DE102004049193B3 - Stereomikroskop für die Retinalchirurgie - Google Patents

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Abstract

Stereomikroskop für die Retinalchirurgie mit einem Hauptobjektiv, einem Vergrößerungssystem, einem Invertersystem und einer Tubuslinse, wobei das Invertersystem bezüglich des Strahlenganges des Mikroskops ein- und ausschwenkbar ausgebildet ist, wobei ein optischer Körper vorgesehen ist, der bei herausgeschwenktem Invertersystem in den Strahlengang des Mikroskops einschwenkbar ist.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Stereo-Mikroskop für die Retinalchirurgie nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie ein Inverter-System für ein derartiges Stereomikroskop.
  • Stereomikroskope finden insbesondere als Operationsmikroskope Verwendung. In herkömmlichen Operationsmikroskopen wird für die spezielle Anwendung der intraokularen Chirurgie, beispielsweise der Netzhautchirurgie, eine Zusatzoptik an dem Stereomikroskop benötigt. Diese besteht aus Linsen oder Linsengruppen, die dem Hauptobjektiv (objektseitig) vorgeschaltet sind. Bei Verwendung derartiger Zusatzoptiken werden ebenfalls Systeme zur Bildaufrichtung benötigt, da die Zusatzoptiken das Mikroskopbild höhen- und seitenverkehrt sowie tiefenverkehrt und damit in der Beobachtung pseudostereoskopisch abbilden. „Höhenverkehrt" ist hierbei im Sinne einer Vertauschung von oben und unten zu verstehen. "Seitenverkehrt" bedeutet eine Vertauschung von rechts und links. Diese beiden Effekte sind jeweils für beide stereoskopische Kanäle festzustellen. „Tiefenverkehrt" ist in dem Sinne zu verstehen, dass Objekte in weiterer Entfernung in die Nähe gerückt, und Objekte in näherer Entfernung in die Ferne gerückt erscheinen. Beispielsweise bei der Beobachtung von reliefartigen Strukturen bedeutet dies, dass Erhöhungen als Vertiefungen wahrgenommen werden und umgekehrt. Dieser Effekt ist auf die Vertauschung der beiden stereoskopischen Kanäle durch das Invertersystem zurückzuführen. Um mikrochirurgisch arbeiten zu können, ist aber ein aufgerichtetes, stereoskopisch richtiges Bild erforderlich. Gleichzeitig mit der notwendigen Bildaufrichtung muß daher im Operationsmikroskop eine Vertauschung der beiden Beobachtungsstrahlengänge (Pupillenvertauschung) erfolgen, um bei der stereoskopischen Betrachtung den ansonsten auftretenden Pseudo-Stereoeffekt zu vermeiden. Derartige System zur Bildaufrichtung werden als Inverter-System bezeichnet. Eine bekannte Ausführungsform eines derartigen Inverter-Systems ist das beispielsweise in der US 5,009,487 offenbarte sogenannte SDI-System (stereoskopischer Diagonal-Inverter).
  • Derartige SDI-System werden von verschiedenen Herstellern angeboten, und werden von den Stereomikroskop-Herstellern als Fremdprodukt in die jeweiligen Stereomikroskope eingebaut. Oftmals treten jedoch durch den Einbau eines derartigen Fremdprodukts Beeinträchtigungen der Bildqualität aufgrund von Vignettierungen, Lichtverlust und Reflexen auf. Es ist ferner festzustellen, dass die Ergonomie eines derart modifizierten Operationsmikroskops sich verschlechtert, da für den Einbau bzw. Anbau eines Inverter-Systems eine vergrößerte Bauhöhe des Mikroskops notwendig ist.
  • Es ist ferner zur Schaffung eines flexibel einsetzbaren Operationsmikroskops wünschenswert, das Mikroskop auch ohne die vorgeschaltete Zusatzoptik verwenden zu können. Zu diesem Zwecke schlägt die erwähnte US 5,009,487 ein mittels eines Verschiebemechanismus bezüglich der Strahlengänge des Mikroskop ein- und ausschiebbares Inverter-System vor.
  • Ein gattungsgemäßes Stereomikroskop ist aus der DE 101 40 402 A1 bekannt. Diese Druckschrift beschreibt ein ophthalmologisches Mikroskop mit ein- und ausschwenkbarem Vorsatzmodul zur Beobachtung der Retina und mit zugehörigem Invertiersystem, das sich durch geringe optische Weglänge und Bauhöhe auszeichnet. Eine ähnliche Vorrichtung ist aus der DE 101 46 971 A1 bekannt.
  • Die DE 692 26 660 T2 offenbart ein ophthalmologisches Mikroskop mit ein- und ausschwenkbarem Vorsatzmodul und zugehörigem Invertiersystem, bei dem unter anderem auf die bildverschlechternden Eigenschaften von Luftspalten im Rahmen eines Prismeninversionssystems hingewiesen wird.
  • Schließlich offenbart die EP 1 424 582 A1 ein Stereomikroskop mit horizontal angeordnetem Zoomsystem, bei dem ein optisches Element den Beobachtungsstrahlengang verlängert.
  • Die Erfindung strebt an, ein vielseitig einsetzbares Stereomikroskop bereit zu stellen, welches sowohl mit einer vorgeschalteten Zusatzoptik zusammen mit einem Inverter-System, als auch ohne Benutzung dieser beiden Komponenten verwendet werden kann.
  • Dieses Ziel wird erreicht mit einem Stereomikroskop mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie ein Inverter-System mit den Merkmalen des Patentanspruchs 7.
  • Das erfindungsgemäße Stereomikroskop zeichnet sich dadurch aus, dass sowohl bei Verwendung einer vorgeschalteten Zusatzoptik und der hiermit einhergehenden Verwendung eines Invertersystems, als auch bei Nicht-Verwendung dieser beiden Elemente eine sehr gute Übertragung der Strahlengänge innerhalb des Mikroskops gewährleistet werden kann. Negative Effekte wie etwa Intensitätsverluste oder Vignettierungen können erfindungsgemäß wirksam vermieden werden. Dadurch, dass erfindungsgemäß vorgesehen ist, bei einem aus dem Strahlengang des Mikroskops herausgeschwenktem Invertersystem zusätzlich einen optischen Körper in den dann freigewordenen Strahlengang einzuschwenken, kann auch bei Anwendungen des Mikroskops, die keine vorgeschaltete Optik und somit kein Invertersystem benötigen, gewährleistet werden, dass die Durchmesser der Strahlengänge innerhalb des gesamten Mikroskops relativ klein bleiben. Bei herkömmlichen Mikroskopen bestand die Schwierigkeit, dass die Strahlengänge bei herausgeschwenktem Invertersystem relativ große Strecken durch Luft entsprechend der Bauhöhe des ausgeschwenkten Invertersystems überwinden mußten, was zu einer unerwünschten Aufweitung der Strahlengänge und einer entsprechenden Vignettierung (Feldbeschnitt) führte. Erfindungsgemäß wird sowohl bei eingeschwenktem als auch herausgeschwenktem Invertersystem eine optisch günstige Einschnürung der Strahlengänge, im einen Fall mittels des Invertersystems, im anderen Fall mittels des zusätzlich eingeschwenkten optischen Körpers, gewährleistet.
  • Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Stereomikroskops sind Gegenstand der Unteransprüche.
  • Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Stereomikroskops ist der optische Körper einstückig mit dem Invertersystem ausgebildet. Diese Ausbildung erlaubt einen besonders einfachen und mechanisch unproblematischen Austausch des Invertersystems durch den optischen Körper und umgekehrt.
  • Vorteilhafterweise ist das Invertersystem als Prismensystem, insbesondere Porroprismensystem zweiter Art, ausgebildet. Derartige Prismensysteme sind als Invertersysteme allgemein bekannt. Insbesondere ist eine einstückige Ausbildung von Invertersystem und optischem Körper bei dieser Ausbildung vereinfacht. Beispielsweise ist hierbei der optische Körper mittels Verklebens an dem Prismensystem anbringbar. Diese Befestigung von Prismensystem und optischem Körper aneinander ist besonders preisgünstig durchzuführen und ist bei Verwendung eines geeigneten optischen Klebers besonders vorteilhaft. Insbesondere ist in diesem Zusammenhang auf die Möglichkeit der Klebejustierung hinzuweisen. Hierbei wird zunächst auf eine oder beide der miteinander zu verklebenden Flächen ein geeigneter, noch nicht ausgehärteter Kleber aufgebracht. Anschließend werden die Bauteile in einer hochgenauen Vorrichtung unter Sicht aneinander justiert. Schließlich erfolgt in der justierten Position eine Aushärtung des Klebers, beispielsweise mittels UV-Strahlung. Es ist ebenfalls möglich, zunächst optische Rohkörper, d. h. ein Rohprismensystem und einen Rohblock, miteinander zu verkleben und anschließend durch hochgenaues Schleifen in geeigneter Weise zu präparieren.
  • Es ist bevorzugt, dass der optische Körper aus einem Glas-, Kunststoff- oder Keramikwerkstoff mit einem hohen Brechungsindex n, insbesondere n > 1,6 oder n > 1,7, ausgebildet ist. Insbesondere die Ausbildung eines als Invertersystem dienenden Prismensystems und des optischen Körpers aus einem gleichen oder gleichartigen Werkstoff erweist sich im Rahmen einer Verklebung dieser Bauteile als besonders vorteilhaft. Beispielsweise können durch diese Maßnahme auch an den Klebestellen auftretende Materialspannungen, etwa aufgrund von unterschiedlichen Temperaturausdehnungskoeffizienten, minimiert werden.
  • Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Stereomikroskops sind das Inverter system und ein Tubussystem innerhalb eines Mikroskopgehäuseabschnitts angeordnet. Mit dieser Ausbildung ist die ergonomische Bauhöhe des Mikroskops in günstiger Weise verringerbar, wodurch insbesondere der Einsatz eines Stereomikroskops als Operationsmikroskop erleichtert ist. Bei herkömmlichen Stereomikroskopen war es üblich, lediglich ein Hauptobjektiv und ein Zoom-System in dem Mikroskopgehäuse unterzubringen. Da Inverter-Systeme ferner typischerweise nicht vom Mikroskophersteller, sondern von Fremdherstellern bereitgestellt werden, und vom Mikroskophersteller in das Mikroskop eingebaut werden, waren herkömmlicherweise standardisierte Schnittstellen zwischen dem Mikroskopgehäuse und dem Inverter bzw. auch zwischen dem Inverter und einem diesem nachgeschalteten Tubus notwendig. Gemäß der bevorzugten Ausführungsform, das Invertersystem und das Tubussystem innerhalb eines Mikroskopgehäuseabschnittes anzuordnen, kann auf die Bereitstellung derartiger Schnittstellen verzichtet werden, wodurch, wie erwähnt, die Bauhöhe des Mikroskops verringerbar ist.
  • Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
  • Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispiels in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung ausführlich beschrieben.
  • 1 zeigt eine schematisch vereinfachte seitliche Schnittansicht einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Stereomikroskops,
  • 2 zeigt eine Draufsicht eines als Invertersystem verwendbaren Prismensystems gemäß dem Stand der Technik, und
  • 3 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform eines Prismensystems in Kombination mit einem optischen Körper gemäß der vorliegenden Erfindung in einer der 2 entsprechenden Darstellung.
  • Eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Stereomikroskops ist in 1 insgesamt mit 1 bezeichnet. Das Stereomikroskop 1 weist ein Hauptobjektiv 2, ein Vergrößerungssystem 3 und einen Binokulartubus 13 mit einer Tubuslinse 6 auf. Bevorzugt erfolgt die Aufspaltung eines das Hauptobjektiv 2 durchsetzenden einheitlichen Strahlenganges in zwei parallel verlaufende, stereoskopische Strahlengänge in dem Vergrößerungssystem 3. Das Vergrößerungssystem 3 weist zu diesem Zwecke einen nicht im einzelnen gezeigten Pankraten auf. Er ist zweckmäßigerweise als afokales System ausgebildet.
  • Dem Hauptobjektiv vorgeschaltet ist eine Zusatzoptik 2a. Diese Zusatzoptik 2a ist, wie mittels des Doppelpfeils 20 angedeutet, zur Durchführung beispielsweise von intraokularer Chirurgie bzw. Retinalchirurgie in die in 1 gezeigte Position unterhalb des Hauptobjektives 2 einschwenkbar, und aus der dargestellten Position wieder ausschwenkbar.
  • Zur Kompensation des aufgrund dieser Zusatzoptik 2a auftretenden pseudostereoskopischen Effektes ist zwischen dem Vergrößerungssystem 3 und der Tubuslinse 6 ein Invertersystem 7 vorgesehen. Das Invertersystem 7 ist beispielsweise als SDI-System (stereoskopischer Diagonalinverter) ausgebildet. Als besonders günstige Ausführungsform eines SDI-Systems ist beispielsweise auf eine Kombination zweier Paare von Porroprismen zweiter Art hinzuweisen. Das Invertersystem 7 ist ebenfalls aus dem Strahlengang des Stereomikroskops ein- und ausschwenkbar, wie mittels des weiteren Doppelpfeils 21 veranschaulicht. Beide Verstellungen sind elektromechanisch gekoppelt und werden bevorzugt gleichzeitig und gemeinsam ausgeführt.
  • Zweckmäßigerweise sind das Hauptobjektiv 2, das Vergrößerungssystem 3, das Invertersystem 7 und der Binokulartubus 13 mit der Tubuslinse 6 in bzw. an einem Mikroskopgehäuse 12 angeordnet. Die Tubuslinse 6 und das Invertersystem 7 sind ferner in einem gemeinsamen Tubusgehäuse 12a untergebracht. In dem Tubusgehäuse 12a sind ferner (nicht dargestellt) Okulare vorgesehen.
  • Die Zusatzoptik 2a ist objektseitig dem Mikroskopgehäuse 12 vorgeschaltet. Es sei darauf hingewiesen, dass die Darstellung der Zusatzoptik 2a in der 1 rein schematisch ist. Eine für die Retinalchirurgie verwendbare Zusatzoptik eines Stereomikroskops kann insbesondere eine oder zwei Linsen oder Linsengruppen umfassen. Insbesondere umfaßt eine derartige Zusatzoptik eine unmittelbar an dem zu untersuchenden beziehungsweise zu operierenden Auge positionierbare, auch als BIOM-Linse bekannte Linse. „BIOM" bezeichnet hierbei „binokular indirekte ophthalmoskopische Mikroskopsysteme". Mit diesem Begriff wird der Tatsache Rechnung getragen, dass die erwähnte, dem Hauptobjektiv vorgeschaltete BIOM-Linse ein erstes Zwischenbild des zu beobachtenden Objektes erzeugt, welches dann (indirekt) durch die weitere Mikroskopoptik beobachtet wird.
  • Es sei darauf hingewiesen, dass in der Darstellung der 1 auf eine Unterscheidung zwischen einem einheitlichen Strahlengang, wie er das Hauptobjektiv 2 (und ggf. die Zusatzoptik 2a) durchsetzt, und zwei parallel laufenden stereoskopischen Strahlengängen, wie sie das Invertersystem 7, die Tubuslinse 6 und die Okulare 13 durchsetzen, aus Gründen der Anschaulichkeit verzichtet ist. Es sei lediglich erwähnt, dass in der Darstellung der 1 die stereoskopisch aufgespaltenen und parallel zueinander verlaufenden Achsen der Strahlengänge in der Zeichenebene hintereinander verlaufen.
  • Durch die Integration des Invertersystems 7 sowie des Binokulartubus mit der Tubuslinse 6 und in einem integrierten bzw. gemeinsamen Tubusgehäuse 12a läßt sich die Bauhöhe des Stereomikroskops gegenüber herkömmlichen Lösungen signifikant reduzieren, dies durch Verminderung bzw. Vermeidung der bisher üblichen und notwendigen Schnittstellen zum Inverter, der, wie erwähnt, als Fremdprodukt in ein Mikroskop integriert werden mußte. Ferner ist es hierdurch möglich, eine dichtere Packung des Invertersystems 7 bezüglich der Tubuslinse 6 zu realisieren, wodurch Vignettierungen deutlich verringert werden und eine Verminderung der ursprünglichen Bildhelligkeit durch Vignettierung wirksam vermieden bzw. reduziert werden kann. Mit einer möglichst dichten Packung des Invertersystems 7 und der Tubuslinse 6 aneinander kann auch ein Feldbeschnitt vermieden werden. Ferner ist darauf hinzuweisen, dass mit dieser Maßnahme Reflexionen und Kontrastverschlechterungen durch Streulicht, die herkömmlicherweise ebenfalls durch einen relativ langen Weg zwischen dem Invertersystem 7 und der Tubuslinse 6 auftraten, ebenfalls minimiert werden können.
  • Ist ein Einsatz des Stereomikroskops 1 ohne die vorgeschaltete Zusatzoptik 2a gewünscht, müssen die Zusatzoptik 2a sowie das Invertersystem 7, das die pseudostereoskopischen Effekte aufgrund der Zusatzoptik 2a ausgleicht, aus dem Strahlengang des Stereomikroskops entfernt werden. Dies wird herkömmlicherweise dadurch erreicht, dass diese beiden Elemente 2a, 7 aus dem Strahlengang herausgeschwenkt werden. Dies führte dazu, dass der von den Strahlengängen zurückzulegende Weg zwischen dem Vergrößerungssystem 3 und der Tubuslinse 6 ein reiner Luftweg war. Das Zürücklegen eines Luftwegs im Rahmen eines optischen Systems ist jedoch mit einer Verschlechterung der Bildqualität verbunden, da es hierbei zu Strahlaufweiterungen kommt, und somit beim Auftreffen auf die Tubuslinse zu Vignettierungen.
  • Dieser Sachverhalt ist schematisch in 2 dargestellt. Es sei hierbei davon ausgegangen, dass die stereoskopisch aufgespaltenen Strahlengänge des Stereomikroskops aus der Zeichenebene heraus bei 10a und 10b verlaufen. In der Darstellung der 2 ist somit das Invertersystem 7 aus dem Strahlengang des Mikroskops herausgeschwenkt. Bei Einschwenken des Invertersystems 7 in den Strahlengang des Mikroskops kommen die mit 10c, 10d bezeichneten Bereiche des Invertersystems mit den Bereichen 10a bzw. 10b zur Deckung.
  • In der Darstellung der 2 erkennt man, wie bereits unter Bezugnahme auf 1 erwähnt, dass bei Herausschwenken des Invertersystems aus den Strahlengängen 10a, 10b diese über eine Höhe h (siehe 1) durch Luft verlaufen.
  • Eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung ist nun in 3 dargestellt. Das Invertersystem 7 entspricht hierbei demjenigen, welches bereits unter Bezugnahme auf 2 beschrieben wurde. Das dargestellte Invertersystem ist bevorzugt als eine Kombination zweier Paare von Porroprismen zweiter Art realisiert.
  • Das Invertersystem 7 gemäß 3 ist einstückig mit einem optischen Körper bzw. Block, insbesondere einem Glaskörper, Keramikkörper oder Kunststoffkörper 15 verbunden, wobei die aneinander anliegenden Kanten 7a, 15a des Invertersystems bzw. des optischen Körpers 15 zweckmäßigerweise miteinander verklebt sind. Lediglich aus Gründen der Anschaulichkeit ist in 3 ein Abstand zwischen diesen beiden Flächen eingezeichnet. Zur Verdeutlichung, dass das Inverter-System 7 gemäß 3 einstückig oder nicht einstückig mit dem optischen Körper 15 ausgebildet sein kann ist in 3 ein Inverterbereich 8 explizit hervorgehoben. Bei einstÜckiger Ausbildung von Inverter-System und optischem Körper 15 ist somit auch die Kombination dieser Bauteile als Inverter-System, welches in diesem Fall einen Inverterbereich 8 und einen optischen Körper 15 aufweist, zu bezeichnen.
  • Es sei bezüglich 3 wiederum davon ausgegangen, dass die stereoskopischen Strahlengänge des Mikroskops bei 10a, 10b verlaufen. Der Unterschied zu der Ausführungsform gemäß 2 besteht nun darin, dass auch in der ausgeschwenkten Position des Inverter-Systems 7 die Strahlengänge 10a, 10b durch ein optisch günstiges Material, nämlich Glas oder einen entsprechenden transparenten Kunststoff, verlaufen. Auch Keramikmaterialien können hierfür geeignet sein. Die verwendeten Materialien sollten zur Bereitstellung einer möglichst günstigen Einschnürung der Strahlengänge einen möglichst hohen Brechungsindex n aufweisen, insbesondere Brechungsindizes n > 1,6 oder 1,7.
  • Durch diese Maßnahme wird eine Einschnürung der Strahlengänge 10a, 10b auch bei ausgeschwenktem Invertersystem 7 bewerkstelligt. Insgesamt ist der Durchmesser der Strahlengänge auf der Ausgangsseite des optischen Körpers 15 wesentlich kleiner als an der entsprechenden Strahlengangposition ohne Verwendung des optischen Körpers 15.
  • Zweckmäßigerweise wird das Invertersystem 7 über eine Steuereinheit mit der Zusatzoptik 2a verbunden, so dass eine gleichzeitige Ein- und Ausschwenkung des Invertersystems 7 und der Zusatzoptik 2a bewerkstelligt werden kann. Eine derartige Steuereinheit ist an sich bekannt und bedarf daher keiner weiteren Erläuterung.
  • Es sei angemerkt, dass zweckmäßigerweise in den Binokulartubus 13 mit integriertem Invertersystem auch Laser-Schutzfilter (Laser-Shutter) eingebaut werden können, die ebenfalls direkt mit dem Invertersystem verbunden sein können und somit ebenfalls die bisher bestehenden Mängel bezüglich Bauhöhe beseitigen.
  • 1
    Mikroskop
    2
    Hauptobjektiv
    2a
    Zusatzoptik
    3
    Vergrößerungssystem
    6
    Tubuslinse
    7
    Invertersystem (SDI-Baustein)
    7a
    Seitenfläche des Invertersystems
    8
    Inverterbereich
    10a, 10b
    stereoskopische Strahlengänge
    10c, 10d
    Durchgangsbereiche des Invertersystems
    12
    Mikroskopgehäuse
    12a
    Tubusgehäuse
    13
    Binokulartubus
    15
    optischer Körper bzw. Block
    15a
    Seitenfläche des optischen Körpers bzw.
    Blocks
    20
    Doppelpfeil
    21
    Doppelpfeil

Claims (7)

  1. Stereomikroskop für die Retinalchirurgie, mit einem Hauptobjektiv (2), einem Vergrößerungssystem (3), einer Tubuslinse (6) und einer in den stereoskopischen Strahlengang ein- und ausschwenkbaren Zusatzoptik zur Durchführung intraokularer Chirurgie, sowie einem mit der Zusatzoptik in den Strahlengang ein- und ausschwenkbaren Invertersystem zur Beseitigung des durch die Zusatzoptik eingeführten pseudostereoskopischen Effektes, gekennzeichnet durch einen dem Invertersystem (7) zugeordneten optischen Körper (15), der beim Ausschwenken des Invertersystems in den Strahlengang einschwenkbar ist und umgekehrt, beim Einschwenken des Invertersystems aus dem Strahlengang ausschwenkbar ist, wobei in eingeschwenktem Zustand der optische Körper (15) die Weglänge des Strahlenganges außerhalb optischer Bauteile, insbesondere in Luft, vermindert und dabei einer Strahlaufweitung vorbeugt.
  2. Stereomikroskop nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der optische Körper (15) einstückig mit dem Invertersystem (7) ausgebildet ist.
  3. Stereomikroskop nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Invertersystem (7) als Prismensystem, insbesondere eine Kombination zweier Paare von Porroprismen zweiter Art, ausgebildet ist.
  4. Stereomikroskop nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der optische Körper (15) aus einem Glas-, Kunststoff- oder Keramikwerkstoff mit einem möglichst hohen Brechungsindex n, insbesondere n > 1,6 oder n > 1,7 ausgebildet ist.
  5. Stereomikroskop nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Invertersystem (7) und der optische Körper (15) miteinander verklebt ausgebildet sind.
  6. Stereomikroskop nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Invertersystem (7) und die Tubuslinse (6) in einem Tubusgehäuse (12a) eines Mikroskopgehäuses (12) ausgebildet sind.
  7. Inverter-System für ein Stereomikroskop für die Retinalchirurgie, mit einem einen Inverterbereich (8) aufweisenden Inverter-System (7), gekennzeichnet durch einen einstückig mit dem Inverterbereich (8) des Inverter-Systems (7) ausgebildeten optischen Körper (15), wobei der Inverterbereich (8) oder der optische Körper (15) wahlweise in den Strahlengang eines Stereomikroskops einschwenkbar sind, wobei der optische Körper (15) derart ausgebildet ist, dass er in seinem eingeschwenktem Zustand die Weglänge eines Strahlenganges des Stereomikroskops außerhalb optischer Bauteile, insbesondere in Luft, vermindert und dabei einer Strahlaufweitung vorbeugt.
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