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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung und ein Verfahren,
um eine Tastatur sowohl für
die herkömmliche
Zeicheneingabe mittels Tatenbestätigung
von Tasten einer Eingabetastatur zum Tippen als auch zur Steuerung
eines Cursors bzw. Mauszeigers zu nutzen, wobei durch eine leichte
Berührung
entlang der Tastenoberfläche
der Cursor den Bewegungen der Hand auf der Tastatur folgt und bei einer
Betätigung
einzelner Tasten dagegen die gewohnte Zeicheneingabe ausgelöst wird.
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Für die Bedienung
von Computern mit grafischer Benutzeroberfläche haben sich als Eingabemedien
Tastaturen und Mäuse
durchgesetzt. Während
Tastaturen für
die schnelle Eingabe von Daten wie Text oder Zahlen üblich sind,
eignen sich Mäuse zur
schnellen punktgenauen Positionierung eines Zeigers auf dem Grafikbildschirm.
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Bei
kleinen, mobilen Geräten
lassen sich Mäuse
jedoch nicht verwenden, weil ein Schreibtisch als Unterlage fehlt.
Statt dessen werden bei solchen Geräten andere Eingabemedien genutzt,
die jedoch nicht den Komfort der Maussteuerung erreichen:
- 1. Touchscreens registrieren die Berührung des Bildschirms
durch einen Finger oder einen Stift und positionieren einen unsichtbaren
Mauszeiger entsprechend. Mit Touchscreens lassen sich sehr kompakte
Geräte
bauen, denn nur das ohnehin vorhandene Display wird etwas in der
Ausdehnung senkrecht zur Bildschirmebene dicker. Ihre Bedienung
ist sehr einfach, vor allem mit den Fingern, allerdings hinterläßt die Fingerbedienung Fettspuren
auf dem Display. Nachteilig wirkt sich aus, dass die Bedienelemente
der für
Maussteuerungen entworfenen Benutzeroberflächen zu klein sind, um mit
dem Finger komfortabel benutzt zu werden. Für eine punktgenaue Auslösung ist
daher ein Stift nötig,
in diesem Fall ist auch eine handschriftliche Eingabe möglich. Touchscreens verringern
als zusätzliche
Ebene auf dem Display den Anzeige-Kontrast, was einen weiteren Nachteil
ergibt.
Ein weiterer Nachteil von Touchscreens besteht darin,
dass Bedienfelder nicht fühlbar
voneinander abgegrenzt sind. Bei Touchscreenvarianten mit taktiler
Rückmeldung
wie aus DE 295 02
204 U1 bekannt, werden deshalb auf den Touchscreen transparente,
bewegliche Tasten montiert bzw. der Touchscreen selbst als Ganzes
beweglich gelagert. Allerdings sieht DE 295 02 204 U1 keine Cursorsteuerung vor.
Dies gilt auch für
die aus DE 195 29
571 A1 bekannte Variante, die bei der Annäherung an
den Touchscreen mit Hilfe von Annäherungssensoren eine akustische
oder optische Rückmeldung
ausgibt. Zur Cursorsteuerung ist jedoch auch hier ein extra Gerät erforderlich, etwa
eine Maus oder ein Trackball.
- 2. Tastaturen und Touchscreens werden auch kombiniert. Falls
für einen
solchen Touchscreen eine Stiftbedienung vorgesehen ist, ist der
häufige Wechsel
zwischen Zeicheneingabe mit der Tastatur und Grafiksteuerung mittels
Stift umständlich, weil
der Stift nicht so schnell aus einer Halterung zu nehmen ist wie
sich eine bereitliegende Maus greifen lässt.
Dies gilt umgekehrt
auch für DE 43 43 871 A1 , welche
ein Texteingabegerät
mit Handschrifterkennung offenbart. Dabei erfolgt die Texteingabe auf
einem mit dem Finger oder einem Stift zu bedienenden Touchscreen,
der zur Eingabe von Sonderzeichen sowie zur Eingabesteuerung (Delete,
Enter, etc.) auch über
virtuelle Tasten verfügt. Die
Schreibmarke wird mit räumlich
vom Touchscreen getrennten, mechanisch beweglichen Tasten gesteuert,
so dass der Anwender auch hier bei jedem Wechsel zwischen Dateneingabe
und Cursorsteuerung zwischen diesen Tasten und dem Touchscreen wechseln
muss.
- 3. Ein weiterer Mausersatz ist ein Trackpad, d. h. eine berührungssensitive
Fläche,
die meist neben der Tastatur angebracht ist. Ein Trackpad bietet annähernd die
Präzision
und Geschwindigkeit einer Maus, benötigt jedoch zusätzlich zur
Tastatur und zum Display weiteren Platz im Gehäuse.
- 4. Ein Trackball (Rollkugel) eignet sich gut zur schnellen und
präzisen
Mauszeiger-Steuerung, ist jedoch mechanisch anfällig und verschmutzt leicht.
Trackbälle
waren Anfang der 1990er Jahre in Notebook-Computern verbreitet,
wurden seitdem jedoch weitgehend von Trackpads abgelöst.
- 5. In manchen Notebook-Computern ist ein kleiner Maus-Stick
in der Mitte der Tastatur zwischen den übrigen Tasten untergebracht.
Es handelt sich sozusagen um eine besondere Taste, die seitlich
bewegt werden und so den Mauszeiger steuern kann. Ein starker seitlicher
Druck führt
zu einer raschen Bewegung in die entsprechende Richtung, ein schwacher
Druck führt
zu einer langsamen Bewegung. Beim Loslassen federt der Maus-Stick
zurück
in seine Grundstellung. Dieser Mechanismus ist preisgünstig und
platzsparend. Da der seitliche Andruck auf den Maus-Stick jedoch nicht
direkt mit der Position des Mauszeigers korrespondiert, sondern
nur dessen Bewegungs-Geschwindigkeit
beeinflusst, ist der Maus-Stick ungenau und schwierig zu bedienen.
- 6. Drehräder
lassen sich in sehr kompakten Geräten unterbringen, bieten jedoch
nur eine eindimensionale Cursorsteuerung und sind damit kein Ersatz
für eine
Maus oder die übrigen
aufgeführten
Lösungen.
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Zusammenfassend
lässt sich
sagen, dass die bekannten platzsparenden Eingabemittel im Vergleich
zur Maus jeweils erhebliche Nachteile mit sich bringen. Trackpad
und Trackball benötigen
zusätzlich Platz
zur Tastatur, ein Maus-Stick ist ungenau. Ein Touchscreen für Fingerbedienung
ist zu grob für
die üblichen
Benutzeroberflächen,
während
ein Touchscreen für
Stiftbedienung eben den Stift voraussetzt, den man leicht verlieren
kann. Allen vorgenannten Lösungen
haftet ein Nachteil bei der Benutzung an, der beim mobilen Einsatz
den jeweiligen Vorteil der bekannten Lösung übersteigt.
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Die
Erfindung zielt auf eine einfache, möglichst mit den Fingern einer
Hand bedienbare Einrichtung zur raschen Zeicheneingabe über Tasten
einer kleinräumigen
Tastatur ab, die einerseits sowohl robust als auch preisgünstig herstellbar
und andererseits leicht zu transportieren ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung und ein Verfahren
zur raschen Zeicheneingabe über
Tasten einer Tastatur auf kleinem Raum zu entwickeln, die sowohl
eine rasche als auch eine präzise
Zeiger-Positionierung auf einem Display mit grafischer Benutzeroberfläche ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil genannten Merkmale
der unabhängigen Patentansprüche gelöst.
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Äußerlich ähnelt die
Erfindung einer herkömmlichen
Tastatur mit einer beliebigen, sichtbaren Tastenanordnung, wobei
jedoch die Oberfläche
der Tastatur flacher ausgeführt
ist, so dass die Finger leicht über
die Tastenfläche
gleiten können.
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Wird
diese Tastatur zum Tippen benutzt, löst die Betätigung einer Taste über einen
festgelegten Druckpunkt hinaus wie gewohnt die Zeicheneingabe aus.
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Wenn
die Finger jedoch über
die Tasten bewegt werden, wird die Fingerposition fortlaufend mit Sensoren
ermittelt, die in die Eingabe-Tastatur integriert sind und zusammen
mit einer Zeit-Information an eine Steuerelektronik weitergeleitet.
Aus der räumlichen
Position, Anzahl und Abfolge der berührten Sensoren wird nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren
ein zweidimensionaler Vektor ermittelt. Der Mauszeiger bzw. Cursor
wird dann entsprechend der Richtung und Länge dieses Vektors bewegt.
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Die
Erfindung soll an zwei Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden.
In der zugehörigen Zeichnung
zeigen:
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1.
Darstellung des Aufbaus einer erfindungsgemäßen Eingabeeinrichtung, Ausführungsbeispiel
mit vier Sensoren pro Taste
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2.
Schaltplan einer erfindungsgemäßen Eingabeeinrichtung,
Ausführungsbeispiel
mit Sensoren
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3.
Ermittelte Positionswerte (vier Sensoren pro Taste)
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4.
Darstellung des Aufbaus einer erfindungsgemäßen Tastatur, Ausführungsbeispiel
mit einem Schalter pro Taste zur Positionsbestimmung
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5.
Schaltplan einer erfindungsgemäßen Eingabeeinrichtung,
Ausführungsbeispiel
mit Schaltern
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6.
Ermittelte Positionswerte (ein Schalter pro Taste zur Positionsbestimmung)
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7.
Resultierende Zeigerbewegung (langsame Betätigung)
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8.
Resultierende Zeigerbewegung (schnelle Betätigung)
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9.
Zuordnung von Geschwindigkeit der Tastenberührung zu Mauszeigerbewegung
(a: 1. Taste, b: 2. Taste, c: 3. Taste in Folge)
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10.
Flussdiagramm der Steuerungssoftware
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Die
erfindungsgemäß ausgebildete
Eingabevorrichtung besteht aus drei Komponenten, die in den Ausführungsbeispielen
von 1 und 4 jeweils mit a, b und c bezeichnet
sind; nämlich
Tastenfeldern, Sensorpunkten und einer Steuerelektronik.
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In 1 ist
ein Ausführungsbeispiel
beschrieben, das mehrere, nebeneinander liegende Drucksensoren pro
Taste verwendet. Eine Gruppe von sichtbaren und je nach Ausführung auch
fühlbaren
Tastenfeldern (1a) ist jeweils mit einem alphanumerischen Zeichen
oder einer Funktionsbezeichnung beschriftet. Die Tastenfelder (1a)
leiten einen mechanischen Druck auf die Tasten weiter an eine Matrix von
Sensorpunkten (1b).
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Die
Sensorpunkte (1b) detektieren eine leichte Finger-Berührung auf
eine oder mehrere Tasten bereits bei einer minimalen Bewegung der Tastenoberfläche. Als
Sensoren können
z. B. sogenannte Force Sensing Resistors (FSR) verwendet werden,
die auf leichten mechanischen Druck reagieren. Anstelle dieser Sensorpunkte
kann auch eine kapazitätsmessende
Folie (sogenanntes Touchpad) eingesetzt werden, die die elektrischen
Eigenschaften eines menschlichen Fingers in direkter Nähe auswertet.
Sowohl FSR als auch Touchpad bieten eine hochauflösende (mehrere
Punkte pro Millimeter) Positionsbestimmung.
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Der
Status jedes einzelnen Sensors wird in kurzen Abständen (mind.
10x pro Sekunde) von einer Steuerelektronik (1c) abgefragt. Fingerbewegungen, beispielhaft
in (1d) dargestellt, werden von dieser Steuerelektronik in Zeigerbewegungen
umgesetzt, die dann auf einem Display angezeigt werden können.
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2 zeigt
das Prinzip des Schaltplans der Tastatur von 1. Die Matrix
der FSR-Punkte umfasst im Falle des Beispiels von 1 jeweils
4 Sensorpunkte pro Taste, insgesamt 6 × 8 = 48 Sensorpunkte, von
denen in 2 ein typischer Ausschnitt von
12 Sensorpunkten zu sehen ist. Die Schaltung zum Abtasten der Sensorpunkte ähnelt den
in Taschenrechnern und PCs üblichen
Schaltungen zum Abtasten von Tastaturen, mit dem Unterschied, dass hier
analoge anstelle von digitalen Signalen ausgewertet werden.
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Die
Sensormatrix ist in Spalten und Zeilen unterteilt. Nacheinander
erhält
jede Zeile einen zeitlich genau abgegrenzten Impuls, dessen Antwort
von Analog-Digital-Wandlern
interpretiert wird, die hier den Spalten der Matrix zugeordnet sind.
So kann die Steuerelektronik den Status jedes einzelnen Sensors unabhängig von
allen übrigen
ermitteln.
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Das
Ergebnis dieses Prozesses ist in 3 dargestellt.
Die Fingerbewegung von (1d) wurde hier aufgelöst in 7 verschiedene Zustände, die
auf einander folgenden Abfrageergebnissen der Steuerelektronik entsprechen.
Die x/y-Koordinaten
entsprechen der Anordnung der Tasten in 1. So ist
zum Zeitpunkt t = 1 der in der Fingerbewegung von (1d) am weitesten
links unten liegende Sensorpunkt aktiviert, danach der rechts daneben
liegende usw.. Aus dem Diagramm wird deutlich, dass die Fingerbewegung zum
Zeitpunkt t = 5 zwei Sensorpunkte zugleich auslöst. Als x/y-Koordinate wird
zu diesem Zeitpunkt der Mittelwert aller ausgelösten Sensorpunkte genommen.
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Neben
der Cursorsteuerung kann die Eingabevorrichtung von 1 natürlich auch
zur herkömmlichen
Zeicheneingabe mittels Tippen dienen. Die Steuerelektronik (1c)
unterscheidet eine Zeicheneingabe von der Cursorsteuerung an Hand
der ausgeübten
Kraft, denn beim Tippen wird eine höhere Kraft ausgeübt als bei
einer flüchtigen
Berührung. Außerdem werden
bei einer Zeicheneingabe sämtliche
Sensorpunkte aktiviert, die einer Taste zugeordnet sind.
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Im
Ausführungsbeispiel
von 4 wird eine Matrix von besonders leichtgängigen elektrischen Schaltern
eingesetzt, z. B. eine Folie oder Gummimatte mit Leiterbahnen, die
auf einen Andruck von wenigen Gramm anspricht. Auch hier sind klar
abgegrenzte Tastenfelder (4a) vorhanden, die eine Fingerberührung auf
die Schalter (4b) mechanisch weiterleiten. Die Steuerelektronik
(4c) fragt regelmäßig alle Schalterstellungen
ab.
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Der
zugehörige
Schaltplan ist in 5 zu sehen. Diese Schaltung
ist identisch mit den in Taschenrechnern und PCs üblichen
Schaltungen zum Abtasten von Tastaturen mit dem Unterschied, dass in 5 pro
Taste zwei Schalter verwendet werden. Im Ausführungsbeispiel von 4 und 5 sind diese
zwei Schalter hintereinander angeordnet: Der erste Schalter signalisiert
eine leichte Berührung
der Taste (weniger als etwa 30 Gramm Auslösekraft), der zweite Schalter
wird erst bei einer vollen Auslösung der
Taste geschlossen (mehr als rund 40 Gramm Auslösekraft). Die beiden Schaltstufen
erlauben es der Steuerung im Ausführungsbeispiel (4c), eine leichte
Berührung
der Tasten von einer Zeicheneingabe mit festerem Andruck (zweite
Schaltstufe) zu unterscheiden.
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Anstelle
von zwei Schaltern pro Taste wäre es
in einer alternativen Konstruktion auch möglich, die Unterseite der Tasten
durch eine Platte mechanisch so zu koppeln, dass für die zweite
Schaltstufe nur ein großer,
gemeinsam bewegter Schalter nötig wäre.
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Im
einfachsten Fall (geringstmögliche
Anzahl Sensorpunkte) wird nur ein Sensor bzw. Schalter pro Tastenfeld
benötigt.
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Die
Abfolge der Auslösung
von Sensorpunkten bzw. die Messung der ausgeübten Kraft ermöglicht es
der Steuerelektronik, zwischen Cursorsteuerung und Zeicheneingabe
zu unterscheiden. Das bedeutet, als Sensormatrix kann auch die Abwandlung einer
herkömmlichen
Tastatur dienen. Hierzu ist erfindungsgemäß deren Auslöseweg deutlich
verringert, die zum Auslösen
nötige
Kraft auf wenige Gramm reduziert und außerdem sind die Tastenkappen
so abgerundet, dass die Finger ohne besondere Reibung darüber gleiten
können.
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In
Fig. (4d) ist ein zweites Beispiel für eine Fingerbewegung auf einer
Eingabe-Tastatur dargestellt. Der Finger berührt die Tastenfelder nur leicht und
löst dadurch
keine Eingabefunktion aus. Die in (4d) gezeigte Tastenfolge "1wsxc" bewegt den Cursor
wie in 7 dargestellt nach rechts unten, die Tastenfolgen "2edcv" oder "4tgbn" hätten eine ähnliche
Wirkung. Die Tastenfolge "asdf" würde den
Cursor nach rechts, die Folge "fdsa" nach links bewegen, "z5" oder "sq" oder "ngr" würden den
Cursor in Richtung nach links oben bewegen. Um eine Wirkung auf den
Cursor zu erzielen, müssen
mindestens zwei neben einander liegende Sensorpunkte in kurzer Abfolge
berührt
werden.
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Mit
der höher
auflösenden
Sensor-Matrix von 1 werden im Vergleich zum Ausführungsbeispiel
von 4 die vierfache Anzahl Positionswerte ermittelt.
Damit ist eine genauere Kontrolle über die betätigte Wegstrecke möglich und
das Ziel ist schneller erreichbar. Auch mit der groben Matrix von 4 ist
eine beliebig genaue Positionierung möglich, allerdings können mehr
Tastenberührungen
nötig sein, um
das gleiche Ziel zu erreichen.
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Zur
Ermittlung/Feststellung der beabsichtigten Cursorbewegung werden
erfindungsgemäß sowohl
die relative Position der berührten
Tasten als auch die Geschwindigkeit der Fingerbewegung ausgewertet.
Wenn die Tastenfelder langsam nacheinander berührt werden, bewegt sich auch
der Cursor bzw. Mauszeiger langsam, d. h. nur eine kurze Strecke
(7). Eine schnellere Berührungs-Abfolge ergibt eine
schnellere Zeigerbewegung, d. h. eine weitere Strecke (8).
Somit ist eine stufenlos wählbare
Geschwindigkeit auch mit einer grob abgestuften Sensormatrix möglich.
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Der
Zusammenhang zwischen Tastenberührungs-Geschwindigkeit
und Zeiger-Wegstrecke ist in 9 dargestellt.
(9a) kennzeichnet die erste Taste, (9b) die zweite und (9c) die
dritte in Folge. Es können beliebig
viele Tasten nacheinander berührt
werden, je nach Anzahl der Tastenfelder. Aus dem Diagramm ist erkennbar,
dass eine flüchtige
Fingerbewegung zu einer deutlich beschleunigten, allerdings ungenauen Zeigerbewegung
führt.
Mit einer sehr langsamen Fingerbewegung lässt sich der Cursor sehr exakt
positionieren.
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Eine
grobe Sensormatrix würde
normalerweise zu einer ruckartigen, gestuften Zeigerbewegung führen. Durch
die beschleunigte Ausführung der
schnellen Berührungen
und die gebremste Ausführung
der langsamen Bewegungen wird dieser Effekt gemindert: Schnelle
Bewegungen führen
zwar zu einem Springen des Cursors, dies wird jedoch nicht als solches
wahrgenommen, weil das menschliche Auge schnelle Abfolgen zu einer
gleichmäßigen Bewegung
zusammensetzt; wie bei den Einzelbildern eines Kinofilms. Andererseits
führen
langsame Tastenberührungen
nur zu minimalen Zeigerbewegungen, bei denen die abgestufte Bewegung
nicht stört.
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Die
verstärkte
Reaktion auf schnelle Bewegungen erlaubt eine sehr schnelle Bedienung
mit geringen Fingerbewegungen, aber auch eine präzise und langsame Steuerung.
So können
ungeübte
Benutzer das System vorsichtig und langsam verwenden, während geübte Benutzer
wesentlich schneller damit arbeiten können, ähnlich der Übung im Gebrauch einer Computer-Maus.
Wie bei einer Computer-Maus ist es sinnvoll, in engen Grenzen eine
Anpassung des Reaktionstempos bzw. der Geschwindigkeit an die persönliche Arbeitssituation
zu ermöglichen,
d. h. eine geringe Verschiebung der Kurven von 9.
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Ein
fühlbarer
Druckpunkt der Schalter kann die Unterscheidung zwischen einer leichten
Berührung
und der Eingabe-Funktion
erleichtern.
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Die
Bedienung des neuen Eingabemittels ähnelt der eines anfangs erwähnten Trackpads,
mit den Unterschieden, dass die Tastatur selbst als eine Art Trackpad
dient. Außerdem
kann die Positionsbestimmung je nach Auflösung der Sensoren grob (im Fall
von einem Sensor pro Taste) oder sehr fein (bis zu hunderten von
Sensorpunkten pro Taste) abgestuft sein.
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Wenn
eine Taste berührt
wird, setzt das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren die Steuerung
in Gang (10):
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In der Ausgangssituation ist das System betriebsbereit und es wird
keinerlei Taste berührt oder
gedrückt.
- 2. Diese Situation wird mindestens 10–50 mal pro Sekunde fortlaufend überprüft. Sobald
eine Taste leicht berührt
wird, folgt nach dem erfindungsgemäßen Verfahren Schritt 3.
- 3. Anhand der Angabe über
den berührten
Sensor wird mittels einer Tabelle, die das Tastenlayout (die Anordnung
der Tastenfelder) enthält,
die x-y-Position bestimmt und gespeichert. Wenn eine hochauflösende Sensormatrix
verwendet wird, wird umgekehrt aus der x-y-Meldung des Sensors die
betätigte
Taste aus einer Tabelle ermittelt.
- 4. Zu dem nun bekannten Tastenfeld und der x-y-Position wird
eine Information über
den Auslösezeitpunkt
gespeichert.
- 5. Anschließend
wird geprüft,
ob der Finger das Tastenfeld nur berührt oder die Taste vollständig betätigt wurde.
Wenn die Taste betätigt
wurde, folgt nach dem erfindungsgemäßen Verfahren Schritt 9.
- 6. Bei einer nur leichten Berührung wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren überprüft, ob bereits
Informationen über
Tastenberührungen
vorliegen. Wenn diese Berührung
die erste in einer Folge ist, wird sie gespeichert, ohne dass eine weitere
Reaktion erfolgt. Erst wenn in kurzer Abfolge weitere Tasten berührt werden,
führt das
zu einer Bewegung des Cursors.
- 7. Anschließend
wird aus einer Abfolge von berührten
Tasten ein Vektor berechnet. Die Richtung des Vektors ergibt sich
aus der räumlichen
Anordnung der berührten
Tasten. Die Länge
des Vektors ergibt sich dagegen aus dem Produkt vom Weg (Länge der
Tastenfolge) der Berührung
und Geschwindigkeit (Zeitspanne zwischen Berührungen). Wenn die Sensorelektronik
dies erlaubt, wird auch die Anzahl gleichzeitig berührter Tasten berücksichtigt,
so dass eine Berührung
des Eingabemediums mit mehreren Fingern zugleich zu einer schnelleren
Bewegung führt.
- 8. Der berechnete Vektor wird auf die Cursorposition angewandt,
wobei es sich immer um relative Bewegungen handelt; durch eine mehrfach
wiederholte Berührungsfolge
wird also die Bewegung fortgesetzt.
- 9. Wenn eine Taste gedrückt
wurde, wird das entsprechende Zeichen in den Eingabepuffer übertragen.
Falls es sich um eine Funktionstaste oder Umschalttaste handelt,
wird die entsprechende Funktion ausgelöst.
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Die
Erfindung ist geeignet für
kleine tragbare Computer, Mobiltelefone, Messgeräte, Fernbedienungen und für ähnliche
Geräte.
Je nachdem, ob die Eingabe-Funktion oder die Zeigefunktion im Vordergrund
steht, können
die Tastenfelder wie bei einer gewöhnlichen Tastatur oder mit
einer flacheren Tasten-Oberfläche
ausgebildet werden.
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Andere
Eingabemedien verwenden eine x-y-Bewegung der Hand für die Zeigerpositionierung (Maus,
Trackpad, Touchscreen, Maus-Stick) und eine zusätzliche, getrennte Tastatur-Einheit, die auf eine
Finger-Bewegung entlang der z-Achse reagiert. Die Erfindung integriert
erstmals diese beiden Funktionen in einem Eingabemittel, das sowohl
auf Bewegungen entlang der x-y-Achsen reagiert als auch gewohnte
Eingabe-Bewegungen
entlang der z-Achse auswertet. Da die Tastaturbedienung unverändert bleibt
und die Zeiger-Steuerung ähnlich
einem Trackpad funktioniert, ist das System sehr einfach zu bedienen.
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Das
neue Eingabemittel lässt
sich im Gegensatz zur Computermaus leicht in tragbaren Geräten unterbringen,
ist sehr robust und kann im Gegensatz zu Maus und Touchscreen kaum
verschmutzen. Die Steuerung ist präziser als ein Maus-Stick oder ein fingerbedienter
Touchscreen. Im Vergleich zum Touchscreen mit Stift kann hier kein
Stift verlorengehen, und der Wechsel vom Tippen zum Zeigen ist erheblich
schneller als mit Stift oder Maus.
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Die
Erfindung benötigt
keinen zusätzlichen Platz,
denn im einfachsten Fall wird nur eine Tastatur mit einem besonders
kurzen Auslöseweg
benötigt, den
Rest erledigt das erfindungsgemäß gestaltete Verfahren
der Steuerelektronik. Durch diesen geringen Hardware-Aufwand ist
die Lösung
zugleich preisgünstiger
als alle anderen bekannten Zeigegeräte.