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Die
Erfindung betrifft eine Steer-by-Wire-(SbW)-Lenkanlage für Fahrzeuge
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Eine
derartige SbW-Lenkanlage mit zwei Rechnermodulen ist aus der
DE 42 32 256 A1 bekannt,
bei der die Rechnermodule in regelmäßigen Abständen eine Selbstdiagnose durchführen. Initiiert wird
diese Selbstdiagnose von separaten Überwachungsmodulen.
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Aus
der
DE 195 40 956
C1 ist eine SbW-Lenkanlage bekannt bei der sich die starre
mechanische Verbindung zwischen Lenkrad und den gelenkten Rädern des
Fahrzeugs durch Öffnen
einer Kupplung auftrennen lässt.
Bei geöffneter
Kupplung ist das Lenkrad lediglich mittelbar durch einen von einem
elektronischen Steuergerät
angesteuerten Lenksteller mit den gelenkten Rädern gekoppelt. Solche Lenkanlagen
werden im Folgenden als Steer-by-Wire-(SbW)-Lenkanlagen
bezeichnet. Bei einer Fehlfunktion der SbW-Lenkanlage wird durch Schließen der
Kupplung eine starre mechanische Verbindung zwischen Lenkrad und
den gelenkten Rädern
wieder hergestellt. Diese zweite Back-Up-Lenkanlage wird nachfolgend
als Rückfallebene
bezeichnet.
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Weiterhin
sind SbW-Lenkanlagen mit einer hydraulischen Rückfallebene bekannt. Diese
schalten beim Ausfall der elektronisch geregelten SbW-Lenkung auf
eine hydraulische Notlenkung um. Der Vorteil dabei ist, dass bei
auftretenden Fehlern elektronischer Komponenten auf ein diversitäres System,
d.h. ein auf einer anderen Physik und einem anderen Medium beruhendes
System umgeschaltet wird und damit auch im Fehlerfall eine hohe
Sicherheit erreicht wird. Allerdings haben diese bekannten hydraulischen
Rückfallebenen
Nachteile, da die hydraulischen Komponenten, wie Ventile und Leitungen,
bei der Fahrzeugherstellung nach der Installation der Hydraulikkomponenten
mit einem Hydraulikfluid befüllt
werden müssen.
Dies bedeutet auch, dass das Steer-by-Wire-Modul vom Zulieferer
nicht vorkonfektioniert angeliefert werden kann. Außerdem muss
beim Betrieb des Fahrzeugs die Funktionsfähigkeit der hydraulischen Rückfallebene
laufend überwacht
werden, damit z.B. eine undichte Stelle im Hydrauliksystem erkannt
wird. Ferner müssen
bei der Fahrzeugentsorgung das Hydrauliköl und gegebenenfalls die damit
noch befüllten
Hydraulikkomponenten getrennt entsorgt werden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Steer-by-Wire-Lenkanlage bereitzustellen,
welche die genannten Nachteile der bekannten Rückfallebenen vermeidet und
trotzdem eine hohe Sicherheit bei Funktionsstörungen gewährleistet.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
eine SbW-Lenkanlage
mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Vorteile der
Erfindung
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Die
erfindungsgemäße Lenkanlage
hat eine elektrische Rückfallebene,
so dass die oben angeführten
Nachteile von SbW-Lenkanlagen
mit hydraulischer Rückfallebene
vermieden werden. Die sicherheitsrelevanten Module der SbW-Lenkanlage
sind aus redundanten Komponenten aufgebaut, so dass bei Ausfall
einer Komponente die Funktion dieser Komponente von der redundant
vorhandenen anderen Komponente übernommen
werden kann.
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Bei
weiteren Ergänzungen
der Erfindung ist vorgesehen, dass das Lenkmodul mindestens zwei Rechnermodule,
mindestens zwei Lenkmotoren oder einen Lenkmotor mit zweifacher
Wicklung und mindestens zwei Endstufen zum Ansteuern der Lenkmotoren
aufweist, und/oder dass das Lenkmodul mindestens einen Rotorlagegeber
je Lenkmotor aufweist und/oder, dass das Lenkmodul ein zusätzliches Rechnermodul
aufweist und dass das zusätzliche Rechnermodul
zur Überwachung
des Lenkmoduls oder anderer Module der SbW-Lenkanlage eingesetzt
wird, so dass unabhängig
davon welches der Module oder Lenkmotoren ausfällt stets ein gleichwertiger
Ersatz verfügbar
ist und somit die Funktionsfähigkeit
der SbW-Lenkanlage bei Ausfall eines oder mehreren Komponenten in
vollem Umfang erhalten bleibt.
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Bei
weiteren Ausgestaltungen der Erfindung ist vorgesehen, dass das
Lenkradmodul mindestens zwei Rechnermodule, mindestens einen Lenkradmotor
und mindestens eine Endstufe zum Ansteuern des Lenkradmotors aufweist,
und/oder dass am Lenkradmotor mindestens ein Rotorlagegeber angeordnet
ist und/oder, dass das Lenkradmodul ein zusätzliches Rechnermodul aufweist
und dass das zusätzliche
Rechnermodul zur Überwachung
des Lenkradmoduls oder anderer Module der SbW-Lenkanlage eingesetzt
wird, so dass auch bei Ausfall von Einzelkomponenten des Lenkradmoduls
dessen Funktionsfähigkeit
im vollen Umfang gewährleistet
ist. Wenn der Lenkradmotor nur einfach vorhanden ist, so bleibt
die erfindungsgemäße SbW-Lenkanlage
bei dessen Ausfall trotzdem funktionsfähig, allerdings erfolgen keine
Rückmeldungen
an den Fahrer über
den Zustand der Straße
mehr. Durch die Überwachung des
Lenkmoduls und des Lenkradmoduls durch zusätzliche Rechnermodule oder
andere Module der SbW-Lenkanlage
ist es möglich,
Fehler in der Lenkanlage zu erkennen und einzelnen Modulen bzw.
deren Komponenten zuzuordnen, so dass mit den verbliebenen funktionsfähigen Komponenten
und Modulen eine größtmögliche Funktionsfähigkeit
der Lenkanlage bei gleichzeitig größtmöglicher Betriebssicherheit
hergestellt werden kann.
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Bei
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind Funktionen der Rechnermodule
des Lenkradmoduls und/oder des Lenkmoduls in einem Steer-by-Wire-Steuergerät zusammengefasst,
so dass der Aufbau des Steer-by-Wire-Steuergeräts optimal an die geforderten
Funktionalitäten
angepasst werden kann.
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Bei
einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass ein übergeordnetes
Fahrzeugbewegungssteuergerät
vorhanden ist und dass das Fahrzeugbewegungssteuergerät Lenkeingriffe für die Fahrdynamikregelung
koordiniert und/oder berechnet und entsprechende Steuersignale an
das Lenkmodul und/oder das Lenkradmodul übermittelt, so dass die Fahrstabilität eines
mit einer erfindungsgemäßen SbW-Lenkanlage
ausgerüsteten
Fahrzeugs durch die Lenkeingriffe des Fahrzeugbewegungssteuerungsgeräts erhöht wird.
Außerdem
kann eine Spurführung
des Fahrzeugs ohne Änderungen der
Struktur der Lenkanlage erfolgen.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung kontrollieren sich die Rechnermodule
von Lenkradmodul, Lenkmodul, das Fahrzeugbewegungssteuergerät und ggf.
das SbW-Steuergerät
gegenseitig, so dass die Betriebssicherheit der erfindungsgemäßen Lenkanlage
weiter erhöht
wird und die Möglichkeit, auftretende
Fehler zu lokalisieren weiter verbessert wird.
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Bei
einer anderen Ausgestaltung der Erfindung weist das Versorgungsmodul
mindestens zwei Spannungsquellen auf und werden die redundanten Versorgungsleitungen
bei Ausfall mindestens einer Spannungsquelle von mindestens einer
anderen Spannungsquelle mit elektrischer Energie versorgt, so dass
auch bei Ausfall einer Spannungsquelle eine sichere Energieversorgung
der erfindungsgemäßen SbW-Lenkanlage
gewährleistet
ist. Als Spannungsquellen kommen ein oder mehrere Generatoren, Batterien,
Dynamos, welche bevorzugt mittelbar oder unmittelbar von einem Rad
des Fahrzeugs angetrieben werden, und/oder Brennstoffzellen in Frage,
so dass auf Grund der Zahl und der Diversität der Spannungsquellen eine
höchstmögliche Versorgungssicherheit
erreicht wird.
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In
weiteren Ergänzungen
der Erfindung ist vorgesehen, dass die Versorgungsleitungen zwei
unterschiedliche Versorgungsspannungen, bevorzugt 14 Volt und 42
Volt, aufweisen, dass das Versorgungsmodul einen DC-DC-Konverter
zur Anpassung der Klemmenspannungen der Spannungsquellen aufweisen
und/oder dass die Spannungsquellen elektrisch voneinander getrennt
sind, so dass stets die richtige Versorgungsspannung zur Verfügung steht
und außerdem
der Ausfall einer Spannungsquelle keine negativen Auswirkungen auf
die Funktion und Klemmenspannung der anderen Spannungsquellen hat.
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Eine
weitere erfindungsgemäße Ausführungsform
ist dadurch gekennzeichnet, dass das Versorgungsmodul eine Überwachungsschaltung
aufweist und dass die Überwachungsschaltung
die Funktionsfähigkeit
der Spannungsquellen überwacht,
die Versorgung der SbW-Lenkanlage
mit elektrischer Energie sicherstellt und die Funktionsfähigkeit
der Spannungsquellen an die SbW-Lenkanlage übermittelt,
so dass bspw. die altersbedingte Kapazitätsverringerung einer Batterie
rechtzeitig erkannt wird, auf eine andere Spannungsquelle zur Versorgung
der SbW-Lenkanlage umgeschaltet wird und die Informationen über den
Zustand der Spannungsquellen bzw. des Versorgungsmoduls in der SbW-Lenkanlage
verfügbar
sind. Selbstverständlich können alle
Informationen, welche in der SbW-Lenkanlage verfügbar sind, auch in geeigneter
Weise dem Fahrer des Fahrzeugs mitgeteilt werden.
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Andere
Ausgestaltungen der Erfindung zeichnen sich dadurch aus, dass die
redundanten Signalleitungen zur Übertragung
analoger oder digitaler Signale bevorzugt mittels eines Datenbusses
und besonders bevorzugt durch einen CAM-, TPP- oder TTCAM-Datenbus, geeignet sind,
so dass die Signalübertragung
zwischen den einzelnen Modulen und Komponenten der Lenkanlage einfach
und störungsfrei
erfolgt.
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In
weiterer Ergänzung
der Erfindung weisen das Lenkradmodul, das Lenkmodul, das Versorgungsmodul,
das Fahrzeugbewegungssteuergerät, der
Lenkdrehwinkelsensor, der Lenkraddrehwinkelsensor und das Steer-by-Wire-Steuergerät je zwei Schnittstellen,
bevorzugt Datenbus-Schnittstellen, auf, so dass die Störungsfreiheit
des Datenaustausches weiter erhöht
wird.
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Weitere
Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der
nachfolgenden Zeichnung und deren Beschreibung entnehmbar.
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Zeichnung
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Es
zeigen die 1 bis 17 verschiedene
erfindungsgemäße Ausführungsbeispiele
von Steer-by-Wire-Lenkanlagen.
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Beschreibung
der Ausführungsbeispiele
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1 zeigt
ein erstes erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel
einer SbW-Lenkanlage mit einem Lenkradmodul LRMD, einem Steer-by-Wire-Steuergerät SbW-SG,
einem Versorgungsmodul VMD sowie einem als Lenkmodul LMD bezeichneten Lenksteller.
Das SbW-Steuergerät kann Funktionen des
Lenkradmoduls LRMD und des Lenkmoduls LMD übernehmen. Das Lenkmodul LMD
betätigt über ein
Ritzel 1 eine Zahnstange 3 eines Lenkgetriebes 5.
Ein Lenkraddrehwinkelsensor LRS, der an einer Lenksäule 6 des
Fahrzeugs montiert ist, erfasst den Lenkraddrehwinkel. Ein mit dem
Lenkmodul LMD verbundener Lenkdrehwinkelsensor LS erfasst den Lenkwinkel
des Lenkmoduls LMD, bzw. der gelenkten Räder des Fahrzeugs.
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Die
redundante Verbindung von Steer-by-Wire-Steuergerät SbW-SG
und den anderen Modulen LRMD, LMD und Sensoren LRS und LS wird über als
Doppel-Linien dargestellte Datenbusse hergestellt.
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In 1a ist
die Struktur der Schnittstellen etwas detaillierter dargestellt.
Das Steer-by-Wire-Steuergerät
SbW-SG weist zwei redundante Rechnermodule RMD1 und RMD2 auf, die
jeweils ein eigenes Überwachungsmodul ÜMD1 und ÜMD2 haben.
Beide Rechnermodule RMD1 und RMD2 kommunizieren durch ein internes
Bussystem miteinander. Die Module LRMD und LMD sind mit dem Steer-by-Wire-Steuergerät SbW-SG über je zwei
digitale bidirektionale Leitungssysteme DS-11, DS-12, DS-21 und DS-22
verbunden.
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Zwischen
dem Lenkraddrehwinkelsensor LRS und dem Lenkdrehwinkelsensor LS
sowie dem Steer-by-Wire-Steuergerät SbW-SG bestehen zwei analoge
oder digitale unidirektionale Schnittstellen AS-11 und AS-12 bzw.
AS-21 und AS-22. Über
diese Leitungssysteme werden Sensorsignale zum Steer-by-Wire-Steuergerät SbW-SG übertragen.
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Zwischen
dem Versorgungsmodul VMD und dem Steer-by-Wire-Steuergerät SbW-SG verlaufen zwei unidirektionale
digitale Schnittstellen DS-31 und DS-32, über die der Zustand des Versorgungsmoduls VMD
zum Steer-by-Wire-Steuergerät
SbW-SG übertragen
wird.
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Das
Lenkradmodul LRMD besteht im wesentlichen aus einer Endstufe E,
einem Lenkradmotor und einem Lenkradgetriebe LRG. Das Lenkradmodul
LRMD dient dazu, Rückwirkungen
der Fahrbahn auf die gelenkten Räder
auf das Lenkrad zu übertragen.
Die Endstufe E für
den Lenkradmotor LRM ist nicht vollständig redundant ausgeführt. Sie kann
aber von beiden Rechnermodulen RMD1 und RMD2 redundant angesteuert
werden. Auf diese Weise können
auch bei Ausfall eines Teils des Steer-by-Wire-Steuergeräts SbW-SG
weiterhin über das
Lenkradmodul LRMD Rückmeldungen
an das Lenkrad gegeben werden können.
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Die
redundant ausgeführten
Lenkmodule LMD1 und LMD2 bestehen im wesentlichen aus Endstufen
E1 bzw. E2 und einem Lenkmotor LM1 bzw. LM2. Die redundanten Lenkmodule
LMD1 und LMD2 sind über
ein Lenkgetriebe L5 miteinander verbunden und wirken auf das Ritzel 1 der
Zahnstange 3 und damit auf die gelenkten Räder des
Fahrzeugs.
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Das
Versorgungsmodul VMD versorgt die anderen Module und die Sensoren
redundant über zwei
Versorgungsleitungen 42V-1 und 42V-2 mit Strom. Das Bordnetz des
Kraftfahrzeugs kann eine Netzspannung von 42 V oder 14 V haben.
Eine in 1a nicht dargestellte redundante
Spannungsversorgung im Versorgungsmodul VMD, wie z.B. eine Batterie,
kann eine dementsprechende Klemmenspannung haben oder über einen
ebenfalls nicht dargestellten Konverter umgewandelt werden.
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In 2 ist
eine SbW-Lenkanlage bestehend aus einem Lenkradmodul LRMD und einem Lenkmodul
LMD dargestellt. Das Lenkmodul LMD betätigt über das Ritzel 1 die
Zahnstange 3 des Lenkgetriebes 5.
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Die
Funktionen des SbW-Steuergerätes SbW-SG
aus 1 werden bei diesem Ausführungsbeispiel vom Lenkradmodul
LRMD und Lenkmodul LMD übernommen.
Die Module LRMD, LMD und VMD sind mit über einen ersten Datenbus DB1
und einen zweiten Datenbus DB2 redundant verbunden.
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Die
beiden Datenbusse DB1 und DB2 sind mit einem in 2 nicht
dargestellten übergeordneten
Fahrzeugbewegungs-Steuergerät FZ-SG
verbunden, das z.B. Lenkeingriffe der SbW-Lenkanlage für die Fahrdynamikregelung
koordiniert oder Spurführungseingriffe
für die
SbW-Lenkanlage vorgibt. Die beiden Datenbusse DB1 und DB2 sind beispielsweise
mit einem CAN-Bus realisiert. Die Zeitsynchronisierung der über die
Datenbusse DB1 und DB2 übertragenen
Daten ist Aufgabe des Gesamtsystems und jedes an die beiden Datenbusse
DB1 und DB2 angeschlossenen Moduls. Dies gilt sowohl für den Fall,
dass beide Datenbusse DB1 und DB2 fehlerfrei arbeiten als auch für den Fall,
dass ein Datenbus fehlerbehaftet ist.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel
gemäß 2 ist
jedes Modul, bzw. jeder Sensor der SbW-Lenkanlage einmal an jeden
Datenbus DB1 und DB2 angeschlossen.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel
gemäß 3 ist
jedes Modul, bzw. jeder Sensor der SbW-Lenkanlage zweimal an jeden
Datenbus DB1 und DB2 angeschlossen. Unabhängig davon, ob ein oder zwei
Anschlüsse
zu jedem Datenbus DB1 und DB2 bestehen, ist darauf zu achten, dass
die Busanschlüsse
jeweils von verschiedenen redundanten Schaltungsteilen des Moduls,
bzw. des Sensors erfolgen.
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Das
Lenkradmodul LRMD und das Lenkmodul LMD sind bezüglich Busankopplung, Sensoreingängen, Endstufenansteuerung
und Reglerprogramm redundant aufgebaut; d.h. es werden je Modul
mindestens zwei Rechner eingesetzt. Um eine Mehrheitsentscheidung
bei Ausfall eines Rechners zu ermöglichen, kann jeweils ein dritter
Rechner pro Modul eingesetzt werden. Alternativ kann auch ein Rechner
des Lenkradmoduls LRMD Aufgaben des Lenkmoduls LMD und umgekehrt übernehmen.
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Das
Versorgungsmodul VMD enthält
in 3 nicht dargestellte redundante Spannungsquellen
und eine Überwachungsschaltung.
Das Versorgungsmodul VMD ist an die beiden Busse DB1 und DB2 mindestens
als Sender angeschlossen, um den Zustand der Komponenten und Spannungen
mitzuteilen. Es ist auch möglich,
dass das Versorgungsmodul VMD zusätzlich als Empfänger von
Botschaften der angeschlosssenen Busteilnehmer fungiert. Dies ist
zum Beispiel dann der Fall, wenn das Versorgungsmodul VMD Schaltelemente
enthält,
die die Energiequellen auch auf Anforderung von außen, je nach
Zustand und Ressourcen des Gesamtsystems, neu verschalten können.
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Der
Lenkraddrehwinkelsensor LRDS und der Lenkdrehwinkelsensor LS sind
direkt an das Lenkradmodul LRMD bzw. an das Lenkmodul LMD über analoge
oder digitale Schnittstellen oder durch Busverbindungen angeschlossen
und in 3 nicht dargestellt.
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Alternativ
können
die Sensoren LRDS und LS auch direkt an die beiden Datenbusse DB1
und DB2 angeschlossen werden, was aber Mehraufwand bei den Sensoren
für die
Busankopplung bedingt.
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Vorteile
dieser Ausführungsform
bestehen darin, dass weniger Komponenten und Verbindungsleitungen
benötigt
werden. Außerdem
ist diese Ausführungsform
modular aufgebaut und kann schon beim Hersteller getestet werden.
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Im
Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel gemäß 2 sind
Lenkradmodul LRMD, Lenkmodul LMD und Versorgungsmodul VMD bei dem
Ausführungsbeispiel
gemäß 3 an
die beiden Datenbusse DB1 und DB2 so angekoppelt, daß die beiden Bus-Interfaceschaltungen
jedes Moduls zweifach ausgeführt
sind und an beide Datenbusse DB1 und DB2 angeschlossen sind.
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Bei
Ausfall eines Datenbusses erhalten beide Rechner weiterhin von dem
anderen Datenbus die notwendigen Informationen. Bei Ausfall eines
der zwei Bussanschlüsse
eines Rechners erhalten beide Rechner weiterhin von beiden Datenbussen
die Informationen.
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Diese
Busverschaltung kann ebenfalls mit CAN durchgeführt werden. Sie ist aber besonders
für zeitsynchrone
Busse wie TTP oder TTCAN geeignet, weil hier die Informationen zeitsynchron
auf zwei redundanten Bussen übertragen
werden und somit die redundanten Rechner in jedem Modul ohne zusätzlichen
Synchronisierungsaufwand über
gültige
Informationen verfügen.
Das gilt sowohl für
den Fall, dass beide Busse fehlerfrei sind als auch für den Fall,
dass ein Bus fehlerbehaftet ist.
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In 3 ist
ein übergeordnetes
Fahrzeugbewegungs-Steuergerät FZ-SG
dargestellt, welches z.B. Lenkeingriffe des SbW-Lenkanlages für die Fahrdynamikregelung
koordiniert oder Spurführungseingriffe
für das
SbW-Lenkanlage vorgibt. Das Fahrzeugbewegungs-Steuergerät Fz-SG
hat Zugriff auf die SbW-Lenkanlage, das bevorzugt als Brake-by-Wire
ausgeführte,
nicht dargestellte Bremssystem und das Antriebssystem (Motor, Getriebe)
des Fahrzeugs. Es kann auf Fehler in der SbW-Lenkanlage reagieren,
indem es z.B. die Geschwindigkeit des Fahrzeugs reduziert und indem
es den Fahrer entsprechend informiert.
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In 4 ist
eine Variante des Ausführungsbeispiels
eines SbW-Lenkanlages gemäß 2 dargestellt.
Lenkradmodul LRMD und Lenkmodul LMD sind symmetrisch aufgebaut und
enthalten jeweils drei Rechner R1, R2 und R3. Die Rechner R1 und
R2 sorgen für
die Busankopplung und berechnen aus den Eingangssignalen redundant
die Ansteuersignale für
die beiden Endstufen E1 und E2 des Lenkradmotors LRM bzw. des Lenkmotors
LM.
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Der
Rechner R3 enthält
ebenfalls alle Eingangssignale, er steuert aber keine Endstufen
an, sondern gibt wie R1 und R2 ein Enable-Signal für die Endstufen
E1 und E2 aus. Jede Endstufe E1 und E2 trifft eine "2-von-3"-Entscheidung. Wenn
mindestens zwei Enable-Signale auf Low stehen, schaltet sie sich ab.
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Mit
den beiden Endstufen E1 und E2 werden entweder 2 redundante Lenkradmotoren
LRM bzw. Lenkmotoren LM1 und LM2 oder zwei redundante Motorwicklungen
derselben angesteuert; so dass auch bei Fehlern in einem Ansteuerpfad
ein ausreichendes Motormoment verfügbar ist.
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Bei
Verwendung jeweils eines Lenkradmotors LRM sind mindestens ein Lenkraddrehwinkelsensor
LRS 1 oder LRS 2 und ein Rotorlagegeber Rola1 oder Rola2 im Lenkradmodul
LRMD erforderlich. Dies gilt entsprechend auch für das Lenkmodul LMD. Dadurch
ist es möglich,
dass bei Ausfall eines Sensors oder Rotorlagegebers durch Vergleich
mit den Sensoren und Rotorlagegebern des anderen Moduls entschieden
werden kann, welcher Sensor noch korrekt arbeitet. Hierbei können auch
Winkelunterschiede zwischen Lenkradwinkel und Lenkwinkel berücksichtigt
werden, die durch die aktuelle Lenkübersetzung bzw. durch Fahrdydamik-Lenkeingriffe hervorgerufen
werden.
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Das
Versorgungsmodul VMD in 4 besteht aus einem 42V-Bordnetz mit einem
Generator G, einem Regler 7 und einer ersten Batterie 9 mit
36 V Klemmenspannung. Dieses System speist eine erste Versorgungsleitung
42V des SbW-Lenkanlages.
Die erste Batterie 9 kann auch das Bordnetz des Fahrzeugs
versorgen.
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Die
zweite Versorgungsleitung 14V wird über eine zweite Batterie 11 mit
12 V Klemmenspannung gespeist. Die zweite Batterie 11 wird über einen DC/DC-Konverter 13 vom
Generator G oder der ersten Batterie 9 geladen.
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Anhand
der 5 bis 14 werden weitere Ausführungsbeispiele
von Versorgungsmodulen VMD dargestellt und erläutert.
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Das
Versorgungsmodul in 5 besteht aus dem üblichen
14V-Bordnetz mit Generator G, 14V-Spannungsregler 7 und
erster Batterie 9 mit 12 V Klemmenspannung. Dieses System
speist die erste Versorgungsleitung 14V-1 der SbW-Lenkanlage. Die erste
Batterie 9 kann auch das Bordnetz des Fahrzeugs versorgen.
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Die
zweite Versorgungsleitung 14V-2 wird über eine Batteriemanagement-Schaltung
BMS entweder von 14V-1 oder aus einer zweiten Batterie 11 mit
12 V Klemmenspannung gespeist. Die zweite Batterie 11 kann
entweder ausschließlich
zur Versorgung der SbW-Lenkanlage vorgesehen sein, oder zusätzlich Teile
des Bordnetzes versorgen.
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Wenn
die Spannungsversorgung durch das Bordnetz gewährleistet ist, sind während eines
relativ langen ersten Zeitintervalls die Schalter S1 und S2 der
Batteriemanagement-Schaltung BMS geschlossen; d. h. die zweite Batterie 11 wird
bis zu einer vorgegebenen oberen Spannungsschwelle geladen, der 14V-2-Strang
des SbW-Lenkanlages
wird von der ersten Batterie 9 versorgt.
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Während eines
relativ kurzen zweiten Zeitintervalls ist der Schalter S1 geöffnet und
der Schalter S2 geschlossen. Damit ist die zweite Batterie 11 mit dem
14V-2-Strang verbunden und wird bis zu einer vorgegebenen unteren
Spannungsschwelle entladen.
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Das
zyklische Aufeinanderfolgen der Zeitintervalle 1 und 2 erlaubt es,
durch Auswertung der zeitlichen Strom- und Spannungsverläufe an der zweiten
Batterie 11 und mit Hilfe eines mathematischen Modells
der zweiten Batterie 11, auf deren verfügbare Kapazität und die
Funktionsfähigkeit
zu schließen.
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Bei
ungenügender
Kapazität
und/oder Funktionsfähigkeit
wird das in 5 nicht dargestellte Fahrzeugbewegungs-Steuergerät Fz-SG
durch eine Überwachungssschaltung
VMD-ÜS
des Versorgungsmoduls VMD über
die beiden Datenbusse DB1 und DB2 informiert.
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Daraufhin
wird der Schalter S1 geöffnet, während der
Schalter S2 geschlossen wird. Dadurch wird die zweite Batterie 11 von
der ersten Batterie 9 getrennt und versorgt den 14V-2-Strang
der SbW-Lenkanlage bis zur Beendigung von Fahrdynamiklenkeingriffen.
Für diese
Zeit bleibt die SbW-Lenkanlage
funktionsfähig.
Es muss in dieser Zeit durch das übergeordnete Fahrzeugbewegungs-Steuergerät Fz-SG
durch Fahrerinformation, Herabsetzung der Geschwindigkeit und eventuell durch
Bremseneingriff dafür
gesorgt werden, dass das Fahrzeug in einen sicheren Zustand überführt wird.
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Die Überwachungsschaltung
VMD-ÜS überwacht über Messleitungen
M1 bis M6 die Komponenten und Spannungen des Versorgungsmoduls VMD und
teilt den Status des Versorgungsmoduls VMD über die beiden Datenbusse DB1
und DB2 den angeschlossenen Busteilnehmern mit. Dies sind mindestens
die Steuergeräte
für Lenkradmodul
LRMD und Lenkmodul LMD sowie das Fahrzeugbewegungs-Steuergerät Fz-SG.
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In 6 ist
das Versorgungsmodul VMD des SbW-Lenkanlage als redundantes Zweipannungs-Bordnetz
(42V/14V) ausgeführt.
An dessen 42V-Klemme ist die erste Versorgungsleitung und an dessen
14V-Klemme ist die zweite Versorgungsleitung der SbW-Lenkanlage
angeschlossen.
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Eine
zweite Batterie 11 mit 12V Klemmenspannung ist über ein
Lade-Trenn-Element LTE an die 42V-Spannung angeschlossen, wodurch
sie einerseits auf 12 V geladen wird und andererseits gegen Entladung
durch Fehler im primären
42V-Spannungsteil geschützt
wird. Die Überwachungsschaltung
VMD-ÜS überwacht
die Zustände
der Komponenten und die Spannungen des Versorgungsmoduls VMD mit
den Signalen M1 bis M5.
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Bei
Absinken einer Spannung oder Ausfall einer Komponente wird der Status
des Versorgungsmoduls VMD an die angeschlossenen Busteilnehmer übertragen.
Je nach Art des Ausfalls wird der laufende Fahrzyklus noch zu Ende
geführt,
es wird die verbleibende Fahrtdauer auf eine bestimmte Zeit begrenzt
oder das Fahrzeug wird innerhalb einer Toleranzzeit durch Fahrerinformation,
Geschwindigkeitsreduzierung und Bremseingriff in einen sicheren
Zustand überführt.
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Das
Ausführungsbeispiel
gemäß 7 entspricht
weitgehend dem in 6 dargestellten. Ein Unterschied
besteht darin, dass die zweite Batterie 11 eine Klemmenspannung
von 36 V aufweist und die zweite Versorgungsleitung des SbW-Lenkanlages mit dieser
Spannung versorgt wird.
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Die
zweite Batterie 11 kann entweder standardmäßig für das 42V/42V-Bordnetz
im Fahrzeug oder ausschließlich
für die
SbW-Lenkanlage vorgesehen sein. Die zweite Batterie 11 ist über ein
Lade-Trenn-Element LTE mit dem 42V-Regler 7 verbunden,
wodurch sie einerseits auf 42 V geladen wird und andererseits gegen
Entladung durch Fehler im primären
42V-Spannungsteil
geschützt
wird.
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Das
Ausführungsbeispiel
gemäß 8 entspricht
weitgehend dem in 6 dargestellten. Ein Unterschied
besteht darin, dass die zweite Batterie 11 eine Klemmenspannung
von 12 V aufweist und die zweite Versorgungsleitung 42V-2 der SbW-Lenkanlage mit 42
V versorgt wird. Zwischen zweiter Batterie 11 und zweiter
Versorgungsleitung 42V-2 ist ein DC/DC-Konverter 13 geschaltet,
der die Spannung anpasst.
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In 9 ist
eine Kombination der Ausführungsbeispiele
gemäß 7 und 8 dargestellt. Das
Bordnetz ist als Zwei-Spannungsbordnetz (42V/14V)
gemäß 6 ausgeführt. Die
erste Versorgungsleitung 42V-1 der SbW-Lenkanlage ist an den 42V-Regler 9 des
Versorgungsmoduls VMD angeschlossen. Die zweite Versorgungsleitung
42V-2 der SbW-Lenkanlage wird redundant sowohl aus einer separaten
dritten 36V-Batterie 15 als auch durch einen DC/DC-Konverter 13 aus
der zweiten Batterie 11 mit 12 V Klemmenspannung versorgt.
Beide Spannungsquellen sind durch Dioden D1 und D2 entkoppelt, so
dass bei Absinken der einen Spannung die andere Spannung nicht beeinflusst
wird.
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Das
Ausführungsbeispiel
gemäß 10 baut
ebenfalls auf dem Zweispannungs-Bordnetz nach 6 auf.
Die erste Versorgungsleitung 42V-1 des SbW-Lenkanlages wird wiederum
von dessen 42V-Regler 7 und der ersten Batterie 9 versorgt.
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Die
zweite Versorgungsleitung 42V-2 der SbW-Lenkanlage mit 14 V Netzspannung
hängt zunächst über die
Diode D1 an der 14V-Versorgung des Zweispannungs-Bordnetzes und
zusätzlich über die Diode
D2 an einem 14V-Dynamo D. Der Dynamo D ist so in den Antriebsstrang
oder in das Getriebe des Fahrzeugs integriert, so dass er Spannung
erzeugt, solange sich das Fahrzeug bewegt. Er kann auch von einem
der nicht angetriebenen Räder
des Fahrzeugs angetrieben werden. Die zweite Batterie 11 mit
12V Klemmenspannung versorgt zusätzlich
noch das Bordnetz des Fahrzeugs. Zweite Batterie 11 und
Dynamo D sind durch die Dioden D1 und D2 entkoppelt, so dass sich
die beiden Spannungsquellen bei Fehlern nicht beeinträchtigen.
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Um
den Energiebedarf des leerlaufenden Dynamos D zu verringern, ist
eine weitere nicht dargestellte Variation möglich, bei der der Dynamo D durch
eine elektrische Kupplung erst dann eingeschaltet wird, wenn der
von der zweiten Batterie 11 gelieferte Strom unter einen
Mindestwert absinkt. Hierzu kann der Strom aus der zweiten Batterie 11 durch
die Wicklung der elektrischen Kupplung geleitet werden, so dass
beim Unterschreiten einer Mindeststromstärke die Kupplung durch die
Gegenkraft einer Feder eingerückt
wird.
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Bei
Verwendung einer Kupplung kann auch an Stelle des zusätzlichen
Dynamos D eine im Fahrzeug vorhandene Starter/Generator-Kombination verwendet
werden, die in 10 nicht dargestellt ist und
die im Bedarfsfall an den Antriebsstrang angekoppelt wird.
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In 11 ist
das Ausführungsbeispiel
aus 7 mit einem 42V-Dynamo kombiniert. Die zweite Versorgungsleitung
42V-2 der SbW-Lenkanlage wird sowohl aus einer zweiten Batterie 11 mit
36V Klemmenspannung als auch durch einen 42V-Dynamo D versorgt.
Jede der beiden Spannungsquellen 11 und D der zweiten Versorgungsleitung
42V-2 ist wiederum durch Dioden D und D2 gegen einen Spannungseinbruch
oder einen Kurzschluß der
anderen Spannungsquelle geschützt.
Die zweite 36V-Batterie 11 gehört entweder schon zum 42V-Bordnetz des Fahrzeugs
oder wird speziell für
die SbW-Lenkanlage
hinzugefügt.
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In 12 ist
eine weitere Ausgestaltung des Ausführungsbeispiels von 10 dargestellt.
Anstatt eines Zweispannungs-Bordnetzes 42V/14V werden zwei 42V-Versorgungsspannungen
erzeugt. Die zweite Versorgungsleitung 42V-2 der SbW-Lenkanlage
wird aus einem DC/DC-Konverter 13 gespeist, der die mit
einem Dynamo D erzeugten 14V auf 42V umsetzt.
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In 13 ist
eine weitere Ausgestaltung des Ausführungsbeispiels von 6 dargestellt.
Das Fahrzeug hat ein 42V/14V-Zweispannungs-Bordnetz mit einer ersten
36V-Batterie 9 und einer zweiten 12V-Batterie 11 und
sieht für
die zweite 42V-Versorgungsleitung 42V-2 der SbW-Lenkanlage drei redundante Spannungsquellen
vor. Die zweite Versorgungsleitung 42V-2 wird über die Dioden DI, D2 und D3
versorgt von
- – einer dritten Batterie 15 mit
36V Klemmenspannung, die auschließlich der Versorgung der SbW-Lenkanlage
dient. Die dritte Batterie 15 ist über das Lade-Trenn-Element
LTE mit dem 42V-Regler 7 verbunden,
- – einem
DC/DC-Konverter 13, der mit der zweiten Batterie 11 des
42V/14V-Bordnetzes verbunden ist und/oder
- – einem
42V-Dynamo D im Antriebsstrang, der elektrische Energie liefert,
solange sich das Fahrzeug bewegt.
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14 zeigt
eine erfindungsgemäße Ausführung einer
SbW-Lenkanlage,
bei der alle Module und Sensoren jeweils bidirektional oder unidirektional über zwei
Busse verbunden sind (z.B. ein CAN-BUS oder ein TTPC-BUS). Der innere
Aufbau, d.h. die redundante Struktur der Module wurde bereits anhand der
vorhergehenden Figuren, insbesondere 1a, beschrieben.
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Wenn
ein Bus und/oder ein Teil der redundant ausgeführten Teile des Lenkradmoduls
LRMD, des Steer-by-Wire-Steuergeräts SbW-SG,
des Lenkmoduls LMD und/oder des Versorgungsmoduls VMD ausfällt, ist über den
anderen Bus und das funktionierende Teil der redundant ausgeführten Module
ein Betrieb weiterhin möglich.
Durch Kommunikation mit den beiden Rechnermodulen RMD1, RMD2 des Steuergeräts (siehe 1a)
wird jeweils festgestellt, welche Konfiguration funktionsfähig ist
und der Betrieb mit dieser Konfiguration weitergeführt. Die
beiden Rechnermodule RMD1, RMD2 des Steuergeräts SbW-SG sind beide an ein
nicht dargestelltes Fahrerinformationssystem angeschlossen, an dem
Information über
die verfügbare
Systemkonfiguration und Warnsignale ausgegeben werden können. Das
Versorgungsmodul VMD versorgt auch hier die Module in redundanter
Weise über
die beiden Versorgungsleitungen 42 V-1 und 42 V-2.
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15 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel
bei dem das Versorgungsmodul VMD eine Brennstoffzelle BZ mit einer
Klemmenspannung von 42 Volt aufweist. Die Brennstoffzelle BZ versorgt
eine erste Batterie 9 des Versorgungsmoduls VMD. Das Versorgungsmodul
VMD speist in eine erste Versorgungsleitung 42 V-1 und in eine zweite
Versorgungsleitung 42 V-2.
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In 16 ist
ein weiteres erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel
dargestellt. Das Versorgungsmodul weist zusätzlich zum Generator G und der
ersten Fahrzeugbatterie 9, welche eine erste Versorgungsleitung
42 V-1 v versorgen und einer zweien Batterie 11, welche über eine
Ladetrenneinheit LTI vom Generator G geladen wird und welche die
zweite Versorgungsleitung 42 V-2 versorgt, eine Brennstoffzelle
BZ auf. Die Brennstoffzelle BZ kann ebenfalls die zweite Versorgungsleitung
42 V-2 mit elektrischer Energie versorgen.
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In 17 ist
ein drittes Ausführungsbeispiel mit
Brennstoffzelle BZ dargestellt. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind die Komponenten
des Versorgungsmoduls VMD räumlich
getrennt angeordnet. So sind der Generator G, der Regler 7 und
die erste Batterie 9, welche die erste Versorgungsleitung
42 V-1 versorgen, zu einer Einheit zusammengefasst. Die Brennstoffzelle
BZ ist mit einer separaten Brennstoffzellen-Überwachungsschaltung BZ-ÜS zu einer zweiten
Baueinheit zusammengefasst. Durch die räumliche Trennung der Komponenten
des Versorgungsmoduls VMD kann die Versorgungssicherheit der erfindungsgemäßen Steer-by-wire-Lenkanlage weiter
erhöht
werden. Die Brennstoffzelle BZ ist bei allen Ausführungsbeispielen über eine
Leitung mit dem Kraftstofftank T des Fahrzeugs verbunden.
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Das
Versorgungsmodul VMD kann bei allen Ausführungsbeispielen zusätzlich zur
Steer-by-wire- Lenkanlage
noch das Bordnetz des Fahrzeugs versorgen. Die Brennstoffzelle BZ
kann, entsprechende Auslegung vorausgesetzt, auch die elektrischen
Antriebsmotoren eines Fahrzeugs mit elektrischer Energie versorgen.
In diesem Fall handelt es sich um ein Brennstoffzellenfahrzeug mit Steer-by-wire-Lenkanlage.
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Eine
erfindungsgemäße SbW-Lenkanlage bleibt
bei Einfachausfällen
folgender Komponenten weiterhin voll funktionsfähig:
- – ein Rechner
RMD1 des Lenkmoduls LMD, des Lenkradmoduls LRMD und/oder des Steer-by-Wire-Steuergeräts SbW-SG;
- – eine
Endstufe E1 oder E2 des Lenkmotors;
- – ein
Lenkmotor LM;
- – eine
42 V-Versorgungsleitung 42 V-1 oder 42 V-2;
- – ein
Lenkraddrehwinkelsensor LRS;
- – ein
Lenkdrehwinkelsensor LS.
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Die
erfindungsgemäße SbW-Lenkanlage
hat eine eingeschränkte
Funktionsfähigkeit
bei folgenden Einzelausfällen:
- – Endstufe
E des Lenkradmotors LRM;
- – Lenkradmotor
LRM;
- – beide
Lenkdrehwinkelsensoren (Betrieb als Servolenkung mit Momentensensor
am Lenkrad).
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Die
erfindungsgemäße SbW-Lenkanlage
gewährleistet
volle Funktionsfähigkeit
für folgende Mehrfachausfälle:
- – alle
Schnittstellen eines der Rechnermodule RMD1, RMD2 des Lenkmoduls
LMD, des Lenkradmoduls LRMD und/oder des Steer-by-Wire-Steuergeräts SbW-SG;
- – Ausfall
verschiedener Schnittstellen bzw. Leitungssysteme, solange pro redundant
ausgeführter Schnittstelle
jeweils noch eine Schnittstelle, bzw. ein Leitungssystem funktioniert;
- – zweite
Batterie 11, Dynamo D und Brennstoffzelle BZ.
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Die
erfindungsgemäße SbW-Lenkanlage
gewährleistet
eine zeitlich eingeschränkte
Funktion für folgende
Mehrfachausfälle:
- – erste
Batterie 9, zweite Batterie 11 und dritte Batterie 15;
- – erste
Batterie 9, zweite Batterie 11 und Dynamo D;
- – erste
Batterie 9, zweite Batterie 11 und Brennstofzelle
BZ;
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Die
vorstehende Aufzählung
ist nicht abschließend.
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Generell
ist für
eine SbW-Lenkanlage mit elektrischer Rückfallebene überwachte
Redundanz vorzusehen, damit zunächst
Fehler durch Vergleich erkannt und wenn erforderlich durch Mehrheitsentscheidungen
lokalisiert werden können.
Dies gilt für Eingabefunktionen
(Sensoren), Verarbeitungsfunktionen (Rechner), Ausgabefunktionen
(Endstufen, Motoren), Energieversorgung, Verbindungsfunktionen (Leitungen,
Busse) und das übergeordnete
Fahrzeugbewegungs-System gleichermaßen.
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Nach
Erkennen eines Fehlers wird die SbW-Lenkanlage durch Abschalten
der fehlerhaften Teile und eventueller Neukonfiguration der funktionierenden
Komponenten weiter betrieben. Dadurch wird zumindest für eine bestimmte
Zeit die größtmögliche Funktionsfähigkeit
aufrechterhalten, die dann -je nach verfügbaren Ressourcen der Steer-by-Wire-Lenkanlage und im
Fahrzeug, im Verbund mit dem Fahrzeugbewegungs-Steuergerät schrittweise
reduziert wird.