DE10043817C2 - Anordnung und Verfahren für elektrochemisch zu behandelndes Gut - Google Patents
Anordnung und Verfahren für elektrochemisch zu behandelndes GutInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Anordnung und ein Verfahren zum elektrochemischen Metallisieren, Ätzen, Oxidieren und Reduzieren von Gut. Sie findet Anwendung bei der Behandlung von Vollflächen und von elektrisch isolierten Strukturen mit großen und auch sehr kleinen Abmessungen, wie sie z. B. in der Leiterplattentechnik vorkommen. DOLLAR A Die Anordnung besteht aus einer Kontaktelektrode 30, die zyklisch an das zu behandelnde Gut 1 mittels eines Bewegungsorgans 16 fest angedrückt wird. Dabei bilden sich Kleinzellen zur elektrolytischen Behandlung. Während dieser Behandlung findet keine relative Transportbewegung zwischen dem Gut 1 und der Kontaktelektrode 30 statt. Nach jedem Behandlungsschritt öffnet das Bewegungsorgan die Kontaktelektrode für den anschließenden Transport des Gutes. Der Transport erfolgt schrittweise immer dann, wenn die Kontaktelektrode nicht im Gut 1 anliegt.
Description
Die Erfindung betrifft das elektrochemische Behandeln von flachem und von
räumlich ausgebildetem Gut. Sie betrifft das Galvanisieren und das elektrolyti
sche Ätzen sowie das elektrochemische Oxidieren und Reduzieren von Gut, das
aus einem elektrisch leitfähigen Werkstoff besteht. Besonders vorteilhaft ist die
Anwendung der Erfindung, wenn das Gut aus einem nichtleitenden Werkstoff
besteht, der an der Oberfläche partiell oder vollflächig elektrochemisch zu be
handeln ist. Anwendungsbeispiele hierfür sind das Galvanisieren von Kunststoff
formteilen, Kunstoffplatten und Kunststofffolien sowie die elektrolytische
Behandlung von Hohlwaren, Stäben, Leiterplatten, Leiterfolien, Wafern, Hybriden,
SmartCards und anderen Substraten.
Die Anordnung und das Verfahren eignen sich auch zur elektrochemischen Be
arbeitung von Gräben, Sacklöchern und Durchgangslöchern aller Abmessungen,
insbesondere aber für die Feinleitertechnik bei Leiterplatten und für Wafer. Hierzu
gehört auch das Gebiet der Galvanoplastik. Die Erfindung eignet sich für den
Einsatz in allen bekannten Arten von elektrolytischen Anlagen wie z. B. Tauch
badanlagen, horizontalen und vertikalen Durchlaufanlagen, Bandanlagen, getak
teten Automaten und Cup-Platern zur Waferbehandlung.
Zur elektrolytischen Behandlung muß die Oberfläche der zu behandelnden Stel
len des Gutes elektrisch leitfähig und mit einem Pol einer Stromquelle verbunden
sein. Der andere Pol der Stromquelle ist mit einer dem Gut gegenüberstehenden
Elektrode, der so genannten Gegenelektrode elektrisch leitend verbunden. Diese
Stromquelle wird nachfolgend als Badstromquelle bezeichnet. Zur Erzielung einer
kurzen, und damit wirtschaftlich vertretbaren Behandlungszeit wird stets versucht,
mit hohen Stromdichten zu arbeiten. Deshalb sind die zur elektrolytischen Be
handlung erforderlichen Ströme in der Regel groß. Diese Ströme werden nach
folgend mit Badstrom bezeichnet.
Bei Kunststoffteilen wird die elektrische Leitfähigkeit an der Oberfläche in Form
einer leitfähigen Grundschicht z. B. durch eine chemische Metallisierung oder
durch Sputtern aufgebracht. Bei Wafern wird eine sehr dünne und elektrisch nur
gering leitfähige Barriere durch Sputtern aufgebracht. Anschließend wird diese
Schicht, durch z. B. Sputtern einer Kupferschicht, dem so genannten Seedlayer
soweit verstärkt, daß der Wafer elektrolytisch weiter bearbeitet werden kann. Die
chemische Metallisierung und das Sputtern sind kostenintensive Prozesse. Des
halb wird versucht, mit möglichst dünnen elektrisch leitfähigen Grundschichten
auszukommen. Wegen der notwendigen hohen Stromdichten und aus Qualitäts
gründen bezüglich der Schichtdickenverteilung sind Mindestschichtdicken mit
entsprechend großem Aufwand an die vorgelagerten Metallisierungsverfahren
nicht zu vermeiden. Die hohen elektrolytischen Ströme führen bei zu dünnen
Grundschichten, z. B. beim Galvanisieren, zu sehr großen Schichtdickenunter
schieden an den Oberflächen bis hin zum Abschmelzen der Grundschicht. Glei
che Probleme treten in der Leiterplattentechnik, z. B. bei der Galvanisierung von
SBU - Leiterplatten (sequentual build up) auf, die mit einer chemisch aufge
brachten Grundschicht von weniger als 1 µm Dicke versehen sind. Diesem Pro
blem wird in der Praxis durch die Anwendung von niedrigen Stromdichten und
entsprechend langen Expositionszeiten begegnet.
Ein noch größeres Problem ist das Kontaktieren von elektrisch isolierten Struktu
ren, die auf nichtleitenden Substraten elektrolytisch zu behandeln sind. Weil dies
trotz intensiven Suchens bisher nur unbefriedigend gelöst ist, wird in der Praxis
immer noch auf außenstromlose chemische Verfahren zurückgegriffen. Diese
Verfahren sind prozeßtechnisch sehr aufwendig und in der Badführung kritisch.
Einige der erforderlichen Teilprozesse sind umweltbelastend und sollten nicht
mehr verwendet werden. Nicht zuletzt werden die Badbehälter samt der darin
befindlichen Aggregate der Behandlung z. B. einer Metallisierung selbst ausge
setzt. Die Behälter müssen zeitaufwendig, etwa wöchentlich, gereinigt werden.
Dabei entstehen beispielsweise bei Nickelbädern toxische Gase. Bekannt ist
auch, daß chemisch aufgebrachte Beschichtungen nicht die guten physikalischen
Eigenschaften von elektrolytisch abgeschiedenen Schichten aufweisen. Außer
dem ist das elektrolytische Metallisieren im Vergleich zu den chemischen Pro
zessen einfach und kostengünstig.
Deshalb wird weiter nach Verfahren gesucht, die eine elektrische Kontaktierung
von elektrisch isolierten Strukturen zum Zwecke der elektrolytischen Behandlung
ermöglichen. Die übliche elektrische Kontaktierung am Rand des Gutes ist hierfür
nicht möglich. Ein Verfahren zur elektrolytischen Behandlung derartiger selektiver
Strukturen in der Leiterplattentechnik wird in der Druckschrift DE 196 12 555 A1
beschrieben. Es findet Anwendung in horizontalen oder vertikalen Durchlaufanla
gen. Die zu behandelnden Oberflächen des Gutes werden während des kontinu
ierlichen Transportes durch die Durchlaufanlage nacheinander von stationär
angeordneten, feindrähtigen und elektrisch leitfähigen Kontaktbürsten berührt, die
zur elektrischen Kontaktierung des Gutes quer zur Transportrichtung desselben
angeordnet sind. Die Kontaktbürsten streichen zur elektrolytischen Behandlung
nur leicht über die Oberflächen, um diese und sich selbst nicht zu beschädigen.
Sie leiten so den Badstrom zu den isolierten Oberflächenbereichen. Die jeweilige
Gegenelektrode ist in der Nähe der Bürsten angeordnet. Zwischen einer Bürsten
reihe und der Gegenelektrode befindet sich ein Isolierstreifen, der die Bürsten
hält, beziehungsweise eine Trennwand, die elektrisch isolierend wirken soll. Eine
Transporteinrichtung fördert das Gut kontinuierlich unter den Bürsten entlang.
Dieser Vorrichtung und diesem Verfahren haften folgende prinzipielle Mängel an:
Beim Galvanisieren mit derartigen Bürsten kommt es zur bevorzugten Galvanisie rung der Bürsten selbst. Zum einen, weil eine elektrische Isolation zwischen den Bürsten und den anodischen Gegenelektroden in Form einer Trennwand oder eines Isolierstreifens völlig unzureichend ist. Wegen der hohen Streufähigkeit der elektrolytischen Bäder führen kleinste undichte Stellen zum Durchtritt des elektrischen Feldes und damit zur unerwünschten Metallisierung der kathodischen Bürsten. Zum anderen, weil die Bürsten um den Spannungsabfall am Kontaktwi derstand, der zwischen dem Ende der Bürste und der Oberfläche des Gutes vorhanden ist, kathodischer sind, als das Gut selbst. Wegen des leichten Dar überstreichens der Bürsten über das Gut ist dieser Kontaktwiderstand groß und fortwährend schwankend. Eine Verringerung dieses störenden großen Kontakt widerstandes der weichen Bürsten ist bei dieser Vorrichtung unmöglich. Das elek trische Feld konzentriert sich somit bevorzugt auf die Bürsten. Nur wenige Prozente des abgeschiedenen Metalles gelangen auf das Gut. Die Bürsten wer den daher durch das Galvanisieren in kürzester Zeit hart und unbrauchbar. Sie müssen etwa im Minutenabstand elektrolytisch entmetallisiert werden, um Kratzer durch harte Bürsten an der empfindlichen Oberfläche des Gutes zu vermeiden. Deshalb steht auch das erforderliche vorsichtige Berühren der zu behandelnden Oberflächen einer wirtschaftlichen Anwendung des Verfahrens entgegen. Außer dem kontaktieren harte Bürsten, insbesondere die isolierten Strukturen beim Darüberstreichen nicht zuverlässig. Fehler bei der Behandlung derartiger Struktu ren sind die Folge. Das elektrolytische Behandeln von kleinen Strukturen, wie sie z. B. in der Feinleitertechnik vorkommen, ist zudem mit den technisch herstellba ren Bürsten mit vergleichsweise großen Abmessungen unmöglich.
Beim Galvanisieren mit derartigen Bürsten kommt es zur bevorzugten Galvanisie rung der Bürsten selbst. Zum einen, weil eine elektrische Isolation zwischen den Bürsten und den anodischen Gegenelektroden in Form einer Trennwand oder eines Isolierstreifens völlig unzureichend ist. Wegen der hohen Streufähigkeit der elektrolytischen Bäder führen kleinste undichte Stellen zum Durchtritt des elektrischen Feldes und damit zur unerwünschten Metallisierung der kathodischen Bürsten. Zum anderen, weil die Bürsten um den Spannungsabfall am Kontaktwi derstand, der zwischen dem Ende der Bürste und der Oberfläche des Gutes vorhanden ist, kathodischer sind, als das Gut selbst. Wegen des leichten Dar überstreichens der Bürsten über das Gut ist dieser Kontaktwiderstand groß und fortwährend schwankend. Eine Verringerung dieses störenden großen Kontakt widerstandes der weichen Bürsten ist bei dieser Vorrichtung unmöglich. Das elek trische Feld konzentriert sich somit bevorzugt auf die Bürsten. Nur wenige Prozente des abgeschiedenen Metalles gelangen auf das Gut. Die Bürsten wer den daher durch das Galvanisieren in kürzester Zeit hart und unbrauchbar. Sie müssen etwa im Minutenabstand elektrolytisch entmetallisiert werden, um Kratzer durch harte Bürsten an der empfindlichen Oberfläche des Gutes zu vermeiden. Deshalb steht auch das erforderliche vorsichtige Berühren der zu behandelnden Oberflächen einer wirtschaftlichen Anwendung des Verfahrens entgegen. Außer dem kontaktieren harte Bürsten, insbesondere die isolierten Strukturen beim Darüberstreichen nicht zuverlässig. Fehler bei der Behandlung derartiger Struktu ren sind die Folge. Das elektrolytische Behandeln von kleinen Strukturen, wie sie z. B. in der Feinleitertechnik vorkommen, ist zudem mit den technisch herstellba ren Bürsten mit vergleichsweise großen Abmessungen unmöglich.
Zur Entmetallisierung der Bürsten werden u. a. wechselseitig kathodisch und
anodisch geschaltete Bürsten und Gegenelektroden vorgeschlagen. Dies hat zur
Folge, daß sich jeweils nur die Hälfte der Bürsten an der elektrolytischen Be
handlung beteiligen.
Die vorgeschlagene elektrische Isolation am Außenmantel jeder einzelnen Bür
stenfaser erreicht in der Leiterplattenpraxis keine Standzeit. Die Isolation wird an
den sehr scharfen Kanten der glasfaserverstärkten Leiterplatten sowie an den
Kanten der Löcher in den Leiterplatten, die unter den Bürstenreihen entlangfah
ren, zerstört. Gleiches geschieht mit den feinen Bürstenfasern selbst im rauhen
Produktionsbetrieb, wenn auch mit einer etwas größeren Standzeit. Die so ent
stehenden Partikel verursachen zusätzliche Qualitätsprobleme.
Zur elektrolytischen Behandlung ist ein ausreichend hoher Elektrolytaustausch an
den zu behandelnden Stellen und an den Gegenelektroden erforderlich. Um stets
ausreichend konditionierten Elektrolyten in einer Bürste/Gegenelektrodenstrecke
verfügbar zu haben, muß das Volumen und damit der Abstand von Bür
stenreihe zu Bürstenreihe groß sein. Dies verursacht aber bei Leiterzügen, die in
Transportrichtung des Gutes verlaufen, eine vielfach höhere Behandlungszeit
und eine wesentlich größere Schichtdicke beim Galvanisieren, als quer verlau
fende Leiterzüge, Pads oder Bohrlochaugen. Quer verlaufende Leiterzüge, Pads
oder Bohrlochaugen werden bei den praktisch vorkommenden Transportge
schwindigkeiten von etwa einem Meter pro Minute durch eine Bürste nur ca. 0,05
Sekunden kontaktiert. Die sehr kleinen Strukturen der Feinleitertechnik werden in
dieser kurzen Kontaktierungszeit je Bürstenreihe nahezu nicht, oder nicht zuver
lässig behandelt. Bei einigen Prozessen entsteht an den Elektroden Gas. Dieses
kann in den Anordnungen gemäß der Erfindung ebenso wie der Elektrolyt selbst,
nur unbefriedigend ausgeleitet werden.
Bei der bevorzugten Anwendung in horizontalen Durchlaufanlagen wirken sich
desweiteren die unterschiedlichen Dicken des üblicherweise zu behandelnden
ebenen Gutes nachteilig aus. Der Abstand der Bürsten und der Trennwand ist
zumindest an der Oberseite des Gutes abhängig von der Dicke des Gutes. Die
stationären Bürsten werden mehr oder weniger wegen des Höhenunterschiedes
an den scharten Kanten der Leiterplatten schleifen und verschleißen. Die eben
falls stationären Trennwände können ihre Funktion, die Bürsten und die Ge
genelektrode elektrisch zu isolieren, nicht erfüllen. Der verbleibende Spalt ist viel
zu groß. Insbesondere bei dünnem Gut ist die Trennung wegen der größeren
Entfernung zur Trennwand im Vergleich zu dickem Gut völlig unzureichend. Dies
führt zur besonders schnellen Metallisierung der Kontaktbürsten.
Nicht zuletzt ist die für die Feinleitertechnik notwendige Miniaturisierung der Bür
stenanordnung konstruktiv nicht möglich.
In der Schrift Patent Abstacts of Japan 63297588 A vom 05-12-88 wird ein ähnli
ches Galvanisierverfahren beschrieben. Eine kathodisch gepolte Walze mit elek
trisch leitfähigen Bürsten kontaktiert die zu behandelnden Oberflächenbereiche.
Eine Anode befindet sich in der Nähe von Gut und Kontaktwalze. Das Gut fährt
kontinuierlich durch die Walzenanordnung hindurch und wird dabei an den elek
trisch kontaktierten Oberflächenbereichen galvanisiert. Zugleich wird nachteili
gerweise die Kontaktwalze bevorzugt galvanisiert und somit sehr schnell
unbrauchbar. Dieses Verfahren ist aus den bereits oben genannten Gründen
praktisch nicht anwendbar.
In der Druckschrift US 5 114 558 wird ein weiteres elektrolytisches Verfahren zur
Oberflächenbehandlung von elektrisch isolierten und leitfähigen Bereichen von
Leiterplatten beschrieben. Die Bürste und die Gegenelektrode werden in einer
walzenförmigen oder flachen Anordnung mittels eines porösen Separators ge
trennt. Von der dem Gut zugewandten Seite der Anordnung verlaufen Metallfa
sern, die die zu behandelnden Stellen des Gutes im Durchlauf berühren. Wegen
der räumlichen Nähe der Bürste und der Gegenelektrode wird der elektrochemi
sche Prozeß innerhalb der Anordnung im Separator stattfinden. Ein Stromfluß
über die Bürstenfasern zur Oberfläche des Gutes und von dort auf demselben
Wege zurück erscheint nicht möglich. Somit findet auch keine elektrolytische
Behandlung des Gutes statt.
Die Offenlegungsschrift DE 43 37 988 A1 beschreibt eine elektrolytische Anwendung
für die vorliegende Erfindung unter Verwendung anderer Mittel, nämlich Kontakt
walzen für vollflächige Leiterplatten. An der Oberfläche oxidierte Leiterplatten
werden mittels Wasserstoff, der durch Elektrolyse an der zu behandelnden Ober
fläche kathodisch erzeugt wird, reduziert. Auch hier sind die elektrolytischen
Prozesse kostengünstiger und umweltfreundlicher als die chemischen Prozesse.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Anordnung und ein Verfahren zu beschreiben,
das zur elektrolytischen Behandlung von flachem und von räumlich ausgebilde
tem Gut geeignet ist und das die Mängel der oben beschriebenen Erfindungen
nicht aufweist. Insbesondere sollen die Anordnung und das Verfahren zur elek
trolytischen Präzisionsbearbeitung von Strukturen und Vollflächen im Bereich der
Leiterplattentechnik, der Wafertechnik und der Hybridtechnik geeignet sein.
Gelöst wird die Aufgabe durch die in Patentanspruch 1 beschriebene Anordnung
und durch das in Patentanspruch 20 beschriebene Verfahren.
Die Anordnung besteht im wesentlichen aus mindestens einer Vorrichtung, be
stehend aus mindestens einem, meist aber vielen Kontaktstreifen mit dazwischenliegenden
Gegenelektroden. Diese Vorrichtung bildet eine Baueinheit, die
nachfolgend als Kontaktelektrode bezeichnet wird. Einzelheiten der Kontaktelek
trode sind in der gleichzeitig eingereichten Patentanmeldung desselben Erfinders
beschrieben: "Vorrichtung zur elektrochemischen Behandlung von Gut und Ver
fahren zur Herstellung derselben". Auf diese Anmeldeschrift DE 100 43 816.4 wird verwiesen.
Die vom Kontaktstreifen kontaktierte Oberfläche des Gutes und die Gegenelek
trode bilden eine elektrolytische Zelle, die nachfolgend als elektrolytische Klein
zelle bezeichnet wird. Die kontaktierte Oberfläche des Gutes bildet in
Abhängigkeit vom elektrolytischen Prozeß beim Galvanisieren und Reduzieren
der Oberflächen die Kathode und die Gegenelektrode die Anode der Kleinzelle.
Beim Ätzen und Oxidieren bildet die Oberfläche des Gutes die Anode und die
Gegenelektrode die Kathode. Die Erfindung eignet sich grundsätzlich für lösliche
und im Elektrolyten unlösliche Gegenelektroden. Werden die Gegenelektroden
als Anoden betrieben, so werden bevorzugt unlösliche Anoden verwendet.
Die Kontaktstreifen sind seitlich an ihrer Oberfläche bis an die eigentliche Kon
taktfläche heranreichend elektrisch isoliert. Die Kontaktstreifen der Kontaktelek
trode sind untereinander parallel geschaltet und mit dem ersten Pol einer
Badstromquelle verbunden. Die Gegenelektroden sind ebenfalls elektrisch paral
lel geschaltet und mit dem anderen Pol der Badstromquelle elektrisch verbunden.
Als Badstrom eignet sich Gleichstrom, unipolarer Pulsstrom und bipolarer Puls
strom. Nachfolgend werden auch diese Pulsströme allgemein als Badstrom und
die jeweils zugehörige Stromquelle als Badstromquelle bezeichnet.
Bei plattenförmigem Behandlungsgut ist die Oberfläche der Kontaktelektrode,
d. h. die Seite, die auf dem zu behandelnden Gut aufsetzt, eben. Bei räumlich
ausgebildetem Gut wird die aktive Oberfläche der Kontaktelektrode der Form des
Gutes angepaßt. Zum räumlich ausgebildeten Gut zählen auch Innenhohlkörper.
Bei einer partiellen elektrolytischen Behandlung wird bei ebenem und geformtem
Gut die Kontaktelektrode entsprechend partiell mit Kontaktstreifen und Gegene
lektroden ausgestattet. Die Kontaktelektrode ist quer zur Transportrichtung des
Gutes im allgemeinen so lang, wie das Gut breit ist. Bei unterschiedlichen Breiten
des Gutes kann die Kontaktelektrodenbreite durch Zu- und Abschaltung von
Kontaktelektrodengruppen oder durch Blenden der Gutbreite angepaßt werden.
Die Kontaktelektrode ist an einem Bewegungsorgan befestigt, das maschinell
betätigt wird. Dieses Bewegungsorgan drückt die Kontaktelektrode auf die Ober
fläche des Gutes derart, daß die Kontaktstreifen auf die zu behandelnde Oberflä
che fest aufsetzen und diese sicher elektrisch kontaktieren. Wichtig ist, daß
während der Kontaktierung zwischen der Kontaktelektrode und dem Gut keine
transportbedingte relative Bewegung stattfindet. Durch das Annähern der Kon
taktelektrode und Aufsetzen der Kontaktstreifen auf das Gut, also durch ein
Schließen der Kontaktelektrode, wird ausreichend viel konditionierter Elektrolyt in
die elektrolytischen Kleinzellen eingebracht. Im relativen Ruhezustand von Gut
und Kontaktelektrode findet dann die elektrolytische Behandlung, d. h. ein Be
handlungsschritt statt. Nach einer prozeßbedingten Zeit öffnet das Bewegungs
organ die Kontaktelektrode, d. h. sie wird wieder von der Oberfläche des Gutes
abgehoben. Zugleich findet ein prozeßbedingter, schrittweiser, relativer Vor
schub, d. h. ein Transport des Gutes oder der Kontaktelektrode statt. Durch diese
Transportschritte werden immer wieder neue Oberflächenbereiche des Gutes von
den Kontaktstreifen abgedeckt und andere wieder freigegeben. Während des
Durchlaufes des Gutes durch eine Anlage oder des schrittweisen Fahrens der
geöffneten Kontaktelektrode über das in der Anlage ruhende Gut werden alle
Oberflächenbereiche durch das ständige Neupositionieren statistisch gleichlang
elektrolytisch behandelt.
Durch das Öffnen der Kontaktelektrode wird der Elektrolyt in den elektrolytischen
Kleinzellen ausgetauscht und es kann entstandenes Gas entweichen. Durch das
Öffnen und Schließen der Kontaktelektrode entsteht ein hydrodynamischer Druck
des Elektrolyten auf das Gut. Befinden sich in dem Gut Löcher, wie z. B. bei Lei
terplatten, so findet auch in den Löchern ein forcierter Elektrolytaustausch statt.
Das Öffnen und Schließen in geeigneten Zeitintervallen erlaubt auch eine sehr
gezielte Anpassung der Konzentration der im Elektrolyten befindlichen unter
schiedlichen Stoffe durch ein längeres oder kürzeres Ausarbeiten derselben in
der Kleinzelle.
Das Schließen und Öffnen der Kontaktelektrode erfolgt mittels des Bewegungs
organes zyklisch. Die Taktzeiten der Behandlungsschritte und der Vorschub
schritte werden vom jeweiligen Prozeß vorgegeben. So kann die elektrolytische
Behandlung von wenigen Millisekunden bis zu vielen Minuten je Zyklus reichen,
z. B. von 10 Millisekunden bis einer Stunde. Der Vorschub je Zyklus liegt in Ab
hängigkeit von der Art der Anlage im Bereich von 0,1 mm und reicht bis zu 3 m.
Dabei liegt der Vorschub bei Durchlaufanlagen und Tauchbadanlagen im unteren
Bereich und bei Bandanlagen im oberen genannten Bereich. Eine Steuer- und
Synchronisationseinrichtung koordiniert die einzelnen Schritte, d. h. die Bewe
gungen des Bewegungsorganes und den Vorschub des Gutes sowie das zeitge
rechte Schalten des Badstromes.
Eine oder mehrere Kontaktelektroden und Bewegungsorgane befinden sich in
einem elektrolytischen Bad, das heißt in einem mit Elektrolyt gefüllten Arbeitsbe
hälter. In einer Ausführungsform der Erfindung befindet sich die Kontaktelektrode
im geschlossenen Zustand mit dem Gut unter Badspiegel. Der Arbeitsbehälter
wird insgesamt von Elektrolyt durchströmt. Pumpen fördern den Elektrolyten im
Kreislauf durch den Arbeitsbehälter und durch Konditionierungseinrichtungen wie
z. B. Filter, Kühlungen, Heizungen und Dosierungen. In einer weiteren Ausfüh
rungsform wird der konditionierte Elektrolyt mittels einer Pumpe unter Druck
durch Elektrolyteinlaßlöcher der Kontaktelektrode direkt in die Kleinzellen einge
leitet. In diesem Falle ist eine Behandlung über dem Badspiegel des Arbeitsbe
hälters möglich. Sie kann aber auch unter dem Badspiegel erfolgen. Die
Elektrolytausleitung erfolgt seitlich aus der Kontaktelektrode oder durch weitere
Elektrolytausleitlöcher. Die Elektrolyteinleitung kann permanent oder intermittie
rend erfolgen.
Fördereinrichtungen fördern das Gut zum Arbeitsbehälter und in diesen hinein,
sowie von diesem nach erfolgter Behandlung wieder weg. Der Vorschub des
Gutes innerhalb des Arbeitsbehälters kann ebenfalls durch diese Fördereinrich
tungen erfolgen. Er kann aber auch durch ein weiteres synchronisiertes Trans
portorgan erfolgen. Die unterschiedlichen Ausführungen der Fördereinrichtungen
und der Vorschubeinrichtungen werden von der Art der elektrolytischen Anlage
bestimmt, wie z. B. Durchlaufanlage oder Tauchbadanlage.
Das elektrische Kontaktieren des Gutes und somit das Bilden der elektrolytischen
Kleinzellen kann bei eingeschalteter Badstromquelle erfolgen, ebenso das Öff
nen. Es kann aber auch stromlos kontaktiert und/oder geöffnet werden und nur
während des Behandlungsschrittes ist die Badstromquelle eingeschaltet. Elektri
sche oder elektronische Schaltgeräte schalten die Badstromquelle zeitgerecht ein
und aus. Auch das Verringern der Stromdichten anstelle des Ausschaltens ist
möglich.
Die Synchronisation mit den Verfahrensschritten, wie z. B. die des Bewegungsor
ganes, übernimmt die Steuereinrichtung. Ein möglicher Verfahrensablauf sieht
vor, daß die Kontaktstreifen der Kontaktelektrode stromlos kontaktieren und
stromlos wieder öffnen. Während der Öffnung ist die Badstromquelle ausge
schaltet. Vorteilhaft ist es, bei geöffneter Kontaktelektrode die Badstromquelle
umgepolt einzuschalten, zumindest, wenn es sich um einen Galvanisierprozeß
handelt. Mögliche Metallablagerungen an z. B. Fehlstellen der Isolation der Kon
takte können so vermieden werden. Ablagerungen werden vom Zeitpunkt des
Öffnens bis zum Schließen elektrolytisch geätzt. Die Stromdichte kann in beiden
Polaritäten unterschiedlich groß sein. Auch die Betriebsart, Spannungskon
stanthaltung und Stromkonstanthaltung der Badstromquelle, kann bei den jewei
ligen Polaritäten gleich oder unterschiedlich sein. Beide Betriebsarten sind jeweils
auch für den eigentlichen elektrolytischen Prozeß anwendbar. Bei kurzen Zyklus
zeiten des Bewegungsorganes von bis zu einigen Sekunden werden bevorzugt
elektronische Badstromquellen, zumindest aber elektronische Schaltmittel und
Schaltgeräte, verwendet. Bei längeren Zykluszeiten können auch elektromecha
nische Schaltgeräte verwendet werden.
In einer elektrolytischen Anlage befinden sich eine oder mehrere erfindungsge
mäße Vorrichtungen. Bei plattenförmigem Gut können sich mindestens zwei
Kontaktelektroden gegenüberstehen und eine beidseitige und gleichzeitige elek
trolytische Behandlung bewirken. Die Behandlung von Leiterplatten mit kleinen
Durchgangslöchern erweist sich dabei als besonders vorteilhaft. Der Elektrolyt
wird in die Kleinzellen der einen Kontaktelektrode mittels einer Pumpe drückend
durch die Elektrolyteinleitlöcher eingeleitet. Auf der anderen Seite des Gutes wird
er mittels einer Pumpe saugend durch Elektrolytausleitlöcher wieder ausgeleitet.
Damit gelingt es überraschend, genau dort den zur Lochdurchflutung erforderli
chen Überdruck und Unterdruck zu erzeugen, wo er benötigt wird, nämlich un
mittelbar an den zu behandelnden Flächen. Zudem wird dieser elektrolytisch
bedeutsame Effekt mit vergleichsweise sehr kleinen Elektrolytumlaufmengen
erreicht. Das gleichzeitige Drücken und Saugen des Elektrolyten erfolgt abwech
selnd von beiden Seiten des Gutes mit den synchronisierten Bewegungsschrit
ten. Die Kontaktelektroden können sich bei dieser Behandlung über oder unter
dem Badspiegel des Arbeitsbehälters befinden. Auch dieser forcierte Elektrolyt
durchfluß durch die Kleinzellen kann beim elektrolytischen Behandeln zeitlich
unterbrochen, d. h. intermittierend oder permanent erfolgen.
Bei nicht vollkommen ebenem Gut kann es vorkommen, daß metallisch massive
Kontakte nicht durchgehend an der Oberfläche des Gutes anliegen und kontak
tieren. Gleiches geschieht, wenn Leiterplatten mit Lötstopplack versehen sind
und die um die Dicke des Lackes tieferliegenden elektrisch isolierten Strukturen
kontaktiert und elektrolytisch behandelt werden sollen. Auch bei der Wafergalva
nisierung z. B. nach dem Damascene-Verfahren treten Unebenheiten der Ober
fläche wegen der gefüllten Gräben und Sacklöcher auf. Für diese Fälle wird
erfindungsgemäß u. a. vorgesehen, die Kontakte aus einem elastischen und
elektrisch leitfähigen Werkstoff herzustellen. Derartige Werkstoffe bestehen z. B.
aus Silikon, das mit einem Füllstoff in Form von z. B. Metallpulver versetzt worden
ist. Die elastischen Kontaktstreifen passen sich den jeweiligen Unebenheiten der
zu behandelnden Oberflächen sehr gut an. Desweiteren haben derartige elasti
sche Kontaktstreifen den Vorteil, daß sie sehr empfindliches Gut an der Oberflä
che nicht beschädigen. Elastische Metallstreifen, insbesondere wenn sie
gefiedert, d. h. wenn sie mit kammförmigen Einschnitten versehen sind, überbrüc
ken ebenfalls Unebenheiten auf den zu behandelnden Oberflächen.
Der fortwährende Elektrolytaustausch durch Öffnen und Schließen der Kontakte
lektrode erlaubt die Dimensionierung der elektrolytischen Kleinzelle den Erforder
nissen der eigentlichen elektrolytischen Behandlung anzupassen. In der
Kleinzelle wird kein großer Elektrolytvorrat benötigt. Dies bedeutet, daß die Ab
stände der Kontaktstreifen voneinander im Vergleich zur Größe der zu behan
delnden Strukturen klein oder auch sehr klein gehalten werden können.
Deswegen und weil die Kontaktelektrode mittels der stabilen Kontakte während
der elektrolytischen Behandlung auf das Gut aufsetzt und sich darauf präzise
abstützt und weil dabei keine relative Bewegung zwischen dem Gut und der
Oberfläche stattfindet, kann auch der Abstand der Gegenelektrode von der Ober
fläche des Gutes sehr klein gehalten werden, ohne daß es zu einem elektrischen
Kurzschluß kommt. Einer Miniaturisierung der Kontakte und der Gegenelektroden
sind nahezu keine konstruktiven und fertigungstechnischen Grenzen gesetzt.
Auch die Anlagengröße selbst läßt sich einem Gut mit z. B. kleinen Abmessungen
optimal anpassen, das heißt miniaturisieren.
Der kleine Abstand der Kontaktstreifen untereinander, die bevorzugt quer zur
Vorschubrichtung des Gutes angeordnet sind, bewirkt, daß auch Leiterzüge, die
in Vorschubrichtung verlaufen, zeitlich nahezu gleich lange elektrolytisch behan
delt werden, wie die quer dazu verlaufenden Leiterzüge oder punktförmige Flä
chen. Der sehr geringe Abstand der Gegenelektrode von der Oberfläche des
Gutes bewirkt, daß sehr kleine zu behandelnde Flächen, die von einem großen
Isolierbereich umgeben sind, keine herausragenden Spitzen darstellen und des
halb nicht überproportional elektrolytisch behandelt werden. Dies bedeutet, daß
eine sehr gleichmäßige elektrolytische Behandlung unterschiedlichster, elektrisch
isolierter Strukturen erzielt wird. Beim Galvanisieren wird damit eine gleichmäßi
ge Schichtdicke auch bei den sehr kleinen Abmessungen der Feinleitertechnik
erreicht. Die Genauigkeit der elektrolytischen Behandlung, insbesondere beim
Galvanisieren von Strukturen, Löchern und Sacklöchern wird weiter erhöht, wenn
als Badstrom ein bipolarer Pulsstrom anstelle eines Gleichstromes verwendet
wird. Notwendig wird diese Präzision u. a. bei der elektrolytischen Herstellung von
Strukturen mit einer so genannten kontrollierten Impedanz. Hier müssen sehr
geringe Toleranzen bei der elektrolytischen Abscheidung eingehalten werden, um
Hochfrequenzeigenschaften der Strukturen sicherzustellen.
Die sehr kleinen Abmessungen der Kontaktstreifen voneinander haben einen
weiteren Vorteil bei der elektrolytischen Behandlung von extrem dünnen Schich
ten, wie sie bei der elektrolytischen Kunststoffbehandlung und bei der Waferbe
handlung vorkommen. Gräben und Sacklöcher im elektrisch nichtleitenden
Siliziumdioxid der Wafer müssen mit Kupfer elektrolytisch gefüllt werden. Hierzu
wird eine erste metallische und somit elektrisch leitfähige Barriere durch Sputtern
aufgebracht. Die Dicke beträgt etwa 0,02 µm. Entsprechend gering ist die elektri
sche Leitfähigkeit. Ein Galvanisierstrom kann nach dem Stand der Technik bei
Wafern nur vom Rand eingespeist werden. Die dünne Barriereschicht des Wafer
randbereiches kann den Strom, der zum Innenbereich des Wafers fließt, nicht
tragen. Deshalb wird eine weitere Schicht gesputtert. Es handelt sich z. B. um
eine Kupferschicht, die als Seedlayer bezeichnet wird. Selbst mit dem Seedlayer
muß durch zusätzliche Blenden eine gleichmäßige Schichtdickenverteilung ein
gestellt werden. Andernfalls werden die Randbereiche des Wafers, insbesondere
bei Wafern mit den Durchmessern D = 200 mm und D = 300 mm, bevorzugt galva
nisiert. In erster Näherung fließt hier der Galvanisierstrom am Waferrand für
einen Flächenbereich, der bis zur Wafermitte reicht, also für eine Länge von 100 mm
bzw. 150 mm. Bei der erfindungsgemäßen Kontaktelektrode können Kon
taktstreifenabstände deutlich unter einem Millimeter realisiert werden. Bei zum
Beispiel 0,5 mm Abstand ist die zu überbrückende Länge für den Stromfluß nur
noch 0,25 mm. Im Vergleich zu 100 mm bzw. 150 mm ist dies eine Verkürzung
um den Faktor 400 bzw. 600. Entsprechend höher kann der Galvanisierstrom
gewählt und somit die Expositionszeit verkürzt werden, bei gleichzeitig verbes
serter Schichtdickenverteilung. Alle Stellen der Barriereschicht und des Seedlay
ers eines Wafers werden bei kleinem Abstand der Kontaktstreifen mit nahezu
gleicher Stromdichte in diesen Schichten beaufschlagt. Bei entsprechend modifi
zierten Barriereschichten könnte der Seedlayer dünner werden oder ganz entfal
len.
Im Bereich der Galvanoplastik, das heißt zur elektrolytischen Herstellung von
räumlichen Mikrostrukturen, wird bevorzugt der diffusive Stofftransport angewen
det, weil der Stofftransport durch Konvektion zu größeren örtlichen Unterschieden
in der Abscheiderate, insbesondere an Kanten, führt. Bei den erfindungsgemäß
geschlossenen Kontaktelektroden und ohne zusätzliche Elektrolyteinleitung ist
während des elektrolytischen Behandelns eine Elektrolytkonvektion nahezu nicht
vorhanden. Der Stofftransport erfolgt durch Diffusion. Dies führt auch beim elek
trolytischen Auffüllen der Löcher und Gräben eines Wafers oder der Mikrosacklö
cher bei Leiterplatten zu sehr guten Galvanisierergebnissen. Gleiches gilt auch
für das präzise Herstellen von Leiterzügen mit kontrollierter Impedanz. Unter
stützt wird das diffusionskontrollierte Behandeln auch dadurch, daß das direkte
scharfe Anstrahlen von Elektrolyt an die Oberfläche des Gutes, wie es nach dem
Stand der Technik erfolgt, entfällt. Damit bleibt an der Oberfläche des Gutes eine
dickere laminare Unterschicht erhalten, die von den Ionen durch Diffusion über
wunden werden muß. Strukturen und Löcher werden so gleichmäßiger behan
delt.
Weitere Merkmale der Erfindung werden anhand der Zeichnungen näher erläu
tert.
Alle Zeichnungen sind schematisch und in nicht maßstäblicher Darstellung aus
geführt.
Fig. 1 zeigt im Querschnitt einen Ausschnitt aus einer Kontaktelektrode mit
dem grundsätzlichen Aufbau der elektrolytischen Kleinzelle.
Fig. 2 zeigt die erfindungsgemäße Anordnung, bestehend aus der im Aus
schnitt dargestellten Kontaktelektrode und den dazugehörenden Ein
richtungen, die zur Durchführung des Verfahrens dienen.
Fig. 3 zeigt einen kleinen Ausschnitt der Kontaktelektrode in der Seitenansicht
und in sechs Schritten den grundsätzlichen Verfahrensablauf.
Fig. 4 zeigt eine sehr vereinfachte Darstellung der Kontaktelektrode gemäß
Fig. 1, einschließlich der dazu gehörenden Einrichtungen gemäß Fig.
2, die als übersichtliches Symbol in den nachfolgenden Fig. 5 bis 10
verwendet wird.
Fig. 5 zeigt eine elektrolytische Anlage zur Behandlung von vorzugsweise
scheibenförmigem Gut, wie z. B. Wafer oder Hybride und das dazugehö
rige Rotations-/Zeitdiagramm.
Fig. 6 zeigt eine elektrolytische Anlage zur Behandlung von bandförmigem Gut
im diskontinuierlichen Durchlauf von Rolle zu Rolle und das dazugehöri
ge Weg-/Zeitdiagramm.
Fig. 7 zeigt eine elektrolytische Anlage zur Behandlung von bandförmigem Gut
im kontinuierlichen Durchlauf durch die Kontaktelektroden und das da
zugehörige Weg-/Zeitdiagramm.
Fig. 8 zeigt eine elektrolytische Anlage zur Behandlung von plattenförmigem
Gut in der Seitenansicht bei horizontalem Transport des Gutes und das
dazugehörige Weg-/Zeitdiagramm.
Fig. 9 zeigt eine elektrolytische Anlage zur Behandlung von plattenförmigem
Gut im Querschnitt im vertikalen Durchlauf des Gutes durch die Anlage
und das dazugehörige Weg-/Zeitdiagramm.
Fig. 10 zeigt eine elektrolytische Anlage zur Behandlung von plattenförmigem
Gut in Tauchbadanlagen und das dazugehörige Bewegungs-/Zeitdia
gramm.
Fig. 11 zeigt ausschnittsweise im Querschnitt eine räumlich an das Gut ange
paßte Kontaktelektrode.
Fig. 12a zeigt einen Ausschnitt aus einer Kontaktelektrode unter Verwendung
von in sich federnden Metallstreifen oder Metallbürsten, die in einer Iso
lierauskleidung eingelegt sind.
Fig. 12b zeigt einen Ausschnitt aus einer Kontaktelektrode unter Verwendung
von federnd eingelegten Metallkontakten.
Fig. 12c zeigt einen Ausschnitt aus einer Kontaktelektrode unter Verwendung
eines elastischen und elektrisch leitfähigen Kontaktwerkstoffes mit einer
elastischen Isolierauskleidung.
Fig. 12d zeigt einen Ausschnitt aus einer Kontaktelektrode unter Verwendung
eines starren Kontaktwerkstoffes und eines starren Isolierwerkstoffes.
Fig. 13 zeigt eine Kontaktelektrode mit schräggestellten elastischen Kontakt
streifen zur Überbrückung von größeren Unebenheiten auf der Oberflä
che des zu behandelnden Gutes.
Fig. 14 zeigt den Anschluß der Badstromquelle an die Kontaktelektrode mit den
drei Schaltmöglichkeiten: Ein, Aus, umgepolt Ein.
Fig. 15 zeigt in einer Schnittdarstellung eine Kontaktelektrode mit einer Elektro
lytzuführung in die Kleinzellen sowie einer Ausleitung des Elektrolyten
aus den Kleinzellen und weitere Details der Kontaktelektrode.
Fig. 1 zeigt das zu behandelnde Gut 1, das elektrisch leitfähig sein kann. Es
kann sich aber auch um einen nichtleitenden Werkstoff handeln, der an der
Oberfläche eine elektrisch leitfähige Schicht 2 besitzt, die elektrochemisch zu
behandeln ist. Diese Schicht kann vollflächig sein, oder strukturiert, d. h. aus
elektrisch isolierten Inseln bestehen. Im Gut können sich auch Sacklöcher
und/oder Durchgangslöcher befinden. Die elektrolytisch zu behandelnde Oberflä
che wird von mindestens einem Kontaktstreifen 3 elektrisch kontaktiert. Dieser
Kontaktstreifen 3 erstreckt sich in die Zeichnungsebene hinein. Er besteht aus
dem Kontakt 4, und aus den beidseitig daran befindlichen Kontaktisolierungen 5.
Die Kontaktisolierungen 5 decken den Kontakt 4 mit Ausnahme der eigentlichen
Kontaktfläche, die auf der elektrisch leitfähigen Schicht 2 aufsitzt, vollständig ab.
Die Kontaktstreifen 3 sind am Grundkörper 6 befestigt. Zwischen je zwei Kontakt
streifen 3 befindet sich eine elektrisch leitfähige Gegenelektrode 7. An einem
Grundkörper 6 sind in der Regel viele bis sehr viele Kontaktstreifen 3 und Ge
genelektroden 7, beispielsweise je 200 Stück angeordnet. Diese Kontakte 4 und
Gegenelektroden 7 sind jeweils mittels elektrischer Leiter 8 auf dem hier isolier
ten Grundkörper 6 miteinander verbunden. Alle Kontakte 4 sind mit einem Pol der
Badstromquelle 12 verbunden. Der andere Pol ist mit den Gegenelektroden 7
verbunden. Die in Fig. 1 dargestellte Polarität zeigt die Anwendung beim Galva
nisieren und beim elektrochemischen Reduzieren des Gutes. Die elektrisch leit
fähige Schicht 2 und die Gegenelektrode 7 bilden die elektrolytische Kleinzelle 9.
In diese Kleinzelle 9 kann zusätzlicher Elektrolyt durch Elektrolyteinleitlöcher 10
eingeleitet werden, der entlang der Kontaktstreifen 3 und Gegenelektroden 7
strömt und seitlich aus den Kleinzellen 9 wieder entweicht. Dieser eingeleitete
Elektrolyt kann zur Erhöhung der Strömung auch durch Elektrolytausleitlöcher 11
aus der Kleinzelle ausgeleitet werden. Der Grundkörper 6, die daran befestigten
Kontaktstreifen 3 und die Gegenelektroden 7 bilden die Kontaktelektrode 30.
Die Kontaktelektrode 30 ist eingebunden in einer Anordnung, die schematisch in
Fig. 2 dargestellt ist. Die Kontaktelektrode 30 wird von einem Bewegungsorgan
16 getragen. Dieses Organ kann die Kontaktelektrode 30 vom Gut 1 abheben,
wieder annähern und andrücken. Es kann zusammen mit der Kontaktelektrode im
abgehobenen Zustand auch einen Bewegungsschritt in oder gegen die Richtung
des Vorschubrichtungspfeiles 17 ausführen. Das Abheben und das Annähern der
Kontaktelektrode vom Gut kann durch eine lineare und/oder schwenkende Be
wegung der Kontaktelektrode erfolgen. Das Schwenken erhöht den Elektro
lytaustausch. Die Kontaktelektrode 30 drückt auf das Gut 1 und dieses gegen
einen stationär angeordneten, und für ebenes Gut eben ausgebildeten Körper,
der die Gegenkraft aufnimmt. Dieser Körper wird mit Kraftkörper 18 bezeichnet.
An die Stelle des Kraftkörpers 18 tritt eine weitere Kontaktelektrode 30, wenn das
Gut 1 zugleich beidseitig behandelt werden soll. Das Gut 1 wird mittels einer
Vorschubeinrichtung 19 im Arbeitsbehälter 20 schrittweise befördert. Außerhalb
des Arbeitsbehälters 20 können eine oder mehrere Transporteinrichtungen 21
angeordnet sein, die für die Zuführung und Abführung des Gutes 1 in den Ar
beitsbehälter 20 sorgen. Auf den Grundkörper 6 wirkt ein Vibrator 22 zur Erzeu
gung von Druckstößen im Elektrolyten, insbesondere bei Behandlung von Gut mit
kleinen Löchern. Die Kontakte 4 und die Gegenelektroden 7 sind zur Stromver
sorgung der elektrolytischen Kleinzeilen 9 an der Badstromquelle 12 angeschlos
sen. Alle Bewegungsabläufe der gesamten Anordnung koordiniert und steuert
eine Kontrolleinheit 23, was mit den gestrichelten Linien angedeutet ist.
Der Elektrolyt wird im Kreislauf 24 durch den Arbeitsbehälter 20 gefördert. In
diesen Kreislauf sind eingefügt: eine Pumpe 25, ein Filter 26 und eine Dosierein
heit 27 zur Konditionierung des Elektrolyten. Das Niveau des Elektrolyten 28 im
Arbeitsbehälter 20 liegt über der Kontaktelektrode 30. Der Elektrolyt kann aber
auch direkt in die Kleinzellen 9 eingepumpt werden, was in Fig. 2 nicht darge
stellt ist. In diesem Falle dient der leere Arbeitsbehälter 20 nur als Elektrolytauf
fangbehälter. Ebenfalls nicht dargestellt sind die Öffnungen im Arbeitsbehälter
20, durch die das Gut 1 in diesen hinein und wieder heraus gelangt. Dies kann
z. B. durch ein Handhabungsgerät über den Rand des Behälters erfolgen. Ebenso
kann es durch Schlitze in der Behälterwand bei Durchlaufanlagen erfolgen. Die
Schlitze werden mittels bekannter Dichtwalzen abgedichtet. In der symbolisch
dargestellten Badstromquelle 12 sollen auch alle erfindungsgemäßen elektri
schen Schalt- und Umpolgeräte enthalten sein.
Fig. 3 zeigt einen sehr kleinen Ausschnitt einer Kontaktelektrode 30 im Quer
schnitt. Die Darstellungen A bis F zeigen die einzelnen Verfahrensschritte der
Erfindung. Die Kontaktelektrode 30 befindet sich bei Schritt A ohne Gut in einem
nicht dargestellten Arbeitsbehälter, der mit Elektrolyt gefüllt ist. Im Schritt B wurde
das zu behandelnde Gut 1 vor der Kontaktelektrode 30 positioniert.
Im Verfahrensschritt C findet eine relative Annäherung der Kontaktelektrode 30
und des Gutes 1 statt. Dabei kann sich das Gut 1 mittels eines Antriebes der
Kontaktelektrode 30 annähern. Dies mit dem gestrichelten Pfeil angedeutet. Die
Kontaktelektrode 30 und das Gut 1 können auch zugleich aufeinander zu bewegt
werden. Bevorzugt wird aber die Kontaktelektrode 30 in Richtung des ausgezo
genen Pfeiles zum Gut 1 mittels eines Bewegungsorganes bewegt. Bei Schritt D
sitzt die Kontaktelektrode 30 auf dem Gut 1 auf. Dabei werden die Kontaktflächen
der Kontakte 4 fest auf die elektrisch leitfähige Schicht 2 des Gutes 1 gedrückt
und so elektrisch kontaktiert. Es bilden sich unter jeder Gegenelektrode 7 elek
trolytische, streifenförmige Kleinzellen 9. Der Schritt D ist der eigentliche elektro
lytische Behandlungsschritt. Im Schritt E entfernen sich wieder die
Kontaktelektrode 30 und das Gut 1 voneinander. Dabei beginnt auch der Elek
trolytaustausch vor der Kontaktelektrode 30. Im Schritt F wird das Gut 1 in Pfeil
richtung einen Vorschubschritt transportiert. Anschließend wird der Ablauf mit
Schritt C fortgesetzt. Diese Bewegungs- und Behandlungsschritte der Kontakte
lektrode 30 wiederholen sich fortlaufend bis zur Fertigstellung des Gutes. Danach
wird es dem Arbeitsbehälter wieder entnommen oder es fährt beim schrittweisen
Durchlauf aus diesem wieder heraus.
Die Verfahrensschritte, nämlich
relatives Annähern von Kontaktelektrode 30 und Gut,
Aufsetzen der Kontaktstreifen 3 auf die zu behandelnde Oberfläche des Gutes,
Verweilen derselben an der Oberfläche zur elektrolytischen Behandlung, wobei keine relative Transportbewegung zwischen dem Gut und der Kon taktelektrode 30 stattfindet,
Abheben von der Oberfläche und gegenseitiges Entfernen von Kontakte lektrode 30 und Gut 1,
sowie Neupositionieren der Lage des Gutes in Bezug auf die Kontaktelek trode 30,
sind in Fig. 3 für eine einseitige Behandlung eines ebenen Gutes dargestellt. Mit zwei gegenüberstehenden Kontaktelektroden 30 kann gleichzeitig auch eine beidseitige Behandlung stattfinden. Die Verfahrensschritte laufen dann zeitgleich und/oder phasenverschoben an beiden Seiten des Gutes ab.
relatives Annähern von Kontaktelektrode 30 und Gut,
Aufsetzen der Kontaktstreifen 3 auf die zu behandelnde Oberfläche des Gutes,
Verweilen derselben an der Oberfläche zur elektrolytischen Behandlung, wobei keine relative Transportbewegung zwischen dem Gut und der Kon taktelektrode 30 stattfindet,
Abheben von der Oberfläche und gegenseitiges Entfernen von Kontakte lektrode 30 und Gut 1,
sowie Neupositionieren der Lage des Gutes in Bezug auf die Kontaktelek trode 30,
sind in Fig. 3 für eine einseitige Behandlung eines ebenen Gutes dargestellt. Mit zwei gegenüberstehenden Kontaktelektroden 30 kann gleichzeitig auch eine beidseitige Behandlung stattfinden. Die Verfahrensschritte laufen dann zeitgleich und/oder phasenverschoben an beiden Seiten des Gutes ab.
Die Fig. 4 zeigt oben ein Symbol, das zur übersichtlichen Darstellung in den
weiteren Figuren verwendet wird. Das Rechteck stellt eine Kontaktelektrode 30
mit allen Steuerungseinrichtungen vereinfacht dar. Die nicht gezeichnete Bad
stromquelle wird an den mit + und - bezeichneten elektrischen Anschlüssen
angeschlossen. Die gestrichelte Linie symbolisiert die Kontaktstreifen 3 und die
Gegenelektroden 7, die sich in die Tiefe der Zeichnung hinein erstrecken.
Fig. 5 zeigt eine Anordnung zur elektrolytischen Behandlung von scheibenför
migem Gut wie Hybride oder Wafer. Das Gut 1 wird mittels einer zylinderförmigen
Klemme 31 an den Kraftkörper 18 geklemmt. Das Innere der Klemme 31 bildet
den Arbeitsraum 32, der mit Elektrolyt gefüllt ist. Der äußere Behälter dient als
Sammelbehälter 33 für die gesamte Anordnung. Ein Motor 34 führt eine schritt
weise rotierende Bewegung des Gutes 1 in Bezug auf die Kontaktelektrode 30
aus und zwar nur dann, wenn die Kontaktelektrode 30 das Gut 1 nicht kontaktiert.
Diese Winkelschritte können desweiteren von einer schrittweisen Linearbewe
gung überlagert werden. Die Linearbewegungen erfolgen abwechselnd in beide
Richtungen. Das Diagramm der Fig. 5 zeigt die Einschaltzeit und Ausschaltzeit
des Motors 34. Zwischen zwei Einschaltphasen findet die elektrolytische Be
handlung statt.
Die Anordnung nach Fig. 5 kann auch kopfstehend in dem Sammelbehälter 33
betrieben werden. Der Elektrolyt wird durch hier nicht dargestellte Elektrolytein
leitlöcher in die Kleinzellen gepumpt. Durch Elektrolytausleitlöcher oder an den
Seiten der Kontaktelektrode 30 gelangt er wieder aus den Kleinzellen heraus. Im
Sammelbehälter 33 wird er aufgefangen. Dieser kopfstehende Betrieb kann z. B.
bei der einseitigen Waferbehandlung angewendet werden.
Fig. 6 zeigt eine Anordnung zur beidseitigen elektrolytischen Behandlung von
Bändern. Das Gut 1 wird von Rolle zu Rolle in Pfeilrichtung schrittweise vorge
schoben. Die durch den unterbrochenen Pfeil dargestellten Vorschubschritte
zeigt das Weg-/Zeitdiagramm der Fig. 6. Die Bewegungsorgane 16 heben die
oberen und unteren Kontaktelektroden 30 zur Durchführung der Vorschubschritte
vom Gut 1 ab. Nach dem Vorschub werden sie wieder aufgesetzt und die Be
handlung wird fortgesetzt.
Die Anordnung in der Fig. 7 zeigt ebenfalls eine Bandanlage, jedoch mit konti
nuierlichem Transport des Gutes 1. Diese Bewegungsorgane 16 führen zum Gut
1 hin vertikale Öffnungs- und Schließbewegungen aus und zusätzlich parallell
zum Gut Vorschubbewegungen in Transportrichtung desselben und gegen die
Transportrichtung. Die 4 Pfeile neben den Bewegungsorganen deuten dies an.
Die geschlossenen Kontaktelektroden 30 fliegen bei gleichzeitiger elektrolytischer
Behandlung einen kleinen Transportweg mit dem Gut 1 mit, ähnlich der bekann
ten fliegenden Säge ohne dabei eine Relativbewegung zwischen dem Gut 1 und
den Kontaktelektroden 30 auszuführen. Danach heben die Bewegungsorgane 16
die Kontaktelektroden 30 vom Gut 1 ab und springen gegen die Transportbewe
gung des Gutes zurück, um erneut an das Gut angedrückt zu werden und mitflie
gend zu behandeln. Dieser Vorgang wiederholt sich zyklisch. Alle
Bewegungsgeschwindigkeiten sind untereinander abgestimmt und synchronisiert.
Die Breite der Kontaktelektroden entspricht bevorzugt der Breite des zu behan
delnden Bandes. Ist das Gut schmäler, als die Kontaktelektrode, so kann eine
elektrisch isolierende, flache Blende die nicht benutzten Bereiche der Kontakte
lektrode abdecken. Dieses Abblenden gilt gleichermaßen auch für alle anderen
Anwendungsfälle der Erfindung. Die Länge der Kontaktelektroden in Trans
portrichtung wird von der Transportgeschwindigkeit und von der benötigten Ex
positionszeit bestimmt. Zur Kapazitätserhöhung wird eine sehr lange
Kontaktelektrode 30 mit vielen Kontaktstreifen verwendet, beispielsweise mit
einer Länge von einem Meter. Die Anzahl der hierfür erforderlichen Kontaktstrei
fen richtet sich nach der Größe der isolierten Strukturen. Bei der Feinleitertech
nik, wie sie z. B. bei SmartCards vorkommt, sind Abstände der Kleinzellen von
z. B. 1 mm in Transportrichtung vorteilhaft. In einer elektrolytischen Anlage kön
nen viele Kontaktelektroden 30 in Transportrichtung des Gutes zur Leistungssteigerung
verwendet werden. Sie sind untereinander so synchronisiert, daß eine
gute statistisch verteilte elektrolytische Behandlung der Oberflächen erfolgt.
Die Anordnungen entsprechend der Fig. 6 und 7 eignen sich hervorragend
zur elektrolytischen Behandlung von endlosen Kunststofffolien mit isolierten,
elektrisch leitenden Strukturen, wie z. B. Leiterfolien oder Smart Cards. Sie eignen
sich desweiteren auch für Abschnitte oder Teile von Gut, die zu einer Kette end
los miteinander verbunden sind, z. B. durch Haken oder Klebestreifen. Die Kette
wird wie ein Band durch die Anlage mit entsprechend der Form des Gutes ge
formten Kontaktelektroden gezogen.
Fig. 8 zeigt vereinfacht eine horizontale Durchlaufanlage für plattenförmiges
Gut 1, wie z. B. Leiterplatten in der Seitenansicht. Bewegungsorgane 16 öffnen
und schließen die Kontaktelektroden 30. Nicht gezeichnete Antriebe bewegen
das Gut 1 mittels Walzen zwischen den Behandlungsschritten. Die Transport
schritte zeigt das Diagramm der Fig. 8. Dieselbe Fig. 8 stellt eine vertikale
Durchlaufanlage dar, wenn die gesamte Anordnung mit Ausnahme des Arbeits
behälters 20 um 90° gedreht wird. In diesem Falle stellt die Zeichnung die Drauf
sicht dar. Einfache und leichte Transportmittel, die hier im Gegensatz zum Stand
der Technik keinen Strom übertragen müssen, können das Gut 1 führen. Eine
weitere vertikale Durchlaufanlage zeigt Fig. 9 mit dem dazugehörigen Weg-
/Zeitdiagramm. Motorisch angetriebene Walzen fördern das plattenförmige Gut 1
schrittweise in die Zeichnungsebene hinein. Auch obere und/oder untere ange
triebene Transportwalzen 44 mit Profil, gemäß der Detaildarstellung, sind an
wendbar.
Die Fig. 10 zeigt eine Anordnung in einer Tauchbadanlage mit dem Arbeitsbe
hälter 20, der hier mit Elektrolyt befüllt ist. Das plattenförmige Gut 1 ist mittels
Klammern 35 an einem Warenträger 36 befestigt. Im Gegensatz zum Stand der
Technik, der zudem nur für vollflächiges Gut geeignet ist, können hier die Klam
mern 35 und der Warenträger 36 aus elektrisch nichtleitenden Werkstoffen be
stehen und somit sehr leicht und kostengünstig ausgeführt werden. Dies führt zu
einfachen und kleinen Transportwagen und insgesamt zu wesentlich kleineren
und kostengünstigeren Anlagen bei vergleichbarer Anlagenleistung.
Bewegungsorgane 16 betätigen die Kontaktelektroden 30 wie bereits beschrie
ben. Eine abschaltbare Warenbewegung in Pfeilrichtung sorgt bei jedem Schritt
für ein statistisch verteiltes Aufsetzen der Kontaktelektroden 30 auf dem Gut.
Nicht dargestellte Führungselemente können bei diesem Anordnungsbeispiel, wie
auch bei den anderen Ausführungsbeispielen, das Gut bei geöffneter Kontakte
lektrode auf Abstand von derselben halten. Fig. 10 zeigt wieder das zugehörige
Bewegungsdiagramm. Zwischen den dargestellten Bewegungen findet die Be
handlung des Gutes statt.
Fig. 11 zeigt ausschnittweise im Querschnitt eine räumlich geformte Kontakte
lektrode 30. Sie ist genau an die äußere Form des Gutes 1 angepaßt. Damit wird
die sonst auftretende Spitzenwirkung mit großen elektrolytischen Behandlungs
unterschieden vermieden. Bei den geformten Körpern kann es sich auch um
Innenhohlkörper handeln. Die Kontaktelektroden können zur partiellen Behand
lung mit nur teilweise bestückten Kontaktstreifen auf den entsprechend gestalte
ten Oberflächenbereichen ausgeführt sein. Ein Beispiel hierfür sind Leiterplatten
mit Kontaktfingern, die nur am Rand zu vergolden sind.
Die Fig. 12 zeigt vier mögliche Ausführungsformen von Kontaktstreifen, die an
Grundkörpern befestigt sind. Dargestellt sind sie im Querschnitt und sie erstrec
ken sich in die Zeichnungsebene hinein. Am jeweiligen Kontaktstreifen 3, der
rechts ohne Gut 1 dargestellt ist, soll die Elastizität bzw. die Beweglichkeit der
Streifen dargestellt werden. Die Kontaktstreifen 3 der Fig. 12a eignen sich
besonders zu ihrer Herstellung mit den Mitteln der Feinwerktechnik. Im metalli
schen Grundkörper 6, der zugleich die Gegenelektroden 7 zwischen zwei Kon
taktstreifen 3 bildet, sind langgezogene Nuten 37 eingefräst. In die Nuten 37 sind
Isolierstreifen 38 z. B. aus Kunststoff eingeschoben. Desgleichen ist ein starres,
elastisches und/oder gefiedertes Kontaktband 39 in jede isolierte Nut eingescho
ben. Das Kontaktband ist in der Nut mit einem u-förmigen metallischen Bügel 40
gefaßt. Die Bügel 40 sind am Grundkörper 6 stirnseitig elektrisch miteinander
verbunden, z. B. durch Löten. Beim Andrücken der Kontaktbänder 39 auf das Gut
1 setzen auch die Isolierstreifen 38 auf der Oberfläche des Gutes zum Zwecke
der Kontaktisolierung auf.
In Fig. 12b sind in die Isolierstreifen 38 starre keilförmige Kontakte 41 einge
schoben. Diese stehen mittels eines elastischen Werkstoffes 42 unter Federkraft.
Der Werkstoff 42 ist zugleich elektrisch leitfähig und stellt auch die stirnseitige
elektrische Verbindung aller Kontakte 41 her. Der keilförmige Kontakt kann in die
Tiefe der Zeichnung hinein aus vielen sehr kurz, d. h. dünn ausgeführten und
gestapelten, keilförmigen Plättchen bestehen, die vom leitfähigen elastischen
Werkstoff kontaktiert werden. Damit werden Höhenunterschiede an der zu be
handelnden Oberfläche sehr gut ausgeglichen.
Die Kontaktelektroden der Fig. 12c und 12d eignen sich auch zur Miniaturi
sierung der Kontaktstreifen und der Gegenelektroden, weil bei der Herstellung die
verbreiteten chemischen oder physikalischen Beschichtungsverfahren angewen
det werden können. Beispiele hierfür sind Layer-Aufbautechniken der Wafer
technik, der Hybridtechnik und der Leiterplattentechnik sowie die Verfahren zur
Flüssigbeschichtung. In Fig. 12c sind in den Grundkörper 6 zur Aufnahme der
Kontaktstreifen Nuten 37 durch z. B. Fräsen, Ätzen, Erodieren oder Festkörper-
Laserschneiden eingebracht. In diese sind z. B. die Kontakte 4 mit den Kontakti
solierungen 5 eingelegt und durch Kleben oder Hinterschnitt befestigt. Die Kon
takte 4 bestehen aus einem elastischen und elektrisch leitfähigen Werkstoff, der
sich allen Unebenheiten des zu behandelnden Gutes anpaßt. Die Kontaktisolie
rung 5 reicht bis an die Kontaktfläche des Kontaktes 4 heran. Die Kontakte 4 sind
stirnseitig am Grundkörper 6 untereinander elektrisch verbunden. Die Kontaktiso
lierungen 5 sowie die Kontakte 4 lassen sich z. B. auch in mehreren Arbeits
schritten durch Spritzen, Sprühen, Gießen und Lackieren direkt in die Nuten
hinein, jeweils mit und ohne anschließender mechanischer Bearbeitung, herstel
len. Der Grundkörper 6 bildet zwischen den Kontaktstreifen 3 die Gegenelektrode
7.
In Fig. 12d bestehen die Kontaktstreifen 3 aus starren Werkstoffen, die an dem
Grundkörper 6 befestigt sind. Diese Kontaktelektrode eignet sich zur Behandlung
von flexiblem Gut, das von der Gegenseite mittels einer elastischen Zwischenla
ge an die Oberfläche der starren Kontaktelektrode angedrückt wird.
Die Fig. 13 zeigt eine Kontaktelektrode mit schräggestellten biegsamen Kon
taktstreifen 3. Diese gefiederten oder ununterbrochenen Streifen legen sich sehr
gut an eine unebene Oberfläche an. In dieser Figur sind Elektrolyteinlaßlöcher 10
symbolisch für viele derartige Löcher durch die Gegenelektroden 7 eingezeich
net. In die Tiefe der Zeichnungsebene hinein wechseln sich Einleitlöcher 10 und
Ausleitlöcher 11 einer Reihe ab oder es sind nur Einleitlöcher vorhanden. Für alle
anderen Ausführungsformen der Kontaktelektrode 30 gilt das gleiche bezüglich
der Einleit- und Ausleitlöcher.
Die Fig. 14 zeigt den Anschluß der Badstromquelle 12 an die Kontaktelektrode
30 über elektrische Leiter 8. In diesen Stromkreis sind elektronische oder elek
tromechanische Schalter 43 eingefügt. Damit schaltet eine Kontrolleinheit 23 die
Kontaktelektrode 30 anodisch EIN oder kathodisch EIN beziehungsweise AUS.
Die jeweilige Betriebsart bestimmen die gerade ablaufenden Bewegungs- und
Behandlungsschritte des elektrolytischen Prozesses.
Fig. 15 zeigt eine Kontaktelektrode, die einen erhöhten Elektrolytaustausch in
den Kleinzellen während der Behandlung ermöglicht. Aus Darstellungsgründen
ist die Draufsicht ohne Deckel gezeichnet. Der Elektrolytaustausch kann durch
Einleiten von Elektrolyt durch Löcher 10 in den Gegenelektroden 7 verstärkt
werden. Alle Elektrolyteinleitlöcher 10 sind durch Elektrolyteinleitkanäle 13 und
einen Einleitsammelkanal 14 auf dem Grundkörper 6 miteinander verbunden und
über nicht dargestellte flexible Schläuche an eine Elektrolytpumpe angeschlos
sen. Der Elektrolytabfluß aus den Kleinzellen erfolgt an den Stirnseiten des
Grundkörpers 6. Eine weitere Erhöhung des Elektrolytaustausches und/oder eine
forcierte Gasableitung wird, durch Elektrolytausleitlöcher 11, ebenfalls im Grund
körper 6 und durch die Gegenelektroden 7 hindurch eingebracht, erzielt. Der
Elektrolyt kann aus den Kleinzellen 9 durch diese Löcher entweichen. Die Elek
trolytausleitlöcher 11 können auch auf dem Grundkörper 6 durch weitere Elek
trolytausleitkanäle 15 und getrennt von den Elektrolyteinleitkanälen 13 mittels
Ausleitsammelkanälen 29 zusammengeführt werden. Eine nicht dargestellte
saugende Pumpe, über flexible Schläuche an die Kontaktelektrode angeschlos
sen, bewirkt einen in der Intensität einstellbaren und forcierten Elektrolytkreislauf
durch die Kleinzellen 9 hindurch. Entsprechend zeitlich länger kann ein Behand
lungsschritt gewählt werden. Durch das im Vergleich zu elektrolytischen Anlagen
nach dem Stand der Technik mögliche kleine Elektrolytvolumen in der Kleinzelle
gelingt es, mit vergleichsweise sehr kleinen Elektrolytumlaufmengen einen weit
gehenden kontinuierlichen Elektrolytaustausch in der Kleinzelle herbeizuführen.
Es wird also in sehr vorteilhafter Weise nur dort Elektrolyt ausgetauscht, wo er
benötigt wird. Dies bedeutet, das insgesamt nur wenig Elektrolyt in der elektroly
tischen Anlage vorhanden sein muß. Am Grundkörper 6 sind Befestigungsele
mente angebracht, die geeignet sind, die Kontaktelektrode in der elektrolytischen
Anlage zu befestigen und zu bewegen.
1
zu behandelndes Gut
2
elektrisch leitfähige Schicht
3
Kontaktstreifen
4
Kontakt
5
Kontaktisolierung
6
Grundkörper
7
Gegenelektrode
8
elektrische Leiter
9
elektrolytische Kleinzelle
10
Elektrolyteinleitlöcher
11
Elektrolytausleitlöcher
12
Badstromquelle
13
Elektrolyteinleitkanäle
14
Einleit-Sammelkanal
15
Elektrolytausleitkanäle
16
Bewegungsorgan
17
Vorschubrichtungspfeil
18
Kraftkörper
19
Vorschubeinrichtung
20
Arbeitsbehälter
21
Transporteinrichtung
22
Vibrator
23
Kontrolleinheit
24
Elektrolytkreislauf
25
Pumpe
26
Filter
27
Dosiereinheit
28
Elektrolyt
29
Ausleit-Sammelkanal
30
Kontaktelektrode
31
Klemme
32
Arbeitsraum
33
Sammelbehälter
34
Motor
35
Klammer
36
Warenträger
37
Nuten
38
Isolierstreifen
39
Kontaktband
40
Bügel
41
keilförmiger Kontakt
42
elastischer Werkstoff
43
elektronische oder elektromechanische Schalter
44
Transportwalze
A Anode
K Kathode
A Anode
K Kathode
Claims (54)
1. Anordnung zum elektrochemischen Metallisieren, Ätzen, Oxidieren und Re
duzieren von Gut in einer elektrolytischen Anlage mit mindestens
- a) einem Arbeitsbehälter zur Aufnahme des Elektrolyten und des Gutes,
- b) einer Elektrolytfördereinrichtung zur Kreislaufförderung des Elektrolyten durch Arbeitsbehälter, Elektrolytfilter und Elektrolytkonditionierungsbehäl ter,
- c) einer Einrichtung zur Förderung des Gutes außerhalb des Arbeitsbehälters,
- d) einer Kontaktelektrode im Arbeitsbehälter, bestehend aus mindestens ei nem elektrischen Kontaktstreifen und einer in unmittelbarer Nähe hierzu angeordneten Gegenelektrode,
- e) einem elektrischen Isoliermittel, angeordnet zwischen jedem Kontaktstrei fen und jeder Gegenelektrode zur Bildung von elektrolytischen Kleinzellen,
- f) einer Badstromquelle und der zugehörigen elektrischen Leiter zur Speisung der elektrolytischen Kleinzellen mit Badstrom,
- a) eine Kontaktelektrode, die an der elektrolytisch wirkenden Seite der Form des Gutes angepaßt ist,
- b) mindestens ein Bewegungsorgan zum zyklischen Ausführen der Verfah
rensschritte, nämlich
relatives Annähern von Kontaktelektrode und Gut,
Aufsetzen der Kontaktstreifen auf der Oberfläche des Gutes,
Verweilen derselben an der Oberfläche zur elektrolytischen Behand lung,
sowie Abheben von der Oberfläche und gegenseitiges Entfernen von Kontaktelektrode und Gut,
und Neupositionieren der relativen Lage des Gutes in Bezug auf die Kontaktelektrode, - c) mindestens ein Transportorgan im Arbeitsbehälter, das so gestaltet und gesteuert ist, daß während des Anliegens der Kontaktelektrode an der Oberfläche des Gutes zwischen der Kontaktelektrode und der Oberfläche des Gutes keine transportbedingte Relativbewegung stattfindet,
- d) mindestens eine Steuereinrichtung zur Synchronisation des Vorschubes des Gutes oder der Kontaktelektrode im Arbeitsbehälter mit den Öffnungs- und Schließbewegungen der Kontaktelektrode.
2. Anordnung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch mindestens eine Bad
stromquelle, die verfahrensbedingt zu- und abschaltbar und/oder umpolbar
ist.
3. Anordnung nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet durch mindestens
eine Steuereinrichtung zur Koordination der Bewegungsabläufe der Kontak
telektrode, des Gutes und der Schaltzustände der Badstromquellen.
4. Anordnung nach den Ansprüchen 1 bis 3, gekennzeichnet durch mindestens
eine erste Fördereinrichtung, die das Gut in den Arbeitsbehälter hinein und
wieder heraus fördert.
5. Anordnung nach den Ansprüchen 1 bis 4, gekennzeichnet durch mindestens
ein Transportorgan, das das Gut im Arbeitsbehälter transportiert.
6. Anordnung nach den Ansprüchen 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine durch
gehende Fördereinrichtung, die das Gut zum Arbeitsbehälter, durch diesen
hindurch und aus diesem wieder heraus befördert.
7. Anordnung nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch einen Walzentransport
des Gutes.
8. Anordnung nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch das Gut ergreifende,
einseitig oder beidseitig gegenüberliegende und endlos umlaufende Klem
men.
9. Anordnung nach den Ansprüchen 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine För
dereinrichtung für Tauchbadanlagen in Form eines Transportwagens, der
mittels eines Warenträgers das an diesem befestigte Gut befördert.
10. Anordnung nach den Ansprüchen 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine För
dereinrichtung in Form eines Handhabungsgerätes, das zum Ergreifen des
Gutes mit einem Greifer ausgestattet ist.
11. Anordnung nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch eine zu- und abschaltba
re Warenbewegung für das Gut.
12. Anordnung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10, gekennzeichnet
durch eine zu- und abschaltbare Rotationseinrichtung für das Gut.
13. Anordnung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12, gekennzeichnet
durch eine zu- und abschaltbare Linearbewegungseinrichtung mit oszillieren
den Bewegungen, die mit den Rotationsbewegungen überlagert sind.
14. Anordnung nach den Ansprüchen 1 bis 6, gekennzeichnet durch eine Band
fördereinrichtung zum Transport des Gutes von Rolle zu Rolle.
15. Anordnung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 14, gekennzeichnet
durch ein Bewegungsorgan zur Beförderung der geschlossenen Kontakte
lektrode im Arbeitsbehälter in Transportrichtung des Gutes, synchron mit die
sem und zur Beförderung der geöffneten Kontaktelektrode gegen die
Transportrichtung.
16. Anordnung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 15, gekennzeichnet
durch Vibratoren, die auf die Kontaktelektroden wirken.
17. Anordnung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 16, gekennzeichnet
durch Kontaktelektroden mit starren Kontakten und starren Kontaktisolierun
gen.
18. Anordnung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 16, gekennzeichnet
durch Kontaktelektroden mit elastischen Kontakten und elastischen Kontakti
solationen.
19. Anordnung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 18, gekennzeichnet
durch Kontaktelektroden mit integrierten Elektrolytzuläufen und Elektrolytab
läufen.
20. Verfahren zum elektrochemischen Metallisieren, Ätzen, Oxidieren und Redu
zieren von Gut in einer elektrolytischen Anlage mit mindestens einem Ar
beitsbehälter, einer Badstromquelle und Elektrolyt, insbesondere unter
Verwendung der Anordnung nach Patentanspruch 1, bestehend aus den
Verfahrensschritten:
- a) Einbringen des Gutes in den Arbeitsbehälter,
- b) In-Kontakt-Bringen des Gutes mit dem Elektrolyten,
- c) Kreislaufförderung des Elektrolyten durch den Arbeitsbehälter und durch weitere Elektrolytkonditionierungseinrichtungen,
- a) Positionieren des Gutes vor einer Kontaktelektrode bei einseitiger Behand lung des Gutes oder zwischen zwei Kontaktelektroden bei gleichzeitig beid seitiger Behandlung,
- b) relatives Annähern der Kontaktelektrode(n) an die elektrolytisch zu behan delnde(n) Oberfläche(n) mittels mindestens eines Bewegungsorganes,
- c) Aufsetzen der Kontakte der einen Kontaktelektrode oder der beiden Kon taktelektroden auf die zu behandelnde(n), zumindest partiell elektrisch leit fähige(n) Oberfläche(n) des Gutes und damit Bildung von elektrolytischen Kleinzellen,
- d) elektrolytische Behandlung des Gutes, ohne daß zugleich eine transport bedingte Relativbewegung zwischen der Kontaktelektrode und dem Gut stattfindet,
- e) Abheben und relatives Entfernen der Kontakte der Kontaktelektrode von der Oberfläche des Gutes,
- f) Entfernen der Kontaktelektrode vom Gut soweit, daß ein Austausch des verbrauchten Elektrolyten durch konditionierten Elektrolyt erfolgt bei gleich zeitiger Ausleitung von möglicherweise in den elektrolytischen Kleinzellen entstandenem Gas,
- g) Neupositionieren des Gutes mittels eines Transportorganes vor den Kon taktelektroden gleichzeitig mit den Verfahrensschritten e), h) und i),
- h) Wiederholung der Verfahrensschritte e) bis j) in Zeitabständen von 0,01 Sekunden bis zu 1 Stunde, wobei die Bewegungsschritte d), e), f), h), i) und j) zeitlich kurz in Bezug auf den Behandlungsschritt g) gewählt werden.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die an die elek
trolytischen Kleinzellen angeschlossenen Badstromquellen bei allen Bewe
gungsschritten und bei dem Behandlungsschritt eingeschaltet sind.
22. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die an die elek
trolytischen Kleinzellen angeschlossenen Badstromquellen nur während des
Behandlungsschrittes g) eingeschaltet sind.
23. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die
Badstromquellen während der Bewegungsschritte mit der einen Polarität und
während des Behandlungsschrittes g) mit der anderen Polarität an die elek
trolytischen Kleinzellen angeschlossen sind.
24. Verfahren nach den Ansprüchen 20 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß die
Synchronisation aller Verfahrensschritte und der Schaltvorgänge durch eine
Synchronisations- und Steuereinrichtung zeitgerecht erfolgt.
25. Verfahren nach den Ansprüchen 20 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß
durch den Bewegungsschritt j) beim Neupositionieren des Gutes zugleich ein
zielgerichtetes, schrittweises Transportieren desselben durch den Arbeitsbe
hälter erfolgt.
26. Verfahren nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß das Behand
lungsgut in jedem Schritt 0,1 mm bis 3 m transportiert wird.
27. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 20 bis 25, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Kontaktelektroden durch Vibratoren mindestens wäh
rend des Behandlungsschrittes g) zu Schwingungen angeregt werden.
28. Verfahren nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung
von mehreren Kontaktelektroden die zugehörigen Vibratoren mit gleicher
oder unterschiedlicher Phasenlage und/oder Frequenz betrieben werden.
29. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 20 bis 28, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein einseitig elektrolytisch zu behandelndes flexibles Gut
an eine aus metallisch harten Kontaktelementen bestehende Kontaktelektro
de von der anderen Seite des Gutes über einen großflächigen elastischen
Werkstoff angedrückt wird.
30. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 20 bis 29, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Kontaktelektrode in einer Bewegungsrichtung mit einem
Winkel zwischen 1° und 90° an die Oberfläche des Gutes angenähert
und aufgesetzt wird.
31. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 20 bis 30, dadurch ge
kennzeichnet, daß durch einen Anoden/Kathodenabstand der elektro
lytischen Kleinzellen, der in der Größenordnung der kleinsten zu behandeln
den Strukturen gewählt wird, ein hochpräzises elektrolytisches Behandeln
erfolgt.
32. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 20 bis 31, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein erhöhter Elektrolytaustausch in der elektrolytischen
Kleinzelle durch Einleiten von Elektrolyt in die Kleinzellen durch Öffnungen in
den Gegenelektroden erfolgt.
33. Verfahren nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, daß der Elekro
lytaustausch durch zusätzliche Öffnungen in den Gegenelektroden zur Elek
trolytausleitung weiter erhöht wird.
34. Verfahren nach den Ansprüchen 20 bis 33, dadurch gekennzeichnet, daß
sich die Kontaktelektrode während des elektrolytischen Behandlungsschrittes
g) unter dem Badspiegel des Arbeitsbehälters befindet.
35. Verfahren nach den Ansprüchen 32 und 33, dadurch gekennzeichnet, daß
sich die Kontaktelektrode während des elektrolytischen Behandlungsschrittes
g) außerhalb des Arbeitsbehälter-Badspiegels befindet.
36. Verfahren nach den Ansprüchen 32 bis 35, dadurch gekennzeichnet, daß bei
gleichzeitig stattfindender beidseitiger elektrolytischer Behandlung von Gut,
das mit Löchern versehen ist, in eine Kontaktelektrode der Elektrolyt mittels
einer Pumpe drückend eingeleitet wird und aus der dem Gut gegenüberlie
genden anderen Kontaktelektrode mittels einer Pumpe saugend wieder aus
geleitet wird.
37. Verfahren nach Anspruch 36, dadurch gekennzeichnet, daß das Einleiten
und Ausleiten des Elektrolyten abwechselnd aus den Kontaktelektroden bei
der Seiten synchronisiert mit den Behandlungsschritten erfolgt.
38. Verfahren nach den Ansprüchen 32 bis 37, dadurch gekennzeichnet, daß
das Einleiten und Ausleiten des Elektrolyten intermittierend erfolgt.
39. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 20 bis 38, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Transport des Gutes in horizontalen oder vertikalen
Durchlaufanlagen mittels motorisch angetriebener Transportwalzen erfolgt,
die in Transportrichtung gesehen abwechselnd zwischen den Kontaktelek
troden angeordnet sind.
40. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 20 bis 38, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Transport des Gutes in Durchlaufanlagen durch, an
einer oder an gegenüberliegenden Seiten seitlich das Gut ergreifende Klem
men erfolgt, die an einem Transportband oder einer Kette befestigt sind und
die ihrerseits motorisch angetrieben sind.
41. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 20 bis 38, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Transport des Gutes in Durchlaufanlagen dadurch
erfolgt, daß beidseitig am Gut anliegende und zugleich elektrolytisch behan
delnde Kontaktelektroden das Gut quasi ergreifen und einen Schritt vor
wärtstragen, dasselbe dort abstellen bzw. ablegen und sich im geöffneten
Zustand ohne Gut wieder zurückbewegen, um einen weiteren Schritt auszu
führen.
42. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 20 bis 38, dadurch ge
kennzeichnet, daß in Tauchbadanlagen der Transport des Gutes in den Ar
beitsbehälter durch Befestigung des Gutes an einem Warenträger, der
mittels eines Transportwagens befördert wird, erfolgt.
43. Verfahren nach Anspruch 42, dadurch gekennzeichnet, daß das Neupositio
nieren des Gutes vor den Kontaktelektroden durch eine zu den Kontaktelek
troden parallel verlaufende Warenbewegung erfolgt, die von der
Steuereinrichtung dann eingeschaltet wird, wenn die Kontaktelektroden nicht
an der Oberfläche des Gutes anliegen.
44. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 20 bis 38, dadurch ge
kennzeichnet, daß bei ununterbrochenem Transport des Gutes durch den
Arbeitsbehälter die während des Behandlungsschrittes an der Oberfläche
des Gutes anliegenden Kontaktelektroden eine kurze Transportstrecke ohne
eine gegenseitige Relativbewegung mitfliegen und dabei das Gut elektroly
tisch behandeln und daß nach dieser Strecke die Kontaktelektroden geöffnet
werden und sich gegen die Transportrichtung zurückbewegen und wieder
schließen, um einen weiteren Behandlungsschritt transportsynchron mit dem
Gut auszuführen.
45. Verfahren nach Anspruch 44, dadurch gekennzeichnet, daß das transport
synchrone Mitfliegen über eine Strecke von 0,1 Millimeter bis zu 3 Meter er
folgt.
46. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 20 bis 45, dadurch ge
kennzeichnet, daß durch Abschalten von Kontaktelektrodengruppen die akti
ve Kontaktelektrodenbreite, quer zur Transportrichtung gesehen, der Breite
des Gutes angepaßt wird.
47. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 20 bis 45, dadurch ge
kennzeichnet, daß bei schmalem Gut die nicht genutzten Kontaktelektroden-
Randbereiche durch elektrisch isolierende Blenden abgedeckt werden.
48. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 20 bis 45, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Kontaktelektroden in Größe und Form dem Gut so
angepaßt werden, daß dieses nur an den dafür vorgesehenen Stellen elek
trolytisch behandelt wird.
49. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 20 bis 48, dadurch ge
kennzeichnet, daß bei Anwendung des Verfahrens zum Galvanisieren in der
Zeit der Bewegungsschritte die Kontaktstreifen anodisch und die Gegenelek
troden kathodisch zur elektrolytischen Entmetallisierung von möglichen Me
tallablagerungen geschaltet werden.
50. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 20 bis 49, dadurch ge
kennzeichnet, daß vorzugsweise bei scheibenförmigem Gut das Neupositio
nieren durch eine relative Drehbewegung zwischen dem Gut und der
Kontaktelektrode erfolgt.
51. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 20 bis 50, dadurch ge
kennzeichnet, daß vorzugsweise bei scheibenförmigem Gut das Neupositio
nieren durch eine Drehbewegung und/oder durch eine Linearbewegung
erfolgt.
52. Verfahren nach Anspruch 51, dadurch gekennzeichnet, daß die Linearbewe
gung ständig abwechselnd schrittweise in eine Richtung erfolgt und an
schließend schrittweise in die andere Richtung.
53. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 20 bis 52, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Gut beim Abheben der Kontaktelektrode vom Gut
durch Führungselemente auf Abstand von der Oberfläche der Kontaktelek
trode gehalten wird.
54. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 20 bis 53, dadurch ge
kennzeichnet, daß nicht benötigte Bereiche der Kontaktelektrode während
der elektrolytischen Behandlung durch Blenden abgedeckt werden.
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