Kevelaer
Vorlage:Infobox Ort in Deutschland Die Stadt Kevelaer liegt am unteren linken Niederrhein im Nordwesten des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen. Sie ist eine mittlere kreisangehörige Stadt des Kreises Kleve im Regierungsbezirk Düsseldorf. Kevelaer ist Mitglied der Euregio Rhein-Waal. Die Stadt ist besonders als einer der wichtigsten Marienwallfahrtsorte Deutschlands bekannt.
Geografie
Räumliche Lage
Die Stadt Kevelaer liegt in der niederrheinischen Tiefebene, im Zentrum des Kreises Kleve. Die Gewässer Niers, Dondert, Kervenheimer Mühlenfleuth und Issumer Fleuth fließen durch das Stadtgebiet. Die Umgebung ist eingebettet in eine Donkenlandschaft, was sich zum Beispiel in den Namen der Ortsteile Winnekendonk, Kervendonk, Kolvendonk und Grotendonk widerspiegelt.
Stadtgebiet
Räumlich ist das Stadtgebiet in folgende fünf Stadtteile gegliedert
- Kervenheim/Kervendonk
- Kevelaer
- Twisteden/Kleinkevelaer
- Wetten und
- Winnekendonk.
Kevelaer ist vor allem in kultureller und touristischer Hinsicht interessant.
Im Zentrum der Stadt liegt der Kapellenplatz mit der Gnadenkapelle, der Basilika, der Kerzenkapelle und der Beichtkapelle. Daran schließen sich vier Fußgängerzonen mit Kaffees und Restaurants an.
Das fast 100jährige „Niederrheinische Museum für Volkskunde und Kulturgeschichte“ sieht sich als volkskulturelles Bilderbuch der Region. Daneben hat es sich nach der Übernahme der „Spielgutsammlung Juliane Metzger“ zu einem bedeutenden Spielzeugmuseum entwickelt.
Die Stadt Kevelaer ist Nordwesteuropas größter Wallfahrtsort und staatlich anerkannter Erholungsort. Jährlich besuchen etwa eine Million Pilger die Kleinstadt mit ihren knapp 28.000 Einwohnern. Daneben sind Kunsthandwerk und vielfältige Industrien wie Holz- und Metallverarbeitung von wirtschaftlicher Bedeutung. Zu den größten Ereignissen des 20. Jahrhunderts der Stadt Kevelaer zählen die Besuche von Papst Johannes Paul II. und Mutter Theresa im Jahre 1987.
Nachbargemeinden/-städte
Die Stadt Kevelaer grenzt im Norden an die Gemeinde Weeze, im Osten an die Gemeinden Uedem und Sonsbeck (Kreis Wesel), im Süden an die Stadt Geldern sowie im Westen an die Gemeinde Bergen (Provinz Limburg, NL).
Geschichte
Frühzeit und Spätmittelalter
Über die Entstehung Kevelaers sind hinsichtlich der Zeit und Art keine genauen Anhaltspunkte vorhanden. Die ersten Zeugnisse für das Vorhandensein einer Siedlung im Stadtgebiet Kevelaers gehen bis in die ältere Eisenzeit zurück (etwa 800 v. Chr.). Sedimente einer vorzeitlichen Brunnenanlage sowie Urnenfunde deuten darauf hin. Die erste schriftliche Nachricht über diese Bewohner gibt der römische Feldherr Julius Caesar in seiner Beschreibung des gallischen Krieges (58–51 v. Chr.). Er nennt sie Menapier (Volksstamm im belgischen Gallien, der sich von der Nordsee bis an den Rhein ansiedelte). Ein Beweis für die Besiedlung dieses Gebietes sind römische und merowingische Scherben und Keramik aus dem 9. Jahrhundert, die im Stadtgebiet gefunden wurden.
Urkundlich wird Kevelaer zum erstmal am 10. Mai 1300 erwähnt. Bei dieser Urkunde handelt es sich um eine Verkaufsurkunde über einen Bauernhof. Zu dieser Zeit besteht Kevelaer aus Bauernhöfen und Katen und befindet sich zu großen Teilen im Besitz des Stiftes Xanten und des Klosters Grafenthal. Die Bauernschaften Kevelaer und Wetten bildeten einen Gerichtsbezirk und gehörten im Spätmittelalter zum Niederamt Geldern der Grafschaft Geldern. Am 19. März 1339 wurde die Grafschaft zum Herzogtum erhoben. Die heutigen Gemeinden Kervenheim und Winnekendonk gehören zu diesem Zeitpunkt dem Herzogtum Kleve an.
Spanische Niederlande (Generalstaaten)
Durch den Venloervertrag vom 12. September 1543, wurde das Herzogtum Geldern in seiner damaligen Form aufgehoben und zu einer der 17 Provinz der Niederlande erklärt. 1559 erfolgt eine Bistumsreform durch Margarethe von Parma, wodurch die Bauernschaften Kevelaer, Twisteden und Wetten, welche bis dato zum Erzbistum Köln gehörten, dem neuen Bistum Roermond unterstellt wurden. Winnekendonk und Kervenheim verblieben im Erzbistum Köln.
Im Jahr 1578 (ebenso 1633) verbreitete sich die Pest am Niederrhein wovon Kevelaer auch betroffen war. Im Krieg um die Vorherrschaft in den Spanischen Niederlande marschierten niederländische Truppen in die Stadt Geldern ein und plünderten die umliegenden Dörfer Kevelaer, Twisteden und Wetten. Zudem wurde die Ausübung der katholischen Religion verboten. 1586 wird die Pfarrkirche des unbesetzten, im Herzogtum Kleve gelegenen Winnekendonk, durch Spanier geschändet.
Dreißigjähriger Krieg und Westfälischer Frieden
1614, unmittelbar vor dem 30jährigen Krieg, fiel das Herzogtum Kleve an das protestantische Kurbrandenburg. Mitten durch das heutige Stadtgebiet verlief eine neue Staatsgrenze. Kervenheim und Winnekendonk gehörten zum protestantischen Brandenburg und Kevelaer, Twisteden und Wetten gehörten zu den katholischen Niederlande. Ende Juli zogen zunächst niederländische, dann spanische und kroatische Truppen durch Kevelaer. Die kroatischen Söldner stürmten am 1. August 1635 die Schanze in Kevelaer und töteten 100 Dorfbewohner. An dieses Ereignis erinnert noch heute die Kroatenstraße und das so genannte Kroatenkreuz in Kevelaer.
Das wohl wichtigste Datum für die Geschichte Kevelaers ist der 1. Juni 1642. Der geldrische Händler Hendrick Busman, so berichtet es die Stadtgeschichte, hörte kurz vor Weihnachten 1641 an der Kreuzung der alten Handelsstraßen Amsterdam-Köln und Münster-Brüssel dreimal den geheimnisvollen Ausruf: "An dieser Stelle sollst du mir ein Kapellchen bauen!". Durch diese Ereignisse ausgelöst, stand der Beschluss fest, an dieser Stelle ein Kapellchen zu bauen. Im darauf folgenden Jahr, einen Monat vor Pfingsten, sah Busmans Ehefrau Mechel bei Nacht ein großes, glänzendes Licht, in dessen Mitte sich ein Heiligenhäuschen mit einem Andachtsbild befand, das einem Luxemburger Wallfahrtsbildchen glich, das ihr vor kurzem von kaiserlichen Soldaten angeboten worden war. Sie erzählte dies ihrem Mann und erwarb darauf das Bildchen im Auftrag ihres Mannes. Obwohl Busmann arm war, hielt er sein Versprechen und baute trotz widriger Zeiten einen Bildstock in der Gestalt, wie ihn Mechel gesehen hatte, an die selbe Stelle, wo er die Stimme zuvor vernommen hatte. An dem besagten Tage im Juni 1642 weihte der Pfarrer von Kevelaer ein Bildstöckchen an der Wegkreuzung und setzte einen Kupferstich der Gottesmutter Maria "Consolatrix Afflictorum" (Trösterin der Betrübten) von Luxemburg ein. Damit beginnt die Geschichte der Wallfahrt und des "Wunders" von Kevelaer.
Durch den 1648 geschaffenen Westfälischen Frieden wurde die Situation für die Bevölkerung in Kevelaer und der Umgebung nicht wirklich ruhiger und besser, da sie immer wieder Opfer von Plünderungen wurden. 1671 wurde Kevelaer, Twisteden und Wetten, sowie Kervenheim und Winnekendonk von französische, kölnische und münstersche Truppen besetzt und war regelmäßig von Raubzügen der Franzosen betroffen. Im Jahr 1689 wurde die Pfarrkirche in Winnekendonk erneut geplündert und abgebrannt, ebenso wurden etwa 90 Häuser und Bauernhöfe in Kervenheim und Winnekendonk vernichtet. Einige Jahre später, 1702, wurde dann Kevelaer von französischen Truppen gestürmt, wobei Häuser geplündert und zerstört, sowie bis zu 80 Bürger getötet wurden.
In dem selben Jahr wurde die Festung Geldern von preußischen Truppen belagert. Die Belagerung dauerte circa ein Jahr an, bis Geldern kapitulierte. Neben Kervenheim und Winnekendonk, welches schon zu Preußen gehörte, fiel nun auch Kevelaer, Twisteden und Wetten an die Preußen. Kirchlich unterstand Kevelaer weiterhin dem Bistum Roermond, welches zu dieser Zeit österreichisch war.
Französische Besatzung (Koalitionskriege)
Im April 1792 begann der erste Koalitionskrieg gegen Frankreich, an dem auch Preußen teilnahm. Im Zuge des Krieges wurde Kevelaer und Kervenheim noch im Dezember des selben Jahres durch französische Truppen besetzt. Das Gnadenbild wurde zum Schutz vor den Besatzern in der St. Antonius Pfarrkirche versteckt. Bei der Besatzung wurde vom Kloster bzw. der Bevölkerung circa 100 Pfund Fleisch und 200 Pfund Brot erpresst, kurz darauf wurden die Patres als Geiseln genommen und zur Auslösung wurden etwa 3.000 bis 4000 Taler gezahlt.
Nach einer kurzen Aufhebung der Besatzung, marschierten französische Truppen 1794 erneut in das Rheinland ein und konnten diesmal die französische Staatsgrenze bis zum Rhein ausweiten. Durch den Frieden von Basel im Jahr 1795 wurde das gesamte linksrheinische Gebiet mit Kevelaer französisch. Schnell wurden dabei französische Strukturen im Rheinland aufgebaut. Kevelaer gehörte zum Arrondissement Kleve im Département de la Roer. Drei Jahre später wurde die Mairie (später Bürgermeisterei) Kevelaer geschaffen, dazu gehörten die Gemeinden Kevelaer, Kleinkevelaer, Twisteden und Wetten.
Im selben Jahr wurden Prozessionen im Freien verboten und sämtliche Kreuze an Wegen und Kirchen entfernt, was verständlicherweise einen schwerer Schlag für den Wallfahrtsort Kevelaer darstellte. 1801 wurde das Bistum Roermond aufgelöst und Kevelaer wurde dem Bistum Aachen zugeordnet. Im Sommer des folgenden Jahres wurden durch Konsularbeschluss alle Klöster aufgelöst, auch das Oratorianerkloster in Kevelaer. Aufgrund der von den Franzosen betriebenen Säkularisierung, befand sich die Gnaden- und Kerzenkapelle von 1802 bis 1806 in staatlichen Besitz.
Vormärz (Preußen)
Mit dem Ende der Herrschaft Napoleons wurde Kevelaer 1814/1815 durch die Entscheidungen auf dem Wiener Kongress wieder preußisch und gehörte dem neuen Clevischen Bezirk im Generalgouvernement Niederrhein an. Durch den Vulkanausbruch des Tambora von 1815 kam es zu enormen Regenfällen, bei denen die Niers über die Ufer trat, die schrecklichen Folgen waren Missernten und Hungersnöte von denen Kevelaer nicht verschont blieb.
1816 wurde der Regierungsbezirk Kleve geschaffen. Kevelaer, im Kreis Geldern gelegen, war weiterhin eine Bürgermeisterei die die Ortschaften Kevelaer, Twisteden und Wetten umfasste. Kevelaer wird für 159 Jahre zum Kreis Geldern gehören. Kervenheim und Winnekendonk, die ab 1969 zur Stadt Kevelaer gehören werden, bildeten die Bürgermeisterei Kervenheim.
Nach 22 Jahren im Bistum Aachen wurde Kevelaer erneut einem anderen Bistum unterstellt. Dies wird der letzte Wechsel in der Geschichte sein. Seither gehört Kevelaer zum Bistum Münster.
In Kevelaer, wo eine niederländisch-niederdeutsche Mundart gesprochen wird, löste ein Beschluss des Bischofs von Münster und der preußischen Herrschaft Unmut aus. Predigten und Schulunterricht mussten ab sofort auf hochdeutsch gesprochen werden. Ebenso wurden neue Gebetsbücher in deutscher Sprache gedruckt. Für die Menschen in Kevelaer war dies damals eine kaum verständliche Sprache. Bis heute wird noch in Kevelaer von einigen Altersgruppierungen das "Kevelaerer Platt" gesprochen.
1822 wurde nach nur sechs Jahren der Regierungsbezirk Kleve aufgelöst und dem Regierungsbezirk Düsseldorf angeschlossen. Im selben Jahr wird auch eine Armenkommission für die Bürgermeisterei Kevelaer gegründet, welche die ersten Grundzüge des heutigen Sozialwesens trägt.
In den 1820er Jahren werden Wallfahrten, vor allem aber Wallfahrten mit Übernachtungen, durch den Bischof von Münster und der preußischen Herrschaft verboten. Dieses Verbot, welches die Kevelaerer zum wiederholten Male enorm trifft, wird erst um 1840 aufgehoben.
Märzrevolution
1831 wurde Kevelaer vom späteren Kaiser Wilhelm I., zwei Jahre Später, 1833, vom preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm besucht. Nach dem Besuch des Kronprinzen werden die Verbote gegenüber der Wallfahrt etwas gelockert. 12 Jahre später wird der Kronprinz, dann jedoch als König von Preußen, den Wallfahrtort erneut aufsuchen. 1848 trat die nach der Niederschlagung der Revolution von 1848 vom König oktroyierte Preußische Verfassung in Kraft. Kevelaer selber wurde von der Märzrevolution kaum tangiert. Es ist nur bekannt, dass sich in Kervenheim einige Übergriffe auf Besitzer und deren Eigentum ereignet haben sollen.
Drei Jahre nach der Revision der Verfassung, 1853, wurde in Winnekendonk ein Rathaus am heutigen Alten Mark gebaut. Mit dem Bau übernahm Winnekendonk die Verwaltung der Bürgermeisterei Kervenheim. Ebenso wurde in den 1850er Jahren mit dem Bau einer Eisenbahnanbindung und Eisenbahnstation begonnen, deren Bauarbeiten 1863 abgeschlossen wurden.
Kulturkampf
War Kevelaer noch von der Märzrevolution kaum betroffen, so änderte sich dies 1871 durch den vom Reichskanzler Otto von Bismarck initiierten Kulturkampf. Zwischen 1871 und 1873 wurden so der Kanzelparagraph eingeführt, der Jesuitenorden verboten und zum Höhepunkt des Kulturkampfes die Maigesetze erlassen. Im Oktober 1873 predigte der Mainzer Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler in Kevelaer gegen diese Erlässe, dem mehr als 25.000 Menschen nach Kevelaer gefolgt waren.
In dieser Zeit wurden im Regierungsbezirk Düsseldorf nur noch Prozessionen erlaubt, die schon seit Jahrzehnten zu einem Wallfahrtsort pilgerten. Im Zuge des Kulturkampfes wurde das Kevelaerer Priesterhaus beschlagnahmt. Die Polizisten, die die Ausführung verweigerten, wurden aus dem Dienst entlassen, diejenigen die hingegen bei der Beschlagnahmung mitwirkten wurden für knapp zwei Jahre exkommuniziert. Durch den nun offen ausgetragenen Kampf zwischen der Staatsgewalt und der katholischen Kirche war die Existenz der Kevelaerer Wallfahrt bedroht.
Im Mai 1879 wurde das Kevelaerer Volksblatt (auch Kävels Bläche, Kevelaerer Blatt) durch Elisabeth Ingmanns gegründet. Im Untertitel hieß es damals "für Thron und Altar". Mit dem sich nähernden Ende des Kulturkampfes, kaufte die Gemeinde Kevelaer 1880 den heutigen Marktplatz, auf dem ein wöchentlicher Markt stattfand und immer noch stattfindet. Ein Jahr später begannen die Bauarbeiten für das Marienhospital in Kevelaer.
1882 ereignete sich ein Großbrand im Zentrum der Gemeinde Kevelaer, welche immer noch über keine Freiwillige Feuerwehr verfügte. Zahlreiche Häuser und Scheunen fielen den Flammen zum Opfer, zugleich wurden jedoch auch neue Möglichkeiten zur Bebauung geschaffen, die im Sinne der Wallfahrt auch genutzt wurden. 1884 wurde dem Pfarrer von Kevelaer das Privileg verliehen, an den Marienhochfesten den päpstlichen Segen zu erteilen. Dieses Privileg besteht noch bis heute.
Jahrhundertwechsel und Erster Weltkrieg
Im Jahr des 250jährigen Bestehen der Kevelaerer Wallfahrt, 1892, wurde dem Gnadenbild durch den Papst eine goldene Krone verliehen. Die Krone wurde in einer Kevelaerer Goldschmiede hergestellt und durch Votivgaben geschmückt. Durch diese Krönung wurde das Gnadenbild in die von Rom anerkannten und bestätigten Gnadenbilder aufgenommen. 1900 wurden in der Pfarrkirche Wetten, während des Abbruchs des Hochaltars, vier Reliquien entdeckt. Eine davon stammte vom Hl. Klemens.
Vier Jahre später wurde mit dem Bau des Kevelaerer Wasserturm begonnen. Die Arbeiten konnten 1905 abgeschlossen werden. Statt über Privatbrunnen, sollten die Kevelaerer nun über diese zentrale Stelle mit Wasser versorgt werden und 1906 floss das erste Leitungswasser.
Im Ersten Weltkrieg war Kevelaer Garnisonsstadt, bekam aber außer der Einquartierung von Soldaten und der Aufhebung des Bahnverkehrs direkte Kriegsfolgen kaum zu spüren.
Weimarer Republik
Dies änderte sich erst 1918 mit der Niederlage Deutschlands und der folgenden Besatzung Kevelaers durch belgische Truppen. Die Bewohner wurden mit strikten Auflagen konfrontiert. Personen, die uniformierte Besatzer nicht grüßten, wurden ins Gefängnis gesteckt. In den Hausfluren mussten Hausbewohnerverzeichnisse ausgehängt werden. Es bestand ein nächtliches Ausgehverbot. Briefe, die länger als zwei Seiten waren, wurden nicht befördert. Alle Briefe wurden von einer Behörde überprüft und gegebenenfalls zensiert. Lebensmittel wie Brot, Fleisch und Fett waren rationiert. Man erhielt sie nur durch das Vorzeigen von sogenannten Lebensmittelkarten. Die belgische Besatzung blieb bis 1926 bestehen.
Ende 1919 fanden die ersten Wahlen zur Nationalversammlung der Weimarer Republik und die ersten Gemeindewahlen in Kevelaer statt. Im Rheinland entstand eine Separatistenbewegung, die 1923 die Rheinische Republik ausrief. Im Siebengebirge kam es deshalb zur "Schlacht von Aegidienberg" bei der 14 Separatisten ums Leben kamen. Unter ihnen sollen auch Personen aus Kevelaer gewesen sein.
Im Oktober 1920 wurde der Niederrheinische Katholikentag in Kevelaer abgehalten. 1923 wurde die Marienkirche zur päpstlichen Marienbasilika erhoben.
In der Hyperinflation in der Weimarer Republik druckte Kevelaer 1921 sein eigenes Notgeld. Die Scheine zeigten unter anderem als Motive das Wappen Kevelaers, die Gnadenkapelle, die Gottesmutter Maria und Bauern in der Kevelaerer Tracht mit den Worten "Dor hör ek t’hüß" ("dort bin ich zu Hause").
Zweiter Weltkrieg
Ebenso wie während der französischen Besatzung und dem ersten Weltkrieg, wurde das Gnadenbild auch im Zweiten Weltkrieg versteckt. Kevelaer erlebte seinen ersten realen Kontakt mit den kriegerischen Handlungen im April 1940, durch den Abschuss eines britisches Aufklärungs- bzw. Vermessungsflugzeug, welches im Kevelaerer Umland abstürzte. Auch noch zum Beginn des Jahres 1943 spürte die Gemeinde Kevelaer selber kaum etwas von den Bombenangriffen, die nun auf die Nachbargemeinden geflogen wurden. Die Gemeinde wurde vorerst verschont, da die Marienbasilika ein wichtiger Bezugspunkt der britischen Flieger war.
In der Nacht vom 8. auf den 9. April 1943 wurde Kevelaer, die umliegenden Gemeinden und Städte mit etwa 300 Feuerbomben bombardiert. Mehrere Bauernhöfe wurden in Winnekendonk getroffen und brannten aus.
Im September, Oktober und November 1944 erfolgten immer wieder Ankündigung und Anordnungen zur Evakuierung Kevelaers, doch die Bevölkerung nahm diese Anweisungen zunächst nicht ernst und der größte Teil der Bevölkerung verblieb in Kevelaer. Dies änderte sich erst schlagartig Ende Januar, als die ersten alliierten Truppen in der Region eintrafen.
Nach der Operation Overlord im Juni 1944 erreichen die Alliierten im Februar 1945 durch die Operation Veritable Kevelaer, die umliegenden Gemeinden und Städte. Zuvor, am 14. Januar 1945 wurde Winnekendonk zwischen 8 und 11 Uhr ohne Unterbrechung bombardiert, am Ende des Krieges war der Ortskern zu mehr als 80% zerstört. Kevelaer erlebt einen Monat später, am 11. Februar den ersten von drei schweren Luftangriffen. Mindestens fünf Menschen starben bei diesem Angriff.
Gegenwart
Drei Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieg fand in Kevelaer im April 1948 der erste internationale Kongress der katholischen Friedensbewegung statt. Der Besuch des frz. Bischofs Pierre-Marie Théas gehörte zu denen ersten, weithin beachteten Initiativen zur Völkerversöhnung zwischen Franzosen und Deutschen. Am 3. April 1948 wurde in Kevelaer auch formell die deutsche Organisation von Pax Christi gegründet. In den Jahren 1958, 1973 und 1988 fanden in Kevelaer weitere Pax Christi-Treffen statt.
Durch Erlass des Innenministers des Landes Nordrhein-Westfalen wurde der Gemeinde Kevelaer am 25. Mai 1949 das Stadtrecht verliehen.
1985 fand die erste Motorradwallfahrt statt, welche seitdem jährlich abgehalten wird.
1987 wurde Kevelaer von Papst Johannes Paul II. und Mutter Theresa besucht.
Entstehung und Entwicklung der Wallfahrt
Die Anfänge der Wallfahrt
Um die Weihnachtszeit des Jahres 1641 vernahm der Handelsmann Hendrick Busman (auch Hendrik Busmann), als er an einem Hagelkreuz betete, eine geheimnisvolle Stimme, die ihm sagte: "An dieser Stelle sollst du mir ein Kapellchen bauen!" (Op deze plaats sult gij mij een kapelleken bouwen!). Im Verlauf der nächsten Tage hörte Busman die besagte Stimme noch zweimal bei seinen täglichen Gebeten, auf seinem alltäglichen Weg von Weeze nach Geldern, nahe dem Dorf Kevelaer in der Kevelaerer Heide. Der Händler war zwar nicht reich, dessen ungeachtet führte er diesen Auftrag aus.
Einen Monat vor Pfingsten im Jahr 1642 hatte seine Frau Mechel Schrouse eine nächtliche Erscheinung. Sie sah in einem großen glänzenden Licht ein Heiligenhäuschen mit einem Bildchen der Gottesmutter Maria aus Luxemburg, welches ihr einige Zeit zuvor von zwei Soldaten zum Kauf angeboten worden war. Hendrick Busman sah sich in seinem Erlebnis bestätigt und beauftragte sein Frau damit, die beiden Soldaten ausfindig zu machen und das Bild zu kaufen. Mechel konnte in Kempen einen Leutnant ausfindig machen der die beiden angebotenen Bildchen nun besaß und kaufte diesem eines der Bildchen ab.
Zuerst wurde das Bild in Geldern aufbewahrt und geehrt. Die Kapuziner aus Geldern und die Gemeinde verlangten, das Bildchen in einer Prozession nach Kevelaer zu überführen. Dies geschah jedoch nicht, sondern das Bildchen wurde vom damaligen Pfarrer der Kevelaerer Antoniuskirche, Johannes Schink, am 31. Mai abgeholt und am Sonntag dem 1. Juni in das Kapellchen eingesetzt. Noch am selben Tag soll eine nicht geringe Anzahl von Menschen aus Geldern und den umliegenden Ortschaften zu dem Heiligenhäuschen gekommen sein. Dort steht heute noch unter einem Wappenschild mit Kreuz und Blätterzweig geschrieben: "Ano 1642 Hendrick Busman - Mechel Scholt gegev".
Im Jahr 1647 wurden die Ereignisse der Jahre 1641 und 1642 durch die Synode zu Venlo geprüft. In der Anhörung schilderte Busman die Begebenheiten und leistete einen Eidschwur auf die Richtigkeit seiner Schilderungen. Die Kirche erkannte Kevelaer nach zwei Anhörungstagen als Wallfahrtsort an. Dies, aus heutiger Sicht, außergewöhnlich schnell.
Busman verstarb am 14. März 1649.
Die ersten Wunderheilungen
In der Geschichte der ==
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Wallfahrt zu Kevelaer wird von vielen Wunderheilungen berichtet. Die ersten Überlieferung von solchen Wundern stammen aus den Jahren 1642/1643.
Am 8. September 1642 pilgerte die Familie Reinier und Margaretha van Volbroek aus Hassum mit ihrem Sohn Peter nach Kevelaer. Ihr Sohn war seit etwa fünf Jahren gelähmt und konnte weder laufen noch stehen. Alle vorherigen Versuche ihren Sohn zu heilen waren fehlgeschlagen und so legten sie ihre letzte Hoffnung auf die Reise nach Kevelaer. Zwei Tage nach dem Besuch konnte ihr Sohn Peter wieder stehen und laufen.
1643 reiste Eerutgen Dircks, eine lediges Fräulein aus Huissen, nach Kevelaer. Eerutgen litt jahrelang an offenen Wunden an ihren Beinen. Zuvor hatte sie schon versucht dieses Leiden durch eine Frau behandeln zu lassen, welche mit der Heilung solcher Verletzungen vertraut war, aber ohne Erfolg. Die Erzählungen von den Wundern von Kevelaer ließen Eerutgen den Beschluss fassen, Kevelaer aufzusuchen. Nachdem sie Kevelaer zweimal aufgesucht hatte waren ihre Beine ohne ärztliche Behandlung geheilt. Das Wunder wurde durch die Zeugen Joffer Mom Toenis int Ros, Gretghen van Montport und Lysbet en Iennenken int Ros bestätigt.
Bis zur Synode zu Venlo im Jahr 1647 ereignen sich sechs weitere Wunder. Alle bekannten acht Wunder wurden durch die Synode anerkannt.
Wunderheilungen im 19. Jahrhundert
Aus dem 19. Jahrhundert sind mindestens vier weitere Wunder bekannt.
Im Jahr 1808 konnte ein Mädchen namens Maria Katharina van Dyck aus Loenhaut wieder gehen, nach einem Besuch in der Gnadenkapelle. Zuvor war sie seit Jahren von den Hüften abwärts gelähmt.
Am 5. September 1849 ereignete sich ein erneutes Wunder. Die 19jährige Agnes Schiefer aus Brauweiler wurde vor dem Gnadenbild ohnmächtig und wurde in die Krankenstation des Priesterhauses gebracht. Das bis dahin schwer gehbehinderte und auf Krücken angewiesene Mädchen stand einige Zeit später auf und konnte ohne Hilfsmittel in die Gnadenkapelle gehen. Der Pfarrer Krickelberg wurde Augenzeuge dieses Ereignisses. Sechs Jahre später tritt Agnes Schiefer in ein Kloster ein.
1850 konnte der blinde Pilger Johannes Weidenbach aus Essen-Byfang auf der Strecke zwischen Wetten und Kevelaer plötzlich wieder sehen. Seitdem steht dort ein Kreuz, an dem die Byfang-Wallfahrer noch heute niederknien. Im selben Jahr konnte Agnes Meurßen aus Waldfeucht, die vier Jahre zuvor ihre Sprache verloren hatte, nach ihrem Besuch in Kevelaer wieder sprechen.
Entwicklung der Prozessionen und Pilgerzahlen
Neben der raschen Approbation als Wallfahrtsort entwickelte sich schon zuvor ebenso schnell die Bekanntheit von Kevelaer und damit auch die Anzahl der jährlichen Pilgerbesuche. Die erste geschlossene Prozession nach Kevelaer fand im Jahr 1643 statt. Damals reiste eine große Gruppe von Pilgern zu Fuß von Rees nach Kevelaer. Das Holzkreuz, an dem Busman gebetet hatte, wurde durch die große Anzahl der Pilger immer schmuckloser, da die Pilger sich zur Erinnerung Späne vom Kreuz abschnitten. 1649 ließ der Drost von Geldern die Reste des Holzkreuzes entfernen und verbot die Aufstellung eines neuen Kreuzes.
50 Jahre später - 1699 - fand die erste Prozession von Bonn nach Kevelaer statt. Damals pilgerten etwa 400 Menschen zu Fuß nach Kevelaer um das Gnadenbild zu sehen und zu ehren.
Die Ströme der Pilger stiegen bis 1700 weiter kontinuierlich an, und die in Kevelaer beheimateten Pater konnten des enormen Zustroms von Pilgern kaum noch Herr werden. Zu dieser Zeit sollen an manchen Tagen mehr als 15.000 Menschen den Wallfahrtsort besucht haben.
Unter der französischen Besatzungszeit und der damit verbundenen Säkularisation befindet sich die Kerzen- und Gnadenkapelle zwischen 1802 und 1806 in staatlichen Besitz und ein Verbot von Wallfahrten wurde ausgesprochen. Die Pilgerzahlen brachen in dieser Zeit ein. Erst 1809 stieg die Zahl der Pilger wieder an, auf 140.000 im Jahr.
Zwei Jahre nachdem Kevelaer sich wieder unter preußischer Herrschaft befand - 1816 - stieg die Anzahl der Pilger und Prozessionen weiterhin an. In diesem Jahr wurden 204 Prozessionen gezählt. Dieser erneute Aufschwung sollte jedoch ein Jahr später wieder einbrechen, aufgrund der starken Reglementierung der Wallfahrt durch die Preußen. Die Zahl der Pilger fiel erneut auf das Niveau der Zeit der französischen Besatzung zurück.
Im Jahr 1842 feierte Kevelaer das 200jährige Jubiläum der Wallfahrt. In diesem Jahr wurde Kevelaer von 200.000 Pilgern und 254 Prozessionen aufgesucht.
Über die Wallfahrt nach Kevelaer wurden von Beginn an immer wieder lyrische und literarische Texte verfasst. Dies vor allem von Heimatdichtern, aber neben diesen verfasste auch Heinrich Heine im Jahr 1822 die Ballade "Die Wallfahrt nach Kevelaar" über die Kevelaerer Wallfahrt.
Nachdem Kevelaer im Jahr 1863 eine Bahnstation erhielt, wurde die Gemeinde für Pilger zugänglicher und damit stiegen die Pilgerzahlen deutlich an. Im Jahr 1913 wurden 344 Pilgersonderzüge gezählt und Kevelaer soll von 600.000 Pilgern besucht worden sein.
Über die Pilgerzahlen in den ersten Jahren des ersten Weltkriegs bestehen widersprüchliche Angaben. Einige Quellen sagen, dass 1914 die Anzahl der Besucher absank, andere berichten, dass die Wallfahrten weiterhin zunahmen und 1915 mit 500.000 Pilgern ein neuer Rekord erreicht wurde. Diese Anzahl steht auch im Widerspruch mit den 1913 gezählten 600.000 Pilgern. Jedenfalls besuchten zu dieser Zeit Kevelaer mindestens eine halbe Million Pilger jährlich.
Während des zweiten Weltkrieg feierte Kevelaer sein 300jähriges Jubiläum nicht. Im Jahr 1942 wurde der Wallfahrtsort von recht wenigen Menschen besucht. In den folgenden Jahren stieg die Zahl der Prozessionen und Pilger ständig an und erreicht in der Gegenwart mit rund 800.000 Besuchern pro Jahr Höchstwerte.
siehe auch: Entwicklung der Kevelaerer Kirchenbauwerke
Gebietsreform
Die Stadt Kevelaer entstand in der heutigen Form am 1. Juli 1969 durch das 1. kommunale Neugliederungsprogramm in Nordrhein-Westfalen. Die Gemeinden Kleinkevelaer, Twisteden und Wetten des Amtes Kevelaer sowie Kervendonk, Kervenheim und Winnekendonk des Amtes Kervenheim wurden mit der Stadt Kevelaer zusammengeschlossen. Die so entstandene neue Gemeinde erhielt den Namen Kevelaer und führt die Bezeichnung "Stadt".
Am 1. Januar 1975 wurde im Zuge des 2. Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen der Altkreis Kleve mit dem ehemaligen Kreis Geldern und Teilgebieten der Kreise Moers und Rees zum neuen niederrheinischen Großkreis Kleve zusammengefügt.
Entwicklung des Stadtgebiets
Im 12. und 13. Jahrhundert bestand Kevelaer vor allem aus Bauernhöfen und Katen. Zu Kevelaer gehörten die Bauernschaften Fronschaften, Klein-Keylaer, Hegerath, Vorst und der südliche Hof von Hüdderath. Eine Steuerliste aus dem Jahr 1369 besagt, dass in Kevelaer 31 Katen, Höfe und Häuser bestanden. 1635 wurden 100 Kevelaerer von kroatischen Truppen getötet, das heißt, dass zu diesem Zeitpunkt in Kevelaer mindestens 100 Menschen gelebt haben müssen. Bis 1756 entwickelte Sich Kevelaer zu einem Dorf mit mehr als 100 Häusern. Durch die 1863 geschaffene Eisenbahnanbindung wurde die Entwicklung des Stadtgebietes und der Bevölkerungsanzahl forciert. Am 25. Mai 1949 wurde der Gemeinde Kevelaer das Stadtrecht verliehen. Zwanzig Jahre Später wurden durch die kommunale Neuordnung die Gemeinden Kleinkevelaer, Twisteden, Wetten, Kervendonk, Kervenheim und Winnekendonk der Stadt Kevelaer zugeordnet.
Einwohnerentwicklung
1939: |
9.092 |
Der Anstieg 1969 ist auf die kommunale Neugliederung in NRW zurückzuführen.
Politik
Aktueller Stadtrat und Bürgermeister
Der Rat der Stadt Kevelaer hat seit der letzten Wahl vom 26. September 2004 insgesamt 36 Mitglieder. Nach Fraktionsübertritten verteilen sich die Sitze derzeit (2006) wie folgt auf die einzelnen Parteien:
Zum Bürgermeister der Stadt Kevelaer wurde Dr. Axel Stibi (CDU) mit 58,03 % der Stimmen gewählt. Seine Stellvertreter sind Dr. Edmund Bercker (CDU), Egon Kammann (CDU) und Andrea Wynhoff (KBV).
Bürgermeister in der Geschichte Kevelaers
- 1800 - 1817: Johann Marian van den Wyenbergh 1)
- 1817 - 1822: Peter Heuvens
- 1822 - 1875: Gerhard Heinrich Cremeren
- 1875 - 1884: Wilhelm Brügelmann
- 1884 - 1901: Theodor Leeuw
- 1901 - 1924: Matthias Marx
- 1924 - 1933: Bernhard Widmann
- 1933 - 1945: Matthias Broeckmann
- 1945 - 1946: Theodor van Ooyen 2)
- 1946: Fritz Holtmann 3)
- 1946 - 1978: Peter Plümpe 4) (CDU)
- 1978 - 1989: Karl Dingermann (CDU)
- 1989 - 1999: Dr. Friedrich Börgers (CDU)
- 1999 - 2004: Heinz Paal (CDU)
- 2004 - heute: Dr. Axel Stibi (CDU)
1) In der Franzosenzeit von 1800 - 1814 Maire der Mairie Kevelaer
2) Am 3. März durch die britische Kommandantur ernannt
3) Am 11. Februar 1946 durch die Gemeinderatssitzung gewält, einen Monat später durch die britische Kommandantur aufgehoben
4) Am 8. März durch die britische Kommandantur ernannt
Wappen
Das Wappen der Stadt Kevelaer wurde offiziell am 19. November 1973 genehmigt. Das geteilte Stadtwappen zeigt oben eine goldene Mispelblüte mit roten Kelchblättern und Butzen auf blauen Grund und unten eine rote Lilie auf goldenen Grund.
Die Mispelblüte, auch Geldernsche Rose bezeichnet, gehörte zu den Insignien des Grafen (später Herzogs) von Geldern und befand sich im Siegel des Niederamtes Geldern. Auf diese ursprüngliche Zugehörigkeit der Stadt Kevelaer zum Land Geldern soll die Mispelblüte hinweisen. Die rote Lilie steht in Verbindung mit der Klever Lilienhaspel, auch Karfunkel oder Clevenrad genannt, die von den Herzögen von Kleve geführt wurde. Damit wird auf die Zugehörigkeit von Kervenheim und Winnekendonk zum Land Kleve verwiesen. Das Wappen nimmt als Ganzes Bezug auf die kommunale Neugliederung der Stadt Kevelaer von 1969, bei der die Ämter Kevelaer und Kervenheim zusammengeführt wurden.
Städtepartnerschaften
Kevelaer unterhält seit 1981 eine Städtepartnerschaft mit der Stadt Bury St. Edmunds (GB), die vor allem für die im Stadtzentrum gelegene Ruine einer Benediktiner-Abtei bekannt ist. Die Abtei, in der der letzte angelsächsische König Edmund begraben liegt, entwickelte sich im Mittelalter zu einem bedeutenden Wallfahrtsort.
Das Kardinal-von-Galen-Gymnasium betreibt eine aktive Schulpartnerschaft mit der Abilene High School in Abilene, Kansas, USA.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater, Konzerte und Museen
In Kevelaer werden über das gesamte Jahr hinweg Veranstaltungen, sowie Theater- und Konzertvorstellungen im Konzert- und Bühnenhaus angeboten. Daneben besteht das im Jahr 1910 gegründete Niederrheinisches Museum für Volkskunde und Kulturgeschichte (auch bekannt als Memoria-Haus), welches die bäuerliche und bürgerliche Sachkultur der Region darstellt, aber ebenso für seine umfangreiche Spielgutsammlung Juliane Metzger, seinen Fundus an regionalen Keramiken, Druckgrafiken und seine Kupferstichsammlung bekannt ist.
Architektur und Bauwerke
Im Stadtkern Kevelaers befinden sich knapp 200 denkmalgeschützte Gebäude. Darunter fallen unter anderem die historischen Kirchenbauwerke, aber vor allem Gebäude aus der Zeit der Jahrhundertwende. Die im wilhelminischen Zeitalter entstandenen Bauwerke sind insbesondere wegen ihrer aufwendigen Gestaltung der Frontfassaden sehenswert. Darunter fällt zum Beispiel das "Haus Stassen" mit seinem Erker und den verzierten Giebel, das im 19. Jahrhundert errichtete "Goldschmiedehaus Polders", die Apotheke auf der Hauptstraße die im 17. Jahrhundert als Hotel und später als Brauerei genutzt wurde, das Buerohaus Schreiner am Friedensplatz, der Wasserturm, der zwischen 1904 und 1905 gebaut wurde, das "blaue Gebäude" und eine Reihe von Gebäuden auf der Annastraße. Ebenso unter Denkmalschutz Steht der etwa 1 Kilometer lange Kreuzweg, in dem die 14 Stationen der Passion Christi dargestellt werden.
In der gesamten Innenstadt wurden einzelne Kunstwerke aufgestellt, die das Stadtbild ausschmücken. Am Peter-Plümpe-Platz (Marktplatz) befindet sich das "Alte Rathaus", dessen Grundsteinlegung 1902 stattfand und ein Jahr später fertig gestellt war. Auf dem Gebäude sieht man noch heute das alte Wappen der Stadt Kevelaer. Es zeigt auf der rechten Seite das Kreuz von St. Antonius und auf der linken Seite ein Kleeblatt. Ebenfalls von historischer Bedeutung ist das so genannte Kroatenkreuz, das an die am 1. August 1635 getöteten Kevelaerer erinnert. Damals fielen kroatische Truppen in Kevelaer ein und töteten 100 Kevelaerer in ihren Schutzanlagen. Noch heute steht dort geschrieben: "ANNO 1635 DEN ERSTEN AUGUST ALZOO DEZEN .DATO VERKLAERT ZYN HIER OP DE SCHANS BIE HONDERT MENSCH VERMOORT / BIT VOOR DY ZELLE OP DAT GODT HAER IN DER EEWICHEID GENADICH ZYN WILL!"
Historisch Interessant ist zudem die Burg Kervendonk, die in der Gemeinde Kervenheim liegt. Die Burganlage wurde urkundlich zum ersten mal 1270 erwähnt. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts wurde die Anlage ausgebaut. 1757 wurde die Burg durch einen Stadtbrand zu großen Teilen zerstört. Die Reste wurden danach als Gutshof genutzt. Seit dem Ende des 20. Jahrhundert stehen Teile des Grundstückes im Besitz der evangelischen Kirchengemeinde und in Privatbesitz. Ebenfalls in Kervenheim liegt das denkmalgeschützte Potthaus, welches 1733 zum ersten mal urkundliche Erwähnung findet. Das Potthaus war eine Töpferei die Keramiken herstellte, die wohl von ausgezeichneter Qualität und deshalb überregional Bekannt war. Das Gebäude ist im so genannten Gulfhaus-Stil gebaut.
Kirchenbauwerke
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Gnadenkapelle
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Gnadenkapelle
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Kerzenkapelle
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Kerzenkapelle, Detail
Durch ihre Stellung als Wallfahrtsort bietet die Stadt Kevelaer zahlreiche sehenswerte Kirchenbauwerke, die während der letzten 350 Jahre entstanden. So zum Beispiel die Marienbasilika, in der die größeren Pilgergottesdienste gefeiert werden. Sie wurde von 1858 bis 1864 erbaut. Die Ausmalungen des Gotteshauses wurden von Friedrich Stummel durchgeführt. Das Langhaus, sowie das nördliche und südliche Querhaus wurden nach Plänen des Kölner Dombaumeisters Vincenz Statz umgesetzt. Der Bau des über 90 m hohen Westturmes wurde 1883 begonnen und ein Jahr später abgeschlossen. Im Jahre 1923 wurde die Kirche zur päpstlichen Basilica minor erhoben.
Im Zentrum der Wallfahrt steht die Gnadenkapelle, welche das Gnadenbild von Kevelaer beheimatet. Die Kapelle wurde im Jahr 1645 um den Bildstock errichtet. Die Gnadenkapelle ist ein sechseckiger Kuppelbau, der auf der Seite des Gnadenbildes eine große, portalartige Fensteröffnung besitzt. Die künstlerische Ausgestaltung der Kapelle wurde erst im Jahr 1888 begonnen und vier Jahre später abgeschlossen.
Neben der Gnadenkapelle befindet sich die Kerzenkapelle, die älteste Wallfahrtskirche der Stadt Kevelaer, die zwischen 1643 und 1645 errichtet wurde. Der Kirchenraum ist mehr als 30 Meter lang, sowie etwa 10 Meter breit und 15 Meter hoch und ähnelt durch diesen Baustil einer schmalen Filialkirche. Der einschiffige Backsteinbau besitzt keinen Turm, sondern wurde mit einen Dachreiter ausgestattet. Später wurde der Kirche eine Sakristei angeschlossen. Schutzpatron der Kirche ist der Erzengel Michael.
Im Jahr 1857 wurde mit den Bauarbeiten der Beichtkapelle begonnen, und schon ein Jahr später konnten die Arbeiten abgeschlossen werden. Heute befindet sich die Beichtkapelle direkt an der Marienbasilika. Von 1890 bis 1892 wurde die zweischiffige Beichtkapelle an der nördlichen Langseite erweitert, wodurch weiterer Platz für Beichtstühle geschaffen wurde. 1987 wurde ein Teil der alten Beichtkapelle für die Marienbasilika abgetrennt und zum heutigen so genannten Klostergang umfunktioniert, der zu mehreren Beichträumen führt. Der Erweiterungsbau von 1892 dient heute als eigentliche Beichtkapelle.
Die heutige Sakramentskapelle wurde 1860 erbaut und diente damals als Beichtkapelle der niederländischen Pilger. In den 1880er Jahren wurde die Paradiesvorhalle an die Sakramentskapelle angebaut, die zum Ende das zweiten Weltkrieges zerstört wurde. 1890 wurde der Innenraum von zwei auf ein weiteres, drittes Schiff erweitert. Ab 1975 wurde die damalige Beichtkapelle zur Sakramentskapelle umfunktioniert.
Im Forum Pax Christi, welches sich zwischen der Kerzenkapelle und dem Niederrheinisches Museum für Volkskunde und Naturgeschichte befindet, findet unter anderem der jährliche Krippenmarkt statt. Im Jahre 1948 fand in Kevelaer der erste Pax-Christi-Kongress auf deutschem Boden statt. Aus diesem Anlass wurde die damalige Kapelle in Pax-Christi-Kapelle umbenannt. 1999 wurde die Kapelle mit einem Glasdach überdacht und der Gesamtkomplex trägt seither den Namen Forum Pax Christi.
Die Johanneskapelle wurde im Jahre 1992 erbaut und ist eine Kapelle für orthodoxe Christen. Die liturgischen Feiern hingegen dürfen nur von den autokephalen orthodoxen Kirchen durchgeführt werden.
Das heutige Priesterhaus wurde von 1647 bis 1650 errichtet und war damals noch ein Kloster der Oratorianerpatres. Zwischen 1664 und 1802 war das Kloster immer durch einen Oratorianerpater besetzt. 1802 wurde der Orden durch die Säkularisierungsbemühungen der Franzosen aufgehoben und das Kloster geschlossen.
Weitere kirchliche Bauwerke von größerer Bedeutung sind das Klarissenkloster, das Provinzialmutterhaus der Vorsehungsschwestern (inzwischen geschlossen), das Exerzitienhaus der Clemensschwestern (inzwischen geschlossen) und die St. Antonius-Kirche. Daneben bestehen noch zahlreiche weitere Kirchen in den einzelnen Gemeinden und der verschiedenen Konfessionen.
Freizeit- und Sportanlagen
Kevelaer verfügt über eine Vielzahl von Freizeit- und Sportanlagen, so bestehen in der Stadt Kevelaer ein Hallenbad und ein Freibad, Park- und Wiesenanlagen, Rasensportplätze, Fußballplätze, Tennisanlagen, die Gemeinden von Kevelaer verfügen daneben über Minigolfanlagen, Reithallen, Anlagen für Westernreiten, Tennis- und Squashhallen.
Durch die ländliche Lage und die ausgedehnten Wälder und Heiden können ausgeschilderte Radrouten befahren, Trimm-dich-Pfade und Lehrpfade in den Wäldern abgelaufen werden. An der Schravelschen Heide befindet sich eine Jugendherberge,nördlich davon ein stattlicher Ferienpark und ein gepflegtes Landguthotel. Dort in der Kervendonker Landschaft führt ein Teilabschnitt des Jakobspilgerweges (Rhein-Maas) von Weeze-Wissen nach Kevelaer, vorbei an einer großen Reithalle und entlang der nahe gelegenen Niers. Auf der Niers können Paddelboottouren unternommen werden. Im Dorf Kervenheim befindet sich ein bekanntes Gestüt. Bereits 1846, also vor 160 Jahren, begann dort die Warmblutzucht auf dem Vogelsangshof, die weiterhin die Trakehner- und die Rheinische Pferdezucht prägt. In Twisteden liegt der Traberpark Den Heyberg und der 1998 eröffnete Niederrheinpark Plantaria, der den Schwerpunkt als ein Vogel- und Blumenpark gelegt hat, aber noch weiteres bieten kann. Neben dem Kevelaerer Wochenmarkt findet jeden Freitag in der Ortschaft Winnekendonk der so genannte Niederrheinische Bauernmarkt statt, auf dem ausschließlich eigenproduzierte Lebensmittel angeboten werden. Seit dem ersten Quartal 2006 gibt es am Samstagmorgen zusätzlich einen kleinen Wochenmarkt in der Ortschaft Wetten.
Der historische Stadtkern Kevelaers lädt zum Flanieren ein, es bestehen zahlreiche Straßencafés, Gaststätten, Kneipen und die Luxemburger Galerie, eine überdachte Einkaufspassage. Natürlich stehen auch hier die Wallfahrt und die sehenswerten Kirchenbauwerke im Zentrum des Interesses.
Die wichtigsten Bestandteile des Kevelaerer Brauchtums sind der Karneval, die Osterfeuer, die Schützenfeste, die Kirmesfeste und die St. Martinsumzüge in den einzelnen Gemeinden.
Regelmäßige Veranstaltungen
Jährlich am Ostermontag findet in Kevelaer der philatelistische Grenzlandtauschtag statt. Zu diesem Ereignis treffen sich über 200 Briefmarken- und Ansichtskartensmaller im Konzert- und Bühnenhaus. Die Kevelaerer Wallfahrt beginnt jedes Jahr am 1. Mai mit der Öffnung des Pilgerportals der Marienbasilika und endet mit der Schließung am 1. November. In Verbindung mit der Wallfahrt findet alljährlich am dritten Wochenende im Juli die Motorrad-Wallfahrt, am zweiten Wochenende im August die Tamilen-Wallfahrt (christlichen und hinduistischen Glaubens) und am Wochenende vor dem 11.11. die Karnevalistenwallfahrt statt. Im Sommer 2005 hat erstmals im Zusammenhang mit dem Weltjugendtag der Katholischen Kirche ein Jugendforum mit über 1000 Teilnehmern stattgefunden, welches auch für die kommenden Jahre geplant ist. Weiter wird immer im Advent, im Forum Pax Christi der Kevelaerer Krippenmarkt ausgerichtet. Daneben finden noch die Kevelaerer Oldtimer-Ausfahrt, das Kevelaerer Heißluft-Ballon-Festival und das Weltmusikfestival, sowie diverse Volksfeste statt.
Kevelaerer Heimatlied
Das Kevelaerer Heimatlied "Wor hör ek t’hüß?", geschrieben von Theodor Bergmann (geboren am 29. Dezember 1868, gestorben 17. Mai 1948).
Wor hör ek t’hüß?
I. |
III. |
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Wirtschaftlich ist Kevelaer sehr von der Wallfahrt geprägt, konnte aber seine wirtschaftliche Unabhängigkeit von dieser in den letzten Jahren weiter ausbauen. Kevelaer ist in erster Linie eine Stadt des Kunsthandwerks. Glasmaler, Gold- und Silberschmiede, Krippen- und Orgelbauer, Bronzegießer, Buchbindereien, Fahnensticker, sowie Verlage, Druckereien und Hersteller von Devotionalien sind in Kevelaer ansässig. Die einzelnen Kunsthandwerker sind überregional bekannt und Devotionalien werden weltweit von Kevelaer aus verkauft.
Aufgrund des Pilgeraufkommens, sind neben den Kunsthandwerken, vor allem auch Gaststätten, Hotelbetriebe und Pensionen in Kevelaer beheimatet, um das jährliche Aufkommen von etwa 800.000 Pilger verarbeiten zu können. Daneben profitiert der Einzelhandel von den jährlichen Besuchern.
1988 wurde die Wirtschaftsförderungsgesellschaft gegründet, wodurch die die Anzahl der in Kevelaer beheimateten Industrie- und Dienstleistungsbetriebe kontinuierlich ausgebaut werden konnte.
Verkehr
Der Bahnhof Kevelaer liegt an der Linksniederrheinischen Strecke, auf der wochentags halbstündlich und am Wochenende stündlich der „Niers-Express“ (RE 10) von Kleve über Krefeld nach Düsseldorf verkehrt. Die Strecke ist ab Krefeld in Richtung Kleve nicht elektrifiziert und ab Geldern eingleisig.
Innerhalb des Stadtgebiets und in die angrenzenden Kommunen fahren eine Reihe von Buslinien. Seit 1996 besteht eine Bürgerbus-Verbindung zwischen der Innenstadt und dem Stadtteil Twisteden. Aufgrund der positiven Erfahrungen wurde das Bürgerbus-System 1999 auf die übrigen drei Stadtteile Kervenheim, Wetten und Winnekendonk ausgeweitet. Die vier eigenständigen Linien, die jeweils durch einen eigenen Verein betrieben werden, fahren gemeinsam das gesamte Stadtgebiet ab. Die Winnekendonker Bürgerbuslinie fährt zudem das im Kreis Wesel gelegene Sonsbeck an. Vom Bahnhof aus bestehen zusätzlich Verbindungen mit dem Anrufsammeltaxi bzw. Rufbus zum weniger als 10 km entfernten Flughafen Niederrhein.
Kevelaer ist über die Bundesstraße 9 an die Bundesautobahn 57 (E 31) angebunden.
Die nächstgelegenen Flughäfen sind der Flughafen Düsseldorf und der Flughafen Niederrhein in Weeze.
Bildungseinrichtungen
Die Stadt Kevelaer verfügt über sieben Grundschulen, von denen sich drei in Kevelaer befinden und jeweils eine Grundschule in den vier Gemeinden vorhanden ist. Ebenso besitzt Kevelaer drei weiterführende Schulen. Die Gemeinschafts Hauptschule Kevelaer (zusammengelegt aus der Theodor-Heuss- und der Edith-Stein Hauptschule), die Städtische Realschule Kevelaer und das Kardinal von Galen-Gymnasium, die sich alle in einem Schulkomplex befinden. Daneben existiert noch die Pestalozzi-Sonderschule für Lernbehinderte und die Virginia-Satir-Schule für Erziehungshilfe des Kreises Kleve.
Kinder- und Jugendeinrichtungen
Die Stadt Kevelaer mit ihren vier Gemeinden verfügt über 13 Kindergärten. Als Jugendeinrichtungen bestehen in Kevelaer das 1985 gegründete städtische Jugendheim „Kompaß“, eine öffentliche Einrichtung für Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 26 Jahren. In der Innenstadt gibt es auch noch weitere Jugendtreffs. Die vier Ortschaften besitzen zudem jeweils einen eigenen so genannten Jugendraum. Seit 1999 besteht der städtische „Mittagstreff nach Schulschluss“. Dort werden Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 16 Jahren nachschulisch betreut. Aufgrund der hohen Nachfrage wurden im Jahr 2004 die Bauarbeiten für ein neues Gebäude, welches sich direkt am Rand des städtischen Schulkomplexes befindet, begonnen. Im Juli 2005 wurden die Baumaßnahmen abgeschlossen und das Gebäude bezogen. In den zahlreichen Vereinen wird auch eine intensive Jugendarbeit betrieben.
Heilquelle
Die an der Twistedener Straße gelegene Thermalquelle wurde am 27. Oktober 2006 als Heilquelle mit dem Namen Therme Kevelaer anerkannt.
Vereine
- Neuy-Kunst-Verein e. V. Kevelaer
- "IMPULS", Verein zur Kulturförderung Kevelaer e.V.
- Bogensportverein Kevelaer e.V.
- Bürger-Schützen Gesellschaft Kevelaer 1881 e.V.
- Kevelaerer Eisenbahnfreunde und Modellbahner e.V.
- Schachclub Kevelaer 1948 e.V.
- Bäderverein Kevelaer e.V.
- Kevelaerer Sportverein 1890/1920 e.V.
- Sankt Hubertusgilde Keylaer e.V.
- DLRG OG Kevelaer e.V.
- Theaterverein SpuDnik e.V.
- St.-Antonius-Schützengilde
- Förderverein Kath. St. Hubertus- Grundschule e.V.
- Sportverein SV Union 1921 Wetten e.V.
- Gesellige Vereine Wetten 1934 e.V.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Personen die die Ehrenbürgerrechte der Gemeinde/Stadt Kevelaer verliehen bekommen haben:
- Schwester Hermenegildis
- Bischof Heinrich Maria Janssen, Bistum Hildesheim
- Prälat Richard Schulte Staade, ehem. Rektor der Kevelaerer Wallfahrt und Pfarrer em. der Kirchengemeinde St. Marien
- Adolf Hitler 1)
1) In der Niederschrift des Haupt- und Finanzausschusses der Stadt Kevelaer vom 27. Mai 2003 heißt es: "[...] Da das Ehrenbürgerrecht mit dem Tode des Ehrenbürgers erlischt, ist eine Entziehung des Ehrenbürgerrechts nur so lange möglich, wie der Betreffende lebt (vgl. Kommentar Rehn/ Cronauge/von Lennep) zu § 34 Gemeindeordnung für das Land Nordrhein-Westfalen). Im Übrigen nimmt die Stadt Kevelaer die in Teilen der Öffentlichkeit zu diesem Thema geführte Diskussion zum Anlass, sich von der durch die Gemeinde Kevelaer im Jahre 1933 ausgesprochene Ehrung des Adolf Hitler ausdrücklich zu distanzieren. [...]"
Söhne und Töchter der Stadt
- Jochen van Aerssen, CDU-Politiker
- Theodor Bergmann, Heimatdichter und Fabrikant
- Harald Ehren, deutscher Journalist
- Horst Gecks, Fußballspieler
- Willy van Heekern, Fotograf
- Hubert Hönnekes, Mitglied des Deutschen Reichstages 1930-1933, Zentrum
- Friedrich Janssen, Theologe
- Heinrich Janssen, Weihbischof des Bistums Münster
- Heinrich Neuy, Maler und Bildhauer
- Franz-Peter Tebartz-van Elst, Weihbischof des Bistums Münster
- Tina Theune-Meyer, ehemalige Trainerin der deutschen Fußball-Nationalmannschaft der Frauen
- Wilhelm Wehren, CDU-Politiker
Literatur
- Fritz Dyckmans, Kevelaer, Butzon & Bercker 1970
- Robert Plötz, Die Wallfahrt nach Kevelaer. Ein Wallfahrtsort und seine Geschichte, 1986
- Steinert, Johannes-Dieter, Kevelaer. Eine niederrheinische Region zwischen Kaiserreich und Drittem Reich, Verlag Butzon & Bercker Kevelaer 1988
- Josef Heckens und Richard Schulte Staade, Consolatrix Afflictorum - Das Marienbild zu Kevelaer : Botschaft, Geschichte, Gegenwart, Kevelaer
- Robert Plötz und Herbert Cürvers, Kevelaer, Sutton Verlag 2003