DE10128152A1 - Schiffsantriebssystem mit vermindertem Bordnetzklirrfaktor - Google Patents
Schiffsantriebssystem mit vermindertem BordnetzklirrfaktorInfo
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Abstract
Bei einem Schiff mit elektrischem Fahrantrieb wird eine Verminderung des Klirrfaktors in dem Mittelspannungsnetz erreicht, indem zwei Stromumrichter oder Gruppen von Stromumrichtern so zusammen geschaltet werden, dass sie sich aus der Sicht des Netzes wie 24-pulsige Stromumrichter verhalten. Die so erhaltenen Stromumrichter oder Gruppen von Stromumrichtern werden unterschiedlich belastet oder in ihrem Gleichspannungszwischenkreis unterschiedlich dimensioniert.
Description
Für den Oberwellengehalt des Bordnetzes von Schiffen gibt es
frequenzabhängige Grenzwerte. Zu starke Oberwellen in dem
Bordnetz verursachen zusätzliche Verlustleistung im Bordnetz
und können zu Betriebsstörungen bei Geräten führen, die an
dem Bordnetz angeschlossen sind und hieraus ihre elektrische
Energie beziehen.
Oberwellen im Bordnetz entstehen, wenn eine nicht sinusförmi
ge Stromentnahme erfolgt, bspw. wenn starke Verbraucher peri
odisch an das Bordnetz angeschlossen und von dem wiederabge
schaltet werden. Der sprunghafte Stromverlauf durch den star
ken Verbraucher führt in Verbindung mit der endlichen Impe
danz des Bordnetzes zu entsprechenden Spannungsschwankungen
einschließlich Spannungserhöhungen. Letztere werden durch In
duktivitäten verursacht, die im Bordnetz unvermeidbar vorhan
den sind.
Das Bordnetz darf auch dann keine größeren Oberwellenanteile
enthalten, wenn aus dem Bordnetz der elektrische Schiffsan
trieb gespeist wird.
Der elektrische Schiffsantrieb umfasst einen oder mehrere an
dem Bordnetz angeschlossene Stromumrichter, von denen jeder
einen oder mehrere elektrische Propellermotoren mit Strom
versorgt. Üblicherweise ist das Bordnetz ein 3-Phasen-Mittel
spannungsnetz mit ca. 6,6 kV. Hieraus erzeugt der Stromum
richter für den Antriebsmotor eine dreiphasige Spannung von
ca. 600 Volt mit variabler Frequenz. Die Spannung am Ausgang
des Stromumrichters hängt von der Frequenz ab.
Der Stromumrichter kann ein indirekter Stromumrichter mit ei
nem Gleichspannungszwischenkreis und einer mehrphasigen ge
steuerten Brücke im Ausgang sein. Durch die Steuerung der
Brücke, die eingangsseitig an den Zwischenkreiskondensator
angeschlossen ist, entsteht eine pulsierende Belastung an dem
Kondensator, die auf das Bordnetz zurückwirkt.
Durch sinnvolle Beschaltung des Stromumrichters, hat man in
der Vergangenheit versucht, die durch den Stromumrichter ver
ursachte Rückwirkung auf den Klirrfaktor des Bordnetzes nied
rig zu halten.
Zu den bekannten Maßnahmen gehört die Verwendung eines Drei
phasentransformators, dessen Primärwicklungen im Dreieck ge
schaltet sind. Der Dreiphasentransformator weist zwei Sätze
von Sekundärwicklungen auf, von denen die eine im Stern und
die andere im Dreieck geschaltet ist. Diese beiden Sätze von
Sekundärwicklungen sind jeweils an eigenen
Brückengleichrichter angeschlossen, die ausgangsseitig einen
gemeinsamen Zwischenkreiskondensator laden. An den Zwischen
kreiskondensator sind für jede Phase des Ausgangsnetzes des
Stromumrichters Drehstrombrücken aus IGBT<s angeschaltet. Die
IGBT<s werden so angesteuert, dass sich ein angenähert sinus
förmiger Stromverlauf in der Ständerwicklung des angeschlos
senen Propellermotors ergibt. Ein derartiger Stromumrichter
wird als zwölfpulsiger Umrichter bezeichnet, bei dem Ausgang
nur noch die Oberschwingungen der Ordnungen 11, 13, 23, 25,
35, 37, 47 und 49 auftreten. Die anderen Oberschwingungen he
ben sich gegenseitig auf.
Eine noch weitergehende Reduktion lässt sich erreichen, wenn
die Eingangsströme von zwei derartigen Stromumrichter durch
entsprechende Zusatzwicklungen um 15° gegeneinander gedreht
werden. Hierdurch kommt aus der Sicht des Bordnetzes das Ver
halten eines 24-pulsigen Umrichters zustande. Bei einem sol
chen Betrieb treten nur noch Oberschwingungen der Ordnung 23,
25, 47 und 49 auf.
Ausgehend hiervon ist es Aufgabe der Erfindung ein Verfahren
zum Betrieb eines Schiffes bzw. ein Schiffsantriebssystem zu
schaffen, bei dem die Amplitude der Oberwellen noch weiter
reduziert ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Verfahren mit
den Merkmalen des Anspruches 1 bzw. dem Antriebssystem mit
den Merkmalen des Anspruches 6 gelöst.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die Motoren mit
unterschiedlicher Leistung beaufschlagt. Aufgrund der unter
schiedlichen Last an den Motoren und der entsprechenden Netz
rückwirkung, reduziert sich der im Bordnetz zu messende
Klirrfaktor um 34%. Diese Reduktion macht sich an den höhe
ren Harmonischen bemerkbar, die sich aufgrund der besonderen
Beschaltung der Stromumrichter gegenseitig nicht auslöschen.
Die Theorie für die Verbesserung des Klirrfaktors geht dahin,
dass für die Verminderung eine Veränderung des Stromflusswin
kels an dem Zwischenkreiskondensator verantwortlich ist. Bei
einer geringeren Last an dem Zwischenkreiskondensator in dem
Stromumrichter treten Ladeströme mit anderen Phasenwinkeln
auf verglichen mit einer stärkeren Stromentnahme aus dem Zwi
schenkreiskondensator. Diese Änderung des Phasenwinkels hat
möglicherweise Rückwirkungen auf die ausgangsseitige Dreh
strombrücke und den Stromverlauf im angeschlossenen Motor.
Die Regelung der Antriebsmotoren des Schiffes kann so erfol
gen, dass bei jeder Betriebssituation die Lastverteilung auf
die Motoren im Sinne einer Minimierung der Oberschwingungen
der Ordnung 23, 25, 47, 49 auftritt.
Es hat sich gezeigt, dass eine Leistungsaufteilen zwischen
den Propellermotoren bzw. zwischen zwei Gruppen von Propel
lermotoren im Verhältnis zwischen 1 : 0,9 bis 1 : 0,25 vorzugs
weise zwischen 1 : 0,7 bis 1 : 0,5 und höchst vorzugsweise um
1 : 0,6 vorzunehmen ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist insbesondere bei Schiffen
verwendbar, die am Bug und am Heck Motoren aufweisen, so dass
die unterschiedliche Leistung nicht zu einer Kursänderung
führt, die durch einen Ruderausschlag kompensiert werden
muss.
Eine Verbesserung des Oberwellengehaltes lässt sich aber auch
bei Schiffen mit zwei Propellermotoren am Heck erreichen, die
mit gleicher Leistung betrieben werden. In diesem Falle un
terscheiden die Zwischenkreiskondensatoren in den Wechsel
richtern für die Propellermotoren. Aufgrund der unterschied
lichen Kapazitätswerte der Zwischenkreiskondensatoren in den
beiden Stromrichtern, können die höheren Harmonischen, wie
sie bei einem 24-pulsigen Stromrichter auftreten, in ähnli
cher Weise kompensiert werden.
Dabei ist es zweckmäßig, wenn jeder der Stromumrichter je
weils als 24-pulsiger Umrichter ausgeführt ist, so dass sich
die niedrigeren Harmonischen wie eingangs beschrieben gegen
seitig auslöschen.
Im übrigen sind Weiterbildungen der Erfindung Gegenstand von
Unteransprüchen. Hierbei sollen auch solche Kombinationen als
beansprucht angesehen werden, auf die kein ausdrückliches
Ausführungsbeispiel gerichtet ist.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Gegenstandes
der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 das Prinzipschaltbild für den elektrischen Antrieb
eines Schiffes, das an jedem Ende jeweils zwei Pro
pellermotoren aufweist,
Fig. 2 eine Tabelle zur Veranschaulichung des Klirrfaktor
verhaltens in Abhängigkeit von der Lastverteilung
auf die Propellermotoren,
Fig. 3 das Prinzipschaltbild für den elektrischen Antrieb
eines Schiffes mit zwei Propellermotoren und
Fig. 4 das Prinzipschaltbild eines Stromumrichters.
Fig. 1 zeigt das Prinzipschaltbild für ein Schiffsantriebs
system mit Elektromotoren. Zu dem Antriebssystem gehören ins
gesamt fünf schematisch angedeutete Dieselmotoren 1, 2, 3, 4
und 5. Mit jedem der Dieselmotoren 1 . . . 5 ist jeweils ein
Dreiphasensynchrongenerator 6, 7, 8, 9, 11 mechanisch gekop
pelt.
Die Synchrongeneratoren 6, 7, 8, 9, 11 sind zu Gruppen zusam
mengefasst, wobei die Synchrongeneratoren 6 und 7 auf einer
erste Sammelschiene 12 und die Synchrongeneratoren 8, 9, 11
auf eine zweite Sammelschiene 13 arbeiten. Die beiden Sammel
schienen sind im Normalbetrieb elektrisch miteinander gekup
pelt. Die beiden Sammelschienen 12, 13 symbolisieren ein Mit
telsspannungsnetz mit 50 Hz und 6,6 kV. An jede der beiden
Sammelschienen 12, 13 ist ein Dreiphasentransformator 14, 15
angeschlossen, der ausgangsseitig das Niederspannungsbordnetz
16, 17 speist. Die Transformatoren sind eingangsseitig im
Dreieck und ausgangsseitig im Stern geschaltet.
Aus den beiden Sammelschienen 12, 13 folgt die Stromversor
gung für den Fahrantrieb. Hierzu sind an der Sammelschiene 12
zwei Stromumrichter 18 und 19 und an der Sammelschiene 13
zwei Stromumrichter 21 und 22 angeschaltet. Jeder der Strom
umrichter 18 . . . 22 speist einen zugehörigen Drehstromasynchron
motor 23 . . . 27. Jeder der Asynchronmotoren 23 . . . 27 treibt über
eine Schiffswelle 28 . . . 32 einen zugehörigen Schiffspropeller
33 . . . 36. Die beiden Schiffspropeller 33, 35 sind dem einen
Ende des Schiffes zugeordnet, während die anderen beiden
Schiffspropeller 34 und 36 am anderen Schiffsende vorgesehen
sind. Eine solche Verteilung der Schiffspropeller wird bspw.
bei Doppelendfähren verwendet um Wendemanöver einzusparen.
Aus Redundanzgründen sind die Propellermotoren 23 und 26, die
dem einen Schiffsende zugeordnet sind, an unterschiedlichen
Sammelschienen angeschlossen. Auf diese Weise wird sicherge
stellt, dass bei Ausfall einer Sammelschiene 12 oder 13, an
jedem Schiffsende wenigstens ein Propellermotor dem Antrieb
zur Verfügung steht.
Die Stromumrichter 18 . . . 22 sind untereinander gleich ausge
führt. Es handelt sich um 12-pulsige Stromumrichter mit
Gleichspannungszwischenkreis. Da die Stromumrichter 18 . . . 22
untereinander identisch sind, genügt es den Aufbau lediglich
eines der Stromumrichter 18 . . . 22 genauer zu beschreiben.
Der Stromumrichter 18 weist eingangsseitig einen Dreiphasen
transformator 37 auf mit einer im Dreieck geschalteten Pri
märwicklungsgruppe 38, die an die Sammelschiene 12 ange
schlossen ist. Ferner gehören zu dem Dreiphasentransformator
37 zwei Gruppen von Sekundärwicklungen 39 und 41, die mit den
Primärwicklungen 38 magnetisch gekoppelt sind. Die Gruppe von
Sekundärwicklungen 29 ist im Dreieck und die Gruppe der Se
kundärwicklungen 41 ist im Stern geschaltet, so dass eine
Phasendrehung zwischen den Ausgangsspannungen erhalten wird.
Jede der beiden Gruppen 41 und 39 von Sekundärwicklungen ist
an einen zugehörigen dreiphasigen Brückengleichrichter 42 und
43 angeschlossen. Die Brückengleichrichter 42, 43 sind einfa
che ungesteuerte Diodenbrückengleichrichter.
Beide Brückengleichrichter 42, 43 laden einen gemeinsamen
Zwischenkreiskondensator 44, der aus der Parallelschaltung
mehrerer Einzelkondensatoren besteht. Die Kapazität des Zwi
schenkreiskondensators liegt bei ca. 56 mF pro Motor. Aus dem
Zwischenkreiskondensator 44 werden aus IGBT aufgebaute ge
steuerte Drehstrombrücken 45 gespeist, die ausgangsseitig die
dreiphasige Versorgungsspannung für den Asynchronmotor 23 er
zeugen.
Durch nicht weiter gezeigte Zusatzwicklungen auf dem Dreipha
sentransformator 37 wird dafür gesorgt, dass die Phasenlage
an den beiden Gruppen 41 und 39 von Sekundärwicklungen zu
sätzlich um plus 7,5° gedreht ist.
Der an derselben Stromschiene 12 angeschlossene Stromumrich
ter 19 hat denselben, wie zuvor erläuterten Aufbau mit der
Einschränkung, dass durch die Zusatzbeschaltung eine Phasen
drehung von minus 7,5° erhalten wird. Dadurch weisen beide
Frequenzumrichter zueinander eine Phasendrehung von 15° auf,
so dass sie aus der Sicht der Sammelschiene 12 wie ein
24-pulsiger Stromumrichter arbeiten.
Bei einem 24-pulsigen Stromumrichter entstehen nur Oberwellen
ab der 23. Oberwelle; die darunter liegenden löschen sich ge
genseitig aus. Die Auslöschung kommt vereinfacht ausgedrückt
dadurch zustande, dass bei den Oberwellen unterhalb der 23.
Oberwelle der eine Stromumrichter gerade dann auf einen höhe
ren Strombedarf umschaltet, wenn der andere Stromumrichter um
denselben Betrag den Strombedarf vermindert. Aus der Sicht
der Sammelschiene ändert sich dadurch an der Belastung
nichts. Die Beschaltung der Sammelschiene 12 ist somit von
Haus aus oberwellenarm. Die einzigen Oberwellen, die zu be
rücksichtigen sind und sich nicht kompensieren, sind bei die
ser Art der Beschaltung die 23. und die 25. sowie die 47. und
die 49. Oberwelle.
Mit der gezeigten Schaltungsanordnung sind die in Tabelle von
Fig. 2 aufgeführten Klirrfaktorwerte zu erreichen. Wenn drei
Generatoren in Betrieb sind und alle Motoren mit der gleichen
Leistung betrieben werden, ist auf der Sammelschiene 12, 13
ein Klirrfaktor von 3,09% zu messen. Der Propellerstrom
weist einen Klirrfaktor von 7,54% auf. Wenn hingegen die Mo
toren unsymmetrisch betrieben werden, d. h. Die Leistung pro
Sammelschiene 12 bzw 13 im Verhältnis 1 : 0,6 aufgeteilt ist,
wobei die Gesamtantriebsleistung genauso groß ist wie zuvor,
sinkt schlagartig der Klirrfaktor im Spannungsverlauf auf den
Sammelschienen 12 bzw. 13 auf 1,9%. In diesem Betriebsfall
nimmt der Propellermotor 24 z. B. die 0,6-fachen Leistung der
Leistung des Propellermotors 23 auf; für die Propellermotoren
26 und 27 gilt dieselbe Beziehung.
Ein ähnliches Bild ergibt sich, wenn 4 Generatoren in Betrieb
sind und die Propellermotoren wiederum symmetrisch belastet
sind. Der Klirrfaktor ist dann wegen etwas geringerem Genera
torinnenwiderstand etwas kleiner, nämlich nur 2,91% als im
Betriebsfall mit 3 Generatoren. Er wird wiederum deutlich re
duziert, wenn die Motoren unsymmetrisch belastet sind, ohne
dass die Gesamtantriebsleistung sich ändert. In diesem Fall
verhält sich die Leistung der Motoren 23 und 26 zu der Leis
tung der Motoren 24 und 27 wie 1 : 0,37. Der Spannungsklirrfak
tor auf den Stromschienen 12, 13 geht auf 1,31% zurück.
Gleichwohl ändert sich am Klirrfaktor im Strom zum Einzelmo
tor praktisch nichts, wie die zweite Spalte erkennen lässt.
Der Klirrfaktor im Strom zu dem einzelnen Motor ist von der
Lastaufteilung praktisch unabhängig. Auch der Klirrfaktor für
den Strom, wie er von jedem der einzelnen Generatoren abgege
ben wird, ist praktisch von der Belastung und der Betriebs
station an den Stromschienen 12, 13 unabhängig.
Ebenfalls sehr günstige Verhältnisse werden erreicht, wenn
fünf Generatoren in Betrieb sind und die Antriebsleistung
zwischen den Motoren im Verhältnis 1 : 0,37 aufgeteilt ist.
Wie die Tabelle erkennen lässt, entsteht die Verminderung im
Klirrfaktor im Spannungsverlauf auf den Sammelschienen 12, 13
durch eine Kompensationswirkung zwischen einem stärker be
lasteten und einem weniger stark belasteten Stromumrichter.
Der Klirrfaktor im Ausgangssignal jedes Stromumrichters, ist
hingegen von der Lastverteilung praktisch unabhängig. Es wird
davon ausgegangen, dass die mit der Laständerung einhergehen
de Änderung des Stromflusswinkels beim periodischen Nachladen
des Zwischenkreiskondensators für die Kompensationswirkung
verantwortlich ist.
Eine ähnlich Verbesserung kann erreicht werden, wenn das
Schiff mit zwei Antriebsmotoren gemäß Fig. 3 ausgerüstet ist.
Die Schaltungsanordnung nach Fig. 3 ist praktisch die linke
Seite der Schaltungsanordnung nach Fig. 1, mit der Einschrän
kung, dass der Stromumrichter 21 an die Sammelschiene 12 an
geschlossen ist. Es sind deswegen auch die selben Bezugszei
chen, wie in der linken Hälfte von Fig. 1 verwendet. Eine er
neute Erläuterung des Aufbaus erübrigt sich somit.
Ein weiterer Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 1 besteht darin, dass jeder der Stromumrichter 18, 21
für sich 24-pulsig ausgeführt ist. Ein 24-pulsiger Stromum
richter kann bspw. erhalten werden, indem der Zwischenkreis
kondensator 44 über zwei magnetisch nicht gekoppelte Trans
formatoren geladen wird, wobei die Transformatoren primärsei
tig um 15° in der Phasenlage gegeneinander gedreht sind. Das
Prinzipschaltbild für einen solchen Stromumrichter ist in
Fig. 4 veranschaulicht.
Der Stromumrichter 18 gemäß Fig. 4 weist zwei Eingangstrans
formatoren 46 und 47 auf. Jeder der Eingangstransformatoren
46, 47 verfügt über eine Gruppe von Primärwicklungen 48 und
49, die, wie bereits erwähnt, elektrisch um 15° gegeneinander
gedreht sind. Jede der beiden Transformatoren 46, 47 ist fer
ner mit zwei Gruppen von Sekundärwicklungen 51, 52, 53 und 54
versehen, die im Dreieck bzw. im Stern geschaltet und mit ei
nem zugehörigen Brückengleichrichter 55, 56, 57 und 58 be
schaltet sind. Die Brückengleichrichter 55 . . . . 58 laden einen
Zwischenkreiskondensator 59, aus dem drei Gruppen von Brücken
61, 62 und 63 gespeist werden, die in ihren Brückenzweigen
IGBT<s enthalten. Durch Ansteuern der IGBT<s in bekannter
Weise, wird am Ausgang der gewünschte Dreiphasenwechselstrom
erzeugt.
Die beiden Stromumrichter 18 und 21 sind gemäß Fig. 4 gestal
tet und unterscheiden sich wie bereits ausgeführt in der Grö
ße des Zwischenkreiskondensators 54. Da jeder Stromumrichter
bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 24-pulsig arbeitet,
treten keine Oberwellen unterhalb der 23. Oberwelle auf. Es
bleiben nur die Oberwellen 23, 25 und 47, 49 übrig. Hier
tritt eine Kompensation auf, indem bei gleicher Leistung,
d. h. symmetrischer Verteilung der Antriebsleistung auf die
beiden verbliebenen Propellermotoren 23 und 26 sich die Kapa
zitäten der beiden Zwischenkreiskondensatoren 54 in den bei
den Stromumrichtern 18, 21 in ähnlicher Weise unterscheiden,
wie die Leistungsaufteilung unter den
Propellermotoren die bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1
zu der Verminderung des Klirrfaktors geführt hat.
Bei einem Schiff mit elektrischem Fahrantrieb, wird eine Ver
minderung des Klirrfaktors in dem Mittelspannungsnetz er
reicht, indem zwei Stromumrichter oder Gruppen von Stromum
richtern so zusammen geschaltet werden, dass sie sich aus der
Sicht des Netzes wie 24-pulsige Stromumrichter verhalten. Die
so erhaltenen Stromumrichter oder Gruppen von Stromumrich
tern, werden unterschiedlich belastet, oder in ihrem Gleich
spannungszwischenkreis unterschiedlich dimensioniert.
Claims (9)
1. Verfahren zum Betrieb eines Schiffes, zu dem wenigstens
ein elektrischer Propellermotor (23 . . . 27) an einem Schiffs
ende, wenigstens ein elektrischer Propellermotor (23 . . . 27) an
dem anderen Schiffsende sowie für jeden Propellermotor
(23 . . . 27) ein Stromumrichter (18 . . . 22) mit Gleichspannungszwis
chenkreis (44) und ein 3-phasiges Bordnetz (12, 13) gehören,
aus dem die Stromumrichter (18 . . . 22) gemeinsam gespeist wer
den, wobei gemäß dem Verfahren die Leistung auf die beiden
Propellermotoren (23 . . . 27) ungleich aufgeteilt ist, um das Maß
an Oberwellen, die die Stromumrichter (18 . . . 22) in dem Bord
netz (12, 13) hervorrufen, zu vermindern.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Stromumrichter (18 . . . 22) derart gestaltet und an das Bord
netz (12, 13) angeschlossen sind, dass sie lediglich Ober
schwingungen der Ordnung 23, 25, 47, 49 . . . in dem Bordnetz
(12, 13) hervorrufen.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Leistungsaufteilung derart gesteuert wird, dass die vek
torielle Summe der Oberschwingungen im Bordnetz (12, 13), ins
besondere der Oberschwingungen der Ordnung 23, 25, 47, 49 . . .
minimiert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Leistung zwischen den Propellermotoren (23 . . . 27) im Ver
hältnis zwischen 1 : 0,9 bis 1 : 0,25 aufgeteilt ist, vorzugs
weise zwischen 1 : 0,7 bis 1 : 0,5, höchst vorzugsweise um 1 : 0,6
aufgeteilt ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
jeder der Stromumrichter (18 . . . 22) eingangsseitig einen Trans
formator (37) aufweist, die derart gestaltet sind, dass die
Eingangsströme um 15° gegeneinander phasenverschoben sind,
und die jeder für sich eine 12-pulsige Netzrückwirkung er
zeugen.
6. Schiffsantriebssystem mit einem 3-phasigen Bordnetz
(12), mit wenigstens einem ersten Propellermotor (23), mit
wenigstens einem zweiten Propellermotor (26), mit einem den
ersten Propellermotor (23) speisenden ersten Stromumrichter
(18), der an das Bordnetz (12) angeschlossen ist, der einen
Gleichspannungszwischenkreis mit Zwischenkreiskondensator
(54) aufweist und der 12-pulsig arbeitet, mit einem den
zweiten Propellermotor (26) speisenden zweiten Stromumrichter
(21), der an das Bordnetz (12) angeschlossen ist, der einen
Gleichspannungszwischenkreis mit Zwischenkreiskondensator
(54) aufweist und der 12-pulsig arbeitet, wobei sich die
Kapazitätswerte der Zwischenkreiskondensatoren (54) des er
sten Stromumrichters (18) von den Kapazitätswerten der Zwi
schenkreiskondensatoren (54) des zweiten Stromumrichters (21)
in einem Maße unterscheiden, derart, dass bei gleicher Leis
tungsaufnahme der beiden Propellermotoren (23, 26) die Ober
wellen im Bordnetz (12) minimal werden.
7. Schiffsantriebssystem nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, dass das Verhältnis der Kapazitätswerte zwischen
1 : 0,9 bis 1 : 0,25 liegt, vorzugsweise zwischen 1 : 0,7 bis
1 : 0,5, höchst vorzugsweise um 1 : 0,6 liegt.
8. Schiffsantriebssystem nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Stromumrichter (18, 21) Eingangstransforma
toren (41, 42) aufweisen, die derart gestaltet sind, dass die
Eingangsströme um 15° gegeneinander phasenverschoben sind.
9. Schiffsantriebssystem nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, dass bei wenigstens einem Stromumrichter (18, 21)
der Zwischenkreiskondensators (54) aus mehreren Kondensatoren
aufgebaut ist und dass durch wegschalten von Kondensatoren
die Gesamtkapazität des Zwischenkreiskondensators (54) um
schaltbar ist.
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