Was hat der Wappensaal im Landhaushof mit dem roten Penis von Michael Gutenbrunner zu tun? Sehr viel im Leben und auch im Film über Lassnig. Im Wappensaal wird die Ausstellung Lassnigs vom Jahr 1947 nachgestellt. Damals war es ein Skandal, einen Akt ihres damaligen Partners zu sehen, das Bild musste verhüllt werden.
Das Bild war es auch, das Lassnig und den damals 18-jährigen Arnulf Rainer zueinander brachte, als er die Ausstellung besuchte. 75 Jahre später ist es Regisseurin Anja Salomonowitz, die das Leben der Kärntner Malerin mit Weltruhm nachzeichnet. Ausdrucksstark in Farbe, Ton und mit Fokus auf die Persönlichkeit Lassnigs: „Sie wollte nie irgendwo ihr Alter erwähnt wissen, sie hat immer drauf bestanden, dass sie Jogginghosen anhat, dass sie jung ist und körperlich fit bleibt“, sagte Salomonowitz. Damit könne man dem Spielfilm eine ganz eigene Note geben.
„Im Land der starken Frauen“
Der Kinofilm trägt den Arbeitstitel „Im Land der starken Frauen“. Lassnig wird von Minichmayr gespielt, einer der größten Theater- und Filmdarstellerinnen Österreichs. Das Medieninteresse am ersten Drehtag in Kärnten war entsprechend groß. „Ich hatte unglaublichen Respekt davor, vor allen Dingen, weil ich sie sehr bewundere und sehr verehre“, sagte Minichmayer. Sie musste erst die Türe finden, um in ihren Kosmos hineinzukommen.
Liebesgeschichte darf nicht fehlen
Was wäre eine Lebensgeschichte ohne Liebesgeschichte: Der erst 16 Jahre alte Oskar Haag aus Klagenfurt spielt Rainer, der mehr als nur ein Malerkollege Lassnigs war. Haag sagte, er sei ein großer Fan und habe sich deshalb auch intensiv auf die Rolle vorbereitet. Er habe Interviews gelesen, Rainers Werke in Museen angeschaut und auch alles über Maria Lassnig gelernt – mehr dazu in 16-Jähriger spielt Arnulf Rainer.
In gut einem Jahr soll der Film über Lassnig ins Kino kommen. Gedreht wird bis 7. Mai auch in ihrer Heimat, in Feistritz ob Grades. Der Film wird vom ORF im Rahmen des Film/Fernsehabkommens kofinanziert.