Verfahren zur Herstellung von Doppelglasscheiben
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Doppelglasscheiben zur Bauverglasung, mit einem die Scheiben haltenden und einen Zwischenraum gegen die Atmosphäre abdichtenden Rahmenteil, sowie nach diesem Verfahren hergestellte Doppelglasscheiben.
Es ist eine Erfahrungstatsache, dass nach einem solchen Verfahren vorfabrizierte Doppelglasscheiben, die beispielsweise auf einer geographischen Höhe von ca. 100 m ü. M. hergestellt werden, bis auf Höhen von 800 m ü. M. eingesetzt werden können, wenn die Seitenlängen der Scheiben 500 mm überschreiten. Bei kleineren Scheiben ist die zulässige Höhendifferenz noch geringer. Dasselbe gilt auch für Mehrfach-Isoliergläser.
Bei einer noch grösseren Höhendifferenz tritt eine zu starke Durchbiegung der Einzelscheiben auf, wodurch die Bruchgefahr erheblich zunimmt. Für Einsatzhöhen, welche die Grenzen von 700 m Höhendifferenz gegen über dem Herstellungsort überschreiten, müsste der Druck im Zwischenraum zwischen den Scheiben pro weitere 100 m um 8 mmHg (entsprechend 109 mm WS oder 109 kg/m2) abgesenkt werden, damit die Höhen überschreitung ausgeglichen wird. Andererseits ist es bs kannt, den Zwischenraum zwischen den Scheiben mit einem Druckausgleichsventil zu versehen, mit dessen Hilfe am Montageort der Druck im Zwischenraum dem Aussendruck angepasst wird. Dieses Verfahren bringt jedoch verschiedene Nachteile mit sich, dessen grösster darin besteht, dass ein späteres Beschlagen der Scheiben nicht ausgeschlossen ist.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung von Doppelglasscheiben zu Bauverglasung anzugeben, welches sich einfach durchführen lässt und das die Herstellung von Doppelglasscheiben erlaubt, welche sich ohne besondere Manipulationen auf jeder beliebigen Einsatzhöhe verwenden lassen. Diese Aufgabe wird für ein eingangs zitiertes Verfahren erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass man am Herstellungsort zwischen den Scheiben einen eine Vorspannung der Scheiben hervorrufenden Unterdruck erzeugt, welcher die Scheiben sich nach innen wölben lässt, um die Toleranz für eine spätere Aussendruckabsenkung zu vergrössern.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Diagramm, das den Zusammenhang zwischen dem auf 400 m ü. M. bezogenen Luftdruck P und der Raumtemperatur T bei verschiedenen Einsatzhöhen darstellt, und
Fig. 2 ein Diagramm, das die Abhängigkeit des effektiven Überdruckes im Zwischenraum vom Luftdruck P für verschiedene Verhältnisse S/C darstellt (S/C siehe unten).
Die im Diagramm in Fig. 1 festgehaltenen Ergebnisse wurden anhand von Laborversuchen ermittelt, bei denen Doppelglasscheiben einer Höhendifferenz von 700 m ausgesetzt wurden, was einem Transport von 100 m ü. M., auf 800 m ü. M. entsprechen würde. In dem Diagramm wurde der Luftdruck auf ein Normal von 400 m ü. M. bezogen.
Auf Grund der sich einstellenden Durchbiegung der Scheiben und der dadurch bedingten Volumenänderung steigt der Überdruck im Zwischenraum nicht proportion nal zur Höhendifferenz. Die wichtigste Einflussgrösse ist für rechteckig geschnittene Scheiben das Verhältnis: Glas dicke 5 (mm) Scheibenabmessung und Seitenverhältnis - C (m) worin C den senkrechten Abstand einer Scheibenecke von der Scheibendiagonalen bedeutet.
Als Beispiel sei folgender Fall betrachtet:
Isolierglas-Element 212 X 212 cm
Luftzwischenraum 12,5 mm Luft
Volumen: 212 - 212 1,25 = 56 1
Glasdicke 5 mm
C 1,50 m
S = 5
C - 1,5 - 3,33 Fabrikationshöhe 400 m ü. M.
Einsatzhöhe 1100 m ü. M.
Würden sich die Scheiben nicht durchbiegen, wäre der t Überdruck im Zwischenraum:
EMI2.1
<tb> Luftdruck <SEP> bei <SEP> Fabrikation <SEP> (760 <SEP> <SEP> <SEP> 8) <SEP> <SEP> = <SEP> 728 <SEP> mmHg
<tb> Luftdruck <SEP> auf <SEP> 1100 <SEP> m <SEP> ü. <SEP> M. <SEP> (760-11. <SEP> <SEP> <SEP> 8) <SEP> <SEP> = <SEP> 672 <SEP> mmHg
<tb> Oberdruck <SEP> im <SEP> Zwischenraum: <SEP> pO <SEP> = <SEP> 56 <SEP> mmHg
<tb>
Dies geht auch aus dem ersten Schritt im Diagramm Fig. 2 hervor.
Auf Grund des Verhältnisses S/C = 3,33 vergrössert sich das Volumen des Zwischenraumes um soviel, dass der tatsächliche Überdruck nur noch 0,3 mmHg (= 4 mmWS) beträgt. Nach dem Gasgesetz kann nun berechnet werden, um wieviel Prozent das Element ausgedehnt wurde: Druck im Element auf 1100 m ü. M: 672 + 0,3 = 672,3 mmHg pt µ Vt = p2 V2
EMI2.2
Volumenvergrösserung: 60,6-56 = 4,6 1 (ca. 8 O/o)
Anhand von Versuchen wurde festgestellt, dass für alle Glasdicken und Luftzwischenräume, welche laut Normenlisten verschiedener Hersteller, der normalen Handelsgrösse entsprechen, die maximale Volumenver grösserung 8 O/o nicht überschreitet.
In Fig. 2 ist der sich bildende Überdruck Pü im Zwischenraum in Abhängigkeit von Luftdruck p für verschiedene Verhältnisse S/C ersichtlich. Das Diagramm zeigt, dass dieser Einfluss sehr wesentliche Werte annehmen kann. Auf Grund dieser Ergebnisse erscheint die Massnahme besonders vorteilhaft, dem Zwischenraum bei der Fabrikation bereits so viel Luft zu entziehen, bis im Element ein Unterdruck von beispielsweise 0,3 mm Hg herrscht. Dies würde eine Volumenverringerung im Zwischenraum von 11 0/o bedeuten.
Der Wert für den Unterdruck richtet sich jedoch nach der gewünschten Einsatzhöhe der Scheiben.
Ein auf einer Höhe von 400 m ü. M., also bei einem Aussendruck von Pa = 728 mmHg hergestelltes Element wird beispielsweise mit einem Innendruck von pi = 727,67 mm Hg versehen. Die Volumenverringerung beträgt in diesem Fall 11 O/o. Auf einer Höhe von 1300 m ü. M. herrscht Gleichdruck, d.h. pi=pa=656 mmHg.
Wird dasselbe Element schliesslich auf eine Höhe von 2000 m ü. M. gebracht, so beträgt der Innendruck po=600,3 mmHg, während der Aussendruck 600 mmHg beträgt. Die Volumenvergrösserung im Zwischenraum beträgt 8 0/0.
Auf die beschriebene Weise lassen sich Doppelglasscheiben für verschiedene Einsatzhöhen auf einfache Weise herstellen. Es sind keine besonderen Druckausgleichventile erforderlich, noch erweisen sich besondere Fabrikationsräume zur Einhaltung eines bestimmten Druckes bei der Herstellung als notwendig.
Process for the production of double glass panes
The invention relates to a method for the production of double glass panes for building glazing, with a frame part holding the panes and sealing an intermediate space from the atmosphere, as well as double glass panes produced by this method.
It is a fact of experience that prefabricated double glass panes, for example at a geographical altitude of approx. 100 m above sea level, according to such a process. M. are produced up to heights of 800 m above sea level. M. can be used if the side lengths of the discs exceed 500 mm. In the case of smaller panes, the permissible height difference is even smaller. The same also applies to multiple insulating glasses.
If the height difference is even greater, the individual panes will sag too much, which increases the risk of breakage considerably. For working heights that exceed the limits of 700 m height difference from the place of manufacture, the pressure in the space between the panes would have to be reduced by 8 mmHg (corresponding to 109 mm WS or 109 kg / m2) for every additional 100 m in order to compensate for the excess height becomes. On the other hand, it is known to provide the space between the panes with a pressure compensation valve, with the aid of which the pressure in the space is adapted to the external pressure at the installation site. However, this method has various disadvantages, the greatest of which is that the windows may fog up later.
It is the object of the invention to provide a method for the production of double glass panes for building glazing, which can be carried out easily and which allows the production of double glass panes which can be used at any desired height without special manipulation. According to the invention, this object is achieved for a method cited at the outset in that a negative pressure is generated between the panes at the manufacturing site, which biases the panes and allows the panes to curve inwards in order to increase the tolerance for a later lowering of external pressure.
In the following, exemplary embodiments of the invention are explained in more detail with reference to the drawings. Show it:
Fig. 1 is a diagram showing the relationship between the 400 m above sea level. M. represents the related air pressure P and the room temperature T at different operating altitudes, and
Fig. 2 is a diagram showing the dependence of the effective overpressure in the space on the air pressure P for different ratios S / C (S / C see below).
The results recorded in the diagram in FIG. 1 were determined on the basis of laboratory tests in which double panes of glass were exposed to a height difference of 700 m, which corresponds to a transport of 100 m above sea level. M., at 800 m above sea level. M. would correspond. In the diagram, the air pressure was set to a normal of 400 m above sea level. M. related.
Due to the sagging of the panes and the resulting change in volume, the overpressure in the space does not rise proportionally to the height difference. The most important influencing variable for rectangular cut panes is the ratio: glass thickness 5 (mm) pane dimensions and aspect ratio - C (m) where C means the vertical distance of a pane corner from the pane diagonal.
The following case is considered as an example:
Insulating glass element 212 X 212 cm
Air gap 12.5 mm air
Volume: 212 - 212 1.25 = 56 1
Glass thickness 5 mm
C 1.50 m
S = 5
C - 1.5 - 3.33 manufacturing height 400 m above sea level M.
Operating altitude 1100 m above sea level M.
If the panes did not bend, the t overpressure in the space would be:
EMI2.1
<tb> Air pressure <SEP> with <SEP> production <SEP> (760 <SEP> <SEP> <SEP> 8) <SEP> <SEP> = <SEP> 728 <SEP> mmHg
<tb> Air pressure <SEP> on <SEP> 1100 <SEP> m <SEP> above. <SEP> M. <SEP> (760-11. <SEP> <SEP> <SEP> 8) <SEP> <SEP> = <SEP> 672 <SEP> mmHg
<tb> Upper pressure <SEP> in the <SEP> space: <SEP> pO <SEP> = <SEP> 56 <SEP> mmHg
<tb>
This can also be seen from the first step in the diagram in FIG.
Due to the ratio S / C = 3.33, the volume of the space increases by so much that the actual overpressure is only 0.3 mmHg (= 4 mm water column). According to the gas law, the percentage by which the element was expanded can now be calculated: Pressure in the element at 1100 m above sea level. M: 672 + 0.3 = 672.3 mmHg pt µ Vt = p2 V2
EMI2.2
Volume increase: 60.6-56 = 4.6 1 (approx. 8 O / o)
Tests have shown that the maximum volume increase does not exceed 8% for all glass thicknesses and air gaps which, according to lists of standards from various manufacturers, correspond to the normal commercial size.
In FIG. 2, the overpressure Pü that forms in the space can be seen as a function of the air pressure p for various S / C ratios. The diagram shows that this influence can take on very significant values. On the basis of these results, the measure appears to be particularly advantageous to withdraw enough air from the gap during manufacture until there is a negative pressure of, for example, 0.3 mm Hg in the element. This would mean a volume reduction in the space of 11 0 / o.
The value for the negative pressure, however, depends on the desired height of the panes.
A at an altitude of 400 m above sea level. M., that is, an element produced with an external pressure of Pa = 728 mmHg is provided, for example, with an internal pressure of pi = 727.67 mm Hg. The volume reduction in this case is 11%. At an altitude of 1300 m above sea level. M. there is equal pressure, i.e. pi = pa = 656 mmHg.
If the same element is finally raised to an altitude of 2000 m above sea level. M. brought, the internal pressure po = 600.3 mmHg, while the external pressure is 600 mmHg. The volume increase in the space is 8 0/0.
In the manner described, double glass panes can be produced in a simple manner for different usage heights. No special pressure equalization valves are required, nor are special production rooms necessary to maintain a certain pressure during manufacture.