Cargolux

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Cargolux Airlines International S.A.
Logo der Cargolux
Cargolux 747-8F in Bahrain
IATA-Code: CV
ICAO-Code: CLX
Rufzeichen: CARGOLUX
Gründung: 1970
Sitz: Sandweiler, Luxemburg Luxemburg
Heimatflughafen: Flughafen Luxemburg
Unternehmensform: S.A.
IATA-Prefixcode: 172
Leitung: Richard Forson (CEO)[1]
Mitarbeiterzahl: 1.856[2] (2016)
Umsatz: US$ 1,75 Milliarden[2] (2016)
Bilanzsumme: US$ 5,53 Millionen[2] (2016)
964.131 t[2] (2016)
Flottenstärke: 29
Ziele: international
Website: www.cargolux.com

Cargolux ist eine luxemburgische Frachtfluggesellschaft mit Sitz in Sandweiler und Basis auf dem Flughafen Luxemburg.

Canadair CL-44J der Cargolux, 1976
Douglas DC-8-63F der Cargolux, 1981
Boeing 707 der Cargolux, 1981

Gründung und erste Jahre

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Cargolux wurde 1970 von der isländischen Loftleiðir, der schwedischen Spedition Salén Shipping Company sowie der luxemburgischen Luxair gegründet. Der Flugbetrieb wurde mit einer Canadair CL-44 aufgenommen, der erste Flug führte nach Hongkong. Schon 1972 war die Flotte auf fünf CL-44 angewachsen. Aufgrund der wachsenden Nachfrage nach schnelleren Transportmöglichkeiten wurden in 1973 mit der Douglas DC-8 die ersten Jets in Betrieb genommen.

Im Jahr 1979 begann bei Cargolux das Jumbozeitalter. Die erste Boeing 747-200 wurde in Dienst gestellt. Im November 1993 stellte Cargolux als weltweit erste Fluggesellschaft die 747-400F in Dienst. Im Jahr 2005 beförderte Cargolux im internationalen Verkehr 644.613 Tonnen Frachtgut. Sie konnte damit einen Umsatz von 1,446 Milliarden US-Dollar sowie einen Gewinn von über 89 Millionen US-Dollar erzielen.

Finanzielle Probleme im Jahre 2009

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Für das Geschäftsjahr 2009 erwartete Generaldirektor Ulrich Ogiermann einen „dreistelligen Millionenverlust“.[3] Aufgrund der für 2009 vorausgesehenen Verluste waren eine Reorganisation der Eigentümerstruktur und eine Kapitalerhöhung um mindestens 100 Millionen Dollar vorgesehen. Der Umsatz ging 2009 schließlich gegenüber dem Vorjahr um 34 Prozent zurück und lag bei 1,3 Milliarden US-Dollar; der Ertrag ging um 26 Prozent zurück.[4]

Die Anteile der SAirGroup wurden wie angekündigt von den übrigen Anteilseignern übernommen, da sich die Rechtsnachfolgerin der schweizerischen Swissair sich in Insolvenz befand. Der Luxemburger Staat stieg vorübergehend mit 23 Millionen US-Dollar als Aktionär ein und gewährte zudem eine Kreditlinie von 100 Millionen Euro. Nach der Neustrukturierung verblieben als weitere Eigentümer nur noch Luxair, BIP Investment Partners, das Luxemburger Sparkasseninstitut Spuerkeess – BCEE, die staatliche Beteiligungsgesellschaft SNCI sowie der Investmentfonds Lux-Avantage.[5][6]

Am 25. Februar 2010 wurde die Erneuerung des Kollektivvertrags im Alleingang von den Vertretern des LCGB unterschrieben. Der Arbeitsminister Nicolas Schmit hat den so vereinbarten Kollektivvertrag als solchen nicht anerkannt.[7] Auf den Druck des OGBL hin wurde der Kollektivvertrag nachgebessert.[8]

Im Juni 2011 erklärte der CEO von Qatar Airways, einen Anteil von 35 % der Cargolux-Aktien für 150–200 Millionen Euro erwerben zu wollen. Damit wollte Qatar Airways zu ihren Konkurrenten Etihad Airways und Lufthansa im Luftfrachtgeschäft aufschließen und gleichzeitig ihr Frachtangebot ausbauen.[9] Am 19. und 21. September 2011 sollte Cargolux als weltweiter Erstkunde zwei neue Frachtflugzeuge vom Typ Boeing 747-8F erhalten, drei Tage vorher wurde dies jedoch aus nicht näher benannten Problemen durch Cargolux abgesagt.[10] Die Übergabe erfolgte schließlich wenige Wochen später.

Wie das Unternehmen am 9. Dezember 2011 bekannt gab, haben sich Ulrich Ogiermann, Sonderberater, und Robert Van de Weg, Senior Vice President Sales & Marketing, in einem Antikartell-Verfahren wegen Preisabsprache gegenüber der US-amerikanischen Behörde für schuldig erklärt.[11]

Zum Beginn des Jahres 2012 löste Richard Forson, zuvor von 2003 bis 2006 Finanzchef von Qatar Airways, David Arendt als Finanzchef und Senior Vice President ab.[12] Am 17. November 2012 zog sich Qatar Airways von Cargolux zurück, ebenso der Verwaltungsratsvorsitzende Albert Wildgen.[13]

Im Januar 2013 wurden die Anteile von Qatar Airways wieder vom luxemburgischen Staat übernommen und Paul Helminger zum Präsidenten des Verwaltungsrates nominiert. Im März 2013 gab Luxair bekannt, dass Cargolux durch die notwendige Kapitalerhöhung in Höhe von 100 Millionen Euro mitverantwortlich für die schlechte finanzielle Situation der Muttergesellschaft sei. An dieser beteiligte sich Luxair entsprechend ihrer Anteile an Cargolux mit 43 Millionen Euro.[14] Anschließend wurde erneut nach einem strategischen Partner gesucht, welcher mit der chinesischen HNCA gefunden wurde. Diese beteiligte sich zum 15. Januar 2014 mit 35 % an Cargolux. In diesem Abkommen wurde eine sogenannte „Dual Hub Strategy“ zwischen dem Standort Luxemburg und dem chinesischen Flughafen Zhengzhou vereinbart.[15]

Am 14. Februar 2014 bestellte Cargolux bei Boeing eine zusätzliche 747-8F. Somit belief sich die Anzahl der insgesamt bestellten Flugzeuge auf 14.[16]

Im Jahr 2015 erwirtschaftete Cargolux einen Nettogewinn von 49 Millionen US-Dollar.[17]

Cargolux fliegt von Luxemburg aus Ziele in Afrika, Asien, Europa sowie in Nord-, Mittel- und Südamerika an.[18]

Boeing 747-428F der Cargolux
Boeing 747-8F der Cargolux

Aktuelle Flotte

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Mit Stand vom Januar 2023 besteht die Flotte der Cargolux aus 29 Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 14,2 Jahren:[19]

Flugzeugtyp Anzahl bestellt Anmerkungen Durchschnittsalter
Frachtflugzeuge
Boeing 747-400F 09 drei betrieben für Cargolux Italia 18,1 Jahre
Boeing 747-400ERF 06
Boeing 747-8F 14 Cargolux ist Erstkunde der 747-8F; LX-VCM in Cutaway-Sonderbemalung[20] 9,9 Jahre
Boeing 777-8F 10 Ersatz für 747-400F; Option für sechs weitere Maschinen[21]
Gesamt 29 10 14,2 Jahre
Boeing 747-200C der Cargolux, 1997

Ehemalige Flugzeugtypen

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Gewinn/Verlust (in Mio. US$)[22][23]
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018
15 49 70 83 78 83 −47 −61 −153 59 −18 −35 8 3 49 5 122 211

Eigentümerstruktur und Beteiligungen

Mit Stand 31. Dezember 2020 hielten folgende Gesellschaften Eigentumsanteile an Cargolux: Luxair 35,1 %, Henan Civil Aviation Development and Investment (HNCA) 35 %, BCEE 10,91 %, Staatliche Investitionsbank SNCI 10,67 %, Staat Luxemburg 8,32 %.

Cargolux ist zu 40 % an der italienischen Frachtfluggesellschaft Cargolux Italia S.p.A. beteiligt. Die in Italien stationierten Flugzeuge sind in der Tabelle Flotte enthalten.[24] Außerdem ist sie zu 49 % an der Champ Cargosystems S.A. beteiligt, die im EDV-Bereich tätig ist. Sie hält weiterhin 30 % an der Luxfuel S.A., die Flugzeugbetankungen auf dem Luxemburger Flughafen durchführt.

Cargolux verzeichnet in ihrer Geschichte einen Zwischenfall mit Totalverlust eines Flugzeugs und mit Todesopfern:[25]

  • Cargolux betreibt in Luxemburg je einen Flugsimulator für die Boeing 747-400F und 747-8F. Daneben bietet sie ein Ausbildungszentrum für Flugbegleiter, in dem Kabinenbrände und Notausstiege geübt werden können.
  • Bernhard Isidor Hengi: Fluggesellschaften weltweit, 9. aktualisierte Auflage von 2018, Nara, ISBN 978-3-925671-69-2, S. 114.
  • Rainer W. During: Cargolux wird 50. In: FliegerRevue, Nr. 5/2020, S. 14–15.
Commons: Cargolux – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. cargolux.com – Corporate Governance (Memento des Originals vom 29. August 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cargolux.com (englisch), abgerufen am 18. Mai 2023
  2. a b c d Key figures (Memento vom 3. Juni 2017 im Internet Archive) (englisch), abgerufen am 5. Juni 2017
  3. TageblattCargolux fliegt in satte rote Zahlen, 25. November 2009@1@2Vorlage:Toter Link/tageblatt.editpress.lu (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)
  4. Luxemburger WortCargolux: Umsatz ging um 38 Prozent zurück, 21. April 2010 (Memento vom 19. September 2012 im Webarchiv archive.today) abgerufen am 18. Mai 2023
  5. Luxemburger WortStaat und Aktionäre stehen Cargolux bei, 30. November 2009 (Memento vom 3. Dezember 2009 im Internet Archive) abgerufen am 18. August 2019
  6. TageblattCargolux se récapitalise, 30. November 2009@1@2Vorlage:Toter Link/tageblatt.editpress.lu (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven) (französisch)
  7. RTLCargolux: Aarbechtsminister acceptéiert Kollektivvertrag net, 9. März 2010 (Memento vom 11. März 2010 im Internet Archive) (luxemburgisch)
  8. obgl.lu – OGBL rettet Prämie in Höhe von 2,75 Monatslöhnen, 5. März 2010@1@2Vorlage:Toter Link/www.ogbl.lu (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven) (PDF-Datei)
  9. airliners.de – Qatar Airways vor Cargolux-Einstieg, 8. Juni 2011 (Memento vom 22. Juli 2012 im Webarchiv archive.today) abgerufen am 18. Mai 2023
  10. flightglobal.com – Cargolux has informed Boeing it will not take delivery of the 747-8F Monday, 17. September 2011 (englisch) (Memento vom 23. September 2011 im Internet Archive)
  11. cargolux.lu – Cargolux confirms guilty plea by two of its executives in US antitrust case, 9. Dezember 2011 (Memento vom 8. Dezember 2015 im Internet Archive) (englisch)
  12. Luxemburger WortNeuer Finanzchef bei Cargolux, 24. Januar 2012@1@2Vorlage:Toter Link/www.wort.lu (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.Neuer Finanzchef bei Cargolux (Memento vom 19. Februar 2013 im Webarchiv archive.today) abgerufen am 18. Mai 2023
  13. aerotelegraph.com – Qatar hat genug von Luxemburg, 17. November 2012
  14. Die Luxair steht am Abgrund. Tageblatt, 18. März 2013, abgerufen am 20. März 2013.
  15. Luxemburger WortDer Cargolux-Deal in sieben Fragen, 15. Januar 2014 abgerufen am 5. Juni 2017
  16. BoeingBoeing, Cargolux Airlines Finalize Order for Additional 747-8 Freighter, 14. Februar 2014 (englisch), abgerufen am 5. Juni 2017
  17. Cargolux setzt nach profitablem Jahr auf weiteres Wachstum. In: airliners.de. 24. März 2016, abgerufen am 26. März 2016.
  18. Flight Destinations (englisch), abgerufen am 18. Mai 2023
  19. Cargolux Airlines International Fleet Details and History. In: planespotters.net. 23. Januar 2023, abgerufen am 23. Januar 2023 (englisch).
  20. LX-VCM Cargolux Airlines International Boeing 747-8F. In: planespotters.net. 5. Juni 2019, abgerufen am 8. Juli 2019 (englisch).
  21. Cargolux ordert bis zu 16 Boeing 777-8 F. In: aeroTELEGRAPH. 12. Oktober 2022, abgerufen am 12. Oktober 2022 (Schweizer Hochdeutsch).
  22. L'essentiel: Cargolux sprengt 2017 alle Rekorde. In: L'essentiel auf Deutsch. (lessentiel.lu [abgerufen am 18. Juli 2018]).
  23. rtl.lu: Gewënn klëmmt vun 122 op 211 Milliounen Dollar. In: rtl.lu. (luxemburgisch, rtl.lu [abgerufen am 24. April 2019]).
  24. CORPORATE GOVERNANCE. In: cargolux-italia.com. Abgerufen am 10. Oktober 2018 (englisch).
  25. Daten über die Fluggesellschaft Cargolux im Aviation Safety Network (englisch)
  26. Unfallbericht CL-44 TF-LLG, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 29. Juli 2020.