eigenschaften können insbesondere
bakterizide, viruzide, fungizide und/oder algizide Eigenschaften
sein, ohne die Erfindung hierauf zu beschränken. Insbesondere ist es erfindungsgemäß möglich, Beschichtungen
aus einem oder mehreren (Co-) Polymer(en) herzustellen, die aufgrund
der speziellen Wahl des die aufgepfropfte Gruppe bestimmenden Emulgators
antimikrobielle Eigenschaften gegen ganz bestimmte Mikroben (Bakterien,
Viren, Pilze einschließlich
Hefen, Algen) haben.
Die
Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele näher erläutert, die
bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung betreffen, ohne jedoch auf diese beschränkt zu sein.